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Was jetzt?

Was jetzt?

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[font=&amp]Ahoj!

Bevor ich mein Anliegen formuliere kurz etwas über meine Person: Ich bin 42 Jahre alt, männlich, sehr schlank mit einem BMI von 20 und bin seit über 23 Jahren keinen einzigen Schritt mehr gelaufen — Bürojob und Bücherfreund![/font]
[font=&amp]
[/font]

[font=&amp]Gut, ganz so inaktiv bin ich dann doch wieder nicht: In den letzten 4 Jahren habe ich regelmäßig versucht, auf meinem Ergometer aktiv zu bleiben. Das Gerät bietet einen IPN-Test, bei dem ich mittlerweile konstant auf einen Wert von 0,65 (=gut) komme. Auf eine weitere Leistungssteigerung habe ich nie Wert gelegt. Auf dem Ergometer bin ich zumeist 1 Stunde »unterwegs« und fahre dabei 2 W/kg bei einem Puls von 120 (Durchschnittswerte). [/font][font=&amp]
[/font]

[font=&amp]Im falschen Forum? — nein, nicht ganz, denn vor genau einem Monat bin ich das erste Mal ein Stück gelaufen: 1 km in etwas über 6 min.[/font][font=&amp]
[/font]

[font=&amp]Daraufhin hab ich mir das Ziel gesetzt, 5 km unter 30 min zu laufen.[/font]

[font=&amp]Gesagt getan.
Seitdem habe ich die Distanz also kontinuierlich erhöht und heute bin ich erstmals 5 km am Stück gelaufen. [/font]


[font=&amp]Ergebnis: 27:23 min.[/font]
[font=&amp]Ziel erreicht.[/font]

[font=&amp]Aber was jetzt? — wie auch bei meinen anderen Läufen davor, war ich danach weder sonderlich erschöpft, noch hat sich meine Zeit bzw. das Erreichen meines Zieles wie ein Erfolg angefühlt …[/font][font=&amp]
[/font]

[font=&amp]Gut, vielleicht ist meine Zeit auch gar kein Erfolg.[/font]

[font=&amp]Und genau deswegen bin ich hier:[/font][font=&amp]
[/font]

[font=&amp]Wie seht ihr meine Zeit in Anbetracht dessen, dass ich vorher praktisch nie gelaufen bin? [/font]
[font=&amp]Was meint ihr, habe ich mein Ziel zu niedrig angesetzt?[/font]
[font=&amp]Wie motiviert ihr euch weiter?[/font]
[font=&amp]Kennt ihr diese Situation oder dieses Gefühl?[/font]
[font=&amp]Und und und ...?
[/font]

[font=&amp]Vielen Dank im Voraus für eure Meinungen und Ratschläge![/font]
[font=&amp]Ciao![/font]

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Buongiorno Etienne!

Ein Haus bauen, einen Baum pflanzen, einen Sohn zeugen, einen Marathon laufen - anschließend bei der Rentenversicherung Leistung anfordern.

Womit ich mich jetzt auf mein schnellstes (!) Pferd setze, damit mich Dein verständlicher Zorn nicht treffen kann.

Du musst das Laufen lieben, dann machst Du alles richtig!

Knippi

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Was mir an deinem Posting auffällt. Es strotzt vor Langeweile und Überheblichkeit. Du machst das halt, ohne zu reflektieren warum du es tust. Du forderst dich nicht, suchst dafür aber Bestätigung von anderen.Ich würde dir raten mal etwas zu machen, dass dir auch wirklich Spass macht, das dich gleichermaßen fordert und nicht langweilt. Etwas das dir Freude bringt, ohne dass du Bestätigung von außen benötigst.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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Das sehe ich auch so. Die Zeit ist eigentlich egal. Viele Laufanfänger wären froh, so eine Zeit laufen zu können; viele hier im Forum würden wegen so einer Zeit weinen. Aber was hilft Dir so eine Einordnung?

Wenn Dir Laufen Spaß macht - lauf öfter. Wenn Du Dich mit anderen messen möchtest und einen Kick brauchst - melde Dich bei einem Volkslauf an. Wenn Du Spaß daran hast, Dich ernsthaft auf einen Lauf vorzubereiten - such Dir einen (kostenlosen) Trainingsplan. Wenn Du Themen gerne tiefer durchdringst - lies ein Laufbuch. Wenn Du Zahlen magst - kauf Dir eine Sportuhr und lass Dich beim Laufen/Radeln/whatever gründlich vermessen.

Es gibt viele Wege, auf denen man Spaß haben und dabei besser werden kann.

5
Mit 42 Jahren sollte man selber wissen, was man will und was für einen wichtig ist. Wenn Dir laufen Spaß macht, dann......genau. Wenn nicht, dann.....genau. Laufen mit ständiger Leistungsverbesserung kann nicht funktionieren. Wenn das Deine einzige Motivation ist, dann.....genau.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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TerraP hat geschrieben:Viele Laufanfänger wären froh, so eine Zeit laufen zu können; viele hier im Forum würden wegen so einer Zeit weinen.
Ich zum Beispiel.... 5 km in sub30 hab ich noch nie geschafft, aber ich bleib trotzdem dran!

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bones hat geschrieben:Mit 42 Jahren sollte man selber wissen, was man will und was für einen wichtig ist. Wenn Dir laufen Spaß macht, dann......genau. Wenn nicht, dann.....genau. Laufen mit ständiger Leistungsverbesserung kann nicht funktionieren. Wenn das Deine einzige Motivation ist, dann.....genau.
:confused:

Du demotivierst!

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guck in die Ergebnislisten z.B. beim Parkrun

da siehst du, wie langsam oder schnell du wirklich bist :wink:

und dann kannst du anfangen, zu trainieren und rausfinden, was möglich ist (mit Krafttraining, Mobility, Technik und Physio)

ich wünsch dir viel Erfolg dabei :daumen:

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Rolli hat geschrieben: :confused:

Du demotivierst!
Denken und eigenverantwortliches Handeln demotiviert? OK, dann braucht er einen Trainer.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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[font=&amp]Spannende Antworten.

Meine Rechnung war diese: 6:12 min für meinen ersten gelaufenen Kilometer ergeben hochgerechnet 31:00 min auf 5 km. Weiters bin ich davon ausgegangen, dass ich mit jedem gelaufenen Kilometer langsamer werde.
[/font]

[font=&amp]Insofern habe ich die 30-Minuten-Grenze für mich als Herausforderung angesehen.
[/font]

[font=&amp]Und ja, ihr habt recht. Ich lese nicht nur gerne, ich liebe auch Zahlen. Und da in anderen Beiträgen von Neulingen gerne mehr Daten eingefordert werden (Alter, Lauferfahrung, Gewicht, etc.), bevor ihnen Antwort gegeben wird, habe ich das alles gleich anzuführen versucht, ohne euch jedoch meine ganze Lebensgeschichte unter die Nase zu reiben ...
[/font]

[font=&amp]Ich wollte euch ja schließlich nicht langweilen![/font]

Aber ja, auch Zahlen, Daten und Fakten sind nicht immer lustig. Und manchmal auch echt langweilig. Aber sicher nicht überheblich.
[font=&amp]Und bin ich wirklich der Einzige, der nach dem Erreichen eines Zieles, nicht auf einer Welle der Euphorie dahin schwimmt und dann Fragen stellt? Und was für einen Laufanfänger möglich ist, weiß ich nun eben nicht bzw. sollten Ziele auch realistisch sein und man nicht zu viel auf einmal wollen. Gerade beim Laufen, oder?[/font]

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Tja, es gibt nun mal nicht DEN Laufanfänger. Und es gibt nicht DIE Motivation zum Laufen. Wenn Du jetzt eine Standortbestimmung hast, mußt Du Dir überlegen, wo Dein weiterer Weg hinführen soll.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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etienne.77 hat geschrieben:[font=&amp]Und bin ich wirklich der Einzige, der nach dem Erreichen eines Zieles, nicht auf einer Welle der Euphorie dahin schwimmt und dann Fragen stellt? [/font]
Nein, die Forenkultur tendiert nur vielleicht manchmal ein wenig zur Grummeligkeit. :D

Also, wenn Dein Eingangsposting Ausdruck von Euphorie ist, würde ich sagen: Ziel war ein Gutes für den Einstieg und Dein Fitnesslevel, es sagt aber trotzdem nichts aus. Mach weiter, hab Spaß, lauf den Sommer hindurch regelmäßig, trete im September bei einem 5-km-Lauf an. Berichte zwischendurch.^^

#beatyesterday (Ich gebe zu, ich mag den Claim von Garmin fast lieber als die Garmin-Geräte - das bleibt jedenfalls mein persönliches Ziel für die nächsten Jahre.)

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etienne.77 hat geschrieben:[font=&amp]Und bin ich wirklich der Einzige, der nach dem Erreichen eines Zieles, nicht auf einer Welle der Euphorie dahin schwimmt und dann Fragen stellt?[/font]
Um nach dem Erreichen eines Ziels zufrieden zu sein, muss das Ziel auch so gesteckt sein, dass man sich anstrengen muss, um es zu erreichen. Ich entnehme Deinen Angaben jedoch, dass Du eine Grundausdauer durch das Ergometer besitzt und dann mit 1 Kilometer Laufen gestartet bist. Für jemanden, der die letzten Jahre nur auf der Couch verbracht hat, wäre das vielleicht eine Herausforderung, bei Deinen Vorleistungen sehe ich das jedoch nicht als eine solche an. Auch die Steigerung auf 5 Kilometer ist höchstens für jemand absolut Untrainierten eine Herausforderung. Wer jedoch eine Stunde das Ergometer treten kann, sollte diese Distanz eigentlich schon von vorneherein bewältigen können.

Wenn Du also ein Erfolgserlebnis nach dem Laufen verspüren möchtest, dann musst Du Dir dieses Erfolgserlebnis auch hart erkämpfen. Setze Dir also anspruchsvollere (aber realistische) Ziele und trainiere hart für das Erreichen. Dann könnte Euphorie entstehen.

Und ich gebe bones recht, dass es nicht immer eine Leistungssteigerung geben kann. Zum einen wird jeder irgendwann sein Leistungszenit erreicht haben, zum anderen wird es immer Phasen geben, wo es nicht läuft und man nicht recht vorwärts kommt. Dann zeigt sich erst, ob man gerne läuft und dranbleibt oder bei Ausbleiben eines Erfolgserlebnisses lieber die Flinte ins Korn wirft.

Richard
PB 5,2 km 20:36 (Gießener Firmenlauf 2019) 10 km 43:45 (Seligenstadt 2017) Halbmarathon 1:32:48 (Remstal 2019) Marathon 3:26:50 (Frankfurt 2019)

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Durchbeißerin hat geschrieben:guck in die Ergebnislisten z.B. beim Parkrun

da siehst du, wie langsam oder schnell du wirklich bist :wink:

und dann kannst du anfangen, zu trainieren und rausfinden, was möglich ist (mit Krafttraining, Mobility, Technik und Physio)

ich wünsch dir viel Erfolg dabei :daumen:
Laufen nicht?

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Rich-Ffm17 hat geschrieben:Um nach dem Erreichen eines Ziels zufrieden zu sein, muss das Ziel auch so gesteckt sein, dass man sich anstrengen muss, um es zu erreichen. Ich entnehme Deinen Angaben jedoch, dass Du eine Grundausdauer durch das Ergometer besitzt und dann mit 1 Kilometer Laufen gestartet bist. Für jemanden, der die letzten Jahre nur auf der Couch verbracht hat, wäre das vielleicht eine Herausforderung, bei Deinen Vorleistungen sehe ich das jedoch nicht als eine solche an. Auch die Steigerung auf 5 Kilometer ist höchstens für jemand absolut Untrainierten eine Herausforderung. Wer jedoch eine Stunde das Ergometer treten kann, sollte diese Distanz eigentlich schon von vorneherein bewältigen können.

Wenn Du also ein Erfolgserlebnis nach dem Laufen verspüren möchtest, dann musst Du Dir dieses Erfolgserlebnis auch hart erkämpfen. Setze Dir also anspruchsvollere (aber realistische) Ziele und trainiere hart für das Erreichen. Dann könnte Euphorie entstehen.

Und ich gebe bones recht, dass es nicht immer eine Leistungssteigerung geben kann. Zum einen wird jeder irgendwann sein Leistungszenit erreicht haben, zum anderen wird es immer Phasen geben, wo es nicht läuft und man nicht recht vorwärts kommt. Dann zeigt sich erst, ob man gerne läuft und dranbleibt oder bei Ausbleiben eines Erfolgserlebnisses lieber die Flinte ins Korn wirft.

Richard
Wie schon oben geschrieben wurde: es gibt nicht den EINEN LAUFANFÄNGER!!!

Es gibt auch solche, die nach 20 Jahren im Alkoholsumpf vom Couch aufstehen und 5km in 19 Minuten laufen.

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Rich-Ffm17 hat geschrieben:Ich entnehme Deinen Angaben jedoch, dass Du eine Grundausdauer durch das Ergometer besitzt und dann mit 1 Kilometer Laufen gestartet bist. Für jemanden, der die letzten Jahre nur auf der Couch verbracht hat, wäre das vielleicht eine Herausforderung, bei Deinen Vorleistungen sehe ich das jedoch nicht als eine solche an. Auch die Steigerung auf 5 Kilometer ist höchstens für jemand absolut Untrainierten eine Herausforderung. Wer jedoch eine Stunde das Ergometer treten kann, sollte diese Distanz eigentlich schon von vorneherein bewältigen können.
Volle Zustimmung, aber...

Ich habe so ähnlich angefangen wie der TE, kam damals vom Radfahren mit einer guten Grundlagenausdauer und konnte von Anfang an ordentlich Kilometer laufen. Ergebnis war ein Ermüdungsbruch im Tibia-Knochen.

Auch wenn ich enormes Potenzial sehe, würde ich es also trotzdem langsam angehen lassen.
VG Frank
5km - 19:38 (2009) ~ 10km - 40:02 (2011) ~ 15km - 61:07 (2010) ~ 10M - 67:37 (2009) ~ HM - 1:29:01 (2008) ~ M - 3:14:29 (2012)
Nächster Wettkampf: TBD

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Etienne,

wenn Du Unterstützung durch die User eines Forums magst, ist mein Vorschlag: halte Dich an Jene, von denen Du meinst, dass deren Beiträge Dir über den nächsten Winter helfen.

Zum Training: erst mal regelmäßig laufen, dann wird sich nach und nach herausstellen, welche Strecken Dein Ziel sein könnten. Die kleinen und großen Niederlagen und Siege sind das Schönste.

Letzten Sonntag habe ich abgekackt - abgekackter geht es ncht. Am Montag Abend rief mich ein Mitstreiter an: "Du hast deine Medaille nicht abgeholt". Ick: "Doch". Er: "Nicht die, sondern die bei der Siegerehrung - du bist Dritter geworden". Wobei er sich nicht verkneifen konnte mir noch mitzuteilen, dass mein "Erzgegner" Dieter Stahl die Plätze eins und zwei belegt hat :teufel: .

Mach mal, nicht alles wird gut, aber vieles.

Knippi

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etienne.77 hat geschrieben:Und bin ich wirklich der Einzige, der nach dem Erreichen eines Zieles, nicht auf einer Welle der Euphorie dahin schwimmt und dann Fragen stellt?
Wer sich Ziele so setzt, dass er nicht scheitern kann, der kann sich doch nicht ernsthaft wundern wenn der Endorphinschub ausbleibt. Erst die Möglichkeit des Scheiterns bringt die Möglichkeit des Erfolges mit sich. Ansonsten ist das Ergebnis einerlei.
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Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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*Frank* hat geschrieben:Auch wenn ich enormes Potenzial sehe, würde ich es also trotzdem langsam angehen lassen.
Dem kann ich nur zustimmen. Ich meinte auch nicht, dass er sofort die langen Läufe auf zig Kilometer ausdehnen und gleich auf Marathon trainieren soll. Ein nächstes Ziel könnte ja eine passable Zeit über 10 Kilometer sein. Und sich herauszufordern muss ja nicht die Steigerung der Kilometer sein, sondern kann ja auch in einer Tempoeinheit liegen,

Richard
PB 5,2 km 20:36 (Gießener Firmenlauf 2019) 10 km 43:45 (Seligenstadt 2017) Halbmarathon 1:32:48 (Remstal 2019) Marathon 3:26:50 (Frankfurt 2019)

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JoelH hat geschrieben:Wer sich Ziele so setzt, dass er nicht scheitern kann, der kann sich doch nicht ernsthaft wundern wenn der Endorphinschub ausbleibt. Erst die Möglichkeit des Scheiterns bringt die Möglichkeit des Erfolges mit sich. Ansonsten ist das Ergebnis einerlei.
Hm, jetzt hast Du mir aber was zum Nachdenken gegeben. Denn ich überlege mir gerade mein nächstes Ziel. Und da tendiere ich eher zu sub 3:25 als zu sub 3:20 - genau aus dem Grund, dass ich nicht scheitern möchte und lieber 3:22/3:23 mit einer Vorgabe 3:25 als mit einer Vorgabe 3:20 laufe. Laut Greif-Trainingsplan wäre bei mir im April auch eine Zeit zwischen 3:27 und 3:18 möglich gewesen. Ich bin aber bei meinem Plan sub 3:30 geblieben. Und auch dieses vorsichtige Ziel hat genug Endorphine im Ziel erzeugt - es waren immerhin 5 Minuten Steigerung im Verglelcih zu Berlin ein halbes Jahr zuvor,

Richard
PB 5,2 km 20:36 (Gießener Firmenlauf 2019) 10 km 43:45 (Seligenstadt 2017) Halbmarathon 1:32:48 (Remstal 2019) Marathon 3:26:50 (Frankfurt 2019)

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Rich-Ffm17 hat geschrieben:Und sich herauszufordern muss ja nicht die Steigerung der Kilometer sein, sondern kann ja auch in einer Tempoeinheit liegen,
Oder sich bei km 7 von 10 Bienenwachs in die Ohren zu stecken, um die Einflüsterungen des unwilligen Körpers nicht mitzubekommen, dass "ein paar Meter" gehen nicht unehrenhaft seien. Das ist aber bereits eine der "Feinheiten". :wink:

Knippi

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*Frank* hat geschrieben:
Auch wenn ich enormes Potenzial sehe, würde ich es also trotzdem langsam angehen lassen.
Und ich würde immer schnell laufen empfehlen. Ermüdungsbruch kommt nie vom "schnell" sondern von "viel". Leider ist der Trend so, dass man immer nur kriechen soll.

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JoelH hat geschrieben:Wer sich Ziele so setzt, dass er nicht scheitern kann, der kann sich doch nicht ernsthaft wundern wenn der Endorphinschub ausbleibt. Erst die Möglichkeit des Scheiterns bringt die Möglichkeit des Erfolges mit sich. Ansonsten ist das Ergebnis einerlei.
+1

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Wieder so ein Faden, der es mir verdammt schwer macht, meinem mühsam gefassten Vorsatz treu zu bleiben und nicht immer als allererstes Trollerei der untersten Schublade zu unterstellen.
etienne.77 hat geschrieben:Daraufhin hab ich mir das Ziel gesetzt, 5 km unter 30 min zu laufen. Gesagt getan. Seitdem habe ich die Distanz also kontinuierlich erhöht und heute bin ich erstmals 5 km am Stück gelaufen. Ergebnis: 27:23 min. Aber was jetzt? — wie auch bei meinen anderen Läufen davor, war ich danach weder sonderlich erschöpft, noch hat sich meine Zeit bzw. das Erreichen meines Zieles wie ein Erfolg angefühlt.
Wie alt bist du? Wirklich 42 Jahre oder ist in der Zahl ein Komma verloren gegangen? 'Tschuldigung, aber wer bei dieser geschilderten Faktenlage so tut, als wenn er groß Hilfestellung benötigt, kann aus dem Kindergartenalter zumindest noch nicht so arg lange raus sein.

Neugierig, ob es sich besser anfühlt, wenn ein Ziel mehr Anstrengung erfordert? Probieren geht über Studieren.
etienne.77 hat geschrieben:Wie seht ihr meine Zeit in Anbetracht dessen, dass ich vorher praktisch nie gelaufen bin?
Hättest du 5k in 35 min. geschafft und wärst stolz wie Bolle (wie manch anderer Einsteiger), hätte ich gesagt: "Super! Tolle Leistung. Von denen, die auf dem Sofa hocken und lästern, schafft das keiner. Dranbleiben, viel Spaß beim Laufen!" So aber kann das Urteil doch nur lauten "Grottenschlecht, einfach lächerlich!" Warum? Du hast dich nicht mal angestrengt und bist folgerichtig kein bisschen stolz auf das Erreichte. Was soll so ein Ergebnis denn wert sein?
etienne.77 hat geschrieben:Kennt ihr diese Situation oder dieses Gefühl?
Nein, nicht ansatzweise. Wenn mich eine Zielerreichung langweilt, dann weiß ich instinktiv, was zu tun ist - Latte höher oder ganz aufhören.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Rich-Ffm17 hat geschrieben:Hm, jetzt hast Du mir aber was zum Nachdenken gegeben. Denn ich überlege mir gerade mein nächstes Ziel. Und da tendiere ich eher zu sub 3:25 als zu sub 3:20 - genau aus dem Grund, dass ich nicht scheitern möchte und lieber 3:22/3:23 mit einer Vorgabe 3:25 als mit einer Vorgabe 3:20 laufe.
Na ja, bei einem Marathon im maximalen Leistungsbereich besteht m.E. immer das Potenzial des Scheiterns, alleine durch die Distanz und die Einflüsse von außen. Des Weiteren versuchst du dich m.E. psychologisch selbst auszutricksen bzw. in Sicherheit zu wiegen. Denn das Ziel ist ja schon 3:22 (PB um 5 Min. verbessert!) und nicht wirklich sub 3:20, das wäre nur noch die Sahne auf der Kirsche.

Aber alles in allem reden wir hier, was die Pace angeht, nur über wenige Sekunden Differenz.

Das ist schon was anderes als 30 Min. auf 5km anzupeilen und dann zweieinhalb Minuten darunter zu bleiben. Da ist m.E. absolut keine Challenge gewesen, wenn ich locker(!!) eine 30 Sek. schnellere Pace gehen kann, als ich angepeilt hatte. Das ist MRT vs. 10kRT
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Über mich
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Rolli hat geschrieben:Und ich würde immer schnell laufen empfehlen. Ermüdungsbruch kommt nie vom "schnell" sondern von "viel". Leider ist der Trend so, dass man immer nur kriechen soll.
Ich gebe zu, ich habe mich unklar ausgedrückt. Mit "langsam angehen lassen" meinte ich langsame Umfangssteigerungen, nicht langsam laufen. Mal abgesehen vom Trainingseffekt des schnellen Laufens habe ich das Gefühl, dass ich bei schnellerem Laufen auch technisch sauberer laufe.
VG Frank
5km - 19:38 (2009) ~ 10km - 40:02 (2011) ~ 15km - 61:07 (2010) ~ 10M - 67:37 (2009) ~ HM - 1:29:01 (2008) ~ M - 3:14:29 (2012)
Nächster Wettkampf: TBD

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JoelH hat geschrieben:Das ist schon was anderes als 30 Min. auf 5km anzupeilen und dann zweieinhalb Minuten darunter zu bleiben. Da ist m.E. absolut keine Challenge gewesen, wenn ich locker(!!) eine 30 Sek. schnellere Pace gehen kann, als ich angepeilt hatte. Das ist MRT vs. 10kRT
Was er natürlich als jemand, der noch nie eine solche Strecke gelaufen, nur schwer abschätzen kann.

Ich denke, er sollte einfach auf der Zeit aufbauen und jetzt mit dem Training die Zielzeiten nach unten korrigieren. Nächstes Ziel könnte beispielsweise 25min sein. Wenn ich einen Wettkampf plane, habe ich meist 3 Ziele: ein optimales Ziel, ein realistisches Ziel und ein Minimalziel. Beim Düsseldorf-Marathon letztes Jahr war eine neue PB das Optimalziel, während ich realistischerweise nur sub 3:20 laufen konnte. Minimalziel war eine BQ-Zeit (also in meiner Alterklasse sub 3:30, besser sub 3:27). Geworden ist es knapp unter 3:17, also gut 2 Minuten über PB.
VG Frank
5km - 19:38 (2009) ~ 10km - 40:02 (2011) ~ 15km - 61:07 (2010) ~ 10M - 67:37 (2009) ~ HM - 1:29:01 (2008) ~ M - 3:14:29 (2012)
Nächster Wettkampf: TBD

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TerraP hat geschrieben:Das sehe ich auch so. Die Zeit ist eigentlich egal. Viele Laufanfänger wären froh, so eine Zeit laufen zu können; viele hier im Forum würden wegen so einer Zeit weinen. Aber was hilft Dir so eine Einordnung?
Ich bin ein alter Laufsack und weine!

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Ich würde zum nächstgelegenen Parkrun fahren und einen raushaun, dass die Lunge brennt - das Ergebnis ist die Ausgangsbasis. Mein 1. Ziel war simpel formuliert - weg vom hinteren Drittel des hinteren Drittels auf der Ergebnisliste und erst einmal ins vordere Drittel des hinteren Drittels. :D

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Rich-Ffm17 hat geschrieben:Hm, jetzt hast Du mir aber was zum Nachdenken gegeben. Denn ich überlege mir gerade mein nächstes Ziel. Und da tendiere ich eher zu sub 3:25 als zu sub 3:20 - genau aus dem Grund, dass ich nicht scheitern möchte und lieber 3:22/3:23 mit einer Vorgabe 3:25 als mit einer Vorgabe 3:20 laufe. Laut Greif-Trainingsplan wäre bei mir im April auch eine Zeit zwischen 3:27 und 3:18 möglich gewesen. Ich bin aber bei meinem Plan sub 3:30 geblieben. Und auch dieses vorsichtige Ziel hat genug Endorphine im Ziel erzeugt - es waren immerhin 5 Minuten Steigerung im Verglelcih zu Berlin ein halbes Jahr zuvor,

Richard
Der Marathon an sich hat genügend Zeit und Strecke, dass sich eine gewissen Vorfreude aufbauen kann, die sich im Ziel entlädt. Das klappt dann sogar noch, wenn man die PB verpasst. Da bleibt immer noch die Freude über den Finish, weil wie JoelH schon anführte, die Gefahr des totalen Scheiterns besteht fast immer. Und bis auf Ausnahmen (Marathonsammler, oder mal einen Marathon total unter den Möglichkeiten gelaufen) ist man im Ziel immer mehr oder weniger Knülle.

Bei 5 bis 10 km sieht das schon anders aus, läuft man da unter seinen Möglichkeiten, dann fühlt man sich von sich selbst verarscht.

Insofern auch mein Rat an den TE: Such dir einen Wettkampf über 5 Kilometer und haue wirklich einen raus. Nach einem Kilometer sollte deine HF bei 95% HFmax sein. :teufel:

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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*Frank* hat geschrieben:Was er natürlich als jemand, der noch nie eine solche Strecke gelaufen, nur schwer abschätzen kann.
Na ja, ich interpretiere
etienne.77 hat geschrieben:vor genau einem Monat bin ich das erste Mal ein Stück gelaufen: 1 km in etwas über 6 min.

Daraufhin hab ich mir das Ziel gesetzt, 5 km unter 30 min zu laufen.

Gesagt getan.
Seitdem habe ich die Distanz also kontinuierlich erhöht und heute bin ich erstmals 5 km am Stück gelaufen.
da etwas anders.

Für mich liest sich das eher nach Sa. 1km, So. 2km, Sa. 3km, So. 4km, Sa. 5km. Da kann man schon eine Tendenz ableiten.
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Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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Naja, wenn ich mir nach dem ersten Lauf von 1km mit einer Pace über 6min/km die 5-fache Strecke mit einer Pace von unter 6min/km zum Ziel setze, finde ich das nicht unbedingt wenig ambitioniert, vor allem wenn ich bisher null Lauferfahrung habe. Wenn ich das natürlich mit meiner Lauferfahrung betrachte, ist mir schon klar, dass er sich mit zielorientiertem Training deutlich steigern kann. Erst recht, wenn er die 5km mal mit Vollgas läuft, sind wahrscheinlich auch 25min nicht ambitioniert genug. Ich denke und hoffe, er lernt dazu...

Als ich angefangen habe, konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen, überhaupt länger als 10, vielleicht 15km zu laufen. Mit 2-3 Jahren Lauferfahrung hatte ich natürlich eine andere Perspektive und auch deutlich ambitioniertere Ziele.
VG Frank
5km - 19:38 (2009) ~ 10km - 40:02 (2011) ~ 15km - 61:07 (2010) ~ 10M - 67:37 (2009) ~ HM - 1:29:01 (2008) ~ M - 3:14:29 (2012)
Nächster Wettkampf: TBD

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dicke_Wade hat geschrieben:Der Marathon an sich hat genügend Zeit und Strecke, dass sich eine gewissen Vorfreude aufbauen kann, die sich im Ziel entlädt. Das klappt dann sogar noch, wenn man die PB verpasst. Da bleibt immer noch die Freude über den Finish, weil wie JoelH schon anführte, die Gefahr des totalen Scheiterns besteht fast immer. Und bis auf Ausnahmen (Marathonsammler, oder mal einen Marathon total unter den Möglichkeiten gelaufen) ist man im Ziel immer mehr oder weniger Knülle.

Bei 5 bis 10 km sieht das schon anders aus, läuft man da unter seinen Möglichkeiten, dann fühlt man sich von sich selbst verarscht.

Insofern auch mein Rat an den TE: Such dir einen Wettkampf über 5 Kilometer und haue wirklich einen raus. Nach einem Kilometer sollte deine HF bei 95% HFmax sein. :teufel:

Gruss Tommi
Schon 2 Minuten über die geplante Marathonzielzeit ist für einige mit Gefühl verbunden, diesmal versagt zu haben.

Ist Finisher noch ein Wettkämpfer?

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Rolli hat geschrieben:Schon 2 Minuten über die geplante Marathonzielzeit ist für einige mit Gefühl verbunden, diesmal versagt zu haben.

Ist Finisher noch ein Wettkämpfer?
Einige sind nicht alle :wink:

Und, auch wenn du das nicht verstehen kannst, mir tun solche Menschen leid.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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@dicke Wade

Warum... wenn wer Freude hat am Training und sich voll reinhängt... was ist so schlimm an Enttäuschung - ich hab mich mal so geärgert, dass ich meine Finisher-Medaille fast im Blumenkübel entsorgt hätte - knallrote Rübe - und schneckenlangsam - meilenweit entfernt vom eigentlichen Ziel. :D

Enttäuschung heißt doch - jetzt weiß ich, wo ich stehe bzw. wie ich laufe - dann kommt der nächste Schritt - was fehlt - was kann ich tun- wie werde ich es umsetzen - wie lange dauert es...

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etienne.77 hat geschrieben:
[font=&amp]Aber was jetzt? — wie auch bei meinen anderen Läufen davor, war ich danach weder sonderlich erschöpft, …[/font][font=&amp]
[/font]
Richtig, was sagt das? Ich würde sagen, lauf einfach schneller....

42
Durchbeißerin hat geschrieben:@dicke Wade

Warum... wenn wer Freude hat am Training und sich voll reinhängt... was ist so schlimm an Enttäuschung - ich hab mich mal so geärgert, dass ich meine Finisher-Medaille fast im Blumenkübel entsorgt hätte - knallrote Rübe - und schneckenlangsam - meilenweit entfernt vom eigentlichen Ziel. :D

Enttäuschung heißt doch - jetzt weiß ich, wo ich stehe bzw. wie ich laufe - dann kommt der nächste Schritt - was fehlt - was kann ich tun- wie werde ich es umsetzen - wie lange dauert es...
Natürlich war ich auch schon enttäuscht, weil ich nen Marathon verkackt hab :daumen: Allerdings zwischen Enttäuschung und dem "Gefühl versagt zu haben" sehe ich persönlich einen riesigen Unterschied.

Da läuft man 42 Kilometer und nahezu alles flutscht, aber eben nicht 100% (vielleicht war es zu heiß?) und dann fühlt man sich als Versager? Alles völlig fürn Arsch? Find ich grausam sich selbst gegenüber und solche Menschen tun mir leid. Ich bin anders, ich finde fast immer noch ne Möglichkeit der Freude. Das schließt ja späterere Selbstkritik nicht aus.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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dicke_Wade hat geschrieben: Da läuft man 42 Kilometer und nahezu alles flutscht, aber eben nicht 100% (vielleicht war es zu heiß?) und dann fühlt man sich als Versager? Alles völlig fürn Arsch? Find ich grausam sich selbst gegenüber und solche Menschen tun mir leid. Ich bin anders, ich finde fast immer noch ne Möglichkeit der Freude. Das schließt ja späterere Selbstkritik nicht aus.
Kommt natürlich darauf an, wie weit man am Ziel vorbeigeschrammt ist. Reden wir hier über Sekunden oder Minuten oder gar Stunden? Wegen ein paar Minuten würde ich nicht gerade austicken, aber wenn ich komplett eingehen und 15-30 Minuten oder noch mehr "verliere", dann ist das schon ein Versagen.

Das ist mit ein Grund warum ich eigentlich gar nicht Marathon laufen will. Zwar nur ein kleiner, aber je länger die Strecke, desto weniger hat man die Kontrolle. Die Umstände, die man nicht beeinflussen kann, nehmen einen immer höheren Stellenwert ein.

Und man kann die Leistung nicht unmittelbar wiederholen. Darum nervt ein eventuelles "Versagen" noch mehr. Einen Zehner kann ich am nächsten Wochenende gleich wieder laufen, bei einem Marathon wird es da schwierig.

Das spielt da ja auch rein, des Weiteren die Vorbereitung. Für einen Zehner braucht es da nicht gar so viel, wenn man eh gerade im Saft steht. Aber bei einem Marathon schon. Der Wettkampf ist ja nur ein kleiner Teil der ganzen Entbehrungen die man gebracht hat. Dass man davor 1000km gezielt "verbraten" hat für die letzten 42 wird da gerne übersehen. Und das tut dann schon weh, wenn man gerade realisiert, die Arbeit eines Vierteljahres in den Sand gesetzt zu haben. Neben den Körperlichen Schmerzen, die man zudem noch hat, die aber bei Erfolg bei weitem nicht so schwer wiegen, wie nach einem Einbruch.
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wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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JoelH hat geschrieben:Das ist mit ein Grund warum ich eigentlich gar nicht Marathon laufen will. Zwar nur ein kleiner, aber je länger die Strecke, desto weniger hat man die Kontrolle. Die Umstände, die man nicht beeinflussen kann, nehmen einen immer höheren Stellenwert ein.
Welche Umstände? Mir fällt eigentlich nur das Wetter ein, das ich nicht beeinflussen kann. Aber das hat beim 10er oder HM ganz ähnliche Auswirkungen.
Alles andere ist eine Sache der Vorbereitung und die ist beim Marathon halt anders als bei einem 10er. Mit guter Vorbereitung kann man beides auch gut laufen und zumindest in die Nähe seiner Ziele kommen. Ob es dann am Ende auch klappt, hängt von der Tagesform ab, beim 10er wie beim Marathon.

Was natürlich richtig ist, man kann einen Marathon nicht so oft an der Leistungsgrenze laufen wie einen 10er, aber das Hochgefühl nach einem Marathon mit PB ist auch ein anderes als nach einem 10er mit PB.
VG Frank
5km - 19:38 (2009) ~ 10km - 40:02 (2011) ~ 15km - 61:07 (2010) ~ 10M - 67:37 (2009) ~ HM - 1:29:01 (2008) ~ M - 3:14:29 (2012)
Nächster Wettkampf: TBD

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*Frank* hat geschrieben: Was natürlich richtig ist, man kann einen Marathon nicht so oft an der Leistungsgrenze laufen wie einen 10er, aber das Hochgefühl nach einem Marathon mit PB
:nick: warm und erdig
*Frank* hat geschrieben: ist auch ein anderes als nach einem 10er mit PB.
:nick: wie "gleich fliegt mir die Schädeldecke wech".

Knippi :zwinker5:

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JoelH hat geschrieben:Kommt natürlich darauf an, wie weit man am Ziel vorbeigeschrammt ist. Reden wir hier über Sekunden oder Minuten oder gar Stunden? Wegen ein paar Minuten würde ich nicht gerade austicken, aber wenn ich komplett eingehen und 15-30 Minuten oder noch mehr "verliere", dann ist das schon ein Versagen.
Ja, wobei ich mich schon mal sehr geärgert hatte, als ich 2 Sekunden an einer magischen Stundengrenze vorbeigeschrammt bin (bei der letzten Trinkpause 3 km vor dem Ziel hatte ich noch überlegt, die auszulassen...Tja, war die falsche Entscheidung). Da war der Frust deutlich größer, als ich mal mein Zeitziel um 15 Minuten nicht erreicht hatte. Da war die Denke eher, das hättest du heute ohnehin nicht geschafft.

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*Frank* hat geschrieben:Welche Umstände?
Verpflegungsstellen, Ernährung, Schuhwerk, Klamotten, Orthopädie um mal direkt die Dinge anzusprechen die im Wettkampf versagen können.

Gerade die beiden ersten spielen erst jenseits des HM eine Rolle. HM laufe ich bei kaltem Wetter komplett durch, einen Marathon wohl eher nicht.

Je länger es geht, desto größer können kleine Probleme werden, die man auf den Kurzdistanzen gar nicht auf dem Schirm hat. Gerade die Orthopädie kommt da mit ins Boot, je länger die Strecke wird. Klar, man bereitet sich vor so gut es geht. Aber Schwachstellen sind Schwachstellen und die werden nicht kleiner, nur weil man länger unterwegs ist.

Wie auch immer. Es geht ja um die Zielsetzung und deren Umsetzung. Ich passe diese ja idealerweise den Umständen an. Dennoch wird die Chance das Ziel nicht zu erreichen größer, je länger das Rennen ist. Sofern das Ziel wirklich ambitioniert ist.
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Bonno hat geschrieben:Ja, wobei ich mich schon mal sehr geärgert hatte, als ich 2 Sekunden an einer magischen Stundengrenze vorbeigeschrammt bin (bei der letzten Trinkpause 3 km vor dem Ziel hatte ich noch überlegt, die auszulassen...Tja, war die falsche Entscheidung). Da war der Frust deutlich größer, als ich mal mein Zeitziel um 15 Minuten nicht erreicht hatte. Da war die Denke eher, das hättest du heute ohnehin nicht geschafft.
Ich hatte als HM Ziel für dieses Jahr sub 1:31 ausgegeben. Beim ersten in diesem Jahr hatte ich das Ziel noch gar nicht vor zu laufen. Lief aber richtig gut, die letzten drei KM nochmal richtig gepowert, ich konnte aber nicht abschätzen wie es ausgeht. Geworden ist es eine 1:31:01 :klatsch: :klatsch: das hat mich zunächst kurz geärgert. Auf der anderen Seite hatte ich bei dem Rennen eh nur eine 1:34 geplant, von daher war der "Ärger" recht schnell verraucht. Und 4 Wochen später hab ich das Jahresziel dann ja auch "geplant" erreicht. :nick:
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JoelH hat geschrieben:Kommt natürlich darauf an, wie weit man am Ziel vorbeigeschrammt ist. Reden wir hier über Sekunden oder Minuten oder gar Stunden? Wegen ein paar Minuten würde ich nicht gerade austicken, aber wenn ich komplett eingehen und 15-30 Minuten oder noch mehr "verliere", dann ist das schon ein Versagen.
Um im Kontext zu bleiben, Rolli schrub von 2 Minuten im Marathon :wink: Ja, 15-30 Minuten sind eine ganz andere Dimension :daumen: Ist mir schon passiert, bin auf sub4 angelaufen, war völlig illusorisch, hab das Tempo bis HM durchgezogen und bin dann gnadenlos eingebrochen und kam nach 4:32 ins Ziel. Enttäuscht, mies gelaunt, ja so fühlte ich mich, hab noch meinen Vater angeblafft, wieso er mir die Sofort-Urkunde hat ausdrucken lassen :klatsch: Aber auch da hab ich mich nicht als Versager gefühlt. Wenn ich aufgegeben hätte, dann sicherlich schon. Vor einem DNF hatte ich dann in echt viele Jahre großen Schiss. Bin ja auch viel Blödsinn gerannt, wo ein scheitern gut möglich war, und wo man es auch nicht immer in der Hand hat. Und als es mich dann "erwischte", dann hab ich es auch überlebt :)
JoelH hat geschrieben:Das ist mit ein Grund warum ich eigentlich gar nicht Marathon laufen will. Zwar nur ein kleiner, aber je länger die Strecke, desto weniger hat man die Kontrolle. Die Umstände, die man nicht beeinflussen kann, nehmen einen immer höheren Stellenwert ein.
Gerade das ist es, was mich am Marathon (nicht immer, manche bin ich aus Spaß andere als Training gelaufen) und erst recht an den Ultras gereizt hat. Das Risiko, das Ungewisse, es gab immer auch die Möglichkeit des Scheiterns. Wenngleich ich "mir immer Sicher war", ins Ziel zu kommen.
JoelH hat geschrieben:Und man kann die Leistung nicht unmittelbar wiederholen. Darum nervt ein eventuelles "Versagen" noch mehr. Einen Zehner kann ich am nächsten Wochenende gleich wieder laufen, bei einem Marathon wird es da schwierig.

Das spielt da ja auch rein, des Weiteren die Vorbereitung. Für einen Zehner braucht es da nicht gar so viel, wenn man eh gerade im Saft steht. Aber bei einem Marathon schon. Der Wettkampf ist ja nur ein kleiner Teil der ganzen Entbehrungen die man gebracht hat. Dass man davor 1000km gezielt "verbraten" hat für die letzten 42 wird da gerne übersehen. Und das tut dann schon weh, wenn man gerade realisiert, die Arbeit eines Vierteljahres in den Sand gesetzt zu haben. Neben den Körperlichen Schmerzen, die man zudem noch hat, die aber bei Erfolg bei weitem nicht so schwer wiegen, wie nach einem Einbruch.
Jo, all das erhöht den Einsatz, den man zu verlieren hat. Das macht es um so spannender und umso größer ist die Freude, wenn alles klappt.

Ich bin auch Zehner oder HMs auf Bestzeit oder zumindest auf jeweils bestmögliche Zeit gelaufen. Aber kein Zieleinlauf war auch nur annähernd mit meinem ersten Sub4-Marathon oder gar mit dem Finish meines ersten Mauerweglaufes zu vergleichen. Da lagen Welten dazwischen.
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Gruss Tommi
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Thorsten Havener

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JoelH hat geschrieben:Verpflegungsstellen, Ernährung, Schuhwerk, Klamotten, Orthopädie um mal direkt die Dinge anzusprechen die im Wettkampf versagen können.
Bis auf die Verpflegungsstellen kannst du doch alles beeinflussen bzw. die Dinge sind unabhängig von der Distanz. Und über die Verpflegungsstellen informierst du dich vor dem Rennen. Falls dir Wasser, Iso, Cola, Bananen, Gels oder was es sonst noch gibt nicht ausreichen, gibt es bei den meisten Marathons die Möglichkeit, Eigenverpflegung zu hinterlegen.
JoelH hat geschrieben:Gerade die Orthopädie kommt da mit ins Boot, je länger die Strecke wird. Klar, man bereitet sich vor so gut es geht. Aber Schwachstellen sind Schwachstellen und die werden nicht kleiner, nur weil man länger unterwegs ist.
Ich nehme an, du redest über akute Verletzungen, die dich am Weiterlaufen hindern. Ich sehe da nicht unbedingt den ganz großen Unterschied. Es gibt Verletzungen durch schnelles Laufen und Verletzungen durch langes Laufen. Wenn du allerdings mit einer chronischen Verletzung in einen Wettkampf gehst, nun ja...
JoelH hat geschrieben:Dennoch wird die Chance das Ziel nicht zu erreichen größer, je länger das Rennen ist. Sofern das Ziel wirklich ambitioniert ist.
Das hängt aus meiner Sicht in erster Linie von der Qualität der Vorbereitung ab, weniger von der Länge des Wettkampfs.
VG Frank
5km - 19:38 (2009) ~ 10km - 40:02 (2011) ~ 15km - 61:07 (2010) ~ 10M - 67:37 (2009) ~ HM - 1:29:01 (2008) ~ M - 3:14:29 (2012)
Nächster Wettkampf: TBD
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