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Umgang mit Ziehen in der Achillessehne

Umgang mit Ziehen in der Achillessehne

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Hallo miteinander,

ich habe das Laufen vor kurzem wieder aufgenommen und habe die vergangene Woche täglich eine 5-6 km Laufeinheit absolviert (eher langsames Tempo). Ich habe nun eine Pause von zwei Tagen eingelegt.

Nun spüre ich im Bereich der rechten Achillessehne je nach Bewegung ein moderates Ziehen/Stechen. Kann mir jemand einen Tipp geben, wie ich damit umgehen soll? Am besten Dehnen und abwarten, bis das gänzlich weg ist, oder kann man mit sowas unbesorgt joggen gehen?
Das beschriebene Ziehen/Stechen scheint mir nicht besonders schlimm, nur habe ich iwie immer Angst vor einer Verletzung an der Achillessehne. Ist das ggf. zu übervorsichtig, sprich bedarf es womöglich erstmal einiges an Verschleiß, bis da was kaputt gehen kann?

Viele Grüße,
Etienne

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Hi, klar wenn du erst zu Laufen angefangen hast und gleich jeden Tag 5-6km läufst wirst du die Waden / Sehne spüren.
Ich würde zwischen den Läufen mal einen Tag Pause machen und mit Blackroll und sanftem Dehnen die Wadenmuskeln entspannen.
Nein du bist nicht zu übervorsichtig. Was schlecht wäre, trotz den Problemen einfach so weitermachen.
Die Pause von 2 Tagen ist gut, beobachte beim nächsten Lauf ob es besser oder schlimmer wird.
Und immer laaangsam anlaufen, gerade wenn man am Morgen gerne läuft, aus dem Bett hüpft und losstartet, ist es nicht schlecht die ersten 100 - 200m zu gehen.
VG.

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Beim Laufen werden halt Sehnen und Muskeln beansprucht. Fängt man nun plötzlich und unerwartet mit täglichem Training an, könnte es sein, dass sie etwas unwirsch reagieren. Das hat dann nichts mit Verschleiß oder Verletzung zu tun, sondern fällt unter den Begriff Überlastung. Also ....genau, langsam angehen lassen, hin und wieder eine Pause.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Hi und Danke für die Antworten. Komischerweise kamen die Probleme erst am 2ten Pausentag. Mittlerweile schmerzt auch noch mein Knie :) .

Das war daher wohl wirklich etwas voreilig und ich pausiere jetzt erstmal bis es wieder weg ist. Mit dem Dehnen habe ich begonnen, wobei ich danach bspw. beim Abwärtssteigen von Treppen einen stechenden Schmerz in der Achillessehne habe. Aber das wird sich denke ich legen. Ein Riss oder Ähnliches würde sich wahrscheinlich dauerhaft und stärker bemerkbar machen, oder?

Und spricht, wenn man mal geübter ist, denn etwas dagegen auch mehr oder weniger täglich zu laufen?

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Etienne123 hat geschrieben:Riss oder Ähnliches würde sich wahrscheinlich dauerhaft und stärker bemerkbar machen, oder?
Ein Riss macht sich auch mal erst dann stärker bemerkbar, wenn man weiß, dass "das da" ein Riss ist :D .

Zum Orthopäden hin normales Gehtempo - zurück Schildkröte.

Knippi

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Falls es kein "Riss" sondern nur eine Reizung der Achillessehne bzw. dem dazugehörigen Wadenmuskel ist, hilt bei mir eine Blackroll.
Wichtig: langsam drüberrollen, ist bei einer Reizung nicht gerade angenehm, aber hilft.

Wenn die Schmerzen weg sind, würde ich raten zu Beginn zunächst 3 Mal wöchentlich zu laufen. Das dann erstmal 2 Monate durchziehen und schauen, ob es wieder Probleme mit AS/Wade gibt. Wenn alles gut ist, kannst du erhöhen.
Sofort wöchentlich zu laufen kann gutgehen, muss es aber nicht....

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Etienne123 hat geschrieben:Und spricht, wenn man mal geübter ist, denn etwas dagegen auch mehr oder weniger täglich zu laufen?
Meistens spricht der Körper dagegen. Das passiert selbst langjährigen Läufern, die keine Pausentage einlegen und partout nicht auf den Körper hören wollen.

Gruss Tommi

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Sollte ich denn überhaupt dehen, wenn es anschließend leicht schmerzt? Ich habe primär die Variante mit auf einer Stufe stehen und langsam absenken gemacht. Ach, und ist es eigentlich normal, dass es beim Dehnen/Gehen zieht, aber ich keinerlei Schmerz spüre, wenn ich draufdrücke?

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Etienne123 hat geschrieben:Und spricht, wenn man mal geübter ist, denn etwas dagegen auch mehr oder weniger täglich zu laufen?
Kommt darauf an, was du damit bezweckst. Wenn es dir wichtiger ist als alles andere, täglich zu laufen und du dich dabei soweit zurückhältst, dass du dich nicht überlastest, dann kannst du auch täglich laufen. Nennt sich "streak running", einige Leute schwören drauf. Diese Leute sind aber schon zufrieden, wenn sie am Tag wenigstens 1 Meile laufen. Andere wieder finden ein solches Training ohne große Höhepunkte ätzend langweilig.

Wenn du aber Spaß dran hast/findest, mal einen HM oder weiter zu laufen (selbst wenn nur im Training) oder wenn du es einfach mal tempomäßig so richtig krachen lassen willst, dann brauchst du auch ganze Erholungstage ohne Laufen (allenfalls Crosstraining wie Schwimmen oder Radfahren). Und wenn einem diese Vielfalt lieb ist, wird man die Erholungstage auch gerne einhalten, einfach weil man sonst schnell merkt, dass es nicht mehr geht - so wie du gerade jetzt.

Natürlich gibt es auch echte Eliteläufer, die 7x die Woche oder öfter auch substanziell trainieren. Aber dazu braucht man in erster Linie Talent (d.h. die richtigen Gene), jahrelange Vorbereitung und i.d.R. wohl ein jugendliches Alter. Weiß nicht, ob das alles auf dich zutrifft.

Edit: Bedenke, dass du nicht durch hartes Training selbst besser wirst, sondern durch genügend Erholung nach solchen kräftigen Trainingsreizen. Stichwort "Superkompensation".

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Etienne123 hat geschrieben:Sollte ich denn überhaupt dehen, wenn es anschließend leicht schmerzt? Ich habe primär die Variante mit auf einer Stufe stehen und langsam absenken gemacht. Ach, und ist es eigentlich normal, dass es beim Dehnen/Gehen zieht, aber ich keinerlei Schmerz spüre, wenn ich draufdrücke?
Lies mal komplett durch: http://www.eccentrictraining.com/3.html und https://www.orthomol-orthopaedie-servic ... ssehne.pdf

Steht unter anderem dort:
Das Training kann Schmerzen, insbesondere im Achillessehnenbereich, aber auch in der Wade auslösen, dennoch sollte man die Übungen durchhalten, um Trainingseffekte zu erzielen.
Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Meine Empfehlung wäre, zunächst die Wadenmuskulatur (M. soleus und M. gastronemius) zu lockern und zwar nicht durch Dehnung (wie bei den exzentrischen Übungen), sondern mit einer Faszienrolle oder -ball. Das führt meist schon zu deutlich reduzierten Schmerzen und ist in manchen Fällen alles, was es braucht.
VG Frank
5km - 19:38 (2009) ~ 10km - 40:02 (2011) ~ 15km - 61:07 (2010) ~ 10M - 67:37 (2009) ~ HM - 1:29:01 (2008) ~ M - 3:14:29 (2012)
Nächster Wettkampf: TBD

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*Frank* hat geschrieben:Meine Empfehlung wäre, zunächst die Wadenmuskulatur (M. soleus und M. gastronemius) zu lockern und zwar nicht durch Dehnung (wie bei den exzentrischen Übungen), sondern mit einer Faszienrolle oder -ball. Das führt meist schon zu deutlich reduzierten Schmerzen und ist in manchen Fällen alles, was es braucht.
tja, das ist was ich im Moment auch nicht genau weiss...
ich probiere jetzt einfache beiders parallel...

exzentrische Übungen und Blackroll und Ball...

ich habe nämlich auch das Gefühl, dass die Kräftigung die Wade noch zusätzlich verspannt...
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