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Zeitverlust durch Wendepunktstrecke

Zeitverlust durch Wendepunktstrecke

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Servus.

Ich hätte da mal eine etwas ungewöhnliche Frage und ggf. kennt hier ja jemand die Antwort, da er a) bereits recherchiert hat oder b) schon genügend Hirnschmalz darauf verwendet hat:

Was meint/denkt/wisst ihr, wie viel Zeit man auf einem Kilometer durch eine Wendepunktstrecke liegen lässt?
Laut Strava war bei meinem letzten Lauf jeder Kilometer mit Wendepunkt ca. 6-8 Sekunden langsamer als die anderen ohne.
Allerdings kommt mir das durchaus viel vor...wobei...abbremsen, um die Schikane rum, wieder beschleunigen...passt das vielleicht doch?
Mir ist dabei natürlich klar, dass es auch auf die Laufgeschwindigkeit an sich ankommt und der Zeitverlust relativ und nicht absolut betrachtet werden muss. Mir geht es eher um einen sehr groben Richtwert.

Dank und Gruß
KannNix
Froh, wie seine Sonnen fliegen
Durch des Himmels prächt'gen Plan,
Laufet, Brüder, eure Bahn,
Freudig, wie ein Held zum Siegen.


Bestzeiten:
5,0km -> 16:57 (02/2015)
10,0km -> 34:19 (03/2016)
21,0975km -> 1:15:56 (06/2013)
42,195km -> 02:41:13 (09/2013)

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Hallo,
KannNix hat geschrieben:Mir geht es eher um einen sehr groben Richtwert.
den hast Du doch: 6-8 Sekunden.

Wenn der Wendepunkt ein Halbkreis wäre (egal welcher Radius) - vielleicht noch etwas weniger Zeitverlust.

Knippi

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Interessante Frage. :)

6-8 Sekunden scheint mir tendentiell zu viel, aber die Hälfte durchaus realistisch.
Vereinfacht: wenn man mit 4er Pace läuft, also 15km/h, wäre so ganz grob der Bremsweg 1,5^2 = 2,25m. Würde man jetzt blitzartig um 180 Grad drehen können und wieder von 0 auf 15km/h beschleunigen, bräuchte man ungefähr das doppelte des Bremswegs um wieder auf 15km/h zu beschleunigen. Wären wir also bei 6-8m, die die Aktion "kostet".
Bei 4er Pace läuft man rund 4m/s, also wären wir bei 2s Verlust. Da bisher von fast idealen Bedingungen ausgegangen wird, kann man da durchaus noch was draufrechnen und wäre dann bei meinen 3s.

Ganz grobe Rechnung und völlig aus der Hüfte geschossen.

just my 2c

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KannNix hat geschrieben: Was meint/denkt/wisst ihr, wie viel Zeit man auf einem Kilometer durch eine Wendepunktstrecke liegen lässt?
Hängt vom Wendepunkt ab. Wenn der eine großzügige Kurve ist gar nix, denn sonst würde Kipchoge seinen Sub 1:59-Versuch garantiert nicht auf so einer Strecke laufen...
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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ruca hat geschrieben:Hängt vom Wendepunkt ab. Wenn der eine großzügige Kurve ist gar nix, denn sonst würde Kipchoge seinen Sub 1:59-Versuch garantiert nicht auf so einer Strecke laufen...
Konkreter Fall: relativ enge Kurve (ca. 3m nach links und rechts vom Gitter) und einige Leute, die zu überholen sind, also keine Ideallinie möglich.
An alle: Vielen Dank für die bisherigen Antworten!
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42,195km -> 02:41:13 (09/2013)

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Wendekreise haben keinen so großen Einfluss auf die Geschwindigkeit wie ein 180 Grad Turn, die kann man ja quasi voll durchlaufen und die Strecke zählt auch.

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Kommt zusätzlich auf das (Entfernungs-)Messverfahren an:
  • Wenn der KM-Abschnitt, in welchem die fragliche Wende liegt, exakt vermessen wurde (und der Radfahrer, der das mit seinem Jones-Counter bewerkstelligte, exakt die Ideallinie fahren konnte), dann gelten all die tollen Berechnungen der Kollegen hier.
  • Allerdings müssen dann auch die fraglichen KM-Marken bei den beiden Auflagen desselben Laufs, die du vergleichen willst, an exakt denselben Orten aufgestellt sein.
  • Da du hier aber Strava bemühst, vermute ich eher, dass die Entfernungsmessung des die Wende enthaltenden KM-Segments auf der GPS-Funktion deiner Laufuhr basiert. Und die kann allerdings mit spitzen Kurven oder gar Wendestrecken ihre Probleme haben, indem der Mittelungsprozess deiner Uhr solche Kurven abkürzen kann und dadurch für einen gelaufenen echten KM ein paar Meter weniger ausweist. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass ein nach Meinung der Uhr ermittelter "Kilometer" in Wahrheit ein paar Meter länger ist und somit auch länger dauert.
  • Auf meiner Polar V800 kann ich, da ich im Training recht oft Wendestrecken laufe, so etwas durchaus feststellen, wenngleich mir 6 - 8s auch da recht viel erscheinen. Aber wenn man alles zusammen nimmt (und sich vor der Wende vielleicht auch noch "die Volksmassen leicht verklumpen"), dann kann das auf solche Werte doch hinaus laufen.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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MiGu_15 hat geschrieben:Wirklich eine interessante Frage, die hat mich auch gleich beschäftigt, als ich den kleinen Wendekreis in diesem "Rennen" sah:

WIEN
Das Bild täuscht. Wenn man mal mit Google Earth schaut, dann lässt sich der kleine Wendekreis - ja nachdem wie eng man in die Mitte geht- für ca. 40-70m Durchmesser markieren (der große hat mindestens 220m, also kein Thema).

Als Vergleich: Der Radius der Innenbahn einer Laufbahn sind 36,50m, also 73m Durchmesser. Also kann er da problemlos mit voller Pace rum.
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KannNix hat geschrieben:Konkreter Fall: relativ enge Kurve (ca. 3m nach links und rechts vom Gitter) und einige Leute, die zu überholen sind, also keine Ideallinie möglich.
An alle: Vielen Dank für die bisherigen Antworten!
Mal davon abgesehen, dass die Frage in einem Matheforum mehr Sinn ergeben würde, ohne konkrete Parameter gibt es keine seriöse Antwort.

Relativ gesehen werden langsamere Läufer bevorteilt werden, da sie ihre Geschwindigkeit in der Kurve, immerhin sechs Meter Durchmesser, eventuell sogar halten können, wohin gegen schnelle Läufer abbremsen müssen und auch wieder beschleunigen müssen.

Im Kampf gegen die Uhr kommt es essentiell darauf an wie sehr, oder überhaupt, du abbremsen musst. Also stellt sich die Frage wie schnell gehst du in die Kurve hinein und wie schnell bist du am Scheitelpunkt der Kurve. Wie schnell bremst du ab und wie stark ist deine Beschleunigung. Ohne diese Parameter gibt es keine wirkliche Lösung.

Und wäre das nicht genug könnte man das Ganze noch weiter spinnen, in dem man eine Rechnung darüber aufstellt wie viel Kraft die ganze Schoße kostet und was das auf den Rest deines Laufes ausmacht.

Von daher, einfach laufen, das sind Dinge die sieht man in der Telemetrie nach dem Lauf.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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Man muß auch die Schuhwahl einrechnen. Es gibt halt auch schnellere Modelle für Kurven ("Geschwungene Trittflächen mit tiefen Rillen in der Laufsohle sollen helfen, bei hohem Tempo auch enge Kurven perfekt zu meistern." Nike Werbung für den Vaporfly). Der bringt bestimmt ein paar hunderstel Sekunden.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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MikeStar hat geschrieben:Ist das eine dieser Fragen über die sich die diesjährigen Mathe-Abiturienten als "zu schwer" beschwert hatten? :confused:
Weil du das gerade schreibst ......

Bei der Mathematura in Österreich hat es "Wings for Life" dieses Jahr in die Aufgaben geschafft.

Wen es interessiert .....

https://www.srdp.at/downloads/dl/hauptt ... matik-ahs/

Download: Aufgabenheft, Aufgabe 28, im 2.Teil
"Besser geschlurft, als gar nicht gelaufen."

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MikeStar hat geschrieben:Ist das eine dieser Fragen über die sich die diesjährigen Mathe-Abiturienten als "zu schwer" beschwert hatten? :confused:
Das gehört für mich eher in die Kathegorie "Dinge, die die Welt nicht braucht!"

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Hallo Kai,

bei deinem Tempo läufst in 6 Sekunden ca. 27 Meter und in 8 Sekunden knappe 37 Meter. Glaubst du, dass, wenn einer geradeaus läuft und der andere wendet, die so weit auseinander liegen würden?

Da würde ich eher der Messung misstrauen. Hast du denn die km-Zeiten abgedrückt? Jeder einzelne km war ja ausgeschildert.

Ich laufe selbst manchmal Intervalle auf gerader Strecke, wo jemand alle 200 m markiert hat. Bei 2.000-ern muss man da auch wenden, aber ohne richtigen Wendepunkt, sondern fast stehenbleiben, drehen, Richtung zurück, weil der Radweg schmal ist. Selbst da macht das max. 1 - 2 Sekunden aus.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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KannNix hat geschrieben:Servus.

Was meint/denkt/wisst ihr, wie viel Zeit man auf einem Kilometer durch eine Wendepunktstrecke liegen lässt?

KannNix
10 Sekunden halte ich für realistisch. Abbremsen, 180° U-Turn, wieder beschleunigen, dann braucht man etwas, um wieder in den Rythmus zukommen, Kraft kostet die Wende auch.

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow
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