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Gleichmäßiges Tempo?

Gleichmäßiges Tempo?

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Hallo Leute,

wenn ich mir mal meine Trainingsläufe anschaue, dann frage ich mich oft, ob meine Temposchwankungen normal sind, oder ob es da noch etwas zu optimieren gäbe.

Schaut euch mal diese (bei mir typische) Grafik an,
da wurde ein Kilometer aufgezeichnet, den ich mit 6:02 gemacht hatte, was ja auch gut ist. Aber diese Schwankungen – ob Tom oder Eliud die auch haben? Und wie sieht das bei euch aus? Kriegt ihr es hin, 6:00 gleichmäßig in 6:00 zu laufen?

Nicht, dass ich glaube, das noch irgendwie korrigieren zu können, oder dass das wirklich wirklich lebenswichtig wäre, ich würde aber schon gern wissen, wie ich das einzuschätzen habe.

Danke euch!
Andy

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Das sieht stark nach einer Messung mit GPS aus. Deswegen macht es auch keinen Sinn, sich die aktuelle Pace anzeigen zu lassen, sondern man sollte mindestens über 10-15s mitteln oder gleich eine Durchschnittspace nehmen. Mit einem Footpod sähe das wahrscheinlich wesentlich glatter aus.
VG Frank
5km - 19:38 (2009) ~ 10km - 40:02 (2011) ~ 15km - 61:07 (2010) ~ 10M - 67:37 (2009) ~ HM - 1:29:01 (2008) ~ M - 3:14:29 (2012)
Nächster Wettkampf: TBD

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Hallo Andy,

gut, so eine Kurve kann man sich ja mal anschauen, aber Du solltest mehr Vertrauen in Dich setzen.
Ich habe mir hier in unserem GVZ eine Strecke von 1000 m vermessen, immer abwechselnd alle 50 m einen kurzen und einen langen Strich.
Dann geht die Lucy ab, meine Supertroopydoopy Laufuhr wird ne ordinäre Uhr mir Sekundenzeiger. Du würdest Dich wundern, wie genau Du die Zwischenzeiten treffen wirst - vorausgesetzt Du kackst nicht voll ab, etwas gewollt "mindern" geht logischerweise leichter :zwinker5: . So, und dann schau Dir diese Kurve an - ich vermute mal, die wackelt auch wie ein Lämmerschwanz.

Knippi

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Schacht6 hat geschrieben: Kriegt ihr es hin, 6:00 gleichmäßig in 6:00 zu laufen?
Nein, aber an geplante 4 Minuten Intervalle in fast genau 4 Minuten kann ich erinnern. Dabei nicht auf die Uhr sehen und gleichmäßig auf abgemessener Strecke laufen.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Warum Dein Pace verlauf so ist wie sie ist, kann ich nicht sagen.

Letztlich kommt es auch darauf an, ob man Abschnittsweise Steigerungen hat oder wie die Windverhältnisse oder ob es unterschiedliche Bodenverhältnisse auf den Abschnitten gab.

Ich behaupte aber, wenn ausreichende Grundlagenausdauer vorhanden ist, kann man lernen aufgrund seines Körpergefühls halbwegs gleichmäßige Pace zu Laufen.

Ich schaffe es zum Beispiel auf meiner Hausstrecken auf Distanzen von 10 km eine gleichmäßige Pace von +/- 5 sec. zu laufen und das trotz unterschiedlichen Bodenverhältnissen..

Gestern auf Rügen bin ich die ersten 15,6 km mit einer gleichmäßigen Pace gelaufen, dann drehte der Wind und es kamen stürmische Böen direkt aus Laufrichtung. Ich wollte trotzdem meine Pace auch über die übrigen 4 km halten.
Zuhause schaute ich mir mein Lauf an und staunte nicht schlecht, als ich sah ich bin die ersten 15,6 km mit einer Pace von 5:02 min gelaufen und die letzten 4 km in einer Pace von 5:01 min, trotz starkem Gegenwind.

Was Du auf keinefall machen solltest, Dich nach den Pace Angaben oder Hf-Angaben Deiner Laufuhr leiten zu lassen.
Versuche Deinen Lauf-Rhythmus zu finden und konzentriere Dich darauf.

Mit einwenig Übung wirst Du bei der Auswertung Deiner Laufdaten am Computer feststellen, dass Du immer gleichmäßiger zu Laufen lernst.
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*Frank* hat geschrieben:Das sieht stark nach einer Messung mit GPS aus. Deswegen macht es auch keinen Sinn, sich die aktuelle Pace anzeigen zu lassen, sondern man sollte mindestens über 10-15s mitteln oder gleich eine Durchschnittspace nehmen. Mit einem Footpod sähe das wahrscheinlich wesentlich glatter aus.
Werd gleich erstmal schauen, was ein footpad ist😉

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Bonno hat geschrieben:Ja, sieht bei mir auch so aus.
dicke_Wade hat geschrieben:Liegt immer am GPS. So unkonstant läuft niemand.

Gruss Tommi
Ok, damit kann ich mich anfreunden 😉
Besten Dank

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Bei GPS hast du eine Genauigkeit in 50% aller Messungen von 2 Metern+/-. Wenn dein Handy/deine Uhr jetzt alle 10 Sekunden deine Position misst, dann sind das 36 Messungen auf einen Kilometer bei 6min/km. Also im Schnitt alle 27,8 Meter.
Nehmen wir mal den Extremfall und du hast bei einem Messpunkt 2 Meter zu "wenig" gemessen und dann beim nächsten Messpunkt 2 Meter zu "viel". Dann verlängert sich diese Strecke um 4 Meter auf 31,8 Meter. Was bei einer Zeitspanne von 10 Sekunden, dann schon eine Geschwindigkeit von 11,45 km/h, also 5:14min/km.
Das ist der Extremfall, sicher. Aber so in etwa kann man sich das vorstellen.
GPS-Uhren/Handy suggerieren beim Laufen eine Scheingenauigkeit, die GPS gar nicht liefern kann.
Der Tipp mit Durchschnittspace ist daher gut. Im Mittel über mehrere Messpunkte reduziert sich nämlich der Fehler.
PB:
10km 42:49
HM 1:35:15
M 3:17:30


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forum/threads/104369-LasseLaufens-Lauferlebnisse

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LasseLaufen hat geschrieben:Bei GPS hast du eine Genauigkeit in 50% aller Messungen von 2 Metern+/-.
Wikipedia sagt dazu, GPS ermögliche "zivilen Nutzern eine Genauigkeit von oft besser als 10 Metern". Das klingt ja noch etwas grauslicher.

Und auch das gilt sicher nur für gute Empfangsbedingungen, d.h. freie, direkte Sicht auf genügend viele Satelliten. Noch schlimmer wird die Sache in der Realität, wenn der Empfang durch Häuserschluchten oder Bewaldung eingeschränkt ist. Ganz schlimm ist ein dichtes, frisches Blätterdach im Laubwald bei im Regen. :wink:

Auf einer meiner Standardstrecken gibt es eine Stelle, wo der Kurs von freier Sicht unvermittelt unter das Blätterdach von Laubbäumen verschwindet. Da bricht die Momentanpace mal locker um 1:30 bis 2:00 min/km ein. Und da, wo's wieder in die freie Sicht hinaus geht, wird mir plötzlich ein Turbo um mindestens -1:00 min/km angedichtet. Ich schaue daher fast nie auf die Momentanpace, sondern nur auf die Pace von 1000m-Intervallen. Zu Beginn eines Intervalls sind die natürlich genauso unglaubwürdig, aber nach spätestens 150 - 200m passt die Anzeige.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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RunningPotatoe hat geschrieben:Wikipedia sagt dazu, GPS ermögliche "zivilen Nutzern eine Genauigkeit von oft besser als 10 Metern". Das klingt ja noch etwas grauslicher.
Das widerspricht sich nicht.
Soweit ich das in Erinnerung habe, wird eine Genauigkeit von +/-10 Metern in 90% der Fälle erreicht. Wie geschrieben in 50% der Fälle +/- 2 Meter. Also jede Messung mit 2 Meter Genauigkeit fällt ja automatisch auch in die Kategorie "10 Meter Genauigkeit".
Und auch das gilt sicher nur für gute Empfangsbedingungen, d.h. freie, direkte Sicht auf genügend viele Satelliten. Noch schlimmer wird die Sache in der Realität, wenn der Empfang durch Häuserschluchten oder Bewaldung eingeschränkt ist. Ganz schlimm ist ein dichtes, frisches Blätterdach im Laubwald bei im Regen. :wink:
Brücken! Ich hasse Brücken bei meinen Intervallen/schnellen Läufen. Da kann man immer würfeln...

Man muss aber Garmin und Co. zu Gute halten, dass durch die Kombination von zwei Systemen GPS und GLONASS oder GPS und Galileo (wenn es nicht gerade ausgefallen ist. :haeh: ) eine höhere Genauigkeit erreicht werden kann. Teilweise unter einem Meter.
PB:
10km 42:49
HM 1:35:15
M 3:17:30


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forum/threads/104369-LasseLaufens-Lauferlebnisse

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LasseLaufen hat geschrieben:Man muss aber Garmin und Co. zu Gute halten, dass durch die Kombination von zwei Systemen GPS und GLONASS oder GPS und Galileo (wenn es nicht gerade ausgefallen ist. :haeh: ) eine höhere Genauigkeit erreicht werden kann. Teilweise unter einem Meter.
Theoretisch ja. Praktisch wird das bei Garmin aber eher ungenauer als genauer. Keine Ahnung, was die da veranstalten.
LasseLaufen hat geschrieben: Brücken! Ich hasse Brücken bei meinen Intervallen/schnellen Läufen. Da kann man immer würfeln...
Tunnel sind noch schöner. In HH haben sowohl der M als auch der HM einen längeren Tunnelabschnitt, was meine Polar immer voll aus dem Tritt brachte und mir auf dem Abschnitt manchmal eine 2:00 Min/km-Pace einbrachte. :D
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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ruca hat geschrieben:Theoretisch ja. Praktisch wird das bei Garmin aber eher ungenauer als genauer. Keine Ahnung, was die da veranstalten.
Vielleicht liegt es an einer geringeren Anzahl von Positionsbestimmungen pro Zeiteinheit?
Dass würde die immer längere Akkulaufzeit erklären aber auch warum es trotz Kombination aus GPS, GLONASS und Galileo zu größerer Ungenauigkeit kommt.

Meine TOMTOM benutz zur Positionsbestimmung auch alle Systeme und wenn ich als Sportart "Laufen" einstelle, klappt dies erstaunlich Gut.
Leider zieht das GPS aber auch sehr viel Strom und der Akku entlädt schnell (bloß 3,5h Aufzeichnung im Modus "Laufen").

Wenn ich aber auf den Modus "Wandern" gehe, dann kann ich bedeutend länger meine Strecken aufzeichnen - aber leider wird dann die Route wesentlich schlechter aufgezeichnet.
Laut TOMTOM liegt der Unterschied zwischen dem Modus "Laufen" und "Wandern" bloß an der Frequenz wie oft meine Position zur Aufzeichnung ermittelt wird.

Könnte mir vorstellen, dass viele Uhrenhersteller die Akku-Laufzeit für wichtiger halten als eine möglichst genaue Positionsbestimmung,
da viele Nutzer ja mit ihren Uhren auch Marathon und Ultraläufe aufzeichnen wollen.
ruca hat geschrieben:In HH haben sowohl der M als auch der HM einen längeren Tunnelabschnitt, was meine Polar immer voll aus dem Tritt brachte und mir auf dem Abschnitt manchmal eine 2:00 Min/km-Pace einbrachte. :D
Gib zu, dass Du unter Brücken Platzangst bekommst und Deinen Turbo zündest um möglichst schnell drunter hervor zu kommen,

:teufel:
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ruca hat geschrieben: Tunnel sind noch schöner. In HH haben sowohl der M als auch der HM einen längeren Tunnelabschnitt, was meine Polar immer voll aus dem Tritt brachte und mir auf dem Abschnitt manchmal eine 2:00 Min/km-Pace einbrachte. :D
Hier reicht auch eine bestimmte Waldstrecke. Da da sind die Baumwipfel so dicht zusammen, dass die Uhr Probleme mit dem GPS-Signal hat.

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Bonno hat geschrieben:Hier reicht auch eine bestimmte Waldstrecke. Da da sind die Baumwipfel so dicht zusammen, dass die Uhr Probleme mit dem GPS-Signal hat.
Wenn ich solche Kommentare lese, wird mir angst und bange vor dem Tag wo ich mich von meiner Uhr trennen muss.
Egal wie dicht die Bäume stehen, wenn nicht gleichzeitig ein Unwetter aufzieht, habe ich mit meiner Uhr immer ausreichend Empfang!

Da ich zu 90% im Wald laufen gehen, brauche ich eine Uhr die sich nicht von ein paar Tannen und Laubbäumen irritieren läßt.
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Bei GPS hast du eine Genauigkeit in 50% aller Messungen von 2 Metern+/-.
:hihi: :hihi: :hihi:

Selbst dann nicht, wenn man sich eine halbe Stunde nicht vom Fleck rührt. Hatte mal eine Uni untersucht und die Veröffentlichung hatte ich irgendwo mal verlinkt. Es ging da jedoch nicht um Laufuhren, sondern deutlich größere Systeme. Bei einer kurzen Messung sind es wohl eher 50 als nur 10 m Abweichung. Praktisch funktioniert es überhaupt nicht, wenn nicht noch Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung mit einbezogen werden. Blätterdach und leichter Anstieg, da wird man oft laut Anzeige scheinbar schneller, als praktisch langsamer bei höherer Schrittfrequenz.

Von den im Nachgang viel besseren "Aufzeichnungen" sollte man sich nicht täuschen lassen. Eine Aufzeichnung kriegt man da ja nicht zu sehen, sondern eine im Nachgang errechnete Kurve. Mit Messwerten vor und hinter der Position lässt sich das trotz der riesen großen Messunsicherheit der Einzelwerte noch ganz passabel korrigieren. In der Regel wird erkennbar sein, auf welcher Straßenseite man gelaufen ist.

Selbst die Ablesung der aktuellen Geschwindigkeit - in dem Moment funktioniert der Schrittzähler einfach nicht mehr - bringt da die Uhr schon ins straucheln. Soweit meine Erfahrungen.

Den GPS Gläubigen kann ich nur mal Hardcore Tests vorschlagen:
-wiederholte Wechsel der Straßenseite, dies mal senkrecht oder in 45°
-Laubbaum aussuchen, Uhr in die Tasche stecken und in größer bzw. kleiner werdenden Kreis herumlaufen

Selber habe ich dies noch nicht getan, hat aber sicher einen gewissen Unterhaltungswert beim Vergleich der Ergebnisse... :)

Hat jemand Lust, so was mal auszuprobieren? Noch bessere Ideen für den Test?
Keep smiling, be optimistic, do something good...

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Wie wär's ihr geht einfach auf eine Laufbahn?

Da gibt's alle 100m Striche und wenn ihr gleichmäßig laufen wollt müsst ihr nur jeden Abschnitt in der gleichen Zeit zurücklegen. Und ihr habt den Luxus alle 100m eure Momentanpace selbst mit einer einfachen Stoppuhr kontrollieren zu können. Kein Problem mit GPS oder Bäumen oder Brücken...

*Klukscheiß* :D

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Hier mal ein Beispiel aus meinem "Hauswald":
Der rote Abschnitt ist 1000m lang, Maßstab der Karte siehe rechts unten in diesem Fenster.

Zu diesen 1000m gehöriger Plot von Puls, Schrittfrequenz und Momentanpace:
Das erste Drittel (oben links auf der Karte, bis etwa zur doppelten Wegeinmündung von oben her) verliefen auf freiem Feld. Da erholte ich mich gerade mit gemütlichen 8:00/km vom vorherigen langen Anstieg. Dann verwschindet der Weg in einem hohen dichten Laubwald und sofort verläuft die Schätzung von Polar permanent ca. 20m abseits der Wege. Erst am unteren Bildrand, wo der Weg nach links/unten abknickt, ist wenigstens die eine Seite des Waldes zu Ende. Da wird die Positionsbestimmung deutlich besser.

Was mein Lauftempo betrifft, war ich auf der anfänglichen flachen Strecke wie gesagt langsam unterwegs und wurde dann, als es mehr und mehr bergab ging, etwas schneller. Aber nie im Leben war ich da erst mit 8:20 und kurz drauf mit 4:53/km unterwegs. Bin einfach nur gemütlich und betont gleichmäßig runtergetrabt. Wenn ich da mein Tempo nach der Paceanzeige gesteuert hätte, wäre ich anschließend ein Fall für die Klapsmühle gewesen. :klatsch:

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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@Mike
Das funktioniert auch nicht wirklich, dann hat man eben eine einheitliche Zeit über 100m, aber selbst da bist du nicht immer gleichmäßig unterwegs. Es muss nur etwas Wind sein und schon ist die eine Hälfte besser als die andere. Über alles würde ich mir da aber auch keinen zu großen Kopf machen. Solange es einigermaßen passt ist es für mich okay.
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Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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RunningPotatoe hat geschrieben: Bin einfach nur gemütlich und betont gleichmäßig runtergetrabt. Wenn ich da mein Tempo nach der Paceanzeige gesteuert hätte, wäre ich anschließend ein Fall für die Klapsmühle gewesen. :klatsch:
+1
Pace-Steuerung durch GPS und überhaupt im Gelände halte ich auch für unpraktikabel.
M.Skywalker hat geschrieben: Den GPS Gläubigen kann ich nur mal Hardcore Tests vorschlagen:
-wiederholte Wechsel der Straßenseite, dies mal senkrecht oder in 45°
-Laubbaum aussuchen, Uhr in die Tasche stecken und in größer bzw. kleiner werdenden Kreis herumlaufen

Messungenauigkeit wird es immmer geben umnd eine aktuelle Pace-Anzeige, ist immer nur mit Vorsicht zu geniessen,
das ist auch logisch weil Geschwindigkeit auch immer aus ein Verhältniss zwischen Strecke und Zeit berechnet wird.

System bedingte ungenaue Streckenmessung kombiniert mit unrhythmischen Laufstyl (zum Teil auch durch wechselnden Untergrund bedingt) kann einfach keine verläßliche aktuelle Geschwindigkeit hervorbringen.
Soweit gebe ich Dir recht.

Ausnahme man läuft auf offener, ebener Fläche und gleich bleibenden Untergrund, ohne größeren Windeinfluß und gleichmäßig.
Zum Beispiel Laufbahn oder asphaltierten ebenen Radweg.
Da hatte ich schon solch Erfolgserlebnisse, dass meine angezeigte aktuelle Pace hinterher auch in etwa dem Durchschnitt auf 1000m entsprach.
Verlassen würde ich mich aber nicht auf die angezeigte aktuelle Pace.

Und ja, ich bin schon im Zick-Zack-Kurs durch eine Spielstrasse gelaufen.
Da bin ich mit meiner Tochter mit ruhiger ~7min Pace gejoggt und wir haben uns gegenseitig einen Fußball zugespielt.
Und ja, man hat deutlich erkennen können, dass öftersmal die Ballannahme nicht optimal war.
Auch kann ich meist erkennen ob ich auf Kreuzungen diagonal abgebogen bin oder im 90°Winkel.
Eine Messgenauigkeit von max. 2-5m ist also unter guten Vorraussetzung auf geraden Strecken technisch möglich.

Was das Kreislaufen angeht, so wird dies allein aufgrund der Messtechnik nie exakt sein, schliesslich werden die Messpunkte gerade verbunden.
Je nach Anzahl der Messungen/Zeiteinheit und dem gelaufenem Radius wird das Ergebniss mehr oder weniger einem Kreis ähneln oder aber bloß im schlechtesten Fall als ein Standpunkt angezeigt.

Wobei es immer Tage gibt, an dem das GPS trotz subjektiv gleichen Bedingungen, beträchliche Leistungseinbrüche hat.
Ich habe Aufzeichnungen von gleichen Routen, bei dem sieht man an manchen Tagen sogar wenn ich einem Fußgänger oder Radfahrer ausgewichen bin.
An anderen Tagen ist die Routenaufzeichnung so grotten schlecht, dass ich zum Teil neben den Wegen im Unterholz unterwegs gewesen sein muss oder über fremde Grundstückszäune geklettert sein muss.
Aber selbst an diesen schlechten Tagen, haut die gemessenen Distanz am Ende immer ungefähr hin.

Ich finde man sollte keine Wissenschaft daraus machen, wer es möglichst genau braucht sollte sich ein Stryd zu legen.
Letzlich wird das Training nicht seinen Zweck verfehlen, nur weil man 970m statt 1000m gelaufen ist oder man bloß eine Pace von 4.30 statt 4:15 hatte.
An anderen Tagen lief man dafür statt 1000m sogar 1030m oder statt der angezeigten Pace von 4:30 eine Pace von 4.15
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Und mal weitergedacht: Was wäre, wenn man auf den Meter genaue Messergebnisse hätte? Hätte man dann am Ende eines Marathons 42.195m auf der Uhr?

Nein, denn

- es gibt einen Sicherheitszuschlag bei der Vermessung von 1‰. Ein korrekt vermessener Marathon ist also 42m zu lang.

- Niemand läuft komplett Ideallinie. Selbst ein alleine laufender Eliteläufer schafft es nicht komplett die Ideallinie zu laufen, er läuft an den Verpflegungsstellen Bögen, hält an manchen Kurven etwas mehr Abstand zur Innenkante als vermessen (30cm neben Gittern ist auch nicht toll), findet nicht den idealen Zeitpunkt, um schräg über die Straße zu laufen, wird Straßenbahnschienen, Gullideckel oder andere Unebeneheiten nicht mehr als notwendig unter den Laufschuhen haben wollen usw. usw. usw.
Nein, die blaue Linie ist NICHT die vermessene Idealline, auch wenn es im TV noch so oft behauptet wird. Die blaue Linie wird meist aus einem Transporter heraus gemalt, die Ideallinie per Fahrrad genau vermessen.
(Ausnahme: Bei Kipchoges Sub2-Versuch war die blaue Linie die Ideallinie, die er nicht überlaufen durfte. Seine Paceläufer haben hingegen öfters abgekürzt, weil sie innerhalb liefen. Da es eh irriguläre Bedigungen waren, war das aber eh egal...)

- Wenn schon die Eliteläufer nicht die Ideallinie laufen dann mal überlegen, wie sich das bei jemandem hinten im Feld, der in vielen Kurven nicht mal komplett auf die Innenseite kommt läppert. 42,5-43km dürfte das sein, was die Meisten tatsächlich laufen, die versuchen, möglichst Ideallinie zu laufen. Für die "in der Kurve außen Läufer" noch deutlich mehr.

Deshalb liebe ich im Wettkampf die Kilometerschilder und laufe im Training trotz Stryd gerne vermessene Runden. Da hat man eine fehlerfreie Sekundenangabe mit Aussagekraft.
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PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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Aber nie im Leben war ich da erst mit 8:20 und kurz drauf mit 4:53/km unterwegs.
Genau. Eine Steuerung des Trainings ist mit Laufuhren wohl nur unter Idealbedingungen - bei mir also nie - möglich.
Was das Kreislaufen angeht, so wird dies allein aufgrund der Messtechnik nie exakt sein, schliesslich werden die Messpunkte gerade verbunden.
Es ging eher darum, ob die Bewegung bei Kreisen von 10, 20 oder 50 m überhaupt noch als solche erkannt wird. Damit lässt sich zumindest die Auflösung der GPS Messung recht grob aber objektiv abschätzen und vergleichen.

Die Archivierung und nachträgliche Analyse sollte genauer möglich sein, da unsinnige Messwerte ja durch Punkte vor- und nach diesem korrigiert werden können. Alles eine Frage der SW. Ob 970 oder 1030 m sollten bei der Aufzeichnung des Trainingsumfanges ja wirklich egal sein. Darum ging es hier nicht. Mit dem kumulierten Pace kann man sicher das Trainigstempo leicht nach oben oder unten korrigieren, mehr aber auch nicht.
Wenn ich da mein Tempo nach der Paceanzeige gesteuert hätte, wäre ich anschließend ein Fall für die Klapsmühle gewesen.
+1

PS: Der Stryd am Schuh wird deutlich bessere Beschleunigungswerte bringen, als die Uhr am Handgelenk. Das Versagen, wenn es mal berauf - bergab geht, wird er auch nicht verhindern. Wie den auch.

PPS: Die Laufbahn ist sicher ideal. Mir reichen die Zeiten auf bekannten Strecken aus. PB hab ich da im Kopf und meine Armbanduhr reicht aus, wenn die V800 mal wieder nicht geladen ist. Vom Streckenprofil her lässt sich da sowieso nichts vergleichen.
Keep smiling, be optimistic, do something good...

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Das wichtigste beim Tempotraining sind nicht die Nanosekunden, sondern dass es überhaupt erfolgt ist. Jedenfalls bei denen, die hier im Thread schreiben. :D
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf
Antworten

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