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Interpretationshilfe Leistungsdiagnostik (bzw Ergebnis anfechten?)

Interpretationshilfe Leistungsdiagnostik (bzw Ergebnis anfechten?)

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Ich habe kürzlich eine Leistungsdiagnostik machen lassen (Ergospirometrie).

Die Ergebnisse (insbesondere die VO2max) sind nicht nur deutlich schlechter als im letzten Test vor ca 1 1/2 Jahren (bei welchem ich, sowohl was die Laufumfänge als auch Wettkampfergebnisse angeht, definitiv weniger leistungsfähig war), sondern passen auch nicht mit den kürzlich erzielten Wettkampfergebnissen zusammen. Meine daraus abgeleiteten Trainigszonen wären demensprechend unbrauchbar.

Stellt sich die Frage, ob ich den Test ignorieren soll (dumm gelaufen, Teurer Spaß, abhaken) oder den Arzt auf die ja im Grunde nachweisbar nicht realsitischen Messwerte hinweisen und evtl auf Kulanz um eine kostenlose Wiederholung des Test bitten sollte.
was willste machen, nützt ja nichts

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Die Leistungsdiagnostik misst Deine Leistungsfähigkeit in diesem Moment. Gut möglich, dass Du vor einem Jahr einen guten Tag hattest, diesmal aber nicht...

Ob es sinnvoll ist, seine Trainingszonen an einer einmaligen Tagesform auszurichten, musst Du selbst entscheiden...
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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RunningPotatoe hat geschrieben:Na, wenigstens deine Fragen und Zweifel zu klären, sollte doch wohl Bestandteil seiner Beratung zum aktuellen Testergebnis sein. Das hat nichts mit Kulanz zu tun, sondern mit vollständiger Erbringung einer teuer bezahlten Leistung.
Sehe ich auch so. Zuletzt waren meine Blutwerte völlig verändert und der Arzt schlug Alarm, was sich als unbegründet herausstellte, da das Gerät im Labor offensichtlich die falschen Werte ausspuckte. Insofern den Arzt ansprechen, wie er sich - angesichts der eigentlich positiven Begleitumstände - deine (schlechten) Werte erklärt.

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ruca hat geschrieben: Ob es sinnvoll ist, seine Trainingszonen an einer einmaligen Tagesform auszurichten, musst Du selbst entscheiden...
Ist es sicher nicht, zumal mann als etwas erfahrenerer Läufer ja eh eine Ahnung wo diese sich ungefähr ansiedeln.

Aber andererseits macht man eine Leistungsdiagnostik (präziser Ergpospirometrie) aus dem Grund exakte Werte zu bekommen. Wenn man diese dann nicht guten Gewissens zur Ermittlung der Trainingszonen verwenden würde, wozu überhaupt der Test?


Bzgl Tagesform weiß ich nicht, ob der Energiestoffwechsel einen guten oder schlechten Tag haben kann.
Diese spielt ejer eine Rolle beim reinen Output (z.B. Cooper-Test).

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RennFuchs hat geschrieben: Bzgl Tagesform weiß ich nicht, ob der Energiestoffwechsel einen guten oder schlechten Tag haben kann.
Die direkte chemische Reaktion wahrscheinlich kaum. Aber das ganze drumherum kann man natürlich beeinflussen. Durch (falsche) Ernährung (z.B. übermäßig Alkohol), Vorbelastung. Auch ein leichter, unbemerkter Infekt kann die Leistung schmälern.

Nicht umsonst soll man bei einem Test ausgeruht (ohne Trainings davor) erscheinen, des Weiteren nicht nüchtern, aber auch nicht zugedröhnt mit Nikotin, Koffein, Teein etc.
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Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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RennFuchs hat geschrieben:Wenn man diese dann nicht guten Gewissens zur Ermittlung der Trainingszonen verwenden würde, wozu überhaupt der Test?
Exakt.

Bei Profi-Sportlern wird die Leistungsdiagnostig regelmäßig gemacht, das 1x bis maximal 2x im Jahr mancher Hobbysportler ist nicht mehr und nicht weniger als eine Stichprobe.
Bzgl Tagesform weiß ich nicht, ob der Energiestoffwechsel einen guten oder schlechten Tag haben kann.
Klar geht das. Was meinst Du, wie morgen bei mir eine Leistungsdiagnostik aussähe? Ich gehe nachher Blutspenden. :D

Im Ernst: Bei der Leistungsdiagnostik wird ja nicht nur der Stoffwechsel gemessen es wird ja immer in Relation zu den geleisteten Watt gebracht. Wenn du an dem Tag z.B. aufgrund müder Muskeln oder eines minimalen Infekts die Leistung nicht bringen kannst, siehst Du das hinterher in den Zahlen. Nur weißt Du dann nicht, ob das nach 3 Tagen, 3 Wochen oder 3 Monaten anders wäre.

Meine "Leistungsdiagnostik" ist die Vo2Max-Kurve von Runalyze. Und auch wenn ich es manchmal nicht wahrhaben will, kommt die meist verdammt gut hin. Mein einziges echtes "Leistungsloch" ist da auch richtig schön zu sehen und bestätigte sich dann in einem schlechten Marathon...
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PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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ruca hat geschrieben:Exakt.

Bei Profi-Sportlern wird die Leistungsdiagnostig regelmäßig gemacht, das 1x bis maximal 2x im Jahr mancher Hobbysportler ist nicht mehr und nicht weniger als eine Stichprobe.



Klar geht das. Was meinst Du, wie morgen bei mir eine Leistungsdiagnostik aussähe? Ich gehe nachher Blutspenden. :D

Im Ernst: Bei der Leistungsdiagnostik wird ja nicht nur der Stoffwechsel gemessen es wird ja immer in Relation zu den geleisteten Watt gebracht. Wenn du an dem Tag z.B. aufgrund müder Muskeln oder eines minimalen Infekts die Leistung nicht bringen kannst, siehst Du das hinterher in den Zahlen. Nur weißt Du dann nicht, ob das nach 3 Tagen, 3 Wochen oder 3 Monaten anders wäre.

Meine "Leistungsdiagnostik" ist die Vo2Max-Kurve von Runalyze. Und auch wenn ich es manchmal nicht wahrhaben will, kommt die meist verdammt gut hin. Mein einziges echtes "Leistungsloch" ist da auch richtig schön zu sehen und bestätigte sich dann in einem schlechten Marathon...
Genau aus den genannten Gründen soll man ja auch ausgeschlafen, gut hydriert 48h keinen intensiven Sport, 24h keinen Sport, 24h keinen Alkohol 8h kein Koffein und Nikotin idealerweise 14Tage keinen Infekt und keinen harten Wettkampf... you name it

Zumindest diese Rahmenbedingungen konnte ich schaffen (mit Ausnahme 10k 9Tage vorher).

Ich habe aus den Tests (war ein Kombitest - erst Laufband, kurze Erholung dann Fahrradergometer) eine interessante Erkenntnis gewonnen, die eigentlich alles sagt:

Ich bin mit nicht einmal 500 Radkilometern in 2019 (in Summe MTB und Rennrad) ein im Verhältnis besserer Radfahrer als Läufer mit ca 1200 km.
Gut zu wissen, oder? 😂

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Es wimmelt hier vor solchen Threads.
Wenn Hobbysportler eine solche Leistungsdiagnostik machen kommt so gut wie nie was brauchbares raus. Rausgeschmissenes Geld leider.

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Truman hat geschrieben:Poste doch mal die 9 Felder Grafik und die Auswertung. Dann kann man vielleicht mehr sagen. So ist das ja eh nur reine Spekulation.
ja, da hast Du recht
die Grafik hat er mir aber nicht mal mit ausgedruckt. Vielleicht sollte ich die noch einfordern.

Die Auswertung kann man aber wohl schon anhand der mit 41,8 ml/min/kg wirklich sehr niedrigen VO2max als unbrauchbar einschätzen.
Es sollte einem mit diesem Ergebnis schwer möglich sein einen HM in 1:35h und 800m in 2:38min zu laufen?
Der Wert müsste also realischtisch bei 48 liegen.

Und im Gegensatz zum letzten Test, wo mir im Verhältnis zur maximalen Sauerstoffaufnahme eine eher mäßige Grundlagenausdauer atestiert wurde (was zu meinem damaligen Training passte), soll es jetzt genau umgekehrt sein.

DerTest vor 18 Monaten ergab eine VO2max von 46 und zu dem Zeitpunkt hätte ich viellleicht einen 1:40 HM laufen können.
Bin damals bis 15,2 km/h und dieses mal bis 16 kmh gekommen, was ja auch zu den übrigen Parametern passt.
Deshalb habe ich die Geschichte inzwischen abgehagt

Mit 42,3 ml/min/kg kommt es beim Radergometer hingegen hin. Auch die emfohlenen Wattbereiche und Herzfrequenzen machen da deutlich mehr Sinn.

Ich habe das ganze Thema gedanklich aber schon abgehakt, um mich nicht weiter aufzuregen.
was willste machen, nützt ja nichts

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Bockwuchst hat geschrieben:Es wimmelt hier vor solchen Threads.
Wenn Hobbysportler eine solche Leistungsdiagnostik machen kommt so gut wie nie was brauchbares raus. Rausgeschmissenes Geld leider.
Das ist nicht wahr. Man muss halt zu denen gehen, die sich damit auskennen. Die erkennen auch, wenn ein Test wg anderen Ursachen (aufziehende Erkältung z.B.) an diesem Tag keine brauchbaren Ergebnisse bringt. Pauschalurteile sind wie immer Lügen.

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Bockwuchst hat geschrieben:Es wimmelt hier vor solchen Threads.
Wenn Hobbysportler eine solche Leistungsdiagnostik machen kommt so gut wie nie was brauchbares raus. Rausgeschmissenes Geld leider.
Die mit einer Leistungsdiagnostik zufriedenen Sportler schlagen hier nicht auf, warum auch? Ist wie der Kardiologe der sagt "fast alle Deutschen haben ne Herzkrankheit" :D

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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RennFuchs hat geschrieben:Genau aus den genannten Gründen soll man ja auch ausgeschlafen, gut hydriert 48h keinen intensiven Sport, 24h keinen Sport, 24h keinen Alkohol 8h kein Koffein und Nikotin idealerweise 14Tage keinen Infekt und keinen harten Wettkampf... you name it

Zumindest diese Rahmenbedingungen konnte ich schaffen (mit Ausnahme 10k 9Tage vorher).

Ich habe aus den Tests (war ein Kombitest - erst Laufband, kurze Erholung dann Fahrradergometer) eine interessante Erkenntnis gewonnen, die eigentlich alles sagt:

Ich bin mit nicht einmal 500 Radkilometern in 2019 (in Summe MTB und Rennrad) ein im Verhältnis besserer Radfahrer als Läufer mit ca 1200 km.
Gut zu wissen, oder? 😂
??? Was soll das für eine LEISTUNGSDIAGNOSTIK gewesen sein???
Wie soll ein übersäuerter Muskel nach dem Laufen nach kurzer Pause wieder für eine Fahrradergometrie fit sein???
Läufer = Laufband
Fahrradfahrer = Radergometer.
Komplett = Dauer der Tests ca. eine Woche! Preis dementsprechend!!!
Normalerweise beinhaltet die Diagnostik auch eine Beratung und eine mehrere Seiten lange Auswertung des Testes (Blutwerte, Stufenwerte, Schwellenwerte, Planungsstruktur usw.usw.)
Bockwuchst hat geschrieben:Es wimmelt hier vor solchen Threads.
Wenn Hobbysportler eine solche Leistungsdiagnostik machen kommt so gut wie nie was brauchbares raus. Rausgeschmissenes Geld leider.
Sorry, selten so einen BLÖDSINN gelesen.


@ruca: 2x im Jahr die große Diagnostik. Laktat wird zig mal bestimmt.
Ich weiß, dass die Stimmen in meinem Kopf nicht real sind, aber sie haben so wahnsinnig gute Ideen
Ein bisschen TRI schadet nie.
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Tvaellen hat geschrieben:Man muss halt zu denen gehen, die sich damit auskennen. Die erkennen auch, wenn ein Test wg anderen Ursachen (aufziehende Erkältung z.B.) an diesem Tag keine brauchbaren Ergebnisse bringt. Pauschalurteile sind wie immer Lügen.
Wohl war, die letzte Spiro wurde von einem Sportwissenschaftler mit großer eigener Lauferfahrung und respektabler MD Vergangenheit gemacht. Der hat sich über die Analyse der Messergebnisse hinaus auch für meine Lauferfahrung, geplante WKM etc interessiert und ist absoluter Verfechter des polarisierten Trainings.
Jetzt war ich bei einem "reinen" Kardiologen älteren Semesters mit (offenbar) wenig Erfahrung was das Einordnen der Ergebnisse angeht. Bei der Auswertung habe ich bereits an der Tatsache gemerkt, dass er meinte meine VO2max wird früher höher gewesen sein weil ich da SCHWERER war (Mathe 6, setzen). Da war das Gespäch für mich innerlich bereits zu ende.
Raffi hat geschrieben:??? Was soll das für eine LEISTUNGSDIAGNOSTIK gewesen sein???
Wie soll ein übersäuerter Muskel nach dem Laufen nach kurzer Pause wieder für eine Fahrradergometrie fit sein???
Läufer = Laufband
Fahrradfahrer = Radergometer.
Komplett = Dauer der Tests ca. eine Woche! Preis dementsprechend!!!
Normalerweise beinhaltet die Diagnostik auch eine Beratung und eine mehrere Seiten lange Auswertung des Testes (Blutwerte, Stufenwerte, Schwellenwerte, Planungsstruktur usw.usw.)


Sorry, selten so einen BLÖDSINN gelesen.


@ruca: 2x im Jahr die große Diagnostik. Laktat wird zig mal bestimmt.
War wie gesagt eine Atemgasanalyse und nicht Stufen-, sonder wie üblich als Rampentest. Hab mich vorher informiert ob die Vorermüdung die Radleistung signifikant berinflusst. Rein subjektiv waren meine Beine gut. Aber mir gings vor allem um die LD fürs Laufen (der Kombipreis war recht attraktiv und ich habe das mehr aus Interesse mitgenommen - mal abgesehen davon, dass bei meinen quasi nicht vorhandenen Radkilometern in 2019 eine LD eh Perlen vor die Säue ist)
Ich habe Pace-, HR- und Watt-Beriche sowie Schwellen ausgewertet bekommen. Planungsstruktur war nicht Teil der Leistung (das hätte der Kardiologe glaube ich aber nicht auch selbst gemacht).

PS:
Wie schon in frühen Beitrag geschrieben habe ich das Thema bereits abgehakt. Ich war vor Ort zu konfliktscheu und jetzt will ich nicht writer drüber ärgern.

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Stellt sich die Frage, ob ich den Test ignorieren soll (dumm gelaufen, Teurer Spaß, abhaken) oder den Arzt auf die ja im Grunde nachweisbar nicht realistischen Messwerte hinweisen und evtl auf Kulanz um eine kostenlose Wiederholung des Test bitten sollte.
Eine rechtliche Handhabe hast Du nicht. Hier kann man nur mit Namen und Adresse arbeiten und Arzt und Leistung als Scharlatan/Unsinn brandmarken. Mit der Androhung wirst Du durchaus eine Wiederholung des Test erreichen können - aber was soll das? Das der Test nichts bringt weißt Du ja schon selber. Egal welches Ergebnis da rauskommt - was willst Du davon ableiten?
Keep smiling, be optimistic, do something good...
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