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Sprengung bei verkürzter Achillessehne

Sprengung bei verkürzter Achillessehne

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Liebe Community,

meine Achillessehnen sind leicht verkürzt, ich dehne zwar bereits seit 2 Jahren aber wohl entweder nicht richtig oder es wird einfach nicht viel besser. Pistol Squads ohne, dass die Ferse abhebt sind leider unmöglich.
Die letzte Jahre habe ich hauptsächlich Schuhe mit wenig Sprengung getragen (Kinvara, freeRn, GT-34 etc) weil ich mir einbilde, dass meine Sehnen dadurch nicht noch mehr verkürzen. Das hat die Auswahl am Schuhmarkt zeitweise ganz schön eingeschränkt. Zudem fühlt sich wenig Sprenung in Kombination mit dem Mittelfußauf für mich irgendwie besser an als mit "Absätzen".

Bei der Suche nach neuen Laufschuhen fällt mir auf, dass es immer schwieriger wird Schuhe unter 6 oder 8mm Sprengung zu finden, gleichzeitig aber Vor- und Mittelfußlauf angepriesen werden. Wie passt das zusammen?
Ich werde ab August bei einer großen Sportfirma in Hilversum arbeiten. Die hat fast nur noch 8-10mm+ im Angebot. Das wundert mich, oder hat Vor-Mittel- oder Versenlauf nichts mit Sprengung zu tun?

Würde mich über eure Gedanken und Meinungen freuen

Cheerio
Lukas

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iLukas hat geschrieben:Bei der Suche nach neuen Laufschuhen fällt mir auf, dass es immer schwieriger wird Schuhe unter 6 oder 8mm Sprengung zu finden,
Ist das so ? Ein bekanntes Preisvergleichsportal wirft für Schuhe bis einschließlich 6 mm Sprengung nur lumpige 6080 Ergebnisse aus. Zugegeben, die meisten davon haben exakt 6 mm. Diejenigen mit den gewünschten < 6 mm händisch herauszufiltern, ist mir gerade zu blöd. Magst du sie mal durchzählen?

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Große Sportfirma in Hilversum? Wenn die jongens en meisjes dort nichts über den Markt wissen - wer dann?
Also, wir wussten immer, was der Mitbewerber, dessen Name nicht ausgesprochen oder geschrieben werden durfte, in der Sudpfanne am Kochen hatte.

Knippi

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Das ist richtig. Ich meine ja nur, dass alle neuen Topmodelle der großen Marken Sprengungen jenseits der 8-10mm aufweisen und das irgendwie meiner intuition was das Vor-und Mittelfuß laufen angeht wiederspricht.

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10 mm sind genau 1 cm! Damit kann man genauso Vorfuß laufen wie barfuß. Die meisten Vorfußläufer patschen eh dann mit der Ferse auf anschließend. Dann kommt man halt einen Zentimeter eher auf. Bei Mittelfuß dürfte der Unterschied auch nicht groß sein.

Nebenbei, nicht deine Sehnen sind verkürzt sondern die Wadenmuskeln und dagegen kann man viel tun. Fragen Sie Ihren Physiotherapeuten des Vertrauens.

Gruss Tommi

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Schau mal hier, aktuell ganze 169 Schuhe mit 4mm oder weniger Sprengung.

Solange die Achillessehne nicht schmerzt, würde ich übrigens nichts ändern.
VG Frank
5km - 19:38 (2009) ~ 10km - 40:02 (2011) ~ 15km - 61:07 (2010) ~ 10M - 67:37 (2009) ~ HM - 1:29:01 (2008) ~ M - 3:14:29 (2012)
Nächster Wettkampf: TBD

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Der Physio meines Vertrauen empfiehlt Dehnübungen (Vorfußauf Stufe stellen)
Danke für die Links!
Eine Achillessehne ist Dauer-dick aber nicht schmerzhaft und angeblich nicht mehr als leicht gereizt :/

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iLukas hat geschrieben:Bei der Suche nach neuen Laufschuhen fällt mir auf, dass es immer schwieriger wird Schuhe unter 6 oder 8mm Sprengung zu finden, gleichzeitig aber Vor- und Mittelfußlauf angepriesen werden. Wie passt das zusammen?
Deines Rätsels Lösung liegt m.E. darin, dass die beiden divergierenden Welten von unterschiedlichen Leuten propagiert werden. Komfortsofas mit 12 oder 14 mm Dämpfung bieten die Möglichkeit, viel unnötigen Schnickschnack darin unterzubringen und dies dem eher unbedarften Publikum dann völlig überteuert als den ultimativen Schrei der ach so innovativen Laufschuhtechnologie anzudrehen. Die so geköderten Kunden schätzen dann eine superweiche Dämpfung, wobei sie erst viel später merken, dass der viele Plastikmüll unter der Ferse ihren Achillessehnen u.U. auch übel mitspielen kann.

Leute, die nach "möglichst wenig Schuh unterm Fuß" streben, sind hingegen eher die Fortgeschrittenen bis Ambitionierten, die sich sowieso weniger auf Marketinggewäsch verlassen als auf eigene Erfahrungen und Körpergefühl. Die suchen dann gezielt nach eher minimalistischen Schuhen und werden auch fündig. Nur halt seltener, wie Joel anmerkt, beim Mainstream, als vielmehr in sehr speziellen Laufläden / Versandhäusern.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Kipchoge sich jemals 12 oder 14 mm Sprengung antun würde, nur weil das gerade der Brüller auf Rudis Resterampe ist. :wink:

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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iLukas hat geschrieben:Der Physio meines Vertrauen empfiehlt Dehnübungen (Vorfußauf Stufe stellen)
Danke für die Links!
Eine Achillessehne ist Dauer-dick aber nicht schmerzhaft und angeblich nicht mehr als leicht gereizt :/
Eine vorübergehende Erhöhung der Sprengung kann während der ersten zwei, drei Wochen, in denen ein Achillessehnenproblem noch entzündlich ist, tatsächlich sinnvoll sein. Als dauerhafte Therapie gegen chronisch gewordene Achillesprobleme ist so etwas aber kontraproduktiv, da die Entlastung der Sehne in solchen "Pumps" zu einer weiteren Verkürzung des Wadenmuskels führt, wie du an dir selbst ja schon korrekt beobachtet hast. Da bahnt sich dann ein perfekter Teufelskreis an.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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iLukas hat geschrieben:Der Physio meines Vertrauen empfiehlt Dehnübungen (Vorfußauf Stufe stellen)
Danke für die Links!
Eine Achillessehne ist Dauer-dick aber nicht schmerzhaft und angeblich nicht mehr als leicht gereizt :/
Dann tu das! Dehne mehrfach jeden Tag. Behandele die Waden mit ner Faszienrolle. Mach sie weich uns zart. Dehnen kann man die Wade vielerlei: auf der Stufe, vorgebeugt gegen die Wand gelehnt, Bein gestreckt waagerecht auf den Tisch und an den Zehen den Fuß zu dir ziehen... Tante Guhgel findet noch viel mehr. Auch die Sehne kannst du täglich selbst massieren. Du musst selbst was tun, von allein wirds nicht besser, eher schlimmer.

Gruss Timmi

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RunningPotatoe hat geschrieben:Deines Rätsels Lösung liegt m.E. darin, dass die beiden divergierenden Welten von unterschiedlichen Leuten propagiert werden. Komfortsofas mit 12 oder 14 mm Dämpfung bieten die Möglichkeit, viel unnötigen Schnickschnack darin unterzubringen und dies dem eher unbedarften Publikum dann völlig überteuert als den ultimativen Schrei der ach so innovativen Laufschuhtechnologie anzudrehen. Die so geköderten Kunden schätzen dann eine superweiche Dämpfung, wobei sie erst viel später merken, dass der viele Plastikmüll unter der Ferse ihren Achillessehnen u.U. auch übel mitspielen kann.

Leute, die nach "möglichst wenig Schuh unterm Fuß" streben, sind hingegen eher die Fortgeschrittenen bis Ambitionierten, die sich sowieso weniger auf Marketinggewäsch verlassen als auf eigene Erfahrungen und Körpergefühl. Die suchen dann gezielt nach eher minimalistischen Schuhen und werden auch fündig. Nur halt seltener, wie Joel anmerkt, beim Mainstream, als vielmehr in sehr speziellen Laufläden / Versandhäusern.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Kipchoge sich jemals 12 oder 14 mm Sprengung antun würde, nur weil das gerade der Brüller auf Rudis Resterampe ist. :wink:
Aber gerade der läuft ja breaking 2 mit Schuhen über 10mm. Ich werde nicht schlau draus.


Gut, ich werde wohl mehr dehnen. Btw. 6x abwechselnd 10sek halten oder am Stück halten?

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iLukas hat geschrieben:Aber gerade der läuft ja breaking 2 mit Schuhen über 10mm. Ich werde nicht schlau draus
Der lebt auch in Kenia. Willst du da jetzt auch einen Zusammenhang konstruieren? Das ist genau so individuell.

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Nur 1 Paar meiner Zahlreichen Laufschuhe haben 8mm Sprengung ;)
New Balance 4mm, Saucony 4mm. Merrell 0mm. Man muss nur das passende Modell nehmen ;)
Schöne Grüße aus der grünen Mark Österreichs

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JoelH hat geschrieben:Der lebt auch in Kenia. Willst du da jetzt auch einen Zusammenhang konstruieren? Das ist genau so individuell.
Bei "Born In The USA" macht man es auch nicht. :nick:

Knippi

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iLukas hat geschrieben:Aber gerade der läuft ja breaking 2 mit Schuhen über 10mm. Ich werde nicht schlau draus.
Soweit ich weiß, haben die Vaporfly Next% nur 8 mm Sprengung, aber das spielt aus meiner Sicht bei der Carbonplatte keine große Rolle. Er wird - wie alle Kenianer - mit dem Vor-/Mittelfuß landen. Da die Sohle steif ist, rollt er vermutlich direkt über den Vorfuß ab, ohne mit der Ferse den Boden zu berühren. Der Fuß selbst ist in dem Schuh ja praktisch stillgelegt und bekommt durch die Carbonplatte kaum Rückmeldung vom Untergrund.

Mal abgesehen davon, die Kenianer sind alle die ersten 10 oder 15 Jahre ihres Läuferlebens barfuß gelaufen. Die haben die Technik drauf, egal ob sie Racing Flats oder Schuhe mit 10 mm Sprengung an den Füßen haben. Trainieren wird er mit dem Vaporfly bestimmt nicht und für die - knapp - 2 Stunden wird ihm und seiner Lauftechnik das bestimmt nicht schaden.
VG Frank
5km - 19:38 (2009) ~ 10km - 40:02 (2011) ~ 15km - 61:07 (2010) ~ 10M - 67:37 (2009) ~ HM - 1:29:01 (2008) ~ M - 3:14:29 (2012)
Nächster Wettkampf: TBD

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In Sachen Sprengung habe ich mal eine Aussage von dem neuen Schuhhersteller TrueMotion gelesen. Die sagen, dass ihr Schuh zwar "offiziell" 10mm Sprengung hat.
Die 10mm werden jedoch bei der Laufbewegung verringert, weil die Ferse (durch die Dämpfung des Materials) einsinken kann, der Vorfuß jedoch weniger.

Der Vaporfly ist doch vom Material auch recht weich und gibt dann die Energie recht gut wieder. Auch hier halte ich es für möglich, dass die tatsächliche Sprengung beim Laufen nicht so hoch ist wie der angegebene Wert.

Ein Junge im Laufverein hat auch verkürzte AS. Die Lösung: Mittelstrecke laufen :P wird schnell gelaufen, immer auf Vorfuss, verkürzte AS sind da kein Problem :teufel:

Die bereits gesagten Tipps (Wade ausgiebig dehnen und rollen) wären hier auch für mich das Mittel der Wahl.

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Ist die Sportindustrie wirklich so einflussreich, dass der beste Marathonläufer der Welt eher mit einem Marketingschuh einen Weltrekord bricht als mit einem Schuh der ihm dabei wirklich/noch mehr helfen würde?
Das mit der Carbonsohle überzeugt mich noch nicht so wirklich. Fakt ist doch, dass Kipchoge die ganze Versendämpfung einfach nicht braucht. Oder?
Werde mich mal bei kleineren Laufschuhherstellern umsehen. Hat da jemand konkrete Erfahrungen oder Empfehlungen?

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iLukas hat geschrieben:Ist die Sportindustrie wirklich so einflussreich, dass der beste Marathonläufer der Welt eher mit einem Marketingschuh einen Weltrekord bricht als mit einem Schuh der ihm dabei wirklich/noch mehr helfen würde?
Das mit der Carbonsohle überzeugt mich noch nicht so wirklich. Fakt ist doch, dass Kipchoge die ganze Versendämpfung einfach nicht braucht. Oder?
Werde mich mal bei kleineren Laufschuhherstellern umsehen. Hat da jemand konkrete Erfahrungen oder Empfehlungen?
Kipchoge hat den Schuh in Kooperation mit Nike entwickelt. Er ist genau auf ihn und seine Bedürfnisse zugeschnitten. Die Frage ist ob andere Läufer damit auch zurecht kommen. Die Sprengung alleine macht ja nicht schnell. Ich hab nur den Pegasus Turbo, aber ich kann damit nicht schnell laufen, bzw. kann ich schon, aber irgendwann wird es dann gefühlt gefährlich, da ich den Schritt nicht so ziehen kann, dass ich nicht mit der Ferse aufkomme. Das, gepaart mit der hohen Sprengung, sorgt dafür, dass es sich komplett schwammig anfühlt wenn ich aufsetze. Als würde man die Kontrolle auf schmierigem Untergrund mit jedem Schritt zu verlieren drohen. Und das ist auf Dauer kein gutes Gefühl und es ist anstregend. Darum verwende ich den Schuh nicht wenn ich schnell laufen mag, da bevorzuge ich deutlich direktere Schuhe. Weil sie für mich geeigneter sind.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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iLukas hat geschrieben:Das mit der Carbonsohle überzeugt mich noch nicht so wirklich. Fakt ist doch, dass Kipchoge die ganze Versendämpfung einfach nicht braucht. Oder?
Das ist nicht einfach nur Marketing. Das ZoomX-Material mit der Carbonplatte erzeugt einen deutlichen Katapulteffekt, der sich über die Länge eines Marathons summiert und vermutlich den Unterschied macht. Dass es nicht allein die Carbonplatte ist, merkt man daran, dass die Eliteläufer nicht einfach zum Zoomfly oder Hoka Carbon X greifen, denn die beiden haben auch eine Carbonplatte. Wenn du dir die Reviews auf Youtube, sagen alle, dass zwischen dem Vaporfly und den anderen Schuhen ein deutlicher Unterschied besteht. Neben dem deutlicher spürbaren Trampolin-Verhalten ist Vaporfly auch noch signifikant leichter als die beiden anderen.

Wenn du dir den neuen Next% anschaust, dann wirst du feststellen, dass es gar nicht vorgesehen ist, dass man mit dem Schuh auf der Ferse landet. Man kann auch mit ein paar mm Sprengung so laufen, dass man keine Fersendämpfung braucht. Das ist bei Kipchoge so und bei mir ist das übrigens auch so. Selbst nach mehreren hundert Kilometern sehen die Absätze meiner Laufschuhe noch wie neu aus.

Einem Fersenläufer würde ich keinen dieser Schuhe empfehlen. Als Vor- oder Mittelfußläufer kannst du aber die Vorteile ausnutzen. Ich hatte am Wochenende mal die Gelegenheit, mit einem Zoomfly ein wenig zu laufen. Ab einer bestimmten Pace fühlt der sich richtig gut und schnell an. Einen Easy Run würde ich damit aber nicht machen wollen.
VG Frank
5km - 19:38 (2009) ~ 10km - 40:02 (2011) ~ 15km - 61:07 (2010) ~ 10M - 67:37 (2009) ~ HM - 1:29:01 (2008) ~ M - 3:14:29 (2012)
Nächster Wettkampf: TBD
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