Mein 97. Marathon/Ultra, der 24 h - Lauf Dettenhausen war schön, verlangte mir aber auch einiges ab - es lief schon besser bei mir. Aber der Reihe nach.
Die 4.Teilnahme seit 2015, nachdem letztes Jahr mein Kanada-Urlaub mit dem Termin kollidierte. Immer wieder schön, dort die Atmosphäre diese 24-h Ultraveranstaltung. Viele Zelte, Wohnmobile und eine ganz spezielle lockere, gelöste Stimmung rund um das Stadiongelände am Wald. Der Veranstalter vergleicht dies gerne mit dem Woodstock-Feeling, denn es geht hier nicht kommerziell zu und jedes Jahr strömen die Massen. Der ganze Ort steht hinter der Veranstaltung, die in der nun 15 .Auflage stattfindet. Die Anwohner am Ortsrand lassen es sich nicht nehmen, die Läufer, die auf der Strecke ihre Gärten passieren, aufzumuntern, Bis in die frühen Morgenstunden ist das Vereinsheim des VfL und das am Waldrand gelegene Schützenhaus geöffnet um die Läufer und Begleiter zu versorgen. Nachmittags spielt der Musikverein im Stadion auf. Seit je her, und auch dieses Jahr, ist der Lauf Dank örtlichen Firmensponsorings kostenlos. Dafür gibt es für die Teilnehmer eine elektronische Rundenzählung, eine digitale ründlich aktualisierte Ergebnistafel und VP im Start/Ziel Bereich, Wasserverpflegung. In Form eines personalisierten Plastikbechers der per Zapfschlauch über die gesamte Wettkampfdauer unermüdlich von netten Vereinsmitgliedern nachgefüllt werden kann. Es gibt eine Wertung für Teams und Einzelläufer. Bis in die späten Abendstunden sind zahlreiche Kinder auf der 1,654 km langen, nachts zusätzlich beleuchteten, Laufrunde unterwegs. Auch Walker (teils mit Stöcken). Allein 275 Teilnehmer waren bei den Einzelläufern vorangemeldet, es gab aber noch zahlreiche Nachmeldungen. Insgesamt ergaben sich 667 Teilnehmer.
Der offizielle Start war zwar um 10:00 Uhr, es konnte aber individuell zu jeder Zeit nachgemeldet und gestartet werden. So startete eine Laufbekanntschaft von mir um 22:00 Uhr. Eigentlich eine weise Entscheidung, da dann die Temperaturen auf ein erträgliches Maß zurückgegangen waren. Die Tageshöchstwerte zwischen 17:00 und 18:00 Uhr lagen an die 35°. Bei feuchtwarmer schwüler Luft, war trotz sporadischer Windböen das Klima alles andere als Bestzeitentauglich für max. Kilometerleistung. Zumindest für mich, der, wenn er die Wahl hat, lieber im Dauerregen läuft als in brütender Sommerhitze.Obwohl mir als Brillenträger dann der klare Duchblick oft schwer fällt.
Am Start erst mal viele bekannte Gesichter begrüßt und nette Gespräche, über Wettkampfveranstaltungen die ich unbedingt mal machen sollte, wurden beim Ziehen der ersten Runden geführt. Leider habe ich damit nicht genügend auf "mein" Tempo achten können. Ich spürte, obwohl jetzt eine Woche komplett pausiert, noch immer verspannte Waden durch die letzte "Großtat" in Kandel und nach wenigen Kilometern seit langem mal wieder schmerzende Fersenenden.Das Tempo, anfangs mit 6:20/6:30, pendelte sich dadurch auf Richtung 6:50 er Pace ein. Bei km 68 wechselte ich mal das Schuhwerk und hoffte auf Besserung. Nach denn HOKA Clifton kamen nun die deutlich weniger gedämpften NIKE Lunaglide zum Einsatz. Die brachten keine merkliche Verbesserung und so beschloß ich nach ca. 22 km, auf Adidas Ultra Boost umzuschwenken. Das war nun eher kontraproduktiv und es ging zurück auf die HOKAS. Plötzlich waren dieses Tief überstanden, die Fersen gaben von da ab Ruhe.Ob es die Schuhe oder eine Psychologische Hilfe war. Keine Ahnung. Hauptsache es hilft.
Trotzdem war mir bald klar, 100 Meilen (oder gar 100 Runden = 164,5 km ), dass wäre heute nur mit Gewalt gegangen. Damit wäre heute zwar ein 2.Platz drin gewesen. Aber wichtiger war mir ohne größere Blessuren in die 100 Meilen Berlin in knapp 4 Wochen zu gehen. Blieben also die 100 km als Mindestziel, die waren nach gut 14 h erreicht. Da war es zwischenzeitlich Nacht und endlich angenehmer zu laufen. Leider kamen noch mehrere kleine Gewitter ab 3:00 Uhr morgens. Beim ersten unerhofften Guß hieß das schnellstens Runde beenden, die Regenjacke am eigenen VP, bestehend aus einem Campingtisch und Stuhl, zu erreichen um sich und all die dort deponierten Leckereien ins Trockene zu bringen.
Jetzt wäre ich am liebsten Heim. Aber im Dunkeln, bei starken Regen abbauen. Nee, da hatte ich keinen Bock drauf. Das hies abwarten bis es hell wird und weiter laufen. Wobei ich zwischenzeitlich die beiden Steigungen der Runde wandern musste, also ca. die Hälfte der Strecke. Durch die Bewölkung war es schon 5:30 bis die Morgendämmerung dem Tageslicht vollständig wich. Laut Garmin waren es nun 80 Runden und ca.900 hm in 19:32 Stunden, und offziell gemessen 132.32 km als ich mich durchnäßt aufmachte meine Sachen wieder zusammen zu packen. Hatte ich tagsüber noch die Gartendusche zur Erfrischung dankend benutzt, freute ich mich nun auf die warme wohlige Dusche.
Läufer Woodstock in Dettenhausen, 24 h Lauf 2019
113.04. 12h Lauf Grüntal 53,55k
14.04. LIWA-Mara 04:56:44
27.04. Tri-speck 69 km 1100 hm
28.04. Ditzinger Lebenslauf
05.05. Trolli-Mara
11.05. Albtraum 115 k 3000 hm
06.07. Heuchelbergtrail 50 k
28.07. Schönbuch Trophy 47, k 1300 hm
17.08. 100 M Berlin
14.04. LIWA-Mara 04:56:44
27.04. Tri-speck 69 km 1100 hm
28.04. Ditzinger Lebenslauf
05.05. Trolli-Mara
11.05. Albtraum 115 k 3000 hm
06.07. Heuchelbergtrail 50 k
28.07. Schönbuch Trophy 47, k 1300 hm
17.08. 100 M Berlin