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Salzcaps

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Hallo!

Vorneweg, ja habe einen thread von 2009 zum Thema gesehen. Der geht aber weniger auf die Inhaltsstoffe ein.

Ich habe seit Jahren beim Laufgeschäft meines Vertrauens Salz- bzw. Mineralkapseln gekauft und davon während der Marathonvorbereitung täglich eine genommen, bei langen, anstrengenden Läufen auch mal eine zusätzlich am Abend. Während des Marathons habe ich allerdings noch nie eine eingeworfen, ich gehe davon aus, dass sich auch im Gel Mineralstoffe befinden. Nun hat der Laden dicht gemacht, und ich suche gerade im Internet den geeigneten Dealer. (Wäre ein neuer Faden, das Ende der Fachgeschäfte mit guter Beratung und der Möglichkeit, 20 Treter auszuprobieren, bevor amn sich entscheidet.) Noch habe ich keinen gefunden. In der Zwischenzeit habe ich mir nach anstrengenden Läufen einfach ein wenig Apfelsaft mit Wasser (etwa 20-80) und einer Messerspitze Kochsalz gemischt.

Nun standen auf den Dosen zwar immer schon die Bestandteile, aber so richtig habe ich mich damit nie wirklich beschäftigt. Nun schaue ich im Netz und sehe, dass bei fast allen Kapseln viel Sodium und Chlorid (macht zusammen Speisesalz) und zusätzlich Kalium, Magnesium und Vitamin D drin ist und ich frage mich, ob das so sinnvoll ist. Speisesalz kann ich wie jetzt auch ins Getränk mischen, Kalium finde ich auch in einer täglichen Banane und an ein Vitamin D-Mangel scheint mir unwahrscheinlich, wenn man in der Marathonvorbereitung sowieso mindestens alle zwei Tage im Freien Sport macht. Nach langen Läufen nehme ich auch ein recovery-Getränk zu mir, dort findet sich auch ausreichend Magnesium zur Regeneration.

Wenn ich mir mal den Preis für normales Speisalz angucke und dann, dass diese Dosen mit den Kapseln ab 20 Euro kosten, scheint es mir ein Wahnsinnsgeschäft für den Hersteller zu sein, aber auch das überflüssigste Nahrungsergänzungsmittel der Welt. Wie haltet Ihr das mit den caps?

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divy2 hat geschrieben: Wenn ich mir mal den Preis für normales Speisalz angucke und dann, dass diese Dosen mit den Kapseln ab 20 Euro kosten, scheint es mir ein Wahnsinnsgeschäft für den Hersteller zu sein, aber auch das überflüssigste Nahrungsergänzungsmittel der Welt.
Exakt. Etwas mehr Salz ins Essen, wenn das nicht genügt und man Heißhunger auf Salz verspürt mal eine Brühe und gut ist es.
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Wenn es dir nur ums Salz geht, dann dürften Schwedentabeletten (https://www.google.com/search?client=fi ... ntabletten) was für dich sein. Werden gerne bei Ultraläufen an den VPs angeboten. Hab auc ich gute Erfahrungen mit gemacht.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Während einen Ultralaufs oder meinetwegen auch während einen Marathons kann ich die Einnahme von Salztabletten ja noch nachvollziehen, aber einfach so jeden Tag? Und manchmal sogar 2. Ist natürlich nicht deine Frage, aber meinst du wirklich dass das nötig ist? Ich weiß nicht wie viel Salz dort enthalten ist, aber wenn der Körper erhöhten Bedarf hat, signalisiert der es einem doch schon. Eigentlich nimmt man doch in unseren Breiten über das normale Essen eher schon zu viel Salz zu sich.

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Macht er doch nur während der Marathonvorbereitung :wink:
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Thorsten Havener

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Tatsächlich mache ich das nur so in der Vorbereitung, einfach nur, um eine gute Mineralisierung der Muskulatur zu erreichen. Die Frage ist, ob diese Kapseln nicht nur für den Hersteller, sondern auch für den Läufer so sinnvoll sind und sich nicht einfach durch eine Prise Salz im Getränk, das man vor und nach dem Training zu sich nimmt, zu ersetzen sind. Und meinetwegen eine Banane und ansonsten eine ausgewogene Ernährung.

Aber gut, ich gebe zu, meine Antwort schwingt mit der Frage ja schon mit, aber es hätte ja sein können, dass es hier Experten gibt, die noch stichhaltige Argumente zugunsten dieser Suplementierung haben.

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Das Hauptproblem bei mangelhaften NaCl ist ja im Sport, dass der Muskel zu Krämpfen neigt. Darüber hinaus ist Natrium für den Körper allgemein Lebensnotwendig. Ein ständiges Zuviel allerdings ist auch mit, teils heftigen, Nebenwirkungen verbunden. Wenn du keinerlei muskuläre Probleme hast, gibt es eigentlich keinen Grund, zusätzlich Salz zuzuführen. Wie bereits weiter oben erwähnt, führt ein durchschnittlicher Deutscher mit der normalen Nahrung bereits genug, eher noch mehr, Salz zu.

Gruss Tommi

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dicke_Wade hat geschrieben: Wie bereits weiter oben erwähnt, führt ein durchschnittlicher Deutscher mit der normalen Nahrung bereits genug, eher noch mehr, Salz zu.
Der durchschnittliche Deutsche macht aber auch wenig bis kein Sport, schwitzt entsprechend wenig aus, gleichzeitig isst er häufiger Pommes, Kartoffelchips & Co. als Sportler...

Die Empfehlungen für die tägliche Salzaufnahme liegen bei 5-6g/Tag [1].
Der Salzgehalt pro Liter Schweiß liegt bei ca. 2g/Liter (Bandbreite in Extremfällen von 1,5-6)[2]
Frauen nehmen im Schnitt 8,4g Salz pro Tag zu sich, Männer 10g [3]

Dass es da bei Sportlern, die auch im "normalen Training" öfter relevanten Mengen ausschwitzen und gleichzeitig sich ein wenig gesünder als der Durchschnitt ernähren nicht in jedem Fall genügt, Salz über die normale Nahrung zuzuführen, dürfte somit eindeutig sein - auch wenn da keine "Salz-Mindestmengen" angegeben werden.





[1] https://www.verbraucherzentrale.de/wiss ... salz-11384
[2] https://www.fitforlife.ch/artikel/salz- ... auersport/
[3] https://www.bmel.de/DE/Ernaehrung/Gesun ... tudie.html
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Ein Natrium-Mangel ist eher Symptom für eine Erkrankung oder duch eine Vergiftung aufgrund zuviel trinken von Natrium-armes Wasser.
In der Regel nehmen wir durch unsere Nahrung mehr als genug Natrium, vor allem als Kochsalz auf.

Die größte Gefahr für einen Sportler ist es, nicht zu wenig Natrium im Körper zuhaben, sondern zuviel Natrium-armes Wasser nach oder wärend schwerer sportlicher Anstrengung zu sich zu nehmen.
Durch die Zunahme von Natrium armes Wasser kommt es im Körper zu einer Verdünnung der Natriumkonzentration (Verdünnungshyponatriämie) und dadurch zu Hirnödemen, Krampfanfällen und Bewusstseinseinschränkungen.

Wichig ist es daher nach körperlicher Anstrengung keine größeren Mengen an "weichem" Wasser, Natrium-armes Wasser zu sich zu nehmen.
Am besten eignen sich Isotope-Getränke wie zum Beispiel Säfte, Saftschorlen, alkfr. Bier oder Sportgetränke.

Wenn man Krämpfe in der Muskellatur vorbeugen will, sollte man eher auf genügender Magnesium-Aufnahme achten.
ruca hat geschrieben: Dass es da bei Sportlern, die auch im "normalen Training" öfter relevanten Mengen ausschwitzen und gleichzeitig sich ein wenig gesünder als der Durchschnitt ernähren nicht in jedem Fall genügt, Salz über die normale Nahrung zuzuführen, dürfte somit eindeutig sein - auch wenn da keine "Salz-Mindestmengen" angegeben werden.
Das Verhältniss der Na-Konzentration im Blut verschiebt sich aber in der Regel bei einem gesunden Menschen nicht während des Sports ins akute, sondern erst nach starkem schwitzen und hoher Aufnahme von Na.-armer Flüssigkeit!
Eine Getränkezufuhr von Na-haltiger Flüssigkeit ist daher nach starkem schwitzen dringend.
Natrium kann der Körper nicht in größeren Mengen speichern und ist bei unserer Nahrung auch nicht nötig.

Da wir das meiste Natrium in Form von Kochsalz aufnehmen und unser Körper bestrebt ist, den osmotischen Druck im Körper stabil zu halten, pinkeln wir das meiste NaCl wieder aus und speichern es nicht!
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ruca hat geschrieben:... Die Empfehlungen für die tägliche Salzaufnahme liegen bei 5-6g/Tag [1]. ...
Bei der Menge frage ich mich ob ich überhaupt genug zu mir nehme. Meine Ernährung ist doch relativ salzarm da ich meistens koche und wenig Salz verwende. Tagsüber gibt es Müsli und 2-3 Scheiben Vollkornbrot. Beides beides zusammen enthält unter 2g Salz.

Ob es dann was bringt extra Salz zu sich zu nehmen? Beim laufen schwitze ich schon relativ stark was weg. Rieche ich da eine Steigerung der Leistung wenn ich mehr Salz zu mir nehme ?
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PinkybadBrain hat geschrieben:Bei der Menge frage ich mich ob ich überhaupt genug zu mir nehme. Meine Ernährung ist doch relativ salzarm da ich meistens koche und wenig Salz verwende. Tagsüber gibt es Müsli und 2-3 Scheiben Vollkornbrot. Beides beides zusammen enthält unter 2g Salz.
+1
Ich bin auch auf der Suche nach dem Salz. Auf der anderen Seite hatte ich noch nie Probleme mit Krämpfen, so schlimm kann es also nicht sein.
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klnonni hat geschrieben: Am besten eignen sich Isotope-Getränke wie zum Beispiel Säfte, Saftschorlen, alkfr. Bier oder Sportgetränke.
Ist das bei alkoholfreiem Bier tatsächlich so?

Ich weiß, es wird immer als "isotonisch" bezeichnet, wenn man ein wenig recherchiert, findet man aber heraus, dass Bier natriumarm ist, dafür aber viel Kalium enthält...
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ruca hat geschrieben:Ist das bei alkoholfreiem Bier tatsächlich so?

Ich weiß, es wird immer als "isotonisch" bezeichnet, wenn man ein wenig recherchiert, findet man aber heraus, dass Bier natriumarm ist, dafür aber viel Kalium enthält...
Isotonisch bedeutet bloß. dass der osmotische Druck des Getränkes dem des Blutes gleicht.
Folglich wird das Getränk recht einfach vom Körper aufgenommen und führt nicht zu einer Wassereinlagerung aufgrund der Störung der zellulären Druckverhältnisse. Es besagt aber nicht, welche Teilchen (Moleküle) für den osmotischen Druck verantwortlich sind.

Es ist auch nicht weiter tragisch, wenn im Getränk weniger Natrium dafür mehr Kalium enthalten ist, der Körper reguliert sein Elektrolythaushalt selbst.
Bei trainierten Sportlern enthält der abgegebene Schweiss auch wesentlich weniger Mineralien als bei untrainierten Sportlern.
Wenn der Organismus ein kurzfristigen Na.-mangel hat, reduziert er die Na-Ausscheidung bis der Elektrolythaushalt wieder stimmig ist.

Nicht ein kurzfristiger Natriummangel ist gefährlich, der wird spätestens nach der nächsten Speisung ausgeglichen, sondern eine zu hohe Wasseraufnahme aufgrund des fehlenden osmotischen Druckes des Getränkes und dessen dadurch überstarke Aufnahme über den Darm in die Zellstrukturen des Körpers..
Dies führt wie bereits geschrieben zu gefährlichen Ödemen, vor allem im Gehirn.

Hier mal eine kurze vereinfachte Erklärung zum Begriff "Isotonisch":
https://praxistipps.focus.de/die-defini ... ert_104435
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Der Faden wirft ja auf eine beantwortete drei neue Fragen auf. Z.B.: Den letzten Satz verstehe ich nicht, @klnonni. Warum ist zu hohe Wasseraufnahme gefährlich? Weil es das Salz im Blut auswäscht oder es verdünnt? Von dem britischen Triathleten, der in Frankfurt gestorben ist, nachdem er sich geweigert hatte, etwas anderes als Wasser zu sich zu nehmen, haben wir ja sicher alle gelesen. Ich habe meist schon während der letzten 10 km eines langen Laufs in der Hitze Fatamorganas von Getränken Augen.

Abgesehend davon, aus der Diskussion entnehme ich, dass eine Messerspitze Salz pro halbem Liter Wasser vor oder nach dem Training ok ist, würdest Du das so unterrscheiben? Manchmal gebe ich noch etwas Zitronen- oder Limettensaft hinzu. Bei uns gibt's nur Wasser aus der Leitung, das ist ja meist eher schwach mineralisiert, aber Wasser in Plastikflaschen abzufüllen und kilometerweit zu transportieren und es dann noch vom Supermarkt heimzuschleppen scheint mir ähnlich sinnvoll zu sein wie in Kapseln abgefülltes Speisesalz zu kaufen (das trotz des Preises nicht mal vom Himalaya kommt).

Da Du schon was vom Darm schreibst: Meine Physiotherapeutin meinte mal, dem Körper zu viel Mineralien zuzuführen, könne zur Konsequenz haben, dass der Darm überhaupt keine Mineralien mehr zu sich nehmen möchte, die Folge wäre Durchfall. Was hälst Du von der Theorie? (Ja, ist eine erstklassige Phyisotherapeutin, auf allen anderen Empfehlungen höre ich aber weniger).

Aber mal was kulinarisches: Ein richtiges Steak ohne ein paar grobe Salzkörner oben drauf, einfach nur so? Im Ernst? Wisst Ihr, was Euch da entgeht?

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Der Faden wirft ja auf eine beantwortete Frage fünf neue auf. Z.B.: Den letzten Satz verstehe ich nicht, @klnonni. Warum ist zu hohe Wasseraufnahme gefährlich? Weil es das Salz im Blut auswäscht oder es verdünnt? Von dem britischen Triathleten, der in Frankfurt gestorben ist, nachdem er sich geweigert hatte, etwas anderes als Wasser zu sich zu nehmen, haben wir ja sicher alle gelesen. Ich habe meist schon während der letzten 10 km eines langen Laufs in der Hitze Fatamorganas von Getränken Augen.

Abgesehend davon, aus der Diskussion entnehme ich, dass eine Messerspitze Salz pro halbem Liter Wasser vor oder nach dem Training ok ist, würdest Du das so unterrscheiben? Manchmal gebe ich noch etwas Zitronen- oder Limettensaft hinzu. Bei uns gibt's nur Wasser aus der Leitung, das ist ja meist eher schwach mineralisiert, aber Wasser in Plastikflaschen abzufüllen und kilometerweit zu transportieren und es dann noch vom Supermarkt heimzuschleppen scheint mir ähnlich sinnvoll zu sein wie in Kapseln abgefülltes Speisesalz zu kaufen (das trotz des Preises nicht mal vom Himalaya kommt).

Da Du schon was vom Darm schreibst: Meine Physiotherapeutin meinte mal, dem Körper zu viel Mineralien zuzuführen, könne zur Konsequenz haben, dass der Darm überhaupt keine Mineralien mehr zu sich nehmen möchte, die Folge wäre Durchfall. Was hälst Du von der Theorie? (Ja, ist eine erstklassige Phyisotherapeutin, auf allen anderen Empfehlungen höre ich aber weniger). Vom Druck über den Darm habe ich zuletzt einen Trainer reden gehört, der sagte, Hämorrhoiden seien einem "erhöhten Innendruck" geschuldet. Das nahm ich auch sehr skeptisch auf. Hat er vielleicht doch recht?

Aber mal was kulinarisches: Ein richtiges Steak ohne ein paar grobe Salzkörner oben drauf, einfach nur so? Im Ernst? Wisst Ihr, was Euch da entgeht?

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JoelH hat geschrieben: :confused: :confused: Ein paar grobe Salzkörner? :noidea: :noidea:
Grobes Meersalz, kennst Du das nicht? Eignet sich auch sehr gut zum Backen von Fisch, Dorade im Salzmantel, bspw..

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divy2 hat geschrieben:Den letzten Satz verstehe ich nicht, @klnonni. Warum ist zu hohe Wasseraufnahme gefährlich? Weil es das Salz im Blut auswäscht oder es verdünnt?
Der Flüssigkeitstransport im Organismus funktioniert durch ein Konzentrationsausgleich zwischen den Zellen.
Wenn du jetzt pures Wasser trinkst (Regenwasser destiliertes Wasser) dann hat dieses Wasser nur einen geringen osmotischen Druck und dringt verstärkt in die Körperzellen ein und läßt diese aufquellen. Ein Ödem entsteht.
Der Körper kann natürlich bis zu einem gewissengrad gegensteuern, soweit er genügend Mineralstoffe besitzt.
Aber gerade bei einem gestörten Elektrolythaushalt nach starkem schwitzen, sind seine Ressourcen dem zu begegnen begrenzt.
divy2 hat geschrieben:
Abgesehend davon, aus der Diskussion entnehme ich, dass eine Messerspitze Salz pro halbem Liter Wasser vor oder nach dem Training ok ist, würdest Du das so unterrscheiben?
Ja, dadurch erhöht sich der osmotische Druck des Wassers und es besteht keine Gefahr mehr.
Hier gibts ein Paar Rezepte für selbstgemachte isotonische Getränke:https://www.sportalpen.com/sportnahrung ... raenke.htm
divy2 hat geschrieben: Da Du schon was vom Darm schreibst: Meine Physiotherapeutin meinte mal, dem Körper zu viel Mineralien zuzuführen, könne zur Konsequenz haben, dass der Darm überhaupt keine Mineralien mehr zu sich nehmen möchte, die Folge wäre Durchfall. Was hälst Du von der Theorie? (Ja, ist eine erstklassige Phyisotherapeutin, auf allen anderen Empfehlungen höre ich aber weniger).
Wenn eine Flüssigkeit zuviel Mineralien enthält, dann kann es zu Durchfall führen, weil dann Wasser von den Körperzellen in den Darm abgegeben wird.
divy2 hat geschrieben: Aber mal was kulinarisches: Ein richtiges Steak ohne ein paar grobe Salzkörner oben drauf, einfach nur so? Im Ernst? Wisst Ihr, was Euch da entgeht?
Ich esse grundsätzlich worauf ich Appetit habe und bisher habe ich - oh Wunder alles überlebt. :D
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Ist sicher nicht unbedingt notwendig aber ich habe zuhause fürs Laufen einen Elektrolytkomplex in Kapselform.
Da ist Natrium, Magnesium, Kalium, Calcium etc enthalten.

Bei langen Läufen gerade bei der Hitze in letzter Zeit nehme ich dann 1-3 Kapseln mit was sehr praktisch ist. Macht in meinem Fall Sinn da ich eben nur Leitungswasser zum laufen mitnehme was die von Kinnoni beschriebenen Probleme mit sich bringt bei übermäßiger Einnahme. Bemerke da auch durchaus einen positiven Effekt nach der Einnahme.

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klnonni hat geschrieben:Wenn man Krämpfe in der Muskellatur vorbeugen will, sollte man eher auf genügender Magnesium-Aufnahme achten.
Das Gerücht hält sich leider hartnäckig.

Was ist eigentlich gegen ein paar Euro für 500 Tabletten Salz einzuwenden. Außer man gönnt der Industrie die paar Peanuts nicht. Finde ich jedenfalls besser und auch viel einfacher, als bei nem Lauf einen Salzstreuer mitzunehmen. Und geschmacklos ist es zudem. Der Hammer und immer wieder beobachtet: Banane in Salznapf getupft. :uah: :kotz:

Gruss Tommi

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klnonni hat geschrieben:
Wenn man Krämpfe in der Muskellatur vorbeugen will, sollte man eher auf genügender Magnesium-Aufnahme achten.
dicke_Wade hat geschrieben:Das Gerücht hält sich leider hartnäckig.

So mal ganz auf der schnelle ein Paar links zum Thema Magnesium-Muskelkrampf
https://de.wikipedia.org/wiki/Magnesiummangel
https://www.netdoktor.de/laborwerte/mag ... iummangel/
https://www.focus.de/gesundheit/praxist ... 79199.html

Etwas kritischer aber nicht der Wirkung absprechend:
https://www.spiegel.de/gesundheit/ernae ... 28137.html

Letztlich wird es mehr als nur einen Grund geben warum ein Muskelkrampft
Fazit ist aber,
Magnesium ist an vielen Stoffwechselfunktionen beteiligt und beeinflusst außerdem
auch noch die Serumkonzentration vieler anderer Mineralien- und Spurenelemente im Körper.
So wird meistens bei einem Magnesiummangel auch ein Kaliummangel festgestellt.
Aufgrund der Vielzahl seiner biochemischen Verwendung im Organismus ist es nicht ausgeschlossen,
dass ein Magnesiummangel zumindest mitbeteiligt ist bei bestimmten Formen von Muskelkrämpfen.

Wenn jemand eine gegenteilige Studie kennt, die Beweist, dass Magnesium rein gar nichts mit einer Krampfneigung zu tun hat, dann bitte her damit…

dicke_Wade hat geschrieben:Der Hammer und immer wieder beobachtet: Banane in Salznapf getupft. :uah: :kotz:
Zumindest nimmt man nicht nur Salz auf sondern noch eine ganze Menge weiterer Mineralien und Nährstoffe... - wer es braucht :nein:
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klnonni hat geschrieben: Wenn jemand eine gegenteilige Studie kennt, die Beweist, dass Magnesium rein gar nichts mit einer Krampfneigung zu tun hat, dann bitte her damit…
Gerade klingst du wie einer dieser Marketingstrategen, die ihr Sauerstoffwasser an den Mann bringen mit dem Spruch: "Schon mal versucht ohne Sauerstoff zu leben?"
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JoelH hat geschrieben:Gerade klingst du wie einer dieser Marketingstrategen, die ihr Sauerstoffwasser an den Mann bringen mit dem Spruch: "Schon mal versucht ohne Sauerstoff zu leben?"
Die meisten von Muskelkrämpfen geplagten werden kein Mg-Mangel haben, aber pauschal ausschliessen sollte man ein solches nicht.

Aufgrund der Komplexheit der biochemischen Vorgänge im Körper wird es mit Sicherheit auch keine Studie geben, die einen Zusammenhang zwischen Mg-Mangel und Muskelkrampfneigungen ausschliesst.

Auf der anderen Seite gibt es aber Erfahrungen von Muskelkrampf-Betroffenen denen eine Mg-Einnahme geholfen hat.
Warum Mg-Präparate bei manchen Formen von Muskelkrampfneigungen hilft, ist wieder ein völlig anderes Thema und dessen Wirkmechanismus muss nicht zwangsläufig etwas direkt mit Mg zu tun haben. Wie ich geschrieben habe, beeinflusst Mg die Serumkonzentration vieler andere Elemente im Organismus.
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JoelH hat geschrieben:Gerade klingst du wie einer dieser Marketingstrategen, die ihr Sauerstoffwasser an den Mann bringen mit dem Spruch: "Schon mal versucht ohne Sauerstoff zu leben?"
Hehe :daumen:

Mitnichten stelle ich in Abrede, dass Magnesium, wie viele weitere Mineralien auch, an mehr oder weniger Krampfneigung beteiligt sein kann. Aber Muskelkrämpfe beim Sport, nicht die nächtlichen Wadenkrämpfe, einfach durch Einnahme von Magnesium beheben zu können, ist ein uraltes Märchen. Dazu ist das Zusammenspiel der Mineralien, wie selbst in den Links dargelegt, viel zu komplex. Darüber hinaus steht ebenfalls in den Links, dass echter Magnesiummangel weitaus gravierendere Auswirkungen hat als nur etwas Krampfneigung.

Selbst Salzmangel muss nicht zwingend der Grund von Krämpfen sein.

Gruss Tommi

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klnonni hat geschrieben:Die meisten von Muskelkrämpfen geplagten werden kein Mg-Mangel haben, aber pauschal ausschliessen sollte man ein solches nicht.

Aufgrund der Komplexheit der biochemischen Vorgänge im Körper wird es mit Sicherheit auch keine Studie geben, die einen Zusammenhang zwischen Mg-Mangel und Muskelkrampfneigungen ausschliesst.

Auf der anderen Seite gibt es aber Erfahrungen von Muskelkrampf-Betroffenen denen eine Mg-Einnahme geholfen hat.
Warum Mg-Präparate bei manchen Formen von Muskelkrampfneigungen hilft, ist wieder ein völlig anderes Thema und dessen Wirkmechanismus muss nicht zwangsläufig etwas direkt mit Mg zu tun haben. Wie ich geschrieben habe, beeinflusst Mg die Serumkonzentration vieler andere Elemente im Organismus.
Ich will dir das ja auch gar nicht ausreden. Meine Frau schwört auf einen Magnesiumtrink nach einer anstrengenden Session, dadurch lockert sich ihre Muskulatur. Ich spüre hingegen keinen Unterschied ob ich einen nehme oder nicht.

Leute die eine Krampfneigung haben oder unter Magnesiummangel leiden die mögen dadurch einen Vorteil (eher einen Nachteil ausgleichen) ziehen. Aber das bedeutet nicht automatisch, dass es allen etwas bringt.
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dicke_Wade hat geschrieben:

Aber Muskelkrämpfe beim Sport, nicht die nächtlichen Wadenkrämpfe, einfach durch Einnahme von Magnesium beheben zu können, ist ein uraltes Märchen.
Habe ich auch nie behauptet :zwinker5:

Auch ein Krampf im Muskel durch eine Trauma wird nicht durch Mg sich bessern ..., wie alles im Leben eine Frage der Ursache.
JoelH hat geschrieben:Ich will dir das ja auch gar nicht ausreden.
Ich wüsste gar nicht, was ihr mir ausreden könntet...,
es war doch bloß die pauschale Negierung von dicke Wade, meiner im NEBENSATZ genannten Empfehlung, statt mit Salz lieber mit Mg zu versuchen Muskelkrämpfe zu beeinflussen....., die mich nochmals auf dieses blöde Mg ein gehen ließ :haeh:

Die Leute sollen schlucken was sie wollen, manchmal hilft ja auch der Glauben an einer Wirkung... :daumen:
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PinkybadBrain hat geschrieben:Bei der Menge frage ich mich ob ich überhaupt genug zu mir nehme. Meine Ernährung ist doch relativ salzarm da ich meistens koche und wenig Salz verwende. Tagsüber gibt es Müsli und 2-3 Scheiben Vollkornbrot. Beides beides zusammen enthält unter 2g Salz.
Die Quelle schrub:
"Täglich höchstens 6 Gramm Kochsalz, so lautet die Empfehlung für Erwachsene der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt nur 5 Gramm Salz täglich zu essen."

Hier eine andere Quelle:
The American Heart Association recommends no more than 2,300 milligrams (mg) a day and moving toward an ideal limit of no more than 1,500 mg per day for most adults.
D.h., demnach idealerweise weniger als 1,5 g pro Tag.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming
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