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Valencia Marathon 2018

Valencia Marathon 2018

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Bei so viel Laufberichten haut man auch gerne noch mal selbst in die Tasten. Es ist nun doch schon eine ganze Weile her, möchte aber doch auf dieser Seite von meinem Valencia Marathon vom vergangenen Dezember erzählen. Der Vollständigkeit halber, um den Lauf damit abzuschließen, aber vielleicht hilft der Bericht ja auch Interessierten, die einen Marathon kurz vor Jahresschluss suchen.

Eigentlich wollte ich schon im Februar 2018 in Sevilla endlich unter den 3:30 bleiben. Das sollte das Ziel der bescheidenen Laufkarriere sein. Einmal erfüllt, wollte ich nur noch gemütliche Wettkämpfe laufen. Ich hatte mich wie schon bei den letzten Läufen mit den Jahresplänen von Peter Greif vorbereitet, aber dann besuchte mich ein guter Freund mit seinem Kleinkind, das von der Krippe jeden Monat eine neue Krankheit nach Hause schleppt. Acht Tage vor dem Wettkampf hatte ich Magengrippe und die dauerte und dauerte.


Dann machte ich auch noch den Fehler, die Vorbereitung für Sevilla ein wenig auszudehnen und acht Wochen später in Madrid anzutreten. Eine Marathonvorbereitung ist immer ein schmaler Grat, eine nach Greif noch viel mehr, das lässt sich nicht einfach wie ein Kaugummi ein bisschen länger ziehen. Ein Muskelfaserriss war das Ergebnis, nach etwa 35 km stand fest, das wir mein erster DNF.

So konnte ich es für dieses Jahr bleiben lassen, oder es in der zweiten Jahreshälfte noch mal versuchen. Valencia hat seinen Marathon inzwischen auf den ersten Sonntag im Dezember verlegt. Ein hervorragendes Datum, ermöglicht es doch anders als die vielen Herbstwettkämpfe eine Vorbereitung ohne Hitze. So dehnte ich die Sommergeneration ein wenig weiter aus und begann im September mit der erweiterten Vorbereitung, bevor Peters Acht-Wochenplan startete. Die Vorbereitung lief verdammt gut. Bis irgendwas durcheinander kam. Mein Magen-Darm-Trakt spielte wieder verrückt, ich bekam Tabletten verschrieben, fast zwei Wochen Trainingsausfall waren die Folge. Auch der drei Wochen vor dem Wettkampf vorgesehene Halbmarathon musste ausfallen.

Ich schrieb Jens an, der in der Firma Greif nun den ja leider verstorbenen Peter ersetzt. Er meinte, ich solle einfach weiter nach Plan trainieren und mir nicht so einen Kopf machen. Doch beim letzten 35er war an 15 km Endbeschleunigung überhaupt nicht zu denken, die Tabletten hatten meinen Blutdruck in die Höhe getrieben, das wirkte sich auch noch aus, nachdem ich sie schon abgesetzt hatte. Die letzten Tempoeinheiten funktionierten dann aber wieder. So fuhr ich letztlich nach Valencia und wollte erst während des Laufs entscheiden, ob ich noch am Ziel sub 3:30 festhalte.

Wir reisten am Freitag an, das Hotel war das allerletzte Loch, das kann man nicht anders sagen, es war kalt und feucht und die Wände waren aus Papier. Später, nach dem Lauf, sind wir umgezogen. Am Strand Malvarosa gibt es zahlreiche Hotels, wir sind ins Balandret gegangen, was ich mit Ausnahme seines Restaurants sehr empfehlen kann. Aber auch die anderen Unterkünfte wirkten hier angenehm. Insofern, vergesst die Innenstadthotels.

Aber mir war ja alles egal, ich war mit der beste aller Ehefrauen nach langer Zeit mal wieder im Kurzurlaub. Ich wollte einen Marathon laufen, aber der geistige Abstand zur möglichen Zielzeit ließ mich die beiden Tage sehr entspannt verbringen. Wir spazierten am Strand, aßen dort eine Paella und genossen die Sonne und den Blick aufs Meer. Vieles war improvisiert, kein Restaurant gebucht, aber es war alles wunderbar. Am Samstag lief ich noch diesen Minilauf im Greifs Plänen am Samstag vor dem Marathon, 2 km mit leichten Steigerungen, „lass diese Einheit nicht weg, sie ist wichtig“, steht im Plan, mancher lächelt darüber.

Die Marathonmesse in der futuristischen Stadt der Künste und Wissenschaften hatten wir schon am Freitag kurz nach unserer Ankunft in der Stadt besucht. Der Komplex mag architektonisch beeindrucken, er hat aber ja immerhin auch 1,3 Milliarden Euro gekostet, vier Mal mehr, als vom Architekten Santiago Calatrava veranschlagt. Für mich ist sie darum auch ein Wahrzeichen für die Kosten der Korruption und Spekulation gerade in dieser spanischen Region im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts, insofern mag ich das Wunderwerk nicht besonders. Aber auch die Messe hat mich enttäuscht. Ich wollte mir noch irgendein Schnäppchen kaufen, aber die Messe war für den inzwischen größten Marathon Spaniens unangemessen klein. Mehr als Nummer abholen und tschüss war da nicht drin. Die konnten uns nicht mal sagen, wie wir am Sonntag mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Startbereich kommen.

Erst am Abend vor dem Lauf wurde ich etwas nervös. „Jetzt bist Du aber doch sehr fokusiert“, meinte meine Frau und lächelte. Ja, das war ich dann doch schon, das italienische Lokal vor dem Lauf hatte ich schon einige Wochen davor reserviert. Das empfiehlt sich, Valencia ist mit 750.000 Einwohnern keine große Stadt und die 25.000 Läufer überfordern sie ein wenig, insbesondere, wenn die alle am selben Tag nur Paella oder Nudeln essen und vor 23 Uhr im Bett sein wollen.

Natürlich war längst alles für den nächsten Tag vorbereitet, so gegen fünf Uhr stand ich am Sonntag auf und aß meine Carbokuchen, die ich mir zu Hause gemacht hatte und trank dazu diverse Sportgetränke. Kaffee wollte ich eigentlich auf dem Weg zum Bus noch trinken, fand aber nichts, was offen gewesen wäre.

Der Hinweg zum Start…, na ja, ich kam irgendwie an. Die Haltestelle, an der laut Touristeninformation die Busse in den Startbereich abfahren sollten, war verlegt worden, aber zum Glück wussten andere Läufer davon und wir gingen gemeinsam weiter. Am Ende fuhren wir in völlig überfüllten Bussen zum Start, vorbei an vielen Haltestellen mit vielen enttäuschten Läufern, die nicht mehr reinpassten. Mit dem schlechten ÖPNV hatten wir auch noch mal bei der Rückfahrt zu tun, das ist das größte Minus, das ich den Organisatoren ankreiden möchte. Es ist zwar auch verständlich, die Stadt hat keine U-Bahn, durch den Marathon können die Busse entweder gar nicht, oder nicht auf ihren gewohnten Strecken fahren. Aber die Fremdenverkehrsbüros müssen doch über die Streckenführungen an so einem Tag informiert sein!

Ich bin immer sehr früh im Startbereich und gebe dort meine Klamotten ab, ich mag keine Dixies, in denen schon 50 Leute vor mir waren. Es soll mir auch nicht wie Sabrina Mockenhaupt gehen, deren Olympiateilnahme hier 2015 an verschlossenen Toilettentüren gescheitert ist. Sie konnte tatsächlich nicht vor dem Lauf aufs Klo, weil entgegen vorheriger Absprachen im Elitebereich die Toiletten versperrt waren, was während des Laufs zu Problemen im Bauch führte, wie auf ihrer Facebookseite mal nachzulesen war. Am Ende wurde sie Fünfte mit 2:30:44, eine phantastische Zeit nach ihrer Verletzungspause, aber eben auch 2:10 über der Norm für Rio.

Mein spanischer Lauffreund David, der ebenfalls unter 3:30 laufen wollte, ist sogar noch viel relaxter als ich am Start und treibt mich damit zum Wahnsinn. Natürlich kam er mit seiner Gruppe viel später an, wartete dann noch auf andere für das Erinnerungsfotos und natürlich fiel ihm im letzten Moment noch ein, dass er aufs Klo muss und natürlich waren die Schlangen davor dann schon sehr lang. Lang waren auch die Schlangen vor den Boxen mit recht engen Eingängen. Dort wurde streng kontrolliert, so dauerte es bestimmt noch mal 20 Minuten, bis wir im Block waren.

Pünktlich um 8:30 Uhr ging es los, eine gute Uhrzeit, auch im Dezember kann es hier kann die Sonne noch unangenehm warm werden. Man kann auch sonst Pech mit dem Wetter haben. Durch die Nähe zum Meer kann die Luftfeuchtigkeit auch mal sehr hoch sein oder Wind aufkommen. Zum Glück blieben wir davon verschont.

Valencia macht zwar Werbung damit, der flachste Marathon Spaniens zu sein, aber direkt nach dem Start geht es erst mal über eine lange Brücke mit entsprechendem Anstieg. Aber ab dann läuft es sich gut, kein Vergleich etwa mit der verstopften Strecke in Berlin. Wir konnten schnell in unsere 4:50-pace finden. Ich hatte die Zwischenzeiten für alle 5 km-Abschnitte auf den Arm geschrieben und konnte ansagen, wie wir in der Zeit sind, wir haben uns gegenseitig gebremst oder auch angetrieben, wenn es mal zu gemütlich wurde. Gleichzeitig konnten wir uns ein wenig die Zeit mit Gesprächen über alles Mögliche vertreiben, der Lauf wurde kurzweiliger.

Obwohl es in Valencia teilweise auch über lange Vorstadtgeraden geht, gilt die Stimmung als die beste bei den spanischen Läufen. In der Region haben die Blasorchester und Rhythmusgruppen eine lange Tradition, sie stehen während des Laufs praktisch an jeder Straßenecke. Ab der HM-Marke merkt man ja normalerweise, wie es läuft, und diesmal lief es wirklich gut. Nichts zog, keine Probleme, wir waren beide guter Dinge. Bei km 30 sollte meine wunderbare Begleiterin stehen und Fotos schießen, ich rief David zu, weiterzulaufen, ich würde ihn schon einholen, lief auf sie zu, küsste sie, sie lief ein paar Meter mit, dann musste ich kurz zu David spurten. Doch es lief so gut an diesem Tag, auch das machte mir nichts aus. Es ging wieder aus der Innenstadt raus, vorbei am Stadion des FC Levante, einem von zwei Erstligisten Valencias, dann gibt es eine Kehrtwende zurück in die Stadt.

Bei km 35, ohne jede Vorzeichen, sagte mir David: „Lauf weiter, meine Beine sind hart.“ Ich wollte nicht, erzählte ihm was von Durchalten usw, doch er bestand darauf: „Sonst ist Deine Zielzeit in Gefahr.“ Da hatte er Recht. Wir hatten zwar durchaus ein gutes Polster, aber das ist am Schluss eines Marathons schnell weg. So ließ ich ihn zurück und nach ein paar Minuten spürte ich, was es heißt, plötzlich alleine im Marathon zu sein. Es war etwas anderes, es fehlte die Zuversicht des anderen. Menschenskind, wo ist nur die Stierkampfarena, dachte ich mir, an der wir vorbeilaufen sollten, doch sie kam und kam nicht. Der Marathon zog sie plötzlich wie Kaugummi in die Länge.

Irgendwann, so bei km 38 vielleicht, schüttete ich mir eiskaltes Wasser nicht nur über den Kopf, sondern auch auf die Beine. Sie schmerzten gar nicht so sehr, ich wollte sie nur kühlen, doch die Oberschenkel machten sofort zu. Was für ein Riesenfehler! Doch es sollte das einzige wirkliche Problem bleiben. Ich zwang mich, weiterzulaufen und nach und nach wurde klar, dass ich die 3:30 knacken würde. Das Polster war ok, ich könnte mich nun quälen und noch ein paar Minuten rausholen, oder es einfach nur noch genießen. Die Strecke war nun natürlich jetzt an beiden Rändern voll mit Leuten, die Gasse wurde enger, aber es war phantastisch. Es tat überhaupt nichts weh, zumindest nicht so, dass ich kämpfen müsste. Ich dachte an meinen vor einem Jahr verstorbenen Vater, verscheuchte den Gedanken gleich wieder, weil ich ihn kitschig fand. Gleichzeitig dachte ich an Peter Greif, diesen verrückten Trainer mit seinen 35-km-Läufen in der Vorbereitung, über die so viele den Kopf schütteln und der in diesem Jahr verstorben war.

Irgendwann ging es dann wirklich runter zum alten Flussbett, in dem die Stadt der Künste und der Wissenschaften liegt, und es ging (au weiah!!!) über kleine Pflastersteine, die sich durch die Schuhsohle bohrten. Dann einmal hart rechts und dann noch hart links und das Ziel war vor Augen. Die Organisatoren verkaufen den Zieleinlauf als „über Wasser laufen“, weil er über einen breiten Steg über einen künstlichen See führt. Na ja. Mit 3:28:29 war nun das Ziel erreicht. Nun sollte jeder weitere Marathon gemütlicher werden, hatte ich mir vorgenommen.

Der Zielbereich ist weitläufig, kein Gedränge nirgends. Als ich meine wunderbare Frau anrufen wollte, stellte ich fest, dass mein Handy buchstäblich Baden gegangen ist. Ich führte es in einem kleinen Neoprengürtel mit mir, der muss offen gewesen sein, als ich mir Wasser überschüttete. Nichts ging mehr. Das trübte aber die große Euphorie nicht. Viel wichtiger war: Auch David kam noch rechtzeitig ins Ziel, die letzten km ist er noch geflogen, um es zu packen. 3:29:42, mehr Zeit hätte er sich nicht mehr nehmen können.

Die Medaillen wurden im Verpflegungsbeutel überreicht. Ok, wir sind keine Olympiasieger, aber der Moment, in dem ein freundlicher Helfer sie einem um den Hals hängt, ist schon ein besonderer. Was die Euphorie auch nicht minderte, war der Umstand, dass wir hinterher zurück ins Hotel in der Stadtmitte laufen mussten. So was Blödes habe ich noch nie erlebt. Es fuhren weder Taxis noch Busse, weil die Marathonstrecke den Zugang versperrte. Na gut, ich hab’s als Regenerationslauf verbucht. Dann gab es noch mal eine Paella zur Feier des Tages mit Cava, dem spanischen Sekt. War lecker, aber es war die dritte an diesem Wochenende, ich glaube, wir haben dann ein paar Monate lang keinen Reis mehr gegessen.

Zusammengefasst: Wenn man eine schnelle Strecke für einen Marathon in der zweiten Jahreshälfte sucht, liegt man mit Valencia goldrichtig. Die Stadt ist gut zu erreichen, Anfang Dezember nicht voller Touristen, die Chancen auf gutes Wetter stehen gut. Für ein kleines Startgeld von 50 Euro (early bird) gibt's ein Finishershirt, ausreichend zu trinken, sowohl Wasser wie auch Sportgetränke. Gels und Riegel des Sponsors Enervit habe ich nicht probiert. Ein kleines Minus gibt es für die kleine Messe, die zudem am Samstag sehr voll wird. Es gibt eine Paella-Party, die ich nicht mitgenommen habe. Größtes Minus für den katastrophalen ÖPNV zum und vom Start- und Zielbereich, da sollte man sich die Route vorher gut zurechtlegen. Ganz wichtig: Man muss sich früh entscheiden. In diesem Jahr, 2019, waren die Plätze schon im Juni vergeben. Womöglich entscheiden sich die Veranstalter ab 2020 für ein Losverfahren.

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Vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht. Da ich ja selbst in diesem Jahr einen Marathon mit demselben Zeitziel gelaufen bin, konnte ich Deine Gedankengänge vor und während des Marathons sehr gut nachvollziehen.
Erstaunt war ich darüber, dass Du während des Laufs genügend Puste und Energie für Plaudereien hattest - das wäre glaube ich nichts für mich. Auf der anderen Seite schreibst Du ja auch, welchen Unterschied es für Dich gemacht hat, zusammen und dann alleine zu laufen. Da ich mehr Typ Einzelkämpfer bin (und ich gerade das auch in meinem Lauftraining genieße, dass ich für mich alleine bin, mein Tempo laufen kann, mich nicht unterhalten muss und meinen Gedanken bei den Nichttempoeinheiten nachhängen kann - das hält mich auch von Lauftreffs oder ähnlichem ab), habe ich diese Erfahrung noch nicht gemacht.

Deine Schilderung vom organisatorischen Drumherum lässt den Valencia-Marathon nicht gerade auf meine Liste der noch gerne zu laufenden Laufveranstaltungen kommen. Gerade beim Marathon brauche ich es für mich, dass alles einfach und planbar ist. So suche ich mir möglichst ein Hotel in Startnähe. In Düsseldorf hatte ich sogar kurz vorher für die Nacht davor ein Zimmer in Düsseldorf gebucht, obwohl wir in Duisburg die Tage davor bei der Mutter meiner Partnerin verbrachten, die Anfahrt mit der Straßen-/U-Bahn also einfach zu bewerkstelligen gewesen wäre. Aber die Möglichkeit, noch vor dem Start auf eine richtige Toilette zu gehen, ziehe ich den Dixie-Klos vor - sauberer und keine Schlangen. In Frankfurt in diesem Jahr bin ich aus diesen Gründen auch wieder im Maritim zu Gast, die unmittelbare Nähe zum Startbereich ist top. Das mit der quasi nicht vorhandenen Laufmesse kenne ich aus Düsseldorf. Da fand die Deutsche Meisterschaft statt, aber die "Laufmesse" war noch provinzieller als in Duisburg.

Und jetzt mal Hand aufs Herz: Werden die Marathons ab sofort wirklich gemütlicher? Ich hatte dies auch mal vor, als ich in Frankfurt begann und dann mein Ziel Richtung 3:30 steckte. Nun habe ich dieses Ziel erreicht, aber es reizt mich sehr, zu sehen, was noch möglich ist. Ist 3:25 machbar? Oder vielleicht sogar noch 3:20? Da ich erst vor zwei Jahren mit Marathon begonnen habe, möchte ich noch nicht auf "nur gemütlich" wechseln. Frankfurt dieses Jahr und zwei Marathons im nächsten (derzeit plane ich grob Hannover und Berlin) sollen auf jeden Fall noch schnell werden. Einen gemütlichen Marathon hatte ich mit Duisburg ja schon - den wollte ich einfach nur laufen, um einmal die 42,195 Kilometer in meiner Geburtsstadt bewältigt zu haben. Angesichts der Hitze an dem Tag war das gemütlich aber auch sehr relativ.

Richard
PB 5,2 km 20:36 (Gießener Firmenlauf 2019) 10 km 43:45 (Seligenstadt 2017) Halbmarathon 1:32:48 (Remstal 2019) Marathon 3:26:50 (Frankfurt 2019)

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Danke für Deine Worte, Richard! Na ja, vielleicht habe ich es mit den organisatorischen Problemen auch übertrieben. Ich werde sicher wieder irgendwann mal in Valencia starten, ich weiß ja jetzt, was ich nicht machen darf. Wenn Du auch dort ein Hotel in der Nähe des Start- und Zielbereichs nehmen würdest, hättest Du das größte der Probleme dort ja schon mal nicht. Es wird sicher auch günstiger als das Maritim in Frankfurt sein.

Ansonsten geht es mir ganz ähnlich wie Dir, auf der einen Seite fand ich die 3:30 beim Marathon schon eine beachtliche Zeit, einmal erreicht könnte man das ambitionierte Training auch runterfahren. Auf der anderen Seite, jenseits der 50 haben wir auch nicht ewig Zeit, das noch mal zu toppen. So bin ich ja jetzt auch in Frankfurt dabei, mit dem Ziel "mal gucken, was noch geht". Gute Vorbereitung weiterhin!

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Das war eines dieser Pulver eines Nahrungsergänzungsmittelherstellers, das man lediglich mit Wasser verrührt und anschließend in den Ofen schiebt. Hat sich aber gelohnt. Hatte mir noch zwei Brote geschmiert, die aber dann vergessen. Normalerweise stehe ich nicht auf solche Fertigmischungen, aber in diesem Fall schon.

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Ich bin zweimal in Valencia gelaufen (2012 und 2017) und hatte jeweils ein Hotel in der Nähe von Mestalla, dem Stadion des CF Valencia. Das hatte den Vorteil, daß man von dort problemlos zu Fuß zum Start und wieder zurück gehen konnte (und andererseits der Weg in die Innenstadt auch nicht so weit ist). Ich wäre von Malvarosa aus vermutlich auch direkt zu Fuß gegangen. Ich mag mich vor für mich wichtigen Rennen nämlich gar nicht auf öffentliche Verkehrsmittel einlassen.

Die Stadt der Künste und der Wissenschaften finde ich persönlich den totalen Knaller und auch gut geeignet für Start- und Zielbereich des Marathons (für die Messe eher weniger). Der Zieleinlauf gefällt mir auch sehr gut. Bei der Carbo-Party gab es bei meinen beiden Teilnahmen lauwarme Paella vorab abgepackt. Mir ist klar, daß man bei einer Massenabfertigung kein Gourmet-Essen erwarten kann, aber das wäre doch schon bestimmt noch optimierbar.

Den Start erinnere ich aus dem Jahr 2012 chaotisch (sogar mit einem Fehlstart) und relativ frei und aus 2017 sehr drängelig, stressig und eng. Da habe ich deutlich gespürt, daß der Marathon sich in der Größe verdoppelt hat.

Im Ziel ist für mich die Medaille immer das Allerwichtigste. Ich habe sie in Valencia beide Male "ganz normal" umgehängt bekommen. Sehr gut gefallen hat mir der reichhaltige Verpflegungsbeutel, den ich beide Male im Ziel bekommen habe. Das scheint in Spanien wohl so üblich zu sein, habe ich in Sevilla, Malaga und Las Palmas ähnlich erlebt. Dieser Beutel erspart es einem, sich erstmal durch ein Buffet zu kämpfen, bevor man sich irgendwo niederläßt.

Was Du über den ÖPNV in Valencia beschrieben hast, habe ich in Sevilla 2014 so ähnlich erlebt: absolutes Chaos. Sevilla behauptet übrigens auch von sich, der flachste Marathon Spaniens zu sein (und nach meinem Gefühl haben sie Recht). Die Stimmung fand ich in Sevilla vergleichbar wie in Valencia, mit leichten Vorteil für Sevilla.

Insgesamt hat mir sowohl der Marathon als auch die Stadt in beiden Jahren sehr gut gefallen. Für schnelle Zeiten ist der Marathon jedenfalls in jeder Beziehung gut geeignet. Ich könnte mir daher auch eine dritte Teilnahme dort vorstellen.

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Hallo,

Ich war auch genau bei diesem Marathon dabei. Kann ich nur schwerstens empfehlen - mir hats super gefallen!

Die An- und Abreise zum Startgelände mit den Bussen ist tatsächlich eher mühsam. Am besten eine Unterkunft buchen, von der aus der Start fußläufig zu erreichen ist.

Die Bedingungen in Valencia waren unschlagbar:

7°C in der Früh vor dem Start, 14°C im Ziel. Strahlend blauer Himmel und (gefühlt) kein Wind. Die Strecke hat einen sehr geringen Höhenunterschied, was sich in der Geschwindigkeit natürlich bemerkbar macht. Es ist eine reine Marathon Veranstaltung (die 10K werden zwar gleichzeitig gestartet, haben aber eine komplett andere Streckenführung). Dadurch hat man als Marathonläufer keine Halbmarathon-Athlethen vor sich, die einem zum überpacen verleiten. Die Einteilung in die Startblöcke nach geplanter Zielzeit fand ich super.

Für mich waren es die perfekten Bedingungen. Valencia hat vor allem konstante (vorhersehbare) Wetterbedingungen und wenig Niederschlag. Die Stadt ist ein echtes Highlight und Flüge + Unterkünfte sind günstig.

Wenn ich eine Startnummer hätte, würde ich an dem heurigem Halbmarathon in Valencia (findet an einem anderen Wochenende als der Marathon statt) sicher teilnehmen.

Lg,

spcboarder
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