Banner

"Die Alten sind schneller als die Jungen"

101
AchatSchnecke hat geschrieben:Der Trend geht weg vom Verein
Wobei sich das nicht wirklich in den Zahlen äußert: https://cdn.dosb.de/alter_Datenbestand/ ... is2015.pdf
Von 2000 auf 2015 gibt es ein Plus von 415.000 weiblichen und ein Minus von 24.000 männlichen Mitgliedern, insgesamt also einen Zuwachs von 391.000 Mitgliedern.
Die aktuellsten Zahlen finden sich hier (allerdings deutlich weniger übersichtlich dargestellt und weniger genau analysiert): https://cdn.dosb.de/user_upload/www.dos ... t_2018.pdf. Die Mitgliederzahlen sind weiterhin ziemlich konstant.


Auch der Anteil der Sporttreibenden in Deutschland ist gestiegen, siehe https://www.diw.de/de/diw_01.c.380797.d ... sport.html bzw. das darin verlinkte Paper.
[...] ist der Anteil der Deutschen, die mindestens einmal pro Woche Sport treiben, in den vergangenen 15 Jahren um 16 % gestiegen.
Oder aus https://www.researchgate.net/publicatio ... rten_Sport:
1. Der Anteil der Sporttreibenden hat sich in den letzten Jahrzehnten erhöht. Dabei bestätigt sich ein Trend, der sich nach Schlagenhauf (1977, S.59 ff.) schon in den 1970er Jahren abzeichnete.
2. Die höhere Sportaktivität hängt vor allem mit der gesteigerten Partizipation der zuvor unterrepräsentierten Gruppen der Frauen und Älteren zusammen.
Eine Grafik zur Entwicklung der Sportaktivität in Deutschland seit 1950 findet sich unter https://link.springer.com/content/pdf/1 ... 7_17-1.pdf.


Was das Sporttreiben im Verein angeht kann man also feststellen, dass die Zahlen zwar weiterhin konstant sind, die zusätzlichen Sporttreibenden aber nicht auf Vereinsangebote zurückgreifen sondern sich eher außerhalb von Vereinsstrukturen bewegen.
"The curious paradox is that when I accept myself just as I am, then I can change." Carl Rogers
"The idea that the harder you work, the better you're going to be is just garbage. The greatest improvement is made by the man or woman who works most intelligently." Bill Bowerman
"It is remarkable how much long-term advantage people like us have gotten by trying to be consistently not stupid, instead of trying to be very intelligent." Charlie Munger
"Don’t go there until you need to go there." Steve Magness

102
AchatSchnecke hat geschrieben:Alle haben Note Eins:
Rolli hat natürlich übertrieben (aber nicht gesagt, dass alle eine 1 haben). Aber der Artikel zeigt deutlich den doppelten Trend auf, den meine Eltern bereits Anfang der 80er beklagt haben: es machen immer mehr Abitur, mit immer besseren Noten.

Ist ähnlich wie mit dem Übergewicht: der Durchschnitts-BMI in Deutschland steigt seit Jahrzehnten etwa linear um einen halben Punkt pro Dekade, und somit auch der Anteil der Übergewichtigen. Und dieser Trend ist weltweit zu sehen:
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

103
:hihi:

Leute so langsam weichen wir aber sehr weit vom eigentlichen Thema ab.
Erstaunlich was ein kleiner Link und ein kurzes Zitat auslösen kann.

Niemand hat behauptet heutzutage würden weniger Menschen Sport treiben, sondern "nur" die Leistungsbereitschaft ist heute eine andere als früher.
Es gab eine Wandlung in der Gesellschaft und in dieser Gesellschaft wachsen nun unsere Kinder auf und lernen ebend unsere heutigen Werte und Normen.

Solche generationsübergreifenden Entwicklungen der Werte und Normen in einer Gesellschaft gab es schon immer und wird es immer geben.
Nur in unserer schnelllebigen Zeit wird uns der Wandel besonders bewusst.

Ja, es treiben heute mehr Menschen in ihrer Freizeit Sport als früher und es wird sich insgesamt auch immer gesünder ernährt.
Aber nur die Tatsache allein sagt ja noch nichts über die Qualität aus und erst recht nichts über die Gesellschaft als ganzes.

Wie anders kann es sonst sein,
- dass trotz eines mehr an Sportlern in der Gesellschaft, es immer mehr Übergewichtige gibt?
- es immer mehr Bewegungslegastheniker gibt?
- immer mehr Erkrankungen des Bewegungsapperates und des gesamten Körpers aufgrund von Bewegungsmangel gibt?

Zum Teil liegt es daran, dass es modern geworden ist sich zu positionieren, in vielen Bereichen verschwinden die Grautöne und es bleibt nur schwarz und weiß.
Wer sich gesund ernähren will, wird Vegetarier oder besser noch Veganer
Immer mehr ernähren sich Laktosefrei, aber rund 80% der Käufer von laktosefrei beworbenen Lebensmittel besitzen gar keine Laktoseintoleranz,
es ist einfach modern und es zählt als besonders gesundheitsbewusst laktosefreie Lebensmittel zu erwerben.
Genauso ist es mit glutenfreien Lebensmittel. Teuer aber Hipp.

Und so ähnlich ist es im Sport.
Es ist hipp sportlich zu sein. Für viele ist ihr Sport ein selbstverständlicher Teil ihres Lebens.
Aber ebend nur ein Teil ihres Lebens. Ausserhalb des Sports tritt Bewegungsmangel ein.

Ein Beispiel um es zu verkürzen:
Neulich unterhielt ich mich mit einem jüngeren Kollegen, der vor einigen Monaten auch mit dem Laufsport angefangen hatte.
Wir stellten fest, dass er inzwischen ~ 20 km mehr Wochenkilometer läuft als ich, aber seine Gesamtdistanz in der Woche, also alle zurück gelegten Kilometer egal ob durch Sport oder nur durch den Müll raustragen, war in den letzten Monaten ~80 km geringer als bei mir.
Wie kam das Zustande?

Nun, der Kollege konzentrierte sich ganz auf seinen Sport!
Er sah seinen Sport als ausreichende Bewegung und fuhr ansonsten bloß mit dem Auto und achtete auf strikte Einhaltung der für die Regeneration so wichtigen Entspannung auf der heimischen Couch.
Ich beginne meine Tag früh morgens mit einer 3/4h Spaziergang mit dem Hund, fahrt mit dem Rad zur Arbeit, danach zu Fuß/Rad zum Einkaufen, Spaziergänge mit dem Hund, Gartenarbeit, Beschäftigung mit den Kindern, Hausarbeit...., insgesamt komme ich täglich auf ~ 12 km zurückgelegten Fußweg ohne Sport!

Ich behaupte mal, sein um rund 20 km/Woche größeren Trainingsfleiß gleiche ich mit meinen rund 80 km/Woche größeren Bewegungsdrang mehr als aus.

Dass meinte ich als ich geschrieben habe, bereits die Kinder lernen nicht mehr sich für etwas zu "quälen".
Die Kinder werden oft zum Fußballtraining gefahren, damit sie erholt auf dem Trainingsplatz ankommen.
Auch achten die Eltern darauf, dass der Trainer regelmäßig - alle 20 min - Trinkpausen macht, damit die Kinder sich erholen.
Es wurde sogar schon auf Wunsch der Eltern das Fußballtraining abgesagt, weil es 28°C warm werden sollte und die Wärme die Kinder belasten könnte.

Jetzt komme ich wieder mit dem Spruch, früher war alles anders...,
wir als Kinder haben im Sommer im städtischen Park Fußballtuniere veranstalltet!
Wir sind oft mit hochrotem Kopf und in klitschnass geschwitzten Klamotten abends nach Hause gekommen.
Unsere Mutter hat sich nie gesorgt wir könnten uns bei der Hitze überfordern.

Aber egal, auch heute sieht man noch in den Augen der Kinder das Leuchten, wenn die Kinder gemerkt haben sie sind über ihre bisherigen Grenzen gekommen.
Die Kinder, Jugendlichen und die jungen Erwachsene sind nicht schlechter als die Generation vor ihnen, nur die Gesellschaft und die daraus resultierende Prägung sind eine andere.

Die ganze Disskussion klingt wie ein Anklagen und Verteidigen, dabei wurde doch bloß beleuchtet woran es liegen könnte,
dass trotz einer größeren Fangemeinde an Laufsportinteressierten und steigender Zahl von Volkslaufteilnehmern, die Leistungsdichte abnimmt.
Letztlich ist es für eine Gesellschaft irrelevant warum und wie intensiv der einzelne seinen Sport macht,
Hauptsache er bewegt sich mit allen positiven Auswirkungen für ihn und letztlich der Gesellschaft.
Bild

104
Catch-22 hat geschrieben:Nun verstehe ich das Problem: ich bin weder auf Facebook, Instagram noch auf Twitter.
In der realen Welt gibt es zwar den einen oder anderen, der schlecht vorbereitet was gelaufen ist, die haben aber alle ihre Lektion gelernt. Entweder trainieren sie fleißiger oder haben beschlossen, das Lauf nicht ihr Ding ist. Stolz ist da kaum einer.

Mit stellt sich da aber ehr die Frage, warum guckt ihr euch das an?
Ganz einfach, ich kenne mind. 90% aus dem realen (Lauf)Leben, sonst würden die mich auf den Kanälen garnicht erst finden können.


Wenn mir das toooo much wird, wird mal wieder gekickt und da sind mir die bösen Blicke danach egal.

105
klnonni hat geschrieben: Ja, es treiben heute mehr Menschen in ihrer Freizeit Sport als früher und es wird sich insgesamt auch immer gesünder ernährt.
Aber nur die Tatsache allein sagt ja noch nichts über die Qualität aus und erst recht nichts über die Gesellschaft als ganzes.
Ist das wirklich so, dass mehr Leute Sport betreiben und sich gesünder ernähren? :confused:

Mal ganz provokativ zum Thema Sport und mir als Beispiel:
Ich bin Volksläufer, stecke derzeit in der Marathonvorbereitung, laufe ca. 6x Mal die Woche und ca. 100km/Woche und gehe noch 2h/Woche zu Kursen.
In dieser Woche betreibe ich nach meiner Auffassung vielleicht zweimal Mal Sport. Der Rest ist Bewegung, Gymnastik...
Bild
5km (2019): 18:21 || 10km (2019): 37:16 || HM (2019): 01:22:06 || M (2019): 02:51:35

106
tt-bazille hat geschrieben:Ist das wirklich so, dass mehr Leute Sport betreiben und sich gesünder ernähren? :confused:
Das ist die Sache mit der Statistik :D

Viele ernähren sich gesünder
Viele Bewegen sich mehr
Viele treiben sogar (je nach Definition) regelmäßig Sport
Viele trinken kein oder wenig Alkohol
die meisten rauchen nicht

Gesamtgsellschaftlich gesehen, bewegen wir uns zu wenig, essen zu fett, trinken zuviel Alkohol und rauchen noch zu viel..


Ich selbst habe früher nie Sport betrieben.
Zwar habe ich als Kind/Jugendlicher häufig Fußball oder Tischtennis gespielt, fahre bis heute täglich Rad, aber dies habe ich nie als Sport betrieben sondern sah und sehe dies auch heute noch als normale Bewegung an.

Vielleicht hat sich ja die Definition was Sport ist und was Alltagsbeschäftigung/Alltagsbewegung ist verschoben?
Bild

107
NME hat geschrieben: Dafür strengen sich die Jugendlichen aber in anderen Bereichen an, die dem Opi vielleicht nie wichtig waren oder sind. Ich war letztens auf einer Zeugnisverleihung zum Abitur. Denke ich an meine Jugend, da waren es die Freaks die ein 1er Abi hatten. Paar Überflieger oder scheiß Streber. So haben wir die genannt. Heute dagegen: strahlende Gesichter, wenn man auf der Bühne ausgezeichnet wird mit seinem super Abi. Und gleichzeitig auch noch festzustellen: die sahen größtenteils auch gut trainiert aus. Also von wegen chipsfressende Fettsäcke die den ganzen Tag Netflix schauen.
Es machen etwa doppelt so viele Leute Abi wie vor 30 Jahren. Das Niveau ist gesunken, obwohl die Leute streberhafter sind. Klar gibt es daher auch viel mehr, die locker 1, oder 1,0 schaffen. Vor 30 Jahren war außer für Medizin Abi Abi, wer keine Lust hatte, bekam halt 3,3, interessierte niemanden (konnte man auch mehr Sport treiben, wenn man wollte), weil man die meisten Sachen dennoch problemlos studieren konnte. Heute erstmal Vorkurs, weil viele Leute trotz Abi nichtmal Mittelstufenmathematik beherrschen.
Mein Schulweg war zu kurz...

109
NME hat geschrieben:Also leistungsorientierter?
Nein, anspruchsvoller und realitätsferner gekoppelt mit verminderter Leistungsbereitschaft. Das Abi wird von vielen Eltern als Pflicht erwartet auch wenn es weder den Neigungen des Sprößlings entspricht noch ihm im Berufsleben helfen wird.

Lösung wäre auch hier simpel und schnell umgesetzt. Erlaubnis der Schulen individuelle Aufnahmetests machen zu dürfen. Du bekommst mittlerweile schon sehr schlechte (nur im Hinblick auf Abi, haben eben oft andere Talente) Schüler die früher gerade so Hauptschule gepackt haben aufs Gymnasium. Als Tipp. Einfach zum Arzt gehen und eine Autismus Spektrumsstörung diagnostizieren lassen. Ruckzuck hat er EInzelbetreuung, wird nachsichtig bewertet und irgendwie durchs Abi geprügelt. Das Schöne ist das man so gut wie jedem eine derartige Spektrumsstörung andiagnostizieren kann. Darum wurde es ja auch in den Diagnosekatalog aufgenommen.

110
listrahtes hat geschrieben:Als Tipp. Einfach zum Arzt gehen und eine Autismus Spektrumsstörung diagnostizieren lassen. Ruckzuck hat er EInzelbetreuung, wird nachsichtig bewertet und irgendwie durchs Abi geprügelt. Das Schöne ist das man so gut wie jedem eine derartige Spektrumsstörung andiagnostizieren kann.
Wenn es so einfach wäre.... Die Schulen (Lehrer, insbesondere der Schulleiter, Eltern der anderen Schüler) sehen das etwas differenzierter.

111
klnonni hat geschrieben: :hihi: Leute so langsam weichen wir aber sehr weit vom eigentlichen Thema ab.
Erstaunlich was ein kleiner Link und ein kurzes Zitat auslösen kann.
Langsam? Das ging schon auf der ersten Seite los.
Niemand hat behauptet heutzutage würden weniger Menschen Sport treiben, sondern "nur" die Leistungsbereitschaft ist heute eine andere als früher.
Es gab eine Wandlung in der Gesellschaft und in dieser Gesellschaft wachsen nun unsere Kinder auf und lernen ebend unsere heutigen Werte und Normen.

Solche generationsübergreifenden Entwicklungen der Werte und Normen in einer Gesellschaft gab es schon immer und wird es immer geben.
Nur in unserer schnelllebigen Zeit wird uns der Wandel besonders bewusst.
Eben es wurde behauptet. Ich behaupte, dass Werte & Normen bei dieser Frage keine Rolle spielen. Werte & Normen haben sich schon immer geändert, dass sich ausgerechnet die Leistungsbereitschaft verändert (sinkt) bezweifle ich (und noch mehr, dass es die Ursache für schwächere Leistungen im Amateurlaufsport ist). Das die aktuell ältere Generation diese als sinkend empfindet ist übrigens genauso eine historische Konstante, wie das sich Normen generell ändern (siehe bones Zitatesammlung).
Wie anders kann es sonst sein,[...]
Weniger körperliche Berufstätigkeiten, höhere Verfügbarkeit von hochkalorischen Nahrungsmitteln, mehr Freizeitgestaltungsmöglichkeiten außerhalb des Sportes, häufigeres Leben in Städten als auf dem Land. Der generell höhere BMI wird auch von der gestiegenen Lebenserwartung und dem höheren Durchschnittsalter beeinflusst, denn der BMI steigt tendenziell mit zunehmenden Alter an.

Dein Beispiel verdeutlicht doch sogar die geringe Bedeutung von "Werten und Normen":
Ein Beispiel um es zu verkürzen:
Neulich unterhielt ich mich mit einem jüngeren Kollegen, der vor einigen Monaten auch mit dem Laufsport angefangen hatte.
Wir stellten fest, dass er inzwischen ~ 20 km mehr Wochenkilometer läuft als ich, aber seine Gesamtdistanz in der Woche, also alle zurück gelegten Kilometer egal ob durch Sport oder nur durch den Müll raustragen, war in den letzten Monaten ~80 km geringer als bei mir.
Wie kam das Zustande?

Nun, der Kollege konzentrierte sich ganz auf seinen Sport!
Er sah seinen Sport als ausreichende Bewegung und fuhr ansonsten bloß mit dem Auto und achtete auf strikte Einhaltung der für die Regeneration so wichtigen Entspannung auf der heimischen Couch.
Ich beginne meine Tag früh morgens mit einer 3/4h Spaziergang mit dem Hund, fahrt mit dem Rad zur Arbeit, danach zu Fuß/Rad zum Einkaufen, Spaziergänge mit dem Hund, Gartenarbeit, Beschäftigung mit den Kindern, Hausarbeit...., insgesamt komme ich täglich auf ~ 12 km zurückgelegten Fußweg ohne Sport!

Ich behaupte mal, sein um rund 20 km/Woche größeren Trainingsfleiß gleiche ich mit meinen rund 80 km/Woche größeren Bewegungsdrang mehr als aus.

Dass meinte ich als ich geschrieben habe, bereits die Kinder lernen nicht mehr sich für etwas zu "quälen".
Siehst doch schon anhand deiner Beispiele, dass das insgesamt wenig mit Leidensfähigkeit bzw. sich quälen zu tun hat. Wer einen Hund hat, der muss mit ihm raus, wer einen Garten hat muss darin arbeiten und wer Kinder hat muss sich mit ihnen beschäftigen. Das wird bei dem jungen Mann auch nicht anders sein, wenn er an dieser Stelle im Leben ist.
Übrigens kann ich dir auf Anhieb 20 Leute im fortgeschrittenen Berufsalter nennen, die nie auch nur auf die Idee kämen, ohne Auto zur Arbeit zu kommen, während in meinem persönlichen "jungen" Umfeld nur ein Bruchteil überhaupt ein Auto besitzt. Und wenn die erstmal alle ein Auto besitzen, werden sie es natürlich auch häufiger benutzen...
Jetzt komme ich wieder mit dem Spruch, früher war alles anders...,
wir als Kinder haben im Sommer im städtischen Park Fußballtuniere veranstalltet!
Wir sind oft mit hochrotem Kopf und in klitschnass geschwitzten Klamotten abends nach Hause gekommen.
Unsere Mutter hat sich nie gesorgt wir könnten uns bei der Hitze überfordern.
Wir haben auch Fußballturniere veranstaltet...
Und ich bin aus dem Fußballverein ausgetreten, weil ich die Atmosphäre zum Kotzen fand, wo Eltern am Spielfeldrand bei jedem Spiel standen und ihre Kinder angeschrien und fertig gemacht haben, wenn sie Fehler gemacht haben weil Mami und Papi dachten sie könnten so den nächsten Ronaldo ranzüchten. Unser Trainer hat dabei immer über den gestiegenen Leistungsdruck seitens der Eltern geklagt, er wollte die Kinder einfach spielen zu lassen.
Die Kinder, Jugendlichen und die jungen Erwachsene sind nicht schlechter als die Generation vor ihnen, nur die Gesellschaft und die daraus resultierende Prägung sind eine andere.
Sicherlich, aber das hat nix mit Werten und Normen, sondern mit veränderten ökonomischen Lebensbedingungen zu tun.
Die ganze Disskussion klingt wie ein Anklagen und Verteidigen, dabei wurde doch bloß beleuchtet woran es liegen könnte,
dass trotz einer größeren Fangemeinde an Laufsportinteressierten und steigender Zahl von Volkslaufteilnehmern, die Leistungsdichte abnimmt.
Die Frage finde ich persönlich sehr spannend und interessant zu beleuchten und daher schade, wenn direkt irgendwas von mangelnder Leistungsbereitschaft und/oder Faulheit geredet wird und als Beleg dann "XY der dies und Jenes tut" und gefühlte Wahrheiten verkündet werden.

112
mountaineer hat geschrieben: Es machen etwa doppelt so viele Leute Abi wie vor 30 Jahren. Das Niveau ist gesunken
Heute erstmal Vorkurs, weil viele Leute trotz Abi nichtmal Mittelstufenmathematik beherrschen.
+1

Allerdings trifft den Schülern daran die wenigste Schuld.

An der Grundschule meiner Kinder wurden wir Eltern beworben, wir sollten doch auf die Notengebung verzichten.
Im brandenburgischen Schulgesetz wird erlaubt, bei Zustimmung der Eltern, bis zur 3. Klasse auf Schulnoten gänzlich zu verzichten.
Der Zweck ist der, dass die Schüler nicht bemerken sollen, dass es Leistungsunterschiede zwischen den Klassenkameraden gibt...
Zum Glück verlangten alle Eltern eine Benotung!

Die Gleichmacherei wird auch von manchen Lehrern gefördert.
Als meine Tochter auf das Gymnasium wechselte, war ihre Klasse in etwa 2-geteilt. 1/3 der Schüler kam aus der Grundschulklasse meiner Tochter
und die anderen 2/3 kamen aus Grundschulabgangsklassen der näheren Umgebung.
Die ersten 4 Wochen auf dem Gymnasium, wiederholte die Klasse meiner Tochter den Lehrstoff der Grundschule und alle Schüler wussten am Ende steht die erste Klassenarbeit im Fach Deutsch zu diesem Thema an.

Da die Zugangsvorraussetzung für das Gymnasium in den Hauptfächern zwingend mindestens eine 2 als Note verlangte, dachten wir Eltern diese Klassenarbeit würde zu einem Selbstläufer für die Schüler werden.
Das Drittel der Schüler, welche aus der Grundschule meiner Tochter kam, erhielt wie erwartet Noten zwischen 1 und 2 in diesem Test.
Ein weiteres Drittel der Klasse, die ebenfalls alle aus derselben früheren Grundschule kamen erreichten wenigstens noch Noten zwischen 2 und 4.
Das letzte Drittel der Schüler die zusammen die gleiche Grundschulklasse in einer benachbarten Gemeinde besucht hatte, erhielt Noten zwischen 5 und 6!


Die Eltern der Kinder mit den fünfen und sechsen in der Deutscharbeit fielen aus allen Wolken, als ihnen das Gymnasium dringendst Nachhilfeunterricht im Fach Deutsch für ihre Kinder empfahl.

Die Deutschlehrerin am Gymnasium verweigerte es den versäumten Unterrichtsstoff aus der Grundschule zu unterrichten.

Es stellte sich heraus, dass die Grundschullehrerin dieser Kinder über Jahre pauschal mit 1 und 2 benotet hat um jedes Kind ans Gymnasium zu bringen.
Leidtragend waren die betroffenen Schüler die über Monate die fehlenden Grundlagen aus der Grundschule in ihrer Freizeit nach lernen mussten, zusätzlich zu dem neuen Lehrstoff der Oberschule.

Meist liegt fehlendes Leistungsvermögen nicht an den Schülern aufgrund fehlender Lernbereitschaft,
oft liegt es am Bildungssstem, welches die Schüler zu Opfern irgend welcher Ideologien macht.
Bild

113
AchatSchnecke hat geschrieben: Die Zahl der Leichtathleten und der sub3-Finisher bei Marathonveranstaltungen ist rückläufig, dass lässt sich an Zahlen belegen. Das wars dann auch schon mit nackten Informationen, alles andere ist reine Spekulation.
Es ist natürlich nicht so einfach alte Ergenislisten online zu finden. Aber hier ein Lauf der seit 1980 stattfindet. 7km, ist ein Fackellauf Anfang November, dennoch bildet er das gesagte (seltsamerweise) perfekt ab.

[table="width: 500"]
[tr]
[td]Jahr[/td]
[td]sub30 Min.[/td]
[td]Starter gesamt[/td]
[td]sub30/Quote[/td]
[td]Letzter[/td]
[td]Erster[/td]
[/tr]
[tr]
[td]1980[/td]
[td]31[/td]
[td]87[/td]
[td]35%[/td]
[td]0:45:15[/td]
[td]0:23:44[/td]
[/tr]
[tr]
[td]1981[/td]
[td]67[/td]
[td]169[/td]
[td]40%[/td]
[td]0:47:48[/td]
[td]0:22:33[/td]
[/tr]
[tr]
[td]1982[/td]
[td]102[/td]
[td]231[/td]
[td]44%[/td]
[td]0:50:00[/td]
[td]0:22:45[/td]
[/tr]
[tr]
[td]1983[/td]
[td]114[/td]
[td]243[/td]
[td]47%[/td]
[td]0:54:37[/td]
[td]0:22:36[/td]
[/tr]
[tr]
[td]1990[/td]
[td]132[/td]
[td]279[/td]
[td]47%[/td]
[td]0:53:55[/td]
[td]0:21:39[/td]
[/tr]
[tr]
[td]2000[/td]
[td]87[/td]
[td]214[/td]
[td]40%[/td]
[td]0:47:33[/td]
[td]0:21:02[/td]
[/tr]
[tr]
[td]2010[/td]
[td]50[/td]
[td]363[/td]
[td]13%[/td]
[td]0:58:32[/td]
[td]0:23:41[/td]
[/tr]
[tr]
[td]2018[/td]
[td]52[/td]
[td]456[/td]
[td]11%[/td]
[td]1:14:27*[/td]
[td]0:21:34[/td]
[/tr]
[/table]
*M75 Läufer, der Vorletzte hatte 1:05 und war M45.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

114
@ AchatSchnecke,

ich habe heute auf Arbeit mein geschreibsel über meinen Arbeitskollegen und Deine Verteidigung seiner Person, ebend diesem Kollegen einmal gezeigt.

Er kam aus dem lachen nicht mehr herraus :hihi:
Und zwar fand er ich hätte seine Faulheit zwischen seinen TE mit den Worten:
"strikte Einhaltung der für die Regeneration so wichtigen Entspannung auf der heimischen Couch." wunderbar umschrieben :daumen:

Tatsache ist er hat irgendwo gelesen, ein zuviel an Sport wäre ungesund.
Da er aber momentan unbedingt auf seine HM-Zeit von <1:55h trainieren möchte, hat er sicherheitshalber alle zusätzlichen Freizeitsport aktivitäten auf null gesetzt und konzentriert sich nur auf sein Lauftraining.
Er hofft dadurch seinen sicheren Herztod durch übertraining zu entgehen. Sobald er sein HM gelaufen ist, wird er sofort sein Training wieder reduzieren und sich wieder mehr anderweitig sportlich betätigen.

Das und nicht anderes habe ich mit den vereinfachten Sätzen
klnonni hat geschrieben: Wie kam das Zustande?

Nun, der Kollege konzentrierte sich ganz auf seinen Sport!
Er sah seinen Sport als ausreichende Bewegung und fuhr ansonsten bloß mit dem Auto und achtete auf strikte Einhaltung der für die Regeneration so wichtigen Entspannung auf der heimischen Couch.

zu erklären versucht.
Wenn Du diesen Satz verstanden hättest, hättest Du gar nicht mehr versuchen müssen meinen Arbeitskollegen zu verteidigen und Gründe zu suchen warum ich als Hundebesitzer und Familienvater mehr Bewegung ausserhalb des Sports habe wie mein junger Kollege.
AchatSchnecke hat geschrieben: Wer einen Hund hat, der muss mit ihm raus,
Falsch, wer einen Hund hat muss dafür sorgen, dass dieser genügend Auslauf hat.
Ich muss nicht vor der Arbeit 40 min mit dem Hund spazieren gehen.
Meine Kinder gehen vor ihrer Schule noch einmal mit dem Hund spazieren, dass würde reichen.
Da ich aber früher meist zu Fuß in ~ 40 min zur Arbeit gelaufen bin, gehe ich nun seit wir den Hund haben lieber 40 min. mit dem Hund spazieren und fahre anschliessend in 8 min. mit dem Rad zur Arbeit.
Sprich das Vorurteil, wer ein Hund hat, bewegt sich mehr ist entkräftet - ich habe mich früher auch ohne Hund genauso bewegt.
AchatSchnecke hat geschrieben: wer einen Garten hat muss darin arbeiten und wer Kinder hat muss sich mit ihnen beschäftigen. Das wird bei dem jungen Mann auch nicht anders sein, wenn er an dieser Stelle im Leben ist.
Nun Gartenarbeit ist keine Pflichtaufgabe und könnte auch von anderen erledigt werden - zumal mein junger Kollege selbst, auch seine Freundin in ihrem Garten unterstützt, wenn er nicht gerade regeneriert :peinlich:
Und was meine Beschäftigung mit meinen Kindern an geht, die sind inzwischen in einem Alter, wo ich mich als Vater schon manchmal aufzwingen muss damit sie mit mir spielen. Ein Junggeselle hat es wesentlich einfacher ein paar Kumpel auf ein paar Bier zum Fußballkicken einzuladen. :zwinker5:

Du siehst also, mein junger Kollege hätte genügend Möglichkeiten sich im Alltag ausserhalb seines Sports auch weiterhin zu betätigen, aber er muss ja sein Herz schonen - Du weißt schon wegen zuviel Sport und der Regeneration....

Früher hat man mehr auf sein Körpergefühl gehört, heute wird man von der Informationsflut mit scheinbaren Fakten aus Studien überschüttet, dass sich viele kaum noch trauen einen Schritt zu gehen ohne vorher mit ihrem Kardiologen gesprochen zu haben.


Und nein, ich habe nicht versucht meinen Kollegen zu überzeugen, dass es quatsch ist er könne aufgrund seines Sports krank werden,
dies wäre hoffnungslos - denn er hat dies schliesslich gelesen :klatsch:

Aber ist egal, er bewegt sich und fühlt sich gut und nur dies ist wichtig!


Nochmals viele Grüße von meinen jungen Kollegen, er dankt Dir für Deinen Einsatz für ihn,
aber er sagt selbst er ist zu Faul sich zusätzlich zu seinem Sport sich zu bewegen. :hallo:
Bild

115
klnonni hat geschrieben:Früher hat man mehr auf sein Körpergefühl gehört, heute wird man von der Informationsflut mit scheinbaren Fakten aus Studien überschüttet, dass sich viele kaum noch trauen einen Schritt zu gehen ohne vorher mit ihrem Kardiologen gesprochen zu haben.
Das denke ich auch :daumen: Sicher nicht nur hier bei uns im Forum schlagen fast täglich neue Läufer auf, die sich zu Tode schleichen, nur weil sie Angst haben, sich mit einer zu hohen HF zu schädigen. Ist mir doch vor Jahren in der Muggibude passiert. Ich sitze im Büro mit "meiner Trainerin", die mit mir über mein Training sprach und ich erzählte, dass ich öfters nach dem Krafttraining noch eine längere Laufrunde absolviere. Das hörte ein anderer "Trainer" (mit offensichtlicher Bodybuildervergangenheit) und der meinte, das sei ungesund, ich würde mich da bei überlasten. :hihi:

Ein Grund kann durchaus also sein, dass die mangelhafte Quälbereitschaft daraus resultiert, dass sich immer mehr Leute gar nicht trauen, sich zu quälen.

Gruss Tommi
Bild


Bild


Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

116
klnonni hat geschrieben:Sprich das Vorurteil, wer ein Hund hat, bewegt sich mehr ist entkräftet - ich habe mich früher auch ohne Hund genauso bewegt.
Nichts für ungut, aber wenn ich solche Sätze lese, weiß ich immer nicht, ob ich lachen oder weinen soll:

natürlich finden sich (fast) immer Beispiele für dieses oder jenes. Das ist dann aber kein Beweis für irgendetwas. Wenn Du 100 Mal eine Münze wirfst, kann es auch sein, dass Du 100 Mal Zahl wirfst. Das ist aber kein Beweis dafür, dass immer Zahl kommt, wenn Du diese (geschweige denn, eine) Münze wirfst.

Zu den Hunden: die Mehrheit der Hundebesitzer wird doch ihr Tierchen irgendwie bei dessen Auslauf begleiten (ergo: sich bewegen). Jemand, der keinen Hund hat, wird selten einen Hund auf dessen Auslauf begleiten. Preisfrage: Welche Gruppe bewegt sich im Durchschnitt mehr, wenn die anderen Lebensvoraussetzungen (im Durchschnitt) identisch verteilt sind?

117
lespeutere hat geschrieben:Preisfrage: Welche Gruppe bewegt sich im Durchschnitt mehr, wenn die anderen Lebensvoraussetzungen (im Durchschnitt) identisch verteilt sind?
Die Hunde?

Zum Thema: Der Breitensportwart wirkt in der Tat auch auf mich eher aggressiv und frustriert. Aber jedem seine Meinung. Meine ist: Es gibt auch heute noch genug Leistungswillen, auch bei jungen Menschen. Wenn jemand 5 km in 35 Minuten läuft, heißt das nicht, dass er anderswo nicht bereit ist zu leisten oder sich zu quälen (Beweis: mein Team aus katastrophal schlimmen Spaßläufern, die in ihrem Job trotzdem motiviert, klug und kreativ sind).

Und Haarspaltereien, was Sport ist und was Turnen (übrigens eine eigene Sportart, glaube ich), was Laufen und was Joggen, finde ich extrem ermüdend. Soll halt jeder so schnell, wie er kann und mag. Letztens hat sich ein entfernter Bekannter dafür abgefeiert, dass er 15 kg abgenommen und 10km in 59 Minuten gelaufen ist. Inklusive "das ist der Beweis, dass Du alles erreichen kannst, wenn Du es wirklich willst." Fand ich es albern? Ja. Denke ich, der Typ ist ein eitler SoMe-Arsch? Nein, ich glaube, für ihn war das wirklich eine große Sache, und wahrscheinlich sollte man sich einfach mit ihm freuen.

118
klnonni hat geschrieben:ich habe heute auf Arbeit mein geschreibsel über meinen Arbeitskollegen und Deine Verteidigung seiner Person, ebend diesem Kollegen einmal gezeigt.
Wenn Du diesen Satz verstanden hättest, hättest Du gar nicht mehr versuchen müssen meinen Arbeitskollegen zu verteidigen und Gründe zu suchen warum ich als Hundebesitzer und Familienvater mehr Bewegung ausserhalb des Sports habe wie mein junger Kollege.
Lustig, dass du oben noch geschrieben hast, es ginge nicht um Angreifen und Verteidigen und meinen Beitrag offenbar als Verteidigung gelesen hast (was natürlich impliziert, dass du deinen als Beitrag auf den Kollegen gemeint hast).

Und ich habe die Gründe nicht gesucht, du hast die Gründe aufgestellt und ich habe folgerichtig den Schluss gezogen, dass die Gründe aus denen du dich bewegst im Leben deines Kollegen aus naheliegenden Gründen eben keine Rolle spielen.

Mir ging es nicht einen Satz lang darum deinen Kollegen zu verteidigen, sondern das das Maß an Alltagsbewegung insgesamt wenig mit sich quälen oder mit dem generellen Maß an gesellschaftlicher Leistungsbereitschaft zu tun hat.
Ich bin fast meine komplette Gymnasial-Zeit jeden Tag 10 Km mit dem Rad zur Schule hin und 10 zurück gefahren und manchmal nachmittags noch mal zum Fußball spielen dieselbe Strecke. Heute fahre ich nicht mal halb so viel Fahrrad, weil der Weg zur Uni halt nicht so lang ist. Nicht weil meine "Quälbereitschaft" abgenommen hat.
Du siehst also, mein junger Kollege hätte genügend Möglichkeiten sich im Alltag ausserhalb seines Sports auch weiterhin zu betätigen, aber er muss ja sein Herz schonen - Du weißt schon wegen zuviel Sport und der Regeneration....
Nochmals viele Grüße von meinen jungen Kollegen, er dankt Dir für Deinen Einsatz für ihn,
aber er sagt selbst er ist zu Faul sich zusätzlich zu seinem Sport sich zu bewegen. :hallo:
Und dein junger Kollege repräsentiert jetzt die aktuelle Gesellschaft im Querschnitt weil? Ich habe dein Beispiel als das was es ist - eben ein Einzelbeispiel - aufgegriffen um daran zu erklären, warum meiner Meinung nach Werte wenig mit Bewegung zu tun haben, sondern in erster Linie Lebensumstände. Ich latsche auch jede Treppe, fahre nur Fahrrad oder gehe zu Fuß etc. Aber wenn ich zuhause bin bewege ich mich in einer kleinen WG logischerweise weniger als bei meinen Großeltern im riesen Garten etc.
Oder ist es so abwegig, dass die Abnahme der Bewegung in erster Linie mit der deutlichen Abnahme körperlicher Berufe und der Zunahme an preiswerten Verkehrsmitteln zu tunb hta?

119
AchatSchnecke hat geschrieben: Und dein junger Kollege repräsentiert jetzt die aktuelle Gesellschaft im Querschnitt weil?
weil...
klnonni hat geschrieben: Niemand hat behauptet heutzutage würden weniger Menschen Sport treiben, sondern "nur" die Leistungsbereitschaft ist heute eine andere als früher.
Es gab eine Wandlung in der Gesellschaft und in dieser Gesellschaft wachsen nun unsere Kinder auf und lernen ebend unsere heutigen Werte und Normen.
Solche generationsübergreifenden Entwicklungen der Werte und Normen in einer Gesellschaft gab es schon immer und wird es immer geben.
Nur in unserer schnelllebigen Zeit wird uns der Wandel besonders bewusst.
klnonni hat geschrieben: Früher hat man mehr auf sein Körpergefühl gehört, heute wird man von der Informationsflut mit scheinbaren Fakten aus Studien überschüttet, dass sich viele kaum noch trauen einen Schritt zu gehen ohne vorher mit ihrem Kardiologen gesprochen zu haben.

Heutzutage glauben sich die Menschen im Zeitalter des Internets bestens informiert.

Man weiß, dass die Kinder alle 20 min. eine Trinkpause beim Training brauchen.
Man weiß, dass bei sommerlichen Temperaturen kein Sport gemacht werden darf.
Man weiß, dass zu viel Sport ungesund ist.
Man weiß, dass man sein Puls nicht längere Zeit über 170 Schläge/Min. bringen darf.
Und noch viel mehr hat man im Internet, Magazinen, Zeitungen und Zeitschriften gelesen.

Dieses Wissen und Halbwissen ist inzwischen in den Köpfen der Gesellschaft verankert.
Und Das Glauben an diesem Wissen führt zwangsläufig bei vielen zu einer Schutzhaltung,
lieber zu vorsichtig Trainieren als zu viel.
Früher kannte man gar nicht so viele Studien und hatte auf sein Körpergefühl gehört.
dicke_Wade hat geschrieben: Sicher nicht nur hier bei uns im Forum schlagen fast täglich neue Läufer auf, die sich zu Tode schleichen, nur weil sie Angst haben, sich mit einer zu hohen HF zu schädigen.

Ein Grund kann durchaus also sein, dass die mangelhafte Quälbereitschaft daraus resultiert, dass sich immer mehr Leute gar nicht trauen, sich zu quälen.
+1
Genauso hatte ich es gemeint und mein junger Kollege war nur ein Beispiel dafür.
Bild

120
lespeutere hat geschrieben: Zu den Hunden: die Mehrheit der Hundebesitzer wird doch ihr Tierchen irgendwie bei dessen Auslauf begleiten (ergo: sich bewegen). Jemand, der keinen Hund hat, wird selten einen Hund auf dessen Auslauf begleiten. Preisfrage: Welche Gruppe bewegt sich im Durchschnitt mehr, wenn die anderen Lebensvoraussetzungen (im Durchschnitt) identisch verteilt sind?
In der Regel schaft man sich einen Hund an, weil man sich viel bewegt und gerne in Begleitung ist.

Nur die wenigsten die sich ein Hund angeschaft haben - oder ihnen ein Hund angeschafft wurde- um sich mehr zu bewegen,
bewegen sich auch wirklich mehr.
Wie oft sieht man übergewichtige, verhaltensgestörte Hunde die aufgrund nicht artgerechter Haltung und Bewegungsmangel fett und aggressiv geworden sind und oftmals dadurch zu einem Spiegelbild ihres Besitzers geworden sind?

Hunde sind dem Menschen sehr ähnlich, bei Bewegungsmangel, erleiden sie ähnliche Erkrankungen und bauen körperlich ebendso ab.
Frage mal einen Tierarzt, was er davon hält einem Bewegungsmuffel einen Hund zu schenken!
Der Tierarzt wird dir erzählen können wie voll sein Wartezimmer von Hunden ist, die an ähnlichen Wohlstandskrankheiten leiden wie ihre Besitzer.

Hundebesitzer bewegen sich nicht häufiger als nicht Hundebesitzer,
aber es schaffen sich häufiger bewegungsfreudige Menschen einen Hund an als anders herum.

Nur die wenigsten Menschen lassen sich auf Dauer durch einen Hund zu mehr Bewegung verleiten,
schliesslich wird ein Hund zwischen 15 - 20 Jahren alt.
Wer nicht von seiner Natur aus sich gerne bewegt, wird dies keine 10 oder mehr Jahre zwanghaft durchhalten bloß weil er ein Hund besitzt.
Bild

121
klnonni hat geschrieben:[…]
Wie oft sieht man übergewichtige, verhaltensgestörte Hunde die aufgrund nicht artgerechter Haltung und Bewegungsmangel fett und aggressiv geworden sind und oftmals dadurch zu einem Spiegelbild ihres Besitzers geworden sind?[…]
Noch nie drauf geachtet... Aber man könnte auch "Hunde" durch "Kinder" und "Besitzer" durch "Eltern" ersetzen, dann würde ich dem Zitat zustimmen, bzw. mich der Frage anschließen...

122
klnonni hat geschrieben:In der Regel schaft man sich einen Hund an, weil man sich viel bewegt und gerne in Begleitung ist.[…]
Ob das generell wirklich so ist? Hab da manchmal so meine Zweifel wenn ich an den ein oder anderen Hundebesitzer denke...

123
Manche reden sich das so schön ein, dass sie so Leistungsfähig sind und so tolle Abi geschrieben haben... sollen sie doch haben. Die Zahlen (Ergebnislisten) sprechen eine andere Sprache.

126
klnonni hat geschrieben:weil...
Ich dachte ja, du führst deinen Kollegen als Beleg für die folgende Auflistung an...
Dieses Wissen und Halbwissen ist inzwischen in den Köpfen der Gesellschaft verankert.
Der Glaube das es so ist, ist in deinem Kopf verankert...
Belegen lässt sich das wohl kaum.
Wie passt etwas das hohe Triathleten, insbesondere Langdistanzpotential in Deutschland zu deiner These, dass so viele Leute Angst hätten, zu viel zu trainieren?
dicke_Wade hat geschrieben:Das denke ich auch :daumen: Sicher nicht nur hier bei uns im Forum schlagen fast täglich neue Läufer auf, die sich zu Tode schleichen, nur weil sie Angst haben, sich mit einer zu hohen HF zu schädigen.
Ja aber ebenso wie bei den ganzen Anekdoten, die immer als Belege für diffuse Gefühle herhalten müssen gilt: Selektive Wahrnehmung. Mal abgesehen davon, dass die Hälfte der Leute die solche Thread eröffnen vermutlich Trolle sind, landen natürlich mehr Leute mit solchen "Problemen" hier, als die zigtausend Läufer die einfach ihre Ründchen drehen ohne sich über sowas Gedanken zu machen. Wenn man im Gesundheitsthread liest, dann denkt man auch, dass die Warner recht haben und Laufen offenbar das Gefährlichste der Welt ist :nick: Im realen Leben ist mir z. B. noch nie so Jemand begegnet.
Ist mir doch vor Jahren in der Muggibude passiert. Ich sitze im Büro mit "meiner Trainerin", die mit mir über mein Training sprach und ich erzählte, dass ich öfters nach dem Krafttraining noch eine längere Laufrunde absolviere. Das hörte ein anderer "Trainer" (mit offensichtlicher Bodybuildervergangenheit) und der meinte, das sei ungesund, ich würde mich da bei überlasten. :hihi:

Ein Grund kann durchaus also sein, dass die mangelhafte Quälbereitschaft daraus resultiert, dass sich immer mehr Leute gar nicht trauen, sich zu quälen.

Gruss Tommi
Es scheint irgendwie in der menschlichen DNA verankert zu sein, dass solche Anekdoten in "immer mehr" resultieren und grundsätzlich die ganze Bewegung der Gesellschaft repräsentieren. Obwohl es dir vor "Jahren" Passiert ist und der Trainer eine "Vergangenheit" in dem Sport hat, es also offenkundig schon ziemlich lange her ist. Die Erklärung könnte auch ganz einfach sein, dass unter Bodybuildern Ausdauereinheiten nach dem Krafttraining nur in sehr niedriger Intensität zur Fettverbrennung absolviert werden, weil sie dem Muskelaufbau schaden (ob das so ist kann ich nicht beurteilen, sagen sie aber und zwar unabhängig von der Generation...).
JoelH hat geschrieben:Es ist natürlich nicht so einfach alte Ergenislisten online zu finden. Aber hier ein Lauf der seit 1980 stattfindet. 7km, ist ein Fackellauf Anfang November, dennoch bildet er das gesagte (seltsamerweise) perfekt ab.
Verstehe ich nicht. Es ist doch Konsens, bzw. Fakt, dass es eine höhere Anzahl Freizeitläufer gibt, aber die Leistungsdichte bei diesen abgenommen hat und weniger ambitionierte Leichtathleten aktiv sind. Ja die Grafik passt zu dem Fakt, dass in den späten Achtzigern der Peak des ich nenne es um den Definitionsfrieden Willen mal "zeitenorientierten Amateurlaufsports". Hat wer das bestritten? Daraus kann man aber nicht einfach ableiten, warum das so ist....

127
AchatSchnecke hat geschrieben: Hat wer das bestritten?
Du schrubst
Die Zahl der Leichtathleten und der sub3-Finisher bei Marathonveranstaltungen ist rückläufig, dass lässt sich an Zahlen belegen. Das wars dann auch schon mit nackten Informationen, alles andere ist reine Spekulation.
Die Zahlen sind Belege für das was du reine Spekulation nennst.

Die Gesamtzahl stieg, die Leistung sank. Muss irgendwann in den Nullerjahren losgegangen sein. Es ist also ein Beleg für das was der Breitensportwart beklagt. Nichts weiter, jeder kann mit der Information nun anfangen was er will und Interpretationsspielraum ist natürlich auch da. Aber Zahlen lügen nicht.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

128
JoelH hat geschrieben:Die Zahlen sind Belege für das was du reine Spekulation nennst.
Ehm nein, als reine Spekulation habe ich die Erklärung a la "nachlassende Leistungsbereitschaft" und "die jungen Leute wollen sich nicht mehr quälen" bezeichnet. Und das lässt sich nicht mit solchen Zahlen belegen.
Aber Zahlen lügen nicht.
https://www.amazon.de/L%C3%BCgen-mit-Za ... 3453173910

Noch mal: Ich bezweifle nicht, dass die Leistungsdichte in der Amateur-Leichtathletik bzw. im Laufen abgenommen hat.

129
AchatSchnecke hat geschrieben:Ja aber ebenso wie bei den ganzen Anekdoten, die immer als Belege für diffuse Gefühle herhalten müssen gilt: Selektive Wahrnehmung.
Ich schrub ja auch nicht, dass das Fakt ist. Ich schrub, dass dies meine Meinung ist und habe die Gründe dafür genannt.

Bilden wir uns nicht alle unsere Meinung aus solchen Erlebnissen? :gruebel: Es gibt da durchaus noch mehr Beispiele aus meinem Umfeld, selbst der Trainer in meiner Muggibude war nicht der einzige, der krude Thesen verbreitete. Aber einerseits hab auch ich nicht das beste Gedächtnis und andererseits hab ich, trotz Krankheit, nicht die Muße, nun all meine Beispiele aufzuzählen. Darüber hinaus will ich ja auch niemand von meiner Meinung überzeugen, sondern halt Diskutieren. Wenn ich überzeugende Argumente lese, kann ich durchaus auch umdenken. Sah bisher aber noch keinen Grund dazu.

Gruss Tommi
Bild


Bild


Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

130
Der Breitensportwart sollte sich dennoch fragen, wie er Leistungsbereitschaft definiert. Sein Beispiel hinkt nämlich etwas. Ja, seine Trainingsgruppe ist von ihm voll rangenommen worden und ist an ihre Grenzen gegangen. Ebenso sind die von ihm kritisierten 6 Stundenmarathonläufer (denen es nur im die Medaille ging) aber auch an ihre Grenzen gegangen und waren bereit Leistung zu zeigen. Untrainiert einen Marathon anzugehen ist zwar völliger Unsinn, wer dies aber durchzieht (und bei einer Zeit von 6 Stunden hat man lange Zeit sich zu fragen, soll ich lieber aufhören, was soll der Quatsch?) hat sich durchgebissen und Leistungsbereitschaft gezeigt.

131
Bonno hat geschrieben:Der Breitensportwart sollte sich dennoch fragen, wie er Leistungsbereitschaft definiert.
Ist das nicht logisch? Was kann man da nicht verstehen und anders deuten?
Mehr Jogger und vorne deutlich schlechtere Zeiten.

132
Nein, nicht unbedingt logisch. Was ist Leistungsbereitschaft? Wenn jemand bereit ist, einen vollen 6 tägigen Trainingsplan/Woche durchzuziehen, ist das Leistung. Wenn jemand bereit ist,, nur 2 mal die Woche zu laufen, nicht? Individuell gesehen bringen doch beide Leistung im Vergleich zum coach potato. Daher muss man erstmal "Leistung" definieren.

134
Rolli hat geschrieben:Nein, für Dich nicht logisch.

P=W/t oder P=E/t

Viel Energie in wenig Zeit.

Was das bedeutet? Gute Leistung = gute Ergebnisse, der Rest ist "Name tanzen in der Waldorfschule"
Es geht doch nicht um die Leistung, sondern um die LeistungsBEREITSCHAFT. Und die ist bei einem 6Stundenmarathonläufer durchaus gegeben. Dazu muss man erst mal BEREIT sein, und dass wären 99 % der Bevölkerung nicht. Insofern ist dies vom Breitensportwart ein schlechtes Beispiel. Er bemängelt doch, dass die Jogger heutzutage nicht bereit sind, sich zu quälen. Ich behaupte mal, ein Marathon untrainiert durchzuziehen ist sicherlich auch eine Form von Quälerei. Insofern: schlechtes Beispiel. Eher ein Beispiel für Unvernunft o.ä.

135
Bzgl. Triathlon. Viele Triathlet/innen laufen in ihrer Nebensaison bei Straßen/Volksläufen mit. Oft auch recht weit vorne. Reicht aber auch nicht, den Schnitt oder die Spitze auf das Level der 1980er oder 90er zu heben. (Ein Grund mag sein, dass bes. Langdistanztriathleten oft, gemessen an ihrer Gesamtleistung, keine allzu schnellen Läufer sind und auf Unterdistanzen im Verhältnis noch schlechter. D.h. ein sehr guter Triathlet läuft dann eben auch "nur" 34-35 min.)
Mein Schulweg war zu kurz...

136
Bonno hat geschrieben:Es geht doch nicht um die Leistung, sondern um die LeistungsBEREITSCHAFT. Und die ist bei einem 6Stundenmarathonläufer durchaus gegeben. Dazu muss man erst mal BEREIT sein, und dass wären 99 % der Bevölkerung nicht. Insofern ist dies vom Breitensportwart ein schlechtes Beispiel. Er bemängelt doch, dass die Jogger heutzutage nicht bereit sind, sich zu quälen. Ich behaupte mal, ein Marathon untrainiert durchzuziehen ist sicherlich auch eine Form von Quälerei. Insofern: schlechtes Beispiel. Eher ein Beispiel für Unvernunft o.ä.
Jaja... suche weiter nach Ausreden.
Leistung erfordert Leistungsbereitschaft.

6h-Marathonis haben keine Leistungsbereitschaft sonder Bereitschaft sich 6h zu bewegen also doch gutes Beispiel.

137
Rolli hat geschrieben:Jaja... suche weiter nach Ausreden.
Leistung erfordert Leistungsbereitschaft.

6h-Marathonis haben keine Leistungsbereitschaft sonder Bereitschaft sich 6h zu bewegen also doch gutes Beispiel.
Leistung erfordert Leistungsbereitschaft. Richtig! Aber die Spitzenzeiten werden doch von dem ersten Fünftel des Feldes erbracht. Da ist doch die Gruppe, die am Besenwagen läuft, doch die völlig falsche Zielgruppe für irgendwelche Kritik. Da muss man eher mal schauen, warum es im ersten Fünftel weniger Topzeiten gibt. Ich glaube kaum, dass diese nicht leistungsbereit sind. Also muss der Rückgang der Topzeiten andere Ursachen haben, oder sprichst Du den Läufern die sich im ersten Fünftel bewegen, Leistungsbereitschaft ab. Aber nochmal: Das hat mit den Läufern, die sich am Besenwagen orientieren, nichts zu tun.

138
Ich sehe immer stärkere Parallelen zum Marathon-5h-Fred :daumen:

Gruss Tommi
Bild


Bild


Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

139
Rolli hat geschrieben: 6h-Marathonis haben keine Leistungsbereitschaft sonder Bereitschaft sich 6h zu bewegen also doch gutes Beispiel.
Und was genau findest Du daran problematisch? Hindern Dich diese Menschen daran, Deinen Sport leistungsorientiert auszuüben?
Werten die Menschen Deine Leistung ab, nur weil sie auch auf die Laufstrecke gehen? Sollen sie vielleicht besser von Laufveranstaltungen wegbleiben?

Um mal auf den ersten Beitrag und das Interview mit dem Breitensporttrainer zurückzukommen: offenbar ist er ja nicht leistungsorientiert genug in seinem Job, wenn er es nicht schafft, sein Team so zu motivieren, dass sie leistungsorientiert trainieren und sich entsprechend dafür zu quälen.

140
Bonno hat geschrieben:Leistung erfordert Leistungsbereitschaft. Richtig! Aber die Spitzenzeiten werden doch von dem ersten Fünftel des Feldes erbracht. Da ist doch die Gruppe, die am Besenwagen läuft, doch die völlig falsche Zielgruppe für irgendwelche Kritik. Da muss man eher mal schauen, warum es im ersten Fünftel weniger Topzeiten gibt. Ich glaube kaum, dass diese nicht leistungsbereit sind. Also muss der Rückgang der Topzeiten andere Ursachen haben, oder sprichst Du den Läufern die sich im ersten Fünftel bewegen, Leistungsbereitschaft ab. Aber nochmal: Das hat mit den Läufern, die sich am Besenwagen orientieren, nichts zu tun.
Wir sind schon fast einer Meinung. Ja, ich spreche den ersten Fünftel die Bereitschaft ab, aber auch die Bereitschaft der 6h-Marathonis sich in die erste Fünftel zu begeben. Ja, sie haben andere Ambitionen, es sind aber eben nicht auf Laufleistung gopoolt, genau das was der Kollege bemängelt.

Übrigens, warum soll ich nach irgendwelchen ominösen Gründen suchen. Es gibt einfach keine Leistungsbereitschaft sehr gute Zeiten zu laufen. Ab das TV. PC, Handy, Waldorfsschule als Grund genannt werden kann, spielt doch keine Rolle. Sie sind nicht bereit richtig hart zu trainieren.

141
NME hat geschrieben:Und was genau findest Du daran problematisch?
Das Problem ist, dass sie keine gute Zeiten laufen können. Für Dich ist das gar kein Problem, für die das interessiert schon. Für den Breitensportwart offensichtlich auch. Hast Du damit Probleme, dass wir damit Probleme haben?

Ich habe auch kein Problem, wenn Du Pickel an der Nase hast. Du hast damit eventuell ein Problem.

142
Bonno hat geschrieben:Es geht doch nicht um die Leistung, sondern um die LeistungsBEREITSCHAFT. Und die ist bei einem 6Stundenmarathonläufer durchaus gegeben.
Deine Meinung.
Meine Meinung
Leistungsbereitschaft ist das nur wenn er wegen irgendwelcher körperlichen Einschränkungen (Fettleibigkeit ausgeschlossen) nicht schneller kann. Ansonsten ist das keine Leistungsbereitschaft sondern Dummheit.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

143
Du hast die Frage nicht verstanden:
Rolli hat geschrieben:Das Problem ist, dass sie keine gute Zeiten laufen können.
Was ist DEIN Problem damit?

Es ist ja ein Unterschied ob man feststellt, dass Leute keine guten Zeiten laufen können/wollen oder ob es ein Problem darstellt (für wen oder was?) oder ob man selbst damit ein Problem hat.

Gruss Tommi
Bild


Bild


Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

144
Rolli hat geschrieben:Wir sind schon fast einer Meinung. Ja, ich spreche den ersten Fünftel die Bereitschaft ab
Das erste Fünftel ist dabei viel zu breit gefasst. Die Relevanz für die Topleistungen liegt hier wahrscheinlich im ersten Prozent.
aber auch die Bereitschaft der 6h-Marathonis sich in die erste Fünftel zu begeben.
Das ist doch nicht problematisch. Die haben eben andere Ziele. Und die meisten Volksläufer ebenso. Das ist doch vollkommen in Ordnung. Wie würdest Du denn reagieren, wenn Dir jemand Deine Einstellung zur Arbeit vorwirft? Warum gründest Du kein Unternehmen? Warum machst Du keine Topkarriere in einer Beratungsgesellschaft? Du hast einfach andere Ziele. Und das ist vollkommen ok. Aber lass doch andere in anderen Lebensbereichen auch andere Ziele als Du haben. Irgendwie habe ich das Problem nicht verstanden.
nix is fix

145
Rolli hat geschrieben:Jaja... suche weiter nach Ausreden.
Leistung erfordert Leistungsbereitschaft.

6h-Marathonis haben keine Leistungsbereitschaft sonder Bereitschaft sich 6h zu bewegen also doch gutes Beispiel.
Nur Mal zu meinem besseren Verständnis: Wenn Leistung wirklich Leistungsbereitschaft erfordert, muss Leistung aber relativ betrachtet werden.

Begründung: ich nehme mal an, Marathon in 2:12 h ist generell auch für Dich eine durchaus akzeptable Leistung? Läuft Kipchoge 2:12 h, ist das zwar immer noch eine Leistung, er hat aber im Training vermutlich Leistungsbereitschaft vermissen lassen. Und dann ist das für Dich vermutlich auch keine Leistung mehr?

(Falls es immer noch eine Leistung ist, hat er also Leistung ohne Leistungsbereitschaft erzielt)

Umgekehrt kann dann also auch ein langsamer Marathon eine Leistung sein, wenn er nach einem Training mit hoher Leistungsbereitschaft erzielt wurde?

146
leviathan hat geschrieben:Wie würdest Du denn reagieren, wenn Dir jemand Deine Einstellung zur Arbeit vorwirft? Warum gründest Du kein Unternehmen? Warum machst Du keine Topkarriere in einer Beratungsgesellschaft? Du hast einfach andere Ziele.
Und Karma is a Bitch. Nehmen wir mal den konstruierten Fall, dass ein 6h Marathoni, der wegen seines 60h Jobs in einer Beratungsfirma halt eben nicht dazu kommt, so leistungsorientiert, wie z.B. der Rolli, zu trainieren, hier mitliest. Und wie es der Zufall oder Karma so will ein Beratungsengagement von Rollis Arbeitgeber bekommen hat, den Betrieb wieder flott zu bekommen. Jetzt schlägt er vor, dass man als Kriterium, wen man als leistungsorientiert im beruflichen Sinne sieht und wen nicht, mal die fiktive Grenze von drei Stunden im Marathon nimmt und alle, die schneller laufen, rauswirft, weil die ja offensichtlich zu viel Zeit in Training und zu wenig in berufliche Weiterbildung stecken. Wäre ja irgendwie nicht fair.

147
JoelH hat geschrieben:Deine Meinung.
Meine Meinung
Leistungsbereitschaft ist das nur wenn er wegen irgendwelcher körperlichen Einschränkungen (Fettleibigkeit ausgeschlossen) nicht schneller kann. Ansonsten ist das keine Leistungsbereitschaft sondern Dummheit.
Wo ist denn dann Deine Grenze, ab der Du demjenigen der heute 6h Marathon läuft zugestehst, dass er leistungsorientiert ist?

148
Rolli hat geschrieben:Das Problem ist, dass sie keine gute Zeiten laufen können.
1. hat Wade darauf schon geantwortet. Problem im Wortsinne ist das sicher nicht.
2. wie kommst Du darauf, dass sie das nicht "können"?
3. was ist "gut" in Deinem Sinne?
Für Dich ist das gar kein Problem, für die das interessiert schon.
Ich bin leistungsorientierter Läufer und Triathlet mit einem Wochenschnitt von mehr als 15h Training und für mein geringes Talent ganz ordentlichen Zeiten.

Trotzdem interessiert es mich NULLKOMMANULL was andere für Leistungen bringen. Und sehe schon gar kein Problem.
Hast Du damit Probleme, dass wir damit Probleme haben?
Ja. Weil ich nicht verstehe, welches Problem Du persönlich damit hast.

"Nicht schnell Laufen können" kann ja nicht Dein persönliches Problem sein, wenn das der Fall von anderen ist.
Ich habe auch kein Problem, wenn Du Pickel an der Nase hast. Du hast damit eventuell ein Problem.
Eben. Das ist ganz alleine mein persönliches Problem mit dem Pickel. Oder auch nicht.

149
dicke_Wade hat geschrieben:Du hast die Frage nicht verstanden:

Was ist DEIN Problem damit?

Es ist ja ein Unterschied ob man feststellt, dass Leute keine guten Zeiten laufen können/wollen oder ob es ein Problem darstellt (für wen oder was?) oder ob man selbst damit ein Problem hat.

Gruss Tommi
Ja, aber die Antwort ist doch mehrfach (auch in Deinem Zitat) aufgeschrieben.

150
leviathan hat geschrieben:Das erste Fünftel ist dabei viel zu breit gefasst. Die Relevanz für die Topleistungen liegt hier wahrscheinlich im ersten Prozent.



Das ist doch nicht problematisch. Die haben eben andere Ziele. Und die meisten Volksläufer ebenso. Das ist doch vollkommen in Ordnung. Wie würdest Du denn reagieren, wenn Dir jemand Deine Einstellung zur Arbeit vorwirft? Warum gründest Du kein Unternehmen? Warum machst Du keine Topkarriere in einer Beratungsgesellschaft? Du hast einfach andere Ziele. Und das ist vollkommen ok. Aber lass doch andere in anderen Lebensbereichen auch andere Ziele als Du haben. Irgendwie habe ich das Problem nicht verstanden.
Ich weiß dass sie andere Prioritäten haben. Aber es ist doch eine Pyramide:
Wenn 1.000.0000 Jogger nicht bereit sind die sub35-Gruppe zu erweitern, dann hast Du weniger bereit noch ein Schritt weiter zu gehen aus den sich die beste 100 herauskristallisiert.
Antworten

Zurück zu „Laufsport allgemein“