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"Die Alten sind schneller als die Jungen"

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anschließend haben ihre Augen geleuchtet - genau darum geht es
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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Naja, da wird ziemlich viel zusammengemixt. Leichtathletik leidet als Breitensportart und sicher auch im leistungsportlichen Nachwuchsbereich unter der Konkurrenz anderer Sportarten, nach wie vor natürlich den Mannschaftsportarten, dann "Funsportarten" oder solche, die im Leistungsportbereich wesentlich schnellere Erfolge versprechen, weil sie eben Nischen besetzen. Noch vor 30 Jahren und noch mehr vor 50 Jahren gab es auf dem Lande oft nur Fußball, Handball, Leichtathletik, wenn man als Kind Sport treiben wollte. Leichtathletik kann außerdem, gerade in der Kindheit/Jugend, eine sehr frustierende Sportart sein, da je nach Einsetzen der Pubertät/Wachsstumschübe oft sehr ungleiche gleichaltrige gegeneinander laufen, springen und werfen. Und in einer Individualsportart, in der die physischen Voraussetzungen zentral sind, kann man das oft kaum ausgleichen. (Andererseits muss man auch sagen, dass zumindest auf Nachwuchs/Breitenniveau die technischen Disziplinen und Kurzsprints nicht besonders "qualvolles" Training verlangen verglichen mit anderen Sportarten.)

Das Hochsprungbeispiel ist ein bißchen unfair. Der gegenwärtig beste Deutsche, Przbylko, ist amtierende Europameister und seine BL von 2,35 liegt nur 1-2 cm unter Mögenburg/Thränhardt (die allerdings höhere Hallenleistungen hatten).

Laufen in der Form von Volkslauf/Straßenlauf hat sich in diesen 30 Jahren immer mehr von der LA "emanzipiert", steht teils Triathlon und anderen extremen Ausdauersportarten näher. Oder dient eben nur zum Erhalt der Fitness. Damit ergab sich auch eine Verschiebung vom möglichst schnell laufen zum Durchlaufen einer möglichst langen (oder zusätzlich schwierigen Strecke). Dazu kommen die unterschiedlichen "Sportbiographien" der Hobbyläufer. Früher meist von einer Kindheit in der LA oder einer laufintensiven Mannschaftssportart wie Fußball geprägt und ohne längere Sportpausen zwischen Jugend und Straßenläufen. Heute häufiger ohne sportliche Vorerfahrung oder jedenfalls ohne Wettkampfsport in der Kindheit, langen Pausen bis dann zur Gewichtreduktion oder für mehr Fitness gelaufen wird. Dann eben Halbmarathon irgendwie durchlaufen als erste Ziel statt einen 5 oder 10km Lauf einigermaßen zügig usw.
Mein Schulweg war zu kurz...

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Das haben wir hier schon vor Jahren diskutiert

forum/threads/84691-Laufleistungen-vers ... der-Beweis!
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Interessanter Artikel mit richtigem Fazit: Anschließend haben ihre Augen geleuchtet - genau darum geht es.

Früher haben an Laufveranstaltung fast ausschliesslich Leichtahtleten teilgenommen.
Inzwischen sind die großen Strassenläufe oft zu Veranstaltungen mit Volksfestcharakter geworden.
Das muss man aber nicht unbedingt negativ sehen.

Viele die mit Joggen anfangen trauen sich doch bloß an solchen Volksläufen teilzunehmen, weil das Leistungsniveau der meisten Teilnehmer ebend nicht dem eines austrainierten und leitungsorientierten Sportlers entspricht.
Und wie viele bleiben aufgrund ihrer Teilnahme an diesen Volksläufen beim Sport - meist nicht ernstlich leistungsorientiert - aber doch für ihrer Gesundheit dienlich und letztlich , mit Spass an der Bewegung ?

Auch finde ich die Vergleiche mit Läufern vor 20 - 30 Jahren nur auf ihre Trainingsgewohnheiten nicht zielführend.

Vor 30 Jahren, wurde sich im Alltag noch mehr bewegt. Die Menschen hatten weniger Übergewicht. Es gab weniger psychische Erkrankungen in der Gesellschaft. Es gab weniger Trendsportarten. Kinder hatten häufiger Geschwister und waren früher selbständig
Sprich es war eine völlig andere Gesellschaft.

Wenn man sich fragt, warum junge Leute früher eher bereit waren sich mehr zu quälen, dann darf man ebend nicht das sich wandelnde gesellschaftliche Umfeld ausser acht lassen.

Ich glaube nicht, dass die heutige Generation besser oder schlechter ist als früher, sondern sie wird nur anders von ihrer Umwelt geprägt.

Wenn ich mit meinen Kindern auf dem Spielplatz war, habe ich häufig erlebt, dass viele Kinder von ihren Eltern verhätschelt wurden.
Viele Kinder durften nicht alleine aufs hohe Klettergerüst, sie könnten ja fallen und sich weh tun.
Viele Kinder wurden von ihren besorgten Eltern ermahnt, doch beim spielen eine Pause zu machen - die Kinder könnten sich ja überlasten.

Meiner Meinung nach werden die Kinder heute zu sehr vor sich selbst geschützt.
Die Kinder dürfen sich nicht weh tun. Sie dürfen sich nicht mehr "überlasten".
Auch dürfen sich die Kinder nicht verausgaben - schwitzende Kinder könnten sich ja verkühlen!
Übervorsichtige Eltern laden ihr Kind direkt aus dem Auto vor dem Kita- und Schultor ab, nur um sicher zu sein, dass das Kind sicher ankommt.

Meine Kinder sind bereits im Alter von 3-Jahren bei Wind und Wetter mit dem Rad zur Kita und später zur Schule gefahren, so wie ich es auch vor 30 Jahren machen musste. Welch Wunder beide Kinder gehören zu den Kindern ihrer Klasse die am seltensten aus gesundheitlichen Gründen fehlen.

Wenn man in einer solch bewegungsarmen und überängstlichen Gesellschaft aufwächst, wie soll man da lernen sich zu quälen um eventuell später die Früchte seiner Qualen ernten zu können?

Da kommt doch eine Industrie gerade recht, die vermeintlich mit technischen Know how hilft das Training zu vereinfachen und die Leistung zu stärken.
Der Mensch glaubt, was er glauben möchte!
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Rolli hat geschrieben:Ey!!!!
Hat er von mir abgeschrieben?

100%-ige Zustimmung!
Ich war beim Lesen hin- und hergerissen. Eigentlich finde ich es toll, daß es viele Freizeitsportler gibt, die an irgendwelchen Laufevents teilnehmen. Und sei es, daß es eine Motivation ist, um überhaupt zu trainieren. Auch die vielen Walker bzw. Nordic Walker sind meines Erachtens ein sehr erfreulicher Trend. Lassen wir mal die Fehde wegen der Wegeblockade außen vor :D

So bleibt Bewegung doch zumindest noch ein Bestandteil des Lebens. Ich war gerade am Gardasee. Vor ein paar Jahren waren dort sehr viele Biker unterwegs und haben sich am Berg abgearbeitet. Dann waren sie irgendwann oben und haben zufrieden und stolz den Ausblick genossen. An einer Wasserstelle habe ich dieses Jahr zu meinem Großen gesagt: "Schau es Dir an... fünf ehrliche Biker. Ein wirklich seltener Anblick." Du siehst dort mittlerweile weit mehr E-Bikes als normale Velos. 5 normale Bikes auf einen Haufen war da mal ein echtes Highlight. Und dann schau Dir mal die Straßen hier in Deutschland an. An jeder Ecke stehen ein paar E-Roller. Unsere Grenzen verschieben sich immer weiter. Bewegung wird gerade zum Auslaufmodell. Da finde ich die Breite der Laufbewegung als schöne Gegenbewegung.

Daß die Spitze ziemlich schmal ist, ist doch letztlich auch darauf zurückzuführen, daß Bewegung nicht mehr zum normalen Alltag gehört. Wer läuft denn heute noch zum Bäcker oder holt den schnellen Einkauf mit dem Fahrrad? Das sind wenige. Und so setzt sich das fort. Klar ist es schade, daß die Quälbereitschaft und der Ehrgeiz gegen das Smartphone abstinken. Die etwas langsameren Läufer sind dafür aber nicht verantwortlich.
nix is fix

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Finde nur ich es seltsam, wenn ein "Breitensportwart" gegen die Breitensportler schießt?
Definition vom Breitensport laut Wiki:
Der Begriff Breitensport (auch Freizeitsport) bezeichnet sportliche Aktivitäten, die hauptsächlich der körperlichen Fitness, dem Ausgleich von Bewegungsmangel sowie dem Spaß am Sport dienen. Damit grenzt sich der Breitensport vom wettkampforientierten und trainingsintensiven Leistungssport ab. Breitensport wird häufig in der Freizeit betrieben, umfasst aber auch Schulsport und Betriebssport. ...
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Breitensport

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Catch-22 hat geschrieben:Finde nur ich es seltsam, wenn ein "Breitensportwart" gegen die Breitensportler schießt?
Tut er ja nicht. Er sagt nur, dass früher die Leistungsbereitschaft höher war und heute die Messlatte für das was man alles Sport nennt nur noch sehr niedrig ist.

Und jetzt komm du mal rüber mit Zahlen die das widerlegen. Das ist also kein Schießen, sondern wenn überhaupt ein Finger in die Wunde legen.


Aber das Problem ist ja allgegenwärtig. Im Fussball hatte hier in der Umgebung früher jedes Dorf eine eigene Jugendmannschaft und das in jeder Altersklasse. Heute haben alle zusammen nur noch eine gemeinsame MAnnschaft und es ist nicht gewiss ob das in jeder Altersklasse klappt.

Klar dass dann die Dichte flöten geht.
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Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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JoelH hat geschrieben:... die Messlatte für das was man alles Sport nennt nur noch sehr niedrig ist.
...
Das ist doch aber per Definition der Breitensport, also das wofür er zuständig ist, und eben nicht Leistungssport.
Mir geht es gar nicht um richtig oder falsch seiner Aussagen sondern mehr darum, dass wenn er ein Problem mit Breitensportlern hat (also Sportlern, deren primär Ziel nicht Leistung ist) er dann wohl den falschen Posten inne hat.

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Catch-22 hat geschrieben:Das ist doch aber per Definition der Breitensport, also das wofür er zuständig ist, und eben nicht Leistungssport.
Mir geht es gar nicht um richtig oder falsch seiner Aussagen sondern mehr darum, dass wenn er ein Problem mit Breitensportlern hat (also Sportlern, deren primär Ziel nicht Leistung ist) er dann wohl den falschen Posten inne hat.
Du verstehst es glaub ich wirklich nicht. Das was du für dich als Leistungssport definierst ist für ihn der Breitensport wie er vom Leistungsniveau früher war. Das hat mit echtem Leistungssport gar nichts zu tun. Aber früher sind die "mittelmäßigen" jungen im Saft stehenden Breitensportler eine 36 auf 10k gelaufen. Wie viele schaffen das heute noch?

Und 36 Min/10k haben mit Leistungssport wirklich nichts zu tun. Aber gar nichts.

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Ist nicht meine eigene Definition.
Der Deutsche Sportbund definierte 1975: Unter Breitensport verstehe man „jegliche sportliche Tätigkeit, die nicht „wettkampfmäßig“ betrieben wird“
siehe Wiki Link weiter oben.

Ich weiß schon was Leistungssport ist. Wenn du beides in einer Skala darstellen würdest, wäre Leistungssport das eine Ende, Breitensport (also sein Zuständigkeitsbereich) das andere. 36 Min/10k ist dann irgendwo dazwischen.
Was er und vermutlich auch du nicht verstehen wollt ist, dass es beim Breitensport nicht unbedingt vorrangig um Leistung geht, d.h. eben auch dass er für alle Leistungsklassen da ist und die Klasse, der nicht messbaren vermutlich die größte darstellt.

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Ist es wirklich so schlimm, wenn die Leistungsspitze im "Breitensport" abnimmt. Die Anzahl der Sport treibenden steigt doch, oder? Ich finde letzteres eher von Vorteil.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Den Trainer habe ich mal persönlich kurz kennengelernt und meine Schwester hat mal eine Weile bei ihm trainiert. Der gibt sich echt richtig viel Mühe mit dem Training und dem Betreuen seiner Hobbyathleten. Zudem war er wohl selber mal verdammt schnell.

Ich bin wohl auch eher noch den jüngeren Läufern zuzuordnen, kenne diese früheren Zeiten also nicht wirklich. Aber mit dem Laufen als Eventveranstaltung und dem ganzen "Lifestyle" drumherum kann ich mich auch nicht so anfreunden. Anderseits finde ich es auch ganz nett mit meinen langsamen 34 Minuten über 10 km selbst bei größeren Läufen recht weit vorne zu landen, anstatt irgendwo abgeschlagen im Mittelfeld. :D

Und natürlich sehe ich es trotzdem auch positiv dass scheinbar so viele Menschen Freude am Laufen haben, auch wenn es ihnen nicht primär um eine gute Leistung geht.

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Volkslauf ist ja per Definition kein Leistungssport, aber eben dennoch ein Wettkampf mit Zeitmessung, Plazierungen und oft Preisen. Ebenso bedeutet Breitensport m.E. entgegen der Definition durchaus Wettkämpfe, egal ob in den untersten Fußballigen, Tennis oder Laufen. Für Männer unter 50 ist 36 min auf 10km Breitensport, aber natürlich ambitionierter, als wenn ein gleichalter Mann dreimal die Wochen 30 min. in 7 min pace joggt.

Man muss die Veränderungen ja gar nicht bewerten, um sie doch bemerkenswert zu finden. Also etwa anteilmäßig (bzw. sogar absolut) viel weniger sub 3 Läufer bei dreimal so vielen Teilnehmern ingesamt. Wenn auch nicht ganz proportional, so hätte man doch erwartet, dass zumindest die absolute Zahl der sub 3 etwas steigt, wenn man die Gesamtzahl verdreifacht, nicht sogar sinkt.
forum/threads/84691-Laufleistungen-vers ... ost1636123
Wurde in dem verlinkten Thread aber schon ausgiebigt diskutiert.
Mein Schulweg war zu kurz...

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JoelH hat geschrieben:Du verstehst es glaub ich wirklich nicht. Das was du für dich als Leistungssport definierst ist für ihn der Breitensport wie er vom Leistungsniveau früher war. Das hat mit echtem Leistungssport gar nichts zu tun. Aber früher sind die "mittelmäßigen" jungen im Saft stehenden Breitensportler eine 36 auf 10k gelaufen. Wie viele schaffen das heute noch?

Und 36 Min/10k haben mit Leistungssport wirklich nichts zu tun. Aber gar nichts.
Also dass ist jetzt eine Behauptung, die man so einfach nicht stehen lassen kann. Natürlich sind 36 Min über 10km Leistungssport, aber ganz sicher ! Wenn man bedenkt, wie oft und hart u. lange man für so eine Zeit trainieren muss (und dass erst recht, wenn man nicht mehr im besten Läuferalter ist und kein Vereinsläufer ist). Es ist nur eben kein Hochleistungssport, wie ihn die Elite betreibt mit 2 bis 3mal Training täglich. Man sollte da schon noch differenzieren.
PB Marathon: 02:57,20h (Münster, Sept.2019) HM-Splits: 01:28,34 / 01:28,46; AK-Platz 6
50.Hermannslauf April 2022: 02:16,37 (31,1km Trail, ca. 520 HM; 700M. Gefälle); AK-Platz 4 (von über 400 in AK 55)
49.Rennsteig-Supermarathon Mai 2022: 06:47,56h (73,9km, 1835 HM) Gesamtplatz 46; AK-Platz 3
60. Marathon Essen, Okt. 22: 03:08,22h (AK-Platz 3)

PB Halbmarathon: 01:25,10h (Nov. 2019, DJK-Halbmarathon Gütersloh)
PB 10km: 39:00 (März 2020; Trainingslauf); 9,2km: 35:51 (Isselhorster Nacht)
Rothaarsteig-Trail-Marathon (835 Höhenmeter), Okt. 2019: 3:18:00h (AK-Platz 1; Gesamt-Platz 11)



"Wenn du nicht anfängst, besser werden zu wollen, hörst du auf, gut zu sein!" (Martin Luther)

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Katz hat geschrieben:Langsame 34 min auf 10km???
Ok, ich bin dann wohl definitiv Breitensportler und Gelegenheitsläufer... Was soll's...
:-)
In der Runnersworld tauchen immer mal Pläne auf mit dem Titel „Mit 35 Minuten landen Sie im Mittelfeld eines Volkslaufs“, aber da geht es um 5km :D

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movingdet65 hat geschrieben:Also dass ist jetzt eine Behauptung, die man so einfach nicht stehen lassen kann. Natürlich sind 36 Min über 10km Leistungssport, aber ganz sicher ! Wenn man bedenkt, wie oft und hart u. lange man für so eine Zeit trainieren muss (und dass erst recht, wenn man nicht mehr im besten Läuferalter ist und kein Vereinsläufer ist). Es ist nur eben kein Hochleistungssport, wie ihn die Elite betreibt mit 2 bis 3mal Training täglich. Man sollte da schon noch differenzieren.
Nach welcher Definition?
Leider gibt es heute in Gütersloh nur eine Handvoll Läufer, die 36er Zeiten laufen können, aber deswegen würde ich das nie (!!!) als Leistungssport bezeichnen. Das ist ambitionierter Breitensport. Nicht mehr. Es ist nicht so lange her, als man nicht mal mit 33er Zeiten sich als Leistungssportler bezeichnen konnte, weil 4-5 Leute nur in Gütersloh schneller waren. Und bis zu Hochleistung sind ab da noch 6 Meilen.

Leider wird heute 4x Woche traben durch den Park als Leistung angesehen.

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Catch-22 hat geschrieben:Ist nicht meine eigene Definition.

siehe Wiki Link weiter oben.

Ich weiß schon was Leistungssport ist. Wenn du beides in einer Skala darstellen würdest, wäre Leistungssport das eine Ende, Breitensport (also sein Zuständigkeitsbereich) das andere. 36 Min/10k ist dann irgendwo dazwischen.
Was er und vermutlich auch du nicht verstehen wollt ist, dass es beim Breitensport nicht unbedingt vorrangig um Leistung geht, d.h. eben auch dass er für alle Leistungsklassen da ist und die Klasse, der nicht messbaren vermutlich die größte darstellt.
Weil in der Definition sich ein Fehler eingeschlichen hat. Nicht BreitenSPORT soll es heißen, sonder Volkslauf oder Breiten-(hihihi)-lauf. Die Definition vom Sport ist immer nur eine: höher, weiter, schneller!
Nein, nicht "trimm dich", nicht "ohne Schweiß traben", und nicht "von 0 auf irgendwas" wobei :
nicht unbedingt vorrangig um Leistung geht
Das Anpassen der Definition an die schlechte/keine Leistung ist für mich keine Lösung, auch wenn sich 5h-Läufer das so gerne wünschen.

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Rolli hat geschrieben:Nach welcher Definition?
Leider gibt es heute in Gütersloh nur eine Handvoll Läufer, die 36er Zeiten laufen können, aber deswegen würde ich das nie (!!!) als Leistungssport bezeichnen. Das ist ambitionierter Breitensport. Nicht mehr. Es ist nicht so lange her, als man nicht mal mit 33er Zeiten sich als Leistungssportler bezeichnen konnte, weil 4-5 Leute nur in Gütersloh schneller waren. Und bis zu Hochleistung sind ab da noch 6 Meilen.

Leider wird heute 4x Woche traben durch den Park als Leistung angesehen.
Gut, vielleicht ist es wirklich die Frage, wie und ab wann man Leistung im Sport definiert. Auch das Alter u. mit welchen Vorraussetzungen (z.B. als absoluter Spätstarter u. Autodidakt wie ich einer bin) man den Sport betreibt. Es ist jetzt auch eher mein subjektives Empfinden, dass eine solche Zeit zumindest in meiner Altersklasse (M50) als Leistungssport gelten müsste ... (evtl. sollte man diese Begriffe u. Einteilungen jetzt aber a. nicht so eng sehen)
PB Marathon: 02:57,20h (Münster, Sept.2019) HM-Splits: 01:28,34 / 01:28,46; AK-Platz 6
50.Hermannslauf April 2022: 02:16,37 (31,1km Trail, ca. 520 HM; 700M. Gefälle); AK-Platz 4 (von über 400 in AK 55)
49.Rennsteig-Supermarathon Mai 2022: 06:47,56h (73,9km, 1835 HM) Gesamtplatz 46; AK-Platz 3
60. Marathon Essen, Okt. 22: 03:08,22h (AK-Platz 3)

PB Halbmarathon: 01:25,10h (Nov. 2019, DJK-Halbmarathon Gütersloh)
PB 10km: 39:00 (März 2020; Trainingslauf); 9,2km: 35:51 (Isselhorster Nacht)
Rothaarsteig-Trail-Marathon (835 Höhenmeter), Okt. 2019: 3:18:00h (AK-Platz 1; Gesamt-Platz 11)



"Wenn du nicht anfängst, besser werden zu wollen, hörst du auf, gut zu sein!" (Martin Luther)

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JoelH hat geschrieben:Du verstehst es glaub ich wirklich nicht. Das was du für dich als Leistungssport definierst ist für ihn der Breitensport wie er vom Leistungsniveau früher war. Das hat mit echtem Leistungssport gar nichts zu tun. Aber früher sind die "mittelmäßigen" jungen im Saft stehenden Breitensportler eine 36 auf 10k gelaufen. Wie viele schaffen das heute noch?

Und 36 Min/10k haben mit Leistungssport wirklich nichts zu tun. Aber gar nichts.
So ist das.
Nur weil ich selbst 33er Zeiten gelaufen bin, würde ich mich nie als Leistungssportler bezeichnen. Dazu gehört das Ausrichten des Lebens auf Leistungssport was ich, als arbeitende Vater und Ehemann mir nie erlauben konnte. Erst aus dieser Gruppe werden Hochleistungssportler ausgesiebt. Sportler auf internationalem Niveau, deren Training noch eine deutlich Aufopferung und Bereitschaft erfordert.

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movingdet65 hat geschrieben:Gut, vielleicht ist es wirklich die Frage, wie und ab wann man Leistung im Sport definiert. Auch das Alter u. mit welchen Vorraussetzungen (z.B. als absoluter Spätstarter u. Autodidakt wie ich einer bin) man den Sport betreibt. Es ist jetzt auch eher mein subjektives Empfinden, dass eine solche Zeit zumindest in meiner Altersklasse (M50) als Leistungssport gelten müsste ... (evtl. sollte man diese Begriffe u. Einteilungen jetzt aber a. nicht so eng sehen)
Leider muss ich Dich enttäuschen. Auch mit M50 ist man mit 36/10km kein Held des Leistungssportes.
Schaue mal hier auf Platz 16:
https://www.pzla.pl/file/5167-rezultaty.pdf
... er ist noch älter als wir.

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So ist das. Da geb ich Rolli ziemlich uneingeschränkt recht. Des Weiteren, es gibt hier im Forum einige aktive User die um die 36 Minuten laufen, einfach mal fragen ob die sich als Leistungssportler sehen. Ich denke die wenigsten.

Breitensportler ist zudem ja kein Schimpfwort oder sonstwas. Man muss halt seine Zeiten einfach nur einordnen und begreifen, dass es schon noch schneller geht. Die Frage ist halt ob man damit zufrieden ist oder nicht. Und früher waren die Leute wohl nicht ganz so schnell satt wie sie es heute sind. Damals ging es noch um Zeiten, heute geht es vielen die hier aufschlagen ums ankommen. Sorry und dafür konnte ich halt noch nie Verständnis aufbringen. Aber das muss jeder mit sich selbst ausmachen. Nur Zeitenlisten sind halt recht harte Fakten. Und wenn ich mir die alten Listen von meinem Dad anschaue, holla die Waldfee.
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JoelH hat geschrieben:Breitensportler ist zudem ja kein Schimpfwort oder sonstwas.
Das ist der Punkt. Nach Catch-22s Auffassung, mit der ich übereinstimme, bringt das Interview es so rüber, als sei das was verwerfliches:

"
Es geht mehr darum, einen Langstreckenlauf oder einen Marathonlauf zu schaffen, damit man ihn geschafft hat. Das ist der Mount Everest der Breitensportler."

"[align=left]Das mag sein, aber ich denke mir das ja nicht aus. Ich habe neulich bei einem Marathon mit Leuten gesprochen, die hinter dem Besenwagen liefen. Die sagten mir, dass sie halt die Medaille wollten. Diese Läufer waren völlig untrainiert, sie haben sich durchgewürgt. Mit gefällt diese Einstellung nicht."
[SUB][SUP]
[/SUP][/SUB]
[/font][/color][/align]Und da ist dann die Frage, ob ein Breitensportwart Breitensportler so an den Pranger stellen sollte.

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Die ganze Diskussion scheint außerdem irgendwie unter der Prämisse zu laufen, als würden die Breitensportler den ambitionierten Sportlern die Luft wegnehmen, so dass die dann auch nicht mehr schnell laufen können. Die Leute, die heute mit >70 min beim 10 km-Lauf um die sprichwörtliche Pommesbude ankommen, wären vor 30, 40 Jahren halt gar nicht gelaufen. Da ist es mir lieber, sie laufen in einem Tempo, das für den ein oder anderen hier Stehversuche wären, als dass sie gar nicht laufen.

Die Frage, warum die Zeiten in der Spitze so stark nachgelassen haben, ist mE eine ganz andere, die mit dem Breitensport, seinen TeilnehmerInnen und deren Einstellung gar nichts zu tun hat. Da finde ich mountaineers Kommentar ganz einleuchtend, dass früher
™ halt noch viel mehr Leute eine gute läuferische Grundausbildung im Leichtathletikverein genossen haben als heutzutage und dann eben mehr sub34 min-Läufer übrig geblieben sind.

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Katz hat geschrieben:Langsame 34 min auf 10km???
Ok, ich bin dann wohl definitiv Breitensportler und Gelegenheitsläufer... Was soll's...
:-)
Rauchzeichen hat geschrieben:In der Runnersworld tauchen immer mal Pläne auf mit dem Titel „Mit 35 Minuten landen Sie im Mittelfeld eines Volkslaufs“, aber da geht es um 5km :D
Ich denke ja auch nicht das 34 Minuten langsam sind, aber es geht halt theoretisch noch viel viel schneller. Hatte mich nur auf diese Aussage bezogen:

"Früher war man in Berlin und Umgebung über zehn Kilometer mit einer Zeit von 34 Minuten relativ abgeschlagen im Mittelfeld. Heute ist man damit ganz weit vorne."

Ich bin schon bereit viel meiner Freizeit in das Laufen zu stecken, eben weil es ja (meistens) auch Spaß macht und ich möchte mich auch gerne noch ordentlich verbessern. Aber als Leistungssportler würde ich mich auch nicht bezeichnen, sondern eher als "ambitionierten Hobbyläufer." Und auch dieser Begriff hat wohl eine recht große Spannweite.

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Mein Sprachgebrauch, habe ich mal so im Studium gelernt :D

Breitensport: Ziel Gesundheit, Geselligkeit, Zeitvertreib

Leistungssport: Ziel Leistung, definiert über Motivation, Zeitaufwand und Bereitschaft, den Sport über andere Ziele zu stellen (z.B. weiter zu trainieren, obwohl es die Gesundheit nicht weiter verbessert, oder soziale Kontakte aufzugeben, um mehr trainieren zu können)

Spitzensport: überdurchschnittliche Ergebnisse (differenziert nach Region, Bundesland, Land, Kontinent, Welt)

Leistungssport bedeutet nicht, objektiv gut zu sein!! Salopp gesagt: Wer 6mal die Woche trainiert, Geld für einen Trainingsplan ausgibt und Schmerzmittel nimmt, um das Training nicht unterbrechen zu müssen, betreibt Sport leistungsorientiert – auch wenn er das tut, um 50min auf 10km zu knacken.

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lespeutere hat geschrieben:Und da ist dann die Frage, ob ein Breitensportwart Breitensportler so an den Pranger stellen sollte.
Hat er das? Wo?
Er vermist einfach nur Leistungsbereitschaft der breite Masse der Läufer und den übertriebenen Jubel bei minimaler Leistung.

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lespeutere hat geschrieben:Die ganze Diskussion scheint außerdem irgendwie unter der Prämisse zu laufen, als würden die Breitensportler den ambitionierten Sportlern die Luft wegnehmen, so dass die dann auch nicht mehr schnell laufen können. Die Leute, die heute mit >70 min beim 10 km-Lauf um die sprichwörtliche Pommesbude ankommen, wären vor 30, 40 Jahren halt gar nicht gelaufen. Da ist es mir lieber, sie laufen in einem Tempo, das für den ein oder anderen hier Stehversuche wären, als dass sie gar nicht laufen.

Die Frage, warum die Zeiten in der Spitze so stark nachgelassen haben, ist mE eine ganz andere, die mit dem Breitensport, seinen TeilnehmerInnen und deren Einstellung gar nichts zu tun hat. Da finde ich mountaineers Kommentar ganz einleuchtend, dass früher
™ halt noch viel mehr Leute eine gute läuferische Grundausbildung im Leichtathletikverein genossen haben als heutzutage und dann eben mehr sub34 min-Läufer übrig geblieben sind.
Warum unterstellst Du den ambitionierten Hobbyläufern böse Absichten, wenn sie schreiben: früher sind deutlich mehr Läufer schneller gelaufen? Es geht ja gar nicht um die Trimm-Dich-Jogger die an Wettkämpfen teil nehmen (hat das hier einer verboten?) sondern um Leistungsbereitschaft, die nicht mehr so groß und nicht so breit ist, wie früher.

Und Kommentar von Mountaineers trifft für mich gar nicht zu.

Auch heute haben wir LA-Vereine, die vielleicht sogar noch bessern Angebot als früher haben. Das Angebot wird 1. nicht in Anspruch genommen und 2. auch in den Vereinen gibt es kaum Leute, die sub34 laufen können. Übrigens, die breite Masse der sub34-Läufer waren damals eben nicht nur (Ex-) Vereinsläufer, sondern Quereinsteiger, die mit 30-35-40 zum Laufen gekommen sind. Sie sind einfach ALLE schneller gelaufen.

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Kepler hat geschrieben:Mein Sprachgebrauch, habe ich mal so im Studium gelernt :D

Breitensport: Ziel Gesundheit, Geselligkeit, Zeitvertreib

Leistungssport: Ziel Leistung, definiert über Motivation, Zeitaufwand und Bereitschaft, den Sport über andere Ziele zu stellen (z.B. weiter zu trainieren, obwohl es die Gesundheit nicht weiter verbessert, oder soziale Kontakte aufzugeben, um mehr trainieren zu können)

Spitzensport: überdurchschnittliche Ergebnisse (differenziert nach Region, Bundesland, Land, Kontinent, Welt)

Leistungssport bedeutet nicht, objektiv gut zu sein!! Salopp gesagt: Wer 6mal die Woche trainiert, Geld für einen Trainingsplan ausgibt und Schmerzmittel nimmt, um das Training nicht unterbrechen zu müssen, betreibt Sport leistungsorientiert – auch wenn er das tut, um 50min auf 10km zu knacken.
Umgangssprachlich ja.
Früher konnte man unterscheiden:
Sport->Wettbewerb (Leistungsorientiert) als Ziel und Turnen->Gesundheit und Zeitvertreib
Egal ob sub30, sub40, sub50 oder sub60...

Dann kamen Leute, die sich damit unwohl fühlten und auch als Sportler bezeichnet werden wollten, obwohl sie nie für Leistung bereit waren.

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Kepler hat geschrieben:Mein Sprachgebrauch, habe ich mal so im Studium gelernt :D

Breitensport: Ziel Gesundheit, Geselligkeit, Zeitvertreib

Leistungssport: Ziel Leistung, definiert über Motivation, Zeitaufwand und Bereitschaft, den Sport über andere Ziele zu stellen (z.B. weiter zu trainieren, obwohl es die Gesundheit nicht weiter verbessert, oder soziale Kontakte aufzugeben, um mehr trainieren zu können)

Spitzensport: überdurchschnittliche Ergebnisse (differenziert nach Region, Bundesland, Land, Kontinent, Welt)

Leistungssport bedeutet nicht, objektiv gut zu sein!! Salopp gesagt: Wer 6mal die Woche trainiert, Geld für einen Trainingsplan ausgibt und Schmerzmittel nimmt, um das Training nicht unterbrechen zu müssen, betreibt Sport leistungsorientiert – auch wenn er das tut, um 50min auf 10km zu knacken.
Jeder kann sich seine Welt definieren wie er will. Der Punkt ist und da gibt es kein vertun, das kann kann jeder selbst recherchieren, früher gab es in der Breite bessere Leistung. Dann gab es eben früher mehr Leistungssportler nach deiner Definition. Wenn der fettleibige 6h Marathonfinisher damit besser schlafen kann, dann soll er halt seine Definition so legen. Ändert nichts.

Der Breitensportwart hält der Breite hier einfach nur den Spiegel vor, er stellt nicht an den Pranger, sondern zeigt anhand von nachvollziehbaren Zahlen Unterschiede auf. Wenn die den Breiten-Sportlern nicht gefallen, dann sollen sie eben was dagegen tun. Ist ganz einfach.

Und zum Glück nehm ich keine Schmerzmittel, am Ende wäre ich noch ein Leistungssportler :hihi: :hihi: :hihi: :hihi: :hihi: was ein Unsinn. Ich bin einfach nur Hobbyläufer.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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Rolli hat geschrieben:Es geht ja gar nicht um die Trimm-Dich-Jogger die an Wettkämpfen teil nehmen (hat das hier einer verboten?) sondern um Leistungsbereitschaft, die nicht mehr so groß und nicht so breit ist, wie früher.
+1

Was ich auch sehr schade finde, da ich in der "heutigen Zeit" quer durch Deutschland fahren muss, um an Wettkämpfen Teil zu nehmen, wo ich eine Hand voll Konkurrenzfähige Läufer antreffe. Da wäre ich lieber im Bezirk an 8ter Stelle, als solch verrückten An- und Abreise Aufwand zu betreiben.
800m: 1:59,95 (03.08.2012)
1.500m: 4:01,41 (19.06.2021)
3.000m: 8:32,19 (12.09.2020)
5.000m: 15:05,09 (18.05.2019)
10km: 31:22 (02.09.2018)
HM: 01:08:25 (04.10.20)

37
Rolli hat geschrieben:Übrigens, die breite Masse der sub34-Läufer waren damals eben nicht nur (Ex-) Vereinsläufer, sondern Quereinsteiger, die mit 30-35-40 zum Laufen gekommen sind. Sie sind einfach ALLE schneller gelaufen.
Das sind 95% (Ex-)Fußballer gewesen und die haben 20-30 Jahre das "schnelle" Laufen erlernt.
Ist doch heute auch noch so, daß z.B. bis 5km ein halbwegs guter Fußballer den Hobbyläufern schon mächtig Feuern unterm Arsch machen kann oder aufschnupft.

38
Statt sich um Definitionen, wo Breitensport aufhört und Leistungssport beginnt, zu streiten, finde ich andere Fragen wichtiger:
Rolli hat geschrieben:Es geht ja gar nicht um die Trimm-Dich-Jogger die an Wettkämpfen teil nehmen (hat das hier einer verboten?) sondern um Leistungsbereitschaft, die nicht mehr so groß und nicht so breit ist, wie früher.
Warum ist die sportliche Leistungsbereitschaft geringer. Und warum gibt es weniger, die diese Leitungsbereitschaft erbringen wollen?

Darüber hinaus, welche Auswirkungen hat das auf die Gesellschaft? Oder ist es die veränderte Gesellschaft, die sich auch auf den Sport auswirkt?

Ich meine, mir altem Sack persönlich kann es aus sportlicher Sicht egal sein, ob Mittzwanziger bei nem Volkslauf den 10er in 32 oder 36 Minuten rennen. Aber wenn sich die Gesellschaft verändert, dann betrifft auch mich das :gruebel:

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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lespeutere hat geschrieben:Und da ist dann die Frage, ob ein Breitensportwart Breitensportler so an den Pranger stellen sollte.
Diese Frage würde ich ausdrücklich mit JA beantworten.

Mich selbst stören an dem Thema zwei Punkte:
1. Die Jungen werden nicht nur langsamer, sondern auch immer unsportlicher in ihrem Verhalten. Das Selfie auf der Rennstrecke ist vielen wichtiger, als der deutlich schnellere Opa direkt hinter ihnen. Das nervt sehr.
2. Wenn man selbst alt ist, hat man es mit einer immer stärkeren Konkurrenz zu tun. Man selbst trainiert hart, aber die anderen Greise ebenfalls.
Viele Grüsse
Robert

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Wo habe ich das denn geschrieben mit den 34 min.? Ich glaube, das Zitat stammt von jemand anderem.

Die Diskussion um Breiten vs. Leistungssport ist verfehlt, weil es doch hauptsächlich um Unterschiede INNERHALB des mehr oder weniger ambitionierten Breitensports zwischen den 1980er/90er Jahren und heute geht. (Im Leistungssport ist D beim Laufen auch nicht so toll, wenn nur die zwei besten dt. Marathonläufer so schnell wie oder schneller sind als der beste vor über 40 Jahren, aber dazu würde man außer der Spitze vielleicht die Anzahl von Männern unter 2:20 und Frauen unter 2:40 ansehen, nicht Männer zwischen 2:35 und 2:59.)
Mein Schulweg war zu kurz...

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dicke_Wade hat geschrieben:Statt sich um Definitionen, wo Breitensport aufhört und Leistungssport beginnt, zu streiten, finde ich andere Fragen wichtiger:

Warum ist die sportliche Leistungsbereitschaft geringer. Und warum gibt es weniger, die diese Leitungsbereitschaft erbringen wollen?

Darüber hinaus, welche Auswirkungen hat das auf die Gesellschaft? Oder ist es die veränderte Gesellschaft, die sich auch auf den Sport auswirkt?

Ich meine, mir altem Sack persönlich kann es aus sportlicher Sicht egal sein, ob Mittzwanziger bei nem Volkslauf den 10er in 32 oder 36 Minuten rennen. Aber wenn sich die Gesellschaft verändert, dann betrifft auch mich das :gruebel:

Gruss Tommi
Hä?
Warum willst Du daraus gesellschaftrelevante Fragen stellen? Hat das der Trainer im Artikel angesprochen? Ist das für Dich wichtig?

Mir ist das z.B. völlig egal, ob beim Tischtennis, Eishockey, Turner oder was weiß ich, Leistungssportler in unseren Kreis spielen. Ich habe auch nicht den Eindruck, dass so was die Gesellschaft verändern sollte.

Das Thema ist eben: Früher deutlich mehr deutlich schneller als heute. Mehr nicht.

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Rolli hat geschrieben:Hä?
Warum willst Du daraus gesellschaftrelevante Fragen stellen? Hat das der Trainer im Artikel angesprochen? Ist das für Dich wichtig?

Mir ist das z.B. völlig egal, ob beim Tischtennis, Eishockey, Turner oder was weiß ich, Leistungssportler in unseren Kreis spielen. Ich habe auch nicht den Eindruck, dass so was die Gesellschaft verändern sollte.

Das Thema ist eben: Früher deutlich mehr deutlich schneller als heute. Mehr nicht.
Ich kann den Ansatz der Wade schon verstehen. Das Ganze geht doch einher mit immer weniger Leuten, die Sport im Verein betreiben, und immer mehr Leuten, die sich generell zu wenig bewegen.

Oder sind in den Leichtathletik-Vereinen die Mitgliederzahlen in den letzten Jahrzehnten gestiegen? Im Tischtennis (der Sport, den ich früher betrieben habe) sind diese eklatant zurück gegangen...

Und da sich immer weniger bewegt wird, kann man sich eben auch ganz toll abfeiern lassen, wenn man hinter dem Besenwagen einen Marathon finished.
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5km (2019): 18:21 || 10km (2019): 37:16 || HM (2019): 01:22:06 || M (2019): 02:51:35

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Rolli hat geschrieben:Das Thema ist eben: Früher deutlich mehr deutlich schneller als heute. Mehr nicht.
Wenn du es darauf reduzieren willst, dann gibt es keine Grundlage für eine Diskussion. Dass es so ist, wie es ist, das bestreitet ja niemand :wink: Willst du denn nicht auch wissen, warum es so ist?
Rolli hat geschrieben:Hä?
Warum willst Du daraus gesellschaftrelevante Fragen stellen? Hat das der Trainer im Artikel angesprochen? Ist das für Dich wichtig?
Natürlich ist die Gesellschaft, deren Teil ich bin, für mich wichtig. Und wenn sich eine verändernde Gesellschaft auf den Sport auswirkt, oder besser, im Sport sich eine verändernde Gesellschaft zeigt, warum sollte man das nicht hinterfragen? Vielleicht kann man etwas an der Gesellschaft ändern, damit es auch im Sport wieder besser wird. Vielleicht zeigt sich im Sport eine Tendenz in der Gesellschaft, die übel ist. Darf einen das egal sein?

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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dicke_Wade hat geschrieben:
Natürlich ist die Gesellschaft, deren Teil ich bin, für mich wichtig. Und wenn sich eine verändernde Gesellschaft auf den Sport auswirkt, oder besser, im Sport sich eine verändernde Gesellschaft zeigt, warum sollte man das nicht hinterfragen? Vielleicht kann man etwas an der Gesellschaft ändern, damit es auch im Sport wieder besser wird. Vielleicht zeigt sich im Sport eine Tendenz in der Gesellschaft, die übel ist. Darf einen das egal sein?

Gruss Tommi
Ist doch der Trend, weg von der Leistungsgesellschaft, hin zur Spassgesellschaft.

Warum sollte ich mich bei einem Volkslauf 5km quälen?

Wenn ich mich beim B2B-Run doch auch einfach mit dem Bollerwagen vor den Besenwagen setzen kann und auf meinem Marsch zum Ziel mit Gerstenkaltschale die verlorenen KCal gleich dreifach wieder reinschauffeln kann!

Warum sollten sich Frauen in einem Lauf mit Männern rumschlagen müssen, wenn sie beim Frauenlauf, uniformiert ganz in Pink, ein ganz neues Gemeinschaftsgefühl entwickeln können? Zeitnahme? Nicht so wichtig, Hauptsache Wirgefühl stärkt die nicht mehr vorhandene Psyche.

Es werden alle gleich stark angefeuert.
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Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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In der LA waren, als ich es in der Jugend ca. 1984-88 betrieben habe, die Felder schon erheblich geschrumpft gegenüber den 1970ern und nachdem, was ich heute mitkriege, sind sie nochmal deutlich geschrumpft.
Mein Schulweg war zu kurz...

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D.edoC hat geschrieben: Was ich auch sehr schade finde, da ich in der "heutigen Zeit" quer durch Deutschland fahren muss, um an Wettkämpfen Teil zu nehmen, wo ich eine Hand voll Konkurrenzfähige Läufer antreffe. Da wäre ich lieber im Bezirk an 8ter Stelle, als solch verrückten An- und Abreise Aufwand zu betreiben.
Das liegt einfach an der Angebotsvielfalt. Als ich mit dem Laufen begonnen habe, gab es in der Umgebung 4 oder 5 Läufe im Jahr im Bundesland, wo jeder ambitionierte Läufer an der Startlinie stand. Heute kannst Du Dir an jedem Wochenende und in jeder größeren Stadt aussuchen, wo Du antrittst. Du musst Dich heute wirklich verabreden, um nicht allein laufen zu müssen. Das hat sicher viele Vorteile, aber eben auch Nachteile. Diese hast Du schön beschrieben.
dicke_Wade hat geschrieben: Natürlich ist die Gesellschaft, deren Teil ich bin, für mich wichtig. Und wenn sich eine verändernde Gesellschaft auf den Sport auswirkt, oder besser, im Sport sich eine verändernde Gesellschaft zeigt, warum sollte man das nicht hinterfragen? Vielleicht kann man etwas an der Gesellschaft ändern, damit es auch im Sport wieder besser wird. Vielleicht zeigt sich im Sport eine Tendenz in der Gesellschaft, die übel ist. Darf einen das egal sein?
Und selbst wenn es Dir egal wäre, ist die Frage wichtig. Sie ist ja eine Haupttreiber der Entwicklung. Die fehlende Leistungsbereitschaft zeigt sich ja nicht nur im Sport. Und zur Fragestellung, ob sich heute mehr Menschen aktiv bewegen. Das muss ich leider verneinen. Wir betreuen chronisch kranke Patienten im Bereich Diabetes und Koronare Herzkrankheiten. Es ist vollkommen klar, daß hier der Lebensstil mit den Säulen Bewegung und Ernährung einen signifikanten Teil des Verlaufs ausmachen. Und dennoch gibt es hauptsächlich einen großen Wunsch: "Gib mir eine Pille und lass mich bitte weitermachen wie bisher."

Das ist sicher ein wenig schwarz/weiss, aber leider wirklich nur wenig. Von daher finde ich die Entwicklung im Breitensport sehr positiv.
Und ich finde es ein wenig schade, daß diese Diskussion mit der Entwicklung im Spitzensport vermischt wird. Und diesen Vorwurf sollte sich der Autor gefallen lassen.
nix is fix

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dicke_Wade hat geschrieben:Willst du denn nicht auch wissen, warum es so ist?
Weil laufen so kompliziert geworden ist! Heutzutage gehören ein fundiertes medizinisches Wissen, umfangreiche Kenntnisse in Messtechnik und Materialbeschaffenheit, Ernährungswissenschaften etc. zu den Mindestanforderungen, um vor die Haustür zu treten und die ersten Schritte zu machen.
Früher waren wir da unbedarfter und risikobereiter und sind einfach losgelaufen.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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leviathan hat geschrieben: Das ist sicher ein wenig schwarz/weiss, aber leider wirklich nur wenig. Von daher finde ich die Entwicklung im Breitensport sehr positiv.
Und ich finde es ein wenig schade, daß diese Diskussion mit der Entwicklung im Spitzensport vermischt wird. Und diesen Vorwurf sollte sich der Autor gefallen lassen.
Was hat der Autor denn vermischt? Er hat ja nichts gegen den Trend im Breitensport. Er vermist einfach nur Leistungsbereitschaft. Der Wunsch nach gesellschaftlicher Anerkennung besteht aber immer noch, oder ist sogar gewachsen. Und dass man schon "miserable" oder besser gesagt durchschnittliche 36/10km als Leistungssport ansieht, sehen wir auch hier im Forum. So verzehrt ist die Wahrnehmung.

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Der Autor erwähnt, die eher schwachen 2,22 als Siegerhöhe der DM und erwähnt Thränhardt und Mögenburg. Das habe ich oben schon als irreführend kritisiert, da Przybylkos BL von 2,35 nur ganz leicht unter der dieser Hochspringer liegt. Die Konstellation zwei internationale Spitzenhochspringer zu haben, die sich evtl. auch bei einer DM entsprechend pushen, war auch früher in D selten.
Abgesehen davon war meiner Erinnerung nach mindestens einer von denen legendär launisch oder faul, nur halt irre talentiert (und zumindest Thränhardt Raucher... ist bei 9 Schritten auch egal).
Mein Schulweg war zu kurz...

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mountaineer hat geschrieben:In der LA waren, als ich es in der Jugend ca. 1984-88 betrieben habe, die Felder schon erheblich geschrumpft gegenüber den 1970ern und nachdem, was ich heute mitkriege, sind sie nochmal deutlich geschrumpft.
Was jedoch zum Teil auch ein hausgemachtes Problem der LA ist. Hier bei uns (wie auch in vielen anderen Orten) hat sich Ende der 70er der Laufverein vom Leichtathletik Verein abgespaltet. Damals hatten sie schon das Problem, dass die Leichtathleten die Nase über die Breitensportler rümpften. Wie mir scheint, hat sich seit dem nur die Lebenswirklichkeit der Menschen verändert, jedoch nichts bei den Verbänden.
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