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Reschenseelauf 2019 - Nightrun

Reschenseelauf 2019 - Nightrun

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Hallo!


Schön das es hier so einen Bereich gibt.
Es ist zwar schon gut 5 Wochen her, aber es war mein letzter Lauf und dazu auch noch ein besonderes Erlebnis.

Gleich vorweg muss ich anmerken, dass ich nicht ganz fit in den Lauf ging. Eigentlich hatte da meine Verletzungspause schon begonnen, aber ich habe mich schon länger auf diesen Lauf und das Wochenende gefreut. Also wurde es durchgezogen!

Aus der Anreise nach Reschen (Südtirol) machten wir einen kleinen Roadtrip von Graz aus.
Da meine Frau und unser kleiner Sohn mit dabei waren, brauchten wir unterwegs natürlich entsprechend Pausen und es wurden dann ca. 9h Fahrzeit daraus.
Durch das tolle Panorama am Weg, zuerst durch Kärnten, dann durch Osttirol weiter nach Südtirol, wurde uns aber zu keinem Zeitpunkt langweilig. Wir hatten uns wegen der Pausen und den üblichen Ferienstaus gegen eine vermeintlich schnellere Anreise über Salzburg und das deutsche Eck entschieden. Im Nachhinein war diese Entscheidung eindeutig die Richtige. Wir hatten bei der Fahrt super Wetter und landschaftlich war es wie schon geschrieben ein Traum für jeden Berg- und Naturfreak
Wir sind am Freitag gegen 18uhr in Reschen angekommen. Nachdem wir unser gemietetes Appartement bezogen hatte, dass übrigens phenomenal schön war, ging es noch zum Abendessen in eine Pizzeria. Anschließend wurde der kleine Mann ins Bett gebracht.
Da die Fahrt aber, trotz der schönen Strecke, doch durch ihre Länge auch anstrengend war, folgten auch wir recht bald dem Ruf des bequemen Bettes.

Samstag morgen spazierten wir die ca. 3,5km von Reschen nach Graun am See entlang. Ziel war die Expo und Startnummernausgabe. Das Wetter war bewölkt und etwas kühl, mit leichtem Wind. Also eigentlich ideal zu Laufen. Vom angekündigten starken Regen war vorerst mal nichts zu sehen. Es hatte in der Nacht zwar geregnet, aber vorerst hatte sich das wieder beruhigt.
Die Expo fand ich recht gelungen und nett. Zahlreiche Läufer waren anwesend, hauptsächlich Italiener. Die Stimmung war gut und ich hatte ein sehr gutes Gefühl. Man könnte fast sagen ich hab mich "wie zu Hause" gefühlt.
Zum Mittagessen ging es wieder zurück nach Reschen in unser Appartement und nach einem Mittagsschlaf für den kleinen Mann (und Papa ;)), ging es am Nachmittag nochmal an die frische Luft.
Inzwischen ist auch die Sonne herausgekommen und wir hatten für ein paar Stunden fast Kaiserwetter.
Wir spazierten durch den Ort und fanden einen tollen Waldspielplatz. Nachdem sich unser Sohn dort austoben konnte, ging es noch auf einen kleinen Beutezug durch 2 Kaffeehäuser und anschließend zum Abendessen zurück in unsere Unterkunft.
Den Abend verbrachten wir noch gemütlich vor dem Fernseher und gegen 20.45uhr machte ich mich auf zum Start. Startzeit war 21.30 und so hatte ich genug Zeit. Wieder spazierte ich den Weg nach Graun am See entlang, dieses Mal aber alleine. Meine Frau musste bei unserem Sohn zu Hause bleiben. Die Startzeit ist eher nicht so Kleinkind tauglich.
Am Weg sah man jetzt schon einige Läufer, die das gleiche Ziel hatten. Es kam einem auch schon der Eine oder Andere Läufer im warm up Modus entgegen.
Das Wetter war jetzt wieder etwas wechselhaft. Die Temperatur war so bei ca. 12Grad, es gab leichten Wind und ab und zu nieselte es leicht. Kurzzeitig hatte ich die Befürchtung zu kalt angezogen zu sein.
In Graun angelangt hatte ich ca. noch 30min bis zum Start. Ich begann mal mit leichtem einlaufen und etwas warm up. So ca. 15min vor Start begab ich mich in meinen Startblock. Ich kann mich grad nicht erinnern ob ich im 2. oder 3. Block Stand, jedenfalls war die Zielzeit mit bis 1h15min ausgeschrieben. Da die Streckenlänge mit 15,8km ausgeschrieben war und ich im Frühjahr bei einer Winterlaufserie die 14km bereits in 1h02 gelaufen war, konnte ich da nicht so falsch liegen.

So, jetzt zum Lauf selbst.
Schon beim warten im Startblock wurde mir klar, dass der Reschenseelauf ein besonderer Lauf ist. Die Stimmung unter den Läufern, die Lichtorgeln im Start/Zielbereich und die Musik erinnerten eher an einen Besuch in einer Diso als an einen Lauf. Rund um den See tauchten 100te Fackeln die Strecke in ein angenehm warmes Licht, was die Stimmung zusätzlich besonders machte. Dazu noch die Stirnlampen der Läufer... mit einem Wort, es war einfach geil!
Der Start selbst erfolgte aus dem Straßentunnel in Graun heraus. Im Tunnel selbst wurde man nochmal mit ordentlich Bass aus diversen Boxen beschallt und das Adrenalin schoss spürbar durch den Körper. Auf der Startlinie dann noch ordentlich Pyrotechnik in Form von Sprühfunken und der erste Km war in 3min durch :)
Das mit den 3min war natürlich Spaß, aber ich startete wirklich wieder mal schneller als geplant.
Die ersten Km lief man noch auf der Bundesstraße und erst kurz vor der Staumauer wechselte man dan auf den Rad/Spazierweg, der rund um den See verlief.
Schon am Beginn entlang der Straße überholte ich und viele Mitläufer aus meinem Startblock zahlreiche Läufer aus den Blöcken vor mir. Wieder einmal stellte ich mir die Frage warum man sich nicht seiner Leistung entsprechend einreihen kann. Zumal die zu erwartenden Zielzeiten bei jedem Block angeführt waren. Hier auf der Straße konnten wir ja noch gut vorbei, am Weg sollte es später aber nicht mehr so einfach sein.
Die ersten ca. 6km bis über die Staumauer gingen flach dahin, nur kurz vor der Staumauer gab es einen kleinen Anstieg. Hier muss ich mal anmerken, dass ich mir zwar den Streckenverlauf und die Hm angesehen habe, aber nicht genau wo und wann sie kamen. Auch habe ich den Großteil der Strecke vorher nicht in Natura gesehen. Der Teil von Reschen über Graun bis zur Staumauer war flach und machte gut die Hälfte der Gesamtstrecke aus. Also mussten die Hm in der anderen Hälfte der Strecke liegen. Gut das jetzt zu wissen ;)
Kurz nach der Staumauer ging es los und um es hier etwas abzukürzen, die Strecke am anderen Seeufer entlang war ein ewiges, welliges Auf und Ab. Nie wirklich viel, gerade aber immer spürbar. Ich erwartet dann schon mit Sehnsucht die Talstation der Bergbahn am oberen Ende des Sees. Ab da, das wusste ich, wurde es wieder flach.
Entlang der Strecke standen für die Uhrzeit und generell eine Laufveranstaltung in dieser Größe für mich ungewohnt viele Zuseher. Vereinzelt auch Musiker und sogar eine ganze Blaskapelle.
Chapeau den Veranstaltern, mit so etwas habe ich nicht gerechnet. Als Läufer ist das schon etwas besonderes und motiviert nochmal alles zu geben.
Die Verpflegungsstellen waren gut bestückt und wie ich finde auch zahlreich genug. Auch die austeilenden Hände waren in großer Zahl vorhanden. Auch hier ein großes Lob von mir an die Organisatoren!
Als ich dann endlich die ersehnte Station erreichte, setze auch wieder etwas Nieselregen ein. Die Temperatur lag noch immer bei 10-12Grad und war beim Laufen echt OK. Später im Ziel sollte sich das dann aber ändern.
Die 2. Hälfte des Laufes verlief läuferisch recht unspektakulär. Ich überholte noch einige Läufer und wurde von vereinzelten Läufern überholt, wenn auch recht selten.
Durch die Nacht sah man schon recht weit die Lichter des Zielbereichs. Auch wurden vereinzelt Schwaden Musik durch die Nacht getragen. Im Ziel stand ein großes Zelt für die After-Race Party. Um Mitternacht sollte es auch noch ein großes Feuerwerk geben.
Auf den letzten Km merkte ich dann meine Verletzungspause und das ich im Vorfeld fast keine langen Läufe hatte. Es wurde zusehends schwieriger für mich das Tempo zu halten. Auch die paar Höhenmeter auf der anderen Seeseite haben mich ein paar Körner gekostet.
Auch wenn Lichtshow und Partymusik am letzten Km noch motivierten, ich war froh bald ins Ziel einzulaufen!
Dafür hatten dich die Veranstalter noch etwas besonderes einfallen lassen. Die letzten Meter vorm Ziel, das sich gleich nach dem Festzelt befand, lief man auf einer Art Laufsteg durch dieses. Links und rechts des Laufsteges standen Zuseher, Kinder streckten ihre Hände zum Abklatschen hinauf und dazu Scheinwerferlicht und Musik.
Auch hier ganz großes Kino vom Veranstalter!

Ich lief schließlich mit 1:15:xx über die 15,8km durchs Ziel. Da ich aus dem Block mit Zeit bis 1h15 loslief, war ich hier genau richtig gelegen. Leider blieb ich über meinen Erwartungen, aber da spilten wohl meine Verletzungspause, die Strecke und das ich mehr als 1000m Seehöhe höher lief als gewöhnlich wohl auch etwas mit. Knapp 2 Monate davor lief ich ja 14km in 1h02.
Aber ich war trotzdem zufrieden, befürchtete ich davor ja schon das ich den Lauf evtl. ausfallen lassen muß.
Jetzt kommt meine einzige Kritik am Veranstalter. Für die Chiprückgabe gab es nur 2 Stände und die Helfer dort waren hilflos überfordert. Mit der Rückgabe bekam man nämlich auch einen Teil des Goodiebags ausgeteilt. Die Schlange vor den Ständen war endlos lang und schien zeitweise still zu stehen. Hier könnte man es sicher etwas besser machen. Bei 12Grad und Wind, wenn man auch noch ordentlich nass ist, ist nicht so fein. Man musste nämlich auch an den Ständen vorbei um zur Kleiderausgabe zu kommen.
Ich verzichtete auf den 2. Teil meines Goodiebags und ging direkt zum Ausgang. Mir war einfach zu kalt. Ich hatte auch keinen Kleiderbeutel abgegeben und musste noch die 3,5km zur Unterkunft nach Reschen zurück.
Die brachte ich laufend auf der Straße, die noch immer für den Verkehr gesperrt war, hinter mich.
Am Rückweg sah ich noch etliche Lichter von Stirnlampen auf der anderen Seeseite und mir kamen am Weg am See der Großteil an Läufern entgegen.
Eine nette Kulisse für den Heimweg.
Nach knapp 16km im Renntempo und 3,5km vom Heimweg war ich dann wirklich heilfroh über eine heiße Dusche und ein bequemes Bett!

Abschließend kann ich den Lauf wirklich jedem empfehlen. Am besten verbindet man ihn mit einem verlängertem Wochenende in der Region, so wie wir. Es ist wirklich sehr schön dort und würde sich auch für einen Wanderurlaub sehr anbieten!
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