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Innenmeniskus: Einriss

Innenmeniskus: Einriss

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Hallo zusammen,

ich eröffne hiermit ein weiteres „Knie-Thema“ und bitte die, die es nervt, großzügig darüber hinweg zu sehen und zum nächsten Thema zu springen :)

Zur Historie, ich bin in den letzten 2 Jahrzehnten recht viel gelaufen und habe das bis zum letzten Jahr ganz gut vertragen, aber seitdem…..vor ziemlich genau 1 Jahr hatte ich einen Ermüdungsbruch im rechten Fuss erlitten und dieses Jahr im späten Frühjahr wieder vorsichtig angefangen zu laufen, bis mich dann plötzlich Knieschmerzen (links) wieder stoppten.

Lt. MRT-Befund vom 28.06.2019 habe ich einen „Neu aufgetretener Einriss in der femoralen Oberfläche des basisnahen Innenmeniskushinterhorns..“, sprich der Innenmeniskus ist eingerissen.

Mittlerweile habe ich 3 verschiedene Orthopäden aufgesucht und ihnen die MRT-Bilder gezeigt, alle 3 sagten mehr oder weniger das gleiche, der Riss ist dezent und man solle auf keinen Fall operieren und das, obwohl alle als Recht „operationsfreudig“ bekannt sind. Im nächsten Satz sagte sie allerdings auch Sätze wie „Marathon laufen ist vorbei“ bis hin zu „am Besten laufen Sie gar nicht mehr, das macht den Meniskus noch ganz kaputt“.
Der eine Orthopäde verschrieb mir Krankengymnastik und möchte mich in 3 Monaten wieder sehen, mit einem „Verlaufs-MRT“, der andere möchte mich ebenfalls in 3 Monate wiedersehen, dieser sagte auch „ wenn Sie möchten operiere ich Sie und schneide den lädierten Teil weg, aber erst wenn Sie vor Schmerzen keine 100 Meter mehr laufen können. Denn vergessen Sie nicht, was weg ist weg“ !

Ich muss gestehen dass die Schmerzen zwar da, aber erträglich sind. Joggen geht, ist aber unrund und kein Vergleich zu vorher. Crosstrainer ist besser, aber auch nicht ideal, am erträglichsten sind die Einheiten auf dem Ergometer. Ansonsten schmerzt es bei abrupten Drehbewegungen und beim Gehen habe ich derzeit das Gefühl es reibt ständig an der Knieinnenfläche.

Ich habe natürlich in diesem Forum viel aufgeschnappt und auch schon privat „Malu“ befragt und gelesen dass sich manche einer OP unterzogen haben, manche nicht, manche noch laufen, manche nicht undsoweiter.

Mich würde es sehr interessieren, wie Ihr das aktuell handhabt:

Lauft Ihr mit der Diagnose „Eingerissener Innenmeniskus“ weiterhin und habt Ihr Euch operieren lassen?


Viele Grüße
zimbo

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Wie stehen denn die Chancen, dass eine OP dir dazu verhelfen könnte, wieder Marathon etc. zu laufen?

Wird das Knie durch die OP wieder stabiler oder gehen nur die Schmerzen dadurch weg?


Ich muss mal so unbedarft fragen, weil ich mich damit gar nicht auskenne.
Ich frage danach, da man dadurch vielleicht das Kosten-Nutzen-Verhältnis besser einschätzen kann.



P.S.: tut mir übrigens sehr Leid, dass du so eine Diagnose bekommen hast, daf fühlt man immer mit... :traurig:

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Ich, der ich mich im letzten Jahr und diesem jeweils an einem großen Zeh habe operieren lassen... Ich hab es getan, um endlich diese permanente Entzündung und die Schmerzen bei jedem Schritt los zu werden. In beiden Grundgelenken war keinerlei Knorpel mehr vorhanden, nennt man wohl Arthrose Stufe 4. Natürlich hab ich der Chirurgin im Vorfeld gesagt, dass ich wieder laufen, am liebsten mindestens Marathon, will. Das schränkte ihre Optionen etwas ein (eine Gelenkprothese war damit vom Tisch) aber sie machte mir Hoffnungen, dass ich nach der OP wieder würde laufen können. Und sie hatte nicht gelogen :hurra:

Nun zu dir... Wie dir schon gesagt wurde, was weg ist ist weg und der Meniskus ist ein wichtiger Puffer im Knie und durchaus funktionell notwendig. Wieviel fehlen darf und was dann mit dem Knie noch möglich sein wird, wird dir wohl kein Arzt 100% versprechen können. Du hast dich bereits sehr ausführlich beraten lassen, was dich von vielen hier Fragenden unterscheidet :wink: Was du dich selbst fragen musst ist, wie wichtig ist dir das Marathonlaufen. Eventuell noch so richtig schnell. Und wie wichtig ist dir ein gut funktionierendes Knie im restlichen Leben, so schmerzfrei wie möglich. Das solltest du in Relation setzen. Eine Operation nur des Marathonlaufens wegen? Lasse ich mal im Raum stehen die Frage.

Noch einmal zu mir. Wenn ich mit meinen Zehen keinen Marathon mehr laufen kann, dann wird mich das nicht unglücklich machen, dann ist das so. Wie schön ein schmerzfreies Gehen und Laufen ist, das durfte ich bereits kennen lernen :)

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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zimbo68 hat geschrieben:……..wenn Sie vor Schmerzen keine 100 Meter mehr laufen können......“

Mich würde es sehr interessieren, wie Ihr das aktuell handhabt:

Lauft Ihr mit der Diagnose „Eingerissener Innenmeniskus“ weiterhin und habt Ihr Euch operieren lassen?
Hi,

ich konnte keine 10 Meter mehr laufen...

Nach ausführlichem Gespräch mit dem Orthopäden und Operateur in Personalunion habe ich mich zur OP (Teilentfernung) Innenmeniskus, mediales Hinterhorn hieß es, glaube ich, entschlossen. Laufen ging eh nicht, vorsichtiges Spinning (Winter) kleiner Widerstand, hohe Satteleinstellung und Schwimmen (ohne Brustbeinschlag, nur Kraul mit mind. 30% Poolbuoy-Anteil) war möglich. Wartezeit bis zur OP 6 Wochen. Nach der OP 14 Tage Komplettpause, Wiedereinstieg mit Schwimmen wie vor der OP und danach Rennrad. Laufen nach 8 Wochen wieder begonnen.

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zimbo68 hat geschrieben:
Lauft Ihr mit der Diagnose „Eingerissener Innenmeniskus“ weiterhin und habt Ihr Euch operieren lassen?

Ich bin in 2007 frisch an den Augen gelasert, in eine Glastür gelaufen und habe mir so ziemlich alle Verletzungen im Knie zugezogen, die möglich sind. Hierauf musste ich 2 x operiert werden, am offenen Knie. Der Operateur in einem sportmedizinischen Zentrum meinte dann nach der 1. OP, ich könne nie wieder 10 km laufen. U.a. waren der Innenmeniskus und Außenmeniskus gerissen, Muskelfaserbündel geschädigt. Ich weiß es heute nicht mehr, was noch alles. Ich musste 1 Jahr komplett mit Sport aufhören. Fing dann wieder leicht an und steigerte mich. Wenige Jahre später wurde eine 2. OP erforderlich, 8 Monate völliges Sportverbot.

Ich begann immer wieder neu mit der Lauferei.

Durch 2 Teilresektionen am Außenmeniskus ist das Knie recht instabil. Bei der kleinsten Bewegung verspüre ich Schmerzen. Inzwischen ist es so, dass noch zusätzliche Risse Innen- und Außenmeniskus hinzukamen. Beim Socken ausziehen springt mir schon mal die Kniescheibe raus und das Bein hängt dann schräg in der Luft. Zum Glück flutscht die dann selbst zurück nach wenigen Minuten. Es kommen somit jedoch weitere Verletzungen hinzu. Heute blockiert die Kniescheibe immer mal wieder. Dann ist ein Laufen absolut nicht möglich. Dafür geht es dann am nächsten Tag wieder weiter. Kurz, mein Knie ist auch leicht geschädigt.

Aus der Prognose des damaligen Orthopäden, dass ich nie mehr 10 km laufen werde, sind letztes Jahr immerhin ~122 km bei einem WK geworden. Ich habe wochenlang um die 100 WKM erbracht und dies nicht nur als Peak in M-Vorbereitungen und im August 2018 im Rahmen einer Challenge auch ~177 WKM.

Du siehst also, alles ist möglich. Als es mir wieder besser ging, stieg ich ins Krafttraining ein. Ich glaube, dies ist sehr wichtig.

Wenn du Prognosen empfängst von Ärzten, ist das nicht der Untergang. Irgendwie geht es weiter, so du den Willen hierzu hast.

Beste Genesung
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
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Icerun hat geschrieben:Hi,

...Nach der OP 14 Tage Komplettpause, Wiedereinstieg mit Schwimmen wie vor der OP und danach Rennrad. Laufen nach 8 Wochen wieder begonnen.
Und wie ergeht es dir mit dem Laufen nach der OP?

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Isse hat geschrieben:...Aus der Prognose des damaligen Orthopäden, dass ich nie mehr 10 km laufen werde, sind letztes Jahr immerhin ~122 km bei einem WK geworden. Ich habe wochenlang um die 100 WKM erbracht und dies nicht nur als Peak in M-Vorbereitungen und im August 2018 im Rahmen einer Challenge auch ~177 WKM.
...
Absolut beeindruckend :daumen:

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Wie vorher. Die OP war in 2/14. Ich hatte allerdings schon ab 12/11, bedingt durch den Wechsel zum Triathlon, meine Lauf-KM erheblich reduziert. Den letzten Marathon bin ich in 5/11 gelaufen. Nach Aussage des Orthopäden wäre Marathon, nach der OP mit einigen Zeitabstand, möglich gewesen.

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RunSim hat geschrieben:Wie stehen denn die Chancen, dass eine OP dir dazu verhelfen könnte, wieder Marathon etc. zu laufen?

Wird das Knie durch die OP wieder stabiler oder gehen nur die Schmerzen dadurch weg?

...
Wenn ich wüsste dass sich die Chance, wieder einen Marathon zu laufen, durch eine OP signifikant verbessern würde, dann würde ich mich proaktiv darum kümmern.

Allerdings lese ich viel zu diesem Thema und Sätze wie "Meniskus-OP erhöht Arthroserisiko" oder "Patienten, die sich einer Meniskus-Operation unterzogen, hatten ein stark erhöhtes Risiko, in den Folgejahren Arthrose und Knorpelschäden zu entwickeln“ machen mir gerade keinen Mut.

Ich werde in den nächsten Monaten beobachten was mein Knie so zu den verschiedensten Belastungen sagt, so richtig habe ich das "Marathon-Laufen" noch nicht abgehakt.

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Nach meiner ersten Erfahrung mit einem Orthopäden (der sich leider als Wald- und Wiesenorthopäde entpuppte) kann ich nur sagen, dass man bei Sportverletzungen einen Orthopäden aufsuchen sollte, der sich mit solchen Fällen gut auskennt.
Nicht jeder Orthopäde ist in deinem Gebiet Spezialist.
Nach meiner Erfahrung würde ich mittlerweile auch eine Vorstellung bei einem entsprechend geeigneten Orthopäden privat bezahlen.

Vielleicht kannst du z.B. mal nachschauen, von welchem Orthopäden ein mitteklasisger Fussballverein in deiner Nähe betreut wird.
Meniskussprobleme haben Fußballer doch garantiert auch öfters mal und vielleicht gibt es da dnan einen Spezialisten für dich.
Oder du schaust mal nach, mit welchen Ärzten und Physios die Olympiastützpunkte in deiner Nähe zusammenarbeiten?

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Isse hat geschrieben:...

Du siehst also, alles ist möglich. Als es mir wieder besser ging, stieg ich ins Krafttraining ein. Ich glaube, dies ist sehr wichtig.

Wenn du Prognosen empfängst von Ärzten, ist das nicht der Untergang. Irgendwie geht es weiter, so du den Willen hierzu hast.

Beste Genesung
"Irgendwie geht es weiter"....das dachte ich mir auch, daher bin ich auch einfach weiter gelaufen, natürlich immer in Relation zum Schmerzlevel.....und ich muss sagen so ganz langsam "läuft" es wieder besser...laufe zwar weiterhin "nur" 3 x die Woche, aber die letzten Wochen mit Schnitt 45km/Woche und gestern Abend (im Dunklen) einfach mal 21,1km. Ok, ich merke eine Reizung an der Innenseite, aber schmerztechnisch kein Vergleich zu vor 5 Monaten :daumen:
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