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Plan für Fitnessläufer

Plan für Fitnessläufer

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Hallo

Ich laufe seit circa 3 Monaten und seit 1/1,5 Monaten regelmäßig drei mal die Woche zwischen 5 und 12 km mit einer Geschwindigkeit zwischen 6:00 und 6:30.

Ich habe mir dazu Pläne von Steffny und Marquardt angesehen und danach trainiert. Allerdings steigern sich die Distanzen nun auf mehrfach die Woche 10 km und mehr. Da ich dafür aktuell noch knapp über eine Stunde brauche, schaffe ich das unter der Woche zeitlich schlecht.

Mein Ziel ist eine allgemein gute Fitness. Zusätzlich wären natürlich auch gewisse Leistungssteigerungen wünschenswert.

Ich habe mir nun überlegt, drei mal die Woche wie folgt zu laufen:

-6 km Dauerlauf

-6 km (?) Tempotraining

-10-12 km langer Lauf am We

Ist das ausreichend oder zu wenig? Wie könnte ich die Tempoeinheit aufbauen? 2 km einlaufen, 2 km schnell, 2 km auslaufen oder kleinere Intervalle, wenn ja wie lange und wie viele? Nach Möglichkeit solche, die ich ohne Bahn allein mittels km Ansage der App bewältigen kann.

Ich bedanke mich schon jetzt für Eure Rückmeldungen.

VG
Lotte

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Für die Gesundheit und die allgemeine Fitness reicht es, 3-4mal in der Woche 45 Minuten zu joggen. Wenn man dabei hin und wieder etwas schneller läuft oder ein kleines Fahrtspiel macht oder sich eine hügelige Strecke aussucht oder....oder...oder....da braucht es doch keine konkreten Vorgaben.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Lxsfergj hat geschrieben:Hallo

Mein Ziel ist eine allgemein gute Fitness. Zusätzlich wären natürlich auch gewisse Leistungssteigerungen wünschenswert.

.....


Ist das ausreichend oder zu wenig? Wie könnte ich die Tempoeinheit aufbauen? 2 km einlaufen, 2 km schnell, 2 km auslaufen oder kleinere Intervalle, wenn ja wie lange und wie viele? Nach Möglichkeit solche, die ich ohne Bahn allein mittels km Ansage der App bewältigen kann.

Ich bedanke mich schon jetzt für Eure Rückmeldungen.

VG
Lotte
Ausreichend wofür? Für eine gute Fitness oder eine Leistungssteigerung? Ab wann würdest du denn aufs Laufen bezogen von einer guten Fitness sprechen? Wenn du den Umfang an km vorerst nicht erhöhen kannst, musst du sicherlich öfter mal schneller laufen um dich zu verbessern. Als Tempoeinheit ist für Anfänger ein Fahrtspiel wohl erstmal nicht verkehrt. Also bspw. kurz einlaufen und dann immer eine Minute schnell und eine Minute langsam im Wechsel. Schnell heißt dann eben ordentlich zügiger als dein sonstiges Lauftempo (aber auch nur so schnell dass du es öfter schaffst) und langsam dann ruhig etwas langsamer als sonst. Geht natürlich auch mit 2/2 , 3/3, 2/1, 3/1 usw...

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V-Runner hat geschrieben:Ausreichend wofür? Für eine gute Fitness oder eine Leistungssteigerung? Ab wann würdest du denn aufs Laufen bezogen von einer guten Fitness sprechen?
Im besten Fall ausreichend für beides 😀 Letzteres weiß ich selbst nicht genau, daher meine Nachfrage hier.

Deine Tipps zum Intervalltraining werde ich übermorgen mal testen. Das klingt gut machbar. Zunächst fange ich mit 1/1 an.

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Allgemeine Fitness ist halt ein Ziel, zu dem man wirklich keine konkreten Angaben machen kann.
Wenn du möglichst viel (was immer das genau heißen mag^^) aus der Zeit rausholen willst, würde ich keine Dauerläufe unter 40 Minuten machen und immer etwas auf Zug laufen, nie ganz langsam (also kein "Laufen ohne Schnaufen") und vor allem das Tempotraining jede Woche etwas variieren. Schau einfach mal in einen 5km-Trainingsplan und nimm die verschiedenen Tempoeinheiten daraus.

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Vielen Dank für Eure Ideen und Vorschläge! Heute hatte ich einen kurzen schnellen, mit 5:52 im Durchschnitt.

Wird die Ausdauer bei kurzen schnellen Läufen ebenso trainiert wie bei langen langsamen oder „anders“?

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Der Begriff "Ausdauer" ist sehr allgemein... um es jetzt nicht unnötig zu verkomplizieren:
du machst es genau richtig.
Aus meiner eigenen Erfahrung kann man am Anfang wenig falsch machen.
Es gibt eigentlich nur zwei grundlegende "Fehler":
1. In jedem Training das gleiche Tempo laufen
2. Zu schnell die Intensitäten steigern und sich verletzen
(3. sich zu wenig fordern / aber das hat höchstens die Folge, dass man sich nicht so schnell verbessert als es eigentlich möglich wäre).

Mach einfach weiter so und bleib kontinuirlich dran :daumen:

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Gut. Mein Ziel ist jedoch weder das eine, noch das andere. Es geht um Strecken zwischen 6 und 12 km. Ich habe nicht die Illusion, mit einem Training in diesem Bereich im Frühjahr 2020 einen Halbmarathon zu absolvieren.

Meine Frage ist, ob ich meine Geschwindigkeit auf 12 km eher verbessere, wenn ich mehr 10 km Läufe statt 6 km einbauen würde.

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Auf 12KM wirst Du schneller, wenn Du langsame Trainingsläufe als Überdistanz und für das Tempo Intervalle, Fahrtspiel, TDL etc. machst
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Lxsfergj hat geschrieben: Meine Frage ist, ob ich meine Geschwindigkeit auf 12 km eher verbessere, wenn ich mehr 10 km Läufe statt 6 km einbauen würde.
Typfrage daher nicht zu beantworten. Wie gesagt, solange du beides machst und mind. einmal einen längeren und einmal einen schnelleren Lauf machst, machst du alles richtig (pro Woche natürlich).

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Vielen Dank für Eure Antworten!!

Ich belasse es nun erst mal bei meinem dreigeteilten Plan- einmal DL, einmal schnell in verschiedenen Varianten und einmal lang. Das gibt mir erst mal eine zufriedenstellende Struktur.

Wenn ich das eine Weile gemacht habe, stocke ich zeitlich/km auf. 😀

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Hallo

Ich habe meine Wochen-km nun ein wenig aufgestockt.

Eine Frage zum Aufbau des „kurzen schnellen“ Laufs: aktuell laufe ich einmal die Woche eine kurze 6 km Strecke schneller als die längeren Läufe (5:xx), aber konstantes Tempo (abgesehen von den üblichen Schwankungen). Für Intervalle fehlt mir aktuell noch das Gefühl, eine schnellere Geschwindigkeit über die Intervalle halten zu können, also nicht zu schnell sind.

1. Bringt auch ein kurzer schneller konstanter Lauf was für Tempoaufbau oder sind Intervalle oder Fahrtspiele ergiebiger?

2. Wie trainiert ihr Intervalle? Nach Gefühl oder Uhr?

Viele Grüße
Lotte

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Schau doch mal bei lauftipps.ch rein. Da kannst du für alle möglichen Ziele Pläne erstellen.
Fahrtspiel macht sicher schneller. Was ergiebiger ist - schwer zu sagen. Dazu gibt es ja massenhaft Literatur. Ob man nun Fahrtenspiel macht oder die Intervalle mit der Uhr stoppt, ist ja gerade am Anfang relativ egal. Ich bevorzuge Intervalle mit Timer, da ich bei Fahrtenspielen ohne feste Vorgaben dazu neige, zu schnell oder zu langsam zu laufen. Spaß und Effekt bringt beides.

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Ich habe auch bei den Intervallen das Problem, zu schnell zu sein und dann nicht durchzuhalten. Gibt es eine Faustformel, wie viel schneller die Intervalle orientiert an der Geschwindigkeit des langen Laufs sein sollten?

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Lxsfergj hat geschrieben:[..] die Intervalle [..]
Es gibt nicht die Intervalle. Intervalltraining ist genau so vielfältig wie das Laufen an sich. Es kommt also auf das konkrete Ziel des Intervalls an. Dazu kommt noch die Steuerung der Pause, die ebenso wichtig wie auch vielfälltig ist.

Wenn du einfach nur ein bisschen Tempowürze in dein Training mit rein bringen willst, dann sind Fahrtspiele sicherlich besser geeignet. Das mache ich oft bei meiner Dorfrunde. Die Bergaufstücke werden mit Tempo gelaufen, bergab wird regeneriert. Dadurch lernst du auch ein Tempogefühl zu entwickeln. Nicht einfcah volle Pulle loslegen, sondern versuchen so zu dosieren, dass du das "Ziel" in einem relativ gleichmäßigen Tempo erreichst. Beim nächsten Mal hast du dann schon eine Referenz und kannst dich daran orientieren. Und mit der Zeit solltest du die Abschnitte immer einen Ticken schneller bewältigen können.

Das bringt dich m.E. weiter als wenn du jetzt stupide irgendwelche IVs abspulst.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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Lxsfergj hat geschrieben:Ich habe auch bei den Intervallen das Problem, zu schnell zu sein und dann nicht durchzuhalten. Gibt es eine Faustformel, wie viel schneller die Intervalle orientiert an der Geschwindigkeit des langen Laufs sein sollten?
Jack Daniels bietet ein solches System.

Ausgehend von einer 10km Wettkampfzeit (ist bei dir natürlich jetzt wirklich nur sehr, sehr grob geschätzt - aber ja auch gar nicht so wichtig, da du eher wegen der Fitness laufen möchtest) von vielleicht irgendwo zwischen 52 und 57 Minuten, sind folgende Geschwindigkeiten im Training vorgegeben:

Lockere (lange) Läufe: ~ 6:30min/km
Tempoläufe: ~ 5:30min/km
Intervalle: ~ 5:05min/km

Bei 3x die Woche würde ich folgendes vorschlagen:

1x langer Lauf, 12-15km ganz locker
1x normaler DL, 8km ganz locker
1x Intervalle oder Tempolauf

Beispiel für Intervalle:
4x1000 in je 5:05min/km, mit 3:30min Trabpause dazwischen (Ein- und Auslaufen nicht vergessen).

Tempolauf maximal 20 Minuten am Stück in 5:30min/km laufen (Ein und Auslaufen nicht vergessen).
Wenn das noch nicht geht, dann 5x1000 in je 5:30min/km mit 1min Trabpause dazwischen.

Auf 400m runtergerechnet, sollten die Pace von Intervallen und Tempoläufen etwa 6-10sec Abstand haben.

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knorki hat geschrieben:Jack Daniels bietet ein solches System.

Ausgehend von einer 10km Wettkampfzeit (ist bei dir natürlich jetzt wirklich nur sehr, sehr grob geschätzt - aber ja auch gar nicht so wichtig, da du eher wegen der Fitness laufen möchtest) von vielleicht irgendwo zwischen 52 und 57 Minuten, sind folgende Geschwindigkeiten im Training vorgegeben:

Lockere (lange) Läufe: ~ 6:30min/km
Tempoläufe: ~ 5:30min/km
Intervalle: ~ 5:05min/km


Oder für Rechenfaule: einfach hier gucken.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Also, ich kann dir auch die Pläne von lauftipps.ch empfehlen, dreimal die Woche, konkrete Tempo Angaben, brauch man nichts selber rechnen ;-)

Zuweilen kommen mir die Geschwindigkeiten auch einen Tick langsam vor, aber das ist ja das alte Lied, diese langen langsamen Läufe auch wirklich so zu gestalten.
Immerhin gilt es ja langfristig durchzuhalten und nicht schon nach wenigen Wochen wieder aussetzen zu müssen.

Viel Erfolg 👍

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Stimmt, die Tempoangaben für die langsamen Läufe sind in dem obigen Rechner ziemlicher Müll. Und zwar deshalb, weil Jack Daniels selbst sie in jeder Auflage seines Buches "Die Laufformel" signifikant verändert hat. In der dritten Auflage gibt er für VDOT=36 (entspricht 55:44 auf 10k) einen Bereich von 6:27 bis7:11/km an. Der von Dir angefragte Wert 6:30 passt also gerade, wenngleich ich nochmal austesten würde, ob es etwas langsamer nicht auch rund geht,. Die 7:31 aus dem Rechner stammen, wie dort auch erwähnt, gar nicht von Daniels. Dessen L-Tempo ist dort als "mittlerer Dauerlauf" aufgeführt.

Egal wie - am Ende soll der langsame Lauf sich für dich wirklich ruhig und leicht anfühlen, solltest dich dabei ohne Luftnot in kurzen ganzen Sätzen unterhalten können.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Bei Daniels gibt es eben die klassischen langen "Sauerstoffläufe" / "Fettstoffwechselläufe" nicht die bei 65% der HFmax gelaufen werden sollen.

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Danke für Eure weiteren Rückmeldungen.

Ich versuche aktuell, den langen langsamen Lauf tatsächlich auch langsamer als meinen mittellangen mittelschnellen Lauf zu laufen. Allerdings fällt mir das schwer. Wenn ich allein laufe, laufe ich tendenziell zu schnell. Daher unterscheidet sich das Tempo des mittellangen und langen Laufs kaum.

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Den schnellen kurzen habe ich letzt mit 5:37 geschafft, die mittleren laufe ich bei um die 6:10 und die langen schnellen um 6:20/6:30.

Die schnellen laufe ich durchgehend schnell. Gezielte Tempovariationen bekomme ich (noch) nicht hin.

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Danke! Bei den aktuell kühleren Temperaturen fällt mir das Laufen auch leichter, als bei Wärme/Hitze.

Ja, ich versuche daran zu arbeiten, das Tempo der drei Läufe klarer „abzugrenzen“; und daran überhaupt ein Gefühl für Tempo zu bekommen. 😀

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Du bist auf dem richtigen Weg, weiter so.

Tempoläufe nach Daniels sollten nicht über 20 Minuten hinausgehen. Du könntest also auch deinen schnellen 7km Lauf folgendermaßen gestalten:

Einlaufen, 20min Tempo (nicht all-out), Auslaufen.
Dann dürftest du schon über 5:37/km liegen und setzt einem etwas besseren Reiz

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Ok, das werde ich mal versuchen.

Eigentlich stand heute ein kurzer schneller Lauf an. Allerdings war mir das heute zu anstrengend, so dass es auf einen mittellangen mittelschnellen Lauf (10 km, 6:06 Durchschnitt) raus gelaufen ist.

Ggf mache ich morgen einen kurzen schnellen, wie von Dir beschrieben, Knorki.

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Hallo

Ich habe mal wieder meinen alten Beitrag ausgekramt.

Aktuell laufe ich zwei mal 8 km im grünen Bereich (um die 6) und einen lange langsamen Lauf (13-21 km um die 6:35).

Gelegentlich wird aus einem der 8er ein kürzerer schnellerer.

Nun möchte ich ein festes Intervalltraining einführen. Da ich häufig Probleme hatte das schnellere ausreichend lange durchzuhalten (weil zu schnell gestartet), habe ich mir nun 500m Intervalle ausgedacht. 1 km einlaufen (6:15 ca), 500 m schnell (heute zB um 5:08), 500 m langsamer (um 6:10), das fünf mal, 1,5 auslaufe (um 6:08); insgesamt 7 km.

Ist dieser Aufbau zur Verbesserung der pace sinnvoll oder verbesserungsbedürftig?

Viele Grüße
Lotte

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Ohne ein übergeordnetes Ziel (z.B. Wettkampf über Distanz XXX am Tag YYY bei bisheriger Bestleistung ZZZ) zu kennen, kann man nur allgemein rumschwurbeln. Aber da würde ich sagen, die von dir geplanten Intervalle bringen allemal mehr, als das Rumschlurfen im immer gleichen Tempo.

Es kommt aber darauf an, dass du die schnellen Abschnitte gleichmäßig läufst und war sowohl innerhalb jedes Intervalls (also lernen, nicht zu schnell loszurennen) als auch von Intervall zu Intervall. Und dann sollte das letzte Intervall zwar gerade so klappen, aber das sollte sich in etwa so anfühlen, dass du dich ernsthaft fragst, warum du dir das antust - andernfalls war's zu langsam. Kannst dich aber von Woche zu Woche sowohl beim Tempo als auch bei der Pausendauer langsam an diesen optimalen Zustand heranpirschen.

Und immer nur an das eine, aktuell zu laufende Intervall denken, niemals daran, wie viele noch vor dir liegen. Nach der Trabpause sieht die Welt nämlich wieder ganz anders aus.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Guten Morgen RunningPotatoe,

vielen Dank für Deine ausführliche Rückmeldung.

Ein konkretes Ziel habe ich nicht so recht. Schneller werden und weiter laufen vielleicht :) Ggf ist das mit ein Problem, denn wer sein Ziel nicht kennt blabla ;)

Gestern ist es mir ganz gut gelungen, alle Intervalle in sich und allgemein gleichmäßig zu laufen, obwohl ich jeweils nach Gefühl und nicht nach Uhr gelaufen bin. Das hat mich selbst überrascht. Drei mal sogar auf die Sekunde. Natürlich hat die Uhr aber die 500 m Abschnitte signalisiert. Bei meinen irgendwann mal angesetzten 1 km Intervallen bin ich schon daran gescheitert.

Sind denn fünf schnelle Intervalle ausreichend? Irgendwo habe ich mal was von zehn gelesen. Die würde ich allerdings jedenfalls nicht in der Geschwindigkeit von gestern durchhalten.

Viele Grüße

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Lxsfergj hat geschrieben:Sind denn fünf schnelle Intervalle ausreichend? Irgendwo habe ich mal was von zehn gelesen. Die würde ich allerdings jedenfalls nicht in der Geschwindigkeit von gestern durchhalten.
Vor der Quantität steht die Qualität. Nachdem du anscheinend einigermaßen gleichmäßig gelaufen bist, ist die wichtigste Frage erstmal die, ob es denn überhaupt fordernd genug war. Wie fühlten sich die einzelnen Intervalle, insbesondere die letzten beiden, denn subjektiv an? Wäre es, mit Hängen und Würgen, noch schneller gegangen? Dann lauf die nächsten 5 Intervalle mal probeweise um 3 bis 5 s / km schneller.

Eigentlich wäre als nächstes erstmal die Pausendauer unter die Lupe zu nehmen. Hier müsste nun eigentlich eine Abhandlung folgen, welche Intervalle mit welchen Pausendauern die "richtigen" wären. Das hängt aber ganz entscheidend von der Zielsetzung (der konkreten Trainingseinheit, nicht so sehr eines fernen Wettkampfs ab). Ich reiße mal ein paar Beispiele an:
  • Wenn du bisher ausschließlich in deinem Wohlfühltempo rumgeschlurft bist und jetzt "schneller" werden willst, dann musst du überhaupt erstmal lernen (oder mindestens einüben) schneller zu laufen. Das macht man (ich lehne mich jetzt mal an die Definitionen von Jack Daniels an) mit "Wiederholungen" (engl. Repetitions), die sind relativ kurz, nämlich 1 bis 2 min. und schneller als das was du bisher gemacht hast. Das Tempo liegt aber unterhalb des Sprintens - das A und O bei der Sache ist nämlich, technisch sauber zu laufen und keinesfalls zu verkrampfen. Die bessere Lauftechnik kramt dein Körper von ganz allein aus der Mottenkiste, einfach dadurch, dass du ihm mal richtig Beine machst. Die Pausen zwischen diesen kurzen, schnellen Laufabschnitten sind (fast) beliebig - du solltest jedes neue Intervall mit ordentlich ausgeruhten Beinen beginnen. Du lernst damit, schnell und sauber, d.h. effektiv zu laufen, verbesserst aber kaum deine Ausdauer damit.
  • Eine sehr praktische Sonderform der Repetitions sind die "Steigerungen" - du beschleunigst aus dem Trab heraus kontinuierlich über 30 bis 40m soweit, dass es sich richtig schnell, aber unbedingt locker und unverkrampft anfühlt. Dieses Maximaltempo hältst du noch einmal über 30 bis 40m und lässt dann austrudeln. Dann langsam weitertraben, bis du wieder fit für den nächsten Durchgang bist. Solche Steigerungen gehören eigentlich in jeden Trainingsplan, sagen wir mindestens 1x die Woche, ans Ende des Einlaufens oder den Beginn des Auslaufens. Ich mache das gern zum Bestandteil meines Tempotrainings, wenn ich merke, dass es "unten im Maschinenraum" nicht genügend rund laufen will. Ist ein schönes "Hallo wach!" an die Beine.
  • Wenn du deine aerobe Leistungsfähigkeit (vulgo: "Puste") verbessern willst, dann kloppst du "VO2max-Intervalle" (Daniels: Intervals bzw. Intervalle). Überhaupt meinen die meisten Leute diese Trainingsform, wenn sie undifferenziert (und oft genug auch unüberlegt) von "Intervallen" reden. Die sind etwas länger als die vorgenannten Wiederholungen, dafür durchaus auch langsamer. Das fiese daran ist - und nur dann wird das eigentliche Ziel der verbesserten Sauerstoffnutzung erreicht - dass die Trabpausen so kurz sind, dass sie dir nur unvollkommene Erholung bieten. Rein zeitlich etwa 50 bis 90% der Laufdauer. Das würde bei deinen Intervallen eher 200 oder 300m als 500m heißen, denn mit 500m Trab hast du (viel) mehr als 100% Pausendauer. Deshalb mein Vorschlag: pirsche dich langsam heran an kürzere Pausen heran. Und dann kann (muss?) eine solche Intervalleinheit sich richtig fies anfühlen. Die Laufdauer solltest du auf lange Sicht ebenfalls auf bis zu 1000m ausdehnen, aber eben ohne die Pausendauer über die obige Zeitregel hinaus auszudehnen oder wesentlich langsamer zu werden. Hier musst du dir einfach genügend Zeit lassen (eher Jahre als Wochen oder wenige Monate). Wenn du da zu schnell zu viel willst, musst du an irgendeinem Ende (Tempo oder Pausendauer) das Schludern anfangen, und das kann's nicht sein.
  • Dann gibt es noch längere Intervalle (2000 oder 3000m) als Sonderform des Tempodauerlaufs. Damit trainierst du die "Tempohärte", d.h. die Ausdauer, schnelles Tempo über längere Zeit durchzuhalten (Verbesserung des Laktatmanagements). Das hat aber bei dir noch etwas Zeit. (Mindestens solltest du dann mal eine Wettkampfzeit oder etwas Äquivalentes parat haben, aus der man dein "Schwellentempo" für diese Läufe ableiten kann.)
So, meine (Kaffee-)Pause ist beendet - bin eigentlich am Saubermachen. :D

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Vielen Dank für die vielen Tipps.

Dann werde ich nun bei meinen mittelschnellen Läufen Temposteigerungsläufe zum Abschluss machen und langsam meine Intervalle verkürzen.

Da ihr hier alle sehr gut informiert seid und ich in meinen Büchern nicht recht was gefunden habe: während der langen langsamen Läufe versuche ich meinen Puls bei um die 130 zu halten. Das habe ich errechnet. Ich weiß, das ist nicht so aussagekräftig und die Pulsuhr am Handgelenk eh nicht, aber es ist ein Anhaltspunkt :) Jedenfalls steigt der bei kontinuierlichen Tempo von km zu km an. Heute morgen bin ich dann entsprechend auch immer langsamer gelaufen; irgendwann gefühlt rückwärts. Die letzten Kilometer habe ich den Puls ignoriert und bin allein nach Gefühl gelaufen.

Liegt das an meiner fehlenden Grundausdauer? Soll ich diese Läufe besser nach Zeit (zB 6:35) oder Puls laufen?

In meiner Google-Recherche bin ich auf Greif gestoßen, der das Problem auch beschreibt und zum Ergebnis kommt, den Puls zu ignorieren.

Viele Grüße

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Ja, wir haben das Phänomen im Austausch für Anfänger auch mal besprochen, ich finde die Stelle aber so schnell nicht. Google mal "kardiovaskulärer Drift". Und ja, wir kamen auch überein, den Puls zu ignorieren. :daumen:

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Lxsfergj hat geschrieben: In meiner Google-Recherche bin ich auf Greif gestoßen, der das Problem auch beschreibt und zum Ergebnis kommt, den Puls zu ignorieren.

Viele Grüße
Eine kompetentere Antwort wirst du auch nicht mehr bekommen. Zumal das überhaupt kein Problem ist, sondern völlig normal.

Gruss Tommi

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Ist gerade zwar doof, aber ihr müsst mehr in Gruppen laufen. Es macht mehr Spaß, aber vor allem wird da im wesentlichen einfach gelaufen. Man einigt sich auf eine Pace die jedem gerecht wird und läuft. Funktioniert bei jedem Lauftreff. Da fragt keiner nach Puls.
Antworten

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