Auch bei der 8. Auflage des Innsbrucker "Nightrun" war ich wieder über die HM-Distanz dabei; 2 Wochen vor München der letzte Vorbereitungswettkampf.
Anmeldung:
Über Internet problemlos, für den HM waren bis eine Woche davor €20,-- zu berappen - ein eigentlich fairer Preis. Startpaket gab es keins (außer ein paar Rabattgutscheine).
Teilnehmer:
Obwohl der Lauf auch als Tiroler Meisterschaft zählte, waren es in diesem Jahr nur ca. 160 Finisher über die HM-Strecke. Angeboten wurden neben dem HM (4 Promenadenrunden) auch ein "Volkslauf" à 2 Runden (also ein Viertelmarathon, ca. 210 Finisher) und der Fitnesslauf (1 Runde, ca. 120 Finisher). Insgesamt also weniger Läufer als im Vorjahr.
Strecke:
Der Nightrun hatte sich eigentlich als Innenstadt-Lauf verstanden; die Austragungen 2 bis 6 waren wirklich nette Läufe - leider hat man nach der provisorischen Verlegung letztes Jahr (wegen Rad-WM) auch 2019 den Lauf auf den Innpromenaden im Osten der Stadt ausgetragen, was erstens von der Strecke her sehr eintönig ist und zweitens auch bedeutet, dass es kaum Zuschauer gibt. Hätte ich nicht nach dem komplett misslungenen FS-Marathon vor ein paar Wochen dringend einen zusätzlichen Trainings-Wettkampf gesucht, dann wäre ich diesmal wohl nicht mitgelaufen. Zusätzlich schräg fand ich die Vorverlegung des Starts von 19:00 auf 18:00; den Namen "Nightrun" (laufdeutsch für Nachtlauf) verdient die Veranstaltung damit praktisch nicht mehr.
Organisation:
Die Startnummern können bis kurz vor dem Start direkt in der Turnhalle beim Start abgeholt werden; wer es wie ich stressfreier mag holt sie sich schon am Vortag oder Vormittag im Lauf-Fachgeschäft Rückenwind (wodurch das ganze leider für mich teurer wurde, ich schaffe es nicht so ein Geschäft ohne ein neues Paar Schuhe zu verlassen ...). Die Zeitnehmung erfolgt per Wegwerf-Chip von trackmyrace.
Die Strecke war sauber gekennzeichnet bzw. abgesperrt (nicht sehr aufwändig, da ohnehin nur Fuß-/Radweg); Verpflegung gab es bei Start/Ziel und am westlichen Wendepunkt, also im Schnitt alle 2,6km. Die drei Distanzen wurden in zeitlichen Abständen von 2min gestartet, es gab nie Gedrängel auf der Strecke.
Die Verlegung ins Olympische Dorf hat immerhin den einen Vorteil, dass mit der großen Turnhalle und entsprechenden Duschen die Infrastruktur besser war als bei den Austragungen in der Innenstadt. Andererseits gibt es dort sonst praktisch gar nichts, weshalb die "Verweildauer" nach absolviertem Lauf für viele kurz gewesen sein dürfte; auch wir haben nach dem Lauf auf die Siegerehrung verzichtet und uns stattdessen lieber auf den Weg zurück in die Stadt gemacht.
Mein eigener Lauf:
Das Wetter war, wie beim Nightrun üblich, ideal zum Laufen - 16°C und nach der regnerischen Woche noch recht feuchte Luft (der Belag aber größtenteils schon trocken). Als Schuh wählte ich diesmal nicht die Marathonpatschen, sondern einen uralten Brooks T6 Racer, den ich sonst nur noch fürs Tempotraining verwende, da recht eng geschnitten und eine halbe Größe unter meiner "normalen".
Der Startbereich war weitläufig, genug Platz zum Dehnen; ich ordnete mich im zweiten Block ein (der erste war für die Teilnehmer der Tiroler Meisterschaften reserviert). Punkt 18:00 der Startschuss.
Runde 1: Da ich bereits die 6km von meiner Wohnung zum Start als Aufwärmen gelaufen war, startete ich diesmal wesentlich flotter als sonst üblich und wurde nicht von vielen Leuten überholt. Ab der neuen Fußgängerbrücke neben der Grenobler Brücke hatte sich das Feld dann bereits gut sortiert und ich kam in einen schönen Rhythmus, gemeinsam mit einem jungen Vorarlberger Triathleth, der aber das Tempo nur ca. 1km weit halten konnte. Ca. 30 Sekunden vor mir war das leuchtendgelbe Leibchen vom Robert Rossi vom SV Rückenwind gut auszumachen; an dem kann ich mich immer gut orientieren da wir ziemlich das selbe Tempo laufen (er ist allerdings 10 Jahre älter ...). Die erste Runde absolvierte ich in 21:43 Minuten, das ist eine Pace von 4:07 - doch um einiges schneller als gewohnt auf den ersten 5km!
Runde 2: Gleich am Anfang holte ich mir einen Becher Wasser von der Labe nach Start/Ziel; dann weiter im flotten Rhythmus. Nach wie vor war der Robert Rossi ca. 100m vor mir, aber jetzt beschleunigte ich etwas und holte schön langsam auf - beim westlichen Wendekreisel hatte ich den Abstand bereits auf ca. 10 Sekunden reduziert und kurz vor Ende der zweiten Runde, irgendwo zwischen km 9 und 10, lief ich auf ihn und einen weiteren Läufer auf. Zu dritt kamen wir wieder bei Start/Ziel durch - meine zweite Runde dauerte 21:25; Pace somit 4:04.
Runde 3: Gleich am Anfang mussten wir uns durch einen Haufen stehengebliebener Kurz-Distanzler "boxen", war aber kein großes Problem. Ich hätte jetzt vorbeigehen können; allerdings war das Feld schon sehr dünn und ich hätte dann alleine laufen müssen - also ordnete ich mich hinter den beiden ein und beschloss, eine Zeit lang zu "lutschen". Der dritte Mann musste allerdings schnell abreißen lassen und nun waren wir nur mehr zu zweit unterwegs - ich unterhielt mich kurz mit dem Robert, ordnete mich aber dann wieder in seinem Windschatten ein. Für die dritte Runde brauchten wir 21:52, Pace 04:09.
Runde 4: Nach ca. einem km wurde der Robert langsamer und ich lief alleine weiter. Ab hier machte sich meine Schuhwahl unangenehm bemerkbar; die rechten Zehen beschwerten sich über den engen Käfig! Insgesamt ging's aber ganz gut, ich überholte noch zwei oder drei Läufer, von denen mich einer dann vor dem Ziel zurücküberholte, ebenso wie der Robert, der ein paar Meter vor mir durchs Ziel ging. Zeit für die letzte Runde: 22:18, pace nur mehr 14:14. Insgesamt hatte ich 1:27:20 gebraucht, das ist in Summe eine Pace von 4:08 - 21. Platz insgesamt, 20. bei den Männern und 3. meiner AK50. (Der Sieger war eine 1:07er Zeit gelaufen). Ich bin sogar vor dem Robert Rossi klassiert worden, da hier offenbar die Nettozeiten gewertet wurden; er war als Teilnehmer bei den Meisterschaften einige Sekunden vor mir gestartet (seine M60 hat er natürlich gewonnen).
Fazit:
Eine eigentlich gute Zeit und nach dem Desaster beim FS-Marathon die Bestätigung, dass ich doch noch ein bisschen laufen kann. Allerdings wäre es schön gewesen wenn ich das Tempo länger hätte halten können. Jedenfalls war es ein positives Erlebnis vor München!
Was die Veranstaltung betrifft - die Strecke am Inn entlang mag schnell und einfach absperrbar sein, aber ich hoffe doch dass der Lauf nächstes Jahr in die Innenstadt zurückkehrt wo er hingehört. Dann gibt's vielleicht auch wieder mehr Teilnehmer ...
Innsbrucker Nightrun 2019 - Halbmarathon
1"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)
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