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(zu) schnelle Regeneration - wie trainieren?

(zu) schnelle Regeneration - wie trainieren?

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Hallo zusammen

Ich trainiere regelmäßig auf HMs und habe ein vermutlich seltsames Problem: Ich regeneriere sehr schnell, weiß aber nicht, wie ich mir das zunutze machen kann, um schneller zu werden. Ich bin nach beinahe jedem Lauf, auch überlangen (20km+) oder sehr schnellen (45sek unter Renntempo) am nächsten Tag wieder fit und könnte wieder laufen. Daraus schließe ich, dass prinzipiell noch mehr drinwäre. Allerdings bin ich bei den jeweiligen Trainingsläufen immer fix und fertig - das Tempo halte ich nicht lange durch, die Distanz schlaucht mich auch. Jetzt frage ich mich:

- Geht Euch das auch so? Was hat das zu bedeuten?
- Wie könnte ich meine "Grundfitness" nutzen, um schneller zu werden? (HM PB: 1:56:01, schön wären 1:52:30 oder so)

Vielen Dank für jede Art von Tip!

Sportliche Grüße, Tobias

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Versuche mal nach einem Trainingsplan zu laufen. So wie du schreibst gehe ich davon aus, dass du nicht sonderlich strukturiert und abwechslungsreich trainierst. Letztlich spricht übrigens auch nichts gegen zwei Einheiten an aufeinanderfolgenden Tagen.

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Schneller wirst Du, wenn Du nicht auf HM sondern kürzere Strecken trainierst. Und ein hartes Training hat nicht zwangsläufig zur Folge, dass man am nächsten Tag komplett fertig sein muß und nicht mehr laufen kann.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Es gibt auch Trainingspläne, bei denen an jedem Tag gelaufen wird.

Übrigens:wie sieht es aus mit Ergänzungstraining wie Kraft, Koordination und Beweglichkeit?

Ohne das wirst du bei höheren Umfängen bald deine Orthopädie ramponieren oder einfach nicht besser werden.
Damit kannst du auch einige Einheiten in der Woche füllen.
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Nö müssen muss man nicht, noch nicht einmal laufen :wink:
Meine unempirische Beobachtung zeigt mir aber, dass es mehr Läufer gibt, die irgendwelche Zipperlein bekommen, wenn sie die erforderlichen Umfänge für ein Marathontraining laufen, als einige Glückspilze, die da kein Problem mit haben.

insofern wird es eher nützen als schaden.
Vor allem wenn er sich fragt, was er denn noch mehr trainieren könnte.
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Comradetoby hat geschrieben:
Ich..habe ein vermutlich seltsames Problem: Ich regeneriere sehr schnell,....am nächsten Tag wieder fit und könnte wieder laufen.

Allerdings bin ich bei den jeweiligen Trainingsläufen immer fix und fertig - das Tempo halte ich nicht lange durch, die Distanz schlaucht mich auch.
Definiere mal was Du unter regenerieren verstehst!
Woran erkennst Du, dass Du (ausreichend) regeneriert bist?
Ich kann auch am nächsten Tag nach einem WK locker und langsam Laufen gehen ohne nach dem Trainingslauf fix und fertig zu sein..
Wenn Du nach jedem Trainingslauf fix und fertig bist, läufst Du entweder jeden Lauf zu schnell,
oder Du bist halt ebend nicht regeneriert und Deine Muskelatur fehlt die notwendige Frische.

Wenn ich nach einem Langen Lauf >20 km am nächsten Tag langsam und locker meine 10 km Laufe, dann spüre ich zwar die Anstrengung des Vortages, bin aber bei weitem nicht fix und fertig.., aber offenbar noch nicht vollständig regeneriert.
Wenn ich 2 Tage nach einem Langen Lauf Intervale mache, dann funktioniert dies meist gut, da ich dann wirklich regeneriert bin.

Unabhängig von Deiner wirklichen Regenerationsfähigkeit, mache es wie bereits empfohlen und arbeite Dich an einem Trainingsplan ab,
denn jedesmal nach einem Trainingslauf fix und fertig zu sein bringt einem nicht weiter sondern höchstens irgend wann in die Verletzung.
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klnonni hat geschrieben:Definiere mal was Du unter regenerieren verstehst!
Woran erkennst Du, dass Du (ausreichend) regeneriert bist?
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Zitat aus dem Greif Countdown (https://www.greif.de/countdown-zur-mara ... tzeit.html)

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(Nach einem Rennen am Wochenende )

Heute ist ein höllisch gefährlicher Tag. Einen Tag nach dem Wettkampf ist Deine Hormonproduktion immer noch nicht wieder auf normale Werte herunter. Das ist ein Überbleibsel aus unserer tie¬rischen Vergangen¬heit. Du hast Deinen Körper in die härteste Kampfsituation gebracht, die möglich war. Für Dein Hormonsy¬stem ist dies nur eine kurze Kampfpause. Es ist bereit, sofort wieder loszuschlagen und die aller¬letzten Re¬serven zu mobilisieren, mitzuhelfen, die bösen Feinde zu besiegen, zu flüchten oder die er-sehnte Beute zu ergreifen. Es steht bildlich gesehen Gewehr bei Fuß.

Regeneriere Dich!

"Du kannst Dir gar nicht vorstel¬len, wie gut ich den Halbmarathon wegge¬steckt habe. Ich bin schon wieder ganz locker, nur die Muskeln schmerzen ein bißchen. Ich könnte schon wieder Tempo machen", das ist die verbale Begleitmusik dieses Zu¬stands. Tempo über die Höhe des ex¬tensiven Dauerlaufs ist heute läu-ferischer Selbstmord.

Ein größerer Fehler als dieser, ist nicht zu ma¬chen!

Ziehe Deine weichsten, weitesten Schuhe an. Gehe in den Wald und laß Dich trei¬ben. Genieße Deine Umge¬bung und vergiß einmal das Wort Leistung. Falls es Dir überhaupt schwer fällt zu laufen, brich Dein Training ab und schone Dich. Sorge für viel Schlaf. Sauna, Massage und seelische Entspannung sind ange¬bracht.
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Zitat Ende

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

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Allerdings bin ich bei den jeweiligen Trainingsläufen immer fix und fertig - das Tempo halte ich nicht lange durch, die Distanz schlaucht mich auch.
Das bedeutet, dass du dich vor dem Lauf regeneriert fühlst und keineswegs regeneriert bist. Ich würde statt sofort wieder zu laufen, 1 Tag lockeres Alternativtraining einschieben oder gemütlich joggen.

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HM-PB -> 1:56h und gewünschte Verbesserung knapp 4 min?

dicke_Wade und JoelH haben alles nötige dazu gesagt.
Wobei man für 4min nicht wirklich etwas ändern müßte, einfach die schnellen Läufe langsam ausbauen.

Ab Wunschzeit Sub 1:40h wird es für den ein oder anderen erst langsam ernst ;)

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Cool, vielen Dank Euch Allen!

Eigentlich trainiere ich schon immer nach einem Plan, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein Plan mit 1:55h Zielzeit dazu führt, dass ich mich nach dem Lauf nie richtig ausgepowert fühle, und ein 1:45h Plan (oder jede Art von Marathonplan) mich zu sehr fordern. Da kriege ich die Tempi und Distanzen einfach nicht hin.

Aber was stimmt ist, dass ich in den letzten Wochen recht "simpel" und nicht so strukturiert die Distanz hochgefahren habe uaf den langen Läufen und bei den schnellen nicht auf die Sekunden, sondern eher auf das Gefühl geachtet habe.

Die 4min versuche ich schon ziemlich lang rauszuholen, aber Kerkermeister, Du machst mir Mut :-)

Dieses Wochenende laufe ich in London und hoffe auf eine ordentliche Zeit (wird vermutlich kein PB). Danach geh ich es mal wieder strukturierter an.

Danke nochmal!!

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Vögelchen hat geschrieben:Es gibt auch Trainingspläne, bei denen an jedem Tag gelaufen wird.

Übrigens:wie sieht es aus mit Ergänzungstraining wie Kraft, Koordination und Beweglichkeit?

Ohne das wirst du bei höheren Umfängen bald deine Orthopädie ramponieren oder einfach nicht besser werden.
Damit kannst du auch einige Einheiten in der Woche füllen.
Danke - ich fürchte, Du hast recht. Ich mache tatsächlich wenig Ergänzungstraining und habe in den Jahren, in denen ich auf Marathon trainiert habe, auch irgendwann Zipperlein entwickeln. Leider kriege ich es beruflich/familiär oft gerade mal so hin, meine km zu laufen und ein bissel zu dehnen, und im Zweifelsfall lauf ich dann lieber noch eine Runde als etwas anderes zu machen. Aber vielleicht sollte ich da wirklich mal eine Einheit ersetzen.
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