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MRT-Befund, bitte um Übersetzungshilfe

MRT-Befund, bitte um Übersetzungshilfe

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Hallo zusammen,

ich bin 34 Jahre alt und neulich beim Joggen durch starkes Zeihen am Hinterbein während Joggen und Schmerzen (nach dem Joggen beim Autofahren z.B.) beim Orthopäden gelandet.

Folgende Diagnose wurde durch MRT festgestellt, der Orthopäde meinte, dass ich das Joggen lieber vergessen sollte, sowie alle Sportarten, wo ich Kniebelastungen habe. Kann mir jemand mit dem MRT-Befund helfen, um zu verstehen, wie ernst gemeint das ganze Problem ist und ob ich ggf. (und falls ja), welche Chancen habe, wieder Joggen zu können.
Notiz am Rande - vor dem obigen Problem eingetretenen ist, bin ich in den letzen zwei Jahren ganz wenig gejoggt (ca. 30-40 Min 1-2 Mal in der Woche), Fahrrad fahren aber täglich 5-7 Tage in der Woche (ca. 15 km pro Tag). Ich bin außerdem noch früher nie viel gejoggt, nur halt regelmäßig (nie über 1 Stunde auf normale Straße mit geringer Steigerung), sowie nie über 3-4 Tage die Woche.

Danke erstmal für eure Hilfe und anbei der MRT-Befund unten

Gruß
Dimi

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Technik:
Sagittal T1, triplanare PD FS, schrägkoronare PD in Kreuzbandkippung

Befund:
Regelrechte Knorpelbeläge im lateralen Kniegelenkskompartiment.Der Außenminiskus in regelrechter Form und Lage.
Knorperausdünnungen im medialen Kniegelenkskompartiment Grad II, fokal auch bis Grad III.
Geringe zentrale Signalstörungen im Innenminiskushinterhorn, ohne Kontakt zur Meniskusoberfläche.
Kreubänder, Kollateralbänder, Patellasehne und Quadrizepssehne intakt.
Die Patella regelrecht konfiguriert und zentriert. Oberflächliche Knorpereinrisse auf Höhe Patellafirst und der lateralen Patellafacette Grad II.
Allseits regelrechtes ossäres Signal. Mäßig Gelenkerguss. Vermehrt Flüssigkeit entlang der Popileteussehne.

Beurteilung
Retropatellare Chrondopathie auf Höhe Patellafirst und der laterallen Patellafacette Grad II. Chrondopathie im medialen Kniegelenkskompartiment Grad II, fokal auch bis Grad III.
Geringe Innenmeiskusdegeneration. Kein Miniskuseinriss. Intakte Ligamente. Keine ossarän Läsionen. Mäßig Gelenkerguss. Vermehrt Flüssigkeit entlang der Popileteussehne

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Standardgegenfrage: Warum hast Du nicht den Arzt gefragt?
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Jetzt mal ganz blöd gefragt, ich komme nämlich nicht ganz mit: Du hast Beschwerden am "Hinterbein" (was das auch immer genau sein mag, wenn man googelt, bekommt man einen vom Pferd erzählt), bekommst ein MRT vom Knie und deshalb sagt der Orthopäde "no sports".

Hast Du überhaupt Probleme mit dem Knie?

Ein MRT-Befund liest sich immer "grausig", der Radiologe beschreibt dort alles, was er sieht und was nicht 100% der Norm entspricht. Die Einordnung macht der Orthopäde. Daher hat es wenig Sinn, den Kram jetzt selbst zu übersetzen.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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Nur kurz und mit der Anmerkung, dass ich keine Medizinerin bin:

solche Befunde und Bilder habe ich sehr oft in der Praxis bei mir und für mich ist das ein "Normalbefund" den man bei mehr oder weniger vielen auch "Nichtläufern" finden würde.
Die "Knorpelausdünnungen" medial bei dir deuten auf eine Fehlstatik hin in Richtung Valgus --- hast du mal eine Laufanalyse machen lassen? Es würde Sinn machen, dich mal von Fuß bis mindestens zur Brustwirbelsäule von der Statik her durchzuchecken, woher diese einseitige Belastung kommt (und bitte nicht einreden lassen, dass ein Bein zu kurz sei...das gibt es nur gaaaaaaaaaaaaaaaaaanz selten, wirklich!)

Aus der Ferne ist das schwer zu sagen alles, du müsstes mal zumindest bei einem guten Physio oder Osteopathen vorstellig werden.

FAkt aber für mich: was dort alles beschrieben wurde im Befund ist definitiv kein Ausschluss fürs Laufen, sondern ein Anlass, sich deine Statik und Lauf mal genauer unter die Lupe zu nehmen. :zwinker5: :winken:

Aber wie gesagt: ich bin kein Mediziner, sondern Osteopathin und habe täglich mit solchen Beschwerden und Befunden zu tun. :wink:
Link für mein Runalyze

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Fiambu hat geschrieben:Die "Knorpelausdünnungen" medial bei dir deuten auf eine Fehlstatik hin in Richtung Valgus --- hast du mal eine Laufanalyse machen lassen?

Ich meinte Varus und nicht Valgus... :klatsch: :zwinker5:
Link für mein Runalyze

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Danke sehr für diese Nachricht,Flambu,sowie für deine vorherige.das gibt mir etwas Hoffnung ,dass ich an anderen Stellen noch nachhaken müsste. Knie fühlt sich ‚schwammig‘ (war vom Orthopäden so ausgedruckt). Er selber hat nicht viel Zeit über meinen Fall und in Details leider darüber gesprochen (trotz meinen Fragen),weil es für ihn vermutlich alles klar war. Für mich ist aber nicht Joggen können als ‚Urteil’ richtig hart.
Darum ist meine Frage an diese Community, bitte klemmt euch nicht an die Details aus meiner Beschreibung fest, sondern helft mir mit euren Erfahrungen und ggf. Wissen. Keinem ist leider eine gute Gesundheit garantiert, diese wünsche ich aber doch jedem von euch - und natürlich dass ihr problemlos noch lange Jahre Joggen könnt.

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Wie schon oben beschrieben Beckenstatik mal überprüfen. Zu den Schmerzen in der Hinterseite der Oberschenkel, auch Ischiocruale Muskulatur genannt, einfach mal dazu was anschauen. Die mögen es gar nicht Druck zu bekommen und wenn du sitzt, vor allem lange sitzt, dann drückt die Sitzfläche in den Muskel. Der/Die (Besteht aus mehreren Muskeln) kann dann verspannen und da dieser am Wadenbein ansetzt, wird auch schnell das Knie ungünstig belastet. Du kannst auch durch verspannte Ischios Probleme in der vorderen Seite des Oberschenkels bekomme. Vor allem im Sartorius der geht vom Becken diagonal bis an den Unterschenkel und kann das Knie irritieren. Also du siehst, kann eine Kettenreaktion sein. Osteopath/in kann mal das System überprüfen und ist ein super Tipp. Beckenverwringungen führen auch schnell zu einer ungleichen Belastung in den Beinen.

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Warum genau solltest du nicht laufen? Wo hast du Schmerzen?
Der Mrt klingt nah am normalbefund. Google doch mal alles und lies dich ein.
Aerzte nehmen sich in der Regel nicht die Zeit vernünftig zu beraten und zu helfen.
Wenn du keine vernünftige Begründung hast für ein Lauf Verbot würde ich es auch nicht machen.

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DidiN hat geschrieben: Aerzte nehmen sich in der Regel nicht die Zeit vernünftig zu beraten und zu helfen.
D.h., bei Verletzung oder Krankheit lohnt es sich nicht, einen Arzt aufzusuchen? Welche Alternative empfiehlst Du denn?
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Nur so geschrieben, aus einer eigenen längeren Liste an diversen Sportverletzungen:
immer, wenn etwas gereizt oder geschwollen ist, dann nur, weil etwas überbelastet wird. Eine Überbelastung resultiert widerum daraus, dass woanders etwas muskulär weniger ausgeprägt ist, sprich nicht die Kraft hat, mit diesen Belastungen fertig zu werden. "Muskuläre Dysbalancen" ist ein entsprechendes Schlagwort. Kann alles mit den richtigen Übungen wieder ins Lot gerückt werden, es muss nur ein guter Sportarzt, Osteopath, Chiropraktiker oder sonst wer gefunden werden, der genau diese Schwachstellen findet, an denen angesetzt werden muss.
An ein "nie wieder laufen können" glaube ich persönlich nicht.
"Sie laufen aber sehr ordentlich!" 03.10.17, Regen, 9:00 Uhr Mesz

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Korrekt. Zumindest bei "banalen" Laufverletzungen. Ich hatte einige davon und nie, also nie (!) hat mir auch nur ansatzweise ein Arztbesuch geholfen. Es gab weder eine vernünftige Diagnose noch sonstige Unterstützung. Ich bin nach vielen Jahren da wirklich das Vertrauen los geworden. Ich habe ja auch gerade wieder was, und war wieder beim Arzt, und weiss nach fast 4 Wochen immer noch nicht was los ist, obwohl ich anfangs kaum gehen konnte. Da wird nach 30 Sekunden die Diagnose gestellt (geraten) und man wird wieder weggeschickt.

Ich selbst lese mich in den Thema ein und versuche herauszufinden was hilft, Übungen, Ruhe, usw. Und das setze ich dann um. Das ist natürlich alles mit Vorsicht zu genießen, aber ich hab damit schon einige Laufverletzungen selbst "diagnostiziert" und entsprechend gehandelt.

Was anderes gilt natürlich für offensichtliche Verletzungen wie Brüche, Bänderrisse, Sehnenrisse usw.. Will man das ausschließen hilft auch nur der Gang zum Arzt.
Antworten

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