Banner

Ist die Sprengung zu hoch?

Ist die Sprengung zu hoch?

1
Moin!

Ich habe die letzten 160km Asics Cumulus 20 genutzt.

Aufgrund eines Lochs im Stoff habe ich sie Retour geschickt. Eigentlich wollte ich sie mir gerade noch einmal bestellen, da ich glaubte zufrieden gewesen zu sein. Allerdings bin ich rückblickend doch nicht 100% zufrieden gewesen.

Folgende Probleme:
1. Nach 160km war die Sohle schon recht weit runter. Das Abriebmuster war wie man es von einem Rückfußläufer erwarten würde. An der Ferse außen stärker und vorne abgerieben.
2. Irgendwie habe ich (vor allem ermüdet) gelegentlich am Boden geratscht. -> Subjektiv würde ich sagen, dass die Absätze evtl zu hochnwaren
3. Ich hatte Probleme mit dem Knie. (Davor eigentlich nicht)

Bisher hatte ich noch nie Schuhe mit einer geringen Sprengung und frage mich, ob sich mein Laufstil dadurch nicht sogar bessern könnte. Ich habe gelesen, dass mit einer hohen Sprengung gar kein Mittelfußlauf möglich ist.

Ich bin relativ leicht, laufe 2-3x pro Woche 5-10km mit ca. 12 km/h. (Falls wichtig...)

Ich werde nun wohl doch mal einen Laden aufsuchen. Fange mal mit Runnerspoint an. Dort habe ich mir ein Paar DS Trainer zurücklegen lassen, welches momentan für 60€ im Sale ist.

Von euch würde ich jedoch gerne wissen, wie man ein zu viel an Sprengung bemerkt.

Grüße

2
Wiedehopf hat geschrieben: Bisher hatte ich noch nie Schuhe mit einer geringen Sprengung und frage mich, ob sich mein Laufstil dadurch nicht sogar bessern könnte. Ich habe gelesen, dass mit einer hohen Sprengung gar kein Mittelfußlauf möglich ist.
Das stimmt so nur bedingt. Der Aufsatzpunkt des Fusses verschiebt sich aber nach hinten, das konnte ich auch an mir selbst beobachten. Mittelfussläufer können so zu Rückfussläufern werden. Ich selbst wurde zum Fersenläufer und habe weniger Probleme an der Achillessehne, wenn ich die Schuhe mit unterschiedlichen Bauhöhen variiere (von 4 bis 8mm Sprengung). Optimal sind für mich 6mm. Und so ähnlich könntest Du auch vorgehen. Keinesfalls würde ich plötzlich nur noch Schuhe ohne "Absatz" tragen, auch dann könnten Deine Achillessehnen, die bei vielen verkürzt sind, überlastet werden.

4
Wiedehopf hat geschrieben: Von euch würde ich jedoch gerne wissen, wie man ein zu viel an Sprengung bemerkt.
Da solltest du dich besser an einen Mathematiker bzw. Physiker wenden. Aber so vom Laien zum Laien. Wenn du einen langen Schritt machst, dann wird dein Zeh es irgendwann nicht mehr schaffen vor deiner Ferse auf dem Boden zu sein, da das Fußgelenk den Winkel nicht mehr her gibt. Wenn du jetzt auch noch ein Podest unter die Ferse zimmerst, dann wird dieser Effekt logischerweise noch verstärkt.

Was lernen wir also?

Solange deine Schrittlänge nicht über eine kritische Distanz geht ist es im Prinzip egal wie viel Sprengung du hast. Aber je weiter du dich in deine anatomische Grenzzone begibst, desto mehr Einfluss gewinnt die Sprengungshöhe.

Praktisches Beispiel aus meiner Schuhsammlung, den Nike Pegasus Turbo kann ich nur bis zu einer bestimmten Geschwindigkeit gut laufen. Nimmt die Geschwindigkeit weiter zu, dann muss ich den Schritt weiter ziehen, dann schaffe ich den richtigen Aufsetzwinkel nicht mehr. Daraus resultiert, dass die Ferse viel zu früh Bodenkontakt bekommt und unsauber wird. Für mich fühlt sich das dann völlig schwammig und unsicher an, ich verliere quasi einen Teil der Kontrolle. Zumal sich der Effekt bis ins Knie hoch zieht, was ein Gefühl des Einknickens erzeugt. Alles in allem also nicht brauchbar zum schnell laufen.

Ansonsten ist der Schuh toll und er läuft sich nicht anders als alle anderen Schuhe auch. Will damit sagen, Sprengung ist mir relativ egal, da wird mehr darüber geschrieben als der Effekt eigentlich verdient, Auswirkungen hat es m.E. nur im Grenzbereich und den erreichen die meisten wahrscheinlich gar nicht.

Und dann noch das Gegenbeispiel Newton Gravity 8. Der hat auch Sprengung, aber durch die Lugs ( https://www.newtonrunning.com/pages/technology ) hat man beim stehen das Gefühl der Schuh hätte sogar eine negative Sprengung. Wenn man damit schnell läuft, dann fühlt sich das aber mal sowas von cool an. Aktuell mein absoluter Lieblingsschuh.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

5
Wiedehopf hat geschrieben: Ich habe gelesen, dass mit einer hohen Sprengung gar kein Mittelfußlauf möglich ist.
Wo hast Du das gelesen?
Wiedehopf hat geschrieben: Von euch würde ich jedoch gerne wissen, wie man ein zu viel an Sprengung bemerkt.
Was ist ein zu viel an Sprengung?

Speziell für Dich -auch als Trost für das verschwundene Bekleidungstool bei RW- habe ich etwas. Ist zwar auch Unsinn, aber wird Dir Freude bereiten. :D

https://www.matthias-marquardt.com/rech ... sprengung/
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

6
JoelH hat geschrieben:Solange deine Schrittlänge nicht über eine kritische Distanz geht ist es im Prinzip egal wie viel Sprengung du hast. Aber je weiter du dich in deine anatomische Grenzzone begibst, desto mehr Einfluss gewinnt die Sprengungshöhe.
Es kommt nicht unbedingt auf die Schrittlänge an, sondern wo dein Fuß im Verhältnis zur Hüfte/Körperschwerpunkt aufsetzt. Wenn du unter dem Körperschwerpunkt oder ganz kurz davor aufsetzt, landest du mit hoher Wahrscheinlichkeit auf dem Vor-/MIttelfuß. Das konnte man am Samstag (knapp) zwei Stunden lang bei Kipchoge und seinen Tempomachern beobachten. Soweit ich weiß, hat der Vaporfly 8-10 mm Sprengung und von denen ist kein einziger über die Ferse gelaufen. Schrittlänge müsste rein rechnerisch knapp unter 2 Meter gewesen sein.
VG Frank
5km - 19:38 (2009) ~ 10km - 40:02 (2011) ~ 15km - 61:07 (2010) ~ 10M - 67:37 (2009) ~ HM - 1:29:01 (2008) ~ M - 3:14:29 (2012)
Nächster Wettkampf: TBD

7
Hm, interessant... Danke für die bisherigen Antworten!

D.h. also, dass ich eher an meiner Lauftechnik arbeiten muss. Das mit der Schritlänge und dem Mittelfuß klingt plausibel und die Schrittlänge lässt sich sicher einfacher trainieren, als der Fußwinkel.

Trotzdem wäre es doch nicht verkehrt einen Schuh mit kleinerer Sprengung zu nutzen, oder? Z.B. den Brooks Riccochet oder den DS Trainer 24. Speziell letzterer gefällt mir, weil der Preis nicht so hoch ist. Bin echt mal auf den Test bei Runnerspoint gespannt.

@bones Keine Ahnung. Ich bin gerade mobil unterwegs. Könnte auch ein Video gewesen sein.

Der Mainstream der Schuhe hat min 10mm Sprengung. Ist es also sinnvoll solch ein Schuh für das normale Training zu haben?

Beim Cumulus 21 rutscht meine Ferse leider hoch und runter, da die harte "Fersen-Einfassung" niedriger als beim 20er ist. Stattdessen ist oben jetzt so ein weiches Kissen. Wenn man es weiß, dann erkennt man das auch auf Produktfotos. Ich brauche also wieder den 20 oder etwas anderes mit Dämpfung+Sprengung. -.-

8
[quote="*Frank*"]Es kommt nicht unbedingt auf die Schrittlänge an, sondern wo dein Fuß im Verhältnis zur Hüfte/Körperschwerpunkt aufsetzt. Wenn du unter dem Körperschwerpunkt oder ganz kurz davor aufsetzt, [\QUOTE]

Hängt die Position nicht auch von der Geschwindigkeit ab? Je höher, desto weiter vorne.

9
Wiedehopf hat geschrieben: Der Mainstream der Schuhe hat min 10mm Sprengung. Ist es also sinnvoll solch ein Schuh für das normale Training zu haben?
Sinnvoll ist es, viele Schuhe an- und auszuprobieren und dann den zu kaufen, in dem man sich am Wohlsten fühlt und der Spaß am Laufen vermittelt. Schuhe nach "technischen Daten" auszusuchen....nun ja. Und ob nun 8 oder 10mm eine Sinnkrise auslösen?
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

10
*Frank* hat geschrieben:Es kommt nicht unbedingt auf die Schrittlänge an, sondern wo dein Fuß im Verhältnis zur Hüfte/Körperschwerpunkt aufsetzt. Wenn du unter dem Körperschwerpunkt oder ganz kurz davor aufsetzt, landest du mit hoher Wahrscheinlichkeit auf dem Vor-/MIttelfuß. Das konnte man am Samstag (knapp) zwei Stunden lang bei Kipchoge und seinen Tempomachern beobachten. Soweit ich weiß, hat der Vaporfly 8-10 mm Sprengung und von denen ist kein einziger über die Ferse gelaufen. Schrittlänge müsste rein rechnerisch knapp unter 2 Meter gewesen sein.
Wir sind aber zu 99,5% weder Kipchoge noch seine Pacemaker. Natürlich kann man weitere Parameter mit ins Spiel bringen.

Ich habe das ganze nur so weit runter gebrochen um es relativ simpel darstellen zu können. Natürlich gibt es Vorfussläufer, die eher springend durch die Gegend hüpfen, als zu laufen wie es das gros der Normalsterblichen tut. Bei denen ist die Sprengung relativ irrelevant, da sie über die Ferse hinweg springen. Als Normalläufer kann man das durch bergan oder per Treppenlaufen simulieren. Da bekommt man ganz automatisch keinen Bodenkontakt mit der Ferse und man merkt recht schnell, dass es dann wurscht ist ob man mit Normalschuh oder Highheel unterwegs ist.

Aber für den großen Rest der normalsterblichen Läufer wird irgendwann das mechanische Defizit wirksam, dass die Schrittlänge durch unsaubereren Bodenkontakt erkauft wird. Eben weil der Körperschwerpunkt nicht mehr so schnell nach vorne gebracht werden kann.

Du musst bedenken, dass hier vor allem Hobbyathleten unterwegs sind.
bones hat geschrieben:Sinnvoll ist es, viele Schuhe an- und auszuprobieren und dann den zu kaufen, in dem man sich am Wohlsten fühlt und der Spaß am Laufen vermittelt. Schuhe nach "technischen Daten" auszusuchen....nun ja. Und ob nun 8 oder 10mm eine Sinnkrise auslösen?
+1, das ist eine akademische Diskussion. Zumal Wiedehopf gar kein Geld hat um seine Schuhe anhand der Sprengung aussuchen zu können, denn in allen seinen Threads hat dann doch der Geldbeutel entschieden.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

11
Jupp.

Bevor man überhaupt über Kipchoge und seine Pacer nachdenkt, sollte man überlegen, was einen von diesen unterscheidet:

- Pace, damit einhergehend Schrittfrequenz + Schrittlänge
- BMI meist unter 20.

- Extreme Spezialisierung auf das Laufen, oft über >200 WKM
- Regelmäßige Laufanaylse sei es durch Trainer (hinschauen) oder durch Technik.
- Regelmäßige Physiotherapie

Daher sind die zwar schön anzusehen, aber 1:1 ist das für einen Hobbyathleten gar nicht nachstellbar und auch nicht sinnvoll.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

12
Wiedehopf hat geschrieben:
*Frank* hat geschrieben:Es kommt nicht unbedingt auf die Schrittlänge an, sondern wo dein Fuß im Verhältnis zur Hüfte/Körperschwerpunkt aufsetzt. Wenn du unter dem Körperschwerpunkt oder ganz kurz davor aufsetzt,
Hängt die Position nicht auch von der Geschwindigkeit ab? Je höher, desto weiter vorne.
Idealerweise ist der Fuß bereits in der Rückwärtsbewegung, um dann beim Berühren des Bodens den Druck nach hinten zu geben. Das funktioniert gar nicht, wenn der Fuß zu weit vor dem Körperschwerpunkt den Boden berührt. Schlimmstenfalls bremst man sich einen kurzen Moment. Auch da schaffen es Läufer, Vorfuß zu laufen. Sieht gruselich aus. Natürlich funktioniert das immer besser, je schneller man läuft. Aber das wollen ja die meisten :wink: Bei solch gnadenlosen Schlurfern wie mir ist sowieso alles anders :D

Gruss Tommi

14
ruca hat geschrieben:Daher sind die zwar schön anzusehen, aber 1:1 ist das für einen Hobbyathleten gar nicht nachstellbar und auch nicht sinnvoll.
Ich empfehle mal dieses Video:

https://www.youtube.com/watch?v=zSIDRHUWlVo

Ich habe noch keine Anleitung gefunden, die effizientes Laufen besser erklärt. Mit Lauf-ABC und Stabi-Training kann man seine Lauftechnik ein ganzes Stück in diese Richtung verbessern, nicht so perfekt wie Kipchoge, aber deutlich effizienter als die meisten, die ich bei Volksläufen so beobachte.

Bei der Schrittfrequenz sollte man übrigens nicht so weit weg von den Eliteläufern sein, sonst ist es wahrscheinlich nicht mehr effizient. Die Schrittlänge von Kipchoge wird natürlich kein Hobbyläufer auch nur annähernd erreichen.
VG Frank
5km - 19:38 (2009) ~ 10km - 40:02 (2011) ~ 15km - 61:07 (2010) ~ 10M - 67:37 (2009) ~ HM - 1:29:01 (2008) ~ M - 3:14:29 (2012)
Nächster Wettkampf: TBD

15
Wiedehopf hat geschrieben:3. Ich hatte Probleme mit dem Knie. (Davor eigentlich nicht)

Bisher hatte ich noch nie Schuhe mit einer geringen Sprengung und frage mich, ob sich mein Laufstil dadurch nicht sogar bessern könnte. Ich habe gelesen, dass mit einer hohen Sprengung gar kein Mittelfußlauf möglich ist.
Bevor die Diskussion abdriftet und es nur noch um die Frage geht, ob Hobbyläufer genauso effizient laufen können wie Kipchoge, vielleicht noch ein paar Kommentare hierzu:

Ich glaube nicht, dass andere Laufschuhe allein den Laufstil dramatisch beeinflussen. Aus meiner Erfahrung muss man das aktiv trainieren bzw. verstärkt darauf achten, dass man nicht zu weit vor dem Körper mit dem Fuß aufsetzt, d.h. die Schrittlänge nach vorne verkürzt. Um das Tempo beizubehalten, muss man dann die Schrittfrequenz auf die ca. 180/min anheben und ggf. den Schritt nach hinten verlängern (Stichwort Hüftstreckung).

Fersenläufer und Mittelfußläufer haben unterschiedliche Schwachstellen. Beim Fersenläufer sind das die Gelenke, angefangen beim Knie (wie du jetzt selbst bemerkst), Hüfte bis in die Wirbelsäule (und im worst case sogar Kopfschmerzen). Beim Mittelfußläufer insbesondere die Achillessehne und Wadenmuskulatur. Wenn du also auf Mittelfußlauf umstellen willst (dafür gibt es ja durchaus Effizienzgründe), würde ich die Sprengung nur ganz langsam reduzieren und vor allem auch Maßnahmen ergreifen, um die Wadenmuskulatur zu kräftigen, aber auch locker und gedehnt zu halten, damit die Achillessehne nicht überlastet wird. Die Knobloch-Übungen regelmäßig auszuführen, ist wahrscheinlich eine gute Prophylaxe, wenn man die Sprengung vermindern will.
VG Frank
5km - 19:38 (2009) ~ 10km - 40:02 (2011) ~ 15km - 61:07 (2010) ~ 10M - 67:37 (2009) ~ HM - 1:29:01 (2008) ~ M - 3:14:29 (2012)
Nächster Wettkampf: TBD

16
Der TE läuft mit Einlagen. Wahrscheinlich kommen die Kniebeschwerden daher.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

17
Vieles was du schreibst kommt mir bekannt vor.
Wiedehopf hat geschrieben: 1. Nach 160km war die Sohle schon recht weit runter. Das Abriebmuster war wie man es von einem Rückfußläufer erwarten würde. An der Ferse außen stärker und vorne abgerieben.
Da nutzen die meisten ihre Schuhe zuerst ab. Wenn du das bei anderen Schuhen auch hast, dann liegt es natürlich am Laufstil. Ansonsten kann es aber auch am Schuh liegen. Meine Brooks Levitate 2 nutzen sich auch an der Ferse außen extrem ab, obwohl ich eigentlich kein extremer Fersenläufer bin. Keine 400 km und ich denke bereits daran sie auszumustern. Knieprobleme habe ich aber keine.
Wiedehopf hat geschrieben: Bisher hatte ich noch nie Schuhe mit einer geringen Sprengung und frage mich, ob sich mein Laufstil dadurch nicht sogar bessern könnte. Ich habe gelesen, dass mit einer hohen Sprengung gar kein Mittelfußlauf möglich ist.
Wenn man bereits auf dem Mittelfuß laufen kann, dann kann man das auch mit hoher Sprengung. Wenn man aber bisher über die Ferse gelaufen ist und sich umstellen will, dann fällt die Umstellung mit einem Schuh mit weniger Sprengung bzw. weniger Dämpfung an der Ferse, was ja meist zusammen fällt, einfacher.
Wiedehopf hat geschrieben:Dort habe ich mir ein Paar DS Trainer zurücklegen lassen, welches momentan für 60€ im Sale ist.
Den DS-Trainer 24 laufe ich auch. Ich hatte noch nie einen Schuh, bei dem ich mit der Zeit meine Meinung so stark geändert habe. Gefragt hatte ich nach einem leichten Schuh, den man sowohl im Training, aber auch als Wettkampfschuh für Strecken von 5 km bis HM einsetzen kann. Beim Probelaufen vor dem Laden hat er sich leicht, schnell und bequem angefühlt, deshalb habe ich ihn gekauft. Bei den ersten Läufen musste ich feststellen, dass er vorne zu steif und zu wenig gedämpft war. Längere Strecken als 8 km konnte ich damit nicht schmerzfrei laufen. Nachdem ich neue Einlagen bekommen hatte, ging es deutlich besser. Ich habe mich aber nur langsam getraut die Distanzen zu steigern bei Wettkämpfen habe ich ihn erstmal nur bis 10 km verwendet. Schließlich habe ich ihn doch für einen HM eingesetzt und bin direkt eine PB gelaufen. Der Abrieb der Sohle ist gering und sehr gleichmäßig, völlig anders als beim Levitate. 60€ ist jedenfalls ein super Preis.
Wiedehopf hat geschrieben:den Brooks Riccochet
Den Riccochet kenne ich nicht, aber er sieht meinem Levitate 2 ziemlich ähnlich. Schau dir mal die Außensohle an der Ferse an. Diese Rippen sind an der Innenseite nochmal querverbunden, an der Außenseite sind sie offen. Sehr wenig Material, das ist schnell durch. Wenn du an der Stelle Probleme mit der Abnutzung hast, würde ich befürchten, dass das bei dem Schuh auch so ist.
Wiedehopf hat geschrieben: Der Mainstream der Schuhe hat min 10mm Sprengung. Ist es also sinnvoll solch ein Schuh für das normale Training zu haben?
Was verstehst du unter "normalem Training"? Es ist sicher sinnvoll mehrere Paar Laufschuhe zu haben und die sollten sich nicht nur in der Farbe unterscheiden.

Bei mir kommt es oft vor, wenn ich eine intensive Einheit gelaufen bin und mich noch nicht 100%ig regeneriert habe, dass ich dann gerne auf einen Schuh mit mehr Sprengung und Fersendämpfung zurückgreife.

18
Danke für alle Antworten bisher. Ich habe sie gelesen. Mit den Verlinkungen werde ich mich noch befassen, sobald ich die Zeit finde^^
*Frank* hat geschrieben:Beim Mittelfußläufer insbesondere die Achillessehne und Wadenmuskulatur. Wenn du also auf Mittelfußlauf umstellen willst (dafür gibt es ja durchaus Effizienzgründe), würde ich die Sprengung nur ganz langsam reduzieren und vor allem auch Maßnahmen ergreifen, um die Wadenmuskulatur zu kräftigen, aber auch locker und gedehnt zu halten, damit die Achillessehne nicht überlastet wird.
Ich habe verhältnismäßig dicke Waden. Hatte ich schon immer, auch vor meiner Laufkarriere. Vermutlich also ein Grund mehr, auf Mittelfuß umzustellen^^
Run4Cake hat geschrieben: Den DS-Trainer 24 laufe ich auch. Ich hatte noch nie einen Schuh, bei dem ich mit der Zeit meine Meinung so stark geändert habe. Gefragt hatte ich nach einem leichten Schuh, den man sowohl im Training, aber auch als Wettkampfschuh für Strecken von 5 km bis HM einsetzen kann. Beim Probelaufen vor dem Laden hat er sich leicht, schnell und bequem angefühlt, deshalb habe ich ihn gekauft. Bei den ersten Läufen musste ich feststellen, dass er vorne zu steif und zu wenig gedämpft war. Längere Strecken als 8 km konnte ich damit nicht schmerzfrei laufen. Nachdem ich neue Einlagen bekommen hatte, ging es deutlich besser. Ich habe mich aber nur langsam getraut die Distanzen zu steigern bei Wettkämpfen habe ich ihn erstmal nur bis 10 km verwendet. Schließlich habe ich ihn doch für einen HM eingesetzt und bin direkt eine PB gelaufen. Der Abrieb der Sohle ist gering und sehr gleichmäßig, völlig anders als beim Levitate. 60€ ist jedenfalls ein super Preis.
Kannst du ein Modell mit 8mm Sprengung, guter Dämpung und guter Dynamik für breite Füße empfehlen? Also im Prinzip wie der DS Trainer 24, nur besser gedämpft.

Die Levitate würde ich eher mit den Cumulus als dem DS-Trainer vergleichen, oder irre ich?

Kann es zufällig sein, dass du eine längere Rezension auf Amazon zum DS-Trainer geschrieben hast. Hört sich bei dir nämlich so ähnlich an, fast wie die Kurzform :-D

19
Beim Fersenläufer sind das die Gelenke, angefangen beim Knie
Der TE läuft mit Einlagen. Wahrscheinlich kommen die Kniebeschwerden daher.
...besonders in der Kombination von beidem.

Die Sprengung würde ich trotzdem nur moderat reduzieren, es braucht Zeit, um seinen Laufstil anzupassen. Mit Schuhen die einen flachen Aufbau (auf Höhe Vorfuß, und Höhe Ferse achten) hatten, konnte ich Knieprobleme in meiner Anfangszeit reduzieren.
Keep smiling, be optimistic, do something good...

20
Wiedehopf hat geschrieben:Ich habe verhältnismäßig dicke Waden. Hatte ich schon immer, auch vor meiner Laufkarriere. Vermutlich also ein Grund mehr, auf Mittelfuß umzustellen^^
Dicke Waden sind nicht notwendigerweise kräftige Waden. Aber da ist wahrscheinlich Tommi (dicke_Wade) der Experte. :hallo:

Ein Gefühl, wie viel Kraft du hast, kannst du bei den Knobloch-Übungen bekommen, z.B. mit einem Rucksack mit Gewichten. Oder eine Langhantel mit Gewichten und sich auf die Zehenspitzen stellen. Die meisten, die von Fersenlauf auf Mittelfußlauf umstellen, bekommen erstmal ordentlichen Muskelkater, weil sie die exzentrische Belastung der Wadenmuskulatur nicht gewöhnt sind. Also das Ganze langsam steigern.
VG Frank
5km - 19:38 (2009) ~ 10km - 40:02 (2011) ~ 15km - 61:07 (2010) ~ 10M - 67:37 (2009) ~ HM - 1:29:01 (2008) ~ M - 3:14:29 (2012)
Nächster Wettkampf: TBD

21
Wiedehopf hat geschrieben:
Ich bin relativ leicht, laufe 2-3x pro Woche 5-10km.....
Wiedehopf hat geschrieben:
Kannst du ein Modell mit 8mm Sprengung, guter Dämpung und guter Dynamik für breite Füße empfehlen? Also im Prinzip wie der DS Trainer 24, nur besser gedämpft.
Wozu brauchst Du viel Dämpfung? Du bist kein Schwergewicht und läufst nur wenig.

Wo soll denn gedämpft werden? Viel Material bedeutet oft viel Sprengung.

Brauchst Du mit Einlagen nicht einen Neutralschuh?

Für mich schließen sich gute Dynamik und viel Kunststoff unter dem Fuß aus. Bei Dir nicht?
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

22
Wiedehopf hat geschrieben:Ich habe verhältnismäßig dicke Waden. Hatte ich schon immer, auch vor meiner Laufkarriere. Vermutlich also ein Grund mehr, auf Mittelfuß umzustellen^^
Nicht unbedingt, kommt darauf an woher die dicken Waden stammen.
Wiedehopf hat geschrieben:Kannst du ein Modell mit 8mm Sprengung, guter Dämpung und guter Dynamik für breite Füße empfehlen? Also im Prinzip wie der DS Trainer 24, nur besser gedämpft.
Da fällt mir jetzt kein Modell ein, aber zu der guten Dämpfung verweise ich auf die Antwort von Bones. Möglicherweise brauchst du die gar nicht.

Bei niedriger Sprengung gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder man macht die Sohle hinten flacher oder vorne dicker. Letzteres bedeutet viel Material, viel Dämpfung und viel Gewicht.

Dämpfung bedeutet Energie in Wärme umwandeln, in der Werbung wird das natürlich nicht so gesagt, da schreibt man lieber über den tollen Spezialschaum, den man entwickelt hat, aber Dynamik erreicht man durch Dämpfung nicht. Nike wirbt beim Vaporfly Next% mit 85% Energierückgewinnung. Das heißt im Umkehrschluß 15% der Energie werden vom Schuh geschluckt.
Wiedehopf hat geschrieben:Die Levitate würde ich eher mit den Cumulus als dem DS-Trainer vergleichen, oder irre ich?
Vermutlich hast du recht. So gut kenne ich den Cumulus nicht, aber alleine der Name klingt schon nach sehr viel Dämpfung.
Wiedehopf hat geschrieben:Kann es zufällig sein, dass du eine längere Rezension auf Amazon zum DS-Trainer geschrieben hast. Hört sich bei dir nämlich so ähnlich an, fast wie die Kurzform :-D
Nein, weder auf Amazon gekauft noch Rezension dort geschrieben.

23
Wiedehopf hat geschrieben: Kannst du ein Modell mit 8mm Sprengung, guter Dämpung und guter Dynamik für breite Füße empfehlen? Also im Prinzip wie der DS Trainer 24, nur besser gedämpft.
Probiere mal den Brooks Ricochet. Den Schuh habe ich 1 Saison getestet und verwende ihn für die langsameren Sachen. Von Energierückgewinnung habe ich nichts gemerkt, das ist natürlich Bullshit. Mir ist es zu viel Schuh. Für Dich könnte es aber passen.

24
*Frank* hat geschrieben:Dicke Waden sind nicht notwendigerweise kräftige Waden. Aber da ist wahrscheinlich Tommi (dicke_Wade) der Experte. :hallo:
:hallo:

Siehe da:
Run4Cake hat geschrieben:Nicht unbedingt, kommt darauf an woher die dicken Waden stammen.
Meine sind genetisch, waren schon als kleine Waden dick. Mittlerweile auch kräftig. Aber habet acht! Kräftige Waden können gern verspannen und allgemein kräftig an der Sehnenkette Achilles und Plantar "zerren". Mit allen hatte ich schon meine Probleme. Ohne krampfhaft Mittelfußlauf oder gar Vorfuß.
Run4Cake hat geschrieben:Vermutlich hast du recht. So gut kenne ich den Cumulus nicht, aber alleine der Name klingt schon nach sehr viel Dämpfung.
Der isn Dämpfungsmonster und würde auch ich nur dicken Läufern empfehlen.

Gruss Tommi

25
Hi , kann dicke_wade nur zustimmen. Meine Wadenmuskulatur ist fast so umfangreich wie meine Oberschenkelmuskulatur und zerren gewaltig an der Kette Achillessehne -Plantarfascie.
Bezüglich der Sprengung habe ich vor geraumer Zeit auf Zero Drop umgestellt. Das aber sehr langsam und bedächtig.
Habe aber aktuell auch wieder mal eine Entzündung in der Achillessehne, schiebe die aber eindeutig auf zu hohe Umfänge und vor allen Dingen zu heftiges Bergauftraining.
Ist halt meine Schwachstelle.

Liebe Grüsse vom


Soulman

26
da ist wahrscheinlich Tommi (dicke_Wade) der Experte. :hallo:
Mit 1000 ... 2000 HM pro Woche hat der Umfang meiner Waden auch zugenommen. Wann zählen diese nun als "dick"? Wollte ich wirklich mal geklärt haben :nick: ...

LG Matthy
Keep smiling, be optimistic, do something good...

27
dicke_Wade hat geschrieben: :hallo:

Siehe da:

Meine sind genetisch, waren schon als kleine Waden dick. Mittlerweile auch kräftig.

-> Sind dicke Muskel nicht immer kräftiger als dünne. Kraft hängt doch vom Durchmesser ab.


Der isn Dämpfungsmonster und würde auch ich nur dicken Läufern empfehlen.

-> Ist zu viel Dämpfung für leichte Läufer nicht gut? Der Cumulus 20 soll übrigens weniger Dämpfung als die Vorgänger haben. Das Gelpolster im Vorfuß ist z.B. weg.

Gruss Tommi

-> Grüße zurück
M.Skywalker hat geschrieben:Wann zählen diese nun als "dick"? Wollte ich wirklich mal geklärt haben :nick: ...
Wenn du die Wade anspannst und die Tight platzt, dann bis du ein Pro.

Ne, im Ernst: Sehe öfters auch Männer in skinny Jeans. Wenn du da theoretisch mit einer dünneren Wade reinpassen würdest, dann ist deine Wade mMn über dem Durchschnitt... :-D

29
Wenn du die Wade anspannst und die Tight platzt, dann bis du ein Pro.
...aber ich laufe doch gar nicht mit Tight's... instiktiv wohl alles richtig gemacht.... :)
Keep smiling, be optimistic, do something good...
Antworten

Zurück zu „Laufschuhe“