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Eine geschenkter Tag – 52 km auf dem Neckarsteig

Eine geschenkter Tag – 52 km auf dem Neckarsteig

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Es gibt so Tage, die sind einfach ein Geschenk. Wenn man mal aus dem Alltag rauskommt und sich einen ganzen Tag seinem Hobby widmen kann. Neue Wege erkunden, nette Leute treffen, einfach eine gute Zeit haben.
Meine Frau wollte mit den Kindern ihre Schwester besuchen – vier Tage lang. Schnell war klar: drei Tage Arbeiten was geht – und dann einen Tag nur zum Laufen. Nach einiger Recherche hier im Forum fiel die Wahl auf den Neckarsteig in Heidelberg. Mit dem Zug gut zu erreichen, gut ausgeschildert, sah schön aus. Also flugs die Zugfahrten gebucht und die Strecke von Heidelberg nach Eberbach festgelegt, 50 km.

Natürlich kommt es dann anders als man denkt – meine Frau musste ihre Reise absagen. Was nun? Konnte ich sie wirklich alleine lassen, nur für so einen „sinnlosen“ lauf? Meine Frau schenkte mir diesen Tag als vorgezogenes Geburtstagsgeschenk und so stand dem Abenteuer nichts mehr im Wege.

Der Wecker klingelte um 3:45 Uhr, ich wollte den ersten Zug erwischen, um die maximale Laufzeit im Hellen nutzen zu können. Die 52 km schreckten mich weniger, was mich unsicher machte waren die Höhenmeter, etwas mehr als 2000 standen da zu Buche. Und ich wollte mir auf keinen Fall Stress machen. Also so viel Zeit wie möglich mitbringen.

So ging es schwer bepackt (Laptop, zum Arbeiten im Zug, großer Rucksack mit Dusch- und Wechselsachen und randvoll gepackter Laufrucksack) zum Bahnhof. Die Anreise verlief problemlos, nur JoelHs Zug hatte Verspätung, so dass wir erst ca. 15 Minuten später als geplant los kamen, was aber kein Problem war.

Ich habe mich sehr über seine Begleitung gefreut: ca. 20 km sollten wir jetzt den Neckarsteig zusammen unsicher machen.

Teil 1: Heidelberg Hbf bis Neckargemünd (ca. 14,5 km)
Die 2 km bis zum Schloss in Heidelberg verfliegen, dann stehen wir nach einem kleinen Vorgeschmack auf die Steigungen, die uns noch erwarten werden, vor DER Treppe. Die berühmt-berüchtigte Himmelsleiter. Und ich muss zugeben: ich konnte mir nicht vorstellen, was da auf mich zukam. Man, war das steil, lang und hart. Der Puls war sofort auf über 180, und auch, als ich Tempo rausnahm ging er nicht unter 170. Das war schon eine Hausnummer. Auch Waden und Oberschenkel machten sich bemerkbar und ich war froh, als wir endlich oben waren.
Danach wurde es besser, der Weg war, wie (fast) die ganze Zeit, gut ausgeschildert und meist gut laufbar. Man musste immer konzentriert laufen, weil das Laub die Wurzeln und Steine zu gefährlichen Stolperfallen machte. Bergab ging es meist sehr trailig, in Spitzkehren, sehr steil und anstrengend zu laufen. Da konnte man auch bergab kaum Zeit gut machen.
Vom Anspruch her war dieses Stück das schwierigste, aber auch das schönste. Wir kamen immer wieder gut ins Gespräch und haben die Zeit sehr genossen.
Insgesamt lagen in diesem Teilstück zwei harte Steigungen (km 2 und 12).

Teil 2: Neckargemünd bis Neckarsteinach (ca. 10 km)
Die grundsätzliche Beschaffenheit des Weges änderte sich nicht, es ging die ganze Zeit hoch und runter, meist gut zu laufen, einige steilere Passagen mussten wir aber auch gehen, alles andere wäre Schwachsinn gewesen. Bei km 16 und 19 kamen wieder zwei steilere Anstiege, auf die ich vorbereitet war und die hielten, was sie versprachen. Aber auch hier war ich positiv überrascht, wie gut ich damit klar kam, ich habe dieses Jahr ja überhaupt keine Höhenmeter trainiert.
Und so nährten wir uns recht zügig Neckarsteinach, wo JoelH aussteigen wollte. Sein Husten wurde schlimmer und er war nicht sicher, ob seine Kraft weiter reichen würde. Rückblickend war das eine gute Entscheidung, denn was da noch kam, war schon der Hammer.
Es war total schön, gemeinsam zu laufen, und bei dem Gedanken, jetzt dieselbe Strecke nochmal alleine laufen zu müssen, wurde mir schon etwas mulmig. Gleichzeitig mag ich ja diese Einsamkeit beim Laufen und war guter Dinge…

Teil 3: Neckarsteinach bis Hirschbronn (16 km)
In Neckarsteinach ging es erstmal ein, zwei Kilometer flach am Neckar entlang, das tat zur Erholung gut und ich war froh mal wieder eine „5“ auf der Uhr zu sehen, wenn ein Kilometer vorbei war.
Hier kam jetzt auch eine von zwei Stellen, an der die Markierung nicht optimal war, ich musste 10 Minuten suchen, bis ich herausgefunden hatte, wo es vom Neckar aus weitergeht.
Ich wusste, dass jetzt, bei km 26, der nächste harte Berg kommen würde. JoelH hatte mich gewarnt…
Erstmal ging es gut nach oben, aber machbar – und dann schon wieder bergab. Nanu, das war ja einfach. Der Weg ging wieder in den Ort hinein und dort wieder nach oben. Und wie. Jetzt ging es 3 (!) Kilometer bergauf. Und zwar so heftig, dass ich zwischendrin nicht wusste, wie ich da hoch kommen sollte. Und ich rede hier von Gehen, nicht von laufen oder wandern. Das war abartig. Und hat Kraft gezogen ohne Ende. Drei Kilometer in Serpentinen, auf Wurzepfaden, steil nach oben durch den Wald. Es wollte und wollte kein Ende nehmen.
Und als es endlich vorbei war, ging es noch weiter. Die nächsten zwei Kilometer waren auf besseren Wegen, aber immer noch stetig leicht nach oben zu bewältigen. Wahnsinn.
Und dann, als ich endlich wirklich oben war, habe ich noch mal fast 10 Minuten wegen einer ganz, ganz schlechten Wegmarkierung verloren. Am Aussichtspunkt „Goetheblick“ endete der Weg auf einmal. Also wieder zurück zum letzten Schild. Nein, das stimmte, ich muss da runter, das Schild ist eindeutig. Und so irrte ich da etwas verloren herum, immer frustrierter. Ich war kurz davor, nach Neckarsteinach zurück zu laufen, weil ich einfach nicht mehr weiter wusste.
Dann kam mir die rettende Idee: vielleicht macht der Weg hier nur einen Abstecher – und es wäre eigentlich gerade aus weitergegangen? Wieder zurück zur Abzweigung, und tatsächlich: ich hätte einfach gerade aus weiterlaufen sollten und den Aussichtspunkt links liegen lassen können. Das kann man wirklich besser lösen, was die Ausschilderung angeht!
Jetzt ging es halbwegs eben dahin, aber ich merkte langsam, dass der bisherige Weg echt Körner gekostet hatte. Ich musste mich zum weiterlaufen wirklich zwingen.
Jetzt zeigte sich, dass dieser (und wie sich herausstellen sollte, auch der nächste) Abschnitt sich grundlegend von den beiden davor unterscheidet: ging es in Teil 1 und 2 fast nur auf steilen Wurzelpfaden abwärts, waren es hier mehr gut ausgebaute Forstwege, die sich mehr oder weniger sanft ins Tal wanden. Als Wanderer hätte mich das genervt, weil schön war das nicht wirklich. Aber als müder Läufer war ich echt dankbar, denn das war deutlich leichter und kräfteschonender – wenn auch recht langweilig.
So wellte sich der Weg so dahin und ich erreicht nach einem langen Downhill zum Schluss Hirschbronn.

Teil 4: Hirschbonn bis Eberbach (ca. 12,5 km)
Nach ein paar kurzen Überlegungen, hier auszusteigen, war klar: ich ziehe das durch. Noch 12,5 km, mit einem Berg, das sind noch knapp 1,5 Stunden – das bringe ich wie geplant zu Ende.
Ich wusste, bei km 41 wartete das letzte „Monster“ auf mich, aber schlimmer als das letzte Ungetüm konnte es ja nicht werden.
Nach dem Durchlaufen der ausgestorben wirkenden Altstadt ging es auf Treppen nach oben, an einer Kirche vorbei, hinauf zum Schloss (oder Burg???). Puh, da war der Puls wieder am Anschlag, ich bekam leichte Kreislaufprobleme, musste aber mit meinem Wasser haushalten. Aber so hoch wie ich schon wieder bin, dürfte das eigentlich nicht mehr viel sein!
Nach dem Schloss ging es wieder auf Serpentinen-Wurzel-Wegen nach oben. Steil ,aber noch gut zu gehen. Deutlich leichter als zuvor. Sehr schön, gleich geschafft.
Der Wurzelweg mündet aus einem Forstweg! Geschafft! Oben! YEAH!. Aber… nein, oder? Der Wegweiser macht unmissverständlich deutlich: der Forstweg wird nur gekreuzt. Es geht einen Singletrail weiter – brutal steil nach oben. Mit großen Felsblöcken, Wahnsinn. Für diesen Kilometer brauche ich fast 15 Minuten. Ich bin total am Ende, der Puls knackt einmal die 190. Mir rinnt der Schweiß in Strömen, was für ein Brett.
Als ich endlich, endlich oben bin, hoffe ich so sehr, dass es jetzt das wirklich war mit nach oben (nein, war es nicht!) und dass die Wege bergab wieder so gut laufbar sein werden wie eben (ja sind sie). Und so verfliegen die letzten Kilometer recht schnell und ich komme nach einigem Hoch und Runter, mit noch zwei knackigen, giftigen Steigungen, in Eberbach an.
Der Bahnhof ist schnell gefunden, die Uhr bleibt bei 52,4 km und 6:18 Stunden stehen. Ich bin platt – aber glücklich. Ich kaufe mir einen Kaffee, eine Cola und ein Bier und trinke alles glücklich in der S-Bahn, die mich nach nur 10 Minuten Wartezeit zurück nach Heidelberg bringt.

Nachspiel
In Heidelberg laufe ich noch mal, nachdem ich mein Gepäck aus dem Schließfach geholt habe, knapp 2 Kilometer ins City-Bad (sehr witzig, ein Schwimmbad MITTEN in der Innenstadt, in einer Einkaufspassage!). Dort darf ich, nur den ermäßigten Eintritt zahlend, duschen. Ich schlendere zurück zum Bahnhof, gönne mir unterwegs einen sehr leckeren Dönerteller und komme ohne größere Probleme wie geplant um 22:30 Uhr zu Hause an.

Fazit: ein rundum gelungener Tag. Ein echtes Geschenk. Einfach großartig, so einfach mal aus dem Alltag zu verschwinden und einen ganzen Tag nur zu laufen. Ich überlege, meiner Frau vorzuschlagen, dass ich das jedes Jahr zu meinem Geburtstag so machen könnte. Dafür sollte ich aber wohl einen günstigen Zeitpunkt abwarten... :zwinker2:
"Die auf den Herrn harren kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden!" (Die Bibel, Jesaja 40,31)

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Das klingt sehr schön!! Jetzt verrate ich dir auch, dass wir DEN Teil noch nicht gelaufen sind. :teufel: Wir sind bisher von Gundelsheim bis Zwingenberg gelaufen. Danke fürs Erkunden, 2020 wird der Teil fällig. :P

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Schöner Bericht zu einem scheinbar schönen Lauf. Respekt wie du mit den vielen Höhenmetern umgegangen bist...
Grüße
Cornelius
Bestzeiten: 17.08.2019 Mauerweglauf 100 Meilen 19.36.35 Stunden. 08.09.2018 RUNWINSCHOTEN (Holland) 100 km 9:33.30. 16.06.2018 Karlsruher Nachtlauf 80 km 7:55:45. Marathon 3:22.10. HM 1:34:32. 10 KM 43:37
Laufberichte: www.corneliusrennt.de

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Noch ein paar Details, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Gesprochen haben wir - unter anderem - über:

- das "Lauf"wetter
- die Konzentrationsfähigkeit und wie sie beim Laufen leidet.
- Die Bahn, Bahncard 100 und wie angenehm Zugfahren eigentlich ist
- die verfehlte Informations- und Preispolitik der deutschen Bahn im Vergleich zur Schweizer Bahn
- Wenn man Zug fährt sollte man vor allem Nachts und am WE auf mögliche (vorhandene) Anschlüsse achten
- abspecken im allgemeinen und bei mir im speziellen (m.E. 90% Kopfsache)
- Bier (ich trinke sein der EM-HF-Niederlage gegen Frankreich keins mehr)
- Ultras und Laufpläne für 2020
- Hydrogels
- Zeitmanagement und Aufwand was das Hobby Laufen angeht
- Die Frage ob Einheimische an der Himmelsleiter trainieren?
- Gehen ist sinnvoll wenn es zu steil wird, und essenziell wenn man solche Distanzen überbrücken will
- Paces im Powerwalktempo sind nicht schlimm, aber sie schaden (wenn man nicht darüber hinauskommt) schlicht der "nicht vorhandenen" Laufökonomie, da es keine Flugphase gibt, man also nicht wirklich läuft. Das ist nicht despektierlich gemeint.
- Garminuhren startet man vor der Bahnhofshalle, damit das GPS gefunden wird. Polar geht auch im Gebäude :nick: :nick:
- Laufen in Städten macht meist keinen Spass wegen der vielen Ampeln und wir sind in dieser Beziehung beide froh über unser Landleben
- Ultras, durchlaufen oder längere Pausen machen?

...

- Chris lief mit Brooks Glycerin, ich mit Saucony Peregrine ISO
- Chris lässt seine Uhr auf Pause wenn die nächste Fußgängerampel absehbar rot ist, ich starte sie wenn ich über grün gehe um sie dann erneut zu stoppen. :zwinker5:
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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Schöner Bericht... dann habt ihr ja jetzt eine gute Vorbereitung für den Gelita Long Distance Trail im Herbst 2020.
Dort kommt die Himmelsleiter nach ca 43 von 50km. 😉

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Danke für den interessanten Bericht :)
________________________
10 km - 37:36 (T - April 2019)
HM - 1:30:41 (Sorger Halbmarathon/Graz - April 2018)
M - 3:10:26 (Wien Marathon - April 2019)

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JoelH hat geschrieben:Noch ein paar Details, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Gesprochen haben wir - unter anderem - über:

- das "Lauf"wetter
- die Konzentrationsfähigkeit und wie sie beim Laufen leidet.
- Die Bahn, Bahncard 100 und wie angenehm Zugfahren eigentlich ist
- die verfehlte Informations- und Preispolitik der deutschen Bahn im Vergleich zur Schweizer Bahn
- Wenn man Zug fährt sollte man vor allem Nachts und am WE auf mögliche (vorhandene) Anschlüsse achten
- abspecken im allgemeinen und bei mir im speziellen (m.E. 90% Kopfsache)
- Bier (ich trinke sein der EM-HF-Niederlage gegen Frankreich keins mehr)
- Ultras und Laufpläne für 2020
- Hydrogels
- Zeitmanagement und Aufwand was das Hobby Laufen angeht
- Die Frage ob Einheimische an der Himmelsleiter trainieren?
- Gehen ist sinnvoll wenn es zu steil wird, und essenziell wenn man solche Distanzen überbrücken will
- Paces im Powerwalktempo sind nicht schlimm, aber sie schaden (wenn man nicht darüber hinauskommt) schlicht der "nicht vorhandenen" Laufökonomie, da es keine Flugphase gibt, man also nicht wirklich läuft. Das ist nicht despektierlich gemeint.
- Garminuhren startet man vor der Bahnhofshalle, damit das GPS gefunden wird. Polar geht auch im Gebäude :nick: :nick:
- Laufen in Städten macht meist keinen Spass wegen der vielen Ampeln und wir sind in dieser Beziehung beide froh über unser Landleben
- Ultras, durchlaufen oder längere Pausen machen?

...

- Chris lief mit Brooks Glycerin, ich mit Saucony Peregrine ISO
- Chris lässt seine Uhr auf Pause wenn die nächste Fußgängerampel absehbar rot ist, ich starte sie wenn ich über grün gehe um sie dann erneut zu stoppen. :zwinker5:
Und? Zu welchen Ergebnissen seid ihr gekommen? Da würden mich vor allem die Laufpläne für 2020 interessieren.

Toll, dass ihr Zwei so spontan zusammengefunden habt und es so gut geklappt hat. War zu Beginn am überlegen, ob ich mich hier als Mitläufer melden soll, aber nachdem zügig klar war, dass es am einem Werktag sein wird, war ich direkt raus. Gott sei Dank. Ehrlich gesagt klingt der Laufbericht nicht danach, dass man das unbedingt laufen möchte... :hihi:

Apropos Konzentrationsfähigkeit - ein Trick, den ich anwende, wenn es zäh wird (z.B. beim 10er WK ab km7, beim Marathon ab km 35 oder auch im normalen Training gegen Ende des TDL):

Ich stelle mir dann selbst Rechenaufgaben. Da sind selbst einfache mathematische Rechnungen plötzlich höchst kompliziert und verbrauchen soviel Gehirnschmalz und Zeit, dass der Rest der Strecke schneller rum geht. Erst gestern beim TDL angewendet. Der letzte km war schon zäh... wenn ich die Meter mitzähle, vergeht so ein km elendig langsam.. Aber mit einer Matheaufgabe fluppt das wunderbar. Je desolater dein Zustand, desto höher die Streckenlänge, die vergeht. :D

Saucony Peregrine ISO

Apropos Saucony Peregrine: Genau den hatte ich gestern im Schuhgeschäft an. Besitze keinen Trailschuh (bin sogar den Hermannslauf im Salming Race gelaufen), habe aber langsam Probleme hier, weil seit September durchgehend alles total schlammig und rutschig ist. Ich dachte vorher: "Oh Gott, Trailschuh.. ob ich mich überhaupt noch an so einen festen schweren Schuh gewöhnen kann?" War dann total überrascht über den Peregrine, der sich nicht schwerfällig und steif anfühlte. Hab ihn aber nicht direkt mitgenommen, obwohl er mich sehr positiv überrascht hatte. Der Verkäufer sagte, er läuft ihn selbst im Winter - bei Schnee und Eis wäre er super. Wollte hier mal nachfragen, ob er bei rutschigen Matschepampe-Untergrund auch hilfreich ist?

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Lilly* hat geschrieben:Und? Zu welchen Ergebnissen seid ihr gekommen? Da würden mich vor allem die Laufpläne für 2020 interessieren.
Meistens waren wir uns einig :wink:
Meine Laufpläne, ganz ganz grob, eventuell 2.2. 6Std. Hallenkreiseln auf der 145m Bahn, sicher 30.5. Stockholm-Marathon, eventuell 19.9 (?) Baden-Marathon. Ohne ihm vorgreifen zu wollen, Nachtzeche plant m.W. den Kandel-Marathon und die 24 Std. in Delmenhorst, ich mag den Kandel-Marathon gar nicht, der Wald da ist einfach total trostlos, wenn man die schönen Ecken der Pfalz gewohnt ist.
Lilly* hat geschrieben: Apropos Konzentrationsfähigkeit - ein Trick, den ich anwende, wenn es zäh wird (z.B. beim 10er WK ab km7, beim Marathon ab km 35 oder auch im normalen Training gegen Ende des TDL):

Ich stelle mir dann selbst Rechenaufgaben. Da sind selbst einfach mathematische Rechnungen plötzlich höchst kompliziert und verbrauchen soviel Gehirnschmalz und Zeit, dass der Rest der Strecke schneller rum geht. Erst gestern beim TDL angewendet. Der letzte km war schon zäh... wenn ich die Meter mitzähle, vergeht so ein km elendig langsam.. Aber mit einer Matheaufgabe fluppt das wunderbar. Je desolater dein Zustand, desto höher die Streckenlänge, die vergeht. :D
Es ging vor allem um die Gefahr des Verlaufens, die verzögerte Reaktionsfähigkeit z.B. in "engen" Kurven, oder bei der Entscheidungs"freudigkeit" am Verpflegungsstand eines Ultras. Oder die Schwierigkeit die Zeit zu berechnen auf der Bahn, während eines schnellen Intervalls.
Lilly* hat geschrieben: Saucony Peregrine ISO

Apropos Saucony Peregrine: Genau den hatte ich gestern im Schuhgeschäft an. Besitze keinen Trailschuh (bin sogar den Hermannslauf im Salming Race gelaufen), habe aber langsam Probleme hier, weil seit September durchgehend alles total schlammig und rutschig ist. Ich dachte vorher: "Oh Gott, Trailschuh.. ob ich mich überhaupt noch an so einen festen schweren Schuh gewöhnen kann?" War dann total überrascht über den Peregrine, der sich nicht schwerfällig und steif anfühlte. Hab ihn aber nicht direkt mitgenommen, obwohl er mich sehr positiv überrascht hatte. Der Verkäufer sagte, er läuft ihn selbst im Winter - bei Schnee und Eis wäre er super. Wollte hier mal nachfragen, ob er bei rutschigen Matschepampe-Untergrund auch hilfreich ist?
Ist er, Grip hat er wie die Wutz, das muss ich sagen. Allerdings hat er auch ein "Problem". Der Schuh ist alles andere als Wasserdicht, im Gegenteil, das Obermaterial ist sehr luftig. Man wird also relativ schnell nass bei Regen oder in tieferem Schnee oder Pfützen. Aber was den Grip angeht, da ist er top. Des Weiteren ist er das Gegenteil von steif, das mag ich auch sehr. Aber was die Wasserdichtigkeit angeht, da bevorzuge ich den NB Vazee Summit, denn hab ich mal auf der Resterampe gekauft, hat nicht ganz so viel Grip, dafür ist das Obermaterial "dichter" und der Schuh ist m.E. auch einen ticken leichter. Aber das Gewicht des Peregrine war gestern das kleinste Problem, das hab ich nicht wirklich gespürt.
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JoelH hat geschrieben:Meistens waren wir uns einig :wink:
Meine Laufpläne, ganz ganz grob, eventuell 2.2. 6Std. Hallenkreiseln auf der 145m Bahn, sicher 30.5. Stockholm-Marathon, eventuell 19.9 (?) Baden-Marathon. Ohne ihm vorgreifen zu wollen, Nachtzeche plant m.W. den Kandel-Marathon und die 24 Std. in Delmenhorst, ich mag den Kandel-Marathon gar nicht, der Wald da ist einfach total trostlos, wenn man die schönen Ecken der Pfalz gewohnt ist.
Stockholm ist wirklich wunderschön - falls du noch nicht da warst. :daumen:
Baden- und Kandelmarathon sagt mir gar nichts, muss ich mal schauen.
Den 24h Lauf in Delmenhorst hatte ich schon vernommen. Wird bestimmt super mit gefühlt dem halben Forum. :D

Bzgl. 02.02.2020 (sorry, wird jetzt n büschn off-topic):

Hab mal gegoogelt. Scheint in Kaiserslautern zu sein. Das ist nicht weit entfernt von mir. Für den Tag habe ich einen 30km Lauf geplant. Winter, kalt, nass und neblig ist ja mein favorisiertes Laufwetter, aber möglicherweise habe ich bis Februar auch mal die Nase voll davon und vielleicht wäre es ganz nett, mal einen der langen Läufe flach und im Warmen zu absolvieren. Und mental sicher auch eine Herausforderung 30km in 145m Runden... :D

Musste aber grad mal schauen, was der 02. Februar für ein Termin ist, ob das vielleicht mit Karneval kollidiert oder sowas...
Hab rausgefunden, der 02.02. ist der Tag des arbeitslosen Duftbaums: :hihi:

Am 02. Februar 2020 wird der geruchsneutrale Tag des arbeitslosen Duftbaums gefeiert. Mit ihm wird allen einfach nur so rumhängenden Duftbäumen gedacht, welche schon längst keine Funktion mehr erfüllen. Zudem wird auf die doppelt dramatische Situation nutzlos gewordener Duftbäume hingewiesen: Sie spenden weder Duft, noch sind sie Baum.Vielleicht trete ich in Kaiserlautern zu Ehren des Tages mit umgehängten Duftbäumchen an. Gleichzeitig stinkt so eine Halle bei 6h Kreiselei möglicherweise n büschn nach Iltiskäfig, vielleicht kann man dem entgegen wirken. :teufel:

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Lilly* hat geschrieben:Und mental sicher auch eine Herausforderung 30km in 145m Runden... :D
Bin da ja letztes Jahr auch mit gelaufen. Und die ersten beiden Stunden waren gar nicht so schlimm, da man ständig an Leuten vorbei gelaufen ist und man sich oft einen Weg "suchen" musste. Danach dünnte das Feld aber immer weiter aus und dann wurde es wirklich härter, weil man nicht mehr so konsequent abgelenkt wurde von dem was man da tut, nämlich eine 145m Bahn zu umkreisen. :klatsch: Aber da sind dann ja schon 20-30km im Kasten und ein 10er geht immer.

Ist ne nette Veranstaltung für den guten Zweck und die Halle war sehr gut temperiert muss ich sagen, war sehr angenehm zu laufen. Die Bahn ist nicht zu hart, das ist gut für die Füße.

Und das Beste, es gibt kein Ziel, man kann aufhören wann man will. :nick: :nick:
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Sorry, dass ich erst heute dazu komme, auf eure Kommentare zu reagieren! Vielen Dank für jeden einzelnen!
JoelH hat geschrieben:Der Ort heisst Hirschhorn :wink: :wink:
Ach, wer wird denn so kleinlich sein? Wusste doch jeder, was gemeint war! :baeh:
Hauptmieter hat geschrieben:Schöner Bericht zu einem scheinbar schönen Lauf. Respekt wie du mit den vielen Höhenmetern umgegangen bist...
Grüße
Cornelius
Ja, umgeGANGEN ist wohl genau richtig. Hatte vorher schon gedacht, mehr laufen zu können. Aber das war nicht drin. No way.
JoelH hat geschrieben:Noch ein paar Details, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

[...]
:geil: Wie krass bist du denn? Jetzt wo du es schreibst: ja, darüber haben wir tatsächlich geredet. Aber das hätte ich nicht so wiedergeben können! Darum beschwert sich meine Frau wohl immer, wenn ich auf ihre Frage "Worüber habt ihr denn geredet" sage: och, eigentlich gar nix. Aber ich meine das dann wirklich so... :teufel:
Lilly* hat geschrieben:Da würden mich vor allem die Laufpläne für 2020 interessieren.
Für mich natürlich alles bestimmend der 24-Stunden-Lauf am 20./21.06. in Delmenhorst. Darauf ist alles ausgerichtet.

In der Vorbereitung noch der Bienwald-Marathon und der Rennsteig-SM. Eventuell noch ein 6-Stunden-Lauf, wenn er direkt vor der Haustür wäre und in den Kalender passt.

Und vielleicht, vielleicht wieder eine solche Tour wie diese hier. Das würde die Montivation hochhalten, von Juni bis November im Training zu bleiben...
dicke_Wade hat geschrieben:Solche Geschenke sind einfach unbezahlbar. Danke, dass du mich auf die doch heftige Strecke mitgenommen hast :)

Gruss Tommi
Da hast du recht. Das sind "Schatzkästchen der Erinnerung", wie ein Freund immer sagt. Diese Tage kann einem keiner mehr nehmen.

Und heftig war es wirklich. Noch gestern habe ich die Belastung deutlich in den Oberschenkeln gespürt, vor allem bergab. Aber so hat man länger was davon...

Liebe Grüße
nachtzeche
"Die auf den Herrn harren kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden!" (Die Bibel, Jesaja 40,31)
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