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Schmerzen im Gesäß bis Außenseite Knie

Schmerzen im Gesäß bis Außenseite Knie

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Hallo zusammen,

Ich suche dringend medizinischen Rat bei meinem Problem. Vielleicht hat ja jemand schon mal ähnliche Probleme gehabt:

Folgendes: Ich verspühre immer wieder heftige - mal andauernd - dann wieder stechende Schmerzen in meiner linken Gesäßhälfte. Die Schmerzen kommen fast immer wenn ich länger als 1-2h Stunden sitze (also z.B längere Autofahrten und in der Arbeit im Büro). Die Schmerzen werden mit der Zeit stärker und ziehen dann runter ins linke Knie und zwar ganz stark an der Außenseite des Knies und an dem weichen Bereich links neben der Patellasehne - das fühlt sich dort an wie ein stechendes Loch! Ich hab das Problem jetzt schon fast 3 Monate und war bei verschiedenen Orthopäden - keiner konnte mir eigentlich weiterhelfen. Zuletzt hab ich die Verdachtsdiagnose Tractussyndrom (also Läuferknie) bekommen, was ich nach dem was ich alles gelesen habe auch gar nicht für abwegig halte. Vielleicht auch noch in Verbindung mit Piriformissyndrom. Ich weiß es leider nicht so genau. Auf jeden Fall mach ich seit geraumer sehr viele Übungen/Dehnungen, die dem Läuferknie entgegen wirken sollen. Gesäßmuskulatur und Hüftbeuger versuche ich seit geraumer Zeit zu stärken ... Das alles hilft auch - meist für kurze Zeit und fühlt sich generell gut an was das Gesamtbefinden meines Körpers und meiner Muskulatur betrifft. Also alles nicht umsonst, ABER das Problem mit der linken Gesäßhälfte und der linken Knieaußenseite bekomme ich einfach NICHT in Griff.
Daher zwei Fragen in die Runde:
1. Hat oder hatte irgendwer schon mal ähnliche Probleme und kann mir Tipps geben? Bzw kann mir generell jemand Tipps geben???
2. Kennt jemand einen sehr guten Sportosteophaten oder einen sehr guten Physiotherapeuten in München oder Raum München, der mir vielleicht bei dem Problem weiterhelfen könnte?

Herzlichen Dank für Hilfe

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Was war denn mit diesem empfohlenen Physio?

P.S.: Hast mal den Pirisformis anschauen lassen? Zickt auch gerne mal rum und zieht - wie Ischias auch - gerne ins Gesäß und ins Bein.
Lieben Gruß
Sabine


**** Ich soll mit ein Ziel setzen, habe ich gehört :zwinker2: ... also gut: ich will endlich den A... hochbekommen und wieder mit Spaß laufen können. Und nicht nach 5km völlig fertig sein. Also runter vom Sofa und raus geht's ... :nick: ****

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Das hört sich nach Piriformis an. Da gibt es hier schon etliche Beiträge. Bitte mal suchen. Was ich empfehlen kann, manuelle Therapie, da wird mit so einem kleinen, ich komm jetzt nicht auf den Namen, abgerundeten Holz gearbeitet. Das Ding arbeitet sich an der Schmerzstelle ab. Da bleibt kein Auge trocken. Der Schmerz vergrößert sich erstmal, aber nach 3 bis 4 Sitzungen wird das besser. Das Problem verschwindet dann irgendwann um dann wiederzukommen. Es wandert auch gerne von li. Nach re. usw. Das heißt du musst nachhaltig was machen. Dazu kann ich dir einmal den Styropurball empfehlen, mit dem du regelmäßig beide Seiten des Allerwertesten bearbeiten solltest. Dann musst du unbedingt prüfen lassen ob ein Beckenschiefstand vorliegt. Des weiteren solltest du regelmäßig Dehn- und Kräftigungsübungen machen die genau diese Bereiche ansteuern. Achte auf deinen Arbeitsalltag wenn du viel sitzt musst du Steh- und Bewegungsphasen mit einbauen. Beim Autofahren kommt der Schmerz ja nach und nach und man weiss zum Schluss gar nicht mehr wie man sitzen soll. Nach jeder halben Stunde anhalten. Beim Training auf die Intensität achten langsamer laufen geht in der Regel, beim schnellen bekommt man Probleme.

Viel Erfolg

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Mich dem voran Geschriebenem voll anschließe. Und, das sollte jeder halbwegs gut ausgebildeter Physiotherapeut erkennen und behandeln können. Im Gegensatz zu Orthopäden. So meine Erfahrung.

Gute Besserung.

Gruss Tommi

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planar hat geschrieben:Das hört sich nach Piriformis an. Da gibt es hier schon etliche Beiträge. Bitte mal suchen. Was ich empfehlen kann, manuelle Therapie, da wird mit so einem kleinen, ich komm jetzt nicht auf den Namen, abgerundeten Holz gearbeitet.
Massagestab, Massageholz. Einfach nur fies. Fies, aber wirksam.

Kräftigung und Dehnen des betroffenen Bereichs (Piriformis, Abduktoren, Gluteus) wäre auch meine Empfehlung. Und natürlich: nur moderate Pensumssteigerungen.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Hallo zusammen und vielen herzlichen Dank für die schnellen und hilfreichen Antworten.

Den hier mir schon vor längerer Zeit empfohlenen Physiotherapeuten werde ich heute einen Besuch abstatten.

Piriformis - ja - habe ich auch schon länger in Verdacht. Denkt ihr, dass der Piriformis auch für die Schmerzen an der Knieaußenseite verantwortlich ist oder dass ich zusätzlich auch noch den Tractus als Problem ansehen muss. Ich hoffe ich gelange an einen guten Physiotherapeuten ....

Danke

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Der Piriformis drückt, wenn er geschwollen, verhärtet oder sonst was ist, gerne mal auf den Ischiasnerv und kann damit alle Schmerzempfindungen auslösen, die sich gemeinhin mit dem Ischias verbinden lassen. Das kann durchaus bis zum Knie oder bis zum Fuß reichen. Und wenn's im Piri mal so richtig schön zwickt, ist per Schonhaltung und Vermeidungsbewegung auch manch anderes Wehwehchen möglich. Löchere deinen Physio, den hast du mindestens 20 min. ganz für dich allein. Frage ganz genau nach, was dir fehlt. Und lass dir vor allem Übungen zeigen, die für dich geeignet sind.

Viel Erfolg heute und gute Besserung.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Hallo rexina,

du schreibst, was du Schmerzhaftes fühlst, aber nicht wer du bist. Groß, klein, schwer, leicht, alt, jung, Trainingszustand und manches andere, das für deine Schmerzsymptomatik noch bedeutsam sein könnte, fehlt. Du beschreibst nur die Störung, aber nicht mal ansatzweise die Verfassung des "Systems" auf das diese Störung einwirkt. Vor allem lässt dein Beiträg nicht im Mindesten erkennen, ob und wie die Beschwerden mit deinen läuferischen Aktivitäten zusammenhängen. So wie das da steht (Entstehung bei langem Sitzen in Büro oder Auto), könnte das auch jeder Nichtläufer in einem einschlägigen medizinischen Forum gepostet haben. Keine gute Grundlage, wenn man Rat sucht. Aus dem Gesagten lässt sich trotzdem "etwas" ableiten. Zum einen das Befremden, wie man aus der Art dieser "Störung" auf ein reines Knieproblem schließen kann. Wenn die Beschwerden im Gesäß beginnen, liegt der Verdacht nahe, dass da nerval einiges im Argen liegt. Das kann im Gesäß situiert sein, dort beginnen, muss aber nicht. Das kann auch weiter "oben" beginnen. Wiewohl ich betonen möchte, dass unsere Beiträge im Forum immer ein Fischen im Trüben sein müssen, weil wir keine Ärzte sind, dich nicht sehen und nicht fühlen. Wirkliche Hilfe wirst du nur unter kundigen Augen und Händen finden.

Du hast mit Übungen begonnen. Soweit erkennbar Kräftigung und Dehnung jener Partien, die von den Beschwerden betroffen sind. Was das angeht, solltest du umfassender und bedeutend langfristiger Denken und dementsprechend deine Erwartungen anpassen. An aufrechter Haltung und Bewegung ist das gesamte muskuläre System des menschlichen Körpers beteiligt, vor allem auch Rücken- und Bauchmuskulatur, denen häufig zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird - nur mal allgemein gesprochen. Training sollte also alle Körperbereiche einbeziehen, nicht nur jene, "wo's weh tut". Darüber hinaus dauert es für gewöhnlich eher Monate statt Wochen, bis ein sinnvolles Programm aus Kräftigung und Dehnung seine Wirkung entfaltet. Dabei geht es darum muskuläre Ungleichgewichte und ggf. Verkürzungen und Verspannungen abzubauen. Das dauert. Zunächst muss sich das betroffene Gewebe "umbauen", danach das Nervensystem "erkennen", dass es keinen Grund mehr gibt weiter Schmerzen zu erzeugen. Wie gesagt: Das dauert. Unter Umständen muss das Training auch noch von anderen therapeutischen Maßnahmen begleitet werden, was dir aber ausschließlich geschulte Therapeuten und (Sport-) Ärzte werden sagen können.

Das war's. Mehr ist aus deinem mageren Beitrag von einem Läufer und Nichtmediziner nicht herleitbar.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Ich hab ca. 2 Jahre gebraucht, um meine "sitzende" Haltung wegzubekommen - genauso wie Udo es beschreibt, hat es erst einmal Monate gedauert, bis die Verkürzung beseitigt war. Das klingt alles prima machbar, wenn man es so liest - in der Praxis bedeutet es, am besten täglich daran arbeiten und unter Umständen eine langwierige Umstellung.

Du brachst eine klare Idee - wohin genau soll die Reise gehen und welche Einzelschritte gehe ich dahin. Ich hab ein Bild im Kopf - bzw. einen Film - da bewege ich mich hin und darauf zu - und wenn das Ziel ein Traum bleibt , ist es der Weg unbedingt wert.

Bewegungsmuster und Fehlhaltungen etc. verändern zum Besseren hin ist immer ein empfehlenswerter Ansatz. Unabhängig vom Sport... Im Prinzip können wir uns über jede Malaise freuen, denn im Grunde hilft uns das, auf dem Weg dorthin zurück, wo wir vermutlich schon mal waren - bevor wir zu lange am Schreibtisch gesessen sind, im Auto etc. etc.

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seit Jahren betreue ich ehrenamtlich eine Behindertensportgruppe, da ist ein junger Mann der sehr viel Talent hat. Dieser hat die selben Symptome wie im ersten Beitrag beschrieben. Als er uns vor längerer Zeit die Schmerzen schilderte, sind wir mit ihm zum Arzt, zum MRT zum Orthopäden, zur manuellen Therapie. Haben ihm ein Training (Kräftigung u. Dehnung) zusammengestellt welches er auch abgearbeitet hat usw.. Die Diagnose war Piriformis. Es war dann mal kurzzeitig weg, um auf der anderen Seite wiederzukommen. Wir haben uns mit dem Thema intensiv beschäftigt. Leider konnten wir keine Lösung finden und sind derzeit ein wenig ratlos. Auch eine Laufpause brachte nur kurzzeitig Verbesserung. Er war voriges Jahr mit als Zuschauer beim Berlin Marathon, das hat ihm so gefallen, das ich uns beide zum Berlin Marathon angemeldet habe, ist als Weihnachtsgeschenk gedacht, freu mich jetzt schon auf seine Reaktion Heiligabend. Wir müssen aber das Problem in den Griff kriegen. Wenn noch jemand was beisteuern könnte wäre ich sehr dankbar.

Entschuldige bitte Rexina das ich mich hier mit eingeklinkt habe.

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https://www.youtube.com/watch?v=ZAZtanP4yEI

schau dich mal in diesem Kanal um - da wird sehr gut beschrieben, wie erst bestimmte Muskeln aktiviert werden müssen, damit andere trainierbar sind

es geht da zwar zunächst primär um Kniebeschwerden, aber der Zielpunkt des Trainings ist die Gesäßmuskulatur bzw. die Hüfte

evtl. bringt der Test weiter, welche Muskeln "schwächeln" und dann gezielt aufbauen

meiner Erfahrung nach gibt es auch einen Punkt, wo genau so, wie du es beschreibst, alles gemacht wurde - und der Körper macht "dicht", weil die Einbettung in einen Bewegungsablauf fehlt, der nicht kopfgesteuert ist

man hat so viel trainiert auf der Matte, mit Therabändern etc., dass einem die Freude an der Bewegung abhanden gekommen ist und man fühlt sich/ist eingerostet

dann liegt die Lösung nicht in noch mehr Übungen :wink:

ich finde den Kanal sehr hilfreich - die amerikanischen Physios sind aus meiner Sicht sowieso Lichtjahre voraus

es gibt folgende Möglichkeiten - der Körper hat sich um die Zielmuskulatur herumgemogelt bzw. sie wurde nicht erreicht
oder die Maßnahmen hatten nicht die richtige Zielmukulatur, um das eigentliche Problem zu lösen
oder vor lauter Überei ist die Lockerheit abhanden gekommen und es hapert an der Einbettung in den Bewegungsablauf bzw. an der Umsetzung

habt ihr eine Laufanalyse gemacht - evtl. wäre das ein sinnvoller Schritt

vielleicht kommt da ja raus, dass längst alles passt - dann Alternativtraining, neue Laufstrecke, nette Laufgruppe - erst mal wieder easy ins Rollen kommen

die letzte Möglichkeit wäre auch noch, dass der Körper das Ziel aushebelt, weil es innere Widerstände gibt (Angst vorm Scheitern? Ziel zu groß? Ziel zu früh? etc. etc.)

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Piriformis Syndrom hatte ich auch schon, kann dauern bis man es los ist (bei mir hat der Versuch die einbeinige Kniebeuge erlernen zu wollen genau die richtigen Muskeln gestärkt um es los zu werden)

Es muss jedoch nicht unbedingt am Piriformis liegen. Ich hatte diesen Herbst etwas ähnliches, dachte daher auch Piriformis. Piriformis dehnen bringt oft etwas Erleichterung, brachte mir jedoch nichts. Auch alle anderen Übungen/Dehnungen für die Region waren quasi nutzlos. Ich hatte auch immer den Eindruck nicht an der richtigen Stelle zu arbeiten (auch wenn dort der Schmerz/Druck saß). Ich hab dann mal das ganze Bein von oben bis unten massiert und dabei Verhärtungen in den Adductoren gefunden, also entgegen meiner Erwartungen nicht auf der außen sondern der Beininnenseite. Sie rauszumassieren hat das Problem fast beseitigt. Auf der Köln Marathon Messe hab ich dann den dortigen Physio Draufschauen und Massieren lassen. Er bestätigte meinen Eindruck, Verursacher war der Musculus gracilis.

Ich empfehle daher, bei Problemen in den Abduktoren auch mal nach Verhärtungen in den Adduktoren zu suchen.

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Kompensierende Adduktoren = überlastete Abduktoren

mir hilft auch ein keilförmiges Kissen in Seitlage (unter das angewinkelte Bein) und ich kann sofort spüren, wie die verspannte Muskulatur sich lockert

bei mir ist die Innenseite extrem schnell beleidigt - ich trau mich nicht dran an den "grazilen Muskel" mit dem Lacrosseball... :frown:

und die ganze kinetische Kette macht mir Ärger - Schulter links - Hüfte rechts - ich bin jetzt um 1 Brücke erleichtert, die auf den hinteren Weisheitszahn im Oberkiefer gedrückt hat - alles "arbeitet" verstärkt und ich hoffe zum Besseren :daumen:

das Bescheuerte ist, während ich laufe, fühlt sich das okay an - es ist, als wenn ein Schalter sich umlegt und ich hab das Gefühl , ich könnte Kilometer um Kilometer "fressen"

danach bin ich komplett in der Dysbalance und es ist vollkommen unangemessen im Verhältnis zur absolvierten Strecke und Laufdauer

ich hab letztes Jahr auf einer Laufveranstaltung mit einer Fitnesstrainerin dort gequatscht - wir haben beide in der Umkleide rumgeächzt :D - sie sagte, in einigen Jahren mit dem Rollator an den Start - dann ohne Rollator ein Superrennen abliefern und wieder heimeiern

genauso fühlt sich das an bei mir - alles tutti beim Laufen - danach wieder Rumeiern - Triggerpunkte behandeln, Dehnen, rollen, Sauna, Kräftigungsübungen etc. etc.
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