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Ist weniger als 30 Minuten am Tag laufen noch sinnvoll?

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Jolly Jumper hat geschrieben:Ein Orthopäde machte einmal die treffende Aussage:
Ich verstehe nicht, warum die Leute, die Beschwerden mit dem Bewegungsapparat haben, weil sie sich nicht bewegen, meinen, die Beschwerden könnten wieder weggehen, indem sie sich noch weniger bewegen....
Hallo JJ,

zu dem Orthopäden würde ich niemand schicken. Das für den Fall, dass er nicht einfach nur einen schlauen Spruch zum Zwecke der Effekthascherei absondern wollte, sondern den Zusammenhang tatsächlich nicht nachvollziehen kann. Dann versteht der vielleicht den Körper seiner Patienten, aber nicht den Menschen an sich. Was für einen Arzt nicht unbedingt eine Empfehlung ist ...

Es beginnt schon damit, dass die wenigsten Menschen sich des Zusammenhangs zwischen Wohlbefinden und Bewegung wirklich bewusst sind. Dass sie das vielleicht sogar mehrfach anders erlebt haben. Dass sich zu bewegen für sie nur Anstrengung oder gar enttäuschendes Erleben bedeutet und nichts, was Spaß macht. Nur ein Beispiel und wirklich nicht repräsentativ, nur um zu zeigen, wie es "laufen" kann: Aus heutiger Sicht hätte ich es gut gefunden, wenn meine Eltern mich dazu ermutigt hätten in einem Verein Sport zu treiben. Wobei es mutmaßlich gleichgültig gewesen wäre, wohin sie mich geschickt hätten. Egal, ob zum Fußball, Handball, Leichtathletik, etc. Die Idee hatten sie auch. Nur leider, leider wollten sie, dass ich den einzigen Sport treibe, zu dem ich infolge Körperbau und fehlender Geschmeidigkeit am allerwenigsten tauge: Sie schickten mich in einen Turnverein. Das war schlichtweg der nackte Horror. Ich brachte da gar nichts zustande, tat mir auch mehrmals weh. Also habe ich das nach kurzer Zeit abgebrochen und damit war das Thema "Sport" für meine Eltern durch ... "Unser Sohn hat keine Lust Sport zu treiben ..." Das war eine andere Zeit damals, außer Bücherlesen und Fernsehen gab's keine Ablenkung, die einen zur Unbeweglichkeit hätte verleiten können. Für mich nicht genug. Weswegen ich auch ohne organisierten Sport den Spaß am Draußen- und Aktivsein nicht verlor. Seit etlichen Jahren allerdings ist die Wahrscheinlichkeit in der Schiene der Nichtbewegung zu enden für Heranwachsende riesengroß und sie wächst weiter. Das ist das eine.

Das andere ist, dass den Menschen nicht erklärt wird, warum es wichtig ist sich zu bewegen sich auch körperlich anzustrengen. Also lassen sie's oft aus Bequemlichkeit sein. Wiewohl ein schlanker Körper nicht zwingend Bewegung voraussetzt. Jeder kennt schlanke Menschen, die keinen Sport treiben und auch sonst nicht sonderlich körperlich aktiv sind. Wenn dann Beschwerden auftreten, gleich welcher Art, ist es Aufgabe des behandelnden Arztes aufzuklären und den Betreffenden zur Bewegung aufzufordern. Wobei es einfach nicht reicht sich auf Formeln zu beschränken: "Sie müssen sich mehr bewegen!" - Da muss ein konkreter Handlungsauftrag her. Eine Verordnung. Der Doc kann sich beim Verordnen von Pillen auch nicht darauf beschränken zu sagen "Davon müssen sie welche einnehmen!" - Er legt exakt die Dosis fest.

Es ist vor allem Aufgabe des Arztes dem Patienten klar zu machen, dass er sich trotz Beschwerden bewegen soll, so nichts Akutes dagegen steht. Ihm zu versichern, dass das die Heilung nicht verhindert, das Leiden gar verschlimmert, sondern mittel- bis langfristig hilft. Ihm darüber hinaus klarzumachen, dass das keine "Verordnung" für ein paar Wochen ist - bis es "wieder gut ist" - sondern lebenslange Aktivität über das Abklingen der Beschwerden hinaus gefordert ist. Bei bestehenden Beschwerden wird jeder Patient instinktiv versuchen die schmerzenden Partien zu schonen. Der Arzt muss ihm versichern, dass es richtig sein kann trotz Zipperlein den Sessel zu verlassen und zu gehen, laufen, was immer.

Schlussendlich auch noch das: Wenn Menschen im Alter rasch abbauen, dann nicht zuletzt, weil sie in eine Abwärtsspirale geraten: Sich bewegen tut weh - irgendwo, irgendwas ... also bewege ich mich weniger ... dadurch werde ich inaktiver, unbeweglicher, auf jedwede Art weniger leistungsfähig ... und wenn ich wieder versuche mich zu bewegen, tut es aller Voraussicht nach noch mehr weh. Also lasse ich es sein, denn ich bin alt, das ist der natürliche Lauf der Welt ... Nicht alle, vielleicht nicht mal viele, reagieren auf körperliche Einschränkungen wie die steinalte Frau, die mir über Jahre immer wieder begegnete. Immer dann, wenn ich mein Lauftraining von zu Hause auf in eine bestimmte Richtung begann, wo sich am Ende unseres Dorfes noch ein asphaltierter Radweg ein paar hundert Meter bis zum Fluss hinzieht. Die alte Frau schob einen Rollator vor sich her. Mühsam, langsam, aber sie war bei jedem Wetter unterwegs. Wie oft habe ich ihr parallel zum Gruß innerlich applaudiert. Frenetisch applaudiert. Kurz davor hatte ich noch innerlich gejammert: Scheißwetter, warum tue ich mir das jetzt an ... Ihrer ansichtig geworden packte mich Demut und meine Schritte wurden leichter. Sie wird mir immer Vorbild sein, mich nicht hängen zu lassen, egal wie schwer mein Körper es mir dereinst machen wird in Bewegung zu bleiben!

An die Adresse jenes Orthopäden und vieler anderer: Statt wohlfeiler Sprüche sollten jene, die es besser wissen und ausreichend Autorität besitzen - wodurch auch immer - versuchen, den Menschen Klarheit über die Natur ihres Körpers zu geben, was der braucht, um möglichst lange gesund zu bleiben.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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U_d_o hat geschrieben: An die Adresse jenes Orthopäden und vieler anderer: Statt wohlfeiler Sprüche sollten jene, die es besser wissen und ausreichend Autorität besitzen - wodurch auch immer - versuchen, den Menschen Klarheit über die Natur ihres Körpers zu geben, was der braucht, um möglichst lange gesund zu bleiben.
Ich glaube du liegst hier komplett daneben. Ich verstehe den Spruch so, dass die Leute erst gar nicht zum Orthopäden gehen, sondern einfach noch konsequenter daheim bleiben. Eben weil alles andere weh tut. Und das macht es eben noch schlimmer. Sie holen sich keine Hilfe, sondern meinen aus sich heraus, dass nichts tun die Sache besser macht. Dem ist aber nicht so. Wer sich nicht bewegt, verliert eben diese Fähigkeit, wie du ja selbst anmerkst. Doch die Leute vermuten - abstruserweise - genau das Gegenteil.
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Lieber Udo,

meist bin ich völlig deiner Meinung, dieses Mal sehe ich es etwas anders.

Dieser Satz entsprang der Verzweiflung des Orthopäden, der damit mitnichten meinte, alle Menschen wären so. Und ich kann ihn verstehen, denn ich arbeite in der gleichen Branche und entgegen dem, wie du oder viele andere hier ticken, gibt es viele Leute, denen erklärst du alles mehrfach, gibst ihnen jede Hilfe an die Hand, leitest sie an mit Physiotherapie, Ernährungsberatung und vielem mehr, erklärst ihnen, dass es Schmerz und Schmerz gibt und es ändert in den Köpfen leider nichts. Ich bin wirklich ein Menschenliebhaber und pädagogisch nicht unfähig, aber manchmal könnte man die Wände hoch gehen. In unserer Ausbildung hatten wir gelernt, wenn der Patient seine Übungen nicht macht, sind wir schuld. Wir haben ihn nicht gut angeleitet, nicht gut genug motiviert, nicht plausibel machen können, warum das wichtig ist. Ich bin als junge Physiotherapeutin frustriert gewesen. Irgendwann habe ich mal zu einem gesagt, es wäre mir egal, ob er seine Übungen mache, ich hätte davon schließlich keine Schmerzen, sondern er. Bei manchen hat auch diese Aussage geholfen, mich hat es ein Stück befreit. Ich habe für mich entschieden, dass ich nicht möchte, dass die Patienten bei mir an der Türe die Verantwortung für sich abgeben. Ich arbeite gerne und wirklich bis heute mit großer Begeisterung und Leidenschaft mit den Menschen, aber die Betonung liegt auf MIT.


Aber es ist trotzdem so, es gibt einen nicht unerheblichen Prozentsatz, die WOLLEN ihre Komfortzone nicht verlassen. Die hätten gerne, dass ein anderer oder eine Pille die Schmerzen wegmacht und sie nichts ändern müssen. Das gibt es auch bei übermotivierten, ihren Körper überstrapazierenden Sportlern, aber öfter bei den sogenannten Couchpotatoes. Die sitzen den ganzen Tag im Büro, dann im Auto, danach am Esstisch und zuletzt auf dem Sofa und sind völlig überzeugt, sie können daran nichts ändern. Die bekommen Rückenschmerzen und bewegen sich dann -trotz Aufklärung- erst recht nicht mehr.

Und zum Aufrütteln kann man diesen Spruch ruhig -mit einer Prise Humor versehen- mal anbringen.

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U_d_o hat geschrieben:zu dem Orthopäden würde ich niemand schicken. Das für den Fall, dass er nicht einfach nur einen schlauen Spruch zum Zwecke der Effekthascherei absondern wollte, sondern den Zusammenhang tatsächlich nicht nachvollziehen kann. Dann versteht der vielleicht den Körper seiner Patienten, aber nicht den Menschen an sich. Was für einen Arzt nicht unbedingt eine Empfehlung ist ...
Schlimmer finde ich eigentlich, wenn der Arzt die Erwartungshaltung des Patienten erfüllt und Schmerzmittel und Einlagen statt Bewegung und Physiotherapie verordnet. Das hilft zwar gegen die akuten Beschwerden, löst aber das eigentliche Problem nicht. Wahrscheinlich ist der Patient zufrieden. Wahrscheinlich sucht er die Praxis noch häufiger auf.

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U_d_o hat geschrieben:Das andere ist, dass den Menschen nicht erklärt wird, warum es wichtig ist sich zu bewegen sich auch körperlich anzustrengen. Also lassen sie's oft aus Bequemlichkeit sein.
Was mich so entsetzt ist die Tatsache, dass eine Gesellschaft (eigentlich alle übersättigten Gesellschaften) es schaffen kann, binnen ein, zwei Generationen alles so vollständig zu verlernen, was in Sachen Gesundheit mal Allgemeinwissen war: Bewegung im Alltag statt Daddeln und eSports, ausgewogene Ernährung statt Convenience/Fast Food, Hausmittel statt Chemie beim Schnupfen etc.

Sicher müssten mindestens alle Ärzte ihre Patienten über solch grundlegende Dinge aufklären, aber wenn jemand erst mit Arthrose zum Arzt kommt, ist es ja längst zu spät. Und wir haben (in dieser Hinsicht "leider") freie Arztwahl. Wenn ein Arzt mir mehr oder weniger diplomatisch mitteilt "Kriegen Sie mal Ihren Arsch hoch, bewegen sich und specken erstmal 15 kg ab", dann kann jeder, der's nicht hören will, einfach zum nächsten Arzt gehen, der nicht so rumzickt, sondern wortlos den Rezeptblock zückt. Und letzterer Arzt wird auch noch von den Krankenkassen belohnt, weil er in kürzerer Zeit das gleiche (knappe) Honorar einstreichen und so mehr Patienten durchschleusen kann.

Was lehren unsere Schulen eigentlich im Biologieunterricht? Ach ja, da hört man heutzutage ja gar nicht mehr hin, weil das ja Schule ist und man gerade keinen Bock hat. Oder weil die entscheidenden Unterrichtsstunden gerade ausfallen, weil der Lehrer zur Fortbildung muss. Was lehren Eltern ihre Kinder eigentlich, wenn sie sie schon ab dem Säuglingsalter ständig mit irgendwelchen zuckerhaltigen Snacks ruhigstellen - Tee, Kekse, Cola, Eis. Und mittags schnell, schnell die Tiefkühlpizza auf den Tisch. Für was ist eigentlich das Internet gut? Wirklich nur für Schminktipps und eCasinos?

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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RunningPotatoe hat geschrieben:Was mich so entsetzt ist die Tatsache, dass eine Gesellschaft (eigentlich alle übersättigten Gesellschaften) es schaffen kann, binnen ein, zwei Generationen alles so vollständig zu verlernen, was in Sachen Gesundheit mal Allgemeinwissen war: Bewegung im Alltag statt Daddeln und eSports, ausgewogene Ernährung statt Convenience/Fast Food, Hausmittel statt Chemie beim Schnupfen etc.
"Seien Sie sich bewußt, dass das, was Sie über Ihr persönliches Wohlbefinden zu wissen glauben, vielfach das Resultat gezielter Manipulation durch Industrien ist, deren primärer Fokus ihr Gewinnstreben und nicht notwendigerweise Ihre Gesundheit und Sicherheit ist. " Prof. Dr. Tim Noakes
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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RunningPotatoe hat geschrieben:Was mich so entsetzt ist die Tatsache, dass eine Gesellschaft (eigentlich alle übersättigten Gesellschaften) es schaffen kann, binnen ein, zwei Generationen alles so vollständig zu verlernen, was in Sachen Gesundheit mal Allgemeinwissen war:

Theoretisch weiß es die Bevölkerung ja.
Aber das Problem ist die Umsetzung - wie immer harkt es da bei der Umsetzung der Theorie in die Praxis.
RunningPotatoe hat geschrieben: Sicher müssten mindestens alle Ärzte ihre Patienten über solch grundlegende Dinge aufklären, aber ..... freie Arztwahl. Wenn ein Arzt mir mehr oder weniger diplomatisch mitteilt "Kriegen Sie mal Ihren Arsch hoch, bewegen sich und specken erstmal 15 kg ab", dann kann jeder, der's nicht hören will, einfach zum nächsten Arzt gehen, der nicht so rumzickt, sondern wortlos den Rezeptblock zückt. Und letzterer Arzt wird auch noch von den Krankenkassen belohnt, weil er in kürzerer Zeit das gleiche (knappe) Honorar einstreichen und so mehr Patienten durchschleusen kann.
+1

Hier seh ich das größte Problem
Nicht die gesunde Lebensweise wird belohnt sondern sondern alles andere.

Die Krankenkasse zahlen und belohnen auch noch die zigste Raucher- und Alkoholentwöhnung.
Es ist kein Problem mit Adipositas, Rauchen, Saufen und Erkrankungen durch Bewegungsmangel alle 2 Jahren eine Kur zu bekommen.
Drogen Gebrauch wird gesellschaftlich gebilligt und bedeutet für die Betroffenen bei Straffälligkeit Straffmilderung und bei Erkrankungen Versicherungsschutz.

Aber was ist mit den gesund Lebenden?
Eine Kur wegen Stress? "Sie haben ja ihren Sport"
Gesundheitsbonus bei den Krankenkassen aufgrund meines Sports? Sehr eingeschränkte Möglichkeiten

Hinzu kommt noch die falsche Rücksichtsnahme.
Bei uns hier in der Gemeinde sind Wohnheime für betreutes Wohnen im Alter.
Bisher sind die alten Leute immer so gut wie es ebend ging mehrmals am Tag zum Markt gelaufen haben eine Kleinigkeit eingekauft und dort ein schwätzchen gehalten.Alle waren sie glücklich.
Die Alten hatten ihr Anreiz zur Bewegung und deren Betreuer freuten sich über deren Aktivität.
Ohne das eine zusätzliche Bushaltestellen gefordert wurden, hat man nun in der Nähe zu den Wohnheimen aus Steuergelder Bushaltestellen gebaut, damit die Alten nicht mehr soweit laufen müssen. War sehr nett gemeint.

Ergebnis war, die Bushaltestellen wurden sofort beliebte Zustiegsstellen für die Kinder und Jugendlichen die nicht mehr zum Markt und Bahnhof laufen wollten.
Erst später begannen auch die Alten Leute den Bus zu benutzen.
Jetzt 3 Jahre später höre ich von den Betreuern, die Mobilität und die gesundheitliche Verfassung der busfahrenden Alten hat dramatisch abgenommen und sie bedauern den Bau der Bushaltestelle.

Die Politik hat also im guten Glauben den Menschen ein Gefallen zu tun Bushaltestellen gebaut die keiner gefordert hat (vielleicht war es auch eine EU-Verordnung?) und damit junge und alte Menschen verführt den bequemen und ungesunden Weg zu nehmen.

Und wenn man ganz ehrlich zu sich selbst ist, dann findet man ganz viele eigentlich überflüssige öffentliche Entscheidungen die eigentlich nur die Bequemlichkeit der Massen nutzen und nicht dem Gesundheitssystem.

Wo wir wieder beim Thema wären..
ja, 30 Minuten am Tag können sinnvoll sein - je nach der Zielsetzung.
:D
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Ach, der Punkt ist doch einfach auch die Fähigkeit des Ausblendens. "Ich weiß das ich zu dick bin", ist doch ein Spruch der alles versinnbildlicht!

Es ist ja nicht so, dass die Leute es nicht wissen, es ist die Bequemlichkeit die sie daran hindert etwas dagegen zu tun! Am liebsten wird die fehlende Zeit vorgeschoben. Dazu wird dann eine vermeintliche Zwangsläufigkeit konstruiert und das Gewissen ist befriedigt.

Z.B. "muss" man nach dem Heimkommen natürlich zunächst zu Abend essen. Danach kann man logischerweise zwei Stunden keinen Sport machen und dann ist auch schon dunkel draußen, da kann man nicht mehr laufen gehen. Und schon hat man sich selbst beruhigt damit, dass man einfach keine Zeit hat.

Dass man auch zuerst im hellen laufen kann um danach zu essen und sich dabei die 2 Stunden Wartezeit aufs Dunkel werden spart. Na ja, darauf "muss" man nicht kommen, wenn man nicht will :zwinker5:
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+1

Nachdem ich hier so fleißig mitgeschimpft habe, jetzt aber mal der Griff an die eigene Nase.

Ich war mein Leben lang zu fett (zumindest während längerer Laufpausen), hatte schon lange Bluthochdruck, kümmerte mich aber erst drum, als es weh tat (Gicht im Fuß, die auch erst Jahre nach dem ersten Anfall diagnostiziert wurde). Die Unwissenheitsausrede zieht bei mir leider überhaupt nicht, da meine Eltern schon vor meiner Geburt dazu kamen, sehr gesundheitsbewusst zu leben. Das was sie uns Kindern damals "predigten" (das war vielleicht ihr einziger Fehler), was gesund ist und was nicht, wurde damals noch ungläubig kopfschüttelnd abgetan ("Kein Fleisch? Aber da muss man doch sterben!"), heute aber als die neuesten Errungenschaften der Medizin gefeiert. Ich kann also nicht abstreiten, von Anfang an (fast) alles gewusst zu haben und entfernte mich doch so weit von all dem. Erst seit sich in den letzten 5 bis 7 Jahren bei mir die Diagnosen von irreversiblen Sachen häufen, bin ich aufgewacht und entdecke mein Gesundheitsbewusstsein. Reichlich spät, aber bekehrte Sünder sind ja bekanntlich die schärfsten Prediger... :rolleyes2

LG Christoph

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Jolly Jumper hat geschrieben:Ich habe für mich entschieden, dass ich nicht möchte, dass die Patienten bei mir an der Türe die Verantwortung für sich abgeben. Ich arbeite gerne und wirklich bis heute mit großer Begeisterung und Leidenschaft mit den Menschen, aber die Betonung liegt auf MIT.

Aber es ist trotzdem so, es gibt einen nicht unerheblichen Prozentsatz, die WOLLEN ihre Komfortzone nicht verlassen. Die hätten gerne, dass ein anderer oder eine Pille die Schmerzen wegmacht und sie nichts ändern müssen.

Und zum Aufrütteln kann man diesen Spruch ruhig -mit einer Prise Humor versehen- mal anbringen.
Hallo JJ,

da sind wir im Prinzip ganz nah beieinander. Durch die vielen Gespräche mit meinem Physio weiß ich, dass helfende, heilende Hände durchaus irgendwann an ihre mentale, emotionale Grenze stoßen, ab der sie sich dann vom Schicksal ihrer "Kundschaft" distanzieren. Entweder weil zu intensives Mitleiden einen einfach runterzieht, zumal bei der Masse der Patienten. Oder, so wie du es ausführst, weil sie keine Bereitschaft sehen für den eigenen Körper Verantwortung zu übernehmen und ihr Verhalten zu ändern. Meine Einstellung zu diesen Menschen habe ich per "Saunaerlebnis" klar zum Ausdruck gebracht.

Auf der anderen Seite habe ich am eigenen Leib und vielen Schilderungen von anderen Patienten erfahren, dass gerade Orthopäden wenig tun, was über die unmittelbare Beschäftigung mit Beschwerden hinausgeht. Ich meine damit nicht deren latente Neigung die Beschwerden von Läufern nicht ernst zu nehmen und mit der simplen Therapie "weniger laufen oder gar nicht mehr laufen, dann tut's auch nicht mehr weh" nach Hause zu schicken. Für mich habe ich dieses Problem gottlob mit Arztwechseln gelöst. Bis ich irgendwann sogar (m-) einen Sportarzt fand, der meinem Körper und seinen "Reaktionen" beinahe mehr Aufmerksamkeit und Sorgfalt widmet als ich selbst.

Es wird gerne auf Sprüche reduziert. Klar sind die lustig. Und klar: Darin steckt auch viel Wahrheit. Nur ist es eben so, das Sprüche betroffene Menschen vor den Kopf stoßen. Menschen, die man stattdessen an die Hand nehmen müsste. Zudem ist es so, dass ein Spruch um die Prägnanz und des Effektes willen die Wahrheit verkürzt und nicht immer vollständig wiedergibt. Beispiel, das man im Zusammenhang mit Ausdauersport oft liest oder hört: "Wenn ich etwas wirklich will, dann schaffe ich es auch!" - Ich brauche sicher nicht zu erläutern, dass dieser Sinnspruch wahr und bockfalsch zur selben Zeit ist. Dass er Ergänzungen bräuchte, um vollends wahr zu werden. Etwa die, dass das Vorhaben "realistisch" sein muss.

Das gilt auch für Texte im Forum. Damit der Aussage eines Textes die Mehrheit zustimmen kann, müsste er mit noch mehr Erläuterungen und Motiven verfasst werden, als tatsächlich dastehen.

Und ich finde, meine (längeren) Texte sind auch in ihrer bisherigen Weitschweifigkeit schon ziemlich fordernd für kurzatmige Leser :D

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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RunningPotatoe hat geschrieben:Was mich so entsetzt ist die Tatsache, dass eine Gesellschaft (eigentlich alle übersättigten Gesellschaften) es schaffen kann, binnen ein, zwei Generationen alles so vollständig zu verlernen, was in Sachen Gesundheit mal Allgemeinwissen war: Bewegung im Alltag statt Daddeln und eSports, ausgewogene Ernährung statt Convenience/Fast Food, Hausmittel statt Chemie beim Schnupfen etc.
Hallo RP,

da stellst du eine Behauptung auf, die mit meinem Erleben der letzten vier, fünf Dekaden und historischen Tatsachen nicht in Einklang steht.

Wie war's vor einer Generation, also vor 20 Jahren? Oder, um einen etwaigen Unterschied deutlich zu machen, wie war's vor zwei Generationen, vor 40 Jahren, also in den Sechzigern, Siebzigern ... Haben die Menschen sich damals mehr bewegt? - Ja haben sie. Aber warum? Sie haben sich nicht mehr bewegt, weil sie im Bewusstsein lebten, dass das erforderlich ist. Sie haben sich mehr bewegt, weil sie mussten, weil sie weniger Hilfen hatten, um ihren Alltag zu bestreiten. Und sie haben sich mehr bewegt, weil es weniger Medien gab, die sie an einem Ort fesselten oder festnagelten. Vor allem gab es keine Computer für jedermann. Die Entwicklung dessen, was wir heute als Smartphone in Händen halten, setzte gerade zu jener Zeit ein. Ende der Siebziger, Anfang der Achtziger wurde der PC "erfunden".

Dass es das Problem der menschlichen Ignoranz im Hinblick auf das Notwendige für den eigenen Körper und den Unwillen körperlich mehr zu tun als zum Bestreiten des Lebensunterhalts nötig ist auch damals schon gab, kann man z.B. an der Trimm-dich-Welle erkennen, die in den Siebzigern einsetzte bzw. propagiert wurde. Ich erinnere mich noch sehr genau an diese Zeit, an "Trimmi" die lustige, gezeichnete Figur, die vielfach und in vielen Sportarten mit Slogans zu Aktivitäten aufforderte, wie "Trimm dich, lauf doch mal wieder" oder "Trimm dich schwimm doch mal wieder". Es war auch die Zeit, in der man begann Trimm-dich-Pfade zu bauen. Und warum? Weil zunehmende Fettleibigkeit die Rate der Zivilisationskrankheiten auf ein bis dahin nicht gekanntes Maß geschraubt hatte. Vermutlich "Peanuts" im Vergleich zu den heutigen Problemen, aber alarmierend genug, um Gesundheitspolitiker aufzuscheuchen und Kampagnen zu beginnen.

Wie es dazu kam, kann sich jeder unschwer erklären. Krieg und Not lagen nur eine bzw. zwei weitere Generationen weit zurück. Unterdessen gab es wieder alles im Überfluss. Schaut man noch weiter zurück, wird man erkennen, dass die Rate übergewichtiger Menschen immer weiter zurückgeht. Doch es hat sie immer gegeben, in jeder Kultur. Aber eben nur in jenen Schichten der jeweiligen Bevölkerung, die es sich leisten konnten, sich wenig zu bewegen, sich bedienen zu lassen und/oder im Übermaß zu konsumieren. Schon darin wird deutlich, dass der Mensch immer derselbe war. Dass seine Fähigkeit zur Einsicht in eigenes Fehlverhalten und dessen Konsequenzen sehr begrenzt ist.

Heute haben wir eine auf extreme Weise ungute Situation, was die so genannte "Volksgesundheit" angeht. Einerseits sind Myriaden von Technikern damit befasst immer mehr zu ersinnen, was uns Handlungen abnimmt. Inzwischen sogar das Denken. Setz dich in ein kürzlich gebautes Auto, bediene dich all seiner Möglichkeiten und du kannst einige Hirnpartien beim Autofahren in Rente schicken. Ist das gut? - Nur teilweise, ohne mich jetzt in Beispielen verlieren zu wollen. Weiter: Viele Menschen arbeiten 2020 Jahre nach Christus am Computer oder sonstwie "stationär". Bewegungsnotwendigkeit? Morgens hin, abends heim, mittags in die Kantine, zwischendrin aufs Klo. Dass das nicht reicht, wissen vielleicht viele. Die dem Menschen schon immer innewohnende Bequemlichkeit verhindert dennoch eine Reaktion. Bis es anfängt wehzutun. Häufig zunächst im Rücken ...

Zu jeder Zeit haben die Menschen genau das getan, wozu sie Lust hatten und was ihnen die Umstände erlaubten bzw. wozu sie die Umstände zwangen. Verlernt hat die Gesellschaft in diesem Sinne gar nichts. Sie stellt nur das, was zum Überleben scheinbar nicht nötig ist, ein, weil es unbequem ist. Und damit habe ich von den Verlockungen die heutige Medien bieten und von der vielen Zeit, die sie fressen, wenn man sich ihrer nicht erwehrt noch gar nicht geredet. Wenn ich von mir - von Udo dem Läufer - ausgehe, liege ich schon im Ansatz falsch. Ich treibe nicht Sport, weil es gesund ist, sondern weil es mir Spaß macht. Und Wettkämpfe bestreite ich, weil mein verdammter Ehrgeiz den Spaß in manchmal enervierender Weise marmoriert. Damit ich diesen Spaß und diesen Ehrgeiz weiter ausleben kann, muss ich mich in ganz bestimmter Weise verhalten: Viel laufen und meinen Körper mit Krafttraining und ein paar anderen ungeliebten Praktiken ergänzend "schinden". Ich bin dazu aus mir heraus motiviert. Viele Menschen sind aus sich heraus in keiner Weise zu Bewegung allgemein oder Sport speziell motiviert. Weder heute noch früher.

Früher war nichts besser, am allerwenigsten der Mensch. Früher war es nur anders.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
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PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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U_d_o hat geschrieben:
Früher war nichts besser, am allerwenigsten der Mensch. Früher war es nur anders.
Früher war es anders und im vielen nicht besser.
Der "Mensch" ist letztlich immer ein "Produkt" seiner Zeit. Er wächst in seiner Epoche hinein, wird von den vorherschenden Verhältnissen geprägt.

Ich bin 1971 geboren und habe die "Trimm Dich Bewegung" die vier Wellen von 1970 bis 1986 und einer 5. Vereinskampange bis 1994 übers Land schwappte und vom Deutschen Sportbund organisiert wurde miterlebt.
Ja, es gab damals bereits ein Problem mit Übergewicht und die Herzkreislauferkrankungen aufgrund unseres Wohlstandes war der Grund für die Kampagne.

Alles richtig - soweit.

Aber wenn man mal genauer hin sieht gab es ein entscheidenden Unterschied.
Die Zunahme des Übergewichtes betraf in erster Linie Erwachsene.
Bei Kindern konnte man zwar auch schon eine Zunahme beobachten, dies war jedoch nicht die Regel.

Ich kann aus eigenem erleben sagen, dass es zu meiner Kindheit üblich war die meiste Freizeit draussen, auf der Strasse, dem Stadtpark oder auf dem Spielplatz zu verbringen. Selbst bei gewöhnlichem Regenwetter wurden wir von den Erwachsenen raus geschickt.
Der häufigste Satz den man als Kind damals zuhören bekam: "Der Junge muss mehr an die frische Luft".

Sicher war der "Rausschmiss" von uns Kindern häufig bloß dem Umstand geschuldet, dass es mehr Geschwisterkinder bei geringerem Wohnraum gab und unsere Eltern froh waren wenn wir uns nicht in der Wohnung stritten und sie nach einem Arbeitstag von 9 und mehr Stunden auch mal in Ruhe den Haushalt schmeissen konnten.

Aber wie sieht es heute oftmals aus?
Mehr als ein Geschwisterkind ist selten und es überwiegt die 1 Kind-Familie in zum Glück relative großen Wohnungen.
Die geringe Kinderzahl hat für Familien natürlich Vorteile.
Es bleibt mehr Haushaltsgeld für die Bedürfnisse der Kinder übrig.
Das Kind hat eine größere Aufmerksamkeit von den Eltern.
Die Eltern arbeiten weniger als früher und haben mehr Zeit und Muße für gemeinsame Zeit mit ihren Kindern.

Welche Auswirkungen diese Entwicklung in der Gesellschaft hat, seh ich im Umfeld meiner Kinder.
Die Kinder werden vor Fürsorge um ihre Selbstständigkeit und ihren Erfahrungen gebracht.

Kinder werden mit dem Auto die 500m von der Wohnung zur Schule gefahren.
Nachmittags werden die Kinder ebenfalls mit dem Auto zum Sportplatz gefahren, der nur wenige Gehminuten von Zuhause entfernt liegt.
Sobald es anhaltend regnet, häufen sich in der WhattsApp-Gruppe die Anfragen ob das Training ausfallen würde, die Kinder könnten nass werden und sich erkälten.
Im Herbst wenn die Temperaturen unter 10°C fallen gibt es die ersten besorgten Anfragen von Eltern ab wann den die Hallensaison beginnen würde...

Ich könnte noch viele Beispiel bringen wie die Kinder heutzutage lernen unangenehmes zu meiden auch wenn dies als letzte Konsequenz ein weniger an Bewegung bedeutet.
Und wenn ein Kind nicht gelernt hat bei Wind und Wetter drausen zu toben, dann wird alternativ die heutigen Medien zum Zeitvertreib genutzt.

Allein die Schuld den Medien zu geben finde ich falsch.
Meine Kinder besitzen auch eine Spielkonsole, Smartphone und Fernseher.
Aber ganz ehrlich, ich kann mich nicht erinnern wann die Playstadion das letzte mal benutzt wurde.

In der Hinsicht, war früher - wenn auch der Epoche geschuldet - doch einiges besser.
Kinder sind früher mehr angehalten worden ihren Bewegungsdrang auszuleben beziehungsweise bekamen die Gelegenheit dazu es selbstständig zu tun.
Aus Bewegungsarmen Kindern werden leider auch bewegungsarme Erwachsene.
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Hallo Udo,
U_d_o hat geschrieben:da stellst du eine Behauptung auf, die mit meinem Erleben der letzten vier, fünf Dekaden und historischen Tatsachen nicht in Einklang steht.
in einem Punkt hast du mich in der Tat beim unsauberen Gedankenschluss erwischt.

Ich bleibe zwar dabei, früher waren die allgemeinen Lebensumstände weniger gesundheitsfeindlich als heute. Nahrung im ungesunden Überfluss, erst recht dekadente, industriell bis zur Unkenntlichkeit verarbeitete, gab es nur für einige wenige. Mehr Bewegung gab es automatisch schon dadurch, dass Autos weniger verbreitet waren und Zweitwagen schon gleich gar nicht.

Mein impliziter Schluss aber, dass diese zumindest in der Tendenz gesünderen Umstände einem besserem Wissen um die Zusammenhänge entsprängen, war allerdings Quatsch. Früher lebte man vor allem deshalb gesünder, weil es die heutige Dekadenz in den Läden nicht zu kaufen gab bzw. weil Otto Normalverbraucher sie sich nicht leisten konnte. Weil das einzige Auto der Familie, wenn es denn eines gab, vom alleinigen Brötchenverdiener für die Fahrt zur Arbeit belegt war. Der Porsche Cayenne für den Transport der Kids zur Schule um die Ecke oder zum Daddeln beim Kumpel war schlichtweg noch nicht erfunden.

Trotzdem gab es auch mehr Wissen um gesundheitliche Zusammenhänge. Wenn man sich erkältet hatte, hatten unsere Omas immer ein Hausmittelchen parat. Kein Mensch kam damals auf die Idee, wegen eines Schnupfens zum Arzt oder Apotheker zu rennen. Kann ja sein, dass die Hausmittel auch nicht besser gewirkt haben als die heutigen Wirkstoffbomben der Pharmaindustrie. Schlechter aber jedenfalls auch nicht, wie ja selbst die Schulmedizin inzwischen zugibt.


P.S.: Ich glaube, der obige Einwurf von bones bringt das Dilemma recht gut auf den Punkt:
bones hat geschrieben:"Seien Sie sich bewußt, dass das, was Sie über Ihr persönliches Wohlbefinden zu wissen glauben, vielfach das Resultat gezielter Manipulation durch Industrien ist, deren primärer Fokus ihr Gewinnstreben und nicht notwendigerweise Ihre Gesundheit und Sicherheit ist. " Prof. Dr. Tim Noakes

LG Christoph

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Iconianer hat geschrieben: Da ich im Fitnesscenter Krafttraining und Ausdauertraining und ich meinen Fokus auf Muskelaufbau lege, möchte meinen Trainingsplan kompakter gestalten, um zum Einen meine Kalorienbilanz zu erhöhen und zum Anderen die komplette Trainingsdauer zu reduzieren.


Wenn du dir keinen Kopf machen willst: Einfach zum Cooldown 20-30 min locker (!) laufen. (Faustregel: Kraft vor Ausdauer)
Wo du nämlich eher aufpassen musst, ist wie du dein Kraft- mit dem Ausdauertraining zusammen bringst. Dazu kannst du dir mal dieses Video ansehen
https://www.youtube.com/watch?v=i5qaWdMDd30

Achso , sei vorsichtig mit Allgemeinplätzen wie "Und bei einem 10-Minuten-Lauf fallen zwei „nutzlose“ Minuten halt stärker ins Gewicht als bei 30 oder 40 Minuten. Außerdem ermüden mit län*ge*rer Laufdauer die langsamen Muskelfasern. Die schnellen Muskelfasern springen ihnen bei und „lernen“ so, aerob zu arbeiten. "
Wenn du nämlich Krafttraining machst, dann sind deine Muskelfasern nämlich schon längst ermüdet. Beim Pumpen trainierst du ja die Fasern gezielt bis zur Ermüdung.

Wenn du was für deine schnellen Fasern tun willst, dann gehst du auch nicht gemütlich Laufen (das Joggen schnell macht halte ich für ein Gerücht), sondern du nimmst eine Eisen in die Hand. Richtig kombiniert mit explosiven Bewegungen macht Eisen nicht nur stark, sondern auch schnell. https://www.youtube.com/watch?v=gxqiwQOoLGw

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Dr. Marquardt, den ich als Sportarzt wirklich sehr hoch achte und für einen der kompetentesten halte, hat vor kurzem mal gepostet:

Sportliche Menschen sind nicht verrückt, sie leben nur artgerecht.

Wie gerne hätte ich den Spruch auf einem Poster in meinem Arztzimmer in der Ortho-Reha, wo die meisten Patienten mit mehr und richtiger Bewegung (und viele auch weniger Gewicht) nicht oder nur weniger stark hätten.
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RunningPotatoe hat geschrieben:Was mich so entsetzt ist die Tatsache, dass eine Gesellschaft (eigentlich alle übersättigten Gesellschaften) es schaffen kann, binnen ein, zwei Generationen alles so vollständig zu verlernen, was in Sachen Gesundheit mal Allgemeinwissen war: Bewegung im Alltag statt Daddeln und eSports, ausgewogene Ernährung statt Convenience/Fast Food, Hausmittel statt Chemie beim Schnupfen etc.
Früher war alles besser? Nicht, wenn man die alten Bücher aus den siebzigern noch im Regal stehen hat.
Ernst van Aaken=> das van Aacken Lauflehrbuch
Kenneth H. Cooper=> Bewegungstraining (Originaltitel: Aerobics)
James F. Fixx=> Das komplette Buch vom Laufen
Was haben sie alle in ihren Büchern geschimpft über die bewegungsfaule Bevölkerung der Industireländer in den sechziger und siebziger Jahren.

Einige Sachen ändern sich halt nie. Beziehungsweise jeder braucht sein Feindbild.

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

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Santander hat geschrieben:Früher war alles besser? Nicht, wenn man die alten Bücher aus den siebzigern noch im Regal stehen hat.
Früher wurde zumindest nicht soviel Papier für Bücher über Ernährung, Sport, geistige und körperliche Gesundheit etc. verbraucht. Wenn die Leute heutzutage die alle lesen haben sie natürlich keine Zeit mehr, die unzähligen Ratschläge auch zu befolgen. :D
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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klnonni hat geschrieben:In der Hinsicht, war früher - wenn auch der Epoche geschuldet - doch einiges besser.
Kinder sind früher mehr angehalten worden ihren Bewegungsdrang auszuleben beziehungsweise bekamen die Gelegenheit dazu es selbstständig zu tun.
Aus Bewegungsarmen Kindern werden leider auch bewegungsarme Erwachsene.
Hallo klnonni,

du stellst das für dich fest, hast es sicher so beobachtet. Aber kannst du das auch belegen? Ich frage dich das nicht provokativ, sondern schlicht deshalb, weil meine Beobachtung der deinen widerspricht. Und zwar vollkommen. Niemand hat mich oder einen meiner Freunde aufgefordert nach draußen zu gehen. Ganz im Gegenteil. Ich bekam sogar manchmal Ärger deswegen, weil ich meine Hausaufgaben vernachlässigte. Ich erfand sogar eine Methode straffrei zu bleiben: Mathe-Aufgaben in Windeseile hinschreiben und mit einem Fantasieergebnis versehen. Fertig in 5 min, leider kein Lerneffekt aber scheißegal, war zum Glück nicht blöd und schon gar nicht in Mathe. Strafbewehrt in Heim und Schule war nur das leere Blatt aber nicht die falsche Antwort. Und um mich zu beaufsichtigen, respektive den Blödsinn nachzurechnen, dazu hatte meine Mutter keine Zeit. Wir - die Kinder des Viertels - trafen uns draußen, um zu spielen und Abenteuer im nahen Wald zu erleben. Was mich davon hätte abhalten können, waren Bücher und Fernsehen. Ersteres hatte nicht den Reiz für mich, den es heute hat. Und Letzteres stand erst ab dem Spätnachmittag zur Verfügung. Es gab das Erste, das Zweite und sonst nix. Und die Sendungen begannen eben erst am Spätnachmittag. Außerdem fand ich draußen meine Erfüllung. Zusammen mit Freunden. Im Sommer auch beim Baden im Winter beim Schlittschuhlaufen auf dem zugefrorenen Weiher. Alles was interessant war, spielte sich außerhalb der eigenen Wohnung ab. Drinnen gab es nichts, was mich fesselte. Wir fanden uns sogar in Gruppen zusammen, um zu spielen. 10, 15 Kinder und mehr in verschiedenem Alter waren keine Seltenheit.

Wenn es etwas gab, zu dem wir angehalten wurden - und auch das nur in dem Maße wie die Eltern Zeit und Kraft dazu hatten -, dann die Hausaufgaben zu machen, das Zimmer aufzuräumen und im Übrigen die anderen familiären und vor allem beruflichen Abläufe nicht zu stören. Das zeigte sich immer dann, wenn wir draußen über die Stränge schlugen. So lange wir gingen, zur vereinbarten Zeit wiederkamen und niemand Klage führte, waren wir frei. Erst wenn etwas vorfiel, wurde "reguliert".

So habe ich meine Kindheit und Jugend, grob zwischen 1958 und 1972 erlebt. Da war niemand, der irgendwen angehalten hätte seinen Bewegungsdrang auszuleben. Das taten wir einfach so. Wir, die wir ihn hatten. Andere nicht, weil sie ihn nicht hatten, den Bewegungsdrang. Auch damals gab es unter meinen Schulkameraden schon beleibte Kinder. Nur viel weniger als heute. Es ist nicht richtig, dass es nur dicke Erwachsene gab. Die uns hätten anhalten können oder sollen zu Bewegung, hatten dazu keine Zeit und ganz sicher auch nicht den Gedanken, das so etwas nötig sein könnte.

Über die vielen Stressoren und Verführer, die heute Menschen, insbesondere Kinder zu Fehlverhalten animieren könnte man Bücher schreiben. Unsere Zeit ist, wie sie ist, weil immer mehr ersonnen wird, das unsere Aufmerksamkeit fordert. Dass Eltern sich heute so mimosenhaft geben und wie ein Helikopter über ihren Kindern kreisen hat Ursachen, von denen wir auch die meisten benennen könnten, wenn wir nur lange genug darüber nachdächten. Das fängt doch schon damit an, dass viele Eltern eine Scheißangst haben ihrem Kind könnte auf dem Schulweg jemand zu nahe treten. Ich bin davon überzeugt, dass die Gefahr nicht größer ist als früher. Aber das Thema ist eben zur Zeit in aller Munde ... usw., usw., usw. Das alles ist nicht gut. Aber das war es früher auch nicht. Schon gar nicht besser. Es war anders. Eine andere Zeit mit anderen Herausforderungen. Nicht vergleichbar mit denen des 21. Jahrhunderts

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

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Vögelchen hat geschrieben:Sportliche Menschen sind nicht verrückt, sie leben nur artgerecht.
Das haben vor Marquardt schon einige andere erkannt. Es klingt nur etwas schräg von "artgerechem Leben" zu sprechen. Allzu leicht könnte sich jemand auf den Schlips getreten fühlen und mehr politische Korrektheit anmahnen. Weil diese Formulierung nunmal vorwiegend im Zusammenhang mit Tieren und der Forderung nach deren "artgerechten Haltung" benutzt wird.

Aber es stimmt: Bei Hunden spricht man von "Qualzuchten", wenn Rassen geschaffen werden, die ihrer süßen, kurzen Schnauze wegen kaum noch atmen können. Und man verdammt die Halter von Hunden und auch Nutztieren, wenn sie die Tiere unter Bedingungen halten, die krank machen. Physisch oder psychisch. Dabei ist die übelste Qualzucht, das kränkeste aller "Tiere", das mit einem hohen Prozentsatz krankmachend, die der Art nicht gerecht werdend "gehalten" wird - genauer: sich selber so hält -, der Mensch!

Gruß Udo
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Ich mag den Begriff der "Artgerechten Haltung des Menschen" irgendwie, gerade weil er etwas provokant ist und die Parallele zur Tierwelt bzw Natur zieht, denn es wird der Blickwinkel geweitet in dem Sinne: warum tut man sich als Mensch etwas an (viele, nicht alle), das man Tieren nicht zumuten dürfte?
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JoelH hat geschrieben: Es ist ja nicht so, dass die Leute es nicht wissen, es ist die Bequemlichkeit die sie daran hindert etwas dagegen zu tun! Am liebsten wird die fehlende Zeit vorgeschoben. Dazu wird dann eine vermeintliche Zwangsläufigkeit konstruiert und das Gewissen ist befriedigt.
Noch schlimmer. Sport ist gefährlich, nix tun ist viel gesünder.

Ich habe da so einen "Lieblingskollegen". Bei jeder Gelegenheit fragt er mich, ob ich noch laufe und erzählt mir, wie gefährlich und ungesund das wäre.
Heute hat er erhöht, als ich bei ca. 4° mit dem Fahrrad bei der Arbeit ankam. Das sei doch bei der Kälte bestimmt gesundheitsschädlich.

Achja, der Typ wiegt schätzungsweise deutlich nördlich von 150kg, humpelt durch die Gegend und als er mich heute früh ansprach, wer er in seiner Raucherpause - um kurz nach 7, bei frühestmöglichem Arbeitsbeginn um 6:30 Uhr. Weit vorn liegt er nur in der Disziplin "Krankheitstage".
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klnonni hat geschrieben: Aus Bewegungsarmen Kindern werden leider auch bewegungsarme Erwachsene.
Ist es nicht eher umgekehrt? Menschen, die in ihrer Jugend exzessiv (Leistungs-) Sport getrieben haben, sind im späteren Leben oft übergewichtig.
Prominente Beispiele, die mir so spontan einfallen: Diego Maradonna, Jan Ulrich, Boris Becker, Magic Johnson, Mike Tyson.

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Vögelchen hat geschrieben:Ich mag den Begriff der "Artgerechten Haltung des Menschen" irgendwie, gerade weil er etwas provokant ist und die Parallele zur Tierwelt bzw Natur zieht, denn es wird der Blickwinkel geweitet in dem Sinne: warum tut man sich als Mensch etwas an (viele, nicht alle), das man Tieren nicht zumuten dürfte?
Vorbild Natur: Tiere machen keinen Sport.

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ruca hat geschrieben:Weit vorn liegt er nur in der Disziplin "Krankheitstage".
Ganz dünnes Eis, siehe dieses Unterforum "Gesundheit & Medizin".

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

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Hallo Udo,
ich glaube da hast Du mich mißverstanden.
Ich habe ja geschrieben, dass wir überwiegend draussen waren und uns bewegt haben.

Aber natürlich gab es auch auch in meiner Kindheit Tage in den man einfach keine Lust hatte aktiv raus zu gehen und lieber mal faulenzte und ein Buch lesen wollte.
Dann wurden wir aber meist von den Eltern rausgeschickt, denn lesen hätten wir auch noch Abends machen können.
Meine Mutter hatte mir sogar verboten in der Grundschulzeit länger als 30 Minuten Hausaufgaben am Tag zu machen, sie sagte immer :
"Nur Kinder die sich ausreichend bewegen können auch was lernen."

Und das war der Unterschied, wir kannten es nicht anders als draussen zu spielen.
Meist waren wir es die raus wollten ebend weil wir es wollten, manchmal wurden wir zu unserem Glück ein wenig überedet und wurden "Rausgeworfen".
Dies habe ich deshalb so betont, weil auch wir keine Frischluftfanatiker waren die immer Lust hatten und nie "abhängen" wollten.

Aber an meinen Schulen konnte ich Ende der 70'er bis Ende der 80' er Jahre die Kinder mit Adipositas an einer Hand abzählen . und es waren große Schulen mit mehreren Hundert Schüler. Ich kannte nur wenige Stubenhocker und das waren meist die Aussenseiter aus der Schule.

Die Fussball WM 1982 fand in unseren Sommerferien statt und wir Kinder haben mit den Kindern der Nachbarschaft die WM im Park nachgespielt.
Die türkischen Kinder spielten für die Türkei, dann hatten wir gemischte Manschaften die für Italien, Spanien ect. spielten.
Über eine Woche brauchten wir um mit Gruppen- und Endspiele alles von morgens bis Abends abzuspielen.
Wir Kinder hatten das Spiel durch gezogen, ohne Schiedsrichter und waren mächtig stolz auf unsere Organisation!
U_d_o hat geschrieben:Niemand hat mich oder einen meiner Freunde aufgefordert nach draußen zu gehen. Ganz im Gegenteil.
Genau das bezweifel ich.
Ich kenne kein Kind, welches bei jeden Wetter und zu jeder Zeit Lust hat immer draussen zu spielen.
Wir waren an freien Tagen meist vom Frühstück bis zum Abendbrot draussem und haben getobt.
Statt Mittagsessen gab es an diesen Tagen ein Lunchpaket und dafür ein warmes Abendessen.

Aber soviel Ehrlichkeit muss sein, auch wir hatten Tage an dem wir lieber bastelten oder gelesen hatten, sei es weil es regnete oder ähnliches.
Die Erinerung erscheint uns immer geschönt, da wir unsere Vergangenheit rückblickend positiver sehen als sie wirklich war.
U_d_o hat geschrieben: Wenn es etwas gab, zu dem wir angehalten wurden - und auch das nur in dem Maße wie die Eltern Zeit und Kraft dazu hatten -, dann die Hausaufgaben zu machen, das Zimmer aufzuräumen und im Übrigen die anderen familiären und vor allem beruflichen Abläufe nicht zu stören. Das zeigte sich immer dann, wenn wir draußen über die Stränge schlugen. So lange wir gingen, zur vereinbarten Zeit wiederkamen und niemand Klage führte, waren wir frei. Erst wenn etwas vorfiel, wurde "reguliert".
dito, so kenne ich es auch aus meiner Kindheit.

Und genau da liegt doch das heutige Problem!
Die Kinder lernen doch oft gar nicht mehr eigenverantwortlich sich selbst zu beschäftigen.
Und ich glaube ein Grund für die heutigen Helikopter-Eltern ist ebend die ständige zur Verfügung stehende Zeit.
Weil die Eltern ebend die Zeit haben, fahren sie ihr Kind zur Schule.
Weil die Eltern ebend die Zeit haben, fahren sie ihr Kind zum Sportplatz.
Weil die Eltern ebend die Zeit haben, behalten sie ihr Kind bei schlechten oder kaltem Wetter lieber unter ihren fittichen.

Meine Mutter mit uns 8 Kindern hätte gar nicht die Zeit gehabt uns zur Unselbständigkeit zu erziehen.

Natürlich sind die neuen Medien auch mitverantwortlich für ein abnehmendes Sicherheitsgefühl.
Denn wen früher in einem kleinen Dorf eine Straftat begangen wurde, dann erfuhr davon bloß die umliegende Nachbarschaft.
Heute wird jedes Flohhusten innerhalb von Stunden in die ganze Welt übertragen.
Dadurch haben wir das Gefühl die Zeiten wären unsicherer.
Da ist es verständlich, dass viele Eltern meinen ihre Kinder überbehüten zu müssen.

Deshalb schrieb ich:
"In der Hinsicht, war früher - wenn auch der Epoche geschuldet - doch einiges besser.
Kinder sind früher mehr angehalten worden ihren Bewegungsdrang auszuleben beziehungsweise bekamen die Gelegenheit dazu es selbstständig zu tun."

Ja, es war früher eine andere Zeit.
Das hatte ich auch geschrieben:
"Der "Mensch" ist letztlich immer ein "Produkt" seiner Zeit. Er wächst in seiner Epoche hinein, wird von den vorherschenden Verhältnissen geprägt."

Soweit scheine wir also gar nicht auseinander zu liegen.

Gruß
Markus
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Santander hat geschrieben:Vorbild Natur: Tiere machen keinen Sport.
Die werden darum im Durchschnitt auch keine 80 Jahre alt :D
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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bones hat geschrieben:Die werden darum im Durchschnitt auch keine 80 Jahre alt :D
Für eine Eintagsfliege wäre eine 24 Monats Mitgliedschaft im Fitnesclub nicht optimal.

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

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Vögelchen hat geschrieben:Ich denke du verstehst was gemeint war :zwinker2:
Ehrlich gesagt nicht. Ein handelsübliches Cardiogerät gibt es in der Natur jedenfalls nirgendwo zu bewundern.

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

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Santander hat geschrieben:Vorbild Natur: Tiere machen keinen Sport.
Aber sie bewegen sich.

Übrigens... mein Hund verlangt immer nach Ballspielen und rennt gerne hinterher. Ist das kein Sport?

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Jolly Jumper hat geschrieben:Ein Orthopäde machte einmal die treffende Aussage:
Ich verstehe nicht, warum die Leute, die Beschwerden mit dem Bewegungsapparat haben, weil sie sich nicht bewegen, meinen, die Beschwerden könnten wieder weggehen, indem sie sich noch weniger bewegen....

Zur Ausgangsfrage habe ich aber auch nichts neues beizutragen. :)

Sehr gut, das dürften auch einige Patienten gebrauchen!
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Santander hat geschrieben:Vorbild Natur: Tiere machen keinen Sport.
Wildtiere müssen ihr Fressen selber jagen oder suchen oder vor den Jägern flüchten :wink: Haustiere mit zu wenig Bewegung und zuviel Nahrung verfetten genauso.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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klnonni hat geschrieben:ich glaube da hast Du mich mißverstanden.
Hallo Markus,

nein, ich denke, ich habe dich nicht missverstanden und aus meinem Erleben früherer Tage darauf geantwortet. Man könnte das nun endlos fortsetzen. Zum Beispiel, indem ich dir vorwerfe mir meine Erinnerung ausreden zu wollen. Denn Fakt ist, dass für uns das Wetter keine Rolle spielte, ob wir uns draußen aufhielten oder nicht. Es nahm lediglich Einfluss auf die Art unserer Spiele. Natürlich waren wir daheim, wenn es Bindfäden regnete oder stürmte. Wie denn auch nicht. Diese "Bewegungsausfallzeiten" überbrückte z.B. ich durch Langeweile, weil es indoor nicht viel gab, mit dem ich mich lustgewinnend hätte beschäftigen wollen. Und gemessen an der Gesamtzeit spielen diese Ausfallzeiten absolut keine Rolle. Aber das ist völlig gleichgültig. Mir ging es jeweils um etwas anderes, das zwischen meinen üppigen, mit Beispielen unterlegten Zeilen nicht verloren gehen darf und deswegen hier noch einmal wiederholt werden soll: Früher war es nicht besser, nur anders. Früher handelten die Menschen nicht vorausschauender, achtsamer, rücksichtsvoller, kümmernder oder sonstwie vernunftbegabter als heute. Sie handelten lediglich auf der Basis anderer Verhältnisse mit teilweise anderen Konsequenzen. Das ist so, weil das Wesen Mensch heute um keinen Deut anders ausgestattet in die Welt tritt als vormals.

Der Mensch ist ... nein, nicht das Produkt seiner Zeit, so weit möchte ich nicht gehen. Der Mensch, wir alle, wird vom Geschehen in seiner Zeit stark beeinflusst. Was selbstverständlich ist, da wir nicht als Einzelwesen in Miniuniversen eremitieren, sondern mehr oder weniger in gesellschaftliche Verbände integriert sind. Dazu kommt dann die Ausformung persönlicher Interessen, die zu einem Großteil dem Angebot der jeweiligen Periode folgt. Unsere Zeit ist geprägt von jederzeitigem Zugriff auf Daten/Informationen in Echtzeit. Und der Möglichkeit jederzeitiger Erreichbarkeit. Dass wir in diese Falle tappen können, diese Möglichkeit eröffnet das Smartphone. Entscheidende Erfindungen haben noch immer die Zeit geprägt und beinahe sprunghaft Umwälzungen bewirkt. Mit der Erfindung und Verfügbarkeit von Maschinen war es beispielsweise so. Auf diese Weise veränderte sich die Welt. Was sich nie veränderte, ist der Mensch mit seinen Fähigkeiten und Eigenschaften. Wir sind als Spezies noch immer dieselben wie vor langer Zeit. Evolution braucht Zeit. Da reichen keine 1.000 Jahre. Schon gar nicht ein paar Generationen. Wir handeln heute, wie wir immer handelten. Nur leider eröffnen seine Werkzeuge dem Menschen heute Möglichkeiten, Alternativen, auch unumkehrbare Eingriffe, wie sie noch nie möglich waren.

Ich gebe dir in manchem Recht, vor allem aber in einem: Wir liegen tatsächlich nicht so sehr auseinander in unseren Auffassungen.

Gruß Udo
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PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Rolli hat geschrieben:Übrigens... mein Hund verlangt immer nach Ballspielen und rennt gerne hinterher. Ist das kein Sport?
Du magst es so auffassen, für ihn ist es ein gelungener Beitrag zu artgerechter Haltung.

Gruß Udo
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ruca hat geschrieben:Noch schlimmer. Sport ist gefährlich, nix tun ist viel gesünder.
Hallo ruca,

wenn ich auf sportabstinente Menschen treffe, mich mit ihnen unterhalte - also bislang fremde, nicht solche die ich eh schon lange kenne und sie mich -, wir dann über das erste Abtasten hinaus mehr voneinander erfahren, mündet das Verhalten des Gegenübers sehr oft in zwei Varianten, sobald sie die Umrisse meines sportlichen Tuns erkennen: A) Sie werden unsicher, weil sie erkennen, dass da einer etwas tut, was ungewöhnlich ist und wozu sie selbst absolut keine Lust verspüren. Nicht selten höre ich dann den als eine Art Gegenwehr ausgesprochenen Satz "Sport ist Mord!" Das klingt immer spaßig, ist aber im Kern ernst gemeint. Warum weiß ich nicht, müsste man spekulieren. Vielleicht zum Selbstschutz, um die eigene unbewegliche Position nicht infragestellen zu müssen. B) Pures Staunen, auch Anerkennung, ja, durchaus auch das ... doch alsbald folgt die Frage der Fragen: So viel Laufen - ist das denn nicht ungesund? Dann erkläre ich natürlich, was ich an meinem Tun als harmlos, was als gesundheitsförderlich und was als möglicherweise riskant erachte. Erkläre, dass Umfänge und Streckenlängen wie ich sie laufe nicht von heute auf morgen erreicht werden können. Dass diese Leistungen am Ende eines Trainings-/Entwicklungsprozesses möglich werden und dann auch nicht zu Verletzungen führen (es sei denn, man fordert sich ständig in der Nähe seines Limits heraus, das meine ich mit Risiko). Während ich dann so erkläre und auch danach beschleicht mich oft das Gefühl, dass mein Gegenüber mir zwar zuhört, auch in der Lage ist mich zu verstehen, mir dennoch keinen wirklichen Glauben schenkt. Nicht immer, aber oft. Auch das ist vielleicht eine Art Selbstschutzmechanismus. Weiß nicht.

Wenn es wie in A) und B) verläuft, sorge ich für einen Themenwechsel. Man will ja sein Umfeld nicht vergrätzen. Solche Reaktionen sind mir allerdings nicht gänzlich fremd. Ich muss nur darauf schauen, wie ich selbst reagiere, wenn ich von Deutschlandlauf, Europalauf, Trans-USA, oder Extremsport anderer Art Berichte lese oder Filmberichte sehe. Dann ist meine Reaktion nicht unähnlich. Weil ich so etwas nicht tun würde. Und tun würde ich es nicht, weil ich es nicht kann. Zumindest davon überzeugt bin es nicht zu können. Und vor allem: Weil ich keine Lust habe es tun.

Gruß Udo
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Rolli hat geschrieben:Aber sie bewegen sich.

Übrigens... mein Hund verlangt immer nach Ballspielen und rennt gerne hinterher. Ist das kein Sport?
Sich nicht zu bewegen ist im Tiereich ein erfolgreiche Verhaltensweise, um zu überleben.
Beispiele:
Winterschlaf / Winterruhe bei Säugetieren
Kälte- / Trockenstarre bei Reptilien / Amphibien
Lauerjäger, die bewegungslos auf ihre Beute warten.
etc.

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

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Angstbremser hat geschrieben:Dünnes Eis, ganz dünnes Eis. Da wird dir z.b. jeder Pferde- oder Hundehalter widersprechen. Wenn du dein Pferd einfach nur auf der Weide stehen lässt, dann passiert genau das, was passiert wenn Nahrungsüberfluss und Bewegungsarmut bei einem Lauftier zusammenkommen: Das Tier wird übelst fett. https://www.pferd-aktuell.de/ausbildung ... -und-weide .
:winken:
Letzten Herbst in den Niederlanden war ich in der Nähe von Burgh-Hamstede in dem Landschaftsschutzgebiet "De Meeuwenduinen". In diesem Landschaftsschutzgebiet steht das ganze Jahr eine Herde Shetland-Ponys quasi halb wild herum. Die fressen, dösen, gehen 100 m weiter, fressen, dösen.
Als übelst fett sind die mir nicht aufgefallen.

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Santander hat geschrieben:Sich nicht zu bewegen ist im Tiereich ein erfolgreiche Verhaltensweise, um zu überleben.
Beispiele:
Winterschlaf / Winterruhe bei Säugetieren
Kälte- / Trockenstarre bei Reptilien / Amphibien
Lauerjäger, die bewegungslos auf ihre Beute warten.
etc.
Ich hoffe, du hast dies nicht ernsthaft als Argument gemeint. Wenn doch: Deren jeweiliges biologisches System ist über tausende Generationen an die jeweilige Lebensweise angepasst :wink:

War der Mensch ein Lauerjäger? Hat der Mensch je Winterschlaf gehalten? Verfällt er in Kälktestarre? :gruebel:

Gruss Tommi
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"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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RunningPotatoe hat geschrieben:Wenn dagegen zwei oder mehr Pferde auf derselben Koppel stehen, fängt garantiert einer an zu rennen, und die anderen hinterher..
Pferde sind Fluchttiere. Die merken, das auf einer Koppel alle Fluchtwege durch Zäune verstellt sind, das Pferd quasi in die Enge getrieben ist. Daher die sinnlos, panische Reaktion.
RunningPotatoe hat geschrieben: Das gleiche bei mehreren unangeleinten Hunden. Meiner hat seinerzeit sogar nach dem Aufstehen aus seiner Furzmulde regelmäßig Stretching betrieben.
Vielleicht ist es bei unangeleinten Hunden nur die reine Freude darüber, endlich die Leine loszusein?

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Zum Thema Bewegung der Jugend fällt mir noch folgendes zweischneidige Problem ein:
Semesterticket.
Hat Vorteile, klar, man kann kostenlos heim fahren, evtl. fahren einige nicht mehr mit dem Auto ...
Nachteil ist aber, dass viele, wirklich viele Studenten, gerade in der kalten Jahreszeit ihr Rad stehen lassen und statt dessen mit dem Bus fahren.
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Never stop.
No.Status.Quo.

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U_d_o hat geschrieben: Wenn es wie in A) und B) verläuft, sorge ich für einen Themenwechsel.
Hallo U_d_o

Genau so.

Mit dem angesprochenen Typen ist es aber Variante c): Er sucht von sich aus bei fast allen Begegnungen dieses Thema und scheint mich zu seinem Lebensstil (Übergewicht, Rauchen und Kein Sport) bekehren zu wollen. Da halte ich das Gespräch insgesamt einfach für so kurz wie möglich, weil mir das zu blöd ist. Und dass Radfahren bei 4° aufgrund der Temperaturen eine Gesundheitsgefahr ist, ist schlichtweg absurd.

Ich versuche ja auch nicht, ihn zu bekehren...

Zum Glück sind so extreme Typen selten. Ich habe nur noch einen weiteren im erweiterten Familienkreis, der auch immer abfragte, ob ich endlich Alkohol trinke, ein Auto und eine Freundin habe. Inzwischen hat aber sogar er eingesehen, dass bei mir beim ersten Punkt Hopfen und Malz verloren sind... :hihi:
(Dass wir mit der alten Wohnung bis heute kein Auto hätten, muss er ja nicht wissen...).
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dicke_Wade hat geschrieben:Ich hoffe, du hast dies nicht ernsthaft als Argument gemeint. Wenn doch: Deren jeweiliges biologisches System ist über tausende Generationen an die jeweilige Lebensweise angepasst :wink:

War der Mensch ein Lauerjäger? Hat der Mensch je Winterschlaf gehalten? Verfällt er in Kälktestarre? :gruebel:

Gruss Tommi
Moment, meine Antwort bezog sich hierauf:
Rolli hat geschrieben:Aber sie bewegen sich.

Übrigens... mein Hund verlangt immer nach Ballspielen und rennt gerne hinterher. Ist das kein Sport?
Tiere ist halt ein weites Feld. Und daher ist es auch Schwachsinn, sein persönliches Verhalten, sei es jetzt Laufen oder Nicht-Laufen, mit Beispielen aus der Natur zu begründen zu wollen.

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Santander hat geschrieben:Letzten Herbst in den Niederlanden war ich in der Nähe von Burgh-Hamstede in dem Landschaftsschutzgebiet "De Meeuwenduinen". In diesem Landschaftsschutzgebiet steht das ganze Jahr eine Herde Shetland-Ponys quasi halb wild herum. Die fressen, dösen, gehen 100 m weiter, fressen, dösen.
Als übelst fett sind die mir nicht aufgefallen.
Dicke Pferde - Wohlstandskrankheit Nr. 1

Unsere Pferde werden immer dicker: Tierarzt warnt vor lebensbedrohendem Übergewicht
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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blende8 hat geschrieben:Semesterticket.
[...]
Nachteil ist aber, dass viele, wirklich viele Studenten, gerade in der kalten Jahreszeit ihr Rad stehen lassen und statt dessen mit dem Bus fahren.
Traum ist dann ja noch noch die letzte Meile mit dem E-Roller, so dass fast gar keine Bewegung mehr übrig bleibt... zum Glück sind die Dinger dafür aber schlichtweg auf Dauer zu teuer.
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Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)
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