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Schuhprototypen künftig nicht mehr erlaubt ...

Schuhprototypen künftig nicht mehr erlaubt ...

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Hallo,

SWR3, das bei mir im Hintergrund läuft, hat gerade in den 19 Uhr Nachrichten gemeldet, dass Schuhprototypen künftig bei Laufwettbewerben nicht mehr zulässig sind. Hintergrund ist die Diskussion um Kipchoges "Wunderschuhe", die ihm 3 bis 4 % mehr Leistung gebracht haben sollen.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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https://www.google.com/amp/s/amp.focus. ... 16102.html

Zitat:

- Schuhe künftig vier Monate lang für jeden öffentlich im Handel erhältlich sein müssen, bevor sie im Rennen benutzt werden dürfen.

- Zudem darf künftig eine Sohle nicht dicker als 40 Millimeter sein, der Schuh nicht mehr als eine starre Platte enthalten.

- Ab 30.04 treten die Regeln in Kraft
800m: 1:59,95 (03.08.2012)
1.500m: 4:01,41 (19.06.2021)
3.000m: 8:32,19 (12.09.2020)
5.000m: 15:05,09 (18.05.2019)
10km: 31:22 (02.09.2018)
HM: 01:08:25 (04.10.20)

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Besonders interessant finde ich, dass damit speziell auch die anderen Hersteller ein Bisschen unter Druck gesetzt werden.
Wenn sie bei den olympischen Spielen neue Modelle einsetzen wollen, dann müssen diese bis in 2 Monaten am Markt sein.

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nils93 hat geschrieben:Aus meiner Sicht eine richtige Entscheidung. Die Alphafly wären schon sehr übertrieben gewesen.
Ist aber dann in London noch erlaubt.
VG Frank
5km - 19:38 (2009) ~ 10km - 40:02 (2011) ~ 15km - 61:07 (2010) ~ 10M - 67:37 (2009) ~ HM - 1:29:01 (2008) ~ M - 3:14:29 (2012)
Nächster Wettkampf: TBD

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ruca hat geschrieben:Die haben doch mehrere Carbonplatten und dürften auch zu hoch sein. Diese Regelungen gelten sofort. Nur das mit "bereits 4 Monate im Handel" gilt erst ab 30.4.
Du hast recht. In dem ersten Link hörte es sich so an, als gelte das für alle neuen Regeln.
VG Frank
5km - 19:38 (2009) ~ 10km - 40:02 (2011) ~ 15km - 61:07 (2010) ~ 10M - 67:37 (2009) ~ HM - 1:29:01 (2008) ~ M - 3:14:29 (2012)
Nächster Wettkampf: TBD

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Bantonio hat geschrieben:Besonders interessant finde ich, dass damit speziell auch die anderen Hersteller ein Bisschen unter Druck gesetzt werden.
Wenn sie bei den olympischen Spielen neue Modelle einsetzen wollen, dann müssen diese bis in 2 Monaten am Markt sein.
Jupp. Dieser Punkt spielt Nike für Olympia in die Karten.
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PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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MiGu_15 hat geschrieben:Werden diese 40mm an der Maximal-Stelle gemessen ?
Nein. In der Mitte. Genauer:
Note (i): The thickness of the sole shall be measured when the shoe is not being
worn, at the centre of the forefoot and the centre of the heel as the distance between
the inside top side and the outside under side that contacts the ground, including the
above-mentioned features and also including any kind or form of loose inner sole or
other appliance or insert. See Figure (a), below
(Die Regel ist in der Pressemitteilung verlinkt)
Bleiben diese Schuhe (also) im Wettkampf erlaubt: https://www.nike.com/running/vaporfly ?
Jupp.
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Also vom Gefühl würde ich sagen ist das erstmal der richtige Ansatz. Alle Versuche über das Verbot bestimmter Materialien zu gehen oder auch Materialeigenschaften wie Federung, Dämpfung oder was auch immer zu reglementieren wäre aus meiner Sicht zu kompliziert. Die Regeln scheinen mir zunächst relativ einfach und gerade den Aspekt, dass ein Schuh im Handel erhältlich sein muss garantiert (abgesehen von irgendwelchen Werbeverträgen) Chancengleichheit unter den Athleten.

Wie man die Dicke jetzt genau misst wird sich in der Praxis zeigen, aber beliebigen Spielraum gibt es da jetzt nicht mehr. Und mit der Einschränkung auf eine Starre Platte ist die Karbondiskussion auch halbwegs elegant gelöst, weil das zumindest relativ einfach zu kontrollieren ist.

Sind damit jetzt alle "Nike-Wunderschuhe" außer dem Alphafly regelkonform?

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Hab jetzt selber nochmal gelesen:

World Athletics President Sebastian Coe said:[font=&quot] “It is not our job to regulate the entire sports shoe market but it is our duty to preserve the integrity of elite competition by ensuring that the shoes worn by elite athletes in competition do not offer any unfair assistance or advantage. As we enter the Olympic year, we don’t believe we can rule out shoes that have been generally available for a considerable period of time, but we can draw a line by prohibiting the use of shoes that go further than what is currently on the market while we investigate further.

Damit sollten alle Modelle die von Nike bereits auf den Markt gebracht wurden vorerst weiter erlaubt sein ...[/font]

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hugo790 hat geschrieben:Ist dann der Newton Motion verboten? Oder sind das keine 5 starren Platten?
https://newtonrunning.eu/deshalb-ist-ne ... chnologie/
Ich kenne die Schuhe nicht und kann daher nicht beurteilen, ob diese "Lugs" überhaupt als "starre Platte" durchgehen. Aber selbst wenn, sollten die wohl trotzdem Regelkonform sein:
TECHNICAL RULES hat geschrieben:5.13.1 (save for where Rule 5.13.2 applies) must not contain more than one
rigid plate or blade made from carbon fibre or another material with
similar properties or producing similar effects, whether that plate runs
the full length of the shoe or only part of the length of the shoe]

Note (ii): The one rigid plate or blade referred to in Rule 5.13.1 may be in more
than one part but those parts must be located sequentially, in one plane, not in
parallel (i.e., not stacked above each other), and must not overlap.
Es dürfen also letztlich beliebig viele Platten-Elemente verbaut werden, solange alle ein einer Ebene liegen.

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[font=&quot]The shoe must not contain more than one rigid embedded plate or blade (of any material) that runs either the full length or only part of the length of the shoe. The plate may be in more than one part but those parts must be located sequentially in one plane (not stacked or in parallel) and must not overlap.[/font]


Hmm ... nicht ganz leicht zu erkennen ... aber die Regel sagt wohl (wenn ich es richtig verstehe) es muss genau ein Bauteil sein ... Könnte schon sein, dass die Konstruktion nur ein Bauteil ist, wenn die 5 "Kanäle" miteinander verbunden sind. Wann ein Teil noch eine "plate" oder "blade" ist, ist natürlich schwierig zu beurteilen. Also wie viel Schnickschnack darf eindesignt sein ...

Also gerade der Teil wie die Platte verbaut werden darf ist schon nicht so ganz leicht zu verstehen, wenn man nicht genau weiß was der konkrete Hintergedanke ist. Ich hoffe das ist präzise genug formuliert. Weil mein Lieblingspunkt ist schon: Der Schuh darf keinen unfairen Vorteil verschaffen ... Da lach ich mich immer kaputt wen ich das lese, weil das so ein Bullshit ist.

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Und was bedeutet das jetzt für Mizuno Schuhe? Von der Wave Platte gibt es wohl 4 verschiedene Arte, 2 davon sind:
Infinity Wave
This technology has a more visible and effective construction. Two parallel plates that sit together with soft cushioning pillars in-between to provide unrivalled cushioning and improved durability by absorbing and dispersing the impact at foot strike.

Double Fan-shaped Wave
Gives the highest levels of support combined with excellent cushioning. This specific shape is the result of two fan shaped wave overlapping to provide even more support to runners which suffer of severe pronation. The Double Fan Shaped Wave provide increased movement control for a safer and more stable ride.
Quelle: https://emea.mizuno.com/de/de-de/technology.html
Liest sich mir beides wie 2 Platte, wenn auch nur aus Kunststoff.

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Dartan hat geschrieben:Ich kenne die Schuhe nicht und kann daher nicht beurteilen, ob diese "Lugs" überhaupt als "starre Platte" durchgehen. Aber selbst wenn, sollten die wohl trotzdem Regelkonform sein:


Es dürfen also letztlich beliebig viele Platten-Elemente verbaut werden, solange alle ein einer Ebene liegen.
Dachte ich zuerst auch, aber da bin ich mittlerweile ziemlich verwirrt. Es ergibt für mich gar keinen Sinn von "not more than one" zu sprechen und dann zu sagen man darf sie irgendwie zerteilen und dann in einer Ebene anordnen, aber nicht "in paralell" oder "stacked" oder "overlapping" ... also man könnte das evtl so interpretieren, dass wenn ich den Schuh von vorne nach hinten anschaue die Platte unterbrochen sein darf (was auch immer das für einen Sinn hat). Weil von rechts nach links schauen würde so eine unterbrochene Platte auch "overlappen" oder "in parallel" sein. Also etwas verwirrend.

Ich hab auch überlegt, ob das "more than on part" sich auf die Umgebung bezieht. Also ob die Platte in mehr als einem Teil eingebettet sein darf. Aber je länger ich drüber nachdenke verwirrt es mich.

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Catch-22 hat geschrieben:Und was bedeutet das jetzt für Mizuno Schuhe? Von der Wave Platte gibt es wohl 4 verschiedene Arte, 2 davon sind:

Quelle: https://emea.mizuno.com/de/de-de/technology.html
Liest sich mir beides wie 2 Platte, wenn auch nur aus Kunststoff.
Hmm ... also das scheint in jedem Fall eindeutig zu sein ... "in parallel" und "overlapping" ist beides so oder so verboten. Und das Material ist egal so lange es "rigid" (biegesteif) ist und das ist in diesem Fall wohl gegeben ...

Also ich denke, das ist am Ende schon eine "Nike-Regel" und vermutlich haben die nicht den gesamten Schuhmarkt gescannt, ob da noch was anderes über den Jordan geht. Am Ende ist es eine Regel für Elite-Läufer, also wurden wohl nur die einschlägigen Schuhe betrachtet.

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DoktorAlbern hat geschrieben:Dachte ich zuerst auch, aber da bin ich mittlerweile ziemlich verwirrt. Es ergibt für mich gar keinen Sinn von "not more than one" zu sprechen und dann zu sagen man darf sie irgendwie zerteilen und dann in einer Ebene anordnen, aber nicht "in paralell" oder "stacked" oder "overlapping" ... also man könnte das evtl so interpretieren, dass wenn ich den Schuh von vorne nach hinten anschaue die Platte unterbrochen sein darf (was auch immer das für einen Sinn hat). Weil von rechts nach links schauen würde so eine unterbrochene Platte auch "overlappen" oder "in parallel" sein. Also etwas verwirrend.

Ich hab auch überlegt, ob das "more than on part" sich auf die Umgebung bezieht. Also ob die Platte in mehr als einem Teil eingebettet sein darf. Aber je länger ich drüber nachdenke verwirrt es mich.
Hm, gute Frage, das "in parallel" finde ich auch etwas merkwürdig formuliert. :gruebel: Ohne Anspruch auf Korrektheit würde ich persönlich die Regeln wohl so interpretieren:
  • Es dürfen niemals mehrere Platten-Elemente vertikal übereinander liegen. Bildlich gesprochen, wenn man an irgendeiner beliebigen Stelle der Sohle ein senkrechtes Loch bohren würde, darf niemals mehr als eine Schicht "Platte" getroffen werden.
  • Alle Platten-Elemente müssen (zumindest annähernd) in einer gemeinsamen Ebene liegen. Es ist also z.B. verboten, dass vorne die Platte auf einer anderen Höhe liegt als hinten im Schuh. Und irgendwelche Zickzack oder Wellen-Formen sind somit auch nicht zulässig.
Das als Kollateralschaden einige der Mizuno-Modelle somit nicht mehr zulässig sind, halte ich für durchaus denkbar. Die entscheidende Frage könnte da sein, wie eng man "rigid plate or blade made from carbon fibre or another material with similar properties or producing similar effects" interpretiert. Also gehen diese Plastik-Elemente als starre Platte mit Carbon-ähnlichen Eigenschaften durch oder nicht?

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Hab mir jetzt wirklich mal die gesamte Regel reingezogen ... da steht schon noch einiges drin:

- At least four months prior to an International Competition at which anathlete proposes to wear a shoe that has not previously been used inInternational Competitions, the athlete (or their representative) must submit toWorld Athletics the specification (i.e. size, dimensions, sole thickness,structure etc.) of that new shoe ....
Also in Zukunft muss man sich jeden neuen Schuh den man auf internationaler Ebene laufen will, freigeben lassen.

- Es ist ziemlich präzise definiert wie die Sohlendicke zu messen ist.

- In der Regel heißt es hinsichtlich der Platte: [...] rigid plate or blade made from carbon fibre or another material withsimilar properties or producing similar effects [...]
Da hätte für mich "rigid" genügt, aber doppelt und dreifach hält besser und der Sinn der Regel ist klar.

- Und dieses Thema mit "not in one part", "not in parallel" usw. steht nur in einer Note. Also die Regel ist "not more than one". Und damit meine ich es verstanden zu haben. Das könnte was damit zu tun haben wie das Teil produziert wird. Also ggf. kann die Platte zusammengesteckt, verklebt, vernietet oder was auch immer werden. Das ist grundsätzlich zulässig so lange es sich danach immer noch um eine Platte handelt und nicht um ein anderes ausgefallenes Konstrukt.
So zumindest meine Interpretation ...

23
Was sie scheinbar ja auch noch eingefügt haben, wohl als "Waffe" gegen kreative Regelauslegungen, ist Punkt 5.12, der es auch explizit verbietet gegen den "spirit of the rules" zu verstoßen. Im Fall der Fälle wäre somit die exakte Formulierung der Regel wohl gar nicht so relevant, sondern es käme eher auf das Wohlwollen des Richters an.

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ruca hat geschrieben:In der Praxis dürfte sich diese Frage gar nicht stellen, denn der Schuh liest sich nicht so, als würde er von Eliteläufern genutzt...
Patrick Lange lief damit ich glaube 2017 in Hawaii. Ich selbst habe den Schuh nicht und habe auch nicht vor ihn zu kaufen. Die Verkäuferin erzählte nur etwas von Trampolin unter den Füßen, schneller laufen ohne Training und da war ich einfach neugierig, ob er erlaubt ist.

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hugo790 hat geschrieben:Patrick Lange lief damit ich glaube 2017 in Hawaii.
Neue Frage, die sich hier anschließt: Kommt beim Triathlon eine ähnliche Regelung? Ansonsten könnte es dann doch für die Hersteller spannend werden, Schuhe zu produzieren, die nicht den neuen Regeln entsprechen. Beworben werden sie durch die Triathlon-Elite, gekauft von den "normalen" Läufern bei Straßenläufen. Nur die Straßenlauf-Elite schaut in die Röhre...
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hugo790 hat geschrieben:Patrick Lange lief damit ich glaube 2017 in Hawaii. Ich selbst habe den Schuh nicht und habe auch nicht vor ihn zu kaufen. Die Verkäuferin erzählte nur etwas von Trampolin unter den Füßen, schneller laufen ohne Training und da war ich einfach neugierig, ob er erlaubt ist.

Wenn ich mich richtig erinnere, hatte Patrick Lange die NB Hanzo S an und keine Newtons!

Ich habe Newtons, jedoch nicht die Gravity, meine haben nichts mechanisches an sich, keine Platte, kein Trampolin.
Auf http://www.trichile.cl/?q=Testeo_Newton ... _Rodriguez hat mal einer ein Paar Newtons aufgeschnitten, sieht man das Innenleben (ist jedoch auch nicht mein Modell)
Im Prinzip ist ein Teil der Dämpfung im Schuh ausgespart und auf der Sohle drauf, beim Laufen sollen die sich dann in die Aussparung hinein bewegen. Beim laufen spüre ich jedoch nicht wirklich was davon, ist ehr wie laufen mit Rocker Sohle bzw. mehr Toe Spring, wie es eben Nike mit der gebogenen Sohle auch in einigen aktuellen Modellen (also nicht nur Vaporfly) bezweckt.

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ruca hat geschrieben:Neue Frage, die sich hier anschließt: Kommt beim Triathlon eine ähnliche Regelung?
Mein Tipp: nein. Die Triathleten waren schon immer laxer, was solches Regelwerk anging. Siehe auch die Regeln der UCI bei den Rädern vs die der ITU.

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Danke, wusst gar nicht, dass er in Newtons mal gelaufen ist. Habe nun auch gegooglet. Das sind die Newton Distance Elite Im Vergleich zu den normalen Distance haben sie noch die alte Bauweise mit den 4 statt 5 Lugs. Die Schuhe habe ich auch, sind schön dynamisch. Haben jedoch nichts steifes (=verbotenes) eingebaut.

31
Damit hält er immer noch den Marathonrekord für den Ironman auf Hawaii. Des Weiteren halte ich es für abwegig, dass die Newtontechnologie per se ausgeschlossen wird. Bei den Regeln geht es ja um die Innereien und nicht darum, wie die Gummiteile zusammengefügt sind. Auf der anderen Seite ist es mir Wurscht, ich bin kein Eliteläufer - leider :peinlich:
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Zak_McKracken hat geschrieben:Steht auch irgendwo, wo der Schuh vier Monate vorher im Handel sein muss? Reicht ein Paar in Größe 64 auf einer einsamen Insel im Südpazifik ohne Postdienst?
C2.1 - Technical Rules hat geschrieben:5.2 [...] To meet that requirement, any shoe that is first introduced after 30
April 2020 may not be used in competition unless and until it has been available
for purchase by any athlete on the open retail market (i.e. either in store or
online) for at least four months prior to that competition. [...]
Ist also nicht sonderlich spezifisch. :noidea:

Einen Schuh aber "heimlich" auf den Markt zu bringen dürfte aber trotzdem schwer werden, insbesondere durch die angefügte Anmerkung:
C2.1 - Technical Rules hat geschrieben:Note (i): At least four months prior to an International Competition at which an
athlete proposes to wear a shoe that has not previously been used in
International Competitions, the athlete (or their representative) must submit to
World Athletics the specification (i.e. size, dimensions, sole thickness,
structure etc.) of that new shoe]
Diese Anmerkung, die mir bisher so noch gar nicht direkt aufgefallen ist, finde ich sowieso interessant. Letztlich bedeutet dies ja, das alle zukünftigen von Profis verwendeten Schuhmodelle explizit von der IAAF abgenickt werden müssen. :wow: Also quasi doch eine Zertifizierung light.

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Auch wenn es hier mehrfach aufgeschrieben wird, dass für uns, als Nicht-Elite, die Bestimmung keine Bedeutung haben, möchte ich nicht über mich (oder Leute, die ich trainiere) in der lokalen Presse lesen, dass der Sieger (zweite, dritte... wie auch immer) in den von IAAF verbotenen Schuhen die Leistung erlaufen hat.

Also doch eine Form des Gruppenzwanges.

Was ist dann, wenn man bei den DM-Senioren oder regionalen Meisterschaften in solchen Schuhen aufläuft? Also so weit ist die Regel von uns Normalos, nicht entfernt.

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Dartan hat geschrieben: Diese Anmerkung, die mir bisher so noch gar nicht direkt aufgefallen ist, finde ich sowieso interessant. Letztlich bedeutet dies ja, das alle zukünftigen von Profis verwendeten Schuhmodelle explizit von der IAAF abgenickt werden müssen. :wow: Also quasi doch eine Zertifizierung light.
Auf wie viele Fälle kommen wir da dann im Jahr? Wer, außer Kipchoge, hat denn einen Prototypen getragen? Die Top-Profis haben ja einen Ausrüster und ein Management, die machen das für die klar. Alle anderen betrifft es nicht. Es muss ja keiner einen Schuh explizit benennen, wenn er bereits "länger" auf dem Markt ist.
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Mir fällt grad auf, dass das unter
https://www.worldathletics.org/news/pre ... ules-shoes
verlinkte Dokument offensichtlich ausgetauscht wurde. Die Änderungen waren zuvor in rot drin, jetzt teils schwarz, teils grün. Fallen jemandem inhaltliche Änderungen auf?
Dartan hat geschrieben:Letztlich bedeutet dies ja, das alle zukünftigen von Profis verwendeten Schuhmodelle explizit von der IAAF abgenickt werden müssen. :wow: Also quasi doch eine Zertifizierung light.
Lustig finde ich den Punkt:
World Athletics will use reasonable efforts to complete its examination as soon as practicable (if possible, within 30 days of receipt of the shoe by World Athletics).
Ich hoffe mal, sie bekommen das in der Praxis innerhalb der 30 Tage hin. 3 Monate vor dem Event den Schuh wechseln ist noch ok, in den letzten Tagen/Wochen sieht das dann doch anders aus.
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ruca hat geschrieben:
Ich hoffe mal, sie bekommen das in der Praxis innerhalb der 30 Tage hin. 3 Monate vor dem Event den Schuh wechseln ist noch ok, in den letzten Tagen/Wochen sieht das dann doch anders aus.
Mich würde eher interessieren, wie sie das publizieren, die Leute müssen ja nicht einzeln hunderte Next% oder AlphaFlys hinsenden. Es muss also so eine Art offizielle Schuhliste geben müssen wo drauf steht welcher Schuh ab welchem Datum gültig ist. Da bin ich mal gespannt.
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JoelH hat geschrieben:Mich würde eher interessieren, wie sie das publizieren, die Leute müssen ja nicht einzeln hunderte Next% oder AlphaFlys hinsenden. Es muss also so eine Art offizielle Schuhliste geben müssen wo drauf steht welcher Schuh ab welchem Datum gültig ist. Da bin ich mal gespannt.
Das Problem ist gelöst:
Note (i): At least four months prior to an International Competition at which an athlete
proposes to wear a shoe that has not previously been used in International
Competitions,
the athlete (or their representative) must submit to World Athletics the
specification
(i.e. size, dimensions, sole thickness, structure etc.) of that new shoe;
confirm if the new shoe is to be customised in any way; and provide information
about the availability of the new shoe on the open retail market (i.e. either in store or
online). After reviewing this information World Athletics may request that samples of
the shoe be submitted by the manufacturer for further examination. If the shoe is
requested for further investigation, World Athletics will use reasonable efforts to
complete its examination as soon as practicable (if possible, within 30 days of receipt
of the shoe by World Athletics).
Sobald die Schuhe 1x bei einem internationalen Wettkampf getragen wurden, sind sie für alle "OK" und müssen nicht mehr gemeldet werden.

Und vorher muss ja nicht der Schuh eingeschickt werden sondern die Spezifikation. Die werden die Hersteller vermutlich passend auf ihre Website stellen und der Athlet muss nur noch eine Mail nach dem Motto: "Ich will mit dem Nike Megafly 20% den Berlin-Marathon laufen. Spezfikationen laut Hersteller [COPY&PASTE], Händlerliste laut Hersteller [COPY&PASTE]. Darf ich?" an die IAAF schicken.
Und es darf ja auch ein "representative" übernehmen. Also der Manager für seine 10 Läufer. Oder die Läufer bennenen jemanden vom Hersteller als diesbezügelichen "representative", dann gibt es pro Modell nur eine Mail...
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Rolli hat geschrieben:Auch wenn es hier mehrfach aufgeschrieben wird, dass für uns, als Nicht-Elite, die Bestimmung keine Bedeutung haben, möchte ich nicht über mich (oder Leute, die ich trainiere) in der lokalen Presse lesen, dass der Sieger (zweite, dritte... wie auch immer) in den von IAAF verbotenen Schuhen die Leistung erlaufen hat.

Also doch eine Form des Gruppenzwanges.

Was ist dann, wenn man bei den DM-Senioren oder regionalen Meisterschaften in solchen Schuhen aufläuft? Also so weit ist die Regel von uns Normalos, nicht entfernt.
Gute Frage? Wie ist das aktuell eigentlich mit dem Gültigkeitsbereich der Regeln? So wie ich das verstanden habe, gelten die IAAF Regeln (bzw. jetzt "World Athletics" Regeln) doch erstmal nur für internationale Wettbewerbe, oder? Für nationale Meisterschaften hingegen gelten die Regeln des DLV, die angehalten sind die internationalen Regeln zu adaptieren, das aber nicht zwingend müssen? Und bis auf welche Ebene geht dieses Spiel dann eigentlich runter? Haben die Landes- und Kreis-Verbände dann noch mal eigene Regeln, oder beziehen die sich dann auf den DLV? :gruebel:

Unabhängig davon denke ich aber nicht, dass das Problem in der Praxis groß auftreten wird. Ich kann mir nicht vorstellen, das ein Schuhhersteller zukünftig noch nennenswerten Aufwand in ein Schuhmodell steckt, das nach IAAF-Regeln nicht zugelassen ist. Somit glaube ich nicht, dass es in Zukunft eine ernsthafte Auswahl an "verbotenen Schuhe" geben wird.

(Könnte aber auch sein, das ich mit dieser Einschätzung komplett daneben liege und Hersteller zukünftig mit "verboten schnellen" Modellen explizit auf das Segment der Möchtegern-Profis abzielen. :gruebel: )


JoelH hat geschrieben:Auf wie viele Fälle kommen wir da dann im Jahr? Wer, außer Kipchoge, hat denn einen Prototypen getragen? Die Top-Profis haben ja einen Ausrüster und ein Management, die machen das für die klar. Alle anderen betrifft es nicht. Es muss ja keiner einen Schuh explizit benennen, wenn er bereits "länger" auf dem Markt ist.
Klar, in der Praxis betrifft das die aller wenigstens. Ich finde das nur trotzdem eine interessante (und durchaus sinnvolle!) Anmerkung, da damit sichergestellt wird, das eine neues Schuhmodell (zumindest der IAAF) vorher bekannt ist. Also keine bis dato effektiv unbekannte Modelle, die man 4 Monate vorher theoretisch in einem unbekannten Webshop in Timbuktu hätte bestellen können. Und eine gewisse Rechtssicherheit für die Athleten sollte auch sichergestellt sein, da so zumindest vor dem Wettkampf entschieden werden muss, ob ein Schuh regelkonform ist oder nicht. Also keine aberkannte Rekorde oder veränderten Platzierungen, da ein Schuhmodell nachträglich als nicht regelkonform eingeschätzt wird.

41
Lustig wird aber folgende Konstellation:

Kipchoges Manager meldet für Olympia brav den inzwischen im Handel erhätlichen "Megafly" an. Nach 29 Tagen kommt das "OK" von der IAAF.
Bekele meldet sich nicht, steht aber auch in den identischen "Megafly" an der Startlinie. DSQ?
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Ich würde vermuten, das Nike sich einfach selbst rechtzeitig um die Zulassung des "Megafly" kümmern würde und die Athleten dann damit einfach laufen dürfen. (Auch wenn diese Vorgehensweise nicht zu 100% dem Wortlaut der Regeln entspricht. :noidea: )

48
Also wenn einer mit dem Schuh laufen darf, dann dürfen alle damit laufen. So verstehe ich die Regel und so ist auch sinnvoll. Es muss sich nur vorher "irgendwer" drum kümmern das Go vom Verband zu bekommen. Ein Schuh ist entweder legal oder illegal und das gilt dann für alle oder keinen! Es geht ja darum, dass jeder andere Wettbewerber die Möglichkeit hat sich den Schuh auch rechtzeitig vor dem WK zu kaufen. Wenn nur der laufen dürfte, der ihn gemeldet hat, dann ergibt dieser Teil der Regel überhaupt keinen Sinn.

Und die Schuhliste wird man ja sehr wohl brauchen. Nach meinem Verständnis muss ab dem 30.4. jeder Schuh, der noch nicht vorher gelaufen wurde, einmalig angemeldet werden. Diese 4-Monats-Regel muss ja irgendwie überprüft werden. Beziehungsweise müsste man ja ab dem 30.4. andernfalls nachweisen, dass ein Schuh schon mal gelaufen wurde. Also in der Praxis schon eine rechte Bürokratie, wenn man das sauber überwachen will. Aber die nächsten Monate werden zeigen was das bedeutet.

Die Frage ist wie mit den Altschuhen verfahren wird hinsichtlich Sohlendicke und der Platte. Im Prinzip wirkt es so (siehe das Zitat von Seb Coe), dass der Verband davon ausgeht, dass alle (relevanten) Altschuhe grundsätzlich legal sind. Insofern werden Altschuhe wohl nicht "zertifiziert". Bei den Neuschuhen sieht das dann insofern anders aus, als dass die Spezifikation eingereicht werden muss. Bei einem Weltrekord werden dann wohl gleich nach der Ziellinie die Schuhe eingesammelt und aufgeschnitten um nach dem Ínnenleben zu schauen ;-)

Was den Massenmarkt betrifft wird tatsächlich etwas die Frage sein, wie sich die Triathleten positionieren. Wenn diese folgen, dann wird es für den Normalo auch nur regelkonforme Schuhe geben, sonst möglicherweise nicht! Ich für mich persönlich möchte auch nur in legalen Schuhen laufen. Insofern kann ich mir jetzt Gedanken machen, ob ich mir eines der Nike-Modelle vom Weihnachtsgeld gönne.

Und wenn jemand meint in "illegalen" Schuhen laufen zu müssen, dann binde ich ihm/ihr vor dem Start einfach die Schnürsenkel zusammen ;-) Von so jemandem lass ich mich nicht verheizen ...

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JoelH hat geschrieben:Nike ist der Schuhvertreter.
Jetzt kann es juristisch richtig lustig werden. Ist Nike auch der rückwirkend der "Vetreter" von einem Läufer, der sich erst spät entscheidet, überhaupt mit Schuhen dieser Marke zu laufen? Auch der Vertreter muss die Schuhe ja 4 Monate vorher melden...

In Deutschland ginge das vermutlich sogar, wenn Nike pauschal sagt: "Ich vertrete hiermit alle Läufer, die mit diesem Modell antreten":
https://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__177.html
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ruca hat geschrieben:Jetzt kann es juristisch richtig lustig werden. Ist Nike auch der rückwirkend der "Vetreter" von einem Läufer, der sich erst spät entscheidet, überhaupt mit Schuhen dieser Marke zu laufen? Auch der Vertreter muss die Schuhe ja 4 Monate vorher melden...

In Deutschland ginge das vermutlich sogar, wenn Nike pauschal sagt: "Ich vertrete hiermit alle Läufer, die mit diesem Modell antreten":
https://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__177.html
Meiner - komplett laienhaften - Auffassung nach, zielen die Regeln einfach darauf ab, dass ein Schuhmodell 4 Monate vorher allgemein verfügbar und vom Verband abgenickt sein muss. (Oder genauer gesagt, der Vorgang des Abnickens mindestens vier Monate vorher angestoßen sein muss.) Ich vermute, irgendwelche Versuche da jemanden über die juristische Bedeutung von "Vertreter" oder ähnlichem einen Strick zu drehen, würden spätestens mit den Verweis auf den "Spitit of the Rules" scheitern. :noidea:

Die weitere Frage ist, wie weit da irgendwelche klassischen juristischen Maßstäbe, Regeln und Interpretation überhaupt relevant sind, da solche Fragen ja nicht in öffentlichen Gerichten, sondern vor privaten Sportgerichten ausgetragen würden? (Da habe ich aber wirklich absolut keine Ahnung von, bin kein Anwalt. :noidea: )
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