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Corona und der Sport

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Fjodoro hat geschrieben:darf ich fragen, wie du zu der Aussage kommst? oder wie du Wunder definierst?
und Lethalität ist nicht unbedingt alles, neben asymptomatisch - symptomatisch mit etwas Fieber/Husten/Geschmacksverlust - Tod, gibt es noch ein paar weitere Graustufen, die hier gerne übersehen werden
Impfungen haben die stärkste Wirkung auf die Letalität bei krasser Letalität. Jetzt haben wir mit Covid-19 allgemein keine besonders krasse Letalität, und dazu ist die Sterblichkeit mit Abstand am größten bei denen, bei denen die Lebenserwartung eh relativ gering ist - sehr alte Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen, die die Lebenserwartung deutlich verringern können. Da sind dann eben eine Menge Menschen dabei, die die Impfung nicht retten kann - und wenn sie sie vor Covid-19 retten kann, dann sterben sie an anderen Krankheiten, wie vor Covid-19 auch. (Es ist aus der Sterbestatistik jetzt schon recht wahrscheinlich, das Covid-19 vielfach an die Stelle anderer Todesursachen getreten ist.) Man kann das dann natürlich als Impferfolg sehen, hat aber dann eben relativ wenig Einfluss auf die Lebenserwartung.

Wenn wir dagegen in die Gruppe 60-79 gehen, wo hier bis jetzt kaum jemand zweimal geimpft wurde, finden wir deutlich höhere Chancen, dass die Impfung lange überlebt wird. Und da haben wir bisher über 18000 Covid-19-Tote, und Letalität ab etwa 2% hoch bis 8 % bei den ü70 (ohne Dunkelziffer gerechnet). Das ist die Gruppe, die besonders zu Hoffnungen berechtigt, wo man dann hoffentlich viele Lebensjahre retten kann, auch mit etwa 18 mio bzw knapp 22% ein viel höherer Bevölkerungsanteil als die etwas 6,5% Ü79.

Bei den U60 ist die Sterblichkeit so gering, da können wir froh sein, wenn man die Impfung in der nationalen Bilanz überhaupt merken wird.

Ich argumentiere hier nicht gegen die Impfung, sondern gegen übertriebene Hoffnungen, die viele damit verbinden. Und natürlich geht es immer um alle, nicht nur um die, die sich impfen lassen. Denn es geht ja um Gesundheitspolitik und auch um Volkswirtschaft in einem freiheitlichen Staat. Einige mögen das nicht gerne lesen, aber wenn ich die Lebenserwartung und -qualität der gesamten Bevölkerung erhöhen will, dann ist die Covid-Impfung eben möglicherweise nicht das erste Mittel der Wahl. Wie wäre es z. B. mit zwei gesunden kostenlosen Mahlzeiten für alle Kinder in jeder Schule an jedem Schultag durch Bund und Länder gemeinsam finanziert und organisiert?

Heißt nicht, dass man die Impfung nicht machen soll, aber man sollte auch nicht alle anderen möglichen Maßnahmen zur Gesundheitsverbesserung der Bevölkerung ausblenden. Was zur Zeit passiert, ist leider wieder Krankheitsvermarktung. Ich bin für Krankheitsvermeidung, für Salutogenese. Das ist aber mit einem immer stärker im kapitalistischen Sinne gewinnorientiertem Gesundheitssystem sehr schwierig.

Und nein, Letalität ist nicht alles. Aber dazu haben wir bisher verlässlichere Daten als zu Long Covid z. B. Klar, Krankenhausaufenthalte verringern ist auch schon schön, aber auch da wird für viele multimorbide Patient*innen gelten: Kommen die nicht wegen oder mit Covid19 ins Krankenhaus, landen sie über kurz oder lange wegen einer ihrer anderen Krankheiten da.

Aber schau dir ruhig mal die Statistiken an bzgl Grippeimpfung, war glaube auch schon mal hier im Thread Thema.

Ein Wunder wäre: Covid-19 Toten gehen auf 0, dafür müsste man aber aufhören zu testen. Naja, bleiben wir realistisch, unter 1000 wäre schon ein großes Wunder. Mir fällt es schwer hier Zahlen zu nennen, einfach weil die Letalität von Covid 19 eben noch recht ungenau bestimmt ist. Jedenfalls muss man die Toten der Saisons zählen wie bei der Grippe, nicht einfach durchzählen. (Hat sich schonmal jemand gefragt, warum das so gemacht wird?

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

11152
Dirk_H hat geschrieben:Vielleicht habe ich nicht tief genug gebohrt/gesucht, aber ich habe bisher wirklich nichts gefunden, was eine Maskenpflicht im Park oder ein Verweilverbot begründen würde.
Jupp. Ich hatte die PK in Hamburg zur Erweiterung der Erweiterung der Outdoor-Maskenpflicht gesehen und da war ein Teil der Begründung, dass am vergangenen Wochenende sich kaum jemand an die Maskenpflicht an den Landungsbrücken gehalten hätte, daher müsse man diese jetzt auf Alster und Stadtpark, Jungfernstieg usw. ausweiten.Weitere Begründung waren die steigenden Zahlen und die Angst vor Mutationen.

Ich glaube, man hat krampfhaft nach Maßnahmen gesucht, die die Wirtschaft keinesfalls belasten. Die tatsächliche Wirksamkeit interessierte nicht wirklich.

Traurig auch die Presse. Wieviele Schlagzeilen nach dem Motto "Joggen in Hamburg nur noch mit Maske" es gibt, ist unglaublich. (Nur von 10-18 Uhr an bestimmten Orten - und zwar nicht nur für "Jogger"). Und auch keine medizinische, wie oft behauptet. .

Lustig war auch ein ZDF-Bericht, der angeblich Polizisten bei der Überwachung dieser Maskenpflicht am Jungfernstieg zeigen sollte. Komischerweise interessierte die nicht, ob jemand eine Maske trug oder nicht sondern sie gingen gegen Grüppchen vor...
Hinterher fiel uns auf warum... Die Maskenpflicht ist von dort 10-18 Uhr. Die Aufnahmen waren im komplett Dunklen, also 18:30 oder später....
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11153
Fjodoro hat geschrieben:Da bin ich vollkommen bei dir - und natürlich Bonno. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass so ein Beweis (weder in die eine, noch in die andere Richtung) nicht trivial ist.
Da gebe ich dir vollkommen recht.

Mich sorgt nur, wenn wir jetzt anfangen Maßnahmen (generell gesehen) auf Basis fehlender Gegenevidenz zu beschließen. Wenn man das mal auf andere Bereiche übertragen würde/wird, dann wird es wild.

Mir ist schon klar (denke ich zumindest) warum das gemacht wird und das deckt sich mit rucas Beitrag. Es geht garnicht um die zusätzlichen Maßnahmen, es geht um die vorherigen, die man nicht kontrolliert/reguliert bekommt. Aber auch das ist ein System mit dem ich persönlich halt Probleme habe.

11154
Dirk_H hat geschrieben:Mir fehlt bei den Outdoor-Einschränkungen -welche nicht dazu gedacht sind die Mobilität insgesamt zu senken- trotzdem irgendwie die wissenschaftliche Grundlage.
Vielleicht habe ich nicht tief genug gebohrt/gesucht, aber ich habe bisher wirklich nichts gefunden, was eine Maskenpflicht im Park oder ein Verweilverbot begründen würde.
Es gibt ja eher häufiger Hinweise in die andere Richtung: Infektion finden meist Indoor statt, etc etc. Siehe auch

COVID-19: Warum der Winter die Pandemie verschlimmert

"Beim Spazieren passiert garantiert nichts"

In die Richtung möchte ich auch meinen Hinweis von vor einigen Tagen auf die möglichen Giftstoffe in mnachen Masken verstanden wissen:

Wenn man einen ganzen Tag auf einer Abrissbaustelle arbeitet und sich vor allem möglichem Staub und diversen Giften schützen muss, möglicherweise Asbest etc., dann kann man sich leicht vorstellen, dass sich die Maske das geringere Übel ist.

Bei 2h im Park oder auf der Straße mit Maske, kann die Maske dagegen viel leichter das größere Übel werden. Deshalb kann es durchaus gesünder sein, verschiedene Arten von Masken für verschiedene ZWecke zu benutzen.

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11155
Dirk_H hat geschrieben:Es geht garnicht um die zusätzlichen Maßnahmen, es geht um die vorherigen, die man nicht kontrolliert/reguliert bekommt.
Aber auch das macht überhaupt keinen Sinn. Wenn Hamburg es nicht hinbekam, die Maskenpflicht an den Landungsbrücken durchzusetzen soll es besser klappen, wenn man da noch Alster und Stadtpark hinzunimmt?

Ich glaube eher es ist ein "die Zahlen steigen, also müssen wir was tun".

Gut möglich, dass die großen Ansammlungen auf den Rodelhügeln und zugeforenen Seen tatsächlich dazu geführt haben, dass in Hamburg die Zahlen früher stagnierten bzw. anstiegen als anderswo. Damit könnte man diese Verschärfung meiner Meinung nach auch begründen. Aber dies ist nur eine Spekulation, ich habe keinerlei halbwegs offizielle Aussage irgendwo gelesen, die dies stützt...
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11156
DerC hat geschrieben: In die Richtung möchte ich auch meinen Hinweis von vor einigen Tagen auf die möglichen Giftstoffe in mnachen Masken verstanden wissen
Hierzu gibt es inzwischen was seriöses:

https://www.test.de/Masken-Welcher-Mund ... #id5722701
Waren Schadstoffe ein Problem?

Nein. Die Tester analysierten verschiedene Teile der Masken auf mögliche Schadstoffe, unter anderem auf Weichmacher, PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe), Formaldehyd und Nickel. Erfreulicherweise gab es bei keinem der Modelle etwas zu beanstanden.
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Dirk_H hat geschrieben:Vielleicht habe ich nicht tief genug gebohrt/gesucht, aber ich habe bisher wirklich nichts gefunden, was eine Maskenpflicht im Park oder ein Verweilverbot begründen würde.
Das Verweilverbot in der Düsseldorfer Altstadt war sicher ein Schnellschuss, ausgelöst durch das schöne Wetter am 20./21. Februar: Es war sonnig und relativ warm, und das kurz nach einigen sehr kalten Tagen. Prompt war die Rheinuferpromenade proppenvoll, und auf der großen Freitreppe am Schlossturm saßen die Leute, als wüssten sie nichts von Corona und Abstandsregeln. Das ganze dann zu einem guten Teil ohne Mund-Nasen-Schutz ...

Also hat die Stadtverwaltung entschieden, den "Maskenbereich Altstadt" auszudehnen, sowohl räumlich als auch zeitlich. In diesem erweiterten Bereich gilt nun am Wochenende (Fr bis So) zusätzlich das erwähnte - derzeit bis Mitte März befristete - Verweilverbot; außerdem ist die Freitreppe komplett gesperrt.

Ich hatte am 21. einen meiner angemeldeten Solo-Läufe, und ich habe an dem Tag eine Strecke in meiner Nähe gemieden, einfach weil's mir viel zu voll war. Die Überlegung der Stadt kann ich, besonders angesichts der Unsicherheiten um die B.1.1.7-Variante, daher zum Teil nachvollziehen. Allerdings ist in meinen Augen ein Verweilverbot dort das falsche Mittel, wo es den meisten gar nicht ums Verweilen geht, sondern ums "Flanieren". Ergo: Freitreppe sperren - ja (leider), aber das Sitzen auf einer Bank entlang der Promenade verbieten - nein.

11159
ruca hat geschrieben:Hierzu gibt es inzwischen was seriöses:

https://www.test.de/Masken-Welcher-Mund ... #id5722701
Bezogen auf einen recht kleinen Auschnitt des Angebots, ja.

Anyway, FP2 Maske im Park bleibt "overkill", umwelttechnisch allein wegen des Mülls durch die Maske problematisch. Ich sehe ständig Maskenmüll in der Stadt wie draußen in der Natur.

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11160
DerC hat geschrieben:Ich sehe ständig Maskenmüll in der Stadt wie draußen in der Natur.
Jepp, unfassbar was da rumliegt. Dass einem mal eine Maske unbemerkt aus der Tasche fällt, kann ja passieren. Aber nicht in der Menge.

Noch bevor die medizinischen Masken Pflicht wurden, hat ein Wissenschaftler gesagt, dass man später mal die Corona-Zeit eindeutig an einer erdgeschichtlichen "Maskenschicht" in den Erdsedimenten erkennen wird...

Vermutlich wird man da aber umgekehrt genauso den Beginn der Einwegpfandregeln erkennen, vorher gehörten plattgetretene Coladosen ja auch irgendwie zum Stadtbild...
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11161
Fjodoro hat geschrieben:Wie willst du das so einfach machen? hat noch nicht jeder einen GPS Chip mit eingebauter Corona-Nase implantiert

Fall a) Infektion ist nachvollziehbar und wird auch so beim Gesundheitsamt angegeben
Fall b) Regeln nicht eingehalten => meinst du, dass das offen kommuniziert wird
Fall c) (incl. Fälle aus b): Infektion nicht direkt nachvollziehbar => machen wir daraus nun "unklar" oder machen wir "muss sich beim Sonntagsnachmittagsmassenspaziergang am Rhein angesteckt haben"?
Das würde bedeuten, die Nachverfolgung seitens des Gesundheitsamtes ist nicht möglich. Dann sollte man das ganze Gedöns auch sein lassen. Oder sehe ich das zu eng?

Übrigens: Eine Bekannte meiner Frau hat beim Gesundheitsamt jetzt in dem Bereich '"Nachverfolgung" angeheuert. Erste Amtshandlung: Zwei Tage freigestellt, da das System auf ein bundeseinheitliches (?) System umgestellt wurde. Da kann man nur sagen: Ist ja schon mal was, weiter so (nur: warum nicht früher???)

11162
DerC hat geschrieben:Impfungen haben die stärkste Wirkung auf die Letalität bei krasser Letalität. Jetzt haben wir mit Covid-19 allgemein keine besonders krasse Letalität, und dazu ist die Sterblichkeit mit Abstand am größten bei denen, bei denen die Lebenserwartung eh relativ gering ist - sehr alte Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen, die die Lebenserwartung deutlich verringern können. Da sind dann eben eine Menge Menschen dabei, die die Impfung nicht retten kann - und wenn sie sie vor Covid-19 retten kann, dann sterben sie an anderen Krankheiten, wie vor Covid-19 auch. (Es ist aus der Sterbestatistik jetzt schon recht wahrscheinlich, das Covid-19 vielfach an die Stelle anderer Todesursachen getreten ist.) Man kann das dann natürlich als Impferfolg sehen, hat aber dann eben relativ wenig Einfluss auf die Lebenserwartung.
...
Ok, danke für die ausführliche Antwort, kann ich zwar absolut nicht nachvollziehen aber das ist Ansichtssache. Du argumentierst ja in gewonnenen Lebenjahren und als Zahl, da fehlen offensichtlich Erfahrungen wie sie Bones gemacht hat bzw. macht. Aber lassen wir das

11163
Fjodoro hat geschrieben: Fall a) Infektion ist nachvollziehbar und wird auch so beim Gesundheitsamt angegeben
Fall b) Regeln nicht eingehalten => meinst du, dass das offen kommuniziert wird
Fall c) (incl. Fälle aus b): Infektion nicht direkt nachvollziehbar => machen wir daraus nun "unklar" oder machen wir "muss sich beim Sonntagsnachmittagsmassenspaziergang am Rhein angesteckt haben"?

beweise mal bitte... - nachverfolgen heisst nicht, die Ursache zu finden und zu beweisen
Genau deshalb haben die Regeln auch einen "Webfehler". Wenn jemand infiziert ist und ehrlich zugibt, dass das wohl bei einem Regelverstoß passiert ist (oder er danach gegen die Regeln verstoßen und dabei womöglich jemanden angesteckt hat), droht ihm -und allen anderen, die dabei mitgemacht haben- obendrein ein Bußgeld.

Wer gibt das denn unter diesen Umständen zu? Damit hat man doch gar keine Chance, die Kontakte nachzuverfolgen und muss hoffen, dass wenigstens die App genutzt wird...
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11165
Bonno hat geschrieben:Das würde bedeuten, die Nachverfolgung seitens des Gesundheitsamtes ist nicht möglich. Dann sollte man das ganze Gedöns auch sein lassen. Oder sehe ich das zu eng?
Ja, siehst du. Es war zu allen Zeiten (evtl. mt Ausnahme der ersten deutschen Fälle bei dem Autozulieferer) während der Pandemie nicht möglich alle Übertragungswege herauszufinden, warum sollte sich das nun geändert haben? Das Gedöns bedeutet aber auch, dass die evtl. von Person X Infizierten (soweit bekannt) benachrichtigt werden und zumindest einige Cluster aufgedeckt werden. Nur weil das nicht für alle möglich ist, ist es ja nicht sinnlos.

11166
Fjodoro hat geschrieben:Ok, danke für die ausführliche Antwort, kann ich zwar absolut nicht nachvollziehen aber das ist Ansichtssache. Du argumentierst ja in gewonnenen Lebenjahren und als Zahl
Ich kann das sehr wohl nachvollziehen und kann hier keinen logischen Fehler erkennen. Ich glaube auch nicht, daß Du das nicht nachvollziehen kannst. Du bewertest es vielleicht anders.
da fehlen offensichtlich Erfahrungen wie sie Bones gemacht hat bzw. macht. Aber lassen wir das
Ich habe diese Erfahrung jetzt mehrfach durch. Einmal mit gutem Ausgang, zweimal mit schlechtem Ausgang. Das war und sind für mich persönlich sehr traurige Themen. Deswegen hat DerC aber nicht unrecht.
nix is fix

11167
Ein Tausendsassa ist er, mein Ministerpräsident. Hat als einer der ersten im Land einen Friseurtermin nach der Wiedereröffnung ergattert. Vermutlich ist er auch heimlich schon geimpft. :D
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

11168
Murks hat geschrieben:In diesem Faden wurde viel über wirtschaftliche Auswirkungen der Pandemie diskutiert. Die halte ich für deutlich gravierender als die Problematik, auf bestimmte Weise ein Hobby ausüben zu dürfen. Dass nun angesichts existenzieller Sorgen vieler Menschen Lobbyisten der Sportverbände nicht ganz vorne mit dabei sind und auf Lockerungen drängen, finde ich angemessen.
Im Hobbysport, wo kein Geld verdient wird, wirst Du wohl kaum Lobbyisten finden. Beide Bereiche gegeneinander auszuspielen finde ich nicht richtig. Kontaktsportarten innen oder Diskos müssen ja nicht sofort geöffnet werden. In allen anderen Bereichen sollte einiges sofort machbar sein. Die Sterblichkeit ist gerade unter das Mittel der Vorjahre gefallen. Über 3 Mio. Impfdosen liegen auf Halde und stauben an. Diese gezielt bei Personen mit vielen Kontakten und Gebieten mit hoher Inzidenz eingesetzt, könnte man sicher 5 - 10% der Infektionen vermeiden. Als freundliche Geste hat man 15.000 Dosen nach Tschechien geliert. Gut. Warum man nicht gleich alle 40.000 täglichen Grenzgänger ein Impfangebot macht? Andere und evtl. auch bessere Beispiele finden sich bestimmt.

Mal sehen wer sich beim morgigen Pokerspiel durchsetzt und ich hoffe, dass es da nicht nur heiße Luft gibt. Ob bei Sportvereinen/Sportstätten oder den Geschäften, die Kollateralschäden sind enorm und nicht zuletzt gehen auch die Arbeitslosenzahlen kräftig nach oben.
Keep smiling, be optimistic, do something good...

11169
DerC hat geschrieben:...
Ich weiß nicht ob es ein Aspekt ist, den du vielleicht nicht bedacht hast:
Wir hatten gerade heute das Thema möglicher Folgen durch geschlossene Sportvereine: Beschleunigung der "Volksverfettung" mit all ihren Folgen.
Dann noch die Reduktion der Bildung, welche nach manchen Quellen zu einer geringeren Lebenserwartung führt. Vermutlich könnte man das auf eine größere Liste von Dingen -indirekt durch COVID19- mit Folgen für die Gesundheit verlängern.

Ziel der Impfung ist für mich auch das zu stoppen. Und ja, einige der Ü80 werden dann vielleicht in einigen Wochen oder Monaten an Herzinfarkten oder anderen Dingen sterben. Aber halt nicht an COVID19. Und wenn keiner auf die Idee kommt, dass man ja mal versuchen könnte Herzinfarkte durch Lockdown zu reduzieren, dann sollte genau dieser Fakt, dass die Leute kaum noch an COVID19 sterben, zu einer Aufhebung der Restriktionen führen und damit halt nicht nur das Vergnügen aller, sondern auch die Gesundheit vieler fördern.
Von daher sehe ich die Hoffnung in die Impfung gerechtfertigt.

11170
Jetzt hat es auch die Kicker erwischt. Ein Zweitligist muß in Quarantäne.

https://www.pnp.de/lokales/regensburg-o ... 27385.html
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

11171
leviathan hat geschrieben:Ich kann das sehr wohl nachvollziehen und kann hier keinen logischen Fehler erkennen. Ich glaube auch nicht, daß Du das nicht nachvollziehen kannst. Du bewertest es vielleicht anders.


Ich habe diese Erfahrung jetzt mehrfach durch. Einmal mit gutem Ausgang, zweimal mit schlechtem Ausgang. Das war und sind für mich persönlich sehr traurige Themen. Deswegen hat DerC aber nicht unrecht.
Erstmal mein herzlliches Beileid!

Ich habe von keinem logischen Fehler gesprochen und ja ich bewerte es anders und doch kann ich es nicht nachvollziehen. Möglicherweise sprichst du aber von einem anderen Dissenz in den Ansichten von DerC und mir. Mir kommt die Diskussion so rüber, als dass ja sowieso "nur die ganz Alten" an Covid sterben, die sonst auch in 1-2 Jahren gestorben wären. Klar, kann ich nicht ausschliessen, dass diejenigen die gestorben sind auch tatsächlich länger wie ein paar Monate gelebt hätten. Allerdings kenne ich persönlich und auch indirekt über befreundete Ärzte leider viele Fälle, in denen das eher unwahrscheinlich erscheint. Klar, kann ich sagen, dass ich jetzt vll. 18000 Ü70-jährige mit der Impfung 2 LJ gebe, deren Rettung keine statistische Auswirkung auf die Gesamt-Lebensjahre der Bevölkerung hat, aber das ist mir zu mathematisch gedacht. Das sind für mich am Ende aber immer noch deutlich weniger Tote als jetzt. Mir ist auch klar, dass die Auswirkungen in der Lethalität in der Gruppe U60 sehr klein ausfallen werden. Im Moment aber haben wir ("nur noch") ca. 300 Todesfälle pro Tag, deren Vermeidung durch eine Impfung fände ich einen deutlichen Effekt (schaut nach Israel: https://www.reuters.com/article/us-heal ... SKBN2A91KU - schaut auf die Krankenhauseinlieferungen in Schottland). Evtl. sehe ich den Punkt hier einfach nicht und wir reden aneinander vorbei, dann sorry.

Unabhängig davon hat Dirk dazu gute Punkte gebracht, die über die Lethalität hinausgehen. Da kann man vermutlich noch viel mehr anführen. Allerdings gestehe ich DerC in diesem Punkt zu, dass er nur von Wundern der Lethalität gesprochen hat und er auch nur die direkte meinte. Die zusätzlichen Aspekte waren also erstmal garnicht mein Problem bzw. meine Frage, von daher will ich DerC das garnicht ankreiden.

11172
So, nun wird der Lockdown bis 28. verlängert. Ein genauer Blick sagt mir, dass da wohl "Scheiße" (Entschuldigung :peinlich: ) als Bonbons verkauft werden soll. Glücklicher Weise arbeite ich nicht im Einzelhandel oder einem Restaurant. Terminshopping??? Da suche ich mir lieber was im Netz und weiß in etwa, wann ich es bekomme.

"Sport kontaktfrei innen" - hört sich wohl erst mal nach Öffnung der Schwimmhallen und Thermen am 22.3. an. Nach Öffnung der Schulen steigt hier zumindest erst einmal die Anzahl positiver Tests an. Hier sind wir bereits bei 99 und eher die Insel mit noch höheren Werten drumherum. War wohl nix.

Die versprochenen, kostenlosen Tests sind ja auch noch nicht bestellt, da wird einem ein Märchen nach dem anderen erzählt. Denen mit regional etwas mehr Luft wünsche ich viel Spaß und nicht allzu viele Gäste von außen.
Keep smiling, be optimistic, do something good...

11173
Tja, nach der gestrigen Aufführung aus dem Kasper- und Schlumpf-Theater haben wir ja nun ... was? Zumindest ein wenig mehr Klarheit, was Corona und den Sport angeht. Das Schaubildchen aus der Bund-Länder-Konferenz (mit den fünf "Öffnungsschritten" für verschiedene Bereiche des öffentlichen Lebens) habt ihr vermutlich gesehen. Was sportliche Aktivitäten angeht, steht Genaueres zum Beispiel hier.

11174
M.Skywalker hat geschrieben:Denen mit regional etwas mehr Luft wünsche ich viel Spaß und nicht allzu viele Gäste von außen.
Danke. Wir pendeln hier leider immer so um die 50 - Anfang der Woche war die 7T-Inzidenz knapp darunter, jetzt wieder bei 53. Dass kaum jemand mit dem Ergebnis der gestrigen "Schalte" zufrieden ist, liegt auf der Hand: Aus der Sicht von vielen nicht nur aus dem No-Covid-Lager wird nun allzu sorglos gelockert; anderen (Einzelhandel usw.) gehen die Öffnungsschritte nicht weit genug bzw. sie sind nicht über einen längeren Zeitraum kalkulier- und planbar.

Klar, mehr Tests und vor allem zügigeres Impfen (Impfstoff ist ja vorhanden ...) könnten die Lage entspannen. Aber ausgerechnet da tun sich Bund und Länder ja extrem schwer. Ach ja, Quarks & Co. (WDR) hat mal nachgerechnet - beim derzeitigen Impf"tempo" dauert es nur noch bis Mitte 2023, bis alle, die es wollen, geimpft sind. :tocktock: Ich denke schon, dass es etwas flotter gehen wird, aber das angepeilte Ziel (Ende Sommer '21) dürfte doch wackeln. Nicht zu fassen.

11175
Intervalle sind noch drin. Gestern war hier im Thema Pause. Kein Jogging, kein Traben, kein Gehen - Pause. Frau/man/wir treffen uns am 22.8.2021 in Berlin, Straße des 17. Juni? Time fades away - schneller als frau denkt? Also: ca. 40 km pro Woche sollten es jetzt schon sein - mind. 30 :wink: .

Knippi

11176
vinchris hat geschrieben:Tja, nach der gestrigen Aufführung aus dem Kasper- und Schlumpf-Theater haben wir ja nun ... was? Zumindest ein wenig mehr Klarheit, was Corona und den Sport angeht.
Also ich nicht. Früheste Öffnung am 22.03; nächste Konferenz am 22.03.
Die haben sich alle Türchen offen gehalten und können das zur Not am ersten möglichen Tag der Öffnung wieder kippen.

11177
Dirk_H hat geschrieben:Also ich nicht. Früheste Öffnung am 22.03; nächste Konferenz am 22.03.
Jein. Oder besser, es kommt darauf an. Im Plan heißt es zum Beispiel: ab Montag 8.3. ist Sport außen/kontaktfrei möglich - mit max. 10 Teilnehmern, bei einer "stabilen" 7-Tage-Inzidenz unter 50. Das wird in einigen Regionen machbar sein.

Ansonsten habe ich heute meinen wehleidigen Tag. Die Ergebnisse von gestern liegen mir im Magen, eine gute Freundin von mir wird heute geimpft - jaaa, Impfneid, auch wenn Fritz Eckenga "Ruhe bewahren" (Audio, knapp 3 Minuten) empfiehlt - und es regnet. Tropfen bitte nur nachts, aber auf mich hört ja wieder keiner ...

Moment - doch! Die Stiko! AstraZeneca jetzt auch >65! :daumen:

11178
M.Skywalker hat geschrieben: Über 3 Mio. Impfdosen liegen auf Halde und stauben an.
Schlimmer noch, es häufen sich die Meldungen, das Impfdosen weggeworfen werden, anstatt diese an Menschen zu verimpfen, die in der Impfreihenfolge weiter hinten stehen.

Fritz Eckenga hat hier aber eine Lösung: Containern. Abends hinter dem Impfzentrum in den Abfalleimern mal nachsehen, was noch so da ist.

https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr ... n-100.html
(ab Minute 1:50)

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

11179
vinchris hat geschrieben:Klar, mehr Tests und vor allem zügigeres Impfen (Impfstoff ist ja vorhanden ...) könnten die Lage entspannen. Aber ausgerechnet da tun sich Bund und Länder ja extrem schwer. Ach ja, Quarks & Co. (WDR) hat mal nachgerechnet - beim derzeitigen Impf"tempo" dauert es nur noch bis Mitte 2023, bis alle, die es wollen, geimpft sind. :tocktock: Ich denke schon, dass es etwas flotter gehen wird, aber das angepeilte Ziel (Ende Sommer '21) dürfte doch wackeln. Nicht zu fassen.
Ich bin sehr optimistisch, daß wir in den nächsten Wochen deutlich mehr Impfstoff zur Verfügung haben werden. Die Stiko hat heute den überfällige Freigabe für AZ für Menschen ü65 gegeben. Auch das gibt Rückenwind. Und wenn dann die die wirklich relevanten Gruppen der Kategorie 1 und in Teilen 2 ein Impfangebot hatten, gibt es auch keinen Grund mehr hier auf der Bremse zu bleiben. Moralisch werde ich dann meine Verpflichtung einmotten. Die Strafen würde ich dann in Kauf nehmen. Spätestens dann gäbe es einfach keinen Grund mehr für diese Gängelei.
nix is fix

11180
leviathan hat geschrieben:Und wenn dann die die wirklich relevanten Gruppen der Kategorie 1 und in Teilen 2 ein Impfangebot hatten, gibt es auch keinen Grund mehr hier auf der Bremse zu bleiben.
Was auch immer das heißt, "Impfangebot hatten". Hab hier ja schon ein paar Mal gefragt, was die Exitkriterien für die einzelnen Kategorien so sind. Und offenbar weiß das wirklich niemand. So gut durchdacht ist diese Impfnummer.

Da muss man Drosten auch als Kritiker hoffentlich mal recht geben: "nehmt diesen unfähigen Leuten diesen Impfprozess aus der Hand und gebt den den Profis, sprich den Haus- und Betriebsärzten. Die kennen ihre Pappenheimer und haben auch Kontaktdaten" (paraphrasiert).

11181
Santander hat geschrieben:Schlimmer noch, es häufen sich die Meldungen, das Impfdosen weggeworfen werden, anstatt diese an Menschen zu verimpfen, die in der Impfreihenfolge weiter hinten stehen.
Die Meldungen häufen sich, das macht sie aber nicht richtiger.

https://www.tagesschau.de/faktenfinder/ ... r-101.html

Mehr als Einzelfälle sind nicht bekannt.
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PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

11183
Steffen42 hat geschrieben:Was auch immer das heißt, "Impfangebot hatten". Hab hier ja schon ein paar Mal gefragt, was die Exitkriterien für die einzelnen Kategorien so sind. Und offenbar weiß das wirklich niemand. So gut durchdacht ist diese Impfnummer.
Bis Ende März sollten lt. Plan ca. 15M Dosen in den Bundesländern angekommen sein. Und die Kurve wird gerade steiler. Im April ist entsprechend mit deutlich mehr zu rechnen. Da nehme ich die Politiker beim Wort. Somit sollten spätestens Ende April/ Mitte Mai genügend Impfstoff zur Verfügung stehen, um damit den größten Teil potentiell tödlicher oder schwerer Verläufe verhindern zu können. Es gibt dann einfach keinen Grund mehr sich einsperren zu lassen. Zumal die saisonale Komponente uns dann auch noch in die Karten spielt. Da kann auch die Unfähigkeit des Aufbaus einer funktionierenden Logistik nicht herhalten. Das wäre als ob man ein weiteres Einsperren der Bürger immer noch als Ass im Ärmel betrachten würde. Und eine Möglichkeit sich dann dahinter zu verstecken, will ich auch nicht geben.
Dirk_H hat geschrieben:Hier werden aktuell die Medizinstudenten mit "Resten" geimpft.
Das läuft dann ganz spontan per Anruf.
Use your brain while looking at your rulebook. Das ist auch richtig und sinnvoll :daumen:
nix is fix

11184
leviathan hat geschrieben: Use your brain while looking at your rulebook. Das ist auch richtig und sinnvoll :daumen:
Spahn, you have one fucking job.

Hab ja am Anfang der Impfkampagne Kritik für meinen locker dahergesagten Spruch „dass man den Verantwortlichen den Hintern bis zur Halskrause aufreißen sollte, wenn sie die Quoten nicht schaffen“. Dabei bleibe ich. Wobei ich in meinem Berufsleben nie so geduldige Chefs hatte, die mir nach zwei Monaten solch lausiger Performance nicht die Hammelbeine langgezogen hätten.
BTW, meine Schwiegermutter (88) hat immer noch nicht mal einen Termin.

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Steffen42 hat geschrieben: Hab ja am Anfang der Impfkampagne Kritik für meinen locker dahergesagten Spruch „dass man den Verantwortlichen den Hintern bis zur Halskrause aufreißen sollte, wenn sie die Quoten nicht schaffen“.
Als Unternehmer oder Selbstständiger ist Dein Chef eben der Markt. Und der ist unerbittlich. Aber stell Dir vor, Herr Spahn würde sich wirklich daran messen lassen müssen. Dann würde das für seine Kollegen alle gelten. Das kann dort niemand wollen. Wer versaut sich denn selbst die Preise :D

Allerdings bin ich immer noch der Meinung, daß zum großen Teil ein passabler Job erledigt wurde. Es gibt aber keinen Grund sich darauf auszuruhen. Da kommen wir wieder zu Deinem Beispiel. Der Markt misst Dich immer. Es reicht eben nicht, daß man vor geraumer Zeit mal etwas richtig gemacht hat. Gemessen wird jetzt :nick:
nix is fix

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leviathan hat geschrieben:Der Markt misst Dich immer. Es reicht eben nicht, daß man vor geraumer Zeit mal etwas richtig gemacht hat. Gemessen wird jetzt :nick:
Und da bin ich mir eben nicht mehr so sicher, ob bei Spahn da wirklich so viel auf der Habenseite steht. Aber wie Du sagst (offenbar dieselbe Schule genossen): es gibt keinen Bonus aus der Vergangenheit, nur das Ist zählt. Und das finde ich miserabel. Und das Argument: „aber Föderalismus“ lasse ich übrigens auch nicht gelten. Die Strukturen waren die ganze Zeit so wie sie sind und wurden nicht neu erfunden.

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Steffen42 hat geschrieben:Spahn, you have one fucking job.

Hab ja am Anfang der Impfkampagne Kritik für meinen locker dahergesagten Spruch „dass man den Verantwortlichen den Hintern bis zur Halskrause aufreißen sollte, wenn sie die Quoten nicht schaffen“. Dabei bleibe ich. Wobei ich in meinem Berufsleben nie so geduldige Chefs hatte, die mir nach zwei Monaten solch lausiger Performance nicht die Hammelbeine langgezogen hätten.
BTW, meine Schwiegermutter (88) hat immer noch nicht mal einen Termin.
Wobei das weniger Spahn als den lokalen Entscheidungsträgern anzuhängen ist. Ich kenne einige Leute in der Priogruppe 2, die sich bereits haben registrieren können. Das ist zwar noch kein Termin, aber der rückt damit nahe.
Wenn man dann sieht, wie es in den einzelnen Bundesländern zugeht:
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... n-Tab.html
Da liegen fast 2 Prozentpunkte zwischen manchen Bundesländern (Bremen/RLP vs. Hessen/Niedersachsen). Selbst bei den Erstimpfungen liegen fast 1.5 Prozentpunkte zwischen manchen Ländern.
leviathan hat geschrieben: Zumal die saisonale Komponente uns dann auch noch in die Karten spielt.
Die solltest du aber auch nicht überbewerten, schau mal nach Brasilien oder den Zustand von Südafrika vor ein paar Wochen.

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Fjodoro hat geschrieben: Die solltest du aber auch nicht überbewerten, schau mal nach Brasilien oder den Zustand von Südafrika vor ein paar Wochen.
Ich denke schon, daß uns das in die Hände spielt. Erstens hat man nicht mehr so stark überhitzte und trockene Räume. Die Menschen verlagern Ihre Freizeitaktivitäten mehr nach draußen. Die Lüftung in vielen Haushalten, sicher auch auch Schulen, Büros ist viel kontinuierlicher. Ich gebe Dir Recht, daß diese Komponente allein nicht reicht. Es sollte aber ein weiterer Baustein sein, um etwas früher in Richtung Normalität zu gehen.
nix is fix

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Fjodoro hat geschrieben:Wobei das weniger Spahn als den lokalen Entscheidungsträgern anzuhängen ist.
Und genau das meinte ich damit, dass mich das nicht interessiert. Spahn steht für die Geschichte, er hat das zu organisieren und orchestrieren. Und natürlich muss er sich dann die Verantwortlichen in den Lowperformer-Bundesländern (meine Schwiegermutter ist in Niedersachsen, urghs) greifen und dafür sorgen, dass die entweder ihren Job richtig machen oder richtig machen können. Für irgendwelche Verantwortungshinundherschiebereien ist diese Krise viel zu ernst.

Neulich hörte ich mal: Deutschland ist kein pragmatisches Land (mehr). An der inhaltlichen Aufgabe besteht offenbar kein Interesse. Zuerst wird um Zuständigkeiten gerungen und wenn es schief geht, wird nach Zuständigkeiten gesucht. Und ich bin Freund der föderalen Struktur - wenn sie funktioniert, aber nicht so wie das hier gespielt wird.

Was hat Biden noch vor Amtsantritt gemacht? Sein Team benannt, was auf Bundesebene dafür sorgt, dass die Nummer gut funktioniert. Und glaub mir, dort werden keine Lowperformer toleriert. Haben wir überhaupt eine Taskforce? Ich meine nicht.

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Steffen42 hat geschrieben:Und genau das meinte ich damit, dass mich das nicht interessiert. Spahn steht für die Geschichte, er hat das zu organisieren und orchestrieren. Und natürlich muss er sich dann die Verantwortlichen in den Lowperformer-Bundesländern (meine Schwiegermutter ist in Niedersachsen, urghs) greifen und dafür sorgen, dass die entweder ihren Job richtig machen oder richtig machen können. Für irgendwelche Verantwortungshinundherschiebereien ist diese Krise viel zu ernst.

Neulich hörte ich mal: Deutschland ist kein pragmatisches Land (mehr). An der inhaltlichen Aufgabe besteht offenbar kein Interesse. Zuerst wird um Zuständigkeiten gerungen und wenn es schief geht, wird nach Zuständigkeiten gesucht. Und ich bin Freund der föderalen Struktur - wenn sie funktioniert, aber nicht so wie das hier gespielt wird.

Was hat Biden noch vor Amtsantritt gemacht? Sein Team benannt, was auf Bundesebene dafür sorgt, dass die Nummer gut funktioniert. Und glaub mir, dort werden keine Lowperformer toleriert. Haben wir überhaupt eine Taskforce? Ich meine nicht.
Nochmal, will den Spahn ja nicht grundsätzlich in Schutz nehmen, aber genau an dem Punkt trifft ihn meiner Meinung nach keine Schuld. Die Länder machen doch aus Prinzip was sie wollen. Ich entsinne mich noch an eine Zeit, in der der Bund die Schulen mit Milliarden fördern wollte, dies aber nicht durfte weil das ein Eingriff in ihre Hoheit gewesen wäre. Die tolerieren sowas einfach nicht, siehe auch die letzten 10 MPKs...
Da könnte er jetzt mit dem Finger drauf zeigen, würde ihm aber einfach nur einen weiteren Schuss vor den Bug zurück einbringen.
Im Falle der unterschiedlichen Impfquoten ist es hauptsächlich auch ein bewusst unterschiedliches Vorgehen. Die einen halten jede zweite Dosis zurück, weil sie auf Nummer sicher gehen wollen, die anderen gehen da halt ein wenig offensiver vor - in meinen Augen ein kalkulierbares Risiko, aber bei den Impfstoffherstellern sollte man gerade auch nicht zu sicher sein.

@Leviathan: ja, ich schrieb deswegen nicht überbewerten; es kann aber auch kommen, dass sich viele sagen "jetzt erst Recht und wir holen alles nach, was wir die letzten 12 Monate verpasst haben" und den Frühlings-/Sommereffekt damit gleich wieder zunichte machen. Aber bin grundsätzlich bei dir

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Fjodoro hat geschrieben:Nochmal, will den Spahn ja nicht grundsätzlich in Schutz nehmen, aber genau an dem Punkt trifft ihn meiner Meinung nach keine Schuld. Die Länder machen doch aus Prinzip was sie wollen. Ich entsinne mich noch an eine Zeit, in der der Bund die Schulen mit Milliarden fördern wollte, dies aber nicht durfte weil das ein Eingriff in ihre Hoheit gewesen wäre. Die tolerieren sowas einfach nicht, siehe auch die letzten 10 MPKs...
Da könnte er jetzt mit dem Finger drauf zeigen, würde ihm aber einfach nur einen weiteren Schuss vor den Bug zurück einbringen.
Wenn er nichts bewegen kann, sollte er zurücktreten. Dann fehlen ihm ganz offensichtlich Fertigkeiten, die zumindest ich von einer Führungsfigur auf seiner Ebene erwarte. Von seinen Kanzlerambitionen brauchen wir dann gar nicht sprechen.

Einen, der die Dinge einfach laufen lässt, können wir nicht gebrauchen. Nicht in der Krise, bei anderen Themen ist das zwar auch schlecht, richtet aber keinen solchen Schaden an.

Sachlich zurück: wenn föderale Strukturen im Weg stehen, muss er das benennen und fixen. Mechanismen gibt es dafür genug.

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Fjodoro hat geschrieben: @Leviathan: ja, ich schrieb deswegen nicht überbewerten; es kann aber auch kommen, dass sich viele sagen "jetzt erst Recht und wir holen alles nach, was wir die letzten 12 Monate verpasst haben" und den Frühlings-/Sommereffekt damit gleich wieder zunichte machen. Aber bin grundsätzlich bei dir
Das kann natürlich passieren und ich glaube auch durchaus, dass bei bereits hohen Infektionszahlen der Effekt potentiell gestört wird, aber ich mag auch die Vergleiche mit sehr heißen Ländern nicht: Dort gehen die Leute dann -je nach Temperaturen- eher rein als raus. Ein brasilianischer Sommer ist kein richtig guter Vergleich zu einem deutschen Sommer oder erstmal Frühling.

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Steffen42 hat geschrieben: Einen, der die Dinge einfach laufen lässt, können wir nicht gebrauchen. .
Oder besser eine. Hat nicht Merkel Spahn das Thema "Impfproduktion" aus der Hand genommen und die Steigerung der Impfproduktion zur Chefsache erklärt. Welche Aktivitäten hat eigentlich die von ihr eingerichtete (und offenbar auch geleitete) Arbeitsgruppe mit Spahn, Altmeier, Braun und Scholz entwickelt? Oder war das nur ein PR-Gag?

11194
Steffen42 hat geschrieben: Was hat Biden noch vor Amtsantritt gemacht? Sein Team benannt, was auf Bundesebene dafür sorgt, dass die Nummer gut funktioniert. Und glaub mir, dort werden keine Lowperformer toleriert. Haben wir überhaupt eine Taskforce? Ich meine nicht.
Und die Nummer funktioniert tatsächlich dort. Ich habe gerade gestern mit einem Bekannten in den USA telefoniert. Er berichtete mir, dass Familie (Alter 20-55) + dortiges Umfeld (ca. 20 Personen) bereits geimpft wurde und man sich dort fragt, was im "old Europe" los ist. Klar, sind dort noch lange nicht alle geimpft. Aber letztens hat Biden Juni als Ziel ausgegeben, dass alle geimpft sind. Es geht folglich, wenn man es richtig anpackt.

11195
In Niedersachsen wird der AZ seit heute an Polizisten verimpft, die viele Personenkontakte haben. Und eine positive Coronafolge: Die Polizei konnte aufgrund des Wegfalls von Großereignissen Überstunden abbauen.

Schwiegermuttern bekommt am Samstag die 2.Spritze. Zumindest in den Heimen läuft es.

Hoffentlich hat unser frisch gestylter MP am Montagmorgen nicht seinen Friseur infiziert. Der ist systemrelevant. :D

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... a6974.html
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Bonno hat geschrieben:Es geht folglich, wenn man es richtig anpackt.
Ist ja auch alles keine Raketentechnik. Der komplizierte Teil war die Entwicklung des Impfstoffs. Jetzt geht es um Dinge, die sollte ein Hochtechnologieland hinbekommen.

Gerade hab ich ein aktuelles Chart gesehen, Stand heute. Ich pick mal nur 3 raus:

UK 30% (mind eine Impfung)
US 15%
DE 5%

Zum Schämen. Erbärmlich.

Ungarn liegt übrigens bei 8%, Serbien sogar noch besser. Gibt bestimmt auch dafür ganz viele tolle Entschuldigungen oder Erklärungen.

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Steffen42 hat geschrieben: Ungarn liegt übrigens bei 8%, Serbien sogar noch besser. Gibt bestimmt auch dafür ganz viele tolle Entschuldigungen oder Erklärungen.
Eine Erklärung ist die Verwendung vom russischen und chinesischen Impfstoff.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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bones hat geschrieben:Eine Erklärung ist die Verwendung vom russischen und chinesischen Impfstoff.
Ich hab die schon bewusst rausgesucht, weil es das ja noch absurder aussehen lässt. Diese beiden Länder sind ganz offensichtlich schlechter entwickelt als Deutschland. Und trotzdem haben sie augenscheinlich mehr Pragmatismus am Start.
Wir hätten übrigens genug Impfe auf Vorrat um auch auf deren Quoten zu kommen, ganz ohne „shady“ Lieferanten.

11200
Serbien hat traditionell gute Beziehungen zu Russland und China.

"Während in Deutschland und der ganzen Europäischen Union panikerregender Mangel an Impfstoffen gegen das Sars-CoV-2-Virus herrscht, hat man in Serbien die Wahl zwischen Biontech-Pfizer, Sputnik V, Sinopharm, AstraZeneca und Moderna."

https://www.mdr.de/nachrichten/osteurop ... n-100.html
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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