Katz hat geschrieben:Wieso kommt ein Virus am Totimpfstoff schlechter vorbei als am mRNA-Impfstoff?
Der klassische Totimpfstoff ist ein inaktivierter Erreger. Der GESAMTE Erreger. Der Körper bildet eine Immunreaktion auf verschiedenste Teile, was im Falle eines solchen Viruses halt nicht nur das Spike-Protein (Zell-Erkennung/Zell-Eintritt) ist, sondern auch die Hülle (Kapsid) und innere Strukturen (z.B. Nukleokapsid).
Mittlerweile dürfte recht klar sein, dass auch im Fall von SARS-CoV2 die T-Zell-vermittelte Immunität, also das abtöten infizierter Zellen, eine erhebliche Rolle spielt. Bei der Reaktion ist der Körper nicht auf oberflächlich angreifbare Proteine (Epitope) begrenzt.
So, und warum kommt das Virus nun schlechter an einer solchen Impfung vorbei?
Bei unseren mRNA-/Vektorimpfstoffen erlangen wir Immunität gegen das Spike Protein. Mutiert dieses ausreichend, dann ist die Immunisierung dahin.
Beim Totimpfstoff mit dem gesamten Virus bauen wir Immunität gegen Spike, Kapsid, Nukleokapsid und vielleicht weitere Bestandteile auf. Mutiert das Spike Protein, dann ist nur ein Teil der Immunisierung dahin. Die Wahrscheinlichkeit, dass alles ausreichend mutiert ist entsprechend niedrig.
Ich meine, dass da auch ein Artikel war, der das quasi "Real Life" gezeigt hat. Der Sinovac Totimpfstoff wirkt zwar nicht gerade super, aber die in Brasilien aufgetretene P1 war ihm ziemlich egal. Wie gesagt, gerade nur aus der Erinnerung, dass da vor etlichen Monaten al ein Artikel war. Machte aber Sinn.
Die Wirkung dieses Impfstoffs war leider nicht sooo super. Aber als Booster wäre das ideal, weil es mehr wäre als "nur" ein Spike-Booster, sondern gleichzeitig "de novo" eine gewisse Basisimmunisierung gegen die anderen Virusbestandteile liefern würde.