leviathan hat geschrieben:Vielleicht spreche ich hier nicht für alle Kritiker an den Maßnahmen. Mir geht es eben nicht um eine schelle Lockerung aller Maßnahmen, sondern um eine Differenzierung.
Da bin ich ja auch dabei, das heißt aber dann auch, dass man die wirklich wirksamen Maßnahmen strikt durchzieht. Wirksam ist aus meiner Sicht:
- Hygienemaßnahmen
- 2m Abstand überall außer in der eigenen Wohnung
- Tragen von Masken in Geschäften, bei Arztbesuchen, im ÖPNV usw.
- Schutz von Pflege-, Altenheimen und Krankenhäusern u. ähnlichen Einrichtungen
- Beschränkung der Anzahl von Leuten in geschlossen Räumen
- Weitgehendes Kontaktverbot
- Keine Massenverstaltungen (und Masse ist hier wahrscheinlich sehr klein, vielleicht 10, 15 oder 20)
usw. usw.
Was man lockern könnte, ist sicherlich alles, was mit Aktivitäten draußen zu tun hat, solange man obige Maßnahmen in vollem Verantwortungsbewusstsein einhält.
leviathan hat geschrieben:Es geht nicht darum, daß Du den 90jährigen überfährst. Die Frage ist, ob er sich vor das Auto wirft.
Für den 90-Jährigen gilt dasselbe wie für jeden anderen auch. Er sollte sich verantwortvoll verhalten, d.h. indem er alles tut, um sich nicht anzustecken, schützt er sich selbst und andere und er trägt dazu bei, dass es in Sachen Wirtschaft, sozialen Kontakten und psychischer Belastung jedes einzelnen schneller in Richtung Normalität geht.
leviathan hat geschrieben:Es gibt aber auch Bereiche, da macht müssen sich die Risikogruppen mehr zurückhalten.
Die Risikogruppen allein reichen nicht. Damit die Gesellschaft wieder einigermaßen funktionieren kann, müssen die Fallzahlen runter. Ob jemand zu einer Risikogruppe gehört oder nicht, spielt dabei erstmal keine Rolle. Solange wir mindestens 40.000 aktive Fälle haben, kann man unmöglich wieder zur Normalität zurückkehren. Das geht erst, wenn man Einzelfälle nachverfolgen kann. Und im aktuellen Tempo dauert das noch sehr lange, vermutlich ein paar Monate.
leviathan hat geschrieben:Wir sollten aber auch berücksichten, daß es diesen Lockdown in der krassen Form nur in Wuhan gab.
Behördlich verordnet ja, aber der Rest von China hat sich - bedingt durch die verlängerten Neujahrsfeiertage - ähnlich verhalten. Und man hat gesehen, dass es funktioniert hat. In China sind die Zahlen innerhalb von 6 Wochen von rund 60.000 auf wenige Hundert gefallen. Bei uns sind seit der Einführung der Maßnahmen auch 6 Wochen vergangen, in denen die aktiven Fälle von gut 1.000 auf zwischenzeitlich fast 70.000 gestiegen und jetzt wieder auf 40.000 gefallen sind.
Während der 6 Wochen gab es in großen Teilen Chinas einen 100% Shutdown, bei uns nur 80%, aber wir sind eben auch noch lange nicht am Ende des Shutdowns, während die Wirtschaft in China wieder auf dem Weg in Richtung 100% ist. Da frage ich mich halt schon, in welchem Szenario der wirtschaftliche und gesellschaftliche Schaden geringer ist.
VG Frank
5km - 19:38 (2009) ~ 10km - 40:02 (2011) ~ 15km - 61:07 (2010) ~ 10M - 67:37 (2009) ~ HM - 1:29:01 (2008) ~ M - 3:14:29 (2012)
Nächster Wettkampf: TBD