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Corona und der Sport

9051
leviathan hat geschrieben:
Die Zahlen würden zeigen, um wieviel weniger gefährlich das Virus auf den Großteil der Bevölkerung wirkt. Dann würden einige vielleicht etwas entspannter sein. Und für die Risikogruppen müsste man besondere Vorkehrungen treffen. Und auch hier kann man die Cluster viel sinnvoller gestalten als es bisher. Daß es dann auf schnelle Reaktionen ankommt, habe ich gerade selbst erleben dürfen.


Sorry, wenn das so rüberkam. Das Fingerpointing war nicht auf Dich bezogen, sondern auf mich selbst. Meine Conclusio ist aber eine andere. Es ist vielmehr umso wichtiger eine vernünftige Strategie für die Risikogruppen zu finden.
Kein Problem. Ich bin aber verwundert, dass du immer noch nach der vernünftigen Strategie suchst. Ist ja auch richtig, aber für mich zeigt euer Fall, dass ausser Impfen vermutlich nur das herabsetzen der Inzidenz wirklich helfen kann. Ihr habt doch schon besondere Vorkehrungen getroffen und bei Pflege/Altersheimbewohnern oder alleine (ohne nahe Verwandten) lebenden Personen ist es noch ungemeint schwerer.

Bzgl. der Zahlen: Glaubst du wirklich, dass viele Leute sich die Zahlen ansehen und Tote/Infektionen rechnen? Die meisten schauen sich doch überhaupt keine Zahlen an. Ich bin ein sehr mathematisch geprägter Mensch (noch untertrieben). Aber mir ist das ehrlich gesagt schnuppe, ob wir eine Infektionssterblichkeit von 0.01%, 0.1%, 0.5% oder 1% haben. Sie ist mir allemal zu hoch und die ganzen anderen Späße von langanhaltenden Problemen will ich auch nicht bekommen.

Es freut mich, dass ihr eine schnelle Reaktion bekommen habt und sie scheinbar hilft. Ich habe leider schon Beispiele erlebt, bei denen es nicht so schnell ging. Das geht eben auch nur, wenn die Krankenhäuser noch nicht voll sind. Wenn wir aber nun alle durch die niedrigen Sterblichkeitszahlen so entspannt sein werden, werden wir solche Dinge auch bei uns erleben dürfen: https://www.latimes.com/california/stor ... -rationing

9052
Fjodoro hat geschrieben:Kein Problem. Ich bin aber verwundert, dass du immer noch nach der vernünftigen Strategie suchst. Ist ja auch richtig, aber für mich zeigt euer Fall, dass ausser Impfen vermutlich nur das herabsetzen der Inzidenz wirklich helfen kann.
Die Frage ist doch nach wie vor wie man die Anzahl der schweren Verläufe auf eine Größenordnung führen kann, die das Gesundheitssystem nicht überlastet. Und im Gegensatz zur Influenza haben wir hier ein Virus, daß m.E. gar nicht so viel gefährlicher ist. Es trifft aber auf eine nahezu schutzlose Bevölkerung. Es gibt im Gegensatz zur Influenza keine annähernde Grundimmunität. An der Stelle gibt es nun zwei Wege:

1. Immunität steigern durch das Laufen lassen der Epidemie
2. Immunität steigern durch Impfen

Bei ersterem haben wir bis dato eher schlechte Erfahrungen gemacht. Es ist bis dato zumindest nicht gelungen, die gefährdetsten Gruppen sinnvoll zu schützen. Wenn das nicht gelingt, ist es eben kein sinnvoller Weg. Zweitens scheint eine sinnvolle Lösung zu sein. Auch die Priorisierung scheint größtenteils sehr sinnvoll. Da kann man im Kleinen kritteln, aber die Richtung stimmt. Israel macht ja vor wie es gehen könnte. Zu Rußland erlaube ich mir keine Meinung, weil zu wenige Informationen vorhanden sind, um das bewerten zu können.

Aber mal in Bezug auf den Schutz der vulnerablen Gruppen ein kleines Gedankenspiel. Die Bundesregierung rechnet aktuell mit 1,5 Billionen Euro Kosten für Deutschland:

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-10/coronavirus-krise-kosten-gesundheitssystem-konjunkturprogramme-wirtschaft-wiederaufbau?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

Warum hätte man nicht einfach einen kleinen Bruchteil davon in den Schutz dieser Gruppen stecken können? Wäre dann nicht hintenraus die Rechnung deutlich kleiner gewesen? "Mit dem Hammer in der Hand sieht alles aus wie ein Nagel." Und unsere Politik hat sich weitgehend mit dem Lockdown beschäftigt und viele andere Wege nicht zugelassen.
Bzgl. der Zahlen: Glaubst du wirklich, dass viele Leute sich die Zahlen ansehen und Tote/Infektionen rechnen? Die meisten schauen sich doch überhaupt keine Zahlen an. Ich bin ein sehr mathematisch geprägter Mensch (noch untertrieben). Aber mir ist das ehrlich gesagt schnuppe, ob wir eine Infektionssterblichkeit von 0.01%, 0.1%, 0.5% oder 1% haben. Sie ist mir allemal zu hoch und die ganzen anderen Späße von langanhaltenden Problemen will ich auch nicht bekommen.
An der Stelle bin ich wohl zahlengetriebener als Du. Ich sehe fast alle Fußballer nach kurzer Pause wieder spielen. Ich nehme am Straßenverkehr teil, obwohl ich weiß, daß hier mein größtes Sterblichkeitsrisiko liegt. Warum soll ich mich also mit kleinen Restrisiken beschäftigen? Die Summe dieser nennt sich Leben.
nix is fix

9053
leviathan hat geschrieben: Wir sollten vielmehr hinterfragen, ob das wirklich ein Problem ist. Und das sehe ich nicht so. Ich empfinde es sogar als völlig dämlich, die Bevölkerung von Licht, Luft und Bewegung fern zu halten.
Licht, Luft und Bewegung gibt es also nur an bestimmten Plätzen im Sauerland, im Harz, im Thüringer Wald?

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

9054
Santander hat geschrieben:Licht, Luft und Bewegung gibt es also nur an bestimmten Plätzen im Sauerland, im Harz, im Thüringer Wald?
Wo habe ich das geschrieben?
nix is fix

9055
M.Skywalker hat geschrieben:Die Frage würde mich auch interessieren. Einerseits sollten Politiker dort max. eine Aufwandsentschädigung erhalten, andererseits liegt die Gage bei gefragten Persönlichkeiten im 5-stelligen Bereich.

Gerade Lauterbach hatte da immer schon etwas Wert auf reichliche Nebeneinkünfte gelegt.
Darf ich sie fragen, was sie so verdienen, Herr Skywalker? Gerne auch Nebeneinkünfte erwähnen.

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

9056
leviathan hat geschrieben:Wo habe ich das geschrieben?
Hier im Forum um 11.02 Uhr:
leviathan hat geschrieben:Da hast Du schon Recht. Nur war eben am Grenzadler und an der Schmücke alles zu. Freunde von mir waren jetzt jeden Tag Skifahren. Sie waren gegen 8 Uhr dort und hatten freie Auswahl. Als sie 2h später wiederkamen, konnten sie kaum noch zurück. Klar ist der Thüringer Wald groß. Aber was willst Du tun? Einen Verteilschlüssel mit Eintrittskarten für diverse Regionen verteilen?

Daß es das Überlaufen dieser einzelnen Lokationen gibt, sollten wir nicht bestreiten. Das ist einfach so. Wir sollten vielmehr hinterfragen, ob das wirklich ein Problem ist. Und das sehe ich nicht so. Ich empfinde es sogar als völlig dämlich, die Bevölkerung von Licht, Luft und Bewegung fern zu halten.

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

9057
leviathan hat geschrieben:
....

Warum hätte man nicht einfach einen kleinen Bruchteil davon in den Schutz dieser Gruppen stecken können? Wäre dann nicht hintenraus die Rechnung deutlich kleiner gewesen? "Mit dem Hammer in der Hand sieht alles aus wie ein Nagel." Und unsere Politik hat sich weitgehend mit dem Lockdown beschäftigt und viele andere Wege nicht zugelassen.
Völlig d'accord. Auch wenn ich nicht glaube, dass mehr Geld an der Stelle viel mehr gebracht hätte. Aber das brauchen wir nicht zu diskutieren.
leviathan hat geschrieben: An der Stelle bin ich wohl zahlengetriebener als Du. Ich sehe fast alle Fußballer nach kurzer Pause wieder spielen. Ich nehme am Straßenverkehr teil, obwohl ich weiß, daß hier mein größtes Sterblichkeitsrisiko liegt. Warum soll ich mich also mit kleinen Restrisiken beschäftigen? Die Summe dieser nennt sich Leben.
Ich sperre mich auch nicht ein, keine Angst. Ich versuche der Sache aber trotzdem - soweit wie halbwegs vernünftig möglich - aus der Sache zu gehen. Vermutlich leben wir in der Beziehung identisch. Du schreibst auf der einen Seite, dass du dir wegen der Restrisiken keine Gedanken machst, willst aber auf der anderen Seite eine bessere Datenbasis zur besseren Einschätzung der Risiken haben. Das passt in meinen Augen nicht.
Meine eigentliche Argumentation war aber: für das Gros der Bevölkerung machen genauere Zahlen vermutlich gar keinen Unterschied - wenn es schon bei mir egal ist

9058
Wenn eine Insassin in einer Raumstation unsere blaue Kugel betrachtet, weiß sie, dass sich dort eine Spezies befindet, die damit zu kämpfen hat, dass sie zu viele sind. Und hier wird über Nebeneinkünfte diskutiert.

Ja, ich weiß, zum falschen Zeitpunkt geposted, dafür ist "zwischen den Jahren" vorgesehen.

Knippi

9059
klnonni hat geschrieben: Was populär ist unterliegt immer auch den Wandel der Zeit und wird nicht selten durch die Politik mit bestimmt.
Jipp, und genau da liegt das Problem.
Zum Beispiel: Nach einem brutalen Mord, medienwirksam aufbereitet, spricht sich der "gesunde Menschenverstand" für die Todesstrafe aus. Und der Politiker, der am lautesten "Rübe runter" brüllt, wird gewählt.

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

9060
hardlooper hat geschrieben:Wenn eine Insassin in einer Raumstation unsere blaue Kugel betrachtet, weiß sie, dass sich dort eine Spezies befindet, die damit zu kämpfen hat, dass sie zu viele sind. Und hier wird über Nebeneinkünfte diskutiert.

Ja, ich weiß, zum falschen Zeitpunkt geposted, dafür ist "zwischen den Jahren" vorgesehen.

Knippi
Und auf der einen Seite wird Schnee als notwendige Kulisse für Gesundheit und Erholung gesehen, woanders ist der Schnee / die Kälte eine Bedrohung für Leben und Gesundheit. Dabei sind der Harz und Lipa / Bosnien nur 1.100 Kilometer voneinander entfernt. Aus dem All betrachtet alles sehr nahe zusammen.

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

9061
Santander hat geschrieben:Hier im Forum um 11.02 Uhr:
Das steht dort nicht. Es steht, daß die Bevölkerung nicht von Licht, Luft und Bewegung ferngehalten werden sollte. Und exemplarisch waren hier zwei Orte im Thüringer Wald genannt. Und schau Dir bitte wirklich mal die "Motivations-"videos des Gesundheitsministeriums an. Und diesen Kontext habe ich dort geschlagen. Das ist völliger Irrsinn.
Fjodoro hat geschrieben:Du schreibst auf der einen Seite, dass du dir wegen der Restrisiken keine Gedanken machst, willst aber auf der anderen Seite eine bessere Datenbasis zur besseren Einschätzung der Risiken haben. Das passt in meinen Augen nicht.
Die will ich gar nicht für mich. Es wird immer der Eindruck vermittelt wie gefährlich das ganze für den Einzelnen ist. Und damit säht man Angst. Über Angst kann man natürlich auch gut steuern. Ich halte diese Angst aber für nicht gerechtfertigt. Da bin ich bei kinonni. Wir leben im hier und jetzt.
Meine eigentliche Argumentation war aber: für das Gros der Bevölkerung machen genauere Zahlen vermutlich gar keinen Unterschied - wenn es schon bei mir egal ist
Hier setze ich tatsächlich wieder auf die Vernunft. Ich halte es für irre über Angst zu steuern. Und wenn man schon nicht an Vernunft glaubt, dann soll man Dinge eben verbieten. Das ist für mich zwar nur die zweitbeste Lösung. Ich halte sie aber für besser als die über Fehlinformation und Angst.
nix is fix

9062
Santander hat geschrieben:Und auf der einen Seite wird Schnee als notwendige Kulisse für Gesundheit und Erholung gesehen, woanders ist der Schnee / die Kälte eine Bedrohung für Leben und Gesundheit. Dabei sind der Harz und Lipa / Bosnien nur 1.100 Kilometer voneinander entfernt. Aus dem All betrachtet alles sehr nahe zusammen.
Völlig sinnloser Vergleich. Weil der Monsun in Südostasien immer mal wieder zum Problem wird, bekommen wir hier doch keine solidarische Angst vor Wasser.
nix is fix

9063
Santander hat geschrieben:Jipp, und genau da liegt das Problem.
Zum Beispiel: Nach einem brutalen Mord, medienwirksam aufbereitet, spricht sich der "gesunde Menschenverstand" für die Todesstrafe aus. Und der Politiker, der am lautesten "Rübe runter" brüllt, wird gewählt.
Es gab auch Gesellschaften, die haben das anders geregelt. Da hat die Familie des Täters "angemessen" gehandelt.

Knippi

9065
leviathan hat geschrieben:
Die will ich gar nicht für mich. Es wird immer der Eindruck vermittelt wie gefährlich das ganze für den Einzelnen ist. Und damit säht man Angst. Über Angst kann man natürlich auch gut steuern. Ich halte diese Angst aber für nicht gerechtfertigt. Da bin ich bei kinonni. Wir leben im hier und jetzt.



Hier setze ich tatsächlich wieder auf die Vernunft. Ich halte es für irre über Angst zu steuern. Und wenn man schon nicht an Vernunft glaubt, dann soll man Dinge eben verbieten. Das ist für mich zwar nur die zweitbeste Lösung. Ich halte sie aber für besser als die über Fehlinformation und Angst.

Okay, dann kommen wir hier nicht weiter. Ich persönblich habe nicht den Eindruck, dass i.A. durch "Infektionssterblichkeiten" Angst gemacht wird (Lauterbach mal ausgenommen). Mir hat sich da jedenfalls kein bestimmter Prozentsatz eingebrannt und oft genug wird auch von einer Dunkelziffer geredet. Ob man da jetzt sagt T / (X + Y=Dunkezlffer) oder T (X2 + Y2) ist meines Erachstens unwichtig, da Y/Y2 immer nur grob geschätzt wird. Von daher sehe ICH da jetzt nicht das Problem. Wenn du das anders siehst, habe ich aber auch kein Problem damit das zu akzeptieren.

Über Angst zu steuern ist definitiv falsch und das nervt mich auch so an Lauterbach, aber beim Thema Vernunft habe ich die Hoffnung verloren.

9066
danagabler hat geschrieben:Damit würden wir Selbstjustiz zulassen und das halte ich für eine gefährliche Sache!
Es "gab" Gesellschaften. Und da konnte auch keine Politikerin "Rübe ab" brüllen ohne Rundfunk und Fernsehen. Vor vielen Jahren einen Film gesehen, der das aufgegriffen hat. Eine Großfamilie diskutiert, wer "es" von den Brüdern tun soll. Die wussten, wo sich der Täter versteckt hatte.

Du ahnst, dass ich das nicht wieder eingeführt sehen mag?

Knippi

9067
D-Bus hat geschrieben:So war das bei meiner Tochter. Am Samstag Symptome, also pauschal 14 Tage Quarantäne. Aber: am Montag getestet, am Dienstag negatives Ergebnis erhalten, am Donnerstag symptomfrei, ab Freitag wieder unter die Leute. 8 Tage Quarantäne gespart.

Nebenbei, bei uns wird offiziell mit einer Dunkelziffer von etwa 80% gerechnet, und somit von einer korrigierten IFR im Schnitt von 0,3% und bei den über 80-Jährigen von 9%.
Ja, das sind vermutlich vernünftige Werte. Ich rechne für D meist mit Dunkelziffer 5, damit kommt man hier zur Zeit auf knapp 0,4 % overall. Ende November lagen wir so gerechnet auch noch bei ca. 0,3 ... danach ist was passiert ... enweder hat es im Vergleich zur Zeit davor viele Ü80 erwischt, wofür die 7 Tage Inzidenz der Ü80 von fast 300 (287 gestern) und die zahlreichen Ausbrüche in Alten-und Pflegeheimen sprechen würden. Oder die Dunkelziffer hat sich erhöht u a. wegen des Kälteeinbruchs im November, oder (vermutlich am wahrscheinlichsten) eine Kombination aus beidem.

Gruß
C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

9068
Santander hat geschrieben:Jipp, und genau da liegt das Problem.
Zum Beispiel: Nach einem brutalen Mord, medienwirksam aufbereitet, spricht sich der "gesunde Menschenverstand" für die Todesstrafe aus. Und der Politiker, der am lautesten "Rübe runter" brüllt, wird gewählt.
Dann wird er gewählt, aber sein Wahlversprechen kann er nicht umsetzen, die Todesstrafe ist und bleibt in Deutschland verboten....
Zum Glück verhindert unsere Staatsform ebend solche Auswüchse durch Populisten.

Du hast Recht, der Populismus wird oft von Demagogen benutzt die populär erscheinen wollen und in die Parlamente wollen.

Aber der Begriff Populist wird einfach inflationär benutzt.
Nicht jeder der versucht mit populären (volksnahen) Themen an Boden zu gewinnen ist ein Populist.
Ein Populist wird man erst, wenn man glaubt als einzige für das gesamte Volk (Bevölkerung) sprechen zu dürfen und alle die nicht seiner Auffassung sind, gehören nicht zum Volk.

Für einen Populisten gibt es nur das Volk (welches nur durch ihn vertreten wird) und "die da oben".
Interessanterweise verlieren die Poplisten ihre Volksnähe sehr schnell, wenn sie erst einmal an der Macht sind.
Populisten haben noch nie Volksentscheide und andere Bausteiner direkter Demokratie eingeführt, ganz im Gegenteil :zwinker5:
Bild

9069
DerC hat geschrieben:Ja, das sind vermutlich vernünftige Werte. Ich rechne für D meist mit Dunkelziffer 5, damit kommt man hier zur Zeit auf knapp 0,4 % overall. Ende November lagen wir so gerechnet auch noch bei ca. 0,3 ... danach ist was passiert ... enweder hat es im Vergleich zur Zeit davor viele Ü80 erwischt, wofür die 7 Tage Inzidenz der Ü80 von fast 300 (287 gestern) und die zahlreichen Ausbrüche in Alten-und Pflegeheimen sprechen würden. Oder die Dunkelziffer hat sich erhöht u a. wegen des Kälteeinbruchs im November, oder (vermutlich am wahrscheinlichsten) eine Kombination aus beidem.
Das scheint (scheint) das Problem zu sein. Von denen "da oben" werden nun richtigen Maßnahmen erwartet (nicht mal gefordert).
Beim Lanz war Gerhard Baum zu Gast, der große alte Mann der FDP. Der ist 88 Jahre alt. Zumindest sollt frau mal lauschen, was der zu erzählen hat. Ein Narr, wer dem unterstellt, nur seine Karriere im Sinn zu haben.

Knippi

9070
hardlooper hat geschrieben: Beim Lanz war Gerhard Baum zu Gast, der große alte Mann der FDP. Der ist 88 Jahre alt. Zumindest sollt frau mal lauschen, was der zu erzählen hat. Ein Narr, wer dem unterstellt, nur seine Karriere im Sinn zu haben.
Auch Wolfgang Schäuble sollte man zuhören, der maßvolle Entscheidungen fordert: Soviel Freiheit wie möglich, mit Gesetzen kann man keine Toten verhindern....

https://www.noz.de/deutschland-welt/pol ... indaemmung

9071
Fjodoro hat geschrieben:Okay, dann kommen wir hier nicht weiter. Ich persönblich habe nicht den Eindruck, dass i.A. durch "Infektionssterblichkeiten" Angst gemacht wird (Lauterbach mal ausgenommen).
Über die Sterblichkeitszahlen in den Altersgruppen nicht. Die würden ja auch nicht dafür sprechen. Ich habe schon den Eindruck, daß viele von Angst getrieben sind. Merkel und Spahn haben ja sogar explizit darauf hingewiesen, daß auch junge Menschen betroffen sind. Und sie haben appelliert, daß diese sich mit Rücksichtnahme auch selbst schützen. Und das prangere ich an. Und ich will die Zahlen auch nur, daß jeder in die Lage versetzt wird, solche Aussagen ins richtige Verhältnis zu setzen.

Die Fehlleitung sehe ich darin, daß bei den Alten auf eine hohe Sterblichkeit und die Wahrscheinlichkeit schwerer Verläufe verwiesen wird. Bei der Gesamtbevölkerung gibt man die Zahlen auch noch an. Wenn es dann um die Jungen geht, wird nur noch von Gefahr gesprochen. Warum? Wie könnte man besser Angst schüren? Und solche Aussagen könnten durch eine gute Zahlenbasis entzaubert werden.

Ich halte die individuelle Angst vor Corona (für die Nichtrisikogruppen) für ebenso falsch wie die Angst vor Impfnebenwirkungen. Und wahrscheinlich ist genau hier unsere Dissenz. Diese Angst wurde und wird bewusst geschürt. Sonst hätten Merkel und Spahn diese Aussagen ins Verhältnis gesetzt. Wenn sie es denn durchsetzen wollen, dann sollen sie die Entscheidung auch benennen wie sie ist. "Ihr wollt keine Solidarität zollen, dann zwingen wir Euch." Das ist völlig legitim. Und wir als Staatsbürger haben das zu tragen. Wir haben Möglichkeiten dagegen vorzugehen, aber wir müssen uns daran halten. Das wäre der ehrliche Weg. Und der wäre mir lieber als dieses subtile Schüren von Angst.
aber beim Thema Vernunft habe ich die Hoffnung verloren.
Da sind wir gar nicht so weit auseinander. Ein wenig Resthoffnung habe ich aber noch :P
nix is fix

9072
klnonni hat geschrieben: Für einen Populisten gibt es nur das Volk (welches nur durch ihn vertreten wird) und "die da oben".
Interessanterweise verlieren die Poplisten ihre Volksnähe sehr schnell, wenn sie erst einmal an der Macht sind.
Populisten haben noch nie Volksentscheide und andere Bausteiner direkter Demokratie eingeführt, ganz im Gegenteil :zwinker5:
Man braucht als Anschauungsunterricht nur über den großen Teich zu blicken. In der Bananenrepublik, die ich meine, wurde nicht einmal davor zurückgeschreckt, nach dem Militär zu rufen. Erschreckend, wie schnell es gehen kann, demokratische Werte und Traditionen (der ältesten Demokratie der Welt) über Bord zu werfen, lässt man einen Populisten ans Ruder.

9073
leviathan hat geschrieben:Die Fehlleitung sehe ich darin, daß bei den Alten auf eine hohe Sterblichkeit und die Wahrscheinlichkeit schwerer Verläufe verwiesen wird. Bei der Gesamtbevölkerung gibt man die Zahlen auch noch an. Wenn es dann um die Jungen geht, wird nur noch von Gefahr gesprochen. Warum? Wie könnte man besser Angst schüren? Und solche Aussagen könnten durch eine gute Zahlenbasis entzaubert werden.
Nur als Möglichkeit, weiß natürlich nicht, ob das wirklich die treibende Kraft ist: An die Solidarität der Jüngeren zu appellieren, um damit die Älteren und Risikogruppen zu schützen hat nicht funktioniert, also versucht man die Leute zu bewegen, ihre eigene Haut zu schützen. :noidea:
Ich halte die individuelle Angst vor Corona (für die Nichtrisikogruppen) für ebenso falsch wie die Angst vor Impfnebenwirkungen. Und wahrscheinlich ist genau hier unsere Dissenz. Diese Angst wurde und wird bewusst geschürt. Sonst hätten Merkel und Spahn diese Aussagen ins Verhältnis gesetzt. Wenn sie es denn durchsetzen wollen, dann sollen sie die Entscheidung auch benennen wie sie ist. "Ihr wollt keine Solidarität zollen, dann zwingen wir Euch." Das ist völlig legitim. Und wir als Staatsbürger haben das zu tragen. Wir haben Möglichkeiten dagegen vorzugehen, aber wir müssen uns daran halten. Das wäre der ehrliche Weg. Und der wäre mir lieber als dieses subtile Schüren von Angst.
Angst schüren ist einfacher :wink:

Ich persönlich hab NULL Bock, den Dreck zu kriegen und womöglich zu erkranken, egal, wie gering das Risiko scheinen mag. Ich hasse Kranksein! Bin ja auch regelmäßiger Grippeschutzgeimpfter :wink:

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

9074
dicke_Wade hat geschrieben:Nur als Möglichkeit, weiß natürlich nicht, ob das wirklich die treibende Kraft ist: An die Solidarität der Jüngeren zu appellieren, um damit die Älteren und Risikogruppen zu schützen hat nicht funktioniert, also versucht man die Leute zu bewegen, ihre eigene Haut zu schützen. :noidea:
Aber doch bitte nicht über Fehlinformation.
Ich denke übrigens auch, daß Deine Vermutung stimmt. Das macht es aber nicht besser. Dann soll man konsequent auf Verbote setzen und das auch so sagen.
nix is fix

9075
leviathan hat geschrieben:Über die Sterblichkeitszahlen in den Altersgruppen nicht. Die würden ja auch nicht dafür sprechen. Ich habe schon den Eindruck, daß viele von Angst getrieben sind. Merkel und Spahn haben ja sogar explizit darauf hingewiesen, daß auch junge Menschen betroffen sind. Und sie haben appelliert, daß diese sich mit Rücksichtnahme auch selbst schützen. Und das prangere ich an. Und ich will die Zahlen auch nur, daß jeder in die Lage versetzt wird, solche Aussagen ins richtige Verhältnis zu setzen.

Die Fehlleitung sehe ich darin, daß bei den Alten auf eine hohe Sterblichkeit und die Wahrscheinlichkeit schwerer Verläufe verwiesen wird. Bei der Gesamtbevölkerung gibt man die Zahlen auch noch an. Wenn es dann um die Jungen geht, wird nur noch von Gefahr gesprochen. Warum? Wie könnte man besser Angst schüren? Und solche Aussagen könnten durch eine gute Zahlenbasis entzaubert werden.

Ich halte die individuelle Angst vor Corona (für die Nichtrisikogruppen) für ebenso falsch wie die Angst vor Impfnebenwirkungen. Und wahrscheinlich ist genau hier unsere Dissenz. Diese Angst wurde und wird bewusst geschürt. Sonst hätten Merkel und Spahn diese Aussagen ins Verhältnis gesetzt. Wenn sie es denn durchsetzen wollen, dann sollen sie die Entscheidung auch benennen wie sie ist. "Ihr wollt keine Solidarität zollen, dann zwingen wir Euch." Das ist völlig legitim. Und wir als Staatsbürger haben das zu tragen. Wir haben Möglichkeiten dagegen vorzugehen, aber wir müssen uns daran halten. Das wäre der ehrliche Weg. Und der wäre mir lieber als dieses subtile Schüren von Angst.



Da sind wir gar nicht so weit auseinander. Ein wenig Resthoffnung habe ich aber noch :P
Nein, wir haben keinen echten Dissenz, die Resthoffnung sogar auch noch. Scheinbar haben wir nur andere Umgebungen. In meiner näheren Umgebung leben Leute, die entweder sehr nahe am Geschehen (Ärzte, Krankenpfleger, Labormitarbeiter u.ä.) sind und die keine Angst aber gehörigen Respekt haben und auf der anderen Seite sehr viele Leute, die keinerlei Angst (weil individuelles Risiko quasi 0) vor dem Virus, dafür umso mehr vor den Nebenwirkungen der Impfung haben. Von Angst gegen das Virus getriebenen kenne ich persönlich keine, ausser jene die Angst um ihre betagteren Mitmenschen haben. Mag eine Blase sein, aber in der sitze ich nunmal.

9076
Santander hat geschrieben:Darf ich sie fragen, was sie so verdienen, Herr Skywalker? Gerne auch Nebeneinkünfte erwähnen.
Natürlich darfst Du dies fragen. Natürlich verdiene ich min. 50% mehr, als ich tatsächlich bekomme... :D ... und mein Gehalt wird nicht aus Steuergeldern finanziert. Bin jedoch zufrieden und in einer Branche, wo andere mit drastischen Umsatzeinbrüchen klar kommen mussten, konnten wir wachsen.
Nebeneinkünfte sind von vornherein ausgeschlossen. Wenn ich mich da als Stammgast von Talkshows meine Zeit oder so die Milliarden wie z.B. der Spahn bei der Maskenbestellung verschwenden würde, müsste ich mir umgehend was Neues suchen.

Eigentlich ist mir sogar relativ egal wieviel der Lauterbach nun so bekommt. Einfach einen unbegrenzten Lockdown zu fordern ohne an die Kollateralschäden zu denken, ist wirklich eine Zumutung. Seit dem Frühjahr hat er mit seiner sinnlosen Panikmache unnützen Schaden verursacht. Seiner Partei tut er wahrscheinlich keinen Gefallen. Bei aller Abneigung gegen Rechtsextreme scheint die Stimmung zu kippen und sich zumindest bei einigen der Protestgedanke festzusetzen.
Keep smiling, be optimistic, do something good...

9077
leviathan hat geschrieben:Aber doch bitte nicht über Fehlinformation.
Ich denke übrigens auch, daß Deine Vermutung stimmt. Das macht es aber nicht besser. Dann soll man konsequent auf Verbote setzen und das auch so sagen.
Ganz deiner Meinung. Verbote machen aber nur Sinn, wenn sie gut genug kontrolliert und Verstöße entsprechend sanktioniert werden. Da bin ich wieder an dem Punkt: Angst ist einfacher :noidea:

Beispiel: Maskenpflicht bei uns auf Arbeit. Unter der Woche in der Frühschicht halten sich viele daran. Angst vor Arbeitsrechtlichen Maßnahmen. In anderen Schichten und am Wochenende fast niemand.

Gruss Tommi

9078
dicke_Wade hat geschrieben:Ganz deiner Meinung. Verbote machen aber nur Sinn, wenn sie gut genug kontrolliert und Verstöße entsprechend sanktioniert werden. Da bin ich wieder an dem Punkt: Angst ist einfacher :noidea:

Beispiel: Maskenpflicht bei uns auf Arbeit. Unter der Woche in der Frühschicht halten sich viele daran. Angst vor Arbeitsrechtlichen Maßnahmen. In anderen Schichten und am Wochenende fast niemand.

Gruss Tommi
Was arbeiten Sie denn, dass kein Einzelbüro / Homeoffice möglich ist?

9079
yy19 hat geschrieben:Was arbeiten Sie denn, dass kein Einzelbüro / Homeoffice möglich ist?
So'n ICC-Anhänger passt da nicht rein - von 'ner Lok ganz zu schweigen.
Sorry Tommi - das ist die wahre Wahrheit.

Knippi

9081
M.Skywalker hat geschrieben:Seit dem Frühjahr hat er mit seiner sinnlosen Panikmache unnützen Schaden verursacht.
Meines Erachtens haben diejenigen, die Warnungen vor einer heftigen zweiten Welle o.ä. in den Wind geschlagen haben (selbst dann noch, als Merkel versucht hat zu erklären, was ein exponentieller Anstieg ist und was er bedeuten würde), mehr Schaden zu verantworten. Klar, Lauterbach nutzt die Gunst der Stunde - bzw. des Jahres - und äußert sich gern und viel im Bewusstsein, derzeit mehr Aufmerksamkeit zu erhalten als noch 2019. Und natürlich missfällt vielen seine Position des Mahners.

Er wird auch wissen, dass seine Forderung, wir müssten auf einen 7D-Inzidenzwert von 25 kommen, politisch nicht durchsetzbar ist. Aber man sollte auch nicht vergessen, in welchem Kontext er das geäußert hat - nämlich in Bezug auf die ansteckendere britische (VOC-202012/01) Variante; auch die südafrikanische ist offenbar infektiöser als der bisher bei uns vorherrschende Typ. Wenn wir wüssten, dass diese Varianten "harmloser" sind (im Sinne von weniger schweren Verläufen), wäre das natürlich nicht so schlimm. Aber das scheint ja nicht der Fall zu sein ...

9082
Eigentlich bin ich ja in dieser Zeit des Jahres ganz gern in Kalifornien; hab' Freunde und Bekannte in Los Angeles County. Aber was da derzeit abgeht (L.A. Times von heute, engl.), ist erschreckend. Interessant auch die "Randnotiz" am Ende: Während in der ersten Phase der Pandemie 92% derer, die an/mit Covid-19 starben, Vorerkrankungen u.ä. ("underlying health conditions") hatten, sind es jetzt nur noch 86 Prozent ...

9084
vinchris hat geschrieben:Meines Erachtens haben diejenigen, die Warnungen vor einer heftigen zweiten Welle o.ä. in den Wind geschlagen haben (selbst dann noch, als Merkel versucht hat zu erklären, was ein exponentieller Anstieg ist und was er bedeuten würde), mehr Schaden zu verantworten.
Der größte Schaden ist entstanden, weil die Politik wie das Kaninchen vor der Schlange, bloß auf die Infektionszahlen gestarrt hat.
Der Politik war es wichtig die Infektionszahlen zu senken, die Sterberate war ihnen egal bzw sie glaubten die Sterberate würden bei sinkender Infektionsrate von alleine ebend falls fallen.

Diese Annahme war totaler Blödsinn!
80 - 90 % aller Verstorbenen waren Bewohner von Pflege- und Altenheimen.

Aber erst 5 Monate nach Pandemiebeginn in Deutschland, im August 2020 hat der Bundestag beschlossen diese Einrichtung mit Corona-Schnelltests für Bedienstete, Bewohner und Besuche auszustatten.
Und erst ein halbes Jahr später, ende November/anfang Dezember ist der Bundesregierung aufgefallen, dass den Pflegeeinrichtungen das Personal fehlt um die im Herbst erhaltenen Corona-Schnelltest regelmäßig, täglich bei allen Besuchen, Bediensteten und Bewohnern durchzuführen !

Fast 10 Monate hat die Politik die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen im Stich gelassen.
Das Sterben in den Betreuungseinrichtungen wurde ingnoriert, wichtiger war es die Infektionsrate zu senken, die Sterberate war nebensächlich und nur nützliches Beiwerk um die harten Maßnahmen gegenüber der Wirtschaft zu rechtfertigen.

Die Ignoranten der Hygienemaßnahmen, die sich trotzdem getroffen haben, haben vielleicht die Infektionszahlen erhöht, aber ihr Einfluss auf die Sterberate in den Betreuungseinrichtungen war gering.

Von daher muss sich die Politik schon fragen lassen, ob es richtig war, ihr Hauptaugenmerk auf die Senkung der Infektionszahlen zu legen und nicht auf die Senkung der Sterberate.

Man kann den Corona-Leugnern und den Asozialen vieles vorwerfen, aber ich habe noch keine Statistik gesehen die zeigte, dass durch die Demonstrationen der Maskenverweigerer es zu einem Corona-Massensterben gekommen ist.
Die Menschen die sich, warum auch immer, nicht an die Hygienevporschriften gehalten haben, haben ihre Mitmenschen gefährdet - keine Frage.

Aber bei rechtzeitigem Schutz der Betreuungseinichtungen, wären trotz dieser Idioten, mehrere tausend alte Menschen nicht am COVID-19 gestorben.
Es ist immer leicht sich Schuldige zu suchen um vom eigenem Versagen abzulenken.

Vieles hat die Politik richtig gemacht, vor allem in der Vergangenheit in dem sie unsere Intensivbettenversorgung immer sehr hoch über den gewöhnlichen Bedarf gehalten hat.
Von diesen extrem hohen Intensivbetten Angebot haben wir jetzt in der Krise profitiert und das Versagen unserer Politik fällt, aufgrund der Schrecken in unseren Nachbarländen, nicht so offensichtlich auf.
Bild

9085
klnonni hat geschrieben: 80 - 90 % aller Verstorbenen waren Bewohner von Pflege- und Altenheimen.
Bist Du da sicher oder ist das nur von Dir geschätzt?

Hier mal beispielsweise die Zahlen aus dem Tagesbericht vom 1.5.:

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile

Gesamt gestorben: 6481
davon
im Krankenhaus betreute: 369
In Pflegeinrichtungen usw.*: 2326

Aktuell auch nicht entscheidend anders:

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile

Gesamt gestorben: 34571
davon
im Krankenhaus betreute: 1992
In Pflegeinrichtungen usw.*: 9646



* genaue Liste: https://www.gesetze-im-internet.de/ifsg/__36.html
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

9086
ruca hat geschrieben:Bist Du da sicher oder ist das nur von Dir geschätzt?
Die Qoute von 80% hat das RKI veröffentlicht und ich habe diese nicht geprüft, weil ich sie für glaubhaft halte.
Möchte aber jetzt nicht darüber diskutieren ob die Bewohner an oder mit einer Corona-Infektion gestorben sind.

Ich glaube ich hatte früher schon einmal die quelle zu der Angabe verlinkt, wenn ich sie später zeit habe, kann ich noch mal schauen.

Im Moment stört die Arbeit :D
:hallo:

PS
Du darfst nicht vergessen auch viele Corona-Tode aus den Krankenhäusern,
waren vorher oft bereits in den Betreuungseinrichtungen erkrankt, bevor sie ins Krankenhaus kamen.


Hier ein link, aus dem November 2020 betreffend dem Land Hessen
https://www.hessenschau.de/gesellschaft ... e-100.html
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9089
ruca hat geschrieben: ... und schreibt unauffällig ganz am Ende, dass es auch ein Bundesland mit 10%-Quote gibt...
die Meldung aus der BZ kenne ich nicht, ich hatte meine Zahlen von 80% aus öffentlichen Quellen nicht vom Springer-Verlag.

Aber so kennt man den Springer-Verlag, große Überschrift > 80% und dann kein Bundesland auflisten, in dem die 80% ereicht werden :tocktock:

Aber selbst wenn "nur" 60% der Corona-Stebefälle aus den Betreuungseinrichtungen kommt, ist dort vieles versäumt worden.
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9090
klnonni hat geschrieben:die Meldung aus der BZ kenne ich nicht, ich hatte meine Zahlen von 80% aus öffentlichen Quellen nicht vom Springer-Verlag.

Aber so kennt man den Springer-Verlag, große Überschrift > 80% und dann kein bundesland auflisten, in dem die 80% ereicht werden :tocktock:

Aber selbst wenn "nur" 60% der Corona-Stebefälle aus den Betreuungseinrichtungen kommt, ist dort vieles versäumt worden.

Ja, da wurde in der Tat vieles versäumt und falsch gemacht. Aber was du hier gerade machst ist auch ziemlich polemisch. Du redest davon, dass erstmal 5 Monate gewartet wurde bis Antigentests in den Heimen eingesetzt wurden. Fakt ist, dass es sie erstmal garnicht gab und dann nur in geringen Mengen. Dann sagst du, dass die Heime im Stich gelassen wurden, weil für die Tests kein Personal da war. Man sollte aber vielleicht auch erwähnen, dass man nicht einfach eine Verkäuferin von einem geschlossenen Laden abziehen kann, die dann die Tests ausführt.

Ja, es wurde viel versäumt, falsch gewichtet, aber bitte mal etwas sachlicher.

Unabhängig davon ist mir noch etwas zur Infektionssterblichkeit gekommen: In den USA sind mittlerweile >0.1% der Gesamtbevölkerung an/mit Corona gestorben. Da sich - glaube ich zumindest - noch nicht alle Einwohner infiziert haben, habt ihr schonmal eine untere Schwelle für den Wert - Tendenz steigend. Ich habe da jetzt keine stratifizierten Daten, muss mal schauen ob sich was finden lässt.

edit: finden sich hier: https://www.cdc.gov/nchs/nvss/vsrr/covi ... /index.htm
Zusammenfassend: 0.005% bei 25-34 Jahren, schon 0.085% bei 55-64 jährigen und dann rauf auf 1.45% - wohlgemerkt bezogen auf Gesamtbevölkerung und nicht auf tatsächlich Infizierte.

9091
Fjodoro hat geschrieben: Man sollte aber vielleicht auch erwähnen, dass man nicht einfach eine Verkäuferin von einem geschlossenen Laden abziehen kann, die dann die Tests ausführt.

Ja, es wurde viel versäumt, falsch gewichtet, aber bitte mal etwas sachlicher.
Ich versuche immer sachlich zu bleiben.
Ich habe aufgeführt, warum das größte Problem nicht die besonders laut brüllenden und die medienbeherschenden Corona-Leugner sind sondern fehlender Schutz der Risikogruppen.
Wenn ich polemisch wäre, hätte ich unsere Regierung wegen unsere weitsichtige Intensivbettenversorgung gelobt.

Als die Corona-Schnelltest im August beschlossen wurden, gab es diese bereits auf den Markt und wurden vor allem im Profifußball benutzt.
Im Profifußball wird schon seit längerem getestet, was dort möglich ist müsste auch anderswo möglich sein.

Es ist wichtig die Fehler anzusprechen, damit bei der nächsten Pandemie die Sache besser läuft.

Schnelltests bieten keine 100% Sicherheit und können nur das bestehende Hygienekonzept ergänzen.
Es fehlt oft einfach am Personal und anfangs auch an den persönlichen Schutzausrüstungen in den Seniorenheimen.
Um das Personal zu unterstützen hätte man, genauso wie bei den mobilen Testzentren für die Reiserückkehrer im Sommer auch,
Bundeswehrsoldaten vepflichten können.
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9092
Statt einem pauschalen "Einprügeln", dass die Pflegeheime nicht geschützt werden, wäre es mal interessant zu schauen, woher die extremen Unterschiede zwischen den Bundesländern kommen. 10% oder 80% ist bei den aktuell konstant hohen Zahlen und auf Bundeslandebene sind kein Unterschied mehr, der sich mit einzelnen Ausbrüchen erklären lässt, da muss irgendwas systematisch anders sein.
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PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

9093
ruca hat geschrieben:Statt einem pauschalen "Einprügeln", dass die Pflegeheime nicht geschützt werden, wäre es mal interessant zu schauen, woher die extremen Unterschiede zwischen den Bundesländern kommen.
+1

Genau so müsste es geschehen.

Wobei es nicht um schuldhaftes Verhalten bei Personal oder Betreiber gehen sollte, sondern ganz offen über die strukturellen Fehler und Unterschiede.
Darüber müsste offen gespochen werden und da die Pflege teuer ist, sollte sich auch der Bund mit den Ländern an einen Tisch setzen und darüber beraten ob die Pflege- und Betreuungseinrichtungen personell und materiell ausreichend ausgestattet und finanziert sind.

Interessant wären auch die Unterschiede zwischen staatlich- und privatwirtschaftlich betriebenen Einrichtungen.

Aufgrund dieser Erhebung müsste an den Mißständen gearbeitet werden.

Ausdrücklich möchte ich die Pflegekräfte hier mal loben, die trotz viele Überstunden und schweren Arbeitsbedingungen die Einrichtungen am laufen halten.
Bei der ganzen Diskussion stelle ich nicht die Motivation und die Ausbildung der Pflegekräfte in Frage!
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9094
klnonni hat geschrieben: Es fehlt oft einfach am Personal und anfangs auch an den persönlichen Schutzausrüstungen in den Seniorenheimen.
Um das Personal zu unterstützen hätte man, genauso wie bei den mobilen Testzentren für die Reiserückkehrer im Sommer auch,
Bundeswehrsoldaten vepflichten können.
Schnell geguggelt und siehe da, Mitte April 2020 Einsatz der Bundeswehr im Altenheim. Solche Meldungen findet man bis Dezember 2020.

https://www.zdf.de/nachrichten/heute-se ... m-100.html

https://www.naumburger-tageblatt.de/lok ... m-37831828
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

9095
klnonni hat geschrieben: Wobei es nicht um schuldhaftes Verhalten bei Personal oder Betreiber gehen sollte, sondern ganz offen über die strukturellen Fehler und Unterschiede.
Jupp.

Gerade von einer Einrichtung gelesen, bei der 59 der 61 Bewohner positiv getestet wurden sowie ca. 50% des Personals.

Was zur Hölle ist da schiefgelaufen?
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9096
bones hat geschrieben:Schnell geguggelt und siehe da, Mitte April 2020 Einsatz der Bundeswehr im Altenheim. Solche Meldungen findet man bis Dezember 2020.

https://www.zdf.de/nachrichten/heute-se ... m-100.html

https://www.naumburger-tageblatt.de/lok ... m-37831828
Sehr löblich!
Aber die Amtshilfe wurde erst in Anspruch genommen nach dem das Kind in den Brunnen gefallen ist.
Im Seniorenheim Pro Seniore in Bad Bibra helfen ab heute Soldaten der Bundeswehr, weil inzwischen die Hälfte des Personals wegen Corona-Infektionen und Quarantäne nicht einsatzfähig ist. Außerdem seien von den 125 Bewohnern 87 positiv auf eine Corona-Infektion getestet worden
Die Bundeswehr wurde vom Bund ja den Ländern recht früh zur Unterstützung angeboten.
Das Problem ist natürlich, die Bundeswehr darf nicht ohne Hilfeersuchen der Länder tätig werden.
Was nutzen tausende von Bundeswehrsoldaten die nicht von den Ländern angefordert werden?

Flächenmäßig wurde die Bundeswehr aber nicht so eingesetzt wie es offenbar erforderlich gewesen wäre.

Vielleicht hätte man mehr auf die frühere Inanspruchnahme der Hilfe drängen müssen?
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9097
klnonni hat geschrieben:Ich versuche immer sachlich zu bleiben.

Als die Corona-Schnelltest im August beschlossen wurden, gab es diese bereits auf den Markt und wurden vor allem im Profifußball benutzt.
Im Profifußball wird schon seit längerem getestet, was dort möglich ist müsste auch anderswo möglich sein.

Es ist wichtig die Fehler anzusprechen, damit bei der nächsten Pandemie die Sache besser läuft.

Schnelltests bieten keine 100% Sicherheit und können nur das bestehende Hygienekonzept ergänzen.
Es fehlt oft einfach am Personal und anfangs auch an den persönlichen Schutzausrüstungen in den Seniorenheimen.
Um das Personal zu unterstützen hätte man, genauso wie bei den mobilen Testzentren für die Reiserückkehrer im Sommer auch,
Bundeswehrsoldaten vepflichten können.
Es ist richtig Fehler anzusprechen, aber das wird seit Monaten immer wieder gemacht ohne sinnvolle durchführbare Verbesserungsvorschläge.
Du hast explizit geschrieben "Aber erst 5 Monate nach Pandemiebeginn in Deutschland, im August 2020 hat der Bundestag beschlossen diese Einrichtung mit Corona-Schnelltests für Bedienstete, Bewohner und Besuche auszustatten" - das prangere ich bei dir an. Das klingt als habe man 5 Monate Däumchen gedreht. Sicher wurden da Fehler gemacht, aber jeder der das anprangert sollte vielleicht mal überlegen, was a) damals bekannt war und b) möglich war. Ich wollte nicht in der Haut der Entscheider stecken. Bei 80mio Einwohner sollte man meinen, dass ein paar konstruktive Vorschläge, die durchführbar sind auch irgendwann sich mal durchsetzen bzw. so lautes Geschrei finden, dass der Politik garnichts anderes übrige bleibt als zu handeln.

Bones hat bzgl. der Bundeswehr schon was geschrieben. Bzgl. Fussball: wer gesehen hat, wie teilweise Abstriche genommen wurden, hätte auch einen Schwangerschafststest benutzen können. Wir reden hier auch nicht von ein paar Hundert Fussballern, sondern ein paar mehr Pflegeheimen, so einfach ist das also nicht direkt zu vergleichen. Ihr stellt euch den Schutz immer so einfach vor. Nehmen wir doch mal das Pflegeheim, wer geht da ein und aus?
- Pfleger
- Ärzte
- Küchenpersonal
- Putzpersonal
- Handwerker
- Besucher (großes Geschrei, wenn die nicht mehr kommen dürfen)
- Einwohner! Ja, die wollen ab und an auch mal raus.
- ?
Klar, kann man mit den Tests es viel sicherer machen, aber überlegt euch mal was/wen ihr hier alles verbieten müsst ein- und auszugehen bzw. sich quasi täglich zu testen. Und wenn du Einwohnern und Besuchern das pauschal verbietest (von der Politik vorgegeben), geht das Geschrei erst richtig los (war ja teilweise auch so)

9098
Dirk_H hat geschrieben:So hässlich es ist, was aktuell läuft, einen kritischen Blick auf das Medienspiel sollte man nicht vergessen.
Kein Grund für Medienbashing; die L.A.Times ist sicher nicht auf dem Niveau von "Bild" oder so mancher US-Lokalpostille. :zwinker5: Den Hinweis auf diesen Artikel habe ich gestern im "Nachgang" zu einem Zoom-Meeting mit Leuten aus der Gegend bekommen, bei dem wir auch darüber gesprochen hatten. Hier gepostet hatte ich ihn eher im Hinblick auf die Diskussion um Lauterbachs Lauterbachs Warnungen. Möglich, dass der auch solche Szenarien - die es in DE ja glücklicherweise derzeit nicht gibt - vor Augen hat.

9099
Fjodoro hat geschrieben: Klar, kann man mit den Tests es viel sicherer machen, aber überlegt euch mal was/wen ihr hier alles verbieten müsst ein- und auszugehen bzw. sich quasi täglich zu testen. Und wenn du Einwohnern und Besuchern das pauschal verbietest (von der Politik vorgegeben), geht das Geschrei erst richtig los (war ja teilweise auch so)
Ich stimme mit vielen Sachen überein. Das betrifft insbesondere die Unsicherheit zu Beginn der Pandemie. Das wir über den Sommer eine bessere Zeit aufgrund der klimatischen Verhältnisse hatten, sollten wir im Nachhinein als Geschenk sehen. Als die Pandemie im Oktober begonnen hatte Fahrt aufzunehmen wussten wir aber viel mehr als vorher. Es wurde auch von vielen eingebracht, daß der Schutz der vulnerablen Gruppen priorisiert werden müsste. Und wir haben hier natürlich ein paar Vorerkrankte. Wir haben aber vor allen die Alten. Und hier wusste man bereits in drei Gruppen zu unterscheiden:

1. strukurierte Betreuung im Heim
2. teilstrukturierte Betreuung über mobile Pflegedienste zu Hause
3. Allein- oder Familienversorgung zu Hause

In jeder dieser Gruppen gibt es unterschiedliche Herausforderungen. Und für alle diese Herausforderungen gab es bereits passable Lösungen. Man wollte aber keine "Abgrenzung" und hat alle in Geiselhaft genommen. Wenn schon, dann sollen alle ausgegrenzt werden. So habe ich es wahrgenommen. Der schwierigste Teil ist wohl - und hier stimme ich Dir völlig zu - die Gruppe 1. Wir haben hier erstens genau die Probleme, die Du beschrieben hast. Wir haben auf der anderen Seite eine durschnittliche Verweildauer von ca. einem Jahr. Dann verlassen diese Personen das Heim wieder. Eine völlige Abschirmung würde für die meisten somit einer lebenslangen Strafe entsprechen. Hier vernünftig abzuwägen ist sicher eine Herausforderung. Aber nun allen eine reinzudrücken, um solche Entscheidungen nicht treffen zu müssen, halte ich auch nicht für richtig. Hier würde ich nach wie vor mehr auf Eigenverantwortung setzen und eben nicht alles untersagen.
nix is fix

9100
Die Eigenverantwortung ist aber im Endeffekt genau das Gegenteil von dem gefordertem Handeln der Politik, oder?

edit: was genau meinst du mit "allen eine reindrücken"?

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