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Corona und der Sport

23051
faceyourtarget hat geschrieben:Wenn man sich nicht zwingend testen muss (zb wg Beruf), dann wird man als Impfverweigerer üblicherweise auch nicht oder nicht so oft testen. Dunkelziffer gab es ja schon immer, aber ich glaube auch, dass es derzeit eine deutliche Untertestung gibt, weil eig überall die 2 freiwilligen Tests pro Woche seitens des AG weggefallen sind.
Ich würde mich auch so nicht (mehr) testen. Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Angenommen meine Kinder oder ich hätten Erkältungssymptome. Dann müssten wir 5 Tage in Quarantäne (nach deren Verordnung). Nur weil auf dem Etikett dieser Erkältung das Wort Corona steht. Und auch wenn ich an Tag zwei wieder fit wie ein Turnschuh bin. Das macht doch kein Schwein. Warum sollte ich mich durch Testen geiseln? Das hat sicher vor einem Jahr noch Sinn gemacht. Heute ist es m.E. einfach Schikane.
nix is fix

23052
leviathan hat geschrieben:Ich würde mich auch so nicht (mehr) testen. Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Angenommen meine Kinder oder ich hätten Erkältungssymptome. Dann müssten wir 5 Tage in Quarantäne (nach deren Verordnung). Nur weil auf dem Etikett dieser Erkältung das Wort Corona steht. Und auch wenn ich an Tag zwei wieder fit wie ein Turnschuh bin. Das macht doch kein Schwein. Warum sollte ich mich durch Testen geiseln? Das hat sicher vor einem Jahr noch Sinn gemacht. Heute ist es m.E. einfach Schikane.
Ich verstehe den Ansatz. Ich persönlich habe zeitweise immer noch Wortfindungs und Konzentrationsstörungen und meine Freundin ist seither deutlich schneller müde und abgeschlagen und hat ihren "normalen" Geschmackssinn noch nicht zurück. Und das nach einer Infektion im März 20.

Ich persönlich habe das testen weitgehend eingestellt (im beruflichen Umfeld). Ein positiver Kollege hat sich einfach nochmal getestet und kam wieder zur Arbeit am nächsten Tag. Nach solchen Dingern ist meine Motivation zum testen auch deutlich gefallen. Zumal das ja eh zu 99 Prozent Fremdschutz ist.

Vor Pfingsten haben wir uns für den Familienbesuch getestet. Manche Familienteile haben das nicht getan. Mache ich (mittlerweile) aber keinem zum Vorwurf.

Hoffe nur, dass es keine Variante mehr gibt, die mehr reinhaut als Omikron.

Ich bin selbst einer der Vorsichtigen gewesen. Mittlerweile fahre ich in Sachen Corona auch auf Sparflamme.

Schauen wir, was im Herbst kommt. Mit nennenswerten Einschränkungen, die über Maskenpflicht gehen, rechne ich aber nicht.

Ps: 5 Tage sind ein Kindergrburtstag. 5 1/2 (ich) bzw 6 Wochen (meine Freundin) in Quarantäne, schwer krank, mit 1 1/2 Jährigem. Da kann ich über 5 Tage nur müde schmunzeln.

23053
@vinchris:

Wobei man sagen muss, dass Omikron für Ungeimpfte gar nicht so viel weniger gefährlich ist, als delta (ca 20 Prozent).

Von Panik sprjcht er ja nicht aktuell. Dass man es heute lockerer sieht, als zb letztes Jahr im Herbst, ist nachvollziehbar. Habe aber den Eindruck, dass jedem Corona jetzt am Popo vorbei geht (mich eingeschlossen). Das könnte uns auf die Füße fallen.

Aber aktuell gilt: Das Beste azs der aktuellen Situation machen. 😊

23054
faceyourtarget hat geschrieben:Ein positiver Kollege hat sich einfach nochmal getestet und kam wieder zur Arbeit am nächsten Tag.
Würde ich inzwischen genauso machen. Ein paar Wochen bevor ich infiziert war, hatte ich einen false positive. Die 20h bis dann das PCR-Ergebnis da war, waren überhaupt nicht lustig...

Als ich dann später tatsächlich infiziert war, hatte ich keinen einzigen false negative, egal welcher Schnelltest. Meinen ersten positiven Schnelltest hatte ich noch als evtl. false positive in Verdacht, weil der letzte Kaffee nicht lange genug her war. Der nächste (andere Marke) war aber auch eindeutig und so fuhr ich zur PCR.
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23055
leviathan hat geschrieben:Ich würde mich auch so nicht (mehr) testen. Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Angenommen meine Kinder oder ich hätten Erkältungssymptome. Dann müssten wir 5 Tage in Quarantäne (nach deren Verordnung). Nur weil auf dem Etikett dieser Erkältung das Wort Corona steht. Und auch wenn ich an Tag zwei wieder fit wie ein Turnschuh bin. Das macht doch kein Schwein. Warum sollte ich mich durch Testen geiseln? Das hat sicher vor einem Jahr noch Sinn gemacht. Heute ist es m.E. einfach Schikane.
So sehe ich das auch... übrigens seit 2020.
(nach deren Verordnung)
Langsam werden auch die für die Verantwortlichen unangenehme Fragen gestellt, warum in der Schweiz und Schweden doch anders gehen konnte.

23056
Ich habe noch ne Chaos Story... vor Ostern wollten wir zur Familie und hatten nicht genug ST daheim. Unser Sohn wurde dann an der Teststation getestet. Auf der Autobahn kam positives Ergebnis. Wir umgedreht und sicherheitshalber meine Freundin und ihn nochmal testen lassen an der gleichen Station. Sagt die Tante "der Test sah komisch aus, hab mal positiv angegeben, bin mir aber net sicher". Testergebnis wurde bereits digutal ans GA weitergeleitet. Freitestung nur mit PCR. Ostern war gelaufen bis das negative Ergebnis da war...

23057
Rolli hat geschrieben: Langsam werden auch die für die Verantwortlichen unangenehme Fragen gestellt, warum in der Schweiz und Schweden doch anders gehen konnte.
Insbesondere Schweden ist da kein gutes Beispiel. Die haben im wahrsten Sinne des Wortes die Alten verrecken lassen. Und teilweise 3fache Sterbezahlen zu Ländern mit ähnlichen Gegebenheiten (zb Dänemark).

23058
Rolli hat geschrieben:So sehe ich das auch... übrigens seit 2020.
Klar, es hat in der ganzen Zeit Menschen gegeben, für die die Pandemie wahlweise keine ernstzunehmende Sache oder eine große Weltverschwörung, oder beides, war. Glücklicherweise haben viele das anders gesehen und sich entsprechend verhalten. Aber 2022 ist eben nicht 2020.

23059
vinchris hat geschrieben:Aber 2022 ist eben nicht 2020.
2022 gibt es endlich Optionen für diejenigen, die unserer Solidargemeinschaft den Mittelfinger zeigen.

Report Mainz hat berichtet.

„Mitten in einem Wald in Nordrhein-Westfalen: eine Siedlung voller Aussteiger und Corona-Skeptiker, mehr als 20 Menschen sollen hier leben. 
Vor wenigen Wochen in Hessen. Auch hier treffen sich Corona-Skeptiker, gründen laut Teilnehmern eine Genossenschaft, um sich unabhängig zu machen vom Rest der Republik.“:

https://www.swr.de/report/eigene-welt-d ... index.html

23060
Noch einer, dieses Mal in Hamburg:

„Wegen falscher Atteste
Staatsanwaltschaft klagt Coronaleugner-Arzt an“:

https://www.t-online.de/region/hamburg/ ... ungen.html

Und wenn man sowas seit 2020 weiß, warum kickt man den nicht umgehend aus der Ärzteschaft? :

„Walter Weber hatte einer 66-jährigen Rentnerin in einem Gerichtsgutachten bescheinigt, dass sie beim Kontakt mit Menschen schwarzer Hautfarbe mit psychosomatischen Beschwerden reagiere. Dies sei „durchaus glaubwürdig“, da ja Menschen auch auf Katzen allergisch reagieren würden, so der Gutachter Weber vor Gericht.“

https://taz.de/!1209708/

23061
faceyourtarget hat geschrieben:Insbesondere Schweden ist da kein gutes Beispiel. Die haben im wahrsten Sinne des Wortes die Alten verrecken lassen. Und teilweise 3fache Sterbezahlen zu Ländern mit ähnlichen Gegebenheiten (zb Dänemark).
Spannend. Was sind denn ähnliche Begebenheiten?
nix is fix

23062
leviathan hat geschrieben:Spannend. Was sind denn ähnliche Begebenheiten?
Gegebenheiten.

Norwegen, Schweden und Dänemark. Da geht es vor allem um Bevölkerungsdichte und wie sich diese verteilt. Deutschland ist mit Schweden zb nicht gut vergleichbar, weil Deutschland viel dichter besiedelt ist und meines Wissens auch ein deutlich höheres Durchschnittsalter hat.

Plakatives Beispiel: Australien. Die dortige Coronastrategie war auch deswegen erfolgreich, da Australien so weitläufig ist.

Meine bisherige Erfahrung mit Leuten, die mit "aber Schweden" um die Ecke kamen: Sie haben sich nicht mit Fakten und Hintergründen beschöftigt und ob der Sonderweg wirklich gut war, sondern sie fanden Schweden nur gut, weil es da keine Lockdowns gab und auf Eigenverantwortung gesetzt wurde.

Eigenverantwortung beginnt zb damit, dass man Corona ernst nimmt und sich bei Verdacht testet (wobei das aktuell verschwimmt, aber galt in Hoch-Zeiten der Pandemie). In Deutschland gibt es zu viele "ist ja nur ne Grippe" (Erde ist ne Scheibe)-Leute.

23063
faceyourtarget hat geschrieben: Eigenverantwortung beginnt zb damit
Du hast vergessen zu schreiben, dass es Deine Definition ist.

Chinesen oder Amerikaner, zum Beispiel, definieren Eigenverantwortung etwas anders. :P

23064
leviathan hat geschrieben:Spannend. Was sind denn ähnliche Begebenheiten?
Ha... immer die Bevölkerungsdichte-Dauerargument. Spannend. Als ob in den Schulen nur ein Kind pro Klasse da sitzen würde.

23065
Vergleiche Schweden mal mit seinen direkten Nachbarn. Und dann überlege, warum es deutlich schlechter als diese durch die Krise gekommen ist.

Ja, es gibt bei Corona einen deutlichen geografischen Einfluss. Woran der liegt wüssten die meisten Wissenschaftler auch gern. Was aber feststeht: Der Vergleich Deutschland-Schweden ist unfair, wenn man dabei Norwegen, Finnland und Dänemark vergisst...

Und für die Todeszahlen in der ersten Welle braucht man nicht mal diesen Vergleich, da steht Schweden katastrophal da. Und böse gesagt: Wer in der ersten Welle gestorben ist, war in den folgenden Wellen nicht mehr gefährdet.

https://ourworldindata.org/explorers/co ... OR~DNK~FIN
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23066
ruca hat geschrieben:Vergleiche Schweden mal mit seinen direkten Nachbarn. Und dann überlege, warum es deutlich schlechter als diese durch die Krise gekommen ist.

Ja, es gibt bei Corona einen deutlichen geografischen Einfluss. Woran der liegt wüssten die meisten Wissenschaftler auch gern. Was aber feststeht: Der Vergleich Deutschland-Schweden ist unfair, wenn man dabei Norwegen, Finnland und Dänemark vergisst...

Und für die Todeszahlen in der ersten Welle braucht man nicht mal diesen Vergleich, da steht Schweden katastrophal da. Und böse gesagt: Wer in der ersten Welle gestorben ist, war in den folgenden Wellen nicht mehr gefährdet.

https://ourworldindata.org/explorers/co ... OR~DNK~FIN
Ich verstehe Deine Argumentation gut, wenn man das aber weiter verfolgt und Deutschland mit z.B. Indien Vergleicht... Katastrophal!

Darauf wollte ich aber nicht hinaus, sondern auf die Maßnahmen im Bezug auf Kinder, Jugendlichen und gesunden Erwachsenen.

23067
Rolli hat geschrieben:Darauf wollte ich aber nicht hinaus, sondern auf die Maßnahmen im Bezug auf Kinder, Jugendlichen und gesunden Erwachsenen.
Solange diese auch Kontakt mit den Risikogruppen haben, kann man sie nicht von den Maßnahmen ausnehmen. Genau das war ja das große Problem.

Ja, es gab immer wieder die Forderungen, die Risikogruppen besser zu schützen. Nur hat niemand gesagt wie, denn Besuchsverbote und Tests für entsprechende Einrichtungen gab es ja schon und trotzdem wurde der Mist immer wieder in die Einrichtungen getragen.
Und nicht jedes Mitglied der Risikogruppen lebt in entsprechenden Einrichtungen.
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23068
ruca hat geschrieben:Solange diese auch Kontakt mit den Risikogruppen haben, kann man sie nicht von den Maßnahmen ausnehmen. Genau das war ja das große Problem.

Ja, es gab immer wieder die Forderungen, die Risikogruppen besser zu schützen. Nur hat niemand gesagt wie, denn Besuchsverbote und Tests für entsprechende Einrichtungen gab es ja schon und trotzdem wurde der Mist immer wieder in die Einrichtungen getragen.
Und nicht jedes Mitglied der Risikogruppen lebt in entsprechenden Einrichtungen.
Genau... keine Maßnahme konnte das verhindern. Und bitte nicht von "es könnte schlechter kommen" schreiben, weil 100 andere Länder (Indien?) immer noch deutlich besser da stehen. OK... vielleicht nur der Chinesischer Weg. :zwinker2:

23069
Rolli hat geschrieben:Genau... keine Maßnahme konnte das verhindern.
Nein, die Maßnahmen haben nicht verhindert, dass es überhaupt passiert. Sie haben es aber zeitlich so gestreckt, dass a) es nicht alle gleichzeitig bekamen und b) viele den Kram erst nach Impfung und/oder in einer milderen Variante bekamen.

Das anfängliche Ziel war "flatten the curve" - und zwar nicht die der Infektion sondern die der Hospitalisierung. Später wurde es nicht mehr so kommuniziert aber defacto blieb es dabei.

Und damit sind wir beim meiner Meinung nach größten Problem der Corona-Zeit in Deutschland: Der Kommunikation. Von "die Masken bringen für normale Menschen nix" (aber beim medizinischen Personal ist es ganz anders - nein, das Ziel dieser Aussage war, dass die Masken bei Knappheit für das medizinische Personal deutlich wichtiger sind und diesem vorbehalten sein sollten. Rein technisch helfen sie aber allen und ohne Knappheit gibt es keinen Grund, sie dem Rest der Bevölkerung vorzuenthalten) bis hin zu "die Impfung schützt laut Studien zu 100%" (stand ja im Aufklärungsbogen für J&J bezüglich der Hospitalisierung).

Die Leute wollen schwarz oder weiß, ein grau ist zu kompliziert. Und damit sind wir wieder bei Deiner Aussage.
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23070
Rolli hat geschrieben:Genau... keine Maßnahme konnte das verhindern. Und bitte nicht von "es könnte schlechter kommen" schreiben, weil 100 andere Länder (Indien?) immer noch deutlich besser da stehen. OK... vielleicht nur der Chinesischer Weg. :zwinker2:
Und du glaubst, dass Indien in gleicher Güte und Umfang die Zahlen erfasst, sowohl was Tote als auch Infizierte angeht, wenn es selbst in Deutschland Menschen gibt, die sich nicht testen und impfen lassen wollen, wird das in Slums in Indien wohl nicht besser aussehen. Selbst wenn die sich testen wollen, fehlt es unter Garantie an Teststationen.

23071
faceyourtarget hat geschrieben:Und du glaubst, dass Indien in gleicher Güte und Umfang die Zahlen erfasst, sowohl was Tote als auch Infizierte angeht, wenn es selbst in Deutschland Menschen gibt, die sich nicht testen und impfen lassen wollen, wird das in Slums in Indien wohl nicht besser aussehen. Selbst wenn die sich testen wollen, fehlt es unter Garantie an Teststationen.
Ja. Auch wenn Du es nicht glaubst, Indien hat eine sehr gut entwickelte Gesundheitsvorsorge. Und auf jedem Fall besser entwickelte Digitalisierung. Und Du willst wirklich nicht die Slums in Indien und die in Gelsenkirchen vergleichen, oder? Der Glaube an die "westliche Überlegenheit" ist hier unangebracht.

23072
Die Vergleiche mit anderen Ländern hinken halt so dermaßen, warum wurde schon etliche Male erläutert. Schweden, Indien, was kommt als nächstes Russland, Nord Korea. Habe ja alle viele bessere Zahlen und weitaus weniger Maßnahmen. Nach 2 Jahren Pandemie kann man da nur noch mit dem Kopf schütteln, da erübrigt sich eh jede weiter Diskussion.

23073
tenshi hat geschrieben:Die Vergleiche mit anderen Ländern hinken halt so dermaßen, warum wurde schon etliche Male erläutert. Schweden, Indien, was kommt als nächstes Russland, Nord Korea. Habe ja alle viele bessere Zahlen und weitaus weniger Maßnahmen. Nach 2 Jahren Pandemie kann man da nur noch mit dem Kopf schütteln, da erübrigt sich eh jede weiter Diskussion.
Bin ich völlig bei Dir. Und das gilt natürlich in beide Richtungen.
nix is fix

23074
tenshi hat geschrieben:Die Vergleiche mit anderen Ländern hinken halt so dermaßen, warum wurde schon etliche Male erläutert. Schweden, Indien, was kommt als nächstes Russland, Nord Korea. Habe ja alle viele bessere Zahlen und weitaus weniger Maßnahmen. Nach 2 Jahren Pandemie kann man da nur noch mit dem Kopf schütteln, da erübrigt sich eh jede weiter Diskussion.
Ein Traum alle Politiker.

23075
Ein fachkundiger Arzt und ein monströses Immunsystem reichen leider nicht. :D

„Ich habe eine Corona-Erkrankung gut überstanden und dementsprechend Monster-Antikörper in mir. Außerdem lasse ich mich regelmäßig auf meine Antikörper testen“, begründete Rosberg bei Sport1 seinen Verzicht auf eine Impfung gegen das Coronavirus. Sein Arzt habe ihm geraten, „dass eine Impfung absolut keinen Sinn machen würde“.

https://www.rnd.de/promis/nico-rosberg- ... 4DIEU.html
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

23076
faceyourtarget hat geschrieben: Norwegen, Schweden und Dänemark. Da geht es vor allem um Bevölkerungsdichte und wie sich diese verteilt. Deutschland ist mit Schweden zb nicht gut vergleichbar, weil Deutschland viel dichter besiedelt ist und meines Wissens auch ein deutlich höheres Durchschnittsalter hat.
Wenn Du keine Ahnung hast, sage das bitte auch. Du könntest auch schreiben, daß Du etwas vermutest. Aber Nonsens zu schreiben und dies als Fakt in den Äther zu werfen, verbessert die Situation nicht.

Die Verteilung der Bevölkerung je Quadratmeter macht wenig Sinn. Viel wichtiger ist die Urbanisierungsquote. Diese ist in Schweden höher als bei uns. Du würdest auch nicht die Lüneburger Heide mit Köln vergleichen. Allerdings hat Schweden einen höheren Anteil an Ein- oder Zweipersonenhaushalten. Das erklärt aber nicht die Übersterblicheit bei den Älteren. Der Hauptgrund hier wird in einer Besonderheit vermutet, die eigentlich pro Schweden spricht. Dort werden die meisten alten Menschen so lange wie möglich zu Hause gepflegt. Erst wenn es kurz vor Ableben steht, kommen diese Menschen in der Regel ins Heim. Die Anfälligkeit ist entsprechend noch größer als in hiesigen Heimen.

Nun hätte man diese Heime besser schützen können. Das ist in Deutschland auch häufig passiert und etwas später auch in Schweden. Was war nun der Effekt. Wir hatten dort Menschen, die in der Regel im letzten Lebensjahr völlig vom Leben abgesperrt waren. Sie hatten in der Regel keinerlei Kontakt nach außen. Selbst beim Sterben durften sie lange Zeit nicht von Angehörigen begleitet werden. Wir haben sie geschützt und sie durften vor sich hinvegetieren bis zum Ableben. Ist das soviel menschlicher?

Und nun mal zur Übersterblichkeit. Folgend ist Deutschland und Schweden im Vergleich dargestellt:

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/134232/Uebersterblichkeit-WHO-Autoren-korrigieren-Daten-fuer-Deutschland-und-Schweden

Die Übersterblichkeit in Summe ist relativ gleich. Warum empörst Du Dich nun nicht, warum wir in D die jüngeren Patienten
faceyourtarget hat geschrieben:verrecken lassen
haben. Passt es nicht in Dein Bild?
Rolli hat geschrieben:So sehe ich das auch... übrigens seit 2020.
Da habe ich viel Aktionen nachvollziehen können. Ich halte auch die Entscheidungen damals für richtig. Man wollte Zeit gewinnen und hat dies auch gemacht und gut genutzt. Daß man nicht rechtzeitig und schnell wieder in die Normalität gegangen ist, kann ich auch nicht nachvollziehen. Im Prinzip machen wir als Nation gerade China diesen Vorwurf. Nur daß die nochmals deutlich drastischer unterwegs sind und noch später reagieren. Böse Zungen könnten behaupten, daß sie die Lieferketten so charmant blockieren können und uns damit ähnlich sanktionieren wie wir Rußland. Die machen das aber deutlich geschickter :P
nix is fix

23077
Rolli hat geschrieben:Ja. Auch wenn Du es nicht glaubst, Indien hat eine sehr gut entwickelte Gesundheitsvorsorge. Und auf jedem Fall besser entwickelte Digitalisierung. Und Du willst wirklich nicht die Slums in Indien und die in Gelsenkirchen vergleichen, oder? Der Glaube an die "westliche Überlegenheit" ist hier unangebracht.
Indien hatte zeitweise nicht mal genug Sauerstoff, geschweige denn Intensiv oder überhaupt Krankenbetten. Indien hat vermutlich auch einen 15 Jahre niedrigeren Altersschnitt.

Russland hat übrigens deutlich höhere Sterbezahlen als Deutschland (pro 1 Mio) und ist deutlich ländlicher.

Davon ab hat Gelsenkirchen keine Slums.

Und Länder miteinander zu vergleichen ging los, als Rolli mit Schweden anfing...

Edit: Altersschnitt in Indien lag in 2020 übrigens bei ca 28. In Deutschland ca 47 (Schweden 41).

23079
leviathan hat geschrieben:
Und nun mal zur Übersterblichkeit. Folgend ist Deutschland und Schweden im Vergleich dargestellt:

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... d-Schweden
Die vom Ärzteblatt angekündigte Korrektur der Übersterblichkeitszahlen liegt vor: Deutschland minus 37%, Schweden plus 19%

"Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) muss ihre Berechnungen zur Anzahl der Corona-Toten korrigieren. Diese Statistiken waren Anfang Mai in einem WHO-Report veröffentlicht worden. In einer neuen Fassung der Studie werde die Anzahl der in Deutschland im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion verstorbenen Menschen um 37 Prozent reduziert. Demgegenüber müsse die Angabe für Schweden um 19 Prozent erhöht werden. Dies hat das Magazin "Nature" am Mittwoch berichtete."


https://www.forschung-und-lehre.de/fors ... rhaft-4761
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

23080
Und wenn man vergleichen will, eignen sich Länder, wo die Gegebenheiten ähnlich sind. Deswegen bieten sich da die skandinavischen Länder an, wenn man verdeutlichen will, dass Schweden da nicht gut weg gekommen ist.

23081
bones hat geschrieben:Die vom Ärzteblatt angekündigte Korrektur der Übersterblichkeitszahlen liegt vor: Deutschland minus 37%, Schweden plus 19%

"Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) muss ihre Berechnungen zur Anzahl der Corona-Toten korrigieren. Diese Statistiken waren Anfang Mai in einem WHO-Report veröffentlicht worden. In einer neuen Fassung der Studie werde die Anzahl der in Deutschland im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion verstorbenen Menschen um 37 Prozent reduziert. Demgegenüber müsse die Angabe für Schweden um 19 Prozent erhöht werden. Dies hat das Magazin "Nature" am Mittwoch berichtete."


https://www.forschung-und-lehre.de/fors ... rhaft-4761
Zumal die Übersterblichkeitsraten ja auch durch präventive Maßnahmen Einfluss auf Grippetote (und andere pot. tödliche respiratorische Erkrankungen) hatten. Die gab es in Pandemiezeiten gefühlt überhaupt nicht. Zumindest ist das meine Wahrnehmung für Deutschland.

23082
faceyourtarget hat geschrieben:Zumal die Übersterblichkeitsraten ja auch durch präventive Maßnahmen Einfluss auf Grippetote (und andere pot. tödliche respiratorische Erkrankungen) hatten. Die gab es in Pandemiezeiten gefühlt überhaupt nicht. Zumindest ist das meine Wahrnehmung für Deutschland.
Keine Sorge, das wird nachgeholt. Genauso wie sich die Übersterblichkeit in den anderen Ländern in die andere Richtung kompensieren wird. Der Nachteil der Geschützten ist, daß deren Immunsystem erstmal wieder trainiert werden muss. Wo es mehr Kontakte gab, gab es auch etwas zu tun. Von daher ist der Trainingszustand hier nicht ganz so schlecht.

Nicht das wir uns hier falsch verstehen. Viele Maßnahmen und damit einhergehend die geringere Resilienz waren sicher nötig oder zumindest gut argumentierbar. Diesen Effekt haben wir trotzdem.
nix is fix

23084
Konsens herrscht (hoffentlich) insoweit, dass kein Weg ideal war. Dass es wirksamere und auch unsinnige Maßnahmen (Verweilverbot Bayern auf Parkbänken) Maßnahmen gab, sollte auch konsens sein. Ich persönlich fand, dass Neuseeland das gut gemacht hat. In Deutschland wäre das so aber nicht zu realisieren gewesen.

Dass sich jetzt (trotz mutmaßlich hoher Dunkelziffer) vieles wieder normalisiert, halte ich für angemessen.

23085
bones hat geschrieben:Ein fachkundiger Arzt und ein monströses Immunsystem reichen leider nicht. :D
Oh je, der Arme. Wenn sein Arzt ihm tatsächlich - wie er behauptet - rät, "dass eine Impfung absolut keinen Sinn machen würde" ... dann dürfte es doch auch kein Problem sein, "eine medizinische Ausnahmegenehmigung" zu bekommen.

23086
faceyourtarget hat geschrieben:Konsens herrscht (hoffentlich) insoweit, dass kein Weg ideal war.
Das ist aber auch völlig logisch. Wenn man aus der Unsicherheit heraus Entscheidungen trifft, muss man diese auch auf Annahmen aufbauen. Und diese sind genau das... Annahmen. Das führt dazu, daß man keine sicheren Entscheidungen haben wird, sondern muss abwägen. Man sollte auch tunlichst vermeiden, die Qualität der Entscheidungsfindung daran festzumachen, ob es dann funktioniert hat oder nicht. Man kann die Wahrscheinlichkeit eines sinnvollen und guten Weges deutlich erhöhen, aber nicht garantieren. Das gilt für Situationen wie 2020 umso mehr.
Dass es wirksamere und auch unsinnige Maßnahmen (Verweilverbot Bayern auf Parkbänken) Maßnahmen gab, sollte auch konsens sein.
Das war entweder populistischer Blödsinn oder einfach das Setzen eines Zeichens, daß jegliche Form von Kontakten zu unterbinden und man hier den Maßstab angelegt hat: "wehret den Anfängen." Ob das mit einer demokratischen Gesellschaft so zu machen ist, sei mal dahingestellt. Ich denke keinesfalls.
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23087
vinchris hat geschrieben:Oh je, der Arme. Wenn sein Arzt ihm tatsächlich - wie er behauptet - rät, "dass eine Impfung absolut keinen Sinn machen würde" ... dann dürfte es doch auch kein Problem sein, "eine medizinische Ausnahmegenehmigung" zu bekommen.
Wenn man es ganz objektiv betrachtet dürfte der Arzt Recht haben. Wenn er erkrankt war, dies problemlos überstanden hat, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die nächste Infektion für ihn auf einmal schwerwiegende Folgen hat, sehr, sehr gering. Jedenfalls nach aktuellem Stand, bei dem keine neue Variante mit schwererem Verlauf am Horizont sichtbar ist. Dazu kommt noch, dass er sich ja regelmäßig auf Antikörper testen lässt, er dürfte also noch ausreichend haben.

Nein, eine Ausnahmegenehmigung rechtfertigt das nicht, denn das ist ganz normal.

Dass ihn die F1 so nicht ins Fahrerlager lässt, ist deren Entscheidung.
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23088
ruca hat geschrieben: Nein, eine Ausnahmegenehmigung rechtfertigt das nicht, denn das ist ganz normal.
Die wirklich relevante Frage ist aber nicht, ob man eine Ausnahmeregel benötigt, sondern ob die Regel sinnvoll ist. Und Deine Argumentation widerlegt das. Warum lernt man nicht daraus? Wir hatten letztlich die Frage, warum in Südafrika die Immunität mittlerweile so hoch ist, obwohl die Impfquote nahezu homöopathisch anmutet. Die Antwort ist, die sehr hohe Infektionszahlen und auch wiederholten Infektionszahlen der Vergangenheit. Nun haben wir tatsächlich, wovon vor 2 Jahren jeder träumte. Ein relativ harmloser Virus, der helfen kann Immunität aufzubauen und/oder auszubauen. So ziemlich jeder Person, die nicht einer vulnerablen Gruppe angehört, kann doch nicht viel besseres passieren. Das ist der einfachste Weg zurück zur Normalität. Und wer sich impfen lassen will, kann dies auch tun.
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23089
leviathan hat geschrieben: Nun hätte man diese Heime besser schützen können. Das ist in Deutschland auch häufig passiert und etwas später auch in Schweden. Was war nun der Effekt. Wir hatten dort Menschen, die in der Regel im letzten Lebensjahr völlig vom Leben abgesperrt waren. Sie hatten in der Regel keinerlei Kontakt nach außen. Selbst beim Sterben durften sie lange Zeit nicht von Angehörigen begleitet werden. Wir haben sie geschützt und sie durften vor sich hinvegetieren bis zum Ableben. Ist das soviel menschlicher?
Leider immer noch Tabuthema. Genau wie die psychische Probleme der jüngeren Generationen. Ist aber auch schlecht in Zahlen zu fassen und somit nicht nachweisbar... sprich: nicht wichtig (?)

23090
faceyourtarget hat geschrieben:Insbesondere Schweden ist da kein gutes Beispiel. Die haben im wahrsten Sinne des Wortes die Alten verrecken lassen.
Diese Aussage ist eine haltlose Unterstellung. :tocktock:

Die Schweden hatten zu Beginn der Corona- Pandemie Fehler gemacht, die zum Teil strukturelle Probleme waren.
Je länger die Pandemie angedauert hat, desto mehr näherde sich die Pandemie bedingte Sterberate zwischen Deutschland und Schweden an.
Das lag nicht nur daran, dass die Menschen die am Anfang der Pandemie verstorben sind, kein zweites mal versterben konnten, sondern daran, dass auch Schweden auf seine Fehler reagiert hat.

Niemand in Schweden hat "die Alten" verrecken lassen!
Eine gute Zusammenfassung des Schwedischen Sonderweg es findest du hier:
https://www.quarks.de/gesundheit/medizi ... sonderweg/
Bild

23091
leviathan hat geschrieben: Wir hatten letztlich die Frage, warum in Südafrika die Immunität mittlerweile so hoch ist, obwohl die Impfquote nahezu homöopathisch anmutet. Die Antwort ist, die sehr hohe Infektionszahlen und auch wiederholten Infektionszahlen der Vergangenheit.
Mit sowas muss man aber sehr aufpassen, denn es gibt noch ein paar Unterschiede mehr, speziell bei Südafrika:

- Hoher HIV-Anteil in der Bevölkerung
- Andere Altersstruktur (viel davon HIV-bedingt)
- Viele Infektionen mit der Beta-Variante des Virus, die bei uns keine Rolle spielte
- Andere Impfschemata für alle möglichen Krankheiten
- Andere Historie an Erkältungsviren, die auch einen Einfluss auf die Immunität und Schwere der Verläufe haben kann
- Anderes Klima unser für den "Sommereffekt" hilfreiches Wetter haben die fast das ganze Jahr (extrem vereinfacht)
- Andere Verteilung der Blutgruppen

Und vieles mehr, was ich jetzt vergessen habe bzw. was man nicht so einfach aufdröseln kann (wie sich da z.B. die Zahlen zwischen arm und reich unterscheiden, wo die Unterschiede im Leben und bei den Kontakten ja extrem sind).

Daher muss man immer sehr aufpassen, irgendwas 1:1 zu übertragen - besonders wenn sich die Länder so stark unterscheiden.
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23092
ruca hat geschrieben:Wenn man es ganz objektiv betrachtet dürfte der Arzt Recht haben.
Dass ein Arzt - auch einer völlig ohne Schwurbeltendenzen :zwinker5: - erklärt, unter den gegebenen Umständen sei eine Impfung nicht wirklich nötig, kann ich mir vorstellen. Wenn er aber tatsächlich, wie Rosberg behauptet, von "absolut keinen Sinn" redet, hab' ich meine Zweifel. OK, ich kenne jetzt nur das Statement aus dem Artikel; vielleicht gab's irgendwo mehr Infos.

Was ich bei der neuerlichen Debatte in diesem Thread übrigens bedauerlich finde: Wir sind, was die Pandemie angeht, endlich in einer Phase, da Covid-19 für die meisten nicht oder nicht mehr lebensbedrohlich ist. Klar, ob eine Infektion nicht/kaum spürbar ist oder ob es einen doch für ein paar Tage "niederstreckt", ist von vielen Faktoren abhängig, die wir offenbar noch immer nicht ausreichend einschätzen können. Aber die überspitzt formulierte Gleichung aus den ersten Monaten "Covid plus Risikogruppe gleich Intensivstation/Beatmungsgerät/Tod" gilt heute nicht mehr, dank der Impfstoffe und Medikamente, die wir inzwischen zur Verfügung haben, und dank eines Virus, das sich angepasst hat. (Wie das im Herbst/Winter aussieht, müssen wir ja noch abwarten.) Und dann will mir jemand erklären, dass Covid-19 ja bereits vor zweieinhalb Jahren eher eine harmlose Grippe war?

23093
Rolli hat geschrieben:Leider immer noch Tabuthema.
Wenn man sich die Ergebnisse anschaut, hat man die das den pathologischen Schutz des Lebens von 20% der Bewohner (von mir plakativ geschätzt) deutlich höher bewertet als den Schutz des würdevollen Lebens der anderen.
Genau wie die psychische Probleme der jüngeren Generationen. Ist aber auch schlecht in Zahlen zu fassen und somit nicht nachweisbar... sprich: nicht wichtig (?)
Das ist tatsächlich ein riesiges Problem. Man findet hier fundierte Informationen in Fachmedien. Ich denke schon, daß dieses Problem als wichtig angesehen wird und das vernünftig damit umgegangen wird. Leider gibt es kaum Fachkräfte dafür. Die Depressionssymptome haben sich im Laufe der Lockdowns verdreifacht. Es stehen aber kaum Fachkräfte zur Verfügung. Die Wartezeiten sind ein Desaster. Wenn man sich die Berichterstattung anschaut, könnte man durchaus den Eindruck gewinnen, daß diese Entwicklung als Kollateralschaden verbucht wird. Um mal Koppers Worte zu nutzen. Das sind keine Peanuts. Wir schreiben hier gerade über 25% der Jugendlichen. Bei jungen Frauen ist die Quote noch höher. Wenn die wählen dürfen, haben sie es hoffentlich vergessen :wink:
nix is fix

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ruca hat geschrieben:Mit sowas muss man aber sehr aufpassen, denn es gibt noch ein paar Unterschiede mehr, speziell bei Südafrika:

- Hoher HIV-Anteil in der Bevölkerung
- Andere Altersstruktur (viel davon HIV-bedingt)
- Viele Infektionen mit der Beta-Variante des Virus, die bei uns keine Rolle spielte
- Andere Impfschemata für alle möglichen Krankheiten
- Andere Historie an Erkältungsviren, die auch einen Einfluss auf die Immunität und Schwere der Verläufe haben kann
- Anderes Klima unser für den "Sommereffekt" hilfreiches Wetter haben die fast das ganze Jahr (extrem vereinfacht)
- Andere Verteilung der Blutgruppen
Da bin ich voll und ganz bei Dir und habe Deine Auflistung folgend kurz zusammengefasst:
So ziemlich jeder Person, die nicht einer vulnerablen Gruppe angehört, kann doch nicht viel besseres passieren. Das ist der einfachste Weg zurück zur Normalität. Und wer sich impfen lassen will, kann dies auch tun.
Das Thema nun am Beispiel SA aufzudröseln war aber sicher eine schlechte Idee. Das fällt mir bei Deiner Aufzählung auch auf. Mir ging es einfach um diese Passage:
Nun haben wir tatsächlich, wovon vor 2 Jahren jeder träumte. Ein relativ harmloser Virus, der helfen kann Immunität aufzubauen und/oder auszubauen.
Dabei hätte ich es belassen sollen :)
nix is fix

23095
Die mentale Belastung entsteht auch (u.a.) durch die Angst vulnerable Familienmitglieder anzustecken. Dass alleine auf die Lockdowns zu begrenzen, erscheint mir unterkomplex.

23096
Aber mal was Positives bei den politischen Entscheidungen:

Wir haben in der Familie einen Abiturienten des Jahrgangs 2020. Viele haben damals nicht verstanden, warum damals (also im April 2020, mitten im ersten Lockdown) das Abi trotz allem durchgezogen wurde...es wurde um ganze 5 Tage verschoben und viele hätten sich die Verschiebung um ein Jahr gewünscht - auch der Abiturient.

Am Ende war es aber 100% richtig. Die Abi-Ergebnisse waren im normalen Rahmen, man verhinderte einen Doppeljahrgang und ein Jahr später hatte sich für diese damals ungeimpfte Altersgruppe so viel auch noch nicht geändert....
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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@ruca:

Ich denke man kann allem was positives abgewinnen. Mein AG ist jetzt nur noch 3 Pandemien vom neuesten digitalen Standard entfernt. 😉

23098
faceyourtarget hat geschrieben:Die mentale Belastung entsteht auch (u.a.) durch die Angst vulnerable Familienmitglieder anzustecken. Dass alleine auf die Lockdowns zu begrenzen, erscheint mir unterkomplex.
Das ist ein Erklärungsversuch, der so nicht bestätigt werden kann. Sicher gibt es einige wenige, die das betrifft. Es ist aber nicht Ursache des Problems. Wir haben uns mal länger mit Long Covid und Therapiealternativen beschäftigt. Dabei wurden wir von einer Uniklinik gebeten, den Bereich der psychischen Störungen einzubeziehen und zwar über Long Covid hinaus. Und hier ist uns sehr deutlich gespiegelt worden, daß die Isolierung die hauptsächliche Ursache der Probleme war. Ich will da nicht weiter drauf eingehen.

Persönlich hatte ich auch eine Meinung. Die kam aber eher aus der Sicht eines Vaters. Es ist mir schwer gefallen den Kindern zu erklären, daß Kontakte wirklich überbewertet werden und man doch genauso gut über soziale Medien kommunizieren kann. Und wofür braucht man eigentlich die reale Welt? Virtuell ist doch alles viel geiler. Wir haben über viele Monate den Kindern ausgehämmert, was wir vorher jahrelang in sie rein erzogen hatten. Ich übertreibe hier bewusst. Aber letztlich war doch am Ende häufig der Spruch: "Ach komm... Ihr könnt doch auch chatten oder telefonieren." Und da muss ich ganz klar sagen, daß das falsch war. Das bereue ich auch und würde es heute anders machen. Das hat den Jungs nicht geschadet und letztendlich sind sie ganz passabel damit klargekommen. Das sieht bei vielen anderen aber nicht so aus. Entschuldigt hat sich für dieses Dilemma noch niemand. Sind halt nur Kollateralschäden.


Edit: was übrigens auch gegen Deine These gesprochen hätte, ist der Umstand, daß allein lebende Jugendliche ein nochmals deutlich höheres Risiko für eine Depression hatten. Wir sind nun mal soziale Wesen. Das Isolation der psychischen Gesundheit schadet, finde ich unter dem Strich übrigens erfreulich. Zeigt es doch, daß wir bei aller Digitalisierung immer noch großen Wert auf persönliche Kontakte legen :)
nix is fix

23099
leviathan hat geschrieben:
Das ist tatsächlich ein riesiges Problem. Man findet hier fundierte Informationen in Fachmedien. Ich denke schon, daß dieses Problem als wichtig angesehen wird und das vernünftig damit umgegangen wird. Leider gibt es kaum Fachkräfte dafür. Die Depressionssymptome haben sich im Laufe der Lockdowns verdreifacht. Es stehen aber kaum Fachkräfte zur Verfügung. Die Wartezeiten sind ein Desaster. Wenn man sich die Berichterstattung anschaut, könnte man durchaus den Eindruck gewinnen, daß diese Entwicklung als Kollateralschaden verbucht wird. Um mal Koppers Worte zu nutzen. Das sind keine Peanuts. Wir schreiben hier gerade über 25% der Jugendlichen. Bei jungen Frauen ist die Quote noch höher. Wenn die wählen dürfen, haben sie es hoffentlich vergessen :wink:
Wo kommen denn diese Zahlen her? 25% der Jugendlichen sind depressiv geworden? Oder ist die Zahl irgendwo aus einer Studie abgeleitet a la "haben sie sich in den letzten 2 Jahren mal schlecht gefühlt?"

Ganz ehrlich: ich kenne keinen einzigen depressiven Jugendlichen. Die gehen natürlich damit auch nicht hausieren, aber mir kommt das arg dick aufgetragen vor. Klar war die Zeit nicht schön und ich sah Probleme auch bei unseren Kindern mit der Zeit. Es war so manche Einschränkung völlig übertrieben (teilweise retrospektiv betrachtet, teilweise damals schon klar) und gerade Einzelkinder-/-jugendliche hatten darunter stark zu leiden. Aber dass die Jugendlichen noch heute deswegen depressiv sind, kommt mir schon seltsam vor. Ich würde eher sagen, dass bei 95% das Thema Corona schon komplett aus dem Kopf rausgelöscht ist.

Genauso könnte ich von keinen Peanuts sprechen von Leuten, die auch noch nach Monaten Leistungsprobleme haben. Für viele mag das wirklich eine normale Erkältung gewesen sein, wie du ja gerne schreibst. Für sehr viele aber auch nicht, sondern deutlich mehr. Und man sollte den Blick retrospektiv auch nicht verzerren: das Virus war nicht immer so harmlos wie jetzt bei Omikron und es hätte und kann sich auch in eine andere Richtung entwickeln können.

23100
faceyourtarget hat geschrieben:@ruca:

Ich denke man kann allem was positives abgewinnen. Mein AG ist jetzt nur noch 3 Pandemien vom neuesten digitalen Standard entfernt. 😉
arbeitest du beim BMG oder RKI? :wink:

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