Steffen42 hat geschrieben:Mehr Tests? Woher hätten die kommen sollen?
Mehr Personal? Wo hätte das her kommen sollen und was wäre dessen Aufgabe gewesen?
Bessere Konzepte - die einen breiten Konsens in der wissenschaftlichen Community haben - liegen natürlich auf dem Tisch. Über die möchtest Du aber offenbar nicht diskutieren. Ich auch nicht.
Mehr Geld in der Pflege hätte uns auch nicht mehr Personal gebracht. Woher hätten die Menschen kommen kurzfristig kommen sollen?
Und auf die Diskussion, dass nach Ende der Pandemie dann Überkapazitäten dagewesen wären, die man auch verargumentieren muss, da will sich sicher niemand einlassen. Die Kosten wirken indirekt wieder darauf, dass Arbeit teurer wird und das hat wiederum auch einen nicht so wünschenswerten Effekt, solange das Gesundheitswesen nicht steuerfinanziert sein wird (was nicht passieren wird).
Grundsätzlich stimme ich Dir aber zu, dass aus der Pandemie kein Lerneffekt erkennbar sein wird. Weder im Bildungswesen, noch im Gesundheitswesen, noch in den Digitalisierungsbemühungen, noch in föderalen Strukturen, noch sonst irgendwo.
Deine einfache mechanistische Erklärung: mehr Geld für Pflege und mehr Tests = weniger Tote. Da machst Du Dir es zu einfach.
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Möglichkeiten Personal zu rekrutieren gäbe es genug, auch kurz- oder mittelfristig. Staatliche Aus- und Fortbildungsprogramme für z.B. Arbeitslose mit med. oder pflg. Hintergrund oder Asylbewerber. Praxisweiterbildungen für Studenten, die ihr Studium für den Zeitraum der Pandemie "unterbrechen" oder in Arbeitssemester wandeln können.
Die entsprechenden Personen könnten im Staatsdienst eingestellt und dort eingesetzt wo sie benötigt werden, Kosten trägt dadurch das Gesundheits-/Pflegesystem respektive der Steuerzahler.
Nach der Pandemie bzw. im "Normalzustand" können die Personen dann in verschiedensten Bereichen, von Krankenhäusern, Pflegeheimen über Rettungsdienste, Katastrophenschutz, Behörden usw. eingesetzt werden, oder in die freie Wirtschaft wechseln.
Es war abzusehen, dass die Sache hier länger dauert und solche Förderprogramme hätten je nach Eignung direkt "on the job" gestartet werden können.
Stattdessen hat man gehofft mit den gegebenen Mitteln die Sache irgendwie zu überstehen und verschleiern zu können, dass unsere Systeme nicht unbedingt krisenfest sind... auch wenn wir teilweise auf hohem Niveau jammern, Gesundheitssystem, Pflege, Bildung etc. sind keine Systeme für Gewinnmaximierung und freie Wirtschaft, sondern müssen hächstmögliche Leistung bringen können.
Ich wette, dass wir in 2-3 Jahren immer noch mit der Pandemie zu kämpfen haben, es keine nachhaltigen Verbesserungen in unseren Systemen gegeben hat und die Aussage weiterhin ist "wie hätten wir so kurzfristig was machen können?"...