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Corona und der Sport

23601
leviathan hat geschrieben:Allein, daß wir vor kurzem noch von einer Impfpflicht gesprochen haben, sagt mir etwas völlig anderes.
Du argumentierst hier mit dem Wissen der Gegenwart und nicht auf dem Stand Ende 2021 zu dem das Thema hochkam.

Und frag mal meinen Kollegen, dessen Hüft-OP wochenlang verschoben wurde, weil ungeimpfte Dullis ihre Freiheitsrechte ausleben konnten und ihm seinen Krankenhaustermln weggenommen haben weil die unnötigerweise die Kapazitäten gebunden haben. Auch er hat Freiheitsrechte und das Recht auf Unversehrtheit.

23602
Was -wenn man ehrlich ist- dringend auf den Prüfstand gehört, ist die einrichtungsbezogene Impfpflicht. Beim Thema Fremdschutz scheint nicht mehr viel übrig zu sein, was noch bliebe, wären die Arbeitsausfälle durch Krankheit. Laut Intensivregister ist knapp die Hälfte der Intensivstationen wieder auf rot...

Die Idee, dass man mit dieser Pflicht jetzt noch einen nennenswerte Zahl zur Imfpung bekommt, ist utopisch. Ob man für die aktuellen Varianten schnell genug nachweisen kann, dass die Arbeitsausfälle mit Impfung entscheidend weniger sind als ohne, wage ich auch zu bezweifeln.

Und am Ende bleibt eine ganz pragmatische Rechnung übrig: Was hilft mehr? Eine ungeimpfte Kraft, die bei Infektion (im Schnitt, nur eine angenommene Zahl) 3 Tage länger ausfällt als die geimpfte oder gar keine Kraft, die dann 220 Arbeitstage im Jahr fehlt..?
Steffen42 hat geschrieben:Nein, findet bestimmt 10km entfernt statt.
Ob das bei der durchdringenden Stimme langt? :teufel:
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23604
Steffen42 hat geschrieben:Ist doch sowieso befristet.
Lol, sehe ich gerade. 31.12.22.
Mag von der Gesetzgebung her Sinn machen - aber aus praktischer Sicht überhaupt nicht.

Wenn die Impfpflicht tatsächlich notwendig ist, wird sie garantiert nicht auf dem (zu erwartenden) Höhepunkt der Winterwelle überflüssig. Und wenn sie überflüssig ist, merkt man das früher.
Klingt für mich am ehesten so, als hätte man die Verlängerung fest eingeplant.
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23605
ruca hat geschrieben: Klingt für mich am ehesten so, als hätte man die Verlängerung fest eingeplant.
Du machst es den Politikern aber auch nicht gerade einfach. :wink:

Einerseits sollen sie ewig in die Zukunft schauen, andererseits aber auch nichts für ewig festschreiben. Und sofort, wenn sich vermeintlich der Wind dreht, alles über Bord werfen.
Kann man machen, bindet aber auch Ressourcen, die wir anderswo auch brauchen würden.

23606
Steffen42 hat geschrieben:Du machst es den Politikern aber auch nicht gerade einfach. :wink:
Das machen sie selbst. Wir haben es ja auch beim "Instrumentenkasten", der ausgerechnet zu Beginn des Herbstes ausläuft. Davor dann die Sommerpause. Das wird dann ganz schnell sehr hektisch und wehe die Koalition ist sich nicht einig.

Das ist ja auch ein Punkt, den der Expertenrat kritisiert hat: In der überraschenden Lage kam man nicht um Corona-Spezialgesetze und -Verordnungen herum. Langsam wird es aber Zeit für ein Infektionsschutzgesetz, dass so modernisiert ist, dass es für alles, was erwartbar ist, einen Instrumentenkasten bietet, den man dann nutzt. Für andere Infektionskrankheiten gibt es das längst und das aktiviert man einfach. Wenn in einem Krankenhaus der Norovirus ausbricht oder es zu Salmonellenfällen kommt, gibt es fertige Maßnahmenkataloge ohne dass dafür die Gesundheitsminister zusammenkommen...
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23607
Wir brauchen wegen Corona nicht nur mehr medizinisches Personal, auch die Rechtsprechung steht vor immer neuen Herausforderungen :D

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/te ... h-101.html
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

23608
ruca hat geschrieben:Das machen sie selbst.
Ist mir zu pauschal. Viel des Geeiers kommt genau aus einer Ecke.

Dass die führenden Parteien sich das allerdings gefallen lassen, ist natürlich ein Führungsproblem.

23609

Und besonders witzig wird es, wenn man weiß, dass Biontech dagegen war, die Patente während Covid aufzuheben.

https://taz.de/Patente-auf-Corona-Impfstoffe/!5833721/
Der Positionsänderung gingen mehrere Gespräche mit Vertreter*innen von Biontech voraus – der Mainzer Aktiengesellschaft also, die einen der wichtigsten Corona-Impfstoffe entwickelt hat und deren Profit ohne Patentschutz schrumpfen könnte.
Mit auch. :hihi:
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23610
Lanz: "Können Sie ausschließen, dass es nochmal zu Schulschliessungen kommt?"

Lauterbach: "Nein, ich kann nichts ausschließen. Ich kann ja nicht wissen, ob nicht irgendwann eine gefähliche Virusvariante kommt. Aktuell sind aber keine Schulschliessungen erforderlich und sollten möglichst auch nicht mehr erfolgen."

Lanz: "Sie schliessen Schulschliessungen also nicht aus....!"

Flasspöhler: "Herr Lauterbach, Sie malen hier wieder einen Killervirus an die Wand und machen den Leuten Angst. Und Schulschliessungen gehen gar nicht!"

Lauterbach: "Aber ich muß doch als verantwortlicher Minister auch für den schlimmsten Fall, der hoffentlich nicht eintritt, Vorkehrungen treffen."

Lanz, Flasspöhler: "Schulschliessungen schliessen Sie also nicht aus."

(Gedächtnisprotokoll)

:klatsch:
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

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23612
@bones: Da bin ich ganz bei Lauterbach. In Pandemiezeiten feste Zusagen zu machen, wäre unverantwortlich. Vll gibt es welche, weil zu viele Lehrer krank sind... irgendwie sbsurd und weltfremd, dass Lanz und Faßpöhler den Lauterbach da festnageln. Und die Bild macht wieder reisserische Headline.

23613
Steffen42 hat geschrieben:Die betreiben also Panikmache, dass es zu unnötigen Schulschließungen kommt?
Das ist doch am Tag nach der Sendung eine schöne Headline: Lauterbach will die Schulen schließen.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

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23614
faceyourtarget hat geschrieben: irgendwie sbsurd und weltfremd, dass Lanz und Faßpöhler den Lauterbach da festnageln. Und die Bild macht wieder reisserische Headline.
Genau das ist das Ziel. Das nächste "niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten" soll bitte unten rechts die Einblendung "Markus Lanz" haben.
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23615
Das ZDF hat das Gespräch etwas ausführlicher zusammengefaßt:

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... z-100.html
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

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23616
bones hat geschrieben:Das ist doch am Tag nach der Sendung eine schöne Headline: Lauterbach will die Schulen schließen.
Die wollen wirklich das Land brennen sehen.

So wie Kubicki im Gespräch mit Reichelt auch. Der malt Blackouts und Bürgerkriege an die Wand, benennt mit den Grünen schon mal die Schuldigen und hat kein bisschen Scham im Leib, im nächsten Atemzug Lauterbach beim Thema Corona unverantwortliche Panikmache vorzuwerfen.

23617
Nochmal zu Lanz:
Ich muss mich revidieren. Die Einblendung ist unten links. :teufel:

Im Ernst:
Schon ein interessanter Aufbau, in dem man den zugeschalteten Lauterbach nie sah, ohne das Streeck auch im Bild war und angesichts der Lauterbach-Aussagen eine Merkel-Flunsch zog.
https://www.youtube.com/watch?v=xFxXYkI5muU

Sieht irgendwie aus, als hätten die sich wirklich Mühe gegeben, Lauterbach möglichst gut zu zerlegen - er ist aber einer, der sich gut wehren kann.
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23618
Steffen42 hat geschrieben: So wie Kubicki im Gespräch mit Reichelt auch.
"Weil die Konsequenzen für den Blackout im Januar oder Februar nächsten Jahres für die Grünen katastrophal werden. Ich glaube dann gehen die Menschen auf die Straßen und lassen es nicht mehr zu, dass sie von 25% der Bevölkerung und ihrer Elite in der politischen Klasse, dass sie von denen drangsaliert werden. Dann wird es Konflikte geben, von denen die Grünen momentan noch gar nicht ahnen, wie schlimm das werden wird."

Wolfgang Kubicki, Bundestagsvizepräsident, 05.07.2022.

23619
bones hat geschrieben:Das ist doch am Tag nach der Sendung eine schöne Headline: Lauterbach will die Schulen schließen.
Lauterbach böse, Kubicki gut..... :klatsch:

https://www.zeit.de/gesundheit/2022-07/ ... ogle.de%2F
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

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23620
bones hat geschrieben:Lauterbach böse, Kubicki gut..... :klatsch:
Wie offensichtlich kann man denn noch einen Rausschmiss provozieren? Spekulieren die wirklich darauf, mit der CDU nach Neuwahlen regieren zu können?
"Wildsau" und "Gurkentruppe" schon vergessen?

23621
Steffen42 hat geschrieben:Wie offensichtlich kann man denn noch einen Rausschmiss provozieren?
Ehrliche Frage: Wie meinst du das bzw. auf welchen Punkt beziehst du das?

Meine Meinung: Ja, Lauterbach ist falsch in dem Job, weil er zu wenig Politiker ist.
Im Prinzip hat er meiner Meinung nach Recht, aber in seinem Job dürfte er das (ebenfalls meiner Meinung nach) nicht so offenkundig äußern.

23622
Ausser der Verhinderung der Impfpflicht hat der alte Fritz zu Corona keine Meinung.....oder er behält sie für sich. In der Koalition wäre Kubicki der Regierungssprecher in Sachen Corona. :D
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

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23623
Dirk_H hat geschrieben: Meine Meinung: Ja, Lauterbach ist falsch in dem Job, weil er zu wenig Politiker ist.
Im Prinzip hat er meiner Meinung nach Recht, aber in seinem Job dürfte er das (ebenfalls meiner Meinung nach) nicht so offenkundig äußern.
Jein. "Normale" Politikerreaktion auf derart penetrante Nachfragen wären schwammige vorformulierte Aussagen gewesen, die sich nur wiederholt hätten. Oder eine Antwort, die nicht viel mit der Frage zu tun hat. Festgelegt hätten sich nur diejenigen, die es so auch vorher geplant hatten, weil sie genau die Schlagzeile über ihr abgebenes Versprechen wollen.
Lauterbach macht nur den "Fehler" zu erklären, warum es von ihm keine definitive Aussage zu dem Thema gibt.

Halte ich nicht für einen Fehler sondern einfach für einen anderen Stil.

Ich finde ihn aus einem anderen Grund auf dem Posten problematisch. Als Experte konnte er gut den Finger in die Wunde legen und ansprechen, was das Problem ist. Als Gesundheitsminister muss er eine koalitionsfähige Lösung präsentieren, es ist der falsche Posten um eine offene Diskussion anzuregen, in der er dann auch Klartext spricht.
Kurz gesagt: Minister Lauterbach fehlt der Gesundheitsexperte Lauterbach im Hintergrund. Letzteren gibt es nicht mehr in der Öffentlichkeit.
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23624
Dirk_H hat geschrieben:Ehrliche Frage: Wie meinst du das bzw. auf welchen Punkt beziehst du das?
Da die FDPler wissen, dass sie noch jede Menge Kröten schlucken werden müssen, die diametral dem entgegenstehen, was ihre Klientel erwartet, haben sie im Prinzip drei Optionen:

1) Schlucken die Kröten und bekommen bei den nächsten Wahlen ordentlich auf die Mütze

2) Schlucken die Kröten nicht und treten aus der Regierung aus. Bei Neuwahlen bekommen sie ordentlich auf die Mütze. Siehe Fiasko Jamaika-Koalitionsverhandlungen.

3) Provozieren einen Rauswurf und hoffen darauf, dass sie bei der CDU unterschlüpfen können und nur so halb auf die Mütze bekommen

Das ganze Agieren sieht ganz stark nach 3) aus. Beispiele gibt es unzählig, von Atomkraft über E-Fuels, das Geeier rund um Corona, ...
Dirk_H hat geschrieben: Meine Meinung: Ja, Lauterbach ist falsch in dem Job, weil er zu wenig Politiker ist.
Ist auch meine Meinung.

23625
Bei uns in NDS sind in 3 Monaten Landtagswahlen. Ob die Coronaherbstwelle dann eine Rolle spielt? Oder doch eher Ukraine, Gas und Inflation? Man möchte aktuell kein seriöser Politiker sein. Für die Schwurbler sind es natürlich paradiesische Zustände.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

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23627
Kubicki spricht von elitärer Klientelpolitik. Als FDP Politiker. Der merkt echt gar nix mehr. Die Grünen hauen uns doch gerade raus. Verantwortlich sind se für die Misere nicht.

23628
faceyourtarget hat geschrieben:Kubicki spricht von elitärer Klientelpolitik. Als FDP Politiker. Der merkt echt gar nix mehr.
Er spricht von "den Eliten". Das ist Dogwhistle für die Rechtsextremen und Antisemiten. Eliten = die Juden.

Der weiß genau, wen er adressiert. Weil dumm ist er nicht.

23629
ruca hat geschrieben: Ich finde ihn aus einem anderen Grund auf dem Posten problematisch. Als Experte konnte er gut den Finger in die Wunde legen und ansprechen, was das Problem ist. Als Gesundheitsminister muss er eine koalitionsfähige Lösung präsentieren, es ist der falsche Posten um eine offene Diskussion anzuregen, in der er dann auch Klartext spricht.
Kurz gesagt: Minister Lauterbach fehlt der Gesundheitsexperte Lauterbach im Hintergrund. Letzteren gibt es nicht mehr in der Öffentlichkeit.
Es zeigt leider auch wie viel leichter es ist aus dem Hintergrund zu reden als dann in handlungsfähiger Position Taten folgen zu lassen.
Und klar: Betrifft bei weitem nicht nur ihn, aber halt auch ihn.
(PS: Ich müßte lügen, wenn ich sagen würde, dass sein moralischer Mahnerzeigefinger mir nicht oft gehörig auf den Nerv gegangen wäre und daran wird er nun auch für mich gemessen)

23630
Dirk_H hat geschrieben: Meine Meinung: Ja, Lauterbach ist falsch in dem Job, weil er zu wenig Politiker ist.
Im Prinzip hat er meiner Meinung nach Recht, aber in seinem Job dürfte er das (ebenfalls meiner Meinung nach) nicht so offenkundig äußern.
Ich fand seinen Beitrag bei Lanz wirklich gut. Von Panikmache konnte da keine Rede sein. Wenn man sein Poltern vorher nicht gekannte hätte, wäre das ein super Auftritt gewesen. Also, war es auch so. Es fällt sicher schwer, seine Aussagen von früherem Handeln zu entkoppeln. Was es ihm schwer macht, ist die Komplexität der ganzen Geschichte. Die kann man wahrscheinlich nicht so leicht in wenigen Sätzen zusammenbringen. So schafft er natürlich Raum, daß seine fundierten Erklärungen zerfleddert und einzelne Komponenten aus dem Zusammenhang gerissen werden. Da springt ein Kubicki natürlich drauf.

Aber was wäre die Alternative? Er sagt ja selbst - und ich glaube er ist auch davon überzeugt - daß die Wahrscheinlichkeit für bestimmte Entwicklungen extrem klein sind. Ein "guter" Politiker würde nun aufs Spielfeld treten und sagen: "Wir machen x und y auf keinen Fall." Er wird in 95% der Fälle Recht behalten und wäre ein Held. In 5% der Fälle wäre er der letzte Arsch. Fände ich eine geile Quote :D

Ihr wisst, worauf ich hinaus will.
nix is fix

23631
Steffen42 hat geschrieben:
Meine Meinung: Ja, Lauterbach ist falsch in dem Job, weil er zu wenig Politiker ist.
Ist auch meine Meinung.
Gerne Klartext zu reden, ist eine Frage des Politikstils, das ist aus meiner Sicht nicht per se schlecht, auch wenn man als Politiker mehr Angriffsfläche bietet. Ich persönlich wünsche ich mir sogar mehr Politiker, die Klartext reden und die über eine gute Kommunikationsfähigkeit verfügen.

Bei Lauterbach problematisch finde ich

[edit]nach meiner persönlichen Wahrnehmung[edit]

sein Geltungsbedürfnis und seine Gier nach Schlagzeilen, bzw Aufmerksamkeit. Stichwort Affenpocken. Ich frage mich auch, ob in der Koalition überhaupt noch jemand auf Karl Lauterbach hört. Ist er noch durchsetzungsfähig? Wie gut, bzw. wie geeignet ist ein Mensch als Politiker, dem niemand zuhört?

23632
leviathan hat geschrieben: Aber was wäre die Alternative? Er sagt ja selbst - und ich glaube er ist auch davon überzeugt - daß die Wahrscheinlichkeit für bestimmte Entwicklungen extrem klein sind. Ein "guter" Politiker würde nun aufs Spielfeld treten und sagen: "Wir machen x und y auf keinen Fall." Er wird in 95% der Fälle Recht behalten und wäre ein Held. In 5% der Fälle wäre er der letzte Arsch. Fände ich eine geile Quote :D

Ihr wisst, worauf ich hinaus will.
Er ist zu wenig Politiker.

Die Spielregeln sind da recht offenkundig. Will man sie nicht spielen, dann sollte man es auch ganz lassen. Ergo: Er ist falsch in dem Job
Dass er die Regeln nicht kennt oder versteht halte ich für ausgeschlossen.

23633
Dirk_H hat geschrieben:Er ist zu wenig Politiker.

Die Spielregeln sind da recht offenkundig.
Wobei sich die Spielregeln öfters ändern. Früher war die Übernahme von politischer Verwantwortung und Rücktritt Standard, heutzutage muss man jemanden für sowas nach Brüssel "wegloben" :teufel: .

Und ich mag die Politiker, die sich nicht an die Spielregeln halten am liebsten. So z.B. ein Ströbele. Inhaltlich war ich selten seiner Meinung, ich fand es aber großartig, dass er kein Blatt vor den Mund nahm, wie er auf Fraktionsdisziplin usw. gepfiffen hat, wenn er eine Entscheidung nicht mit seinem Gewissen vereinbaren konnte. Richtig lustig wurde es, als er als "Strafe" dafür nur einen Platz ganz hinten auf der Liste bekam, dann aber überraschenderweise sein Direktmandat holte...

Aber wenn jetzt ein Lauterbach sich nicht mehr traut zu sagen, was er für notwendig hält, weil er sich vorher mit dem Justizminister absprechen muss, dann passt irgendwas überhaupt nicht.
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23634
Lauterbach ist Wissenschaftler und Mediziner. Er will auf seinem Fachgebiet glänzen und etwas bewirken.
Spahn hat den Ministerjob als durchlaufenden Posten auf seinem Weg zur Kanzlerschaft betrachtet. Muß man halt machen, sch....drauf.
Für die vorherigen FDP Gesundheitsminister war es das Sprungbrett in Vorstandsposten bei der PKV.

Von der Motivation her mag ich den Kalle am Liebsten. :D
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23635
Brian hat geschrieben: bzw Aufmerksamkeit. Stichwort Affenpocken.
Ich halte mich für einen Newsjunkie und kann mich beim besten Willen nicht an mehr als "Ruhig bleiben, alles entspannt" erinnern.

Was meinst Du da konkret?

23636
bones hat geschrieben:Lauterbach ist Wissenschaftler und Mediziner. Er will auf seinem Fachgebiet glänzen und etwas bewirken.
Selten so gelacht.
Dann soll er das machen. Mediziner -insbesondere wissenschaftlich motiviert/interessierte- sind händeringend gesucht.
Muss man aber mehr machen als Twitter und Talkshows...

Unter dem Gesichtspunkt müßte man ihn prinzipiell unter Feuer nehmen wie Herrn Kekule, oder diesem genauso positiv zugestehen, dass er ja was bewirken will und auf seinem Fachgebiet glänzen. :zwinker5:

23637
Dirk_H hat geschrieben: Muss man aber mehr machen als Twitter und Talkshows...
Warum? Das war sein erfolgreicher Weg zum Ministeramt. :D
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23638
bones hat geschrieben:Warum? Das war sein erfolgreicher Weg zum Ministeramt. :D
Ist ok, wenn das "Wissenschaftler und Mediziner" nicht auf das "auf seinem Fachgebiet glänzen" bezogen war.

23639
Ich glaube schon, dass Lauterbach ein "Sendungsbewußtsein" hat und etwas in seinem Fachgebiet bewirken will.

Mit Medienpräsenz kann man alles werden. Wer war der Gastgeber?:

Es gab in den USA die erfolgreiche Reality-Show "The Apprentice", in der XXXXX als Gastgeber Kandidaten um einen Ausbildungsplatz wetteifern ließ. Sein ritueller Satz "You're fired!" ("Du bist gefeuert") am Ende jeder Folge wurde zu einem seiner Markenzeichen.
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23640
bones hat geschrieben:Ich glaube schon, dass Lauterbach ein "Sendungsbewußtsein" hat und etwas in seinem Fachgebiet bewirken will.
Man sollte darüber halt nicht seine eigentlichen Aufgaben als Gesundheitsminister vergessen.

Und davon gibt es reichlich, oder reformiert sich unser desolates Gesundheitswesen von selbst?
Und was ist mit den Pflegekräften und derer Bezahlung?
Oder Digitalisierung, hab da den leisen Verdacht, das wird nix mehr. Musste letzte Woche jede Menge totes Holz in Form von Rezepten und AU von A nach B nach C fahren. Finde das im Jahr 2022 nicht normal.
Und so weiter und so fort.

Lauterbach kann ja gerne in seiner Freizeit seinem Sendungsbewusstsein nachgehen und Podcasts machen oder was auch immer.

23641
Ich hoffe auch, dass er die Bürgerversicherung -vorher sein großes Thema- trotz FDP wieder aufgreift.

Als ich ihn das erstemal vor etlichen Jahren im TV gesehen habe, war ich entsetzt/belustigt, was die SPD da für einen Gesundheitsfachmann in die Diskussion geschickt hatte. Kein bißchen eloquent, völlig wirr auf dem Kopf, was rauskam war auch ziemlich verhaspelt, dicke Fliege......komischer Vogel. Aus dem konnte nix werden. Haben die keinen anderen? Inhaltlich war es nicht uninteressant. Da ging es um den Einsatz von Röntengengeräten (????) und das in München genausoviele Röntenbilder gemacht werden wie in ganz Italien (Irgendwieso jedenfalls). Jedenfalls seien bei uns zuviele Geräte vorhanden, die sich amortisieren müßten, auch wenn es medizinisch gar nicht sinnvoll wäre.
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23642
bones hat geschrieben:Ich glaube schon, dass Lauterbach ein "Sendungsbewußtsein" hat und etwas in seinem Fachgebiet bewirken will.
Das glaube ich auch. Das Fachgebiet nennt sich für mich aber "Gesundheitspolitik".
Und ja, ich finde es sehr begrüßenswert, dass es Politiker wie ihn gibt, welche nicht nur auf Berichte von angestellten/beauftragten Fachleuten angewiesen sind, sondern das Grundwerkzeug und Verständnis haben sich selbst zu informieren und ihre Meinung zu bilden.

Das ist aber was anderes als auf dem Fachgebiet der Medizin und Wissenschaft (ich nehme an, dass hier praktizierend (Medizin) gemeint war?) zu glänzen. :wink:

23645
ruca hat geschrieben:Ist es nicht unfassbar traurig, dass man sowas für einen Minister ausdrücklich betonen muss?
Ja, sehr.
Hab die genauen Zahlen nichtmehr, aber Lehrer und Juristen dominieren...und immer die Ausrede: Sie haben doch wissenschaftlichen Beraterstab.
Ich kenne jemanden (ehemals Virologie) der dahin gewechselt ist und sagen wir mal so: Sind die alle so (fachübergreifend), dann wundert micht immer weniger. :peinlich:

Der aktuelle Bericht der Expertenkomission COVID19 ist ja auch nicht gerade eine Heldentat...wobei die das Ding mit dem "Politiker sein" vielleicht besser verstanden haben als Herr Lauterbach. :klatsch:

23646
Wir hatten doch letztens noch über Nina&Co und die kommenden Broadcast-Meldungen gelästert, was dort als "dringliche Warnung" eingestuft und zu jeder Zeit auch bei "Nicht stören" durchgeleitet wird...

Letzte Nacht um 2 hat mich die Corona-Warn-App mit einer "dringlichen Meldung" geweckt. Mein Begegnungsstatus ist von rot zu grün gewechselt. :klatsch:
Angeschaltet hatte ich das - glaube ich - als ich auf das PCR-Ergebnis wartete...

Schade, ich dachte wenigstens diese App hat eine brauchbare Einstufung, was wichtig genug ist, um "nicht stören" zu übersteuern (nämlich genau so ein Befund, der Rest nicht, der hat auch Zeit bis morgens).

Also hier die Möglichkeit "Dringliche Mitteilungen" abgeschaltet. Bei den Broadcast-Meldungen wird später nur der Flugmodus helfen.
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23647
Die TK hat in ihrem Gesundheitsreport 2022 Long Covid als Schwerpunkt:

https://www.tk.de/presse/themen/praeven ... 26?tkcm=ab
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

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23648
Dirk_H hat geschrieben: Hab die genauen Zahlen nichtmehr, aber Lehrer und Juristen dominieren...
Otto Graf Lambsdorff:
Der Bundestag ist mal voller und mal leerer, aber immer voller Lehrer
Das sagte er vor 50 Jahren. Wir sind ja fast so stabil wie die Katholische Kirche :D
nix is fix

23649
Irgendwie sehen die Gerichte das mit der Impfpflicht anders als die Impfgegner und auch Teile der Bundesregierung*.

"Das Bundesverwaltungsgericht hat im Prozess um die Corona-Impfpflicht für Bundeswehrsoldaten die Klage zweier Luftwaffenoffiziere abgewiesen. Die Soldaten hatten gegen die Aufnahme der Covid-19-Impfung in die Liste der Pflichtimpfungen geklagt. Der 1. Wehrdienstsenat des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig ist für das Verfahren in erster und letzter Instanz zuständig. Die Entscheidung ist rechtskräftig."

https://www.zeit.de/politik/deutschland ... mpfpflicht

* Wenn man die Entscheidungen von Bundesverfassungsgericht/Bundesverwaltungsgericht nicht akzeptiert, dann kann man so Sätze sagen wie "Impfpflicht nicht verfassungsgemäß oder nicht rechtens.". Fällt unter Meinungsfreiheit, ist aber grenzwertig an falschen Tatsachenbehauptungen.

23650
ruca hat geschrieben:Ist es nicht unfassbar traurig, dass man sowas für einen Minister ausdrücklich betonen muss?
Nein.

Der/die muss in der Lage sein, ein Ministerium zu leiten. U.U. den eisernen Besen einsetzen, den Turbo in den Ärschen der Stammbesetzung zünden, sofern nötig.

Knippi

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