Fjodoro hat geschrieben:
Aber ist das wirklich dein Ernst, dass du glaubst NordStream 2 würde die Welt wärmer machen? Ich wunder mich echt, dass du diesem Narrativ folgst.
Mein Basisszenario wäre folgendes (gewesen):
Wir gehen darauf ein, daß wir das Gas auch über Nordstream II beziehen wollen. Das hätte man auch den Partnern vermitteln können. Wir hätten exakt das gleich Gas über einen anderen Weg bezogen. Nur die Leitung wäre eine andere gewesen. Ich hätte mit einer Wahrscheinlichkeit von 30% gerechnet, daß dann tatsächlich geliefert würde. Natürlich vertraue ich Putin auch nicht und dem Narrativ folge ich nicht. Es wäre aber eine extrem sinnvolle Maßnahme gewesen, politisch wie ökonomisch. Das gilt auch, wenn Russland dann nicht geliefert hätte (was für mich Teil des Basisszenarios ist oder besser gewesen wäre).
Warum wäre das politisch klug gewesen?
Ich denke, daß man dann - ohne großen eigenen Mehraufwand - die Chance auf Einhaltung der Verträge geboten hätte und damit eine der letzten Ausreden vom Tisch hätte fegen können.
Viel wichtiger halte ich aber die ökonomische Komponente. Hier müssen wir zwei Szenarien betrachten:
1. Rußland hätte geliefert oder liefert:
Klar, das Angebot steigt. Die Preise würden am Spotmarkt einbrechen. Das wäre aber zu schön, um wahr zu sein. Also schauen wir auf Szenario 2:
2. Rußland liefert dann doch nicht
Hier müssen wir uns doch nur die Entwicklung der Forwardkurve für LNG anschauen. Das ist am Anfang mega steil und fällt dann in eine typische Contango Formation. Die Preise für die Zukunft sind also extrem viel niedriger. Nun leben wir alle hier im gleichen System. Wir alle wissen, daß Preise ein Ergebnis von Angebot und Nachfrage sind. Aber auch zukünftige Preis entstehen ähnlich. Da treffen ein erwartetes Angebot und eine erwartete Nachfrage aufeinander (ist zum Verständnis stark vereinfacht). Auch das wissen wir alle. Hätte nun die Politik den Eindruck vermittelt, daß man offen ist, auch an der anderen Leitung zu nuckeln, wäre das erwartete Angebot deutlich größer gewesen. Hier kann man sehr sicher einen deutlich Effekt auf die Forwardkurve unterstellen. Unsere Wirtschaftsclowns haben aber nicht nur das Angebot von Beginn an künstlich klein gemacht. Sie haben gleichzeitig erklärt, daß man mit aller Kraft und allen Kapazitäten nun auf Einkaufstour gehen wird. Das hat man dann auch getan. Der Effekt ist der extreme Sprung im Gaspreis.
Nur daß wir uns hier nicht falsch verstehen. Das Angebot wäre auch so knapper gewesen. Und durch Unsicherheit hätte man auch auf das zukünftige Angebot einen deutlichen Discount eingerechnet. Aber bei weitem nicht in diesem Ausmaß. Die Art und Weise wie unsere Politik die Energiepreise teilweise fahrlässig nach oben geprügelt hat, finde ich skandalös.
Ihr könnt das alles toll finden. Ich kann das nicht.
Über die Förmchen mag man ja streiten, möglicherweise auch über die Frage der Sanktionen.
Ganz sicher kann man das. Ich bin hier auch deutlich differenzierter, weil einige Sanktionen wirklich sinnvoll sind. Es gibt aber auch noch die anderen. Die Beeinflussung der Energiepreise kann man aber nur als dilettantisch bezeichnen.
d'Oma joggt hat geschrieben:Außerdem möchte ich weiter in den Spiegel gucken können
Das wollen wir alle. Ich denke aber, daß da keiner einen Vollidioten sehen will.
kommt eine Mitteilung der Medizinischen Hochschule Hannover, die Teilnehmer für zwei neue Studien sucht. Mit dabei ist ein Impfstoff, der inhaliert statt in den Oberarm gespritzt wird ...
, aber Freitag die 4.Impfung. Da gibt es nix für die App? Der Impfausweis wird das neue Panini-Sammelalbum. 
Das Blöde in den USA ist ja, dass viele Menschen dort nicht krankenversichert sind, die Notaufnahmen aber im Prinzip jeden behandeln müssen - auch Patienten, die nicht zahlen können oder wollen. Das treibt schon mal die Kosten für die anderen in die Höhe. Dann haben größere US-Versicherer wohl Verträge mit Krankenhäusern, die die Kosten für ihre Versicherten deckeln. Wer bekommt also die hohen Rechnungen? 
