*Frank* hat geschrieben:Ein (Teil-), und wenn du dir die Entwicklung der Zahlen auf den Intensivstationen anschaust, ist klar, wenn es so weiter geht, haben wir in 3 Wochen die Situation aus dem Frühjahr in Norditalien, d.h. man wird um eine Triage nicht herumkommen.
Meiner Meinung nach ist diese Aussage völliger Blödsinn und unverantwortlich diese öffentlich zu posten.
Leider schüren auch Politiker immer wieder mit großer Ahnungslosigkeit diese Panik.
Mit Stand 2.11.2020/7:00 Uhr, hatte wir im DIVI 8.017 freie Intensivbetten und eine zusätzliche Notfallreserve von 12.787 Betten.
Insgesamt waren 2.089 COVID-19 Patienten in Behandlung im Krankenhaus, davon mussten 52,2% beatmet werden.
Im DIVI-System sind aber nicht alle Kliniken in Deutschland angeschglossen, es werden also noch weitere kleiner Intensivbetten-Einheiten in nicht angeschlossenen Krankenhäusern existieren.
Wir haben in vielen Kliniken derzeit eine erhöhte Intensivbettebelegung, weil viele im Frühjahr aufgrund der COVID-19 Problematik verschobene OP nach geholt wurden.
Seit kurzen verschieben die Krankenhäuser wieder alle "nicht notwendigen" Operationen um weitere Intensivbetten frei zu halten.
Wir haben zurzeit also kein Intensivbettenproblem sondern eher ein Problem mit dem Fachpersonal.
Wer aber glaubt, wir würden auch nur annähernd ähnliche Verhältnisse bekommen wie Norditalien im Frühjahr, der läßt bewusst oder aus Unwissendheit ausser acht, dass ganz Italien nur ein Bruchteil an Intensivbetten und Intensivpersonal besitz und besaß wie wir in Deutschland es haben - (auch bezogen auf die Bevölkerungsgröße).
In einigen Hotspots kann es vorkommen, dass ein COVID-19 Patient in ein anderes, nicht Wohnort nahes Krankenhaus verlegt werden muss,
weil "sein" Krankenhaus kein freies Intensivbett mehr hat. Dies ist allerdings eher ein Luxusproblem im Vergleich mit unseren Nachbarländern.
Es ist vielmehr wieder so, dass Deutschland COVID-19 Patienten aus seinen Nachbarländern auf nimmt, weil wir aussreichend Intensivbetten besitzen!
Klar, kann auch bei uns die Lage echt stressig werden und es besteht die reele Möglichkeit, dass wir gezwungen werden auch unsere Notfallreserrven an Intensivbetten zu nutzen.
Das Problem wird dann aber eher sein, dass nicht für Intensiv ausgebildetes Pflegepersonal mit in die Intensivbettenbetreuung eingebunden werden müsste.
Aber keinem Patienten wird ein Intensivbett verweigert werden müssen - auch wenn eventuell die Pflege einiger Intensivpatienten aus Überlastung nicht ganz
den Normen entsprechend erfolgen könnte.
Ich halte es aufgrund der Fakten für unverantwortlich die Leuten mit norditalinischen Verhältnisse aus dem Frühjahr zu drohen.
Wir haben völlig andere Vorraussetzungen als unsere Nachbarländer und auch mehr Erfahrung mit der Behandlung von COVID-19 Patienten als noch im Frühjahr.
Wir haben eine ernst zu nehmende Infektionslage die schnell zu einem echten Stresstest ausarten kann, wenn wir nicht aufpassen.
Aber wir sind gut aufgestellt und unser Augenmerk muss auf die Gesundheit unserer Ärzte und Pflegekräfte liegen, auf denen wieder einmal eine schwere und belastende Zeit zu kommt.
Hier beim Personal sehe ich den Knackpunkt, nicht beim Material
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