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Corona und der Sport

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leviathan hat geschrieben:Was etwas unter den Teppich gekehrt wird, ist die wirkliche Ansteckungsquote. Die scheint ja viel geringer zu sein. Die angesteckten Personen und die Ausbreitungsgeschwindigkeit scheinen zu stimmen. Aber in jeder Region kommt der Peak viel früher als bei den prognostizierten 60%+. Wuhan ist da nur ein Beispiel. Auch die abgeschotteten Regionen in Italien (insbesondere Codogna, dem italienischen Wuhan :D ) zeigen ein ähnliches Bild.
Ich bin nicht sicher, ob ich verstehe, was du meinst.

In China ist die Ausbreitung nach meinem Verständnis zurückgegangen, weil man das öffentliche Leben praktisch 4 Wochen lang lahmgelegt hat. In Italien sehe ich bis jetzt nicht, dass sich das irgendwie verlangsamt.
VG Frank
5km - 19:38 (2009) ~ 10km - 40:02 (2011) ~ 15km - 61:07 (2010) ~ 10M - 67:37 (2009) ~ HM - 1:29:01 (2008) ~ M - 3:14:29 (2012)
Nächster Wettkampf: TBD

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Ich habe meinen gestrigen Zootag psychisch sehr genossen, obwohl es viel zu voll (Shibuya) war. Wie es weitergeht ist unklar.
Aber wenn ich an das Verhalten vieler Besucher denke - sich an keine Verhaltensregeln im Gehege halten, dann auch noch frech werden - wenn diese Menschen dmnächst die Krankenhäuser als Pat. fluten werden - :frown: :nene: :sauer: :steinigen: :uah: .
Noch schlimmer wären sie wohl als Angehörige - me first, falls es dann noch Besuchszeiten geben sollte
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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Maddin85 hat geschrieben:Was macht Donald Trump?

https://www.manager-magazin.de/unterneh ... 05445.html
Bei Trump wundert mich eh nichts mehr, nein so etwas war fast schon zu erwarten. Aber mich freut der Herr Hopp: "In seiner Ablehnung am Sonntagabend bezeichnete Hopp den US-Präsidenten indirekt als unsolidarisch: "Wenn es uns hoffentlich bald gelingt, einen wirksamen Impfstoff gegen das Corona-Virus zu entwickeln, soll dieser Menschen nicht nur regional sondern solidarisch auf der ganzen Welt erreichen, schützen und helfen können", teilte Hopp mit."

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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*Frank* hat geschrieben:Ich bin nicht sicher, ob ich verstehe, was du meinst.

In China ist die Ausbreitung nach meinem Verständnis zurückgegangen, weil man das öffentliche Leben praktisch 4 Wochen lang lahmgelegt hat. In Italien sehe ich bis jetzt nicht, dass sich das irgendwie verlangsamt.
In China ist es gelungen, die Verbreitung nach außen (über die Region Hubei hinaus) weitgehend zu stoppen. Und in Italien siehst Du heute schon Peaks in einzelnen Städten, die lange abgeschnitten sind. Allerdings hatte dort schon so ziemlich jeder Kontakt mit Infizierten. Und ähnlich war es auch in Wuhan. Die Reaktionen kamen doch erst, als das Kind schon im Brunnen lag. Die Fallzahlen in Italien steigen, weil es sich regional weiter verbreitet und in vielen Regionen weiter verbreitet. Keine Ahnung wie man das nennt, bei Unternehmen heißt es Marktdurchdringung. Vielleicht ist das besser verständlich.

Und dann schau Dir doch nur mal Ischgl an. Die Ansteckungsquote war so hoch, daß einem schwindelig geworden ist. Warum haben sich bei Apres Ski aber nur so wenige infiziert? Sicher ging es sehr schnell. Aber alle hatten Kontakt und von 60% kann doch keine Rede sein. Oder wir sehen das Ergebnis erst in ein paar Tagen. Das vermute ich aber nicht. Es würde auch den Verlauf der zuerst betroffenen Städte widersprechen.

Da frage ich mich schon, ob die Anzahl der Infizierte entweder extrem viel höher ist, aber dafür bei einem sehr großen Teil nahezu symptomfrei abläuft oder ob es aus irgend einem Grund eine Teilimmunität gibt?

Ist meine Frage so verständlicher?
nix is fix

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leviathan hat geschrieben:Auch in Österreich sind Spaziergänge allein oder mit Menschen aus dem gleichen Haushalt erlaubt. Du wirst wahrscheinlich nicht auf Deinen Outdoorsport verzichten müssen. Ich denke, daß Du sowieso meistens allein läufst oder fährst. ...
Das haben die Experten genau so auch gesagt: Es gibt keinen Grund, dass man als "Gesunder" (ohne Symptome oder Verdacht) draußen NICHT spazieren geht, alleine oder mit Menschen, mit denen man eh in Kontakt ist. Das Virus wird über kleine Tröpfchen beim Ausatmen übertragen, deshalb Abstand. Gefährlich sind Gesprächssituationen mit einem Gegenüber. Das muss vermieden werden. Die Tröpfchen stehen aber nicht in der Luft, es gibt in dem Sinne keine kontaminierte Luft. Es ist Unsinn die Menschen "einzusperren" in die Wohnungen, das hält auch keiner lange durch. (Prof. Drosten im Podcast am Fr, Prof. Kekule gestern bei Anne Will).
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

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Für die, die noch ausreichend Haarwuchs haben und diesen bisher durch FrisörInnen bänden ließen: Ende April sehen wir dann alle wie Hippies aus? Frage für einen Freund.

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NME hat geschrieben:da fehlt ein "nicht".
Danke, korrigiert. :daumen:
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

1360
leviathan hat geschrieben:Und auch hier gibt es sehr unterschiedliche Meinungen. Du hattest vorhin Anne Will angesprochen. Ich fand es interessant wie Laschet das Dilemma etwas hilflos rübergebracht hat und auf die Hinweise von RKI und Charite verwies. Und sicher hatte Kekule etwas anderes gefordert. Aber an welche Hinweise hälst Du Dich dann?
Soweit ich das überblicke, haben RKI und Charité schon länger die konsequente Absage von Großveranstaltungen gefordert und die Eindämmung durch Maßnahmen wie Schließung von Clubs ect. Strittig waren und sind eher die Schulschließungen, weil die Frage im Raum stand, ob man damit das Gesundheitssystem nicht erst recht nachhaltig abschießt. Drosten hat ja auch Ende der Woche auf die Studie aus Zeiten der spanischen Grippe verwiesen und das Für- (offenbar deutlicher Effekt) und wider ( Effekte auf die heutige Gesellschaftsstruktur nicht klar) verwiesen. Ob das wirklich sinnvoll ist, werden wir erst später bzw. ggf. nie wissen, weil ja so viel gleichzeitig verändert wurde.

. Aber in jeder Region kommt der Peak viel früher als bei den prognostizierten 60%+. Wuhan ist da nur ein Beispiel. Auch die abgeschotteten Regionen in Italien (insbesondere Codogna, dem italienischen Wuhan :D ) zeigen ein ähnliches Bild. Warum zeigt man das nicht gleichberechtigt neben den ganzen Hiobsnachrichten? Ich verstehe das nicht.
Ich weiß nicht, ob ich Dich richtig verstehe, aber was wir in den abgeschotteten Regionen sehen, ist aus meiner Sicht keinesfalls der Peak. Das ist lediglich ein exponentieller Anstieg, der dann - zumindest in Wuhan - erstmal aufgehalten wurde durch drastische Maßnahmen. Aber das Virus ist ja noch da und es wird dann dort oder wahrscheinlich woanders in China wieder losgehen, nachdem die drastischen Maßnahmen aufgehoben sind. Nur weiß man dann schneller, was zu tun ist und kann und wird es sofort tun.

Das ist auch das Szenario, was ich für Deutschland für wahrscheinlich halte. Da wird sich das Leben in einigen Monaten wieder deutlich aber nicht vollständig normalisieren (einige Modelle gehen aktuell von Oktober aus) und dann wird es aber normal bleiben, dass bei lokalen Ausbrüchen dann der Bezirk/Stadtteil/Stadt/Dorf wieder den vollen Maßnahmenkatalog bekommt. Und das geht dann bis zur flächendeckenden Impfung oder bis zur Selbstlimitierung. Ob die nun bei 60-70% oder bei 40-50% liegt, wie aktuell diskutiert wird, beeinflusst natürlich nochmal.

Eigentlich ist aktuell nur eine Impfung, mit der aber tatsächlich erst nächstes Jahr zu rechnen ist, ein Faktor, der das Problem löst. Eine antivirale Therapie ist sehr unwahrscheinlich und selbst wenn zum Beispiel ein sehr heißer Sommer die Epidemie doch stark eindämmt, fliegt uns das ganze im nächsten Winter wieder um die Ohren.

1361
leviathan hat geschrieben:Ist meine Frage so verständlicher?
Ja, jetzt habe ich verstanden, was du meinst. Wahrscheinlich sind solche lokalen Hotspots wirklich einen genaueren Blick wert. Mir ist aber nicht bekannt, dass sich Wissenschaftler das schon genauer angeschaut haben. Bisher geht man wohl eher davon aus, dass die Krankheit in diesem Brennpunkten durch die radikalen Isolationsmaßnahmen eingedämmt wurde.
leviathan hat geschrieben:Da frage ich mich schon, ob die Anzahl der Infizierte entweder extrem viel höher ist, aber dafür bei einem sehr großen Teil nahezu symptomfrei abläuft oder ob es aus irgend einem Grund eine Teilimmunität gibt?
Wenn überhaupt, ist wahrscheinlich ersteres der Fall. Die Letalitätsrate in diesen Gebieten spricht dafür, dass die Anzahl der Infizierten um Größenordnungen über der gemeldeten Zahl liegt, so dass man u.U. lokal bereits in den Bereich der Herdenimmunität kommt. Dafür spricht meiner Meinung nach auch, dass es erste Hinweise gibt, dass der Verlauf der Krankheit von bestimmten Genvarianten abhängen könnte. Wenn diese bei vergleichsweise wenigen Menschen vorkommen, wäre der Anteil der Infizierten, die wenige oder keine Symptome zeigen, möglicherweise sogar noch viel größer als man bisher annimmt.

Aber das ist alles Spekulation und man wird wahrscheinlich rückblickend herausfinden, was hier aktuell wirklich passiert.
VG Frank
5km - 19:38 (2009) ~ 10km - 40:02 (2011) ~ 15km - 61:07 (2010) ~ 10M - 67:37 (2009) ~ HM - 1:29:01 (2008) ~ M - 3:14:29 (2012)
Nächster Wettkampf: TBD

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Antracis hat geschrieben: Ich weiß nicht, ob ich Dich richtig verstehe, aber was wir in den abgeschotteten Regionen sehen, ist aus meiner Sicht keinesfalls der Peak. Das ist lediglich ein exponentieller Anstieg, der dann - zumindest in Wuhan - erstmal aufgehalten wurde durch drastische Maßnahmen. Aber das Virus ist ja noch da und es wird dann dort oder wahrscheinlich woanders in China wieder losgehen, nachdem die drastischen Maßnahmen aufgehoben sind. Nur weiß man dann schneller, was zu tun ist und kann und wird es sofort tun.
Daß es woanders weitergeht ist klar. In Wuhan bin ich mir nicht sicher. In Italien hat man so lange benötigt, um zu reagieren, daß die Situation hier leichter nachvollziehbar wird. Und einzelne Städte haben Ihren Peak deutlich unter den 50% erreicht. Warum sind 100 Menschen auf einer Apres Ski Party in Ischgl. Es waren dort nachgewiesen mehrere Inifizierte. Und dennoch stecken sich nur "relativ" wenige an. Warum? Du kannst Dir dort nicht aus dem Weg gehen und Hygiene hilft nichts. Dafür ist man sich zu nah. Das verstehe ich einfach nicht.
*Frank* hat geschrieben: Aber das ist alles Spekulation und man wird wahrscheinlich rückblickend herausfinden, was hier aktuell wirklich passiert.
Danke, daß Du nochmal darauf eingegangen bist. Natürlich ist das alles Spekulation. Aber auch die worst case Szenarien sind Spekulation. Und ich verstehe nicht, daß man alle anderen Szenarien ausblendet.

Klar ist, daß ein worst case Szenario auf dem aktuellen Wissensstand ein Szenario ist. Es wird aber verkauft, daß dies das Basis Szenario ist. Und das ist einfach nicht in Ordnung.
nix is fix

1363
d'Oma joggt hat geschrieben:Doch, jede noch so kleine Pflegekraft hat das schon lange kapiert - vor allem da es schon seit Jahren nicht mehr lustig ist. Wir haben schon jetzt - bevor es Corona gab - einen permanent hohen Krankenstand von ca 30%. Gesund, nicht WHO Definition, ist niemand, selbst die Jungen nicht
Ironischerweise ist dieser Artikel auf den Tag genau 2 Jahre alt. :frown:

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... n-Kliniken

@Levi noch als Nachtrag: In den Hotspots oder einigen Ländern mit sehr hohen Todesraten (z.B. Spanien) gehen die meisten Infektiologen davon aus, dass es wirklich an der verhältnismäßig hohen Dunkelziffer liegt, wie ich schon schrieb. Die gibt es bei uns auch, aber wenn die Lawine erstmal rollt, hinkt natürlich die Testung auch extrem weit hinterher. Zumindest bei Ländern mit halbwegs vergleichbaren Gesundheitssystem ist das wahrscheinlich.

Zumindest die Todesfälle hier in Deutschland sind relativ verlässlich erfasst. Es wurde im Netz ja auch schon darauf verwiesen, dass in Italien viel mehr obduziert wird, aber mittlerweile kann man hier schon davon ausgehen, dass in Deutschland bei nahezu jeder schweren Lungenentzündung oder ARDS/SARS ein Abstrich erfolgt.

1364
leviathan hat geschrieben:
Daß es woanders weitergeht ist klar. In Wuhan bin ich mir nicht sicher. In Italien hat man so lange benötigt, um zu reagieren, daß die Situation hier leichter nachvollziehbar wird. Und einzelne Städte haben Ihren Peak deutlich unter den 50% erreicht. Warum sind 100 Menschen auf einer Apres Ski Party in Ischgl. Es waren dort nachgewiesen mehrere Inifizierte. Und dennoch stecken sich nur "relativ" wenige an. Warum? Du kannst Dir dort nicht aus dem Weg gehen und Hygiene hilft nichts. Dafür ist man sich zu nah. Das verstehe ich einfach nicht.
Vermutlich ist die betrachtete Stichprobe zu klein, wir haben hier in Berlin immerhin 47 Infizierte aus einem einzigen Club.(oder doch prinzipiell aus „Clubs“ ?, man korrigiere mich ggf. , ich weiß es gerade nicht sicher...) Für den Einzelfall betrachtet ist Immunologie halt keine Mathematik, d.h. Du kannst u.a. auch 5 Minuten mit einem infizierten Knutschen und Dich dennoch nicht infizieren, obwohl Du keine spezifische Immunität hast. Es gibt ja auch eine allgemeine Immunität, die sich als Kampf auf der Nasen/Rachenschleimhaut abspielt, und wer den Kampf gewinnt, ist auch nochmal eine individuelle Sache.

1365
NME hat geschrieben:There ain't no glory in prevention.

Sprich: wenn diese Scheiße hoffentlich gut durchstanden ist, werden wir hoffentlich einen Teufel tun und sagen: "siehste, hätte auch halb so viel Aufwand gereicht".
Eine Analyse ist immer notwendig, um sich besser auf zukünftige Ereignisse vorzubereiten. Klar wollen die Politiker, dass ihre Entscheidung nicht hinterfragt werden.

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Rolli hat geschrieben:Eine Analyse ist immer notwendig, um sich besser auf zukünftige Ereignisse vorzubereiten. Klar wollen die Politiker, dass ihre Entscheidung nicht hinterfragt werden.
Meiner langjährigen Erfahrung mit Präventivmaßnahmen zur Risikominimierung sagt mir, dass es immer eine Gruppe von Menschen gibt, die herausposaunen, daß der Aufwand nicht gerechtfertigt war, es ist ja nichts passiert. Und die ganzen Kosten völlig unnötig gewesen wären.
Es ist genau diese Gruppe von Menschen, die fachlich am weitesten davon entfernt waren, es zu beurteilen, die auch keine Verantwortung zu tragen hatten und die die ersten gewesen wären, die Zeter und Mordio geschrieen hätten, wenn es schief gegangen wäre.

Beispiele kann ich genug nennen. Eines der bekanntesten war das Jahrtausendwechsel-Problem in der IT.

Die verantwortlichen Politiker sind im Augenblick nicht zu beneiden.
Tom

1367
elva hat geschrieben: Beispiele kann ich genug nennen. Eines der bekanntesten war das Jahrtausendwechsel-Problem in der IT.
Bis jetzt eine Lachnummer. Vor allen bei den, die aktiv dort involviert und die ahnungslose Entscheidungsträger vorgeführt haben.

1368
elva hat geschrieben:... Die verantwortlichen Politiker sind im Augenblick nicht zu beneiden.
Ich finde es absolut klasse, dass die Politiker mal den Experten zuhören und dass Entscheidungen auf sachlicher Basis getroffen werden.

Ich finde es absolut nervig, dass politische Journalisten Entscheidungen "hinterfragen", zerreden, in Frage stellen, aufbauschen, etc. wie gehabt. Dafür ist jetzt nicht die Zeit. Es gilt gemeinsam an einem Strick zu ziehen, es geht um Solidarität und Miteinander. Natürlich werden nicht alle Entscheidungen im nachhinein betrachtet richtig gewesen sein, kann ja gar nicht. Aber das kann man später noch betrachten.
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

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Fred128 hat geschrieben:Ich finde es absolut klasse, dass die Politiker mal den Experten zuhören und dass Entscheidungen auf sachlicher Basis getroffen werden.
In Großbritannien und Schweden gibt es auch Experten und sie beraten die Politiker anders. Vielleicht ändert sich das noch.

1370
elva hat geschrieben:Meiner langjährigen Erfahrung mit Präventivmaßnahmen zur Risikominimierung sagt mir, dass es immer eine Gruppe von Menschen gibt, die herausposaunen, daß der Aufwand nicht gerechtfertigt war, es ist ja nichts passiert. Und die ganzen Kosten völlig unnötig gewesen wären.
Es ist genau diese Gruppe von Menschen, die fachlich am weitesten davon entfernt waren, es zu beurteilen, die auch keine Verantwortung zu tragen hatten und die die ersten gewesen wären, die Zeter und Mordio geschrieen hätten, wenn es schief gegangen wäre.

Beispiele kann ich genug nennen. Eines der bekanntesten war das Jahrtausendwechsel-Problem in der IT.

Die verantwortlichen Politiker sind im Augenblick nicht zu beneiden.
Danke dir dafür!

Dieter Nuhr hat es einmal trefflich formuliert :wink:

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Fred128 hat geschrieben:Ich finde es absolut nervig, dass politische Journalisten Entscheidungen "hinterfragen", zerreden, in Frage stellen, aufbauschen, etc. wie gehabt.
Da erhebe ich Einspruch. Das ist Aufgabe des Journalismus (bis auf das "Aufbauschen")!

Ich bin aber der Meinung, dass deutsche Politiker in der aktuellen Krise vieles richtig machen. Sicher haben auch sie wahrscheinlich noch zu lange gezögert. Wenn ich zum Beispiel nach Taiwan schaue, hat man dort noch viel schneller reagiert mit dem Ergebnis, dass es "nur" 60 Infizierte gibt.

Aber ich beobachte auch die USA sehr genau, zum einen weil ich dort 12 Jahre gelebt habe und zum anderen weil mein Sohn dort studiert. Ohne den Journalismus würde das desaströse Krisenmanagement Trumps gar nicht aufgedeckt. Und wahrscheinlich hätte Trump versucht, das weiterhin unter den Teppich zu kehren.
VG Frank
5km - 19:38 (2009) ~ 10km - 40:02 (2011) ~ 15km - 61:07 (2010) ~ 10M - 67:37 (2009) ~ HM - 1:29:01 (2008) ~ M - 3:14:29 (2012)
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Bernd79 hat geschrieben:Jetzt wirds's (un) lustig. Unser Kanzler hat Ausgangssperre für ganz Österreich ausgesprochen. siehe -> hier
Habe morgen arbeitsfrei....da werde ich dann aber tatsächlich bisserl was vorrätig kaufen und mich auch um sowas wie ein Ergometer kümmern (hab nämlich sowas nicht), denn ich will nicht heimlich aus dem Haus spazieren, um zu laufen oder so und dann eine Verwaltungsstrafe von 2180 Euro blechen.
Alleine laufen oder radfahren ist explizit erlaubt, so lange man den Mindestabstand von 1m zu anderen hält, denen man begegnet.
Hab mir aber dennoch endgültig einen Smart-Trainer fürs Rad gekauft. (Hätte ich sonst vermutlich im Herbst ohnehin gemacht)

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Bantonio hat geschrieben:Alleine laufen oder radfahren ist explizit erlaubt, so lange man den Mindestabstand von 1m zu anderen hält, denen man begegnet.
Mein Tipp mit den Poolnudeln habe ich schon gepostet. :D
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Rolli hat geschrieben:In Großbritannien und Schweden gibt es auch Experten und sie beraten die Politiker anders. Vielleicht ändert sich das noch.
Mein Gefühl sagt mir, daß wir tatsächlich mit Kanonen auf Spatzen schießen. Dennoch muss man fragen, ob die Jungs und Mädels in GB oder Schweden das gleiche Ziel verfolgen bzw. den gleichen Weg einschlagen wollen.

In Deutschland versucht man nun mit einer nahezu Stilllegung des Landes den Reset Knopf zu drücken. Damit soll die Stunde Null zurückgeholt werden. Das hört sich an sich nicht unvernünftig an. Ein Ende mit Schrecken ist etwas attraktiver als das Schrecken ohne Ende.

Wenn wir nun mal zwei Wochen mitspielen, vielleicht auch drei, ist der Spuk entweder vorbei oder man hat das Problem ggf. doch nicht gelöst. Wir werden vielleicht in ein paar Tagen sehen, ob der Weg stimmt. Ob er auch ans Ziel führt, wissen wir leider erst viel später.

Auch die Wissenschaftler haben zum Teil konträre Meinungen. Unglücklicherweise gibt es dazwischen in der Regel keinen Kompromiss. Du gehst den einen oder den anderen Weg. Unsere Politiker haben sich für den jetzigen entschieden. Das ist für mich völlig ok. Und wie mehrfach geschrieben, gehe ich diesen auch mit. Ich würde aber zumindest erwarten, daß man in einem Nebensatz erklärt, warum man sich gegen einen anderen Weg entschieden hat.

Hinzu kommt die Panikmache auf Basis des mittlerweile zum Mantra gewordenen worst case. An diesem Punkt fühle ich mich von der Politik nicht abgeholt.

Edit:
*Frank* hat geschrieben:Da erhebe ich Einspruch. Das ist Aufgabe des Journalismus (bis auf das "Aufbauschen")!
+1

Sehe ich auch so. Wer a sagt, muss auch b sagen. Und der Name von b ist Putin. Das hat sicher auch Vorteile. Und trotzdem würden wir uns wohl dagegen entscheiden. Wobei sich ja mittlerweile eine nicht ganz zu vernachlässigende Minderheit im Land eine starke Person herbeisehnt.
nix is fix

1375
@levi... +1! Bin voll Deiner Meinung!

Auch ich nehme meine bürgerliche Pflichten ernst und versuche die Linie der Regierung bei meinen Mitarbeitern und im Verein durchzusetzen. Obwohl ich nicht mit jeder Entscheidung einverstanden bin.

Was ich erschreckend finde, dass schon bloße hinterfragen der Entscheidung als Provokation und Verrat angesehen und sofort laut an den Prager gestellt wird. Auch die Arbeit der Journalisten...

Schon wurde vergessen, dass die gleichen Experten und Politiker noch vor 6 Wochen etwas von ungefährlichen Viren, im Verlauf vergleichbar mit Erkältung, gesprochen haben.

1376
Gerade bin ich das letzte Mal für längere Zeit in einem Fitnessstudio, das kaum besucht ist. Ein junger Bursche wettert über die Politiker im Allgemeinen, die in der Corona-Krise total versagen würden. Dabei zeigen unsere viel gescholtenen Politiker genau die Eigenschaften, die lange Zeit vermisst wurden: Führungsstärke ohne hohle Reden zu schwingen. Es werden Entscheidungen getroffen, die bestimmt manch einem überzogen erscheinen und die zum Teil auch unbequem sind, aber es werden Maßnahmenkataloge beschlossen und es wird gehandelt. Ob alle Maßnahmen zielführend gewesen sein werden, wird sich später zeigen.

1377
Sehr schwierige Situation:

Ich hatte gerade ein Gespräch mit Meiner Mutter. Sie ist mit diversen chronischen Krankheiten gesegnet, hat u.a. schweres Asthma und aufgrund einer Pneumonie ist die Lunge auch nicht mehr auf neuesten Stand. Make a long story short, sie ist Risikogruppe. Mein Vater ist das schon aufgrund von Alter und Geschlecht.
Sie: Wir wollten doch mit den Kinder in den Urlaub fahren. Habt Ihr etwas dagegen?
Ich: Du wolltest Doch stornieren?
Sie: Das ist nicht so leicht, vielleicht umbuchen? Oder ist das zu gefährlich für die Kinder?
Ich (fassungslos): Mutter!!! Du hast das Problem, nicht die Kinder. Bitte storniere jetzt!
Sie: Aber die Kinder haben sich so darauf gefreut.
Ich: Darum geht es doch gar nicht. Bitte stornieren!

Ich habe das dann selbst für sie gemacht. Mir ist aber nochmal klar geworden, warum einige von Euch gestern 5 Rentner zusammengekuschelt auf der Parkbank gesehen haben usw. Irgendwie ist da bei einigen noch nicht angekommen, daß sie ein Problem bekommen könnten. Vielleicht ist meine Forderung das ganze erklärt zu bekommen völlig fehl am Platze.

Hier hat eigentlich nur genützt: "Schauze! Du bleibst zu Hause. Ende der Durchsage."

Und dann kommen solche Nasen wie wir und wollen eine Erklärung. Da beneide ich niemanden, der für die richtige Form der Kommunikation einer getroffenen Entscheidung verantwortlich ist.
nix is fix

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leviathan hat geschrieben:In Deutschland versucht man nun mit einer nahezu Stilllegung des Landes den Reset Knopf zu drücken.
Ja, Gastronomie und Tourismus werden unter der Krise ziemlich stark leiden und z.T. auch der Einzelhandel. Aber Stillstand ist etwas anderes. Und die Grenzen sind nicht zu. Ich bin Grenzgänger, arbeite in Luxemburg und wohne in Deutschland. Mit einem deutschen Kennzeichen bin ich einfach durchgewunken worden und den Handwerker mit luxemburger Kennzeichzen, der vor mir rausgewunken worden ist, hatte ich nach kurzer Zeit schon wieder im Rückspiegel. Mit ausländischem Kennzeichen und Wohnmobil dauert es wohl etwas länger. Die Kontrollen hat man übrigens auch so ohne Corona manchmal. Die Grenzgänger kennen das. Die Grenzübergänge LU-DE an den Landstraßen scheinen noch ganz ohne Kontrollen zu sein. Und das mit der Schule und Aufgaben online/per E-Mail hat bei den Kindern heute auch schon erstaunlich gut geklappt.
Übrigens finde ich an der Krise gut, dass die Arbeitgeber sich ganz schnell daran gewöhnen, dass auch Homeoffice geht und man ziemlich viel über Telefon und Online-Präsentation machen kann.

1379
@Levi: Mir ist das mit dem Worst-Case-Szenario noch nicht ganz klar, wie Du das meinst. Die aktuellen Maßnahmen dienen doch zur Abmilderung eines sehr realen hochwahrscheinlichen Szenarios:

Wir hatten in der letzten Woche eine exponentielle Zunahme der Neuerkrankungen. Aus den chinesischen und vor allem auch aufgrund der italienischen Daten wissen wir, dass davon in 7-10 Tagen ca. 20% schwer erkranken und stationär behandlungspflichtig werden und ca. 10% sogar intensivpflichtig. Aus Italien wissen wir auch, dass schwere Verläufe auch bei 30-50 jährigen auftreten werden - die sterben nur in der Regel nicht, brauchen aber dennoch bei einem ARDS ein Intensivbett. Daraus kann man ableiten, dass wenn man die Sachen weiter so laufen lässt, das Gesundheitssystem innerhalb der nächsten Wochen bis Monate zunächst lokal und dann landesweit an seine Grenzen kommen würde. Natürlich werden die Prozentwerte um wenige Zähler nach oben oder unten differieren, aber das bedeutet in so einer exponentiellen Entwicklung doch nur, dass es um ein paar Tage oder 1-2 Wochen geht, bis gravierende Probleme eintreten. Also keine Frage des ob und auch die Frage „wann“ hat keine so extrem große Variable.

Was hingegen vielleicht auch nicht jedem klar ist, dass wir zwar gerade die Notbremse ziehen, aber der Zug dann halt nicht zum stehen kommen wird, sondern erstmal nur deutlich langsamer fährt. Auf die Frage, was man dann macht, gibt es aktuell meines Wissens nach auch nicht wirklich überzeugende Konzepte.


Dann nochmal zu Johnson und Großbritannien: Richard Horton, der Editor-in-chief des „Lancet“ hat Boris Johnson vorgeworfen, einen großen Fehler zu machen und „Russisches Roulette“ zu spielen. Das schließt letztlich ein, dass so eine riskante Strategie auch tatsächlich klappen kann, aber die Wahrscheinlichkeit groß ist, zu scheitern. Wer den Zustand des englischen Gesundheitssystems halbwegs kennt, vor allem die Anzahl der Intensivbetten und die Personalausstattung, der weiß dass es nicht viele leere Patronenkammern gibt.

Am wahrscheinlichsten ist, dass Großbritannien spätestens in 2 Wochen panisch mit drakonischen Maßnahmen nachziehen wird und Mitte April das Gesundheitsystem in eine relativ beispiellose Krise geraten wird. Das einzig gute daran ist, dass Johnson das (politisch!) nicht überleben dürfte.

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Antracis hat geschrieben:
Am wahrscheinlichsten ist, dass Großbritannien spätestens in 2 Wochen panisch mit drakonischen Maßnahmen nachziehen wird und Mitte April das Gesundheitsystem in eine relativ beispiellose Krise geraten wird. Das einzig gute daran ist, dass Johnson das (politisch!) nicht überleben dürfte.
Das weiß man heutzutage bei Heilsbringern nie so genau
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
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d'Oma joggt hat geschrieben:Das weiß man heutzutage bei Heilsbringern nie so genau
Genau! Wer hätte gedacht, dass nach all den Torheiten, Unwahrheiten, Lächerlichkeiten und völligen Unfähigkeit zu fürchten steht, dass eine Null wie Trump von Millionen im Grunde vernunftbegabter Wesen wiedergewählt werden könnte.
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Rolli hat geschrieben: Schon wurde vergessen, dass die gleichen Experten und Politiker noch vor 6 Wochen etwas von ungefährlichen Viren, im Verlauf vergleichbar mit Erkältung, gesprochen haben.
@Rolli: Sicher konnten sie zu diesem Zeitpunkt ja auch noch nicht sein, weil die Datenlage unsicher war und Panik schüren will ja auch keiner, aber die Sorge war aus meiner Sicht schon deutlich zu lesen. Zu diesem Zeitpunkt war aber halt einfach noch nicht klar, ob es eine Pandemie geben wird, jetzt ist es sicher.


Prof. Christian Drosten, Interview mit der Tagesschau, 28.01.2020

Die Symptome bei dieser Erkrankung beginnen mit Fieber und allgemeinem Krankheitsgefühl. Viele Leute nehmen solche Symptome nicht ernst und gehen trotzdem arbeiten. Das ist ein ganz normales Verhalten. Und das Gefährliche ist, wenn in dieser Situation die Krankheit bereits übertragen wird. Ich bin über diesen neuen Befund, dass wir offenbar so milde Symptome zu Beginn dieser Erkrankung haben, überrascht und besorgt. Denn so lässt die Verbreitung sich nur schwer kontrollieren und dann wäre die Gefahr einer Pandemie gegeben.
...
Das ganze Medizinsystem in Deutschland muss sich schon jetzt auf eine mögliche Pandemie vorbereiten. Wir müssen unsere Denkweise verändern von "wir halten das Virus aus dem Land" zu "es könnte eine Pandemie auf uns zukommen". Das heißt, wir müssen die Pandemiepläne rausholen, um auf einen möglichen Massenanfall von Patienten vorbereitet zu sein. Das betrifft jedes Krankenhaus und fast jede Arztpraxis in Deutschland. Das ist eine sehr große Herausforderung für das gesamte Gesundheitssystem.

Prof. Alexander Kekulé, Interview mit dem MDR, 06.02.2020
Heute ist, wenn die aktuellen Daten aus China stimmen, die Letalität ungefähr bei zwei Prozent. Meine Vermutung ist, dass sie wohl noch einiges darunter liegt, also irgendwo unter zwei Prozent. Damit ist diese Erkrankung wesentlich gefährlicher als die Grippe. Es gibt viele Behörden in Deutschland, die nicht müde werden zu sagen, die Grippe sei viel schlimmer. Das ist schlichtweg falsch.
Da ist meine Befürchtung, dass – durch spätes Handeln der Weltgesundheitsorganisation und auch durch anfängliche Vertuschung durch die chinesische Regierung – das Virus jetzt in mehreren schlecht entwickelten Ländern ausgebrochen ist und man es sehr lange Zeit nicht unter Kontrolle bekommen wird
Es gibt aber auch aktuelle Berichte, dass auch Ärzte gestorben sind, die eigentlich im gesunden Berufsleben standen und wahrscheinlich nicht schwer krank zur Arbeit gekommen sind. Da sind die Angaben widersprüchlich, so dass ich mich jetzt nicht darauf verlassen würde, dass für eine gesunde 35-jährige Krankenschwester oder einen Krankenpfleger keine Gefahr besteht, schwerst zu erkranken
Wir können hoffen, dass möglichst wenige Infektionen eingeschleppt werden und dass man die dann, so wie in dem Fall in München, von Fall zu Fall durch sehr großen Aufwand des Gesundheitsamts wirklich erfolgreich nachverfolgen kann.
Man muss aber auch sagen, dass Kekule im selben Interview seine Warnungen wieder deutlich abschwächt, ganz so prophetischwie er gestern bei Anne Will tat, war er dann doch nicht, zumindest hat er zu diesem Zeitpunkt die Gefahr für hochentwickelte Industrienationen sehr gering eingeschätzt.

Die Politik muss sich halt fragen, ob man lieber auf der sicheren Seite stehen will oder Risiko gehen. Ist ein bisschen, wie an der Börse. Theoretisch kann natürlich auch der DAX morgen auf ein neues Allzeithoch steigen, aber...Ich bin jedenfalls lieber bei Merkel und Spahn als bei Boris Johnson. Und bin gespannt, wie das alles sich auf den Brexit auswirkt.

1385
Inzwischen ein bißchen abgesagt (für Neuanmelder), aber noch nicht so richtig.

https://www.marathon-hannover.de/meldun ... id-19.html
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

1386
Bantonio hat geschrieben:Alleine laufen oder radfahren ist explizit erlaubt, so lange man den Mindestabstand von 1m zu anderen hält, denen man begegnet.
Hab mir aber dennoch endgültig einen Smart-Trainer fürs Rad gekauft. (Hätte ich sonst vermutlich im Herbst ohnehin gemacht)
hast recht, obwohl es offiziell nur "spazierengehen" heißt. Ich hab bei der Polizei nachgefragt und sie haben auch gesagt, zum jetzigen Zeitpunkt ist alleiniges Laufen erlaubt (und auch radfahren). Ab morgen bin ich auch mit FFP3 Maske unterwegs in der Stadt (bei Arbeit und einkaufen), da ich einspringen musste und dort an einem hochfrequentiertem Ort bin. Habe nur durch Zufall noch so eine Maske ergattert, mal sehen, ob ich Luft bekomme und ob sie mir hilft.

:)
________________________
10 km - 37:36 (T - April 2019)
HM - 1:30:41 (Sorger Halbmarathon/Graz - April 2018)
M - 3:10:26 (Wien Marathon - April 2019)

1387
leviathan hat geschrieben: Ich habe das dann selbst für sie gemacht. Mir ist aber nochmal klar geworden, warum einige von Euch gestern 5 Rentner zusammengekuschelt auf der Parkbank gesehen haben usw. Irgendwie ist da bei einigen noch nicht angekommen, daß sie ein Problem bekommen könnten.
Nicht nur gestern. Es geht weiter. Hier lassen sich die Mütter freistellen, um ihre Kinder zu betreuen, was in der Praxis so aussieht, dass man in Gruppen zum Spielplatz zieht, wo dann die Massen toben. So war das eigentlich sicherlich nicht gedacht. Es ist kein Problem, wenn zwei, drei Kinder zusammenspielen, aber 30? Dann kann man gleich die Kitas offenlassen. Mich wundert daher nicht, dass ab morgen auch Spielplätze geschlossen werden.

1388
Antracis hat geschrieben:@Levi: Mir ist das mit dem Worst-Case-Szenario noch nicht ganz klar, wie Du das meinst. Die aktuellen Maßnahmen dienen doch zur Abmilderung eines sehr realen hochwahrscheinlichen Szenarios:

Wir hatten in der letzten Woche eine exponentielle Zunahme der Neuerkrankungen. Aus den chinesischen und vor allem auch aufgrund der italienischen Daten wissen wir, dass davon in 7-10 Tagen ca. 20% schwer erkranken und stationär behandlungspflichtig werden und ca. 10% sogar intensivpflichtig.
Da sind wir uns weitgehend einig. Wobei ich eher an 5% intensivpflichtig glaube. Die 60% bis 70% will ich noch nicht so richtig glauben. Ich denke, daß die Zahl deutlich geringer ausfallen wird.
nix is fix

1389
leviathan hat geschrieben:Da sind wir uns weitgehend einig. Wobei ich eher an 5% intensivpflichtig glaube. Die 60% bis 70% will ich noch nicht so richtig glauben. Ich denke, daß die Zahl deutlich geringer ausfallen wird.
Das Lancet hat Zahlen publiziert, wonach zwischen dem 01.03. und 11.03 in Italien zwischen 9-11% aller Erkrankten auf die Intensivstation mussten. Nun ist sehr wahrscheinlich, dass die Bezugsbasis, also die vorhandenen Infektionen ungenügend erfasst wurden, während die Intensivzahlen relativ verlässlich sind. Denke also, Du könntest nahe dran sein.

Das mit den 60-70% kann ich ehrlich gesagt gar nicht abschätzen, weil das ja sehr von Zahlen abhängt, die aktuell nur sehr grob geschätzt werden können: Wieviele Menschen steckt ein Infizierter im Schnitt an ? Wenn es wirklich konstant ca. 3 sind, landen wir rein epidemiologisch gesehen nahe bei 70%, aber es gibt auch andere Stimmen, die meinen 40-50% reichen.

Für mich persönlich ist letztlich Italien ein mahnendes Beispiel. Was die letztlich falsch gemacht haben, ist zu wenig zu testen (und sie hatten weniger Glück als wir, Heinsberg haben wir auch verpennt) und dann zu spät gegenzusteuern.



Abschließend noch was zum Unterschied zwischen Theorie und Praxis: Ja, Deutschland hat im weltweiten Vergleich sehr viele Intensivbetten pro Einwohner. Aber: Ich hab es in den letzten Jahren regelmäßig erlebt, dass nur sehr wenige oder manchmal sogar kein einziges Intensivbett frei war. (Haus der Maximalversorgung mit 1200 Betten). Natürlich gewinnt man jetzt Kapazitäten durch die verschobenen OPs und es werden noch mehr Betten geschaffen (für die man Personal braucht), aber das normale Krankheitsleben neben Corona läuft halt leider auch weiter.

1390
leviathan hat geschrieben: In Deutschland versucht man nun mit einer nahezu Stilllegung des Landes den Reset Knopf zu drücken. Damit soll die Stunde Null zurückgeholt werden. Das hört sich an sich nicht unvernünftig an. Ein Ende mit Schrecken ist etwas attraktiver als das Schrecken ohne Ende.
Hast Du schon mal private VBlogs aus China gesehen, wie ein "Reset" made in China aussieht?

Dann kann man verstehen, was die D-Regierung macht: Flickschusterei und portionierte Aktionismus. Entweder alles auf Null für 2 Wochen (absolutes Ausgehverbot!) oder englische Lösung. Eine Lösung dazwischen ist doch nur Augenwischerei.

1392
*Frank* hat geschrieben:Wenn man sich die 7 Länder an der Spitze der Europa-Liste anschaut, fällt auf, dass alle Länder eine höhere Letalitätsrate als Deutschland haben.
Leider könnte man auch den Eindruck gewinnen - bei aller Vorsicht - dass einige Fälle von Neuinfektionen bewusst unter den Teppich gekehrt werden, aus welchen Gründen auch immer.

Ein konkreter Fall: In einem Kindergarten erkrankten 2 Kinder mit Verdacht auf eine Infektion mit dem Corona-Virus. Wenig später erkrankten 2 Erzieherinnen mit demselben Verdacht. Beide Erzieherinnen wurden nicht getestet, weil andere Diagnosen gestellt wurden. In einem Fall wurde eine Grippe diagnostiziert, in einem anderen Fall ein grippaler Infekt, obwohl eine Infektion mit dem Corona-Virus nicht komplett ausgeschlossen werden konnte. Warum wurde nicht auf Corona getestet?

1394
Mir haben die vielen Grenzschließungen die Augen geöffnet, wie sehr die Solidarität in Europa den Bach runter gegangen ist. Seit frühester Kindheit waren wir jedes Jahr in Italien in Urlaub und später bin ich dort schon viele Marathons gelaufen. Und jetzt lassen wir die Italiener einfach allein. Nicht eine medizinische Hilfslieferung. Da springen die Chinesen ein.
Auf der anderen Seite die Tschechen, die die von einer deutschen Firma in der Tschechei produzierten Masken nicht freigibt.

Viele junge Leute in den Grenzregionen, die erstmalig mit Grenzkontrollen konfrontiert sind.

Ein Lichtblick sind die vielen Firmen, die ihre Produktion anpassen um jetzt Masken und Schutzkleidung zu produzieren. Fehlt mir nur noch, dass BMW in die Produktion von Beatmungsgeräten einsteigt.

Ich bin echt gespannt, wie es weiter geht.

1395
Maddin85 hat geschrieben:Leider könnte man auch den Eindruck gewinnen - bei aller Vorsicht - dass einige Fälle von Neuinfektionen bewusst unter den Teppich gekehrt werden, aus welchen Gründen auch immer.
Eine Verschwörungstheorie gehört irgendwie immer dazu, was?
Maddin85 hat geschrieben:Ein konkreter Fall: In einem Kindergarten erkrankten 2 Kinder mit Verdacht auf eine Infektion mit dem Corona-Virus. Wenig später erkrankten 2 Erzieherinnen mit demselben Verdacht. Beide Erzieherinnen wurden nicht getestet, weil andere Diagnosen gestellt wurden. In einem Fall wurde eine Grippe diagnostiziert, in einem anderen Fall ein grippaler Infekt, obwohl eine Infektion mit dem Corona-Virus nicht komplett ausgeschlossen werden konnte. Warum wurde nicht auf Corona getestet?
Genau, der Schwager meines Laufpartners dem ihm seine Schwester hat das selber gehört...
Tom

1396
tram-love hat geschrieben:Und jetzt lassen wir die Italiener einfach allein. Nicht eine medizinische Hilfslieferung.

16.3, 19:46:

Deutschland liefert Italien eine Million Atemschutzmasken

Medizinische Ausrüstung darf nur noch in Ausnahmefällen aus der EU exportiert werden: Damit hat die Kommission eine Forderung der Bundesregierung erfüllt. Deutschland liefert im Gegenzug Schutzmasken nach Italien.
https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 18d53eabfe

1397
elva hat geschrieben:Eine Verschwörungstheorie gehört irgendwie immer dazu, was?
Genau, der Schwager meines Laufpartners dem ihm seine Schwester hat das selber gehört...
Du kannst es gerne ins Lächerliche ziehen, ich halte das aus!

1398
Maddin85 hat geschrieben:Du kannst es gerne ins Lächerliche ziehen, ich halte das aus!
Schon klar.

Einfach mal so Falschmeldungen zu verbreiten und Stimmung zu machen, warum auch immer, ist nicht zum Lachen.
Tom

1399
Maddin85 hat geschrieben:Leider könnte man auch den Eindruck gewinnen - bei aller Vorsicht - dass einige Fälle von Neuinfektionen bewusst unter den Teppich gekehrt werden, aus welchen Gründen auch immer.

Ein konkreter Fall: In einem Kindergarten erkrankten 2 Kinder mit Verdacht auf eine Infektion mit dem Corona-Virus. Wenig später erkrankten 2 Erzieherinnen mit demselben Verdacht. Beide Erzieherinnen wurden nicht getestet, weil andere Diagnosen gestellt wurden. In einem Fall wurde eine Grippe diagnostiziert, in einem anderen Fall ein grippaler Infekt, obwohl eine Infektion mit dem Corona-Virus nicht komplett ausgeschlossen werden konnte. Warum wurde nicht auf Corona getestet?
[h=3]"Wer entscheidet, ob ein SARS-CoV-2 Test durchgeführt wird?[/h] Wer getestet wird, entscheiden derzeit die Kliniken und Hausärzte selbst. Sie orientieren sich dabei an den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI). Symptome wie Fieber, Halsschmerzen und Atembeschwerden allein reichen demnach nicht aus. Die Person muss außerdem Kontakt zu einer infizierten Person gehabt oder sich in einer Region aufgehalten haben, in der das Virus flächendeckend nachgewiesen wurde."

https://www.bundesgesundheitsministeriu ... virus.html

Die Frage kann man also recht einfach beantworten. Man kann aber auch eine Verschwörungstheorie stricken, wenn man Mißtrauen und Panik begünstigen möchte.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

1400
In den letzten Beiträgen habe ich etwas von Notbremse gelesen........Bones jun. will (wollte) in knapp 3 Wochen heiraten. Die abendliche Feier hat sich erledigt. Nun meldete sich auch das Standesamt. Es darf nur das Brautpaar ins Standesamt und Trauzimmer. Keine Eltern, keine Trauzeugen, kein Fotograf.....sieht nach einer Vollbremsung aus.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf
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