
Zitat von
DerC
Es gab mindestens drei derartige Aktionen, zwei in D, eine davon mit Beteiligung Streeck, eine internationale Inititiative. Bei dem anderen deutschen Papier waren Menschen dabei wie Prof. Dr. med. Matthias Schrappe und Universität Köln, ehem. Stellv. Vorsitzender des Sachverständigenrates Gesundheit, Prof. Dr. rer.nat. Gerd Glaeske Universität Bremen, SOCIUM Public Health, ehem. Mitglied im Sachverständigenrat Gesundheit. Sind also Wissenschaftler, die mal als gut genug angesehen wurden, Regierungen zu beraten ... Wenn man so was nicht mitkriegt, dann lebt man schon in einer speziellen Filterblase. Man sollte sich klar machen, dass es Filterblasen nicht nur an den Rändern des politischen Spektrums gibt. Ich poste jetzt bewusst nicht die Links ... denn falls du zu bequem sein solltest, die zu suchen, bringht das hier eh nix.
Und doch, die Dissenz zwischen Streeck und Drosten z. B. ist substantiell. Wenn du das nicht sehen kannst, solltest du dich vielleicht noch einmal befassen damit. Nicht so krass wie z. B. zwischen Drosten und Tegnall, aber definitiv da und relevant. Jonas Schmidt-Chanasit aus Hamburg ist auch nicht exakt auf Drostens Linie.
Drostens Studie zum Ansteckungspotential von Kindern z. B. ist in der Wissenschaft alles andere als unumstritten. Die Studie des Mainzer Ökonoms Klaus Wälde zum Maskentragen würde vermutlich von den Experten hier und anderswo stark angegegriffen, wenn das Resultat unerwünscht wäre - allein weil der Leiter der Studie kein Virologe oder Epidemiologe ist. Mal ist es ok, wenn Physiker oder Ökonomen oder andere "fachfremde" was zum Thema beitragen wollen, mal nicht - sieht man auch hier im Thread. Kommt eben darauf an, ob die Resultate passen. Ach so RKI, Lauterbach und Drosten waren z. B. alle mal sehr skeptisch gegenüber den Masken.
Wäldes Studie wurde 2 Tage hintereinander im ARD-Live-Ticker erwähnt. Die dänische Studie, in der nicht nur mit Daten rumgerechnet wurde, sondern wirklich in 2 Gruppen tausende Menschen Maske bzw keine Maske trugen, wird es vielleicht nie in die großen deutschen Medien schaffen. Filterblasen werden nicht nur auf Facebok und Youtube gefördert.
Einfach mal auf den Nachdenkseiten lesen (eher linkes Meinungsspektrum, der bereich wo vor 20 oder mehr Jahren mal TAZ und FR zu hause waren) oder z. B. Telepolis (Da ist das Meinungsspektrum zwar liberal geprägt, aber nahezu beispiellos breit in der dt. Medienlandschaft (Soz. Netzwerke, in denen ja nicht ernsthaft redaktionell gearbeitet und kuratiert wird, mal außen vor) - das ist eine Bandbreite, wie sie die öffentlich-rechtlichen eigentlich abdecken müssten, aber dafür sind sie leider zu staatsnah. Hinter Telepolis steckt der Heise-Verlag - ein Unternehmen, dass relativ unverdächtig ist, was radikale Tendenzen angeht. Der Initiator der Nachdenkseiten ist Albrecht Müller - ein alter SPD Mann, der mit Brandt zusammen gearbeitet hat und im wesentlichen die klassischen SPD-Werte vertritt, die diese Partei seit langem verraten hat. Das ist schon interessant: Was in den 70ern und 80ern noch polit Mainstream war, gilt heute bei manchen als radikal und absurd.
Ohne sogenannte alternative Medien zu konsumieren, gerät man heute in eine Filterblase. Je breiter das Spektrum der Meinungen ist, mit denen du dich befasst, desto eher bleibst du davon verschont. Man sollte natürlich auch ab und an mal die Scheuklappen wegnehmen.