Banner

Verschiedene Trainingspläne für Frauen und Männer?

51
Almuth_N hat geschrieben:Ich glaube, dass in spezifischen Trainingspläne speziell für Frauen noch viel Potenzial steckt.
Meine Vermutung ist, dass dies vor allem deshalb zu wenig genutzt wird, weil die meisten Trainer Männer sind.
Kein noch so böswilliger und bornierter Mann kann heutzutage verhindern, dass eine erfahrene Spitzenläuferin sich hinsetzt und ein Laufbuch mit Trainingsplänen speziell für Frauen schreibt. Und nein, dazu braucht man keine Verleger, die natürlich Männer sein könnten, die alles frauenspezifische unterdrücken. :rolleyes2 . Stichwort Self Publishing.

Wenn es solche frauenspezifischen Bücher/Pläne trotzdem nicht gibt (was ich nicht überprüft habe), dann vermutlich wohl deshalb, weil entweder die von dir postulierten Unterschiede in der Trainingsmethodik nicht existieren bzw. im Amateurbereich nicht sonderlich relevant sind oder weil die vielen ehemaligen Spitzenläuferinnen es nicht lohnenswert finden, sich nach ihrer aktiven Karriere um diese angebliche Marktlücke zu bemühen. :noidea:

Und: Je höher das Leistungsniveau, desto individueller wird das Training doch sowieso. Kein Mann kommt an die Spitze mit einem "typischen Männertrainingsplan". Denn er braucht überhaupt keinen typischen Plan, sondern einen der auf seine Gene, seine Erholungsfähigkeit und seinen Trainingsstand zugeschnitten ist. Das dürfte bei den Eliteläuferinnen nicht grundsätzlich anders sein.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

52
Es ist ja auch so, dass üblicher Weise die Frauen z.B. für sub 4:00 beim Marathon auch genauso schnell laufen müssen... :)
Keep smiling, be optimistic, do something good...

53
Almuth_N hat geschrieben:Es geht mir darum, dass Frauen aufgrund anderer physiologischer und mentaler Voraussetzungen evtl. anders trainieren sollten als Männer. Dies berücksichtigt die große Mehrheit der verfügbaren Trainingpläne nicht, denn es gibt kaum welche speziell für Frauen.
Dann schreib halt ein Buch. Es wäre nicht die erste Offenbarung die ansonsten unentdeckt geblieben wäre, wenn der Autor sich nicht getraut hätte aus dem Schatten seines dunklen Kämmerleins auf die breite Bühne der Weltöffentlichkeit zu treten.

54
Almuth_N hat geschrieben:Es geht mir darum, dass Frauen aufgrund anderer physiologischer und mentaler Voraussetzungen evtl. anders trainieren sollten als Männer.
Dazu müsstest du erst einmal feststellen, dass die Frauen tatsächlich andere physiologische und mentale Voraussetzungen haben, die so gravierend sind, dass es nötig sein könnte, geschlechtsspezifisch zu trainieren. Eine solche Studie ist mir nicht bekannt und deine Vermutung bringt die Diskussion nicht voran.
Ich habe den Verdacht, dass die Unterschiede innerhalb der Geschlechtergruppen größer sein können, als zwischen den Gruppen.

Und nun?
Tom

55
Ich habe schon einige Frauen trainiert. Keine davon frauenspezifisch. Alle sportlerspezifisch. Ich vermute aber, dass Almuthe das nicht interessiert, sondern für ihre feministische Vorstellung hier großen Bühne sucht.

56
JoelH hat geschrieben:Dann schreib halt ein Buch.
Gibt, besser gesagt gab es.

Wer sich für die geschichtliche Entwicklung des Frauen-Marathontrainings interessiert, ist mit dem Buch Marathontraining von Manfred Steffny gut beraten. In dem Buch wird, neben der geschichtlichen Entwicklung, auch auf die unterschiedlichen Voraussetzungen von Männern und Frauen (und die daraus resultierenden Unterschiede in der Trainingsgestaltung) eingegangen.

Es sollte eigentlich klar sein, aber da ja aktuell ordentlich Dampf auf dem Kessel ist: Das Buch ist vierzig Jahr alt. Und von Manfred Steffny (der nicht gerade arm an Verfehlungen auf div. Gebieten ist). Nichtsdestotrotz ist das Buch ein nettes Zeitdokoment.

Anmerkung: Das Buch aus dem Link ist die 7. Auflage; ich weiß nicht, ob das/die Kapitel noch enthalten sind.
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)

57
ich zitiere mich mal selber:
Catch-22 hat geschrieben:Kein Plan, aber ein Buch das sich mit dem Thema beschäftigt, gibt es leider nur auf Englisch
"ROAR: How to Match Your Food and Fitness to Your Unique Female Physiology for Optimum Performance, Great Health, and a Strong, Lean Body for Life" von Stecy Sims.
Siehe auch https://www.youtube.com/watch?v=e5LYGzKUPlE

Behandelt das Thema jedoch allgemein, also nicht nur im Bezug aufs Laufen. Wie man die Ansätze umsetzt muss jedoch jede selber herausfinden. Das Buch ist ganz gut.Fokus vielleicht zu sehr auf Ernährung und weiblicher Zyklus. Wechseljahre werden zwar auch behandelt, aber wer sie noch nicht hat, kann sicher mehr aus dem Buch für sich ziehen.
Das Buch ist tatsächlich relativ interessant, sofern man sich ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen mag.

58
Gerade Manfred Steffny gegoogelt: Der hat auch - zusammen mit Rosemarie Breuer - "Das Frauen-Laufbuch" geschrieben. 1988.

Ich habe ja keine Ahnung, aber ich würde schon denken, dass ein guter Trainer bei der individuellen Trainingsgestaltung auch das Geschlecht seiner Schützlinge berücksichtigt. Von so einem typischen Onlineplan kann man das natürlich nicht erwarten. Der berücksichtigt ja auch nicht das Alter. Oder die berufliche und familiäre Situation. Oder. Oder.

59
TerraP hat geschrieben:Oder. Oder.
Da wird oft nicht einmal das Gewicht berücksichtig.

Gruss Tommi
Bild


Bild


Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

60
Trainerpionier für Frauen auf Langstrecken war in Deutschland Dr. Ernst van Aacken. Nun guggelt mal schön.... :zwinker5:
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

61
Spezialisierung: Sportmedizin und offene Beine. Nicht schlecht.

Und im Ernst: klingt sehr interessant, der Mann.

Und zurück zum älteren Steffny: Was hat der denn Schlimmes gemacht?

62
TerraP hat geschrieben: Ich habe ja keine Ahnung, aber ich würde schon denken, dass ein guter Trainer bei der individuellen Trainingsgestaltung auch das Geschlecht seiner Schützlinge berücksichtigt.
Vor allem die Wortwahl: wenn der Schützling an der Tür klingelt und absagt, weil es regnet.

Zur Schützlingin: "Schade, dann bis Montag. Ansonsten, Du musst nicht laufen - Du darfst laufen und heute hättest Du die Zeit".
Zum Schützling: "Okey, mach Dich vom Hof, Du Weichei!".

Knippi (Schwächling, weil häufig angepasst reagierend)

63
Beispiele für Frauen spezifische Pläne findet man schnell:Beispiel 1 (klick)
Beispiel 2 (klick)

Mit meiner begrenzten Erfahrung sehe ich da erstens keine merklichen Unterschiede gegenüber dem was Männern empfohlen wird, zweites keinen Ansatz für die grundsätzliche Unterscheidung zwischen Männern und Frauen, jedoch extreme Unterschiede in den individuellen Voraussetzungen. Gezielt an der Beseitigung persönlicher Schwächen arbeiten sollte ja für jeden Sinn machen, widerspricht sich jedoch mit dem Ansatz eines allgemein gültigen Plans...
Keep smiling, be optimistic, do something good...
Antworten

Zurück zu „Laufsport allgemein“