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Seltsame Symptome nach Übertreibung bei Laufen mit Five-Fingers

Seltsame Symptome nach Übertreibung bei Laufen mit Five-Fingers

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Hallo an alle "Five-Fingers-Erfahrenen",

nach einer langsamen Eingewöhnungszeit, wie im Beipackzettel der Five-Fingers beschrieben, konnte ich mich dann
doch einmal nicht beherrschen und habe es Übertrieben.
In der 4. Woche lief ich 7 Kilometer im Wald und auf Schotterwegen. Es hatte so sehr Spass gemacht und während
dem Laufen tat auch nichts weh.
Ich hatte auch vorher nie Schmerzen nach dem Laufen, nicht in der Wade, nicht Achilles-Sehne und auch sonst nirgends.
Anhand der Profil-Abnutzung an meinen Asics-Laufschuhen kann man sehen dass ich mehr Mittelfussläufer bin.
Es fiel mir gar nicht schwer mit den Five-Fingers auf dem Vorfuss zu laufen und meine Schrittfrequenz zu erhöhen.

Da mir wirklich nichts weh tat, bin ich dann in der selben Woche nochmal 6 Kilometer auf der Tartan-Bahn gelaufen.
Dann kamen Abends leichte Stiche auf dem Fußrücken beider Füße gleichmäßig verteilt. Mit schlechtem Gewissen habe
ich dann viel im Internet nachgelesen und Berichte über Knochenödem, Ermüdungsbrüche usw. gefunden.
Danach bin ich nur noch kleinere Strecken bis 5 Kilometer, auf weichen Waldboden und nur noch 1-2 mal pro Woche gelaufen.
Die Stiche gingen nicht weg, wurden auch nicht schlimmer.
Jetzt laufe ich wieder nur noch in den Asics und nur zu Hause barfuß. Gestern mit den Asics 12 Kilometer, ohne Beschwerden.

Meine Frage: die Beschwerden sind ganz gering und ganz untypisch zu den Erfahrungsberichten anderer Barfußläufer.
Ich lese immer nur von Muskel- oder Sehenschmerzen, oder von Ermüdung und Brennen in den Fußsohlen.
Dieses Stechen auf dem Fußrücken hat noch niemand beschrieben.
Was könnte das sein? Ging es jemandem ähnlich?

Liebe Grüße von Simone

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Dachbapp hat geschrieben: Was könnte das sein?
Vielleicht (vielleicht!) hast Du es übertrieben :wink: .
Ging es jemandem ähnlich?
Leicht entfernt ähnlich. Bin in auch so einem "Fast-nix-Schuh" beim zweiten oder dritten mal gleich 13 km gelaufen. Da haben nach ein paar km die Waden so stark geschlackert, dass ich dachte "gleich fallen die ab" oder "wenn das ein anderer Läufer beim Überholen sieht und ein mobiles Telefon hat, ruft der den Notarzt an". Ist aber alles gut gegangen, bis auf die nächsten Tage morgens das erste mal die Treppe runter -----> :teufel: .

Mein Vorschlag: noch vorsichtiger einschleichen. Vielleicht - wenn Du Dir das finanziell leisten kannst - noch zwei Paar andere Laufschuhe kaufen. Dann hättest Du 4 Paar und die Fünffingers wären seltener an der Reihe.

Ick wünsche Dir watt, watt auch immer Watt is' :winken: .

Knippi

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hardlooper hat geschrieben:Vielleicht (vielleicht!) hast Du es übertrieben :wink: .



Da haben nach ein paar km die Waden so stark geschlackert,

Knippi
Wieder jemand dem die Waden weh taten. Warum ist das bei mir nicht so?
Dann würde es mir leichter fallen weniger zu machen.
Mir tun keine Muskeln weh, von Anfang an nicht. Nur diese kleine Nadelstiche auf
dem Fußrücken.
Sind das Warnzeichen für die Mittelfußknochen?

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Dachbapp hat geschrieben:Sind das Warnzeichen für die Mittelfußknochen?
Das kann es sein oder auch nicht. Evtl. nicht für die Mittelfußknochen, sondern die sagen dir: "Mädel, mach mal halblang!".
Oder ziehe die Schnürsenkel etwas sachter an - gelegentlich liegt es an banalen Dingen.

Eines mag Dich trösten: in den alten Schlappen ist alles gut - vermutlich auch in den Nachfolgemodellen. Wenn alle Stricke reißen: zur Not kann man die Übeltäter auch anziehen, wenn man "im Alltag" unterwegs ist.

Knippi

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Hallo Dachbapp,

ich habe scheinbar doch noch nicht alle Symptome mit den Five fingers durch.
Deine kenne ich noch nicht.

Sofern es irgendwo ziepte habe ich eigentlich immer nur mehr Wert auf Dehnung, Kräftigung und auch mal Massagen gelegt. Das vernachlässigt man gerne.
Damit konnte ich bisher alle Körpersignale in den Griff kriegen.
Weniger gelaufen, oder mehr Pause musste ich eigentlich nie machen und ich habe meine Trainingspläne eigentlich immer durchziehen können.
Wobei ich zeitweise die Regenerationsläufe durch Radeinheiten ersetzt habe, um mal eine andere Bewegung in die Beine zu kommen.

Wichtig ist natürlich gut auf seinen Körper zu hören und die Signale versuchen richtig zu deuten.
Denn nach Schmerz kommt oftmals ja kaputt.

Gruß
Stefan

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Ich danke euch allen für die Antworten.
Irgendwie hatte ich gehofft jemand würde schreiben: Genau so ging es mir am Anfang auch,
lauf ruhig weiter, das geht von alleine weg....
Dann nicht. Schade.

Okay, ich werde mehr Dehnen, Rollen und Massieren....und Zehen-Yoga machen.
Bis dahin nur noch in den Asics laufen.
Fällt mir schwer....es war so schön mit den Zehenschuhen.

L.G. Simone

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Ich würde die Zehenschuhe nicht unbedingt gegen die Asics eintauschen.
Wenn Du jetzt wieder unbestimmte Zeit Pause mit den FF machst, benötigt Dein Fuß wieder Eingewöhnungszeit.
Wenn es also nicht schmerzt und Dich weder beim Laufen, noch hinterher beim Gehen beeinträchtigt, würde ich in den FF weiterlaufen.

Ich Laufe die FF jetzt seit > 2 Jahren und habe in der Zeit kein mal zurück getauscht.

Aber wie geschrieben musst Du Deinem Körper zuhören.

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Danke für deinen Rat. Das gibt mir wieder Mut.

Ich würde gerne mit den Vibrams auf kürzeren Strecken weiter trainieren.
Es sind ja nicht direkt Schmerzen, schon gar nicht während dem Laufen,
es ist viel mehr ein Kribbeln, wie kleine Nadelstiche über beide Fußrücken.
Mehr in Ruhe als beim Laufen. Besonders wenn die Füße eine Zeit lang Ruhe
hatten und ich steh dann wieder auf. Dann piekst es so die ersten paar Schritte.

Mir spukt nur dauernd das Gespenst "Mittelfußfraktur" im Kopf herum.
Kommt das häufig vor bei der Umstellung auf Vibrams?
Sollten das Warnzeichen sein?

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@bones

Diesen Artikel kenne ich. Gerade deshalb bin ich ja besorgt.
Und deshalb würde ich die Symptome die auf einen möglichen
Überlastungsbruch deuten gerne kennen.
Hat der sonst so perfekte Körper den kein "Frühwarnsystem"?
Kann das bisschen Pieksen auf dem Fußrücken so eine Warnung sein?
Oder müssten da vorher schon richtige Schmerzen kommen?

Ich soll ja auf meinen Körper hören....und verstehe ich gerade nicht was
er mir sagen will.

Hatte denn schon mal einer von euch eine Mittelfrußfraktur?
Gab es vorher Warnzeichen die man ignoriert hatte?
Welcher Art waren die Warnzeichen?

Danke für eure Antworten.

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Für einen entsprechenden Bruch muss man meiner Meinung nach lange Warnsignale missachten.
Nur weil es irgendwo mal kribbelt oder zwickt, bekommt man noch lange keinen Bruch.

Ich bin letztes Jahr 3000km in den FF gelaufen, in 2018 waren es glaube ich 2.300km.
In diesem Jahr bin ich auch bereits 1.000km gelaufen.

Irgendwo zwickt es immer mal, dass hat wohl aber jeder Läufer. Das liegt nicht am Schuh, sondern einfach an der Bewegung und das abfordern von Höchstleistungen.
Reduziere die Strecken vorerst, laufe aber trotzdem regelmäßig in den Schuhen. Sofern du ohne Schmerzen laufen und gehen kannst, bahnt sich meiner Meinung nach kein Bruch an.

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Bei mir fing es genau mit den gleichen Symptomen an, ich hatte es anfangs übertrieben, bin gleich 17 km am Stück gelaufen ,habe diese Warnung schlichtweg ignoriert - die Quittung bekam ich dann - Diagnose: Ermüdungsbruch. Sechswöchige Pause, eine Orthese hatte ich abgelehnt, stattdessen bekam ich eine Schiene, in der der Fuß ruhig gestellt wurde. Habe mich damals ziemlich über meine eigene Dummheit geärgert, da ich als erfahrene Läuferin (laufe mittlerweile seit fast 41 Jahre) es hätte wissen müssen.

Danach wieder langsam angefangen, das war vor einigen Jahren, mittlerweile laufe ich ausschließlich mit Barfußschuhen - alles ist gut !

Es lohnt sich, geduldig mit unseren so sehr zivilisierten Füßen zu sein !
auch das noch :tocktock:

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@ultraistgut

Danke für deine Antwort. Endlich mal jemand der die Symptome kennt.
Wie lange nach dem 17 km Lauf kam denn der Bruch? Kam der während einem Lauf?
Oder beim normalen Gehen?
Hattest du diese kleinen Stiche, die "Warnung" schon beim Laufen, oder nur bei Ruhe?
Bist du zwischendurch auch in normalen Laufschuhen gelaufen?

Bei mir liegt der "Übertreibungslauf" jetzt 6 Wochen zurück. Zum Glück waren es nur
7 Kilometer, aber zum Teil auf Schotter. Es war in der 4. Trainingswoche mit den Vibrams.
Danach habe ich erst mal 2 Wochen lang ganz pausiert.
Dann wieder langsam, nur mit normalen Schuhen, auf kürzeren Strecken angefangen.
Jetzt laufe ich wieder bis zu 12 km mit den Asics. Mit den Zehenschuhen nur 2 x pro Woche
so ca. 4-5 km. Während dem Laufen tut mir nichts weh. Aber in Ruhe habe ich immer noch
diese kleinen Stiche. Mal mehr mal weniger.

Könnte es denn sein dass der Bruch jetzt erst kommt?
Nach 6 Wochen und mehreren Läufen?

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Die Symptome sind zurückgegangen und fast ganz weg.
Inzwischen habe ich langsam auf 9km bis 3 mal pro Woche gesteigert, immer im Wechsel mit
den Asics.
Ich danke euch noch einmal für die vielen guten Ratschläge.

L.G. Simone

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SEhr hat geschrieben:Wenn Du jetzt wieder unbestimmte Zeit Pause mit den FF machst, benötigt Dein Fuß wieder Eingewöhnungszeit.
War heute nach langer Zeit mal wieder Joggen in meinen selbstbesohlten Socken. 15 Kilometer am Stück ohne Probleme. Neulich nach längerer Pause mit Five-Fingers, auch ne hübsche Strecke, aber bei FF bekomme ich nach einer Weile immer das Gefühl, die Gangart mal wechseln zu müssen, damit nicht unangenehme Erinnerungen vom Lauf zurückbleiben. Anfangs war ich mit denen nur Vorfuß unterwegs, mit längeren Strecken kam das Durchhalteproblem. Mir hilft dann immer wieder wechseln zwischen Vorfußlauf, Mittelfußlauf, und auch mal Überferseabrolllauf, oft bietet ein Wechsel des Untergrundes guten Anlass zum Wechsel. Gerade letzteren fersenbetonten Laufstil muss ich in beiden Minimalschuhtypen besonders behutsam ausüben, weil ich ursprünglich, also früher einmal, nur diesen Laufstil drauf hatte, und das verwöhnt mit gehörigen Dämpfungspolstern moderner Joggingtreter, die eine gewisse Achtlosigkeit, was die Auftrittsqualität angeht, förderten. In FF funktioniert das schon ganz gut mit allen drei Laufstilen, in den Sockenschuhen scheint mein Auftritt im Fersenlauf noch etwas zu hart.
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