Banner

Kopfsache?

Kopfsache?

1
Ihr Lieben,

Ich brauche Rat.

Ich laufe seit Mitte Februar - also gut 2 Monate. Anfänglich 5min laufen, 3min gehen im Wechsel. Irgendwann bin ich meine ersten 30Min durchgelaufen bzw geschlichen. Juhu. Dann habe ich mehr auf die Kilometer geachtet und bin nun bei 5km (zwischen 34:23 - 36:00min).
Alles prima, mehr möchte ich auch vorerst gar nicht.

Aber:
Ich schaffe die 5km nur ca jedes zweite Mal. Die anderen Male breche ich nach 1 - 2km einfach ab, weil... ja warum? Rede ich mir ein dass ich nicht mehr kann? Ich schaffe es dann auch nicht mehr, ein Stück ins gehen überzugehen und dann wieder zu Laufen, dann breche ich nach wenigen Metern sofort wieder ab.

Ich laufe ca 2 - 3 die Woche, also mit Pause dazwischen.
Ist das bei mir Kopfsache? Dass ich überhaupt die Möglichkeit zulasse, abzubrechen? Ich *weiß* ja dass ich 5km packe. Die Zeit ist erstmal zweitrangig, ich möchte mich erstmal einfach an diese 5km gewöhnen. Und das ist ja nun nicht die Welt, auch wenn es sich manchmal noch so anfühlt.

Ich bin 31, 178, 63kg. Also sollte alles möglich sein ;)

Tipps? Tricks?

3
Combeferre hat geschrieben: Ich bin 31, 178, 63kg. Also sollte alles möglich sein ;)
Die Olympianorm gehört Dir... :daumen:
Combeferre hat geschrieben: Tipps? Tricks?
Leider nein.

5
Combeferre hat geschrieben:Tipps? Tricks?
Ja. Mich anfordern. Wird leicht verdientes Geld sein. Ich stelle mich an die Rundstrecke und schaue böse. Schaffste 7km und das direkt nach Ostern.

Knippi

7
Okay. Also Kopfsache. Also Notitz an mich: einfach 5km laufen und nix anderes zulassen.

Und zwecks anfeuer:
GENAU das möchte ich ja. Wenn nur dank Corona nicht sämtliche Läufe abgesagt wären / meine Laufgruppe noch laufen dürfte!!

8
JoelH hat geschrieben:Ja.
:daumen:
Bild


Bild


Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

9
Combeferre hat geschrieben:Ich schaffe die 5km nur ca jedes zweite Mal. Die anderen Male breche ich nach 1 - 2km einfach ab, weil... ja warum? Rede ich mir ein dass ich nicht mehr kann? Ich schaffe es dann auch nicht mehr, ein Stück ins gehen überzugehen und dann wieder zu Laufen, dann breche ich nach wenigen Metern sofort wieder ab.
Hallo Combeferre,

Kopfsache? Kann sein, wäre kein Wunder. Doch wer, wenn nicht du selbst und nur du selbst, soll das beurteilen können? Zumindest so lange du deine Befindlichkeit kurz vor dem Abbruch nicht genauer beschreibst. Was spürst du, was empfindest du kurz davor. Körperlich. Und welche Gedanken gehen dir dabei durch den Kopf?

Du siehst, ich habe Fragen an dich. Denn ich kann dir deine Fragen anders nicht beantworten!

Unabhängig davon, empfehle ich dir von 2 bis 3 mal wöchentlich Training auf mindestens dreimal wöchentlich zu erweitern. Weniger als dreimal pro Woche zu laufen bringt dich nicht voran, führt zu keiner Verbesserung, vermutlich nicht mal zu einer Konsolidierung deiner Ausdauer. Es entstehen in den Wochen mit nur zweimaligem Training zu lange Pausen, in denen dir wieder Ausdauer verloren geht.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

12
JoelH hat geschrieben:Ist ein guter Trick, das mache ich auch bei langen Läufen. Zuletzt habe ich die Station bei 35km Entfernung genommen. weiter habe ich mich noch nicht getraut. :peinlich:
Feigling :D
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

14
Ich hab ja auf längeren Touren auf "Anraten" von Schatzi immer ein Handy dabei :wink:

Gruss Tommi
Bild


Bild


Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

16
Auch eine Idee. Ich hab nur gemerkt, dass ich besser laufe, wenn "alles so ist wie immer" - also meine Strecke, gleiche Musik.
Immer wenn ich 1km mehr eingebaut habe - oder jetzt wegen Corona mein Park gesperrt ist - wirft mich das erstmal aus der Bahn, weil ich nicht abschätze kann, wie lang es noch ist bzw ich das Ende nicht sehe :D

18
Ich hab nur gemerkt, dass ich besser laufe, wenn "alles so ist wie immer" - also meine Strecke, gleiche Musik.
Davon solltest Du Dich mal lösen. Mal kurz Laufen und richtig schnell und mal 20 km wandern, dass Du weißt mit ausreichend Zeit auch immer anzukommen. Danach verlierst Du die Angst vor der Strecke.
Keep smiling, be optimistic, do something good...

19
Hy Combeferre (schöner nick übrigens),

ich habe seit Mai/Juni 2019 verstärkt mit Joggen / Laufen begonnen und habe anfangs ab KM 7 diese überaus aufdringliche und nervige Stimme gehört, die mir suggerierte aufzuhören. Dieser Anteil in mir wird vermutlich ugs. als Schweinehund bezeichnet. Jedenfalls bin ich mit dieser Stimme in Zwiesprache gegangen und habe mal reingehört was da so alles an Ideen kommt um mich zum Laufabbruch zu bewegen. :D Empfand ich schon sehr interessant was da so kam (haste nicht nötig dich zu quälen, bist zu alt, achtung wade zwickt ...). Mit zunehmender Laufdauer und Laufvermögen hat sich die Stimme dann entsprechend angepasst und tauchte erst nach 10+, 15+, 20+ und aktuell meist überhaupt nicht mehr auf.

Aus meiner Sicht ganz klar Kopfsache - in Zwiesprache gehen hilft mir sehr und bisher habe ich noch keinen Lauf abgebrochen. Eine Philosphie der Zwiesprache würde sicherlich auch ganz gut zur Figur Combeferre passen. :)

Grüße, Sven

20
dicke_Wade hat geschrieben:Ich hab ja auf längeren Touren auf "Anraten" von Schatzi immer ein Handy dabei :wink:
Ich hab meinen Hund dabei. Der wird dann treu und trauernd nehmen mir sitzen, wenn man mich entkräftet bis verendet auf der Strecke auflesen muss. :hihi:
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

21
JoelH hat geschrieben:Ich auch und es kommt zudem im Schnitt alle 5km ein Bahnhof. Ich könnte also auch einfach wieder heim fahren. Aber das würde mein Ego dann eher nicht zulassen. Kopfsache.
Irgendwie komme ich mit deinem Kopf nicht klar :D
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

22
Combeferre hat geschrieben:Auch eine Idee. Ich hab nur gemerkt, dass ich besser laufe, wenn "alles so ist wie immer" - also meine Strecke, gleiche Musik.
Immer wenn ich 1km mehr eingebaut habe - oder jetzt wegen Corona mein Park gesperrt ist - wirft mich das erstmal aus der Bahn, weil ich nicht abschätze kann, wie lang es noch ist bzw ich das Ende nicht sehe :D
Dir scheint es an Selbstvertrauen zu fehlen. Unverständlicherweise, da du doch ganz genau weißt, dass du eine bestimmte Strecke schaffen kannst. Vielleicht kannst du hier den Hebel ansetzen. :daumen:
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

24
Ich habe bereits "ein paar mal" abgebrochen. Einmal sogar geplant: erst mal einkehren und dann den Rest mit dem Bus. Also, ich weiß noch: Ente mit Rotkohl und Klößen, ein Viertel Roten "einfach" dazu und hinterher Rote Grütze mit Sahne. Man ahnt, ich hatte vergessen, dass Sonntag war und kein Bus mehr fuhr. Übern Daumen war das dann ein homerun von 10 km. Kein shit happens, sondern meal happens :teufel: .

Knippi

25
JoelH hat geschrieben:Ich auch und es kommt zudem im Schnitt alle 5km ein Bahnhof. Ich könnte also auch einfach wieder heim fahren. Aber das würde mein Ego dann eher nicht zulassen. Kopfsache.
Verstehe dich nur zu gut :daumen: Ich hatte schon ein paar mal meine langen Läufe (damals, als die mir noch wirklich schwer fielen) so gelegt, dass ich nahe von zu Hause vorbei kam, aber noch ein paar Kilometer in einer Schleife laufen musste. Da abzubrechen wäre vor mir selbst beschämend gewesen :D
U_d_o hat geschrieben:Ich hab meinen Hund dabei. Der wird dann treu und trauernd nehmen mir sitzen, wenn man mich entkräftet bis verendet auf der Strecke auflesen muss. :hihi:
Lassy wäre früher nach Hause gelaufen und hätte Hilfe geholt.

Das Handy ist ja nicht wirklich für mich, Schatzi fühlt sich wohler, wenn sie weiß, dass ich sie im Falle des Falles anrufen kann :wink: Dazu hab ich mein altes Handy extra mit einer Prepaid-Karte ausgestattet, weil ich mein neues ungern mitführen möchte. Schatzi ist das alles was ich mache, noch immer nicht ganz geheuer. Wir kann man freiwillig so weit laufen?! :hihi: Und sie war schon ein paar mal als Helfer bei Ultralaufveranstaltungen meines Vereins mit dabei :)

Gruss Tommi
Bild


Bild


Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

26
dicke_Wade hat geschrieben:



Das Handy ist ja nicht wirklich für mich
Gruss Tommi
Ehrlich? Ich habe mein Handy immer dabei, 1x für mich zu Hause nach heftigem knöcheln angerufen. Aber schon 4x für Nutztiere - 3x auf der Weide sichtbare Verletzung, 1x Schweine, die im Anhänger ohne Zugmaschine im JWD bei -10°C auf der Straße standen
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

27
d'Oma joggt hat geschrieben:Ehrlich? Ich habe mein Handy immer dabei, 1x für mich zu Hause nach heftigem knöcheln angerufen. Aber schon 4x für Nutztiere - 3x auf der Weide sichtbare Verletzung, 1x Schweine, die im Anhänger ohne Zugmaschine im JWD bei -10°C auf der Straße standen
Nun ja, ich hatte in 18 Jahren Laufen noch keine Situation, in der ich das Handy gebraucht hätte. Weder für mich, noch dass ich anderen Hilfe hätte leisten müssen.

Gruss Tommi
Bild


Bild


Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

28
dicke_Wade hat geschrieben:Nun ja, ich hatte in 18 Jahren Laufen noch keine Situation, in der ich das Handy gebraucht hätte. Weder für mich, noch dass ich anderen Hilfe hätte leisten müssen.

Gruss Tommi
Großstadt gegen Landpomeranze :D
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

29
Ich habe in den letzten vier Jahren genau einmal mein Handy gebraucht.

Aber nicht wegen mir, sondern wegen meiner zwei Damen die beide unterwegs waren und ich es so koordinieren musste, per WhatsApp unterwegs im laufen tippend, dass die eine am Bahnhof des Orts ausstieg wo ich die andere wenige Minuten später aus dem Training einsammeln musste und deshalb meine Laufstrecke so gewählt hatte, dass ich dort schon parkte und eine große 25km Schleife zog.


Ansonsten, sobald ich 200m im Wald bin ist eh Funkstille auf meinen üblichen Strecken. Da gibt es nur einige Gipfelpunkte wo ich Empfang habe. Von daher geb ich vor meinem Lauf immer eine Karte mit meiner geplanten Strecke raus. Da meine Frau die Strecken selbst oft mitläuft weiss sie dann wo ich zu finden bin. Umgekehrt genauso.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

30
d'Oma joggt hat geschrieben:Großstadt gegen Landpomeranze :D
Und doch kann's auch in der Großstadt passieren. Wohnungsloser Mann mit starken Schmerzen in einem Buswartehäuschen. Morgens um 6 ist man dann froh, wenn man per Handy den RTW rufen kann.

31
kobold hat geschrieben:Und doch kann's auch in der Großstadt passieren. Wohnungsloser Mann mit starken Schmerzen in einem Buswartehäuschen. Morgens um 6 ist man dann froh, wenn man per Handy den RTW rufen kann.
Dafür muss man aber auch grundsätzlich bereit sein, dies zu bemerken! :daumen:
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

32
d'Oma joggt hat geschrieben:Ehrlich? Ich habe mein Handy immer dabei, 1x für mich zu Hause nach heftigem knöcheln angerufen. Aber schon 4x für Nutztiere - 3x auf der Weide sichtbare Verletzung, 1x Schweine, die im Anhänger ohne Zugmaschine im JWD bei -10°C auf der Straße standen
Hallo d'Oma joggt :hallo: ,

das Handy dabei zu haben führt unbestreitbar zu einem Mehr an Sicherheit. Gleich, ob für den, der es rumträgt oder andere Zeitgenossen, denen er begegnet und für die er Hilfe anfordern könnte. Ich habe meins dennoch nie dabei. Es sei denn in Wettkämpfen, wenn es vorgeschrieben ist, bzw. wenn ich es brauche, um mich mit meiner betreuenden Frau abzustimmen.

Warum nehme ich es nicht mit, obgleich ich davon überzeugt bin im Fall der Fälle Hilfe anfordern zu können? - Erstens, weil ich eine grundsätzliche Aversion gegen jedwede Ausrüstung beim Laufen verspüre. Hemd, Hose, Schuhe und das GPS-Dings am Handgelenk. Mehr "gürte" ich nur um, wenn ich muss. Mehr Klamotten, wenn's zu kalt ist. Eine Lampe, wenn ich in die Dunkelheit laufe. So was. Ich will frei sein beim Laufen. In jedem Sinne des Wortes unbeschwert. Das GPS-Dings ist in diesem Sinne scheinbar ein Widerspruch. Aber nur scheinbar, denn in Wirklichkeit macht es mich noch freier. Ich kenne meine Streckenabschnitte rings umher sehr genau, auch überwiegend deren Länge, und mit Hilfe des GPS kann ich sie beliebig kombinieren und jederzeit abschätzen, wie viel Strecke am Ende zusammenkommen wird. Manchmal laufe ich einfach nur in eine Richtung los und entscheide an Wegkreuzungen mit Blick auf den Km-Zähler, ob ich links, rechts oder geradeaus renne.

Womit ich mich extrem unfrei fühlen würde, wäre ein Handy. Schon in der Wohnung lasse ich das Ding zuweilen bewusst im Nebenzimmer liegen, um nicht bei jedem "Pling" meiner Neugier anheimzufallen. Klar könnte man den Ton ausschalten. Doch welchen Sinn hätte das Ding dann noch in dem Sinne, der mir der wichtigste ist: Erreichbar zu sein für jene Menschen oder "Prozesse", für die ich stets erreichbar sein will. "Stets erreichbar" exklusive bestimmter Zeiten, die nur mir allein gehören. Welche das sind, verrate ich nicht, abgesehen von einer: Unterwegs beim Laufen.

Was ist nun mit mehr Sicherheit? - Ich gehöre zu einer verhältnismäßig kleinen Gruppe von Menschen, die einen riesigen Teil ihrer freien Zeit laufend draußen verbringen. Seit Jahrzehnten schon. Dabei hatte ich Schwächephasen zu überstehen und zahlreiche Stürze. Natürlich hätte mir dabei etwas passieren können, das es mir unmöglich macht aus eigener Kraft zurückzukehren. Dennoch darf ich nach all den zig tausend Kilometern feststellen, dass das nie geschehen ist. Selbst dann nicht, wenn ich mich aus zahlreichen Wunden blutend nach einem Tiefflug wieder erhob. Es ist aus zwei Gründen nie passiert. Zum ersten und überwiegenden, weil die Wahrscheinlichkeit, dass einem dergleichen zustößt, verschwindend gering ist. Und zum zweiten und winzigsten Teil, weil ich immer Glück hatte.

Auch anderen helfen zu müssen beschränkte sich immer auf Wegeauskünfte und einmal - witzigerweise vor wenigen Wochen - darauf einem alten Mann dabei zu helfen seine gestolperte Frau aufzuheben und ins Auto zu setzen, weil sie selbst und er allein zu schwach waren, um das zu bewerkstelligen.

Klar kann etwas passieren. Deshalb habe ich für mich eine Abwägung des Restrisikos vorgenommen und entschieden, dass ich das zugunsten meiner Un-beschwert-heit in Kauf nehmen werde. Vorstellbar ist natürlich, dass mein Leben eine unschöne Wendung nehmen könnte, nach der ich die Option jederzeitiger Kommunikation auch beim Laufen bräuchte. Ich will mir diese Fälle nicht ausmalen, weil mich schon der Denkansatz erschreckt. Sollte es dazu kommen, müsste ich meine Un-beschwert-heit in dieser Hinsicht aufgeben. Doch so weit kommt es hoffentlich nie. Nicht nur meiner Un-beschwert-heit wegen.

Worauf will ich eigentlich hinaus?: Nach meiner festen Überzeugung soll, kann, darf jeder selbst entscheiden, ob er sein Handy dabeihaben möchte oder nicht.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

33
U_d_o hat geschrieben:Hallo d'Oma joggt :hallo: ,


Worauf will ich eigentlich hinaus?: Nach meiner festen Überzeugung soll, kann, darf jeder selbst entscheiden, ob er sein Handy dabeihaben möchte oder nicht.

Gruß Udo
Und wo habe ich das bestritten? Ein Nachfrage nenne ich ich bestreiten
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

34
d'Oma joggt hat geschrieben:Und wo habe ich das bestritten? Ein Nachfrage nenne ich ich bestreiten
Ich denke auch: Soll jeder halten, wie er will. Mir war das Handy schon mehrfach nützlich, nicht nur zu orientierenden Zwecken, sondern auch um Hilfe für andere zu holen. Darüber war ich sehr froh.

Und ja, es macht manchmal unterwegs Pling. Aber das löst zum Glück bei mir weder unwillkürliche Neugier noch starke Verpflichtungsgefühle aus. Ich halte es mit dem Handy wie mit dem Festnetztelefon oder der Klingel zuhause: Wenn ich erreichbar sein will, gehe ich ran bzw. mache auf. Wenn nicht, dann nicht. Auch ohne dass ich die Geräte auf lautlos schalte. Selbst entscheiden, ob ich in einem bestimmten Moment kommunizieren will - das ist für mich Freiheit. Ich finde gut, dass es mir gelingt, das so zu erleben und ein Stück Sicherheit zum Laufen mitzunehmen, ohne das Gefühl von Einschränkung zu haben. Nicht bestreiten will ich allerdings, dass Arm- oder Gürteltasche auch mir mitunter lästig sind.

35
dicke_Wade hat geschrieben:Nun ja, ich hatte in 18 Jahren Laufen noch keine Situation, in der ich das Handy gebraucht hätte. Weder für mich, noch dass ich anderen Hilfe hätte leisten müssen.

Gruss Tommi
Ich will dir kein Handy aufschwatzen. Aber ist das, was du schreibst, ein Argument? Ich hab seit ca. 30 Jahren eine Lebensversicherung und eine Hausratversicherung. Gebraucht hab ich sie noch nie. Schade um das Geld. :zwinker5:

36
kobold hat geschrieben:Ich will dir kein Handy aufschwatzen. Aber ist das, was du schreibst, ein Argument? Ich hab seit ca. 30 Jahren eine Lebensversicherung und eine Hausratversicherung. Gebraucht hab ich sie noch nie. Schade um das Geld. :zwinker5:
Davon mal abgesehen, dass ich mittlerweile, aus oben angeführtem Grund :wink: , im Gelände und im Wald immer ein Händy dabei hab...

In all den Jahren zuvor hab ich mir nicht im Ansatz den Gedanken gemacht und bin auch nicht auf die Idee gekommen, ein Händy bei nem Trainingslauf mitzuführen. So auch im Anlehnung von Udos Begründung.

Und davon mal abgesehen, ne Lebensversicherung hatte ich nur als Sparversicherung und ne Risikolebensversicherung erst abgeschlossen, als ich eine garantierte Rückauszahlung nach 20 Jahren zugesichert bekam. Und ich hab 21 Jahre alleine gewohnt und hatte all die Jahre keine Hausratversicherung. Ist gut gegangen :wink:

Gruss Tommi
Bild


Bild


Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener
Antworten

Zurück zu „Anfänger unter sich“