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Indirekte Gesundheitsparameter aus der Schlafauswertung

Indirekte Gesundheitsparameter aus der Schlafauswertung

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Hallo Lauf-/Sportfreunde !

In den Anfängen meiner sportlichen Aktivitäten vor 37 Jahren war mein Wissen rund um gesundheitsförderndes Tun praktisch Null. Wie denn auch, wenn Eltern und Geschwister "no Sports" Gesellen sind/waren. Zudem hatte ich als 30-jähriger fast 10 Raucher-Jahre auf dem Minus-Konto. Nach dem besten aller erhaltenen Tipps in meinem Leben konnte ich innert 20 Minuten die blödeste "App, die es gibt" >Rauchen< aus meinem Suchtzentrum definitiv + nachhaltig "deinstallieren".

OK, die schwierigste Hürde war geschafft. Das Essen schmeckt nachher natürlich wahnsinnig gut. Aber, die Waage schreibt alle Sünden unerbittlich mit. Bin also wieder vor einer großen Aufgabe gestanden. Nach 3 ca. Monaten Verbannung der gröbsten Essensunsitten und dem damit einhergehenden "Gewichtsgewinns" kaufte ich mir ein einfaches Rennrad. Damit begann eine sehr schöne Beziehung zum Radsport, die nun schon seit mehr als 3 Jahrzehnten in unterschiedlichen Intensitäten und Umfängen mein Leben bereichert.

Die nächste Stufe war der Besuch eines Fitnessbetriebes in den Wintermonaten als Ergänzung zum Rad fahren. Und um von allen guten Dingen 3 Stück zu haben, fand ich auch noch Gefallen am Laufsport ( nicht schnell und weit, aber jedes Jahr zu den jeweiligen Lebensumständen ein passendes Quantum ).

Mit dieser Troika halte ich mich seither recht passabel in der Senk-/+Waagrechten und fühle mich gesund für meine 68 Lenze.

Nach diesem langen Ausflug in die Frühzeit meines Daseins komme ich jetzt endlich zum "Titel"-Thema. Die "Polar Ignite" begleitet meine Liebste und mich seit einem 3/4 Jahr bei jedem Training und dokumentiert während unseres Schlafs die vielen, zuerst unheimlich scheinenden Vorgänge in unserer vermeintlichen "Nachtruhe". Nix da Ruhe > da wechseln "Leicht-Tief-REM" Schlafphasen in wilder Abwechslung und unerklärlicher Dauer.

Dazwischen finden sich kurze Unterbrechungen, die man gar nicht wahrnimmt. Ein buntes Programm ( Regie: Geist +Körper ) das ab Einschlafmoment bis zum Aufwachen im Unbewussten abläuft. Morgens in der Zusammenfassung kann das ein erstes High-Light sein, wenn beide Pfeile grün sind und im Idealfall nach oben weisen. Sind sie orange oder sogar rot, gab es Dysbalancen in der Nachtruhe.

Zusammen mit den sehr guten Erklärungen von Polar lernt man von Tag zu Tag diese bislang unbekannten "Programminhalte" der Nachtstunden besser zu deuten und kann damit auch Zusammenhänge mit den Tagesbefindlichkeiten herstellen. Die verschiedenen Aufzeichnungen in den 2 Modulen "ANS-Status" und "Schlafstatus" sind die Basis für die Analyse der Nachtruhe.

Polar ist ja bekanntlich schon sehr lange stark in der Sport-Leistungsdiagnostik tätig. Mit ihrer Software in diesen Geräten kann Polar mit den wichtigsten Erkenntnissen der modernen Schlafforschung den interessierten Sportsfreunden ein zusätzliches Wissen rund um das Wunder "Mensch" anbieten.

Danke fürs Lesen ~ mit sportlichen Grüßen
Rudolf

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Galaxie hat geschrieben: Polar ist ja bekanntlich schon sehr lange stark in der Sport-Leistungsdiagnostik tätig. Mit ihrer Software in diesen Geräten kann Polar mit den wichtigsten Erkenntnissen der modernen Schlafforschung den interessierten Sportsfreunden ein zusätzliches Wissen rund um das Wunder "Mensch" anbieten.
Eine Frage, warst du schon einmal in einem Schlaflabor?
Wenn eine Schlafanalyse so einfach am Handgelenk ablesbar ist, warum dann die teure und aufwendige Diagnostikapperatur in den Schlaflaboren?

Weiterhin einen guten Schlaf :hallo:
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Lass dich nicht von den alten Forengeistern hier nerven - ist ein interessantes Thema!

Wie sieht denn so eine Schlafanalyse aus, möchtest du hier 2 Beispiele einer "guten" und einer "schlechten" Nacht posten und anschließend diskutieren wir über die Ergebnisse? :)
stay hungry - stay foolish :liebe:

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@ klnonni > wir waren noch in keinem Schlaflabor, weil bis dato keine Notwendigkeit besteht.

Ich bin überzeugt, dass ein Schlaflabor bei einer medizinischen Indikation deutlich aufwändiger und komplexer arbeitet. Da diese Patienten ja unter konkreten Schlafstörungen leiden und der Arzt diesen Menschenn konkrete Hilfe anbieten will.

Es wäre nicht zu verantworten, wenn man als sich gesund fühlender Mensch einem Patienten einen Untersuchungsplatz wegnimmt.

Zu deiner Frage: Das Grundkonzept der Schlafanalyse von Polar stimmt sicher mit jenem vom Schlaflabor überein. Es ist jedoch sicherlich nicht so umfassend und ausgefuchst, da gebe ich dir Recht.

Auch Menschen mit einem durchaus befriedigendem Schlaf zeigt es auf, wie viele Rädchen jede Nacht richtig ineinander greifen müssen.

Es ist eine, auch für med. Laien verständliche Wissenserweiterung zu den Schlafphasen.

Mit sportlichen Grüßen
Rudolf

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"Fundamentales Versagen

Und was ist mit den Schlaftrackern? Ich erzähle Ingo Fietze von den Ergebnissen. Er schüttelt den Kopf. "Schlaftracker sind ungenau", sagt er. Sie könnten mit den Bewegungssensoren nur die Zeit aufzeichnen, die jemand im Bett verbringe, und die Schlafzeit, nicht aber die Schlafphasen. "Wenn Sie ruhig im Bett liegen, wie soll der Tracker denn wissen, in welchem Schlafstadium Sie sind?"

In wissenschaftlichen Untersuchungen von Schlaftrackern zeigt sich dieses Problem besonders deutlich. Die digitalen Geräte liegen zwar oft richtig, wenn sie erkennen sollen, ob jemand schläft. Sie können aber nur schlecht erkennen, ob jemand wach ist (zum Beispiel Sleep: Meltzer et al., 2012; Chronobiology International: de Zambotti, 2015). Das mag widersprüchlich klingen, es sind aber zwei unterschiedliche Fragestellungen. Im Prinzip kann man sagen: Die Tracker erkennen gut, wenn jemand bewegungslos im Bett liegt. Und da man relativ häufig bewegungslos ist, wenn man schläft, erzielen sie da gute Werte. Wacht jemand dann aber auf und bewegt sich nicht, merken sie das nicht."

Schlimmer noch: Sie suggerieren Menschen möglicherweise, dass sie gut schlafen, obwohl das nicht so ist. So wie in meinem Test. Das ist problematisch, weil sich Schlafgestörte dann wahrscheinlich keine Hilfe holen. Dabei leiden viele Menschen hierzulande unter Ein- oder Durchschlafstörungen (Bundesgesundheitsblatt: Schlack et al., 2013). Fietze gibt außerdem zu bedenken: Wer ernsthaft Schlafprobleme habe, für den sei es nicht ratsam, ständig auf einen Tracker zu gucken. "Ein Schlafgestörter darf auf keinen Fall jede Nacht messen, denn das kann in Stress ausarten." Das sei kontraproduktiv. Man müsse dem Schlaf gegenüber gelassen sein. "

https://www.zeit.de/digital/mobil/2019- ... berwachung
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Galaxie hat geschrieben: Es ist eine, auch für med. Laien verständliche Wissenserweiterung zu den Schlafphasen.
Das ist Quatsch.
Die Uhr misst den Puls und registriert die Bewegungen im Schlaf.
Aufgrund der Hf. und der Bewegung kann die Uhr erkennen
1. Ist jemand entspannt
2. Ist jemand bewegungslos oder unruhig.

Aus den Daten kann die man seine Schlüsse ziehen.
Diese Schlüsse müssen aber nicht stimmen.
Nicht jeder Traum geht mit einer Erhöhung des Ruhepulses daher und auch Bewegungen wärend eines Traumes sind nicht zwingend, woher soll die Uhr also mit Sicherheit wissen ob man im Tiefschlaf ist oder in einer Traumphase?
Genauso wenn man völlig entspannt im Bett liegt und sich auf etwas konzentriert, zum Beispiel auf das Vogelgezwitscher vorm Fenster.
Der Puls geht runter, man entspannt ist regungslos und die Uhr wird Dir erzählen Du warst in einer Tiefschlafphase.
Das wäre nicht weiter tragisch wenn man Entspannung und Tiefschlaf verwechselt, wenn es nur um das Entspannen gehen würde.
Aber Tiefschlaf ist mehr als völlige Entspannung.
In der Tiefschlafphase geschehen im Körper wichtige regenerative Abläufe die nicht durch eine einfache Entspannungphase ersetzt werden können.
Fehlen längerfristig ausreichende Tiefschlafphasen können schwere gesundheitliche Folgen eintreten, die durch keine noch so lange Entspannungsphase ausserhalb des Tiefschlafes ausgeglichen werden können.
bones hat geschrieben: Im Prinzip kann man sagen: Die Tracker erkennen gut, wenn jemand bewegungslos im Bett liegt. Und da man relativ häufig bewegungslos ist, wenn man schläft, erzielen sie da gute Werte. Wacht jemand dann aber auf und bewegt sich nicht, merken sie das nicht."

Schlimmer noch: Sie suggerieren Menschen möglicherweise, dass sie gut schlafen, obwohl das nicht so ist. So wie in meinem Test. Das ist problematisch, weil sich Schlafgestörte dann wahrscheinlich keine Hilfe holen. Dabei leiden viele Menschen hierzulande unter Ein- oder Durchschlafstörungen (Bundesgesundheitsblatt: Schlack et al., 2013). Fietze gibt außerdem zu bedenken: Wer ernsthaft Schlafprobleme habe, für den sei es nicht ratsam, ständig auf einen Tracker zu gucken. "Ein Schlafgestörter darf auf keinen Fall jede Nacht messen, denn das kann in Stress ausarten." Das sei kontraproduktiv. Man müsse dem Schlaf gegenüber gelassen sein. "

https://www.zeit.de/digital/mobil/2019- ... berwachung
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Genauso ist es, wer sich ständig unausgeschlafen fühlt, darf sich nicht auf einem Tracker verlassen.
Wer nur ein Überblick haben möchte ob er sich auf Dauer genug Zeit für den Schlaf nimmt, für den kann es eine Hilfe sein sich zu überprüfen.
Aber einen wissenschaftlichen Anspruch würde ich jedem Tracker absprechen.
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Die Marketingleute bei Polar sind echt ihr Geld wert. :daumen: Wenn deren Chefs hier ins Forum schauen, gibs ne Extraprämie.

Falls der TE selbst bei Polar arbeitet, dann muss er aber noch etwas üben! :D

Gruss Tommi

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Ich verstehe nicht, wie man den "Uhrenbauern", egal, ob die nun Polar, Garmin, Suunto oder sonstwie heißen, so auf den Leim gehen kann.

Wenn ich das Bedürfnis verspüre, meinen Nachtschlaf hinsichtlich Quantität und Qualität zu analysieren, dann spüre ich nach dem Aufstehen in mich rein. Wenn ich von selbst aufwache, war's genug. Wenn ich geweckt werde, mich aber frisch fühle, war's auch genug. Die Qualität kann eingeschränkt gewesen sein, das merke ich daran, wenn ich vielleicht mit Kopfschmerzen aufwache (höchst selten) oder sonstwie "irritiert" (auch selten). Das "irritiert" kann ich nicht näher erläutern. Es ist die Summe von "die Nacht war nicht so toll". Aber wie gesagt höchst selten.

Schliefe ich nicht meist wie ein Murmeltier (was definitiv am Sport liegt), hätte gar Schlafstörungen, dann stellte ich mich einem Arzt vor. Ich käme sicher nicht auf die seltsame Idee mein nächtliches Wohl und Wehe von einem Herzfrequenzmessgerät beziehen zu wollen.
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hallo Rudolf,

ja, ich verstehe es ja - du willst vermutlich eher nicht Sinn und Unsinn der Amateur-Schlafanalyse debattieren, sondern suchst Gleichgesinnte, mit denen du dich über eure Messungen auslassen kannst. Deshalb nur eine Frage. Nehmen wir an, die Polar-Geräte sind so toll, wie du ihnen nachsagst (dann war meine sauteure V800 wohl ein Montagsprodukt). Wenn du morgens aufwachst und das Gefühl hast, Bäume ausreißen zu können und Helden zeugen zu wollen - lässt du dir dieses geile Gefühl dann von einer doofen Uhr, die dir das Gegenteil weismachen will, vermiesen? Oder andersrum: Wenn du aufwachst mit 'nem Kopp wie 'n Mülleimer und sich deine drei linken Füße vehement streiten, wer von ihnen zuerst aufstehen darf - tröstet es dich, wenn die Uhr dich dann lobt "Hattu fein demacht, ganz toll supi Heia Heia"? (Genauso albern kommt es mir vor, wenn meine V800 jeden noch so beschi**enen Lauf mit eine "exzellent" bewertet, nur weil ich trotzdem noch besser war, als andere völlig untrainierte 70jährige). Ich befürchte, wenn man sich in Polars Schlafanalyse reinsteigert, macht man sich schnell noch viel verrückter, als viele hier schon das mit der Pulsmessung beim Laufen tun.

Ich hatte kürzlich eine interessante Diskussion mit meinem Kardiologen, wollte bei einem Check-Up mal kurz eine Besonderheit in meiner HF-Aufzeichnung der V800 mit ihm diskutieren. Der lachte nur und sagte, es sei gar nicht so leicht, selbst mit seinem teuren Equipment verlässliche Aufzeichnungen zu sammeln. Auch da müsse er ständig die Ergebnisse kontrollieren und unbrauchbare Abschnitte von Hand rauswerfen. Und da ging's bloß um ein simples EKG. Und wenn ich dann sehe, wie die Buben von Polar es schaffen, Pacemessungen zu programmieren, wo der ausgeworfene Mittelwert über ein Intervall weit - sehr weit ! - außerhalb der gleichfalls angezeigten min/max-Werte liegen, dann mag sich die Begeisterung über diese Truppe, die du dir offenbar bewahren konntest, bei mir einfach nicht einstellen.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Danke für eure Beiträge. Sie zeigen mir grosso modo und ungeschminkt alle Möglichkeiten und Grenzen eines Forum-Beitrages auf. Gruß vom Rudolf.

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Galaxie hat geschrieben:Danke für eure Beiträge. Sie zeigen mir grosso modo und ungeschminkt alle Möglichkeiten und Grenzen eines Forum-Beitrages auf. Gruß vom Rudolf.
Ja, das Forum stößt bei Antworten auf diverse Anfragen an seine Grenzen. Das liegt oft - wie auch in diesem Fall - aber nicht an den bemühten Foris, sondern an den Postings selbst.

Gruß vom Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h
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