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Depressionen

Depressionen

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Hallo zusammen, ich bin neu hier im Forum,..Laufe seit 2 Jahren begeistert. Ich leide unter schweren Depressionen, an sich sollte das Laufen ja sehr hilfreich sein... Mittlerweile 3x Halbmarathon gelaufen. Leider bin ich nach jedem Halbmarathon depressiv geworden. Bei allen 3 innerhalb der nächsten 4 bis 6 Stunden. Ich vermute es kommt daher, dass der Stoffwechsel hochgefahren wird und die Medikamente schneller abgebaut werden. Kennt das jemand von euch? Oder schon mal ähnliche Probleme gehabt?
LG und Danke Caro

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Bist du deine HM im Training oder im WK gelaufen.
Wenn es Wettkämpfe waren, könnten die Abstürze auch einfach das Ergebnis des Zielerreichens gewesen sein.
Da fällt man in ein Loch - es ist vorbei.

Ansonsten hat bei mir das Laufen die AD ersetzen können, aber ich muss dran bleiben, sonst wirds trüb
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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Das wird bei dir nicht viel anders sein, als bei vielen anderen Läufern auch. Ein Halbmarathon ist ja nicht nur laufen an sich. Das ist was Besonders und ein Wettkampf und man läuft mit vielen Gleichgesinnten. Das wirkt sich auch besonders aufs Gemüt aus. Hinzu kommen, beim einen mehr, beim anderen weniger, so genannte Glückshormone. Und nach dem Zieleinlauf ist alles vorbei. Wie Aschermittwoch. Der Hormonspiegel sinkt wieder. Auch geistig gesunde Läufer fallen da mitunter in ein Loch. Ist also so unnormal nicht.

Hast du mit deinem Arzt darüber gesprochen?

Und du schrubst nichts darüber, wie sich die Lauferei sonst auf deine psychische Verfassung auswirkt. Vielleicht ist Wettkampflaufen nichts für dich?

Gruss Tommi

4
Grundsätzlich ist laufen eine sehr gute Sache und auch erwiesen hilfreich bei Depressionen. (war thema meiner Doktorarbeit).

Mir ist jetzt keine Stoffwechsel-Erklärung dafür bekannt oder einleuchtend, ich denke es könnte eher so sein, dass das Phänomen, dass man nach der Erreichung eines Zieles in ein Loch fällt, bei dir aufgrund der psychischen Vorerkrankung stärker ausgeprägt ist. In milden Formen kennen das sicher alle Leute.

Ich will dich unbedingt ermuntern, beim Laufen dran zu bleiben, das hat so viele Vorteile!
Wenn du das nach den Wettkämpfen kennst, vielleicht kannst du dir schon vorher eine Strategie überlegen oder mit deinem Therapeuten (hast du einen?) besprechen.

Es kann auch sein, dass allein schon die Tatsache, dass du um dieses Phänomen weißt, es weniger schlimm macht, da erwartbar.
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5
Hi Caro,

grundsätzlich kann ich mich den Worten meiner Vorschreiberinnen nur anschließen und dich ermuntern, trotz dieser "Post-Wettkampf-Depression" (wie lange hält die eigentlich an? Wie äußert sie sich, als Stimmungs- und Antriebstief oder auch durch weitere Symptome?) am Laufen dranzubleiben - ggf. tut es dir besser, auf Wettkämpfe zu verzichten, aber vielleicht kannst du auch lernen anders mit den Folgen umzugehen. Laufen ist auf jeden Fall bei vielen Menschen ein exzellentes Mittel gegen Depressionen, allein oder in schwereren Fällen unterstützend zu anderen Behandlungsmaßnahmen.

Beim Googeln zur Frage, welche Erklärungen es gibt, war ich nicht sonderlich erfolgreich, wissenschaftliche Studien scheinen noch zu fehlen. Gefunden habe ich den folgenden Artikel, vielleicht passt der ganz gut auf dein Erleben: https://www.fitforlife.ch/artikel/postb ... gssyndrom/ Du bist jedenfalls nicht allein!

Alles Gute, vG
kobold

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Oh je. Depressionen sind echt mies. Ich hatte in meinem Leben schon oft damit zu kämpfen. Aber es waren immer recht leichte Depressionen. Nie so richtig schwer. Zum Glück. Seit 2-3 Jahren habe ich es kaum noch bzw. immer seltener. Ich habe meine Ernährung umgestellt. Mehr Eiweiß, mehr Vitamine, mehr Mineralstoffe und gesunde Fette. Das hat mir geholfen.

Speziell habe ich eine zeit-lang Tryptophan eingenommen. Das ist die Vorstufe von Serotonin, dem Glückshormon und konnte schon in Studien belegen, dass es bei Depressionen hilft (https://naturaldoping.de/depression-ueb ... ekaempfen/). Mir hats gut getan bzw. manchmal habe ich erst zu spät gemerckt, dass ich wieder in eine kleine Depri-Phase rein rutsche. Sobald ich es merkte, konnte ich mit Tryptophan dagegen steuern. Für mich optimal, hilft aber sicher nicht jedem und wie gesagt, ich hatte auch nur eher leichte bis mittlere depressive Phasen. Hat aber besser geholfen als Anti-Depressiva oder Psychotherapie. ;)
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