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Geschwollener Tibialis Posterior Muskel

Geschwollener Tibialis Posterior Muskel

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Hallo,

mein Freund wurde von über einem Jahr am Knöchel operiert - Nabengewebe entfernt. Er hat seinen Reha-Plan zu 100% eingehalten, die Thematik konnte erfolgreich behoben werden und im Dezember wieder langsam mit dem Laufen begonnen. Im Januar war es dann wieder vorbei mit Laufen. Es entwickelte sich eine Schwellung von der Ferse hoch in die Wade.

Folgendes wurde schon unternommen:
- Achillessehne ist gesund
- MRT unauffällig
- Konservativ seit 3 Monaten beim Physio in Behandlung
- Kein Laufen, ab und zu am Bike
- Stromwellen, Dry-Needling etc.
- Einlagen
- Kayano-Läufer
- Hitzebehandlung

Eine Ärztin meinte es sei MTSS (Shin Splint). Die Therapie dazu hat er aber auch schon hinter sich gebracht.

Hier ein Bild:
Eine Freundin hatte noch den Einwurf es könnte ein Überlastungsödem sein.

Kann noch jemand seine Erfahrung mit uns teilen?

Vielen Dank.

LG Julia

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1. Schienbeinkantensyndrom (Shint Splint) kann dem Namen nach nur an der Schienbeinkante sein. Und ist auch eher eine Ansatz- und Knochenhautentzündung.

2. Keinerlei Angaben über die Art und den Umfang des vorherigen Trainings.

3. Keinerlei Angabe über die Art und Weise, wie Trainingsmäßig auf die Verletzung reagiert wurde.

Gruss Tommi

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Genau wichtig ist zu erfahren. Inwieweit das Trainingsvolumen und Intensität war. Da könnte man etwas Rück-schlüssiger Ergebnisse finden. Der Tibialis Posterior wird vom Nerv "Nervus Tibialis" innerviert. Wichtig wäre mal zu schauen ob der Nerv irgendwo verklept ist beziehungsweise nicht optimal über die Strukturen gleitet. Ich bin selber Therapeut und kann Dir nur sagen das 80% aller Physios keinen Plan haben was die eigentlich machen. So nervig es ist geh doch auch mal zu einem anderen. bzw. suche nach einem Sportspezi. Auch wenn es was Kostet. Die die wirklich was drauf haben, machen sowieso nur für Selbstzahler oder Privatrezept ;)

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Hallo,

vielen Dank für Eure Rückmeldungen!

1. Der Einstieg im Dezember waren am Stück maximal um die 5 km im langsamen Tempo und in Abstimmung mit dem Physio. Vor der Sprungelenksverletzung 2017 ist mein Freund regelmässig am Berg Trailrunning gewesen und hatte daher schon eine ausgeprägte Wadenmuskulatur.

2. Konservativ wurde an der Wade (Dehnung sowie Stärkung) sowie an der Hüfte gearbeitet. Laufen ist noch gar kein Thema , da der Aufprall zu schmerzhaft ist.
Auch gezielte Massagen sowie Triggerpunktbehandlungen wurden durchgeführt.

Vielen Dank.

Beste Grüsse,
Julia

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Hallo Julia,

aus der Ferne und ohne geprüften medizinischen Sachverstand muss jeder Rat, der auf eine weiterführende Diagnose oder Therapie hinausläuft fehlgehen. Verstärkt durch den Sachverhalt, dass es hier nicht um dich geht, sondern um deinen Freund. Ein Sachverhalt aus zweiter Hand sozusagen. Selbstverständlich verbiete ich mir in dieser Hinsicht jede Einlassung.

Was mir jedoch auffiel, ist die Parallele zum Wiedereinstiegsszenario, das meine Frau erlebte. Nach einer Verletzung am Fuß, die ihr 15 Monate nicht erlaubte zu laufen und einer Fuß-OP dann drei Monate vor Wiederbeginn, stellten sich relativ bald als Folge der ersten vorsichtigen "Läufe" Schmerzen am Sehnenapparat eines Knies ein. Die Parallele: OP am Fuß, danach sicher über viele Wochen Schonhaltung, Gehen lernen, schlussendlich wieder erste Läufe und nach rel. kurzer Zeit entzündliches Geschehen an einem anderen, als dem operierten Ort. Nach Auskunft unseres Sportarztes war hier die Schonhaltung vor der OP (wegen Schmerzen) und nach der OP (um die Heilung nicht zu gefährden) ursächlich. Dadurch schleiften sich Ungleichgewichte im Bewegungsapparat ein, die trotz sehr geringer anfänglicher Belastung alsbald zu Beschwerden führten.

Ich könnte mir vorstellen, dass deinem Freund dasselbe widerfuhr. Auch meine Frau hatte eine "Karriere" als Läuferin hinter sich, bis hin zu mehrmaligem Marathon, bevor die Verletzung ihr das Laufen unmöglich machte. Unser Sportarzt verordnete ihr eine neuerliche Laufpause bis die Beschwerden vollständig abgeklungen waren, versorgte sie darüber hinaus mit Anweisungen zu Dehnübungen und Umschlägen mit Retterspitz. Nach zwei Wochen Pause begann sie wieder mit dem Laufen - hypervorsichtig (wechselweises Laufen und Gehen) - und nun nach weiteren sechs Wochen ist sie bei zügigen 6 km Strecke angekommen. Nach dem erneuten Wiederbeginn meckerte die Sehne am Knie noch ein paarmal leicht. Nun schweigt sie. Es sieht gut aus.

Dein Freund sollte pausieren bis keinerlei Schmerz mehr zu spüren ist. Und dann erst einmal vergessen, dass er Läufer ist. Ist er nämlich nicht mehr. Er ist blutiger Laufanfänger und noch "ärmer dran" als ein Laufanfänger, weil er weiß wie es ist zu laufen, aber nicht so laufen darf, wie er es vielleicht könnte. Er soll sich dazu zwingen mit straffem Gehen zu beginnen, in späteren Einheiten wechselweise Laufen und Gehen und absolut nichts überstürzen. Es ist egal wie lange es dauert bis er wieder in den Leistungsbereich vordringt, in dem er einst unterwegs war. Völlig egal! Was zählt ist einzig, dass er seine Beschwerden überwindet und das geht nur mit Geduld.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hallo,

ich wollte ein kurzes Update zum Fall geben. Es wurde nun das sehr seltene Symptom des doppelten Muskels festgestellt.
Sprich mein Partner verfügt über zwei Soleus Muskeln in einer Wade, welche sich unglücklicherweise beide durch die Therapie auftrainiert haben. Dadurch entstand ein "Platzmangel" in der Wade. Es wird gerade versucht den Muskel abzuschwächen durch 100% Entlastung. Sollte dies nicht erfolgreich sein, wird der doppelte Muskel entnommen.

LG Julia
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