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Hysterektomie, total Op - nie wieder laufen?

Hysterektomie, total Op - nie wieder laufen?

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Hallo Mädels,
Ich hatte vor zwei Wochen eine OP und bin seitdem meine Gebärmutter inklusive Gebärmutterhals los.
Was mich jetzt eh schon seelisch fertig macht, da meine Familienplanung noch nicht fertig war.
Im Kh meinte der Arzt 6 Wochen Sportverbot.
Heute bei der Abschlussuntersuchung meinte mein Frauenarzt 6 Wochen keinen Sport und dann sollten Sie halt nicht gerade laufen gehen.. Ich bin fast vom Stuhl gekippt...
Der Frauenarzt meinte mindestens ein halbes Jahr nicht laufen, Radfahren sei doch auch schön.
Er erklärte mir das ich mir am besten einen anderen Sport suchen sollte, da weil der Hals auch entfernt wurde meine komplette Stabilität fehlt.
Ich bin völlig fertig, mit 34 das ganze restliche Leben auf den tollsten Sport der Welt zu verzichten... Das verpackt mein Kopf nicht.
Dazu kommt das bisher alle Ärzte super begeistert waren von meinem stabilen und festen Beckenboden. Ich habe ca 20 Jahre Gerätturnen gemacht und dadurch vermutlich unbewusst den Beckenboden gestärkt und jetzt soll ich weder laufen, noch Seilsprinen, noch auf ein Trampolin - nie mehr.. Das kann doch nicht sein..

Gibt es hier vllt eine Leidensgenossin, die läuft und läuft auch ohne Gebärmutter und ohne Gebärmutterhals?

Vielen Dank für Eure Antworten

LG Weisle

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Was hat das Fehlen des Gebärmutterhalses mit der Stabilität beim Laufen zu tun? Wir Männer hatten noch nie einen Gebärmutterhals. :wink: Der Frauenarzt mag ja Ahnung von seinem Spezialgebiet haben, ich rate dir, frag mal lieber einen Sportarzt.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Vielleicht ist das auch noch ein Frauenarzt, der in der 60er Jahren sein Fach gelernt hat:

https://www.spiegel.de/geschichte/boston-marathon-1967-wie-kathrine-switzer-sportgeschichte-schrieb-a-1142856.html
Damals vertraten Sportfunktionäre geschlossen die Auffassung, Frauen seien zu einem Marathon körperlich nicht imstande. Ihnen könne "beim Laufen die Gebärmutter herausfallen" - von solchen Mythen berichtet Switzer. Deshalb war ihnen eine maximale Wettkampfstrecke von 2,4 Kilometern erlaubt.
Ohne Gebärmutter können Frauen logischerweise nicht laufen. :prof:
VG Frank
5km - 19:38 (2009) ~ 10km - 40:02 (2011) ~ 15km - 61:07 (2010) ~ 10M - 67:37 (2009) ~ HM - 1:29:01 (2008) ~ M - 3:14:29 (2012)
Nächster Wettkampf: TBD

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*Frank* hat geschrieben:Ohne Gebärmutter können Frauen logischerweise nicht laufen. :prof:
Falsche Schlussfolgerung. Ist die Gebährmutter nicht mehr vorhanden, kann diese auch nicht mehr rausfallen :D
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Ich laufe ohne Gebärmutter seit 12 Jahren ohne Probleme.
Die längste Strecke war dabei 28km.
Allerdings wurde der Gebärmutterhals nicht entfernt.
Ob das einen Unterschied macht, kann ich dir leider nicht sagen.
Aber ich würde an deiner Stelle mit diesen Aussagen auch nicht zufrieden sein,
und lieber einen (oder mehrere) Sportarzt, bevorzugt eine Frau, um eine zweite Meinung bitten.

Liebe Grüße von Simone

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dicke_Wade hat geschrieben:Was hat das Fehlen des Gebärmutterhalses mit der Stabilität beim Laufen zu tun?
Ich nehme mal an, dass es um die Stabilität der inneren Organe geht. Durch das fehlen der Gebärmutter ist ja erst einmal eine Lücke entstanden und es fehlen auch paar Bänder der "Zuggurtung". Jedenfalls glaube ich, dass solche Kommentare ihr nichts bringen. Ich würde mich jedenfalls durch solche Aussagen am anderen Ende der Leitung nicht besser fühlen... Also eher uncool...

In meinem Sportkurs war mal einer, dessen Organe atypisch angeordnet waren und der durfte auch nicht alles im Unterricht mitmachen...

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Wiedehopf hat geschrieben: In meinem Sportkurs war mal einer, dessen Organe atypisch angeordnet waren und der durfte auch nicht alles im Unterricht mitmachen...
Nun ja....
Wiedehopf hat geschrieben:Jedenfalls glaube ich, dass solche Kommentare ihr nichts bringen. Ich würde mich jedenfalls durch solche Aussagen am anderen Ende der Leitung nicht besser fühlen... Also eher uncool...
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Dachbapp hat geschrieben: Aber ich würde an deiner Stelle mit diesen Aussagen auch nicht zufrieden sein,
und lieber einen (oder mehrere) Sportarzt, bevorzugt eine Frau, um eine zweite Meinung bitten.
Das ist mMn das angemessene Vorgehen, so würde zumindest ich das auch anpacken. Ratschläge und Erfahrungsberichte von anderen Betroffenen sind leider nur bedingt hilfreich, weil niemand deine Befunde kennt. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass deine behandelnde Ärztin wenig mit Sport am Hut hat und zu übergroßer Vorsicht neigt. Aber ich würde mir keine Bewertung anmaßen und denke, ohne zweite ärztliche Einschätzung kommst du nicht aus.

Alles Gute
Kobold!

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Weisle hat geschrieben:Ich bin völlig fertig, mit 34 das ganze restliche Leben auf den tollsten Sport der Welt zu verzichten... ... und jetzt soll ich weder laufen, noch Seilsprinen, noch auf ein Trampolin - nie mehr.. Das kann doch nicht sein..
Hallo Weisle,

du besitzt mit 34 Jahren genügend Lebenserfahrung, um einem Nie-wieder mit den angebrachten Zweifeln begegnen zu können. Natürlich hat dich die Aussage des Arztes erschreckt. Es ist nicht jemand anders, dem Lauf und Sprung "untersagt" wurden, es betrifft dich selbst. Du wirst dazu jedoch Abstand gewinnen in der nun verordneten Zwangspause als Rekonvaleszentin und damit auch emotionale Souveränität zurück erlangen. Es ist doch so: Ein Arzt wird seinem Patienten im Rahmen seines ärztlichen Erfahrungshorizontes und seines Wissens raten. Beides - Erfahrung und Wissen - müssen dabei nicht zwangsläufig dem entsprechen, was "State of the Art" im Jahre 2020 ist. Will heißen: Andere Ärzte bewerten deine Krankheitsgeschichte samt OP und die verbleibenden bzw. wiedererlangbaren Sportmöglichkeiten womöglich ganz anders. Zudem unterliegen Medizin und mit ihr Nachsorge nach Operationen rasanten Entwicklungen. Vielleicht ist der Doc nicht auf dem neuesten Stand?

Zwei Beispiele aus meiner "Karriere als Patient" sollen verdeutlichen, was ich meine. Ich gebe vorab ausdrücklich zu Protokoll, dass man die zugrunde liegenden Krankheitsgeschichten natürlich nicht mit deiner vergleichen kann. Es geht mir nur um die den Beispielen innewohnende "Moral aus der Geschicht'". Beispiel 1 - zum Erfahrungshorizont - betrifft meine Achillessehne: Als ich 2002 mit den ersten Marathons begann, entzündeten sich bei A-Sehnen. Unterschiedlich schwer. Die Schlimmere von beiden ließ ich untersuchen. Man zog ärztlicherseits alle Register bis hin zum MRT. Ergebnis: Irreparable Schädigungen, Narbengewebe in den Sehnen, an dem sich Entzündungen immer wieder festmachen können. Die Schäden stammen nicht vom Laufen, sondern von Jugendsünden, ev. beim Fußballspiel. Der Oberarzt, der mich damals behandelte - und dessen Fähigkeiten über jeden Verdacht erhaben waren! - meinte, dass die A-Sehne irgendwann reißen würde, wenn ich das nicht operieren lasse. Ich nahm mir eine Bedenkzeit über eine Laufsaison. Die Beschwerden ließen in dieser Saison nach, bis sie irgendwann kaum noch wahrnehmbar waren. Dafür gibt es gute Gründe, die hier nichts zur Sache tun. Nach jedem Lauf kann ich Beschwerden durch Druck auf die Sehne provozieren. Ohne diesen Druck ist sie meist unauffällig. Ab und zu meldeten sich die Beschwerden wieder, ich konnte sie jedoch jedes Mal konventionell befrieden. So sehr ich von der Richtigkeit der Aussage "die Sehne wird ohne OP irgendwan reißen" beeindruckt und überzeugt war, so bockfalsch war sie in der Sache. Etliche Jahre später, nach nunmehr 266 Marathons und Ultras, davon einige Ultras über mehr als 20 oder gar 30 Stunden und 200 km tut sie immer noch mehr oder weniger klaglos ihren Dienst. Natürlich habe ich mir immer wieder Gedanken darüber gemacht, wie der Arzt zu dieser Aussage kommen konnte ... 1. Sein Erfahrungshorizont ließ ihn diese dramatische Einschätzung ausprechen. 2. Nicht jeder Körper ist gleich robust - oder soll ich sagen: gleich wenig robust. Meiner ist offensichtlich orthopädisch um einiges robuster als der Durchschnitt.

Beispiel 2 zum "State of the Art": Vor einigen Monaten wechselte ich meinen Zahnarzt. Ich zweifelte an meinem früheren Zahnarzt, weil ich mich anlässlich des Verlustes eines Zahns und dessen Ersatz (oder nicht) nicht ausreichend beraten fühlte. Es ging nicht (!!!) um Fähigkeiten und Wissen meines früheren Zahnarztes (ca. 60jährig), noch um dessen "Equipment" oder die Praxisführung. Ich war in all den Jahren mit all dem überaus zufrieden. Nach dem Wechsel machte ich anlässlich mehrerer Besuche und Behandlungen in der neuen Praxis immer größere Augen und staunte Bauklötze, was die dortigen technischen Möglichkeiten anbelangt und auch hinsichtlich der Behandlungsmethoden. Zuletzt fiel ich einer vergleichsweise jungen Zahnärztin in die Hände, weil mein Zahnarzt erkrankt war. Ich benutze diese Formulierung bewusst "in die Hände fallen", weil sie meine Gefühl wiedergibt, die ich empfand. Nur hatte ich keine Alternative, da Zahnschmerzen. Kurzum: Die nötige Wurzelbehandlung war knallhart für mich aber sehr erfolgreich. Und am Ende war ich von der Dame mehr als nur begeistert! Der Hammer aber kam en passant als wir über einen anderen, vor Jahrzehnten schon wurzelbehandelten Zahn sprachen und sie mir die (potenziellen) Möglichkeiten aufzählte, wie der behandelt werden könnte, wenn die minimale, wahrscheinlich seit Jahrzehnten bestehende Entzündung an der Wurzel (als schwacher Schatten auf einem Röntgenbild zu sehen) dereinst aufflammen sollte. Als eine Alternative hörte ich (salopp von mir formuliert) "Deckel ab, alte Wurzelkanalfüllung entfernen, nacharbeiten, neu füllen". Eine Alternative, die mein vormaliger Zahnarzt nie auch nur mit einem Wort erwähnt hatte. Ihm galt ein wurzelbehandelter Zahn als "austherapiert" (Wurzelresektion hat eine geringe Erfolgswahrscheinlichkeit, würde ich ohnehin nie zustimmen). Ich stelle nun ohne Schuldvorwurf an meinen vormaligen Zahnarzt fest: Offensichtlich hat sich die Zahnmedizin weiterentwickelt, doch nicht alle Zahnarztpraxen oder Zahnärzte haben diese Entwicklung zur Gänze mitgemacht.

Wie gesagt: Die Fälle sind medizinisch nicht auf deinen übertragbar. Sie zeigen aber, wo deine Zweifel hinsichtlich der dir vorausgesagten sportlichen Einschränkungen ansetzen sollten. Es führt kein Weg an einer zweiten und sogar dritten Facharztmeinung vorbei. Und selbst wenn die eher skeptisch hinsichtlich läuferischer Aktivitäten ausfallen sollte, solltest du dich über die schlimmstmöglichen Konsequenzen im Falle eines "Zuwiderhandelns" informieren lassen. Vielleicht gibt es Spielräume, um auszutesten, was noch geht. Vorsichtig, behutsam, mit Augenmaß.

Auf keinen Fall aber würde ich die Meinung eines Arztes als gottgegeben akzeptieren und aufs Laufen ohne innere Gegenwehr verzichten!

Alles Gute für dich

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Dem schließe ich mich als Ärztin, die aber zu wenig Ahnung von Gynäkologie hat um dieses Problem im speziellen zu beurteilen, an: endgültig niemals würde ich nie sagen. Damit würde ich mich als Arzt und als Sportler nicht zufrieden geben. Es gibt immer wieder Patienten die etwas schaffen, das erstmal ausgeschlossen scheint. Eben las ich von einer Läuferin mit einer transplantierten Lunge. Es gibt gute Ironman-Finisher mit Herzschrittmacher. Da haben bestimmt auch erst mehrere Ärzte gesagt: geht nicht!
Es kommt darauf an, wie konsequent, dauerhaft und achtsam jemand an sich arbeitet und Unterstützung von guten Fachleuten sucht.
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Danke euch.
Ich habe mittlerweile in dem Kh nachgefragt in dem ich operiert wurde. Die Ärztin meinte das ich sehr wohl jeglichen Sport wieder machen kann. Die 6 bis 12 Wochen Sportverbot sollte ich einhalten und um ganz sicher zu gehen ein halbes Jahr mit dem Laufen pausieren.
Ich werde jetzt nach 6 Wochen mit walken anfangen und mich dann langsam ans Laufen gewöhnen... Ohne eile...

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Sehr gut, viel Erfolg, das klingt nach einem guten Plan!

Wenn du magst kannst du dich mit laufspezifischen Kraft- und Koordinationsübungen (ohne Springen) vorbereiten, das kann man immer gebrauchen.
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:daumen: Walken ist gut, Crosstrainer ist auch dem Laufen ähnlich und hat keine Stoßbelastung. Beste Genesung und viel Erfolg :)

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Hallo Weisle,

das hört sich doch schon viel optimistischer an und hat jegliches Nie-wieder ausgemerzt! :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h
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