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Unterbewusst Pausen einlegen, obwohl man noch laufen kann???

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Hallo Steffi,

ich hoffe, dass ich dich nach deiner Erläuterung richtig verstehe bei meiner Antwort. Und vielleicht kann sie ja etwas helfen.

Wenn du das absolute Anfängertum überwunden hast und das hast du ganz offensichtlich bei doch schon 12 km, sollte es keinen Zwang und mentales Beißen mehr geben müssen. Das ist beim Anfänger noch notwendig, der Bewegung bisher nicht gewohnt war. Du solltest schon beim Stadium des Spaßes beim Laufen angelangt sein. Wenn das noch nicht so ist, dann ist derzeit die einzelne Laufstrecke noch zu lang, die unabhängig vom Trainingstempo dem Körper zu viel Körner abverlangt und dann nur bewältigt wird, wenn du dich "durchbeißt".

Meine Empfehlung wäre also dass du mal feststellst, wo dieser mental notwendige Zwang anfängt. Das können 5 km sein, aber auch 7 km, nur mal als Beispiel.

Dann läufst du unter der Woche diese Kilometerzahl. Da du aber schon 12 geschafft hast, gehe ich mal davon aus, dass die 7 km mit lockerem und leichtem Laufen möglich sind. Am Wochenende machst du deinen langen Lauf derzeit 12 km, bei dem du beißen darfst und musst. Den baust du aber alle zwei Wochen um einen Kilometer aus. dann wärest du in sechs Wochen (inclusive zwei Ruhewochen) bei 14 km. Die sind dann auch hart. Allerdings sollte das dazu führen, dass die Brot- und Butterläufe unter der Woche jetzt 8 km betragen und diese dir leicht fallen. Bist du dann weitere sechs Wochen später bei 16 km gehst du unter der Woche auf 9 km usw. Wenn du dann meinst mit den 16 reicht es, dann lass den weiteren Ausbau und bleibe bei diesem Pensum. Über die Monate wird dir dann auch der lange Lauf leichter fallen

Trainierst du z.B. derzeit dreimal die Woche und dir wären unter der Woche fünf oder sieben km für das gesamte Wochenpensum zu wenig, dann füge einfach einen vierten Trainingstag ein. Baue dann aber den Langen noch nicht aus und bleibe bei zwölf km und mach das erst einmal für acht Wochen um dich an den vierten Tag zu gewöhnen. Machs dann erst wie oben vorgeschlagen. Und ganz wichtig jede dritte oder vierte Woche als Ruhewoche den Langen sein lassen und stattdessen nur die 5 oder 7 km laufen.

Über das Schema solltest du dich an einen Trainingsaufbau gewöhnen in einer Form die dir leicht fällt. Wichtig ist dass du jetzt unter der Woche zu dem leichten laufen zurück findest.

Ähnlich hab ich das im letzten Jahr nach langer Laufpause (Jahre Uups) selbst gemacht. Bei nur drei Trainingstagen nach 6 Monaten, mit einem verblüffenden Ergebnis was die Geschwindigkeitsverbesserung im bewusst langsamen, lockeren Trainingstempo betrifft, wie auch der Stabilität im langen Lauf.

Liebe Grüße
Harald

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Danke für die vielen informativen (und zugegeben auch unterhaltsamen) Antworten und Tipps.
Die ganze Frage hier entspricht ja tatsächlich auch weniger einem echten "Problem" als vielmehr einem "Phänomen", dem ich gelegentlich begegne. Ich denke wenn ich meine Laufaktitiväten auf den morgen lege und vielleicht auch noch einen Kaffee trinke sollte dass ja grundsätzlich schon ausreichen. Für mich ist das Fazit, dass es ganz einfach an der Müdigkeit liegt, die man nach einem Arbeitstag verspürt. Und da ich ja nach dem Laufen gehen auch noch schlafen möchte würde ich dann natürlich keine koffeinhaltigen Getränke mehr zu mir nehmen. (vielleicht danach aber ein ! alkoholfreies! Bier - bei einer Bratwurst bin ich mir nicht so sicher ob die isotonisch wirkt. :P )

Danke auch dir @Giesemer für die ausführliche Antwort. Ich glaube ich pushe mich tatsächlich manchmal zu sehr. Nicht nur beim Sport, auch privat und auf Arbeit, der Körper sagt mir das dann wohl beim laufen indem er aufhört dem Kopf zu gehorchen.
:daumen::daumen:
Steffi

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Giesemer hat geschrieben:Hallo Steffi,

Dann läufst du unter der Woche diese Kilometerzahl. Da du aber schon 12 geschafft hast, gehe ich mal davon aus, dass die 7 km mit lockerem und leichtem Laufen möglich sind. Am Wochenende machst du deinen langen Lauf derzeit 12 km, bei dem du beißen darfst und musst. Den baust du aber alle zwei Wochen um einen Kilometer aus. dann wärest du in sechs Wochen (inclusive zwei Ruhewochen) bei 14 km. Die sind dann auch hart. Allerdings sollte das dazu führen, dass die Brot- und Butterläufe unter der Woche jetzt 8 km betragen und diese dir leicht fallen. Bist du dann weitere sechs Wochen später bei 16 km gehst du unter der Woche auf 9 km usw. Wenn du dann meinst mit den 16 reicht es, dann lass den weiteren Ausbau und bleibe bei diesem Pensum. Über die Monate wird dir dann auch der lange Lauf leichter fallen

Trainierst du z.B. derzeit dreimal die Woche und dir wären unter der Woche fünf oder sieben km für das gesamte Wochenpensum zu wenig, dann füge einfach einen vierten Trainingstag ein. Baue dann aber den Langen noch nicht aus und bleibe bei zwölf km und mach das erst einmal für acht Wochen um dich an den vierten Tag zu gewöhnen. Machs dann erst wie oben vorgeschlagen. Und ganz wichtig jede dritte oder vierte Woche als Ruhewoche den Langen sein lassen und stattdessen nur die 5 oder 7 km laufen.
Zu dem Passus hier hätte ich noch eine persönliche Frage an dich. der Wochenaufbau macht Sinn. Ich laufe jetzt gerade etwa dreimal die Woche. Allerdings auch manchmal nur sehr kurze Strecken(z.B. 2 der 3 km). Ich laufe dann einfach, weil ich mich mal bewegt haben will und weil ich dann nicht so viel Zeit oder Energie habe. Also ich denke mir "besser ein bisschen laufen als gar nicht laufen". Findest du das macht Sinn?

Grundsätzlich habe ich nämlich auf keinen geregelten Wochenablauf. Ich arbeite auch manchmal am Wochenende, laufe auch mal 4 Tage nicht. Ich habe also nicht meine drei Termine je Woche, die fest in den Kalender eingetragen sind. Darüber hinaus: mein Zeil ist es fitter zu werden, sprich ich möchte einfach, dass mir das Laufen leicht fällt und ich gesünder bin. Die Zeit messe ich sowieso nie und was die Strecke angeht: ich möchte keinen (Halb-)Marathon schaffen. Ich will einfach nur laufen.
:daumen::daumen:
Steffi

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Manche Dinge kann man ganz einfach beschreiben.
Bewegung ist Leben.
Einblendung auf dem Bildschirm im Wartezimmer meines Orthopäden. Alles andere sind Ausführungsanweisungen - und derer gibt beinahe unendlich viele.

Meine Lauffreundin vorletzten Montag (sie hatte anschließend Dienst - deshalb). "Das waren ja nur 7 km". Icke: "Na und, wir haben unseren Arsch bewegt - nur das zählt".

Knippi

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Hi Steffi,
also wenns gar nicht anders geht sind 3km besser wie nix. Aber eigentlich zuwenig. Steffny schrieb mal für den Fitnessläufer seien 3-4 mal die Woche mit 40-50 Minuten optimal.

Ich bin aber ein großer Fan des langen Laufes also deine zwölf Kilometer. Ich glaube aber der sollte in einem bestimmten Verhältnis zu den Brot und Butterläufen stehen ( die dann 50-60% vom Langen).

Weist du, es gibt zwei Arten von Müdigkeiten
1. Die Biochemische mit Laktatbildung oder Glykogenerschöpfung wenn man zu schnell trainiert hat. Alter Spruch Geschwindigkeit tötet, nicht die Strecke.
2. Die physische Müdigkeit der Muskeln (also tötet Strecke doch) wenn du weit über das gewohnte hinausgegangen bist. Also 12 km zu 3 km

Gut wär zweimal 6 und einmal 10-12. Durch die 12 fallen dir die 6 leicht. Durch regelmäßig 6 machen dich die 12 nicht fertig.

So bevor ich wieder abstürze schick ich das ersteinmal los.

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Kleiner Rechenansatz. Ob du 3 km läufst oder 5 du musst dich zweimal umziehen und duschen. Das sind so oder so 20 Minuten. Wenn du statt 3 km in vielleicht 20 Minuten 6 km in 40 Minuten läufst und beim duschen eine Minute streichst bleibst du auch unter einer Stunde 😅

Aber Spass beiseite, du weist wie ich es meine.
Und wenn der Standard oft 3 km war und die 12 ein Ausreiser dann mach doch einfach 2x 4 und 1x 8 und in vier Wochen 2x5 und 1x 10 und später vielleicht 2x6 und 1x12 und das reicht vollkommen um fit zu werden. Ausserdem fehlt dir dann bei dem langsamem Aufbau näher an den 3 km die Energie nicht.
Und wenn mal einer der drei Tage flach fällt geht die Welt auch nicht unter. Es sollte halt nicht die Regel sein.

Liebe Grüße
Harald
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