Banner

Laufen bei Hitze

51
R32 hat geschrieben:Wenn man seinen Körper kennt, und weiß was man ihm zumuten kann, ist das recht locker.
Würde ich es übertreiben, merke ich das und baue Geh pausen ein oder breche den Lauf gar ab.
Das ist schon richtig. Catch hatte sich wohl eher daran gestört:
Du gewöhnst dich daran Kirin
Einfach den inneren Schweinehund überwinden und auf die Zähne beißen.
Sollte sie das gemeint haben, würde ich ihr beipflichten. So einfach ist es nicht. Und das Risiko zu kollabieren, läuft auch bei gut trainierten Läuferinnen mit. Vielleicht wolltest Du auch etwas anderes sagen. Allerdings kam es eher wie die Aufforderung zur Hasardeurin zu werden rüber.
nix is fix

52
Also ich war eben ein Stückchen laufend unterwegs. Und für jemanden, der oft und gerne behauptet, er würde gerne in Hitze laufen, ging es mir ziemlich beschissen. Und ich habe abgekürzt :P Also Kirin, auch die besten Hitzeläufer (diese Worte im Kontext des vorher Geschriebenen! :hihi: ) brauchen jedes Jahr eine Weile und ein paar Läufe in der Sonne, bis sie sich daran gewöhnt haben. Da dies dein erster Sommer des Laufens ist, ist es kein Wunder, dass du Schwierigkeiten damit hast. Versuche die Ratschläge meiner Vorschreiber zu berücksichtigen und auch du wirst besser damit klar kommen. Das kann auch schon ein paar Jahre dauern. Oder gar nicht. Das gibts, siehe JoelH, und auch das ist keine Schande.

Gruss Tommi

53
Auf den Tag genau vor 36 Jahren begann die Olympiade 1984. Die Bilder einer Hitzeläuferin beim Marathon gingen in die Geschichte ein.

https://www.watson.ch/sport/unvergessen ... m-marathon
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

56
bones hat geschrieben:Auf den Tag genau vor 36 Jahren begann die Olympiade 1984. Die Bilder einer Hitzeläuferin beim Marathon gingen in die Geschichte ein.
Um die Trikots der Amis wurde damals ein richtiger Hype gemacht. Der Stoff war angeblich aus der Weltraumforschung, Shirt und Hose waren "Hitzeabweisend", "Kühlend", etc.
Insgesamt sahen die Trikots schon sehr futuristisch aus. Hier mal zwei Fotos davon mit der Siegerin aus dem Frauen Marathon Joan Benoit.

https://a.espncdn.com/i/page2/photos/040802benoit.jpg
und
https://i.pinimg.com/236x/15/4d/98/154d ... ympics.jpg

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

57
Santander hat geschrieben:Um die Trikots der Amis wurde damals ein richtiger Hype gemacht. Der Stoff war angeblich aus der Weltraumforschung, Shirt und Hose waren "Hitzeabweisend", "Kühlend", etc.
Offenbar haben die Amis selbst nicht sehr viel von der "hitzeabweisenden" und "kühlenden" Wirkung gehalten - sonst wäre ihre Kleidung nicht so kurz ausgefallen.
Oder lag ihre angeblich "kühlende" Wirkung in der Abwesenheit des Textils?

Wäre bei heißem Wetter doch angenehmer lange kühlende Kleidung zu tragen....

:confused:
Bild

58
klnonni hat geschrieben:Wäre bei heißem Wetter doch angenehmer lange kühlende Kleidung zu tragen....

:confused:
Kenne ich so von einigen Badwater-Läufern. Lange, weiße, dünne Baumwollsachen, die regelmäßig befeuchtet wurden.

Gruss Tommi

59
klnonni hat geschrieben:Offenbar haben die Amis selbst nicht sehr viel von der "hitzeabweisenden" und "kühlenden" Wirkung gehalten - sonst wäre ihre Kleidung nicht so kurz ausgefallen.
Oder lag ihre angeblich "kühlende" Wirkung in der Abwesenheit des Textils?

Wäre bei heißem Wetter doch angenehmer lange kühlende Kleidung zu tragen....

:confused:
Und das war nicht der einzige Widerspruch. Aber war ganz lustig damals, vor allen was manche Medien daraus gemacht haben.

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

60
Dann noch meine 5 Cent als bekennender Hitze-Hasser ...

Im Wesentlichen kann ich den Vorrednern in fast allen Punkten beipflichten. Was ich für mich aber auch als am hilfreichsten empfinde (wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind) ist Feuchtigkeit und Kühlung von außen zuführen. Da hatte Catch mit der gefrorenen Trinkblase und in den Fluss setzen zwei recht drastische Methoden genannt die ich aber für absolut wirksam halte.

Ich versuche im Sommer mein Trainingsprogramm auch immer etwas anzupassen. Gerade die "harten" Trainings mache ich dann eher kurze Intervalle mit vielen Pasuen (also schnell und dafür kürzer). Als es neulich mal schon um 10 fast 30Grad hatte habe ich mir eine Trinkflasche mit Eiswasser gemacht und diese abgestellt. Dann habe ich die Strecke für die Intervalle so gewählt, dass ich in der Pause immer am Schattenplätzchen mit der Eisflasche vorbei gekommen bin und hab mir was über den Kopf geschüttet. Kann man bei einer Wendepunktstrecke auch mit zwei Flaschen machen.

Daneben Shirt und ggf. Cap vor dem Laufen triefend nass machen. Das fühlt sich zwar kacke an, aber hilft die ersten 10 Minuten. Ich würde durchaus überlegen auch VOR dem Laufen kalt zu duschen.

Zum Thema Regeneration würde ich auch KÜHLEN ganz oben auf die Agenda schreiben. Nach (insbesondere harten Läufen) ruhig kräftig auf die Zähne beißen und 5 Minuten so kalt wie es geht Duschen, vor allem die Beine (das ist nicht ganz so fies). Und ich fange jetzt auch wieder an vor dem Schlafen mich nochmal zwei oder drei Minuten kalt zu Duschen. Das wirkst sich extrem positiv auf meine Shlafqualität in heißen Nächten aus.

62
DoktorAlbern hat geschrieben:Und die Frage bleibt wie oft in solchen Momenten: Ist es eine Heldin oder eine Idiotin? Aber das ist dann Off-topic ... Lerne auf jeden Fall: Verpasse nie die letzte Getränkestelle ;-)
Das ist doch kulturell vorgegeben und wird forciert. Man bekommt in allen Lebenslagen, diejenigen präsentiert, die am Ende einer Durststrecke mit viel harter Arbeit und Aufopferung etwas erreicht haben. Die 100 Gestrauchelten, die auf jeden dieser Survivor kommen und genauso hart dran bleiben, werden ausgeblendet. Das ist im Sport, im Unternehmertum und wo auch immer zu finden. Jeder, der heute eine Sportkarriere anstrebt, ist aus der Chance-/Risikoperspektive ein Idiot. Die Wahrscheinlichkeit ist einfach viel zu gering für den notwendigen Aufwand. In Bezug auf das Durchlaufen war diese Entscheidung wahrscheinlich sinnvoller als überhaupt mit Leistungssport zu beginnen. Und da wir Helden lieben, ist sie halt eine Heldin. Zumindest im Durchschnitt :wink:
nix is fix

63
leviathan hat geschrieben:Das ist doch kulturell vorgegeben und wird forciert. Man bekommt in allen Lebenslagen, diejenigen präsentiert, die am Ende einer Durststrecke mit viel harter Arbeit und Aufopferung etwas erreicht haben. Die 100 Gestrauchelten, die auf jeden dieser Survivor kommen und genauso hart dran bleiben, werden ausgeblendet. Das ist im Sport, im Unternehmertum und wo auch immer zu finden. Jeder, der heute eine Sportkarriere anstrebt, ist aus der Chance-/Risikoperspektive ein Idiot. Die Wahrscheinlichkeit ist einfach viel zu gering für den notwendigen Aufwand. In Bezug auf das Durchlaufen war diese Entscheidung wahrscheinlich sinnvoller als überhaupt mit Leistungssport zu beginnen. Und da wir Helden lieben, ist sie halt eine Heldin. Zumindest im Durchschnitt :wink:
Weiter Off-topic, aber um einen Haken dran zu bringen ... Ich habe neulich das Buch über den Ex-Rennradprofi Dominik Nerz gelesen wo es sehr lange um Verletzungen - insbesondere Gehirnerschütterungen - ging bei denen die Fahrer gerade unter dem Zwang von Etappenrennen auf die Zähne beißen (und es auch irgendwie von ihnen erwartet wird). Da pssieren Dinge die wirklichjedem gesunden Menschenverstand zuwider laufen. Es wird dann auch analysiert wie es dazu kommt. Also was für Typen solche Profis sind, was ihnen im "Sportgeschäft" anerzogen wird und welcher Druck ausgeübt wird. Aber eben auch, dass man in solchen Situationen nur bedingt zu Entscheidungen fähig ist. Die Läuferin 1984 hätte man eigentlich aus dem Rennen nehmen müssen (beim Boxen wäre das Handtuch aus der Ecke geflogen), ich denke nicht dass sie noch in dem Moment noch in der Lage war eine vernünftige Entscheidung zu treffen.

64
https://www.bote.ch/sport/weitere/leich ... 78,1248291

In diesem Artikel ist das ganze nicht mehr ganz so dramatisch zusammengekürzt und es wird sehr klar warum die Frau ins Ziel kommen wollte. Das liest sich schon so als wäre sie noch klar im Kopf gewesen. Klar sah das böse aus, wenn man die Bilder sieht. Aber daraus gleich zu schließen, dass sie auch im Kopf nicht klar ist/war, ist etwas vorschnell.

Bestes Beispiel für klaren Kopf in kaputtem Körper => Stephen Hawking
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

65
JoelH hat geschrieben:https://www.bote.ch/sport/weitere/leich ... 78,1248291

In diesem Artikel ist das ganze nicht mehr ganz so dramatisch zusammengekürzt und es wird sehr klar warum die Frau ins Ziel kommen wollte. Das liest sich schon so als wäre sie noch klar im Kopf gewesen. Klar sah das böse aus, wenn man die Bilder sieht. Aber daraus gleich zu schließen, dass sie auch im Kopf nicht klar ist/war, ist etwas vorschnell.

Bestes Beispiel für klaren Kopf in kaputtem Körper => Stephen Hawking
"Bei mir war es anders, da ich es so weit gebracht hatte. Jeder andere hätte da auch versucht, ins Ziel zu kommen." Alles andere war ihr zu diesem Zeitpunkt egal.

Klingt nach einem total klaren Kopf ;-)

Die Frage ist in wieweit ein Sportler in so einer Situation zu einer rationalen Entscheidung fähig ist. Ich habe auch schon mit einem gebrochenen Fuss noch eine halbe Stunde Fussball gespielt weil wir nicht mehr auswechseln konnten. Da wäre es auch besser gewesen jemand hätte von außen gesagt: "Das bringt nix, hör auf!" Und im speziellen Fall muss man einfach sagen, dass (wenn die Info stimmt) 41,2 Grad Körpertemperatur halt schon absolut grenzwertig für massive gesundheitliche Schäden sind. Natürlich wusste sie das in dem Moment nicht, genauso wie ich nicht wusste, dass mein Fuss komplett hin ist ...

66
DoktorAlbern hat geschrieben:Natürlich wusste sie das in dem Moment nicht, genauso wie ich nicht wusste, dass mein Fuss komplett hin ist ...
Das ist der Punkt. Im Nachhinein ist man immer schlauer, das ist keine Kunst.

Des Weiteren ist es auch immer so eine Sache mit Zitaten. Du hättest auch das hier zitieren können
Der Flüssigkeitsmangel führte zu Krämpfen, wogegen der Kopf noch funktionierte. Sie wusste genau, wo die Ziellinie ist. "Ich sagte zu mir: 'Versuche weiterzulaufen, versuche aufrecht zu bleiben'".

Das Problem war aber, dass die Muskeln nicht mehr wie gewünscht reagierten. Also taumelte und torkelte sie nur noch.
Daraus ergibt sich ein ganz anderes Bild, bzw. Sachlage.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

68
DoktorAlbern hat geschrieben: Die Frage ist in wieweit ein Sportler in so einer Situation zu einer rationalen Entscheidung fähig ist.
In den meisten Fällen nicht mehr. Ich erinnere mal an "Schiri, ist das das Finale?" (ja, andere Ursache und andere Sportart) oder den Berlin-Marathon von Pflieger. Beide wissen nix mehr.

Deshalb bin ich sehr froh, dass es zumindest die "Wenn fremde Hilfe angenommen, ist man raus"-Regel exisitert, da ist eine eindeutige Grenze. Ja, es verhindert die angeblich so tollen Bilder, wenn einem Läufer möglichst noch vom Konkurrenten ins Ziel gehofen wird. Im Endeffekt verzögert es aber die Zeit, bis ein angeknockter Sportler notwendige Hilfe bekommt, teils beträchtlich.
Ich wäre für eine Verschärfung: Sobald man mit etwas anderem als den Füßen den Boden berührt, ist man raus - Ausnahme nicht eindeutig schwächebedingte Stürze.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

69
Manchmal gibt es keine fremde Hilfe
bones hat geschrieben:Die medizinische Vorsorgung und die Athletengesundheit scheinen in Warschau beim Marathon nicht die höchste Priorität zu haben.

Warschau-Marathon: Führende Läuferin bricht zusammen - keiner hilft
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

71
Catch-22 hat geschrieben:passiert nicht nur Frauen:

https://www.youtube.com/watch?v=Yfy7KgLRaUg
Gutes Beispiel. Zuschauer wollten ihm mit Wasser helfen, er hat das offensichtlich abgelehnt, da er dann raus wäre. Warum gibt es keine Regel, dass jemand, der so ausgeknocked am Boden liegt automatisch raus ist und damit jede Hilfe bekommen darf? Wir sind hier nicht beim Boxen, wo jederzeit ein Ringrichter verfügbar ist.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

72
Immer ein schlimmer Anblick, wenn ein Mensch stürzt und liegen bleibt. Egal wie, wann oder wo. Bei einem Laufereignis kann man wenigstens mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass es "nur" "Stecker gezogen" bedeutet. Und die Flachlage ist die schlechteste dann nicht.

Knippi

73
Sehr interessante Artikel die hier verlinkt wurden.

Vielleicht hätte ich als vergleichsweise erfahrener Läufer (11 Jahre) mich damit mal schon früher beschäftigen sollen. Ich bin einserseits recht verfroren und habe immer Morres bei Temparaturen im 2-stelligen Minusbereich. Trotzdem habe ich mich an die Brocken Challenge herangetraut und Glück mit den milden Temparaturen und nahezu schneefrei in der 2020 Edition. Vor Hitze hab ich noch mehr Respekt und deshalb vor dem Spartathlon 2018 tatsächlich viele Traningsläufe in der Mitttagshitze im Stuttgarter Kessel gemacht damals. Und trotzdem Reisenglück. :zwinker2: Während in 2019 eine sehr hohe Ausfallquoate wegen der dortigen Hitze hatte (vor allem bei den deutschen Teilnehmern) durfte ich 2018 den Tropensturm Alexis mit Orkanböen und 30 Stunden Dauerregen :teufel: genießen und es trotz des harten Zeitlimits ins Ziel schaffen.

Jetzt am Wochenende kommt die Bewährungsprobe.
100 Meilen verteilt auf 35 Stunden in 8 unterschiedlichen Runden mit zeitlichen Abständen. Meine Stoffwindel (für den Sparta erworben) habe ich eingepackt um sie um nass den Kopf gewickelt bei Bedarf zu tragen. Zum Thema Kühlweste: Ich hatte das 2018 mal ausprobiert mit einem Rücken-Nackenteil das man umschnallen kann. Hat sich aufgrund des hohen Gewichts wenn es getränkt wurde beim Laufen komisch angefühlt und den Bewegungsablauf eher behindert. Entweder habe ich das nicht lange genug geübt (1-mal gestestet) odder falsch gemacht, oder dafür ungeeignete Produkt erworden. Wenn ich mir die verlinkten Bilder ansehe gibt es da vielleicht bessere Produkte dafür. Wäre schön wenn mal jemand im RW einen Erfahrungsbericht posten würde.

In Unna wird es nicht ganz so heiß wie im wilden Südwesten.
Und die rel. Luftfeuchte tagsüber ist recht trocken.
Mal schauen was der Kopf und der Körper draus machen :D :teufel:
Samstag:
13.04. 12h Lauf Grüntal 53,55k
14.04. LIWA-Mara 04:56:44
27.04. Tri-speck 69 km 1100 hm
28.04. Ditzinger Lebenslauf
05.05. Trolli-Mara
11.05. Albtraum 115 k 3000 hm
06.07. Heuchelbergtrail 50 k
28.07. Schönbuch Trophy 47, k 1300 hm
17.08. 100 M Berlin

74
ruca hat geschrieben: Deshalb bin ich sehr froh, dass es zumindest die "Wenn fremde Hilfe angenommen, ist man raus"-Regel exisitert, da ist eine eindeutige Grenze. Ja, es verhindert die angeblich so tollen Bilder, wenn einem Läufer möglichst noch vom Konkurrenten ins Ziel gehofen wird. Im Endeffekt verzögert es aber die Zeit, bis ein angeknockter Sportler notwendige Hilfe bekommt, teils beträchtlich.
Ich wäre für eine Verschärfung: Sobald man mit etwas anderem als den Füßen den Boden berührt, ist man raus - Ausnahme nicht eindeutig schwächebedingte Stürze.
Beim Comrades ist zumindest Hilfe von im Lauf befindlichen Kameraden erlaubt. Leider ist es vor ein paar Jahren passiert, dass zwei helfende Läufer einen bereits verstorbenen über die Ziellinie geschleppt haben.

Gruss Tommi

75
ruca hat geschrieben:In den meisten Fällen nicht mehr. Ich erinnere mal an "Schiri, ist das das Finale?" (ja, andere Ursache und andere Sportart) oder den Berlin-Marathon von Pflieger. Beide wissen nix mehr.

Deshalb bin ich sehr froh, dass es zumindest die "Wenn fremde Hilfe angenommen, ist man raus"-Regel exisitert, da ist eine eindeutige Grenze. Ja, es verhindert die angeblich so tollen Bilder, wenn einem Läufer möglichst noch vom Konkurrenten ins Ziel gehofen wird. Im Endeffekt verzögert es aber die Zeit, bis ein angeknockter Sportler notwendige Hilfe bekommt, teils beträchtlich.
Ich wäre für eine Verschärfung: Sobald man mit etwas anderem als den Füßen den Boden berührt, ist man raus - Ausnahme nicht eindeutig schwächebedingte Stürze.
Da gibt es noch viele Beispiel (Heldengeschichten) ... Bert Trautmann - the man that won th Cup final with a broken neck ... Phillipe Gilbert - ist eine Touretappe mit gebrochener Kniescheibe zu Ende gefahren usw.

Es ist schon im Leistungssport systemimanent, dass man tendenziell alles unternimmt um ins Ziel zu kommen. Das ist wohl auch eine wesentliche Charaktereigenschaft eines leistungssportlers. Nichtsdestotrotz ist das offensichtlich manchmal eine äußerst dumme Eigenschaft, die manchmal dumme Entscheidungen bewirkt. Insofern muss das manchmal einfach auch von außen entschieden werden, was gerade beim Laufen doof ist weil man da ja keine Zeit hat einen Athleten zu untersuchen. Ich sehe das Dilemma schon. Früher war ich auch scharf auf solche Heldengeschichten, heute finde ich sowas eher jämmerlich. 400m in über 5 Minuten, da ist man halt einfach offensichtlich nicht mehr wettbewerbsfähig und hat somit (außer meiner Sicht) im Berwerb auch nichts mehr verloren ...

76
DoktorAlbern hat geschrieben: 400m in über 5 Minuten, da ist man halt einfach offensichtlich nicht mehr wettbewerbsfähig und hat somit (außer meiner Sicht) im Berwerb auch nichts mehr verloren ...
Na zum Glück bist du da kein Wertungsrichter. Was ist mit den 41,7 km die sie schon gerannt ist und das nicht schlecht? Die sollte man nicht vergessen!

Ihre Endzeit war 2:48:42 Std., bei km 36 war sie noch 20. Dieser Platz ist bei 2:37:06 weggegangen.


Ich bin ja auch kein Freund von Marathon in 6 Stunden Geschichten.

Aber wer startet sollte zumindest die Möglichkeit bekommen ins Ziel zu gelangen! Vor allem wenn er immer noch schneller ist als 30.000 von 31.000 Finishern eines großen Stadtmarathons wie z.B. Berlin 2019.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

78
JoelH hat geschrieben:Na zum Glück bist du da kein Wertungsrichter. Was ist mit den 41,7 km die sie schon gerannt ist und das nicht schlecht? Die sollte man nicht vergessen!

Ihre Endzeit war 2:48:42 Std., bei km 36 war sie noch 20. Dieser Platz ist bei 2:37:06 weggegangen.


Ich bin ja auch kein Freund von Marathon in 6 Stunden Geschichten.

Aber wer startet sollte zumindest die Möglichkeit bekommen ins Ziel zu gelangen! Vor allem wenn er immer noch schneller ist als 30.000 von 31.000 Finishern eines großen Stadtmarathons wie z.B. Berlin 2019.
Joa ... und der Footballer mit Gehirnerschütterung sollte die Möglichkeit haben das Spiel zu Ende zu spielen.

Jedem Teilnehmer an einem Straßenlauf wird nahegelegt sich vorher ärztlich überprüfen zu lassen ob man den Anforderungen gewachsen ist. Aber man sollte jedem die Möglichkeit geben das Ziel zu erreichen. 400m in 5 Minuten, da bin ich bei meinen Gehpausen im Sprinttraining schneller. Egal was sie vorher gemacht hat in dem Moment war sie offensichtlich nicht mehr wettkampftauglich. Es sollen ja auch schon Leute Tod vom Rad gefallen sein die man da wieder drauf gesetzt hat ... Aber klar man kann sich auf den Standpunkt stellen, jeder ist für sich selbst verantwortlich und kann treiben was er oder sie will ... ich weigere mich nur sowas zu bejubeln ich finde das jämmerlich!

79
DoktorAlbern hat geschrieben:Joa ... und der Footballer mit Gehirnerschütterung sollte die Möglichkeit haben das Spiel zu Ende zu spielen
Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Zumal ein Mannschaftssportspieler auch wieder in das Spiel zurück kehren kann wenn die Verletzung doch nicht so schlimm ist. Aber wenn du als Einzelsportler fälschlicherweise von einem übereifrigen "Helfer" rausgenommen wirst, dann ist Essig.

Und der Typ will dann sich noch Dank von dir. Na danke.

80
Der einzige, der so etwas entscheiden sollte, dürfte ein kompetenter Arzt sein, der kurz einen Test mit dem Sportler macht, oder was auch immer. Und nicht irgendein Kampfrichter, weil die Leistung auf einmal unterirdisch ist.

Gruss Tommi

84
Santander hat geschrieben:Norbert Dickel BVB:
Spielte verletzt mit Knorpelschaden und einen Meniskusschaden im Pokalendspiel 1989 in Berlin. Erzielte zwei Tore, war danach Held von Berlin, leider auch Sportinvalide und Karriereende.

https://de.wikipedia.org/wiki/Norbert_Dickel
Ich sehe da nun keinen Zusammenhang zum mehr oder weniger starken Delirium bei Hitzeläufen. Der so genannte Held hat sich sehenden Auges ins Verderben gespielt. Kann man machen und warum sollte ihn dabei jemand hindern? Er war immerhin erwachsen und sicher noch Herr seiner Sinne.

Gruss Tommi
Bild


Bild


Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

85
dicke_Wade hat geschrieben:Ich sehe da nun keinen Zusammenhang zum mehr oder weniger starken Delirium bei Hitzeläufen. Der so genannte Held hat sich sehenden Auges ins Verderben gespielt. Kann man machen und warum sollte ihn dabei jemand hindern? Er war immerhin erwachsen und sicher noch Herr seiner Sinne.

Gruss Tommi
Ist halt immer ein Ritt auf der Rasierklinge. Klar will man gewinnen / das Rennen zu Ende bringen. Aber die nächsten Jahre weiterhin Sport machen können, ist auch nicht schlecht.

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

86
Santander hat geschrieben:Ist halt immer ein Ritt auf der Rasierklinge. Klar will man gewinnen / das Rennen zu Ende bringen. Aber die nächsten Jahre weiterhin Sport machen können, ist auch nicht schlecht.
Auf jeden Fall und diesen Hintergedanken sollte man nie außer Acht lassen. (Hab ich damals als Gewichtheber im Kader aber auch nicht gekonnt - zum Glück ohne bleibende Schäden) Da sehe ich den Kampf der Läufer vor der Ziellinie als eher nicht schlimm an. Von den Strapazen erholt man sicher eher als von einem Knorpelschaden, den man durch ein "letztes Spiel" möglicherweise noch verschlimmert. Da sind dann die Trainer gefragt aber auch die haben es nicht leicht. Pokalsieg ist ein soooo verdammt wichtiger Sieg, da ist weder der Sportler noch der Trainer frei von Zwängen.

Gruss Tommi
Bild


Bild


Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

87
Santander hat geschrieben: Klar will man gewinnen / das Rennen zu Ende bringen. Aber die nächsten Jahre weiterhin Sport machen können, ist auch nicht schlecht.
In diesem Moment dankt da keiner dran. So lange das Spiel wichtiger ist als der Schmerz stark wird weiter gespielt/gelaufen etc. Dafür ist man Sportler, man ist Schmerz gewohnt. Dass das dann auch mal fatal enden kann, geschenkt, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit? Wenn es einen trifft dann ist das Pech. Ich meine, schau dir Radrennen an, wenn die die Pässe runterbrettern. Das da das Leichentuch mitfährt ist Part of the Game, wer zurückzieht verliert.

Und ab und an passiert dann halt mal was schlimmes. Auf der anderen Seite werden deutlich mehr Radfahrer im normalen Straßenverkehr wegrasiert. Von daher ist die Gefahr vielleicht doch nicht ganz so groß. Ist eben alles eine Frage des Sichtwinkels.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

88
dicke_Wade hat geschrieben:Da sind dann die Trainer gefragt aber auch die haben es nicht leicht. Pokalsieg ist ein soooo verdammt wichtiger Sieg, da ist weder der Sportler noch der Trainer frei von Zwängen.
Das fand ich damals bei Müller-Wohlfahrt so klasse. Er hat aus Protest gegen die aus Rehagesichtspunkten zu frühe Forderung nach Trainings- bzw. Spielbeginn seitens Guardiola seinen Job geschmissen.
nix is fix

89
Wir "Nordostler" sind diesen Sommer bisher einigermaßen verschont geblieben. Hier beginnt es gerade bei 21,8° C (Tendenz: fallend) zu regnen.

Und Laufen ist eben kein Pool-Billard. Aber bitte - keine Überheblichkeit - die wirklich Guten "dort" laufen schon den "einen oder anderen Kilometer" im Training.

Knippi

90
Santander hat geschrieben:Ist halt immer ein Ritt auf der Rasierklinge. Klar will man gewinnen / das Rennen zu Ende bringen. Aber die nächsten Jahre weiterhin Sport machen können, ist auch nicht schlecht.
seh ich genau so. Bisschen nachdenken hilft, bei Vielen.

91
Weil es so schön passt; ich laufe regelmäßig hier in der Eifel, aber habe gemerkt, dass Wärme nun gar nichts für mich ist.. bin bei 6 km gefühlt fast verreckt.. (normalerweise laufe ich so zwischen 6 und 17 km ohne Probleme inkl. Höhenmetern), die Pulsfrequenz geht hoch, Leistung runter.. ich komme mir vor, als ob keine Kondition mehr vorhanden ist. Normal habe ich die 6 km locker unter 30 Minuten geschafft, heute 36 Minuten.. und es hat sich noch nicht mal toll angefühlt :frown:
Also.. entweder bei weniger Wärme laufen (dachte heute wäre es "weniger warm" bei 26°) oder mit weniger Ansprüchen an sich selber, dann könnte es Freude machen..
Oder kurzzeitig auf Wandern umsteigen, macht auch Spaß und geht nicht so auf die Kondition ;-)

92
ifish hat geschrieben:mit weniger Ansprüchen an sich selber
Ja. Nicht immer, aber immer öfter. Oder Du läufst mit anderen zusammen. Die laufen dann hinter Dir, beschimpfen Dich als "Flasche". Du weißt, dass die wissen, dass Du weißt, dass das nicht ernst gemeint ist - aber vielleicht hilft's doch. Oder icke zu E.: "Komm Alter, wir essen zeitig".

Knippi
Antworten

Zurück zu „Laufsport allgemein“