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durchdachten Trainingsplan selbst erstellen

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dicke_Wade hat geschrieben:Auf jeden Fall :daumen: Aber um auf das 20:1-Verhältnis zurück zu kommen. Mit Sicherheit wird ein Läufer auch damit seine Schnelligkeit verbessern können. Nur wird das länger dauern, als mit mehr Tempotraining. Warum also sollte man sich, vorausgesetzt man hat den Willen, die Möglichkeiten und die körperlichen Voraussetzungen (Verletzungsanfälligkeit), in der Entwicklung beschränken? Erzähl mir keiner, er gibt sich damit zufrieden, seine Bestzeit auf welcher Distanz auch immer in zwei Jahren zu verbessern, wenn er das nicht noch im selben Jahr schaffen kann.
20:1 finde ich auch "ein bischen dünne". 5 km bei 100 Wochen-km? Ick wees nich. Um Fritze Teufel zu bemühen: Na gut, wenn es der Schnelligkeitsfindung dient. Ein Laufkollege hat mir den Neumann/Hottenrott geliehen. Das Kapitel "Laufen im Alter" reingezogen: Alles Scheiße - Deine Elli :wink: .

Knippi

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JoelH hat geschrieben: Genau wie du es hier machst. Wichtig an meinem Posting ist nämlich nicht die Bestätigung, sondern - ironischerweise - der ganze Rest! Den Santander und auch du versuchen zu unterschlagen.
An welcher Stelle wird denn bitte was von mir unterschlagen? Und wo sage ich, das NUR langsames Laufen schneller macht?
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Mein Lauftagebuch: "Laufend im Rheinland"

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Bewapo hat geschrieben:Ich bin jetzt kein "Olbrecht" Fachmann und darauf beziehe ich mich jetzt, aber nach meinem Verständnis werden in diesem Ansatz bei den kurzen und schnellen Abschnitten verschiedene Pace-Bereiche angesprochen, so das eine grundsätzliche Verbesserung für verschiedenen Distanzen gegeben sein sollte. Vielleicht kann da einer der Haupt-Diskutanten mehr zu sagen!
Das Ding ist seeeehr komplex :teufel:
Die Grundprinzipien von Olbrecht sind durch die kleine Diskusisonsrunde in dem Olbrecht-Thread mittlerweile recht klar.
Aber selbst Experten wie Alcano oder Levi haben Olbrechts Prinzip noch nicht zu 100% auf´s Laufen "ummünzen" können.
In einigen Details sind wir uns da also noch nicht ganz schlüssig, wie er es meinen könnte. Hier muss man einfach in der Praxis testen.


Ganz allgemein: bei solchen Trainingsmodellen gibt es immer folgendes Problem: Die Sachen sind meistens so komplex, dass es nicht möglich ist sie auf nur eine Aussage zu reduzieren.
Würde man Olbrechts Modell auf "Laufe viel langsam und langsam bedeutet hier wirklich eeeeasy und dazu noch ein bsischen kurz+schnell" reduzieren, dann wäre das nicht richtig bzw zu allgemein gehalten, als dass man daraus einen Trainingsplan erstellen könnte.
Manchmal reicht ein kleines Detail und das system funktioniert nciht mehr so wie gewollt.

Beispiel Olbrecht: Wieviel "schnell" und was schnell für den jeweiligen Sportler bedeutet, das definiert er nicht. Kann er auch nicht, da er halt bei jedem Sportler erstmal für ein paar Jahre testet, wie er/sie auf bestimmte Trainingsreize reagieren.
das soll jetzt nicht elitär wirken, aber ich denke mittlerweile, dass Olbrechts Modell nicht unbedingt die erste Wahl für Leute ist, die bislang noch wenig Erfahrung sammeln konnten. Hierfür sollte man mMn schon ein bisschen Trainingserfahrung besitzen.

Ein paar allgemeine Grundsätze der Trainingsplanung werden bei Olbrecht aber meiner Meinung nach sehr gut sichtbar.
1. Grundlagen schaffen: zunächst einmal bestimmte "Kapazitäten/Fähigkeiten" ausbilden
Je niedriger das Ausgangsleistungsniveau des Sportlers umso länger sollte diese Trainingsphase seiner Meinung nach dauern.
2. anschließend eine "Spezialisierung" auf die Wettkampfdistanz
Je niedriger das Ausgangsleistungsniveau des Sportlers umso kürzer sollte diese Trainingsphase seiner Meinung nach dauern.

Und hier liegt bei vielen Hobbysportlern schon der casus knacksus.
Viele suchen sich einen Wettkampf raus, der in 6 Wochen stattfindet. Dann nehmen sie einen 6-Wochen-Plan, arbeiten den ab und wundern sich dann, wenn das nicht funktioniert.

3. Basis sollte stets "was habe ich aktuell drauf" sein und nicht "wie schnell möchte ich den kommenden Wettkampf laufen".
Man sollte im Optimalfall also aufgrund der aktuellen Leistungsfähigkeit zunächst die Grundlagen ausbauen. Ein grobes Ziel kann man zu diesem zeitpunkt natürlich schon haben dürfen. Aber ich würde erst im weiteren Schritt, also im Verlaufe des Trainings, genauer definieren, was beim geplanten Wettkampfhöhepunkt rausspringen soll.

"Grundlagen bilden" bedeutet übrigens nicht zwangsläufig nur ganz viel langsam zu laufen.
Hier gibt es zwei grundsätzlich unterschiedliche Ansätze:
Möchte ich eher "schwächenorientiert oder stärkenorientiert" trainieren?

Die Antwort darauf wird wohl immer nur von Sportler zu Sportler beantwortet werden können.



Ich müsste jetzt noch viele weitere allgemeine Grundsätze auflisten und erklären. Das würde hier aber wohl den Rahmen etwas sprengen.

Daher meine Antwort auf die Frage "hilft es viel langsam zu laufen um auf allen Distanzen schneller zu werden?":
Es kommt drauf an :peinlich:

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RunSim hat geschrieben: :peinlich:
Warum :peinlich: ? Das isses doch!

Wie wurde ein Josef Herberger von den Interlecktuellen für den Spruch belächelt: Der Ball ist rund.
Klar, wäre er ein Würfel, ließe sich viel mehr berechnen! Oder einfacher.

Knippi :wink:

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Jetzt habt ihr diesen Faden ja ganz schön gekapert. :gruebel:

LG 3fach
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Some say there's no magic formula. I say there is. It's just that the magic is different for everyone. Keith Dowling

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Hallo an alle. Die Arbeit hatte mich die letzten Tage voll im Griff, daher komme ich erst jetzt dazu, euch zu antworten. Und bin total überwältigt von den Zahlreichen Nachrichten!!! Da habe ich ja scheinbar ganz schön was los getreten. Nun versuche ich mich erstmal durch die zahlreichen Antworten zu lesen und euch dann allen zu antworten. Schon jetzt aber vielen Dank ​an alle von euch!!!

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Und nun gleich die zweite Nachricht hinten dran. Gleich in den ersten Antworten war so ziemlich genau das, was ich gesucht habe.
klnonni hat geschrieben:+1

Oder wenn es noch theoretischer sein soll, dann bitte: https://www.hottenrott.info/das-grosse-buch-vom-laufen/
Dieses Buch werde ich mir gern zu Gemüte führen. Genauso wie den folgenden Link:
Rauchzeichen hat geschrieben:Zum Ausrechnen der Trainings-Paces kannst du den Rechner nehmen:

http://www.fu-mathe-team.de/daniels.yaws
Solch eine Berechnung habe ich mit google (wahrscheinlich suche ich einfach nur zu schlecht) nicht gefunden - genau das habe ich aber gesucht. Gleiches gilt für
diese ganzen Links. Und einen ganz besonderen Dank an Frank für Seine beiden Links zu den beiden englischsprachigen Büchern. Dank auch an Santander sowie emel für die Erläuterungen. Nur eine kleine Korrektur bei emel: leider war meine 5km-Zeit nicht unter, sondern genau 20:00 min. Mir fehlt also genau 1 Sekunde für mein erstes kleines Laufziel ;)

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dicke_Wade hat geschrieben:Thats all?

Dass man Ausdauer trainieren muss, bestreitet niemand.

Und wie schafft es ein lahmer Sack, wie beispielsweise ich, 100 Meter in 17 Sekunden zu laufen? Durch permanentes Rumgeschleiche?

Gruss Tommi
Gar nicht. Die Möglichkeit, 100 Meter in einer bestimmten Zeit zu laufen, ist genetisch veranlagt. Bei dir (sorry) kommen noch ein paar minus Prozente wegen des Alters dazu.
Aber wenn du jetzt sagen wir 20 Sekunden auf 100 m läufst, kannst du maximal 0,5 Sekunden durch Training herausholen. (verbessserte Starttechnik, Koordination)

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

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JoelH hat geschrieben:Nein, das bestätige ich nicht!

Das ist nämlich genau das Problem bei diesem Mythos!!

Denn der wichtigste Teil wird nämlich meist ignoriert und dann wird sich gewundert warum man nicht mehr schneller wird obwohl man doch immer ganz viel langsam läuft.

Genau wie du es hier machst. Wichtig an meinem Posting ist nämlich nicht die Bestätigung, sondern - ironischerweise - der ganze Rest! Den Santander und auch du versuchen zu unterschlagen.


Ruhig Brauner. Ich habe in meinem Beispiel nur 1 und 1 zusammen gezählt:
Der Läufer kann 17 Sekunden auf 100 m laufen.
Um 40 min auf 10 K zu laufen, muss man 100 x 100 m in 24 Sekunden laufen.

1. Schlussfolgerung: Es macht keinen Sinn, Tempo zu trainieren, weil das Tempo von 24 sec / 100 m problemlos gelaufen werden kann.
2. Schlussfolgerung: Die Herausforderung ist, 100 x 100 m in 24 sec zu laufen. Das erfordert ein gewisses Maß an Ausdauer.
3. Schlussfolgerung: Um die 40 min über 10 K zu schaffen, muss der Beispiel-Läufer die Ausdauer trainieren. Das Mittel erster Wahl hierzu sind lange, langsame Läufe im steady state.

Apropos Mythos:
Es wird immer von ostafrikanischen Läufern berichtet, die jahrelang zu Schule getrabt sind, dann für den Rennsport entdeckt wurden und alles in Grund und Boden liefen.
Vermutlich haben diese Schulkinder auf den Weg zur Schule kein Intervall training betrieben, sondern nur Kilometer im lockeren Trab gesammelt. Wenn es auch nur ein Mythos ist, würde meine Theorie aber ein bißchen untermauern.

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

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Santander hat geschrieben: Apropos Mythos:
Es wird immer von ostafrikanischen Läufern berichtet, die jahrelang zu Schule getrabt sind, dann für den Rennsport entdeckt wurden und alles in Grund und Boden liefen.
Kennst du einen und kannst du dessen Trainingsplan bis zu seinem Durchbruch hier posten? Ansonsten, wie du sagst. Mythos, Geschichten, Sagen und Legenden.....
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Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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Santander hat geschrieben:Gar nicht. Die Möglichkeit, 100 Meter in einer bestimmten Zeit zu laufen, ist genetisch veranlagt. Bei dir (sorry) kommen noch ein paar minus Prozente wegen des Alters dazu.
Aber wenn du jetzt sagen wir 20 Sekunden auf 100 m läufst, kannst du maximal 0,5 Sekunden durch Training herausholen. (verbessserte Starttechnik, Koordination)
Das ist völlig falsch und hat auch mit dem, was ich schrieb, überhaupt nichts zu tun.

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Santander hat geschrieben:1. Schlussfolgerung: Es macht keinen Sinn, Tempo zu trainieren, weil das Tempo von 24 sec / 100 m problemlos gelaufen werden kann.
Und wie hat es die betreffende Person geschafft, dieses Tempo problemlos laufen zu können?

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"Kilometerweit laufen, schon als 6-jähriger? Grundlagentraining ohne Ende? Was ist dran an diesem Mythos? Und warum atmet der 5-jährige Albert scheinbar überhaupt nicht, als er im 4:30er Schnitt neben uns herrennt?"

https://www.facebook.com/jan.fitschen/v ... ted_videos

Ab Minute 3 erzählt Onkel Jan, was er mit den Kindern in Kenia erlebt hat.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf
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