Bewapo hat geschrieben:Ich bin jetzt kein "Olbrecht" Fachmann und darauf beziehe ich mich jetzt, aber nach meinem Verständnis werden in diesem Ansatz bei den kurzen und schnellen Abschnitten verschiedene Pace-Bereiche angesprochen, so das eine grundsätzliche Verbesserung für verschiedenen Distanzen gegeben sein sollte. Vielleicht kann da einer der Haupt-Diskutanten mehr zu sagen!
Das Ding ist seeeehr komplex
Die Grundprinzipien von Olbrecht sind durch die kleine Diskusisonsrunde in dem Olbrecht-Thread mittlerweile recht klar.
Aber selbst Experten wie Alcano oder Levi haben Olbrechts Prinzip noch nicht zu 100% auf´s Laufen "ummünzen" können.
In einigen Details sind wir uns da also noch nicht ganz schlüssig, wie er es meinen könnte. Hier muss man einfach in der Praxis testen.
Ganz allgemein: bei solchen Trainingsmodellen gibt es immer folgendes Problem: Die Sachen sind meistens so komplex, dass es nicht möglich ist sie auf nur eine Aussage zu reduzieren.
Würde man Olbrechts Modell auf "Laufe viel langsam und langsam bedeutet hier wirklich eeeeasy und dazu noch ein bsischen kurz+schnell" reduzieren, dann wäre das nicht richtig bzw zu allgemein gehalten, als dass man daraus einen Trainingsplan erstellen könnte.
Manchmal reicht ein kleines Detail und das system funktioniert nciht mehr so wie gewollt.
Beispiel Olbrecht: Wieviel "schnell" und was schnell für den jeweiligen Sportler bedeutet, das definiert er nicht. Kann er auch nicht, da er halt bei jedem Sportler erstmal für ein paar Jahre testet, wie er/sie auf bestimmte Trainingsreize reagieren.
das soll jetzt nicht elitär wirken, aber ich denke mittlerweile, dass Olbrechts Modell nicht unbedingt die erste Wahl für Leute ist, die bislang noch wenig Erfahrung sammeln konnten. Hierfür sollte man mMn schon ein bisschen Trainingserfahrung besitzen.
Ein paar allgemeine Grundsätze der Trainingsplanung werden bei Olbrecht aber meiner Meinung nach sehr gut sichtbar.
1. Grundlagen schaffen: zunächst einmal bestimmte "Kapazitäten/Fähigkeiten" ausbilden
Je niedriger das Ausgangsleistungsniveau des Sportlers umso
länger sollte diese Trainingsphase seiner Meinung nach dauern.
2. anschließend eine "Spezialisierung" auf die Wettkampfdistanz
Je niedriger das Ausgangsleistungsniveau des Sportlers umso
kürzer sollte diese Trainingsphase seiner Meinung nach dauern.
Und hier liegt bei vielen Hobbysportlern schon der casus knacksus.
Viele suchen sich einen Wettkampf raus, der in 6 Wochen stattfindet. Dann nehmen sie einen 6-Wochen-Plan, arbeiten den ab und wundern sich dann, wenn das nicht funktioniert.
3. Basis sollte stets "was habe ich aktuell drauf" sein und nicht "wie schnell möchte ich den kommenden Wettkampf laufen".
Man sollte im Optimalfall also aufgrund der aktuellen Leistungsfähigkeit zunächst die Grundlagen ausbauen. Ein grobes Ziel kann man zu diesem zeitpunkt natürlich schon haben dürfen. Aber ich würde erst im weiteren Schritt, also im Verlaufe des Trainings, genauer definieren, was beim geplanten Wettkampfhöhepunkt rausspringen soll.
"Grundlagen bilden" bedeutet übrigens nicht zwangsläufig nur ganz viel langsam zu laufen.
Hier gibt es zwei grundsätzlich unterschiedliche Ansätze:
Möchte ich eher "schwächenorientiert oder stärkenorientiert" trainieren?
Die Antwort darauf wird wohl immer nur von Sportler zu Sportler beantwortet werden können.
Ich müsste jetzt noch viele weitere allgemeine Grundsätze auflisten und erklären. Das würde hier aber wohl den Rahmen etwas sprengen.
Daher meine Antwort auf die Frage "hilft es viel langsam zu laufen um auf allen Distanzen schneller zu werden?":
Es kommt drauf an