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Könnte "nach Gefühl laufen" ins Übertraining führen?

Könnte "nach Gefühl laufen" ins Übertraining führen?

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Moin,

ich hatte im Sommer eine Frage bezüglich GA1 Training gestellt. das Take-away war, dass ich aus dem Laufsport keine Diplomarbeit machen, sondern einfach laufen und mich möglichst nicht unter 7:30 min/km bewegen sollte.

Wenn ich einfach nach Gefühl laufe, sodass es sich wirklich gut anfühlt, laufe ich zwischen 5:50-6:50 min/km, ca. 8-10km bei einem Puls von 165-175 (85%-90% HFmax). Auf die HF achte ich während des Laufens nicht, ich sehe sie mir nur danach an. Die HFmax sollte halbwegs stimmen (mit Brustgurt gemessen nach mehren schnellen 5km Läufen, die letzten 800m all out). Reden kann ich während des Laufens noch etwas, aber nicht mehr flüssig. Ein Tempo, bei dem ich flüssig reden kann, fühlt sich an als würde ich am Waldboden kleben.

Ich gehe jeden 2. Tag laufen und fühle mich fast nie erschöpft; falls doch mache ich einen weiteren Tag Pause.

Frage

Kann ich diese Trainingsroutine so erst einmal beibehalten oder laufe ich so sicher in ein Übertraining hinein? Falls zweiteres, wie sollte ich das Training verändern? Das langsame Herumgetrabe im GA1 Bereich - bei mir ca. 7:45min/km bei 150 bpm - bringt gefühlt gar nichts, weshalb ich den Tipp der Foris beherzigt habe und eben nur noch nach Gefühl laufe.

Ich freue mich auf Eure Antworten.

LG
eth

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eth hat geschrieben:
Ich gehe jeden 2. Tag laufen und fühle mich fast nie erschöpft; falls doch mache ich einen weiteren Tag Pause.

Frage

Kann ich diese Trainingsroutine so erst einmal beibehalten oder laufe ich so sicher in ein Übertraining hinein?
Was verstehst Du unter dem Begriff "Übertraining" und wie sollte es ohne größere Anstrengung dazu kommen?
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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:idee2: Du könntest auch deine Hfmax 10 Pünktchen hochsetzen. Dann passt es besser.

Auf den letzten paar Hundert Metern bei 5k all out komme ich (als ebenfalls Anfänger) auch nur auf 87-89%.

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Jogging-Rookie hat geschrieben: :idee2: Du könntest auch deine Hfmax 10 Pünktchen hochsetzen. Dann passt es besser.
Warum die Hf Max nicht gleich auf 220 oder höher setzten? Dann passt es mit dem dem GA1 Tempo auch ohne das „langsame Herumgetrabe“… :klatsch:

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Nun, ich wäre eher bei 213 oder 214. Die Begründung habe ich ja oben schon genannt.
Ich hatte auf meine Hfmax genauso unbedarft wie eth geschlossen - und zu niedrig angesetzt. Wurde dank netter Foris hier nach oben korrigiert. Seitdem schaffe ich auch Läufe unter 75% :zwinker2: und glaub ma', um dauerhaft mit 85-90% durch die Gegen zu düsen, bin ich eindeutig nicht masochistisch genug veranlagt. Schätze mal, bei eth ist es es ähnlich, da er sich ja "fast nie erschöpft" fühlt. Und glaubst du ernsthaft, er läuft "schnelle 5km Läufe" in 98%?

edit: Und die einzige Sorge des TE ist doch die Hf in %, es bleibt dabei: er fühlt sich "fast nie erschöpft". Wieso dann komplizierter als notwendig?

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Jogging-Rookie hat geschrieben:Und die einzige Sorge des TE ist doch die Hf in %, es bleibt dabei: er fühlt sich "fast nie erschöpft". Wieso dann komplizierter als notwendig?
Seine „Sorge“ ist ob „nach Gefühl laufen“ ins „Übertraining“ führt... Kompliziert wird’s erst dann wenn man sich zu viel mit irgendwelchen Hf Daten beschäftigt.[h=2][/h]

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Hallo,

danke für die vielen Antworten, die ich so annehme.
Nun, ich wäre eher bei 213 oder 214. Die Begründung habe ich ja oben schon genannt.
Ich hatte auf meine Hfmax genauso unbedarft wie eth geschlossen - und zu niedrig angesetzt. Wurde dank netter Foris hier nach oben korrigiert.
Ich verstehe ja, dass man als Untrainierter/Anfänger nicht in der Lage ist sein gesamtes Leistungspotential auszuschöpfen, was ohnehin nicht ganz möglich ist. Doping z.B. hat ja u.a. den Zweck die letzten Kraftreserven noch zu mobilisieren, die sonst eigentlich nicht zugänglich wären (siehe Radsport).

Mal angenommen meine tatsächliche HFmax wäre irgendwo bei 210 bpm, dann würde ich mit meinen 190-195 bpm selbst mit größter Willensanstengung ja nur 90%-93% meiner HFmax ausreizen können. Dann würde ich ja tatsächlich immer in der grünen und orangen Zone laufen.

Deckt sich das grob mit Euren Erfahrungen als Ihr angefangen habt?

LG

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eth hat geschrieben:Hallo,

danke für die vielen Antworten, die ich so annehme.



Ich verstehe ja, dass man als Untrainierter/Anfänger nicht in der Lage ist sein gesamtes Leistungspotential auszuschöpfen,
Das Erreichen der HFmax hat mit dem Ausschöpfen des Leistungspotentials nichts zu tun. Die allgemeine, und auch meine Erfahrung ist eher die, dass es für trainierte Läufer schwieriger ist, die HFmax zu erreichen, als für weniger trainierte.

Gruss Tommi

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Mir geht es wie Tommi. Den HfWert, den ich 2013 bei meinem ersten 10er auf der Ziellinie hatte, habe ich nie wieder erreicht (zumindest mit Brustgurt).
@eth: Misst Du den mit Gurt oder übers Handgelenk? Letzteres ist nämlich ungenau. Da können durchaus 10 Schläge zu viel oder zu wenig gemessen werden.

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Hallo,

ich an Deiner Stelle würde das mit der HF einfach sein lassen. Wie Du schreibst, Du fühlst Dich wohl so wie Du läufst, also dann passt das doch.
Wenn Du aber viel Wert auf die HF legst und vielleicht auch ein konkretes Ziel hast was dein Training angeht (konnte ich jetzt nicht rauslesen), dann würde ich eine konkrete Messung der Max-HF machen und wenn dann halt das Ergebnis ist, das du im niedriegen HF-Bereich gefühlt rumschleichst, dann ist es halt so.War bei mir am Anfang nicht anders.

Des Weiteren, kann man auch als Anfänger an seine Grenzen gehen, schneller noch wie als Trainierter :D und mehr wie Max 95% gibts bei mir nur sehr selten, auch wenn ich für mich gefühlt an der Grenze bin.

Meine Erfahrungen als ebenfalls Anfänger hier.
Bild

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Es ist sowohl für Anfänger als auch für Trainierte schwierig, aus unterschiedlichen Gründen.

Als Anfänger bin ich nicht mit Pulsgurt gelaufen, kann daher also dazu nichts sagen.

Meine höchsten in letzter Zeit gemessenen Werte habe ich nach einer mehrwöchigen Verletzungspause erreicht. Dafür musste ich noch nicht einmal besonders schnell laufen, es war einfach so, dass Kopf und Beine schneller wollten als die Pumpe konnte. Das ist natürlich keine allgemein anwendbare Testmethode, aber wer mal in der Situation ist, kann das ja mal ausprobieren.
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