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10 jähriger Junge Lauf-Zeiten, wie sind diese einzuordnen ?

10 jähriger Junge Lauf-Zeiten, wie sind diese einzuordnen ?

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Hallo zusammen,

mein Sohn ist 10 Jahre alt.

Er hat bis Anfang 2019 mit dem Laufsport nicht viel zu tun gehabt.

Anfang 2019 hat er dann bei uns am Wohnort an einem Altstadtlauf teilgenommen und seine Altersklasse gewonnen.

Danach war er beflügelt von dem Erlebnis und wir als Eltern haben ihm dann ermöglicht an einigen Stadtläufen teilzunehmen,

je nach Teilnehmerfeld hat er dann weiterhin gute Platzierungen erzielt.

Mit dem Trainieren ist das bei ihm so ne Sache, jedoch bei Wettbewerben ist er immer zu haben und sehr engagiert .

Mich würde jetzt mal interessieren wie folgende Zeiten einzuordnen sind:

800m-Laufbahn: 02:53 min

6,7km Stadtlauf (sehr ebener Kurs auf Asphalt): 29:00min

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Die Zeiten sind in dem Alter gar nicht einzuordnen. In einem anderen Thread mit ähnlicher Frage gab es vom Fachmann diese Antwort (ersetze die 7 durch eine 10):
Rolli hat geschrieben:Wir sprechen hier von einem 7-Jährigen!
Das Zeil im LA-Verein sind keine lange Läufe sondern Laufen (Sprinten) Springen und Werfen. Warum das so ist, würde hier die Rahmen sprengen. Erst mit 14-15 Jahren wird spezifisch trainiert und eine mögliche Talente gefördert. Verstehe nicht wieso Eltern immer "sonder Würstchen" verlangen müssen.
Wenn ein Kind laufen will, ist das OK. Das man dadurch seine andere Fähigkeiten vernachlässigt, schon nicht mehr so gut. Das zeugt oft nur von übertriebenen Ehrgeiz der Eltern, die gesehen haben, das Ihr Bub etwas schneller laufen kann und schon von Olympiateilnahme träumen.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Hallo Bones,

ich denke du beziehst dich auf Extrembeispiele.
Unser Sohn macht viel Sport - Fußball im Verein, LA im Verein und nimmt aktiv am Sportunterricht teil.
Somit hat er keinen reinen Fokus auf das Laufen.
Die Zeiten die ich aufgeführt habe sind die kürzeste und die mit Abstand größte Distanz.

Dien Zitat ist sicherlich fundiert und gerechtfertigt - denke für uns trifft das nicht zu.

Gezwungen wird mein Sohn nicht, jedoch haben wir als Eltern schon Einfluss darauf und sollten diesen auch ab und an nutzen.

Er ist nach sportlichen Aktivitäten ausgeglichen und zufrieden.

Wenn ich meinem Kind jetzt ein Interesse an Sport mitgeben kann ist das besser für seine Zukunft.

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Wenn der Junge schon in einem LA-Verein ist, hat sich der Hinweis auf altersgerechtes Lauftraining erübrigt. Wahrscheinlich willst Du einfach nur wissen, ob der Junge gute Zeiten erreicht hat.
Ja, die Zeiten sind schon ordentlich. Was aber nicht bedeutet, dass sie so gut (im Vergleich) bleiben. Es ist einfach sehr schwer zu sagen, wie sich der Körper weiter entwickelt (auch durch andere Sportarten beeinflusst)

DLV vergleicht die Ergebnisse in diesem Alter ungern, um den elterlichen, und damit suboptimalen, Ehrgeiz zu wecken.

Das verstehe ich aber nicht:
Mit dem Trainieren ist das bei ihm so ne Sache
Es ist eine Aufgabe der Eltern das zu ändern, sonst ist weitere Entwicklung (nicht nur sportlich) für mich schwer vorstellbar.

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Rolli hat geschrieben: Es ist einfach sehr schwer zu sagen, wie sich der Körper weiter entwickelt (auch durch andere Sportarten beeinflusst)
Das ist der absolut entscheidende Punkt bei Kindern. Mein Kumpel hat Sport studiert und betreffend Jugendförderung ist es enorm schwierig, Leistung bei jungen Menschen einzuordnen. Es gibt anscheinend Untersuchungen die aufzeigen, dass sogar je nach Geburtstag der sportliche Erfolg der Kinder in ihrer Alterskategorie variieren kann.

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asd2 hat geschrieben:Es gibt anscheinend Untersuchungen die aufzeigen, dass sogar je nach Geburtstag der sportliche Erfolg der Kinder in ihrer Alterskategorie variieren kann.
Wie meinen die Autoren dieser Untersuchungsergebnisse das?

Mir fällt da der Rosenmontag ein, aber wir haben uns hier nicht versammelt, um derbe Scherze zu machen!

Knippi

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hardlooper hat geschrieben:Wie meinen die Autoren dieser Untersuchungsergebnisse das?

Mir fällt da der Rosenmontag ein, aber wir haben uns hier nicht versammelt, um derbe Scherze zu machen!

Knippi
Mein Kollege hat mir das so erklärt, dass in der Jugendauswahl Kinder, die am Anfang vom Jahr Geburtstag haben, tendenziell einen Vorteil haben durch diesen kleinen Altersunterschied. Kinder die zu Beginn des Jahres geboren sind, sind auch überproportional vertreten in solchen Landes/Regional-Auswahlen. Wenn du also dein Kind in die Auswahl platzieren willst, sollte es möglichst im Januar zur Welt kommen, der Rosenmontag wäre auch noch ganz passabel :zwinker5: :D

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asd2 hat geschrieben:Das ist der absolut entscheidende Punkt bei Kindern. Mein Kumpel hat Sport studiert und betreffend Jugendförderung ist es enorm schwierig, Leistung bei jungen Menschen einzuordnen. Es gibt anscheinend Untersuchungen die aufzeigen, dass sogar je nach Geburtstag der sportliche Erfolg der Kinder in ihrer Alterskategorie variieren kann.
Diese Beobachtung habe ich als Trainer auch schon gemacht, kein Witz.
Das ist aber wahrscheinlich auch etwas unterschiedlich von Sportart zu Sportart.

Dazu kommt dann natürlich noch die Sache mit Frühentwickler vs. Spätentwickler. Das hat hat auch noch einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Erfolge im Jugendalter.

Ab 20 Jahren hat sich das dann aber erledigt.

Leider....leider werden im Januar geborene Frühentwickler mit überschaubarem Talent, (jedoch mit viel Ehrgeiz und Motivation) halt auch durch die Aufnahme in einen bestimmten Kader recht intensiv gefördert.

Die Spätentwickler mit viel Talent und auch starkem Ehrgeiz fallen nach meiner Erfahrung leider oftmals durch das Raster der Talententwicklung.

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RunSim hat geschrieben: Leider....leider werden im Januar geborene Frühentwickler mit überschaubarem Talent, (jedoch mit viel Ehrgeiz und Motivation) halt auch durch die Aufnahme in einen bestimmten Kader recht intensiv gefördert.
Die Spätentwickler mit viel Talent und auch starkem Ehrgeiz fallen nach meiner Erfahrung leider oftmals durch das Raster der Talententwicklung.
Jep so ist das, ich wüsste allerdings auch nicht, wie man das verhindern könnte.... Ich glaub im Football wird gemessen, wie hoch du aus dem Stand springen kannst, da das ein relativ stabiler Wert ist, an dem man nicht viel ändern kann. Aber alles andere wie Gewicht und Grösse ist derart variabel, dass man das kaum als Richtwert anwenden kann/sollte.

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Verhindern kann man da wohl nicht viel.
Es würde schon ausreichen, wenn mehr Nachwuchstrainer sich bewusst wären, dass es sowas gibt.

Viele talentierte Spätentwickler hören halt mit 16-18 Jahren mit dem Leistungssport auf aufgrund von ausbleibendem Erfolg.

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RunSim hat geschrieben:Verhindern kann man da wohl nicht viel.
Es würde schon ausreichen, wenn mehr Nachwuchstrainer sich bewusst wären, dass es sowas gibt.

Viele talentierte Spätentwickler hören halt mit 16-18 Jahren mit dem Leistungssport auf aufgrund von ausbleibendem Erfolg.
In vieler Hinsicht hast Du wohl recht, aber ich persönlich habe keine Probleme damit. Vielleicht, weil ich keine 10-14-jährigen betreue und ich aus der Kindergruppe eigentlich alle 2 Jahre einen Überflieger bekomme, der damit keine Probleme hat. Viel mehr ist das so, dass sie auf Grund von breitere Konkurrenz, nicht mehr die "Könige" der Gruppe sind, sondern sich mit viel stärkeren Läufern in der Gruppe messen müssen.

Deswegen ist es wichtig die Kinder beim Training nicht auf einen Sockel zu stellen und übertrieben für ihre Leistung zu loben, sondern sie immer auch mal mit Niederlagen konfrontieren.
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