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VO2Max- Parameter verstehen und damit umgehen

VO2Max- Parameter verstehen und damit umgehen

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Moin,
Ich M16 habe zu Weihnachten eine Laufuhr bekommen. Bei den ganzen Funktionen bin ich eben gerade auf den VO2Max Wert gestoßen, der mit 63 angegeben wird und als „superior“ bewertet wird. Ich habe mich dann schlau gemacht und musste feststellen, dass der Wert sehr sehr gut ist, wie ich finde. Meine Frage ist wie „richtig“ dieser Wert ist, also ob Garmin diesen Wert nach ca. 40 Laufkilometern und mehreren Workouts gut bestimmen kann und ob es sein kann, dass man seinen Schweinehund einfach nochmal mehr überwinden muss, um die 40min auf 10km zu erreichen, die man laut Internet mit dem VO2Max Wert erreichen müsste, ich aber mir nicht zugetraut hätte( laufe mit einem Puls von ca 170 die 10 in 45 min ).
Ich weiß nicht ,ob es Wichtig ist, aber laufe seit ca. 1 Jahr und mittlerweile 50km in der Woche.

Freue mich über nh Antwort!

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Jaguar999 hat geschrieben:Moin,
Ich M16 habe zu Weihnachten eine Laufuhr bekommen. Bei den ganzen Funktionen bin ich eben gerade auf den VO2Max Wert gestoßen, der mit 63 angegeben wird und als „superior“ bewertet wird. Ich habe mich dann schlau gemacht und musste feststellen, dass der Wert sehr sehr gut ist, wie ich finde. Meine Frage ist wie „richtig“ dieser Wert ist, also ob Garmin diesen Wert nach ca. 40 Laufkilometern und mehreren Workouts gut bestimmen kann und ob es sein kann, dass man seinen Schweinehund einfach nochmal mehr überwinden muss, um die 40min auf 10km zu erreichen, die man laut Internet mit dem VO2Max Wert erreichen müsste, ich aber mir nicht zugetraut hätte( laufe mit einem Puls von ca 170 die 10 in 45 min ).
Ich weiß nicht ,ob es Wichtig ist, aber laufe seit ca. 1 Jahr und mittlerweile 50km in der Woche.

Freue mich über nh Antwort!
Wie hast Du HFmax bestimmt?

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Jaguar999 hat geschrieben:Meine Frage ist wie „richtig“ dieser Wert ist, also ob Garmin diesen Wert nach ca. 40 Laufkilometern und mehreren Workouts gut bestimmen kann
Das kommt ganz auf die Workouts an. Abgesehen davon, dass man ohne medizinische Messapparaturen nicht vom echten physiologischen VO2max reden kann (also dem vom Körper maximal verwertbaren Sauerstoffvolumenstrom in ml pro kg Körpergewicht), sondern nur von einem Schätzwert anhand der Laufleistungen, kommt es für diese Größe ganz wesentlich darauf an, dass du dich bis an dein absolutes Limit quälst. Wenn das gegeben ist, reicht sogar ein einziger Testlauf (typisch dann wohl ein knüppelharter Wettkampf) über eine Distanz zwischen 1500m und Marathon, also z.B. deine 10k.

Wenn du nicht wirklich all-out läufst, also mit niedrigerem Puls als möglich, kann man zwar aufgrund der HF und der HFmax spekulieren, um wieviel schneller du gekonnt hättest, wenn du gewollt hättest. Aber erstens setzt das bereits die Kenntnis deiner individuellen HFmax voraus (s. Rollis Frage) und zweitens bleibt das trotzdem Spekulation, weil eine Uhr dieses Verhältnis nur pauschal bewerten kann, die konkreten Verhältnisse deines Körpers aber nicht kennt. Mir z.B. zeigt meine Polar bei langsamen Bummelläufen immer einen besseren "Running Index" (entspricht irgendwo dem VO2max, ist aber anders skaliert) als bei Tempoläufen. Mein Körper reagiert also offenbar auf Belastungen anders als die Herde von Läufern, die für die Programmierung der Uhr herhalten musste.

Ich fürchte, es hilft nichts - wenn du wissen willst, wie schnell du die 10k laufen kannst, dann musst du ... du ahnst es schon ... die 10k (oder eine Distanz, die davon nicht allzu weit entfernt ist) mal richtig volle Kanne laufen, und zwar so, dass du als Pacemaker für einen Säbelzahntiger auch nicht schneller könntest. Mit einem all-out gelaufenen 5k-Wettkampf hättest du auch schon einen recht guten Anhaltspunkt.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Mich dünkt der Vo2Max Wert von Garmin sagt nicht viel über den absoluten Leistungszustand aus. Er ist ein Anhaltspunkt aber daraus eine Prognose abzuleiten taugt nicht viel. Ich nutze den Wert um zu sehen wie ich in Form bin. Wenn ich bei einem Vo2Max-Wert von 60 40min für 10km benötige, wird es bei 62 vermutlich etwas schneller gehen. Bei 58 bin ich nicht so gut in Form und brauche vielleicht 41 Minuten. Das ist vor allem hilfreich nach Trainingspausen um die Paces der verschiedenen Trainingszonen zu bestimmen.
Strava


Bild

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RunningPotatoe hat geschrieben:dass du als Pacemaker für einen Säbelzahntiger auch nicht schneller könntest. Mit einem all-out gelaufenen 5k-Wettkampf hättest du auch schon einen recht guten Anhaltspunkt.
Nicht , dass er nach 200m stehen bleibt... all-out...

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Klar. Je weiter Test- und Zieldistanz auseinanderliegen, desto wichtiger wird es natürlich, für beide Distanzen gleich gut trainiert zu sein. Laut J.Daniels kann man aus den 1500m sogar auf seine Marathonzeit schließen. Ich bin sicher, dass das wenigstens bei mir schiefginge - 1500m kann ich gerade noch joggen, 42 km aber definitiv nicht. :D

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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RunningPotatoe hat geschrieben:Klar. Je weiter Test- und Zieldistanz auseinanderliegen, desto wichtiger wird es natürlich, für beide Distanzen gleich gut trainiert zu sein. Laut J.Daniels kann man aus den 1500m sogar auf seine Marathonzeit schließen. Ich bin sicher, dass das wenigstens bei mir schiefginge - 1500m kann ich gerade noch joggen, 42 km aber definitiv nicht. :D
Du hast mich falsch verstanden.
"All-out" verstehen Leute unterschiedlich. Ich auch bestimmt anders als Du.

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Garmin nutzt zur Schätzung der VO2max die Firstbeat Methode. Näheres zu dem Verfahren findet man hier:
https://assets.firstbeat.com/firstbeat/ ... 6.2017.pdf
Dort angegeben ist eine Genauigkeit von +/-5%, wenn die HFmax stimmt, ansonsten nimmt die Genauigkeit ab, wie man in Figure 5 ablesen kann.

Ob das Verfahren zur Ermittlung der VO2max auch für 16 jährige gültig ist, oder nur für Erwachsene steht nicht da, aber zumindest die Tabellen zur Bewertung der ermittelten Werte beginnen erst beim Alter von 20 Jahren.

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Run4Cake hat geschrieben:Garmin nutzt zur Schätzung der VO2max die Firstbeat Methode. Näheres zu dem Verfahren findet man hier:
https://assets.firstbeat.com/firstbeat/ ... 6.2017.pdf
Dort angegeben ist eine Genauigkeit von +/-5%, wenn die HFmax stimmt, ansonsten nimmt die Genauigkeit ab, wie man in Figure 5 ablesen kann.
Wobei es aber auch große Unterschiede bei den einzelnen Garmin-Uhrenmodellen geben kann. Mit der Forerrunner 935 bekam ich deutlich zu optimistische Prognosen (3:10 statt 3:30h auf Marathon), mit der Fenix 6x sind die Prognosen hingen einen Tick zu pessimistisch. Aktuell bekomme ich eine 46:29 für 10km prognostiziert, ich bin die 10k letztens auf leicht welliger Strecke weit unter "Volllast" in 46:50 gelaufen... (Durchschnittspuls war 166, bei meiner PB waren es 175).
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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ruca hat geschrieben:Wobei es aber auch große Unterschiede bei den einzelnen Garmin-Uhrenmodellen geben kann. Mit der Forerrunner 935 bekam ich deutlich zu optimistische Prognosen (3:10 statt 3:30h auf Marathon), mit der Fenix 6x sind die Prognosen hingen einen Tick zu pessimistisch.
Da wurde die Lookup-Tabelle geändert (VDOT statt VO2max), der errechnete VO2max Wert dürfte derselbe gewesen sein.
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