DrProf (24.01.2021)
Hallo liebe Lauf- Freund*innen,
Ich laufe jetzt regelmäßig seit mehr als zwei Jahren. Ein paar 10km Läufe und einen Halbmarathon habe ich bereits hinter mir. Endlich habe ich eine Pulsuhr geschenkt bekommen. Aktuell arbeite ich an meinem Tempo mit einem Garmin Coach. Zu meiner Frage: wird jede Läuferin irgendwann schneller? Oder gibt es auch Menschen die einfach nicht schneller werden? Und bei den Tempoeinheiten schaffe ich es bislang NIE den vorgegebenen Pace über die 800
M einzuhalten. Trotzdem werden die Intervalle jede Woche mehr? Ist das so sinnvoll?
Danke schonmal für eure Antworten!
DrProf (24.01.2021)
Für einen ahnungslosen User ist es mit Pulsuhr schwieriger schneller zu werden. Also versuch es lieber ohne, aber nach einem Plan. Oder einfach mit laufen nach Lust und Laune und mit abwechslungsreichem Tempo. Ansonsten gilt: Für jemanden auf niedrigem Niveau ist es ganz einfach schneller zu werden. Jemand auf einem hohen Level tut sich da schwerer.
"Seien Sie sich bewußt, dass das, was Sie über Ihr persönliches Wohlbefinden zu wissen glauben, vielfach das Resultat gezielter Manipulation durch Industrien ist, deren primärer Fokus ihr Gewinnstreben und nicht notwendigerweise Ihre Gesundheit und Sicherheit ist. " Prof. Dr. Tim Noakes
Ich nutze meine Laufuhr ausschließlich zum Messen und nicht dazu, mir Vorgaben machen zu lassen. Und da ich zudem von der finnischen Fraktion bin, kann ich zum Garmin Coach demnach überhaupt keine Aussagen machen. Ich vermute aber mal, es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, wo's haken könnte:
- Kann sein, dass Garmin deine Leistungsfähigkeit permanent zu optimistisch einschätzt. Dann würde es helfen, die daraus resultierenden Vorgaben einfach nur zu X% zu erfüllen, also z.B. die Intervalle immer 10% langsamer als gefordert. Wenn das Programm was taugt, müsste es das ja irgendwann mal merken und sich daran anpassen.
- Oder du bist nicht (genügend) bereit, dich auch mal richtig zu schinden. Intervallläufe sind zu einem Gutteil die fortwährende Auseinandersetzung mit dem inneren Schweinehund. In diesem Fall würde ich die Ziele überdenken und abhängig vom Ergebnis härter gegen die innere Drecksau vorgehen oder eben einen weniger anspruchsvollen Plan auswählen.
In normalen Zeiten würde man aber auch einfach raten, sich einer Laufgruppe anzuschließen. Der Sog der Gemeinschaft kann so einiges bewirken.
Da arbeitet jemand mit dem Gamin Coach
https://forum.runnersworld.de/forum/...ch#post2649350
Da lässt es mittlerweile jemand und hat sich ein gescheites Buch gekauft
https://forum.runnersworld.de/forum/...ch#post2652337
Da arbeitet noch jemand mit ihm
https://forum.runnersworld.de/forum/...ch#post2669808
und ist zudem in diesem Thread dort ziemlich aktiv. Also vielleicht solltest du besser dort mit einsteigen, die Leute sind auf einem ähnlichen Level.
https://forum.runnersworld.de/forum/...-Anf%C3%A4nger
Über michwo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich gerade hinlaufe Joels Daily Challenge - Streakrunning
RunningPotatoe (24.01.2021)
Hallo Chessenana,
jede Läuferin und jeder Läufer, der methodisch richtig trainiert, kann sein Tempo (bezogen auf eine bestimmte Strecke) bis zur Grenze seiner genetisch "programmierten" Fähigkeit steigern. Will heißen: Es hilft nicht "irgendwie" zu laufen, man muss beim Training die Grundsätze der Trainingslehre anwenden. Heißt auch: Man darf sich nicht überlasten, sonst kehrt sich der Prozess um und man verliert Leistung, ruiniert sich womöglich auch seinen Bewegungsapparat. Das mit der Genetik ist so gemeint: Früher sprach man von "Talent", das einer hat, weniger hat oder das ihm/ihr fehlt. Aus uns allen wird nie ein Weltklasseläufer werden, weil wir dafür nicht die Anlagen haben. Aber unsere Körpersysteme, die für die Bereitstellung von Ausdauerleistung verantwortlich sind, sind doch trainierbar, wenn wir sie "reizen". Reizen wie oben dargestellt: Methodisch richtig. Dass jemand überhaupt nicht "schneller" wird, ist nur vorstellbar, wenn sich in ihm mental alles gegen die dafür notwendige Anstrengung sperrt.
Das ist so natürlich nicht sinnvoll. Wenn du ein Intervall (ich gehe davon aus, dass du 800m-Intervalltraining meinst) nicht in der vorgesehenen Zeit laufen kannst, dann ist der Trainingsplan für dich auf zu hohem Niveau angesiedelt. Dabei ist es gleichgültig, warum du das Tempo nicht schaffst. Du solltest zu einem Trainingsplan wechseln, der deinem Ist-Ausdauerzustand als Grundlage/Voraussetzung entspricht.
Alles Gute
Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger.
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe
PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h
... was mich zu der Frage bringt, wie denn eigentlich in den letzten 6 Monaten vor Planbeginn die typische Trainingswoche aussah und was der Garmin-Plan jetzt verlangt. Auch mal die Intervalleinheiten (gefordert / geschafft) konkret beschreiben. Bisher bleibt ja alles im Nebel des Ungefähren (und eigentlich noch nicht mal das) verborgen, da können die Ratschläge nicht viel klüger ausfallen als "Schneller laufen lernt man durch schneller laufen" o.ä.
Einfach hin und wieder frei Schnauz' mal etwas schneller laufen reicht schon... dazu etwas Abwechslung, z.B. mal Waldlauf mit über ein paar Stöckchen hüpfen.![]()
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Esst mehr Käsetoast!
Wobei: mit 67 Jahren darf man evtl. zufrieden sein, wenn "frau" nicht langsamer wird.
Ich weiß, dass man etwas charminger nach dem Alter fragen darf.
Knippi
Inspirator für das Benutzerbild: http://2.bp.blogspot.com/_a693TT2YGI...ones_remix.jpg
Hallo an alle danke für eure Einschätzung. Ich bin die letzten 1,5 Jahre so drei mal 10km in der Woche gelaufen. Immer so nach wohlfühltempo...
Ich hab wirklich Probleme mit meinem „schweinehund“ schnell laufen fällt mir ungeheuer schwer. Deshalb hilft mir die Uhr schon weil sie mich anspornt. Meine Ausdauer ist glaube ich ganz ok ich kann zwei Stunden langsam laufen ohne völlig fertig zu sein.
Mein Ziel ist es eigentlich 10 km in einer Stunde zu laufen ohne dass es übermäßig anstrengend ist. Dazu kommt dass ich Probleme mit meinem großen Zeh hab und deshalb vermutlich nicht so gut abrolle. Ihr seht viele kleine Probleme!
Liebe Grüße
Je schneller du rennst, also rennen wirst, desto weniger rollst du über den Zeh ab. Ich hatte beidseitig Hallux valgus nebst rigidus, gehen war mir schlimmer als rennen
Nun hast du ein Ziel, worauf du hinarbeiten kannst! Zeigs dem Schweinehund!
Gruss Tommi
Hallo,
Die Monate davor hab ich einfach mein „wohlfühl Programm“ durchgezogen. Drei Mal in der Woche 10km Pace 6:30.
Aber das hat mich irgendwann gelangweilt und ich möchte unbedingt schneller werden. Danke für deine Rückmeldung!
Schnelligkeit ist bei allen Menschen genetisch bedingt. Daher ist es eine Illusion, irgendwie seine "Schnelligkeit" trainieren zu können.
Wahrscheinlich meinst du aber, eine längere Strecke x (z.B. 10 km oder HM) schneller durchlaufen zu können. Dafür musst du aber ausdauernder werden. 800 m in einer bestimmten, von einer Uhr vorgegebenen Pace abzureißen, bringt nicht viel.
You don´t stop running, when you get old.
You get old, when you stop running.
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Mein Tagebuch: https://forum.runnersworld.de/forum/...er-dicken-Wade
"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."
Thorsten Havener
Ich würde gerne meine Zeit bei 10km verbessern ja.
Wenn das Intervall Training nichts bringt? Was soll ich denn dann machen?
Danke, da schaue ich auf jeden Fall rein. Trotzdem bin ich jetzt ein wenig verwirrt wegen den unterschiedlichen Antworten.
Wieso? Es gibt viele Trainingsmethoden. Nur weil wir alle laufen bedeutet nicht, das wir alle gleich trainieren. Es gibt nicht "den" Trainingplan. Es gibt nur funktionierende und nicht funktionierende. Und dann gibt es noch die die nur für den funktionieren und den anderen der für den funktioniert aber für den anderen nicht.
Was dir am besten zupass kommt musst du selbst heraus finden.
Üblichwereise sagt man bei einem Neuling, dreimal die Woche laufen gehen, einmal schnell und kurz, einmal Mittel/Mittel und einmal langsam/lang. Das ist der Basic. Wenn du schneller werden willst, dann mustt du deine anaerobe/Aerobe-Schwelle nach oben bringen. Das ist der Zeitpunkt wo dein Körper in eine Sauerstoffschuld gezwungen wird. Diese Sauerstoffschuld kann er nicht ewig eingehen, deshalb kann man umso länger schneller laufen je höher diese Schwelle ist.
Aber darüber gibt es viele Thread hier, einfach mal googeln, es würde zu weit führen dir dass ausführlich nahelegen zu wollen.Denn letztlich läuft es daruaf hinaus diese Schwelle zu heben. Und das tut man in dem man z.B. durch Intervalltraining im Tempobereich dieser Schwelle.
Santander hingegen läuft nie schnell. Er ist ein Altmarathoni und diese Gattung überschreitet die Schwelle schon lange nicht mehr, das ist beim Marathon auch kontraproduktiv, denn da ist es das Ziel so lange als möglich unterhalb dieser Schwelle zu agieren. Deshalb sind seine Tipps für dich ungeeignet. Marathon trainiert man komplett anders als 10km und auch der LAuf selbst ist etwas komplett anderes, nicht vergleichbar.
Es ist beides Laufen, aber das eine ist Geschwindigkeit und das andere ist Ausdauer.
Über michwo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich gerade hinlaufe Joels Daily Challenge - Streakrunning
Über michwo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich gerade hinlaufe Joels Daily Challenge - Streakrunning
Eigentlich ist es doch ganz einfach. Wenn du seit vielen Monaten die immer gleiche Strecke 10km im immer gleichen Tempo 6:30/km durchschlurfst (was, wie gesagt, so schlecht gar nicht ist), dann hast du für diese Trainingsart längst ein Plateau erreicht. Ich behaupte mal, du wirst auch dann nicht mehr nennenswert schneller, wenn du das noch 10 Jahre lang fortführst. Warum sollte dein Körper Energie und Nährstoffe für einen Umbau zum schnelleren Laufen verschwenden, wenn er doch genau "weiß", dass du ihm niemals mehr als 10 km in 6:30 abverlangen wirst? So blöd ist kein Körper, nicht mal der untrainierteste!
Das Zauberwort für dich heißt: veränderten Trainingsreiz setzen, raus aus dem Trott und (ab und zu auch mal) raus aus der Komfortzone! Du solltest deine Trainingseinheiten mehr differenzieren - pro Woche ein längerer Lauf als 10 km, etwas langsamer als jetzt, diese Distanz wöchentlich aber nur moderat steigern. Einen zweiten Lauf so wie jetzt. Und pro Woche eine kurze, schnelle Einheit, wo du es mal so richtig krachen lässt und deinem inneren Schweinehund zeigst, wo der Frosch die Haare hat. Ja, das strengt an. Ja, man fragt sich unterwegs, warum man sich das antut. Und ja, dieses geile Gefühl nachher unter der Dusche, das ist unbezahlbar!
Diese oft gegebene Empfehlung, die drei Läufe der Woche nach Länge und Tempo zu differenzieren, ist bereits der simpelste Trainingsplan, den man sich vorstellen kann. Natürlich gibt es unzählige andere. Im Grunde ist es aber völlig wurscht, welchen Plan du dir raussuchst. Ob den von Garmin oder aus einem der tausend Laufbücher oder einen der Millionen kostenlosen Trainingspläne aus dem Netz. Völlig wurscht, ob dir jemand Plan X als den Stein der Weisen anpreist oder ein anderer Plan Y als den letzten Mist. Jeder Plan, den du wählst, bringt dich weiter als das, was du jetzt machst. Denn buchstäblich jeder Plan setzt auf Differenzierung der Trainingseinheiten. Ob dich Plan X nun um ein Mü schneller voranbringt als Plan Y, kann dir völlig wumpe sein - er wird dich auf jeden Fall voranbringen und das ist doch das was für dich zählt. Was die Alternative Y gebracht hätte, wirst du sowieso nie erfahren, weil du die Zeit nicht zurückdrehen und einen anderen Plan unter exakt denselben Anfangsvoraussetzungen vergleichend durchziehen kannst.
Also hör auf zu grübeln, nimm einen Würfel zur Hand, entscheide dich für einen Weg und lege los. Das wird stellenweise anstrengend, aber auf jeden Fall bereichernd. Ohne Fleiß kein Preis.
dkf (25.01.2021)
Kerkermeister (25.01.2021)
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