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Wie vom Kayano zum Marathon-Wettkampfschuh?

Wie vom Kayano zum Marathon-Wettkampfschuh?

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Guten Abend zusammen!

Ich möchte nicht weiter den Vaporfly Thread mit meinem eigentlich ganz anderen Thema missbrauchen. Deshalb eröffne ich mal meinen eigenen Thread, vielleicht hilfts ja dann noch jemand anderem :)

Ausgangslage: Ich laufe im Moment mit dem Kayano 26 (mehrere Exemplare) meine 60 Wochenkilometer. Bin Mittelfussläufer und leichter Pronierer. Training ist so ein bisschen nach JD, die 18 Wochen 2Q Programm haben noch nicht begonnen, aber ich mische gerne schon ein paar Q2 Einheiten ein und zum Schluss des langes Laufes gibts dann noch ein paar Höhenmeter.
Für alle die den Kayano nicht kennen, der bietet viel Stabilität, eine starke (oder sagt man dicke?) Dämpfung, 315gr. Gewicht und 10mm Sprengung.
Der Kniedoc meinte vor Jahren mal, ich könne auch Neutralschuhe laufen da meine Knie eher atypisch sind für Pronierer und somit die Korrektur durch die Stabilität kontraproduktiv aufs Knie wirken könnte. Der Laufschuhberater meinte die Pronation sei nicht schlimm und da würde es gut einen Neutralschuh vertragen. Aber wie es halt so ist, was der Bauer nicht kennt das frisst er nicht, ich bin beim Kayano gebliegen.
Letzte Woche habe ich aber mal meinen uralten Asics DS Racer (sehr leicht und direkt) aus dem Schrank genommen und bin 13k damit gelaufen. Ging problemlos, sowohl während als auch nach dem Lauf. Ausser dass er zu eng war :D Scheint aber also dass ich mit einem leichten Schuh nicht grundsätzlich Probleme habe.

Ziel: Im September einen Marathon laufen in einem leichteren Wettkampfschuh, im Vaporfly wurden mir viele Schuhe empfohlen, z.B. Saucony Endorphin, Adizero Adios, Adizero Pro, Adidas Boston, Asics DS Trainer, Nike Pegasus. Ich habe mich da noch nicht entschieden, so oder so sind wohl alle in der gleichen, zum Kayano verschiedenen Kategorie anzusiedeln.

Weg zum Ziel? Nun denn, wie würdet ihr die Angewöhnung in Angriff nehmen?
Einfach mal die kürzeste Einheit der Woche in einem leichten Schuh laufen? Nach ein paar Wochen dann eine zweite Einheit dazu nehmen? Dann wieder die dritte und am Schluss vielleicht 3 von 4 im leichten Schuh laufen?

Oder denkt ihr wird die Umstellung nicht so schlimm sein und da reichen ein paar Trainingseinheiten im leichten Schuh vor dem Marathon? Persönlich und nach meinem Wissen ist dies eher nicht zu empfehlen...

Und noch letzte Frage/Problematik. Dem Vernehmen nach haben diese leichten Schuhe ja eher nicht die längste Lebensdauer, wenn ich also alle Trainingseinheiten in diesen Schuhe laufen würde, wäre der Verschleiss wohl zu hoch. Was sollte ich mir somit als Trainingsschuh besorgen, was mich dann quasi auf den Wettkampfschuh vorbereitet?

Vielen Dank für eure Hilfe. Vermutlich mache ich mir wieder mal zu viele Gedanken. Andererseits wäre es schade, wenn die ganze Vorbereitungsarbeit wegen einem dummen Fehler dahin geht...

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Jupp. Du machst dir definitv zu viele Gedanken ;-)

Als erstes würde ich vom Kayano auf einen Neutrallaufschuh umsteigen. Wenn das neben einem Arzt (dem du vertraust) auch noch ein Laufberater (dem du auch vertraust) rät, dann würde ich das machen. Beide haben dich "live" gesehen und sollten bei entsprechender Kompetenz eine treffende Aussage machen können. Mal abgesehen davon, dass für einen Mittelfußläufer mit leichter Überpronation ein Kayano schon arg stabil ist.

Die Frage wäre was du wiegst (bei welcher Körpergröße und welchem Körperbau) und was du für eine (realistische) Zeit vorhast im Marathon zu laufen?

Es macht auf jeden Fall keinen Sinn alle Trainingseinheiten in einem (einzigen) Wettkampfschuh zu laufen. Das wird bei wenigen Läufern funktionieren und u. U. sogar Sinn machen (sehr leicht, sehr aktiver Laufstil, keine orthopädischen Probleme) aber die Regel ist das eher nicht.

Sinn macht es eher mehrere Schuhe zu laufen die je nach Trainingseinheit zum Einsatz kommen. Beim Marathontraining steht 1 x pro Woche ein langer Lauf an. Da könnte bspw. ein gut gedämpfter, komfortabler Laufschuh zum Einsatz kommen. Der würde dann auch bei einem kürzeren Grundlagenlauf unter der Woche Sinn machen. Ein Intervalltraining auf der Bahn könnte in einem leichten Trainingsschuh / herkömmlichen Wettkampfschuh gelaufen werden. Eine 2. Tempoeinheit bspw. ein Tempodauerlauf könnte dann die Einheit für den eigentlichen Karbon Wettkampfschuh sein. Je näher der Marathon rückt umso mehr und spezifischer würde ich mit dem Wettkampfschuh trainieren. D.h. dann auch mal bei langen Läufen sowie einem Testwettkampf über kürzere Distanz den Wettkampfschuh tragen.

Ich für meinen Teil habe alle Schuhe, die für einen Marathon geplant waren mindestens in 3 langen Läufen über 35 km mit ansteigender Endbeschleunigung (bis 15 km) gelaufen. Des weiteren bei den Tempodauerläufen auf der Straße. So hatte der Schuh dann zum Marathon auf jeden Fall 150 - 200 km und es war klar, dass der Schuh auf jeden Fall passt. Mit den Karbonschuhen würde ich das trotz der begrenzten Haltbarkeit ähnlich machen. Der Schuh muss sicher passen und der Bewegungsapparat darauf eingestellt sein. Es gibt noch genügend Unbekannte bei einem Wettkampf. Da muss der Schuh nicht dazu gehören.

Wenn du noch nie in einem Karbonplatten-Wettkampfschuh gelaufen bist, dann würde ich mich erstmal langsam daran gewöhnen und schauen wie der Körper reagiert. Beim einen funktioniert das ohne Probleme und er kann sofort losballern. Andere wiederrum müssen sich erst daran gewöhnen und brauchen ein paar Wochen.

Zu Beginn kürzere, nicht zu schnelle Tempodauerläufe machen und langsam steigern. Das Marathonrenntempo ist oft ja nicht maximal Speed und von daher gut geeignet.

Mit laufenden Grüßen Wiesel
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Der Laufschuhratgeber
www.laufschuhkauf.de
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wiesel hat geschrieben: Die Frage wäre was du wiegst (bei welcher Körpergröße und welchem Körperbau) und was du für eine (realistische) Zeit vorhast im Marathon zu laufen?
Danke für deine ausführliche Antwort! Gerne beantworte ich mal noch deine Rückfragen, ausführlich lesen muss ich dann morgen :wink:
Grösse: 180
Gewicht: 70kg
Zielzeit: 4h (Es geht um den Jungfrau MT, also 25km mit 300hm, dann 17km mit 1500hm. Von daher etwas schwierig realistisch zu sein. Denke aber von der aktuellen Form her, 6.5 bevorstehenden Trainingsmonaten und der Absicht viel Wert auf Bergauf zu legen sollte das in etwa passen)

Noch als Ergänzung zu den Beratungen: Beide meinten ich mache eigentlich mit beidem nichts falsch und ich könne den Neutralschuh mal versuchen, sei aber nicht zwingend.

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Lese ich da heraus, dass du mit nur einem Schuh läufst? Der Trend geht zum dritt-Schuh! :wink: Im Ernst, allenthalben wird empfohlen, mit mehreren unterschiedlichen Schuhen abwechselnd zu laufen. Mit dem geplanten Wettkampfschuh haste schon einen zweiten. Warum legst du dir nicht noch einen dritten, und zur Abwechslung einen neutralen Schuh zu? Mit großer Wahrscheinlichkeit werden dir die Gräten das danken, zumal du im Marathontraining eh noch das Training verschärfen wirst.

Gruss Tommi

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Aus rein subjektiven Gründen würde ich die Kayano sofort aussortieren. Die kenne ich als absolute "Dämpf-Monster". Mich wundert ehrlich gesagt, dass die nur 315 g wiegen sollen. Ich hatten den einmal (ist zugegebenermaßen schon lange her) und da lag der bei fast 500 g - wenn auch in US 13... :D

Ich würde mir neben dem eigentlichen WK-Schuh mindestens noch einen Lightweight-Trainer und einen "normal" gedämpften Schuh nehmen. Mit letzterem zunächst mal die langen Kanten laufen. Die Tempoeinheiten zunächst mal mit dem LWT, die restlichen Einheiten gemischt mit dem LWT und dem Dämpfschuh. Wenn alles klappt, dann ab und zu Tempoeinheiten mit dem WK-Schuh und auch mal einen längeren Kanten mit dem LWT.

Und diesen Tipp
wiesel hat geschrieben:Ich für meinen Teil habe alle Schuhe, die für einen Marathon geplant waren mindestens in 3 langen Läufen über 35 km mit ansteigender Endbeschleunigung (bis 15 km) gelaufen.
solltest Du mit zunehmender Nähe zum Marathon unbedingt beherzigen.

Gerade wenn Du in Anlehnung an JD trainierst, kommen doch irgendwann die semilangen "Mischeinheiten" (EMTMTME oder so) vor, wo Du zunächst mal eine längere Zeit Easy-Pace und anschließend rund eine Stunde M-Pace, unterbrochen durch zwei 5-Minuten-Beschleunigungen im Schwellentempo, laufen sollst. Das dürften ideale "Eingewöhnungseinheiten" für den WK-Schuh sein.

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Das gute ist, du bist ein Kopfmensch. Das schlechte, du denkst falsch herum.

Wenn dir ein Schuh passt und du dich darin wohlfühlst, dann kannst du damit auch einen Marathon laufen. Kopfsache. Also einfach den Schuh der Wahl testen und schauen was dabei raus kommt. Ich bin meinen ersten Marathon in einem Salming Race gelaufen, ein absoluter Raceflat. Den meisten wohl zu hart für diese Distanz, aber für mich einfach mein Wettkampfschuh. Klar taten mir nach dem Lauf auch die Füsse weh. Aber mir tat eh alles unterhalb des Halses weh, von daher .....

Also entscheid dich für einen und dann ab dafür, du merkst sehr schnell ob das wird oder nicht, aber du wirst es garantiert nicht heraus finden wenn du nur darüber nachdenkst. Denn du denkst in diesem Fall mit dem falschen Ende deines Körpers. Denn bei diesem Thema entscheiden ganz alleine deine Füße. Die müssen in allererster Linie mit den Schuh zurecht kommen. Erst dann kommt der Kopf, der mit der Entscheidung der Füße zurecht zu kommen hat.

Oder anders, ich habe aktuell 22 Schuhe im Schuhschrank und mit 17 davon könnte ich jetzt los und einen Marathon laufen. Es gibt nur vier denen ich das aktuell nicht zutraue, meinen Spikes, den Hoka Evo Rockets, dem Adidas dem Takumi Sen und dem Saucony Endorphin Racer. Die Spikes und die Racer würden mir mit der Null Sprengung wohl die Achillessehnen killen. Der Evo Rocket ist mir auf die Dauer viel zu hart und der Takumi Sen zu eng. Mit dem kann ich bis 15km innerhalb eines Intervalltrainings, aber dann brauch ich wieder etwas mehr Platz.

Aber mit den anderen würde ich das machen. Bei einigen aber auch nur wenn es sein muss, aber nichtsdestotrotz.

Von daher, du kannst jetzt noch lange Ergebnislos darüber nachdenken oder beginnen Nägel mit Köpfen zu machen.
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JoelH hat geschrieben: Nägel mit Köpfen zu machen.
Ja, aber hau die Nägel nicht zu schnell/hart ins Brett.
Der Körper braucht einen Moment sich da umzugewöhnen. Ich kann mich noch ganz gut erinnern wie ich vom Adidas Supernova auf den Boston bin. Da hätte ich mir anfänglich nicht vorstellen können, dass ich darin auch nur einen HM laufen könnte. Der war echt hart. Heute eher eine lustige Erinnerung.
Also klares Go für leichtere und härtere Schuhe, aber mit etwas Eingewöhnungszeit "reinlaufen".

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Dirk_H hat geschrieben:Also klares Go für leichtere und härtere Schuhe, aber mit etwas Eingewöhnungszeit "reinlaufen".
Das ist klar, nicht anziehen und Marathon laufen als Test :hihi: :teufel:

So war das nicht gemeint. Aber nur darüber reden ist wie theoretisches Schwimmen. Ohne sich nass zu machen wird es nicht funktionieren.

Auf was ich hinaus wollte
Ziel: Im September einen Marathon laufen in einem leichteren Wettkampfschuh, im Vaporfly wurden mir viele Schuhe empfohlen, z.B. Saucony Endorphin, Adizero Adios, Adizero Pro, Adidas Boston, Asics DS Trainer, Nike Pegasus.
Alle diese Schuhe sind für einen Marathon geeignet. Mit welchem man dann läuft ist Geschmacksache des Fußes. Ich würde den Endorphin Speed nehmen. Weil der bei mir einfach funktioniert. Aber das habe ich nicht festgestellt in dem ich darüber geredet habe, sondern letztlich durch kaufen & laufen.
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JoelH hat geschrieben:Das ist klar, nicht anziehen und Marathon laufen als Test :hihi: :teufel:
Sowas ähnliches hab ich tatsächlich letzten Herbst getan - war zwar "nur" ein HM, aber es wurde eine Bestzeit auf komplett neuem und ungewohnten Material... Es kann auch gute gehen - allerdings hätte ich es bei einem Marathon auf den ich mich über Monate hin vorbereite nicht gewagt...

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Vielen vielen Dank für die vielen Inputs, das hilft schon weiter.

Ich versuche jetzt mal in einem Post zu antworten.
@JoelH, Kopfmensch trifft es gut :D Vorallem wenn es viele Optionen gibt und nichts ist klar richtig oder falsch ist dieser Kopf auch schnell mal überfordert. Zudem kostet ausprobieren auch, einerseits Geld (das verkraftet man ja noch für ein Hobby) und andererseits vielleicht auch körperlich, wenn man was falsch macht.
Aber, dann brauche ich einfach ein bisschen Input, ein paar Erfahrungen und einen Plan, dann probiere ich gerne aus. Die Läden sind seit heute auch wieder offen, da kann ich dann auch schon vor Ort mal verschiedene Modelle anschüren. Und ich werde auch nichts erzwingen, wenn die Füsse rebellieren dann werde ich einfach die Kayano für den Marathon nehmen.

@dicke_Wade, ja, leider nur ein Schuhtyp... Immerhin aber in verschiedenen Exemplaren. Ich denke ein Drittschuh macht alleine schon Sinn, weil die Wettkampfschuhe eh nicht so lange durchhalten, von daher werde ich deinen Tipp unbedingt befolgen und einen Drittschuh zulegen.

@Dirk_H, dein Input zeigt dass meine Gedanken doch nicht so überflüssig waren :) Werde ich so im Kopf behalten und sowieso auf den Körper hören

@wiesel, Siebengebirgsläufer, aus euren Inputs ergeben sich eigentlich drei konkrete Vorschläge:
Leightweight: Tempo (JD Q2), Grundlagen (JD E), "Phase 2" Langer Lauf (JD Q1)
Normal gedämpfter Neutralschuh: Langer Lauf (JD Q1), Grundlagen (JD E)
WK Schuh: "Phase 2" Tempo (JD Q2), Endphase Langer Lauf (JD Q1)

Das klingt doch mal nach einem guten Richtplan und Einkaufszettel :) Ich werd's mal in diese Richtung versuchen, auf den Körper hören und wenn alles schief läuft halt beim Gewohnheitstier bleiben.
Falls ich jetzt was komplett falsch interpretiert habe, wäre ich noch um einen Hinweis dankbar. Ansonsten, vielen Dank nochmals!

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Ich verstehe das.

Gerade weil die aktuellen "Must haves" nicht gerade die Billigsten sind. Aber durch schlichtes anprobieren bekommst du schon mal einen ersten Eindruck. Danach kann ich zumeist schon eine ganze Menge Schuhe aussortieren, denn letztlich gilt bei den aktuellen Schuhen, die lassen sich nicht einlaufen. Entweder sie passen oder eben nicht.

Dass dann immer noch welche dabei sind die erst nach einigen Kilometern Probleme bereiten. Ja das gibt es, aber dieses Risiko hat man bei jedem Schuh. Das Problem dabei, es trifft dich und nicht die anderen.

Wenn du der eine von 100 bist der von einem Schuh Knieschmerzen bekommst, dann können die anderen noch so von dem Schuh schwären, du bist da dann raus aus der Verlosung. Aber auch hier gilt. Du kannst es nur durch testen herausfinden.
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JoelH hat geschrieben:Ich verstehe das.

Gerade weil die aktuellen "Must haves" nicht gerade die Billigsten sind. Aber durch schlichtes anprobieren bekommst du schon mal einen ersten Eindruck. Danach kann ich zumeist schon eine ganze Menge Schuhe aussortieren, denn letztlich gilt bei den aktuellen Schuhen, die lassen sich nicht einlaufen. Entweder sie passen oder eben nicht.

Dass dann immer noch welche dabei sind die erst nach einigen Kilometern Probleme bereiten. Ja das gibt es, aber dieses Risiko hat man bei jedem Schuh. Das Problem dabei, es trifft dich und nicht die anderen.

Wenn du der eine von 100 bist der von einem Schuh Knieschmerzen bekommst, dann können die anderen noch so von dem Schuh schwären, du bist da dann raus aus der Verlosung. Aber auch hier gilt. Du kannst es nur durch testen herausfinden.
Du kannst dir gar nicht vorstellen wie anstrengend und mühsam meine Suche nach Wanderschuhen war / immer wieder ist. 3/4 der Vorschläge der Beratung fallen raus wegen meiner komischen Fussform (vorne breit aber seeehr niedrig, hinten eher alles schmal). Wenn ich dann mal ein angenehmes Modell gefunden habe laufe ich damit 30 Minuten im Laden herum, über diese Stock und Stein Rampen, Treppen, usw. Der wahre Test kommt dann aber so ab der dritten Bergtour. Da trennt sich dann der Spreu vom Weizen. Auch wenn der Schuh im Laden und auf den ersten beiden Touren perfekt war, kann er dann ab der dritten Tour gar nicht mehr passen und muss mit einem grossen Abschreiber wieder verkauft werden :klatsch:

Du siehst also, ich bin ein geprägtes Kind wenn es um Schuhkäufe geht... Zwar nicht direkt bei Laufschuhen, aber bei Schuhen. Da bin ich dann psychologisch schon angeschlagen wenn es um andere Schuhe geht :D

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Das gute bei Laufschuhen ist, dass sie (meist) ein flexibles Obermaterial haben. Klar ist Breite auch ein Thema, aber es gibt da echt anstrengendere Schuhkategorien, wie auch die von dir genannte.
Vermutlich wirst du das auch mehr so sehen, wenn du erstmal etwas in die leichtere Richtung gehst, denn da werden tendenziell auch die Obermaterialien leichter und flexibler.

Und wo da die Rede von aktuellen "must haves" ist: Finger weg von Schuhen mit Platte drin! Hat zwar keiner empfohlen, aber ums trotzdem mal zu sagen...auch wenn es vielleicht nur meine Meinung ist.
Also nicht generell keine Schuhe mit Platte, aber sicher würde ich keinen Schuh mit verbauter Platte zum Umstieg vom Kayano nehmen. Laufschuhe sind so divers, dass du jetzt nicht vom einen Extrem (Kayano) direkt in ein anderes wechseln mußt.
Irgendein Modell, welches in der Referenzgröße ~230-250g wiegt sollte es eigentlich tun.

Klar, Ausnahmen gibt es immer und man kennt immer jemanden, der auch bei Laufschuhen nichts findet.

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Das Passformthema sehe ich bei Laufschuhen wie Dirk eher entspannt. Bei Wanderschuhen ist das problematischer weil diese viel fester sind. Weil mir das nicht passt wandere ich auch in Traillaufschuhen im alpinen Gelände :-)

Wenn du den Schuh zudem in einem guten Laufladen kaufst nehmen sie dir den auch in getragenem Zustand innerhalb 2 - 4 Wochen zurück. Deshalb würde ich gerade in dem Fall den Kauf vor Ort empfehlen. Ggf. kannst du das weitere Paar (ja ich würde bei dem Ziel auf jeden Fall auf die Schuhzahl von 3 hochgehen) dann online ggf. als Vorgänger zum Schnäppchenpreis schießen. Dann ist der Totalverlust bei Nichtpassen geringer. Zudem ist die aktuelle Situation mit dem neuen Schuh nochmal begutachtet.

Gut 4 Stunden beim Jungfrau Marathon ist schon Mal ein Ziel :-) und ein nicht unambitioniertes dazu. Im Flachen entspricht das einer Zeit um die 3 Stunden würde ich schätzen. Wie viele Marathons bist du denn bereits gelaufen und welche Zeit steht da?

Ich bin den selbst noch nicht gelaufen. Nach allem was ich weiß würde ich vermutlich einen Straßenlaufschuh aber mit brauchbarem Profil und v. a. ausreichend Halt im Obermaterial nehmen. Ein Karbonplattenracer ist da für mich nicht wirklich eine kluge Wahl. Wendigkeit, Agilität, Rückmeldung vom Untergrund, sehr stark welchselnder Untergrund, ggf. naße Abschnitte, loses Material im letzten Drittel, ...... Zumal der Karbonschuh dann im oberen Abschnitt des Laufs von der Zwischensohle mit Schotter und Steinen arg leiden wird. Sicher ist den Jungfraumarathon hier schon jemand gelaufen und kann hier konkreter bezüglich der Strecke und passender Schuhwahl werden. Einen Karbonplattenracer sehe ich dafür aber nicht als geeignet an.

Ich würde so oder so erstmal auf den neutralen Laufschuh und einen Lightweighhtrainer gehen. Einen Karbonplattenschuh würde ich erst bei Gewöhnung und Funktionieren des neuen Pakets überlegen. Dann aber für einen flachen Marathon oder zumindest einen, der auf Asphalt verläuft.

Mit laufenden Grüßen Wiesel
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Der Laufschuhratgeber
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Basileus hat geschrieben: Und noch letzte Frage/Problematik. Dem Vernehmen nach haben diese leichten Schuhe ja eher nicht die längste Lebensdauer, wenn ich also alle Trainingseinheiten in diesen Schuhe laufen würde, wäre der Verschleiss wohl zu hoch. Was sollte ich mir somit als Trainingsschuh besorgen, was mich dann quasi auf den Wettkampfschuh vorbereitet?
Jein. Meine DS Trainer sind die einzigen Laufschuhe, die ich in den Bereich der 1000km und mehr bekommen habe - da ist ja auch nicht so viel dran, was kaputtgehen kann. Der besser gedämpfte Rest fühlt sich meist irgendwann zwischen 600 und 800km "nicht mehr gut" an.

Umgekehrt sieht es natürlich bei den Carboncracern aus, da ist ja auch viel Sohle weggespart und es gibt viel weichen Schaum, hier schließe ich mich aber voll Dirk_H an, bitte jetzt noch nicht in diese Richtung schauen.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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Eine gute Empfehlung für fast alle sind die derzeitigen Adidas Boston (8/9). Mit denen kann man fast alles machen und es gibt sie häufig sehr günstig, man muss nur die Rabattcodes mitnehmen und nach ein paar Schnäppchen schauen.
Relativ leicht, guter Grip, ausreichend Dämpfung aber trotzdem dynamisch genug, ab Version 8 (vor allem die 2020er) auch ausreichend breit für fast alle Füße.
Also wenn man noch nicht weiß, was einem so passt, könnte das ein ziemlich sicherer Griff sein. Das ist dann die Ausgangsbasis um nach oben (Endorphine, Vaporflys, Adios Pros etc.) und nach unten (Type A, Run Fast [Pro], Duel Sonic usw) auszubauen.

Dedizierte Stützschuhe wie den Kayano würde ich weglassen, andere Stabi-Konzepte (aka Mizuno-Wave) kann man durchaus miteinbeziehen, gerade wenns auf die langen geht. Ich schaue eigentlich zuerst aufs Gewicht beim Schuh, da bin ich sehr sensibel geworden. und dann muss er natürlich passen :)
Bild

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Bin schwerer, laufe langsamer...aber mehrfach Jungfrau Marathon gelaufen. Für diesen Marathon brauchst du keinen leichten Schuh, keine Carbonplatte oder sonstiges....im Gegenteil, bei Regen oder Schnee brauchst du ein gewisses Profil, sicher kein Trailschuh, aber auch nicht die leichteste Variante.....
Ich habe da auch schon Schlammschlachten erlebt.....
Saarotti

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Da du ja Kopfmensch bistvielleicht noch ein Kommentar: Mach dir nicht zu viel Kopf!
Ich hab zwar einen Schuhfaible, aber mehr, weil es mir Variation ins Laufen bringt.
Ein Freund ist im Kayano <3h Marathon (flach/Straße) gelaufen. Ein anderer läuft fast alles Pegasus. Und auch wenn ich auf meine Supernova Glide Boost Zeiten schaue, dann waren die nicht so schlecht.
Es wird wenige geben die mal ernsthaft UND unvoreingenommen getestet haben ob und wieviel ihnen das wirklich bringt in so Rennbrettern rumzulaufen.*

Bottomline: Probier ruhig ein paar andere Schuhe bzw. Schuhtypen, aber es gibt kaum Grund da was zu erzwingen.

*Wunderschaum mal außen vor.

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Meiner Meinung nach sind die Tagesform und der Trainingszustand die entscheidenden Faktoren für einen Wettkampf mit guter Zeit. Der Schuh ist dann nur ein weiterer Faktor von vielen.

Der beste Schuh bringt nichts wenn es ein gebrauchter Tag ist. Der beste Schuh bringt nichts, wenn die Vorbereitung nicht gepasst hat und z. B. lange Läufe für den Marathon fehlen. Der beste Schuh bringt wenig, wenn aufgrund fehlender Disziplin 3 kg und mehr zu viel auf den Rippen sind .....
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So, ich kämpfe mich gerade durch eine Übersicht zu bekommen und überhaupt mal zu verstehen wie sich die Schuhe kategorisieren. Jeder Hersteller gibt ja die Dämpfung anders an, auf das Gewicht kann man irgendwie auch nicht gehen.
Morgen geht's dann vermutlich noch ins Schuhgeschäft. Dummerweise gibt es in einem Sportgeschäft 20% Rabatt, die haben aber keine Ahnung von Beratung. Mal schauen ob ich vielleicht selbst schon eine Auswahl treffen kann, ansonsten muss ich wohl zur Beratung un den höheren Preisen greifen. Das Geld ist ja gut investiert :daumen:

Eine letzte Frage noch. Bin ich mit diesem Richtplan auf dem richtigen Weg? Sollte eigentlich so die Zusammenfassung davon sein, was ihr mir empfohlen habt:
Leightweight: Tempo (JD Q2), Grundlagen (JD E), "Phase 2" Langer Lauf (JD Q1)
Normal gedämpfter Neutralschuh: Langer Lauf (JD Q1), Grundlagen (JD E)
WK Schuh: "Phase 2" Tempo (JD Q2), "Endphase" Langer Lauf (JD Q1)

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Prinzipiell ist deine Einteilung ok aber versteif dich nicht zu sehr auf Schuh X für Lauf Y.
Lauf was dein Körper für angebracht hält und sich für den Lauf richtig anfühlt.

Was die Schuhe angeht hast du dann schon korrekt festgestellt, dass die "Kategorien" ziemlich schwimmen. Mit den ganzen "neuen" Sohlenmaterialien ist das noch schlimmer geworden.

Vielleicht schaust du mal hier:
https://www.doctorsofrunning.com/
einer der Haupttester scheint stabilere Schuhe zu bevorzugen und entsprechend wird der Aspekt auch immer aufgegriffen, auch wenn es "offiziell" Neutralschuhe sind.

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Dirk_H hat geschrieben:Prinzipiell ist deine Einteilung ok aber versteif dich nicht zu sehr auf Schuh X für Lauf Y.
Lauf was dein Körper für angebracht hält und sich für den Lauf richtig anfühlt.

Was die Schuhe angeht hast du dann schon korrekt festgestellt, dass die "Kategorien" ziemlich schwimmen. Mit den ganzen "neuen" Sohlenmaterialien ist das noch schlimmer geworden.

Vielleicht schaust du mal hier:
https://www.doctorsofrunning.com/
einer der Haupttester scheint stabilere Schuhe zu bevorzugen und entsprechend wird der Aspekt auch immer aufgegriffen, auch wenn es "offiziell" Neutralschuhe sind.
Ok, ich werde versuchen die Schuhe nach Lust, Laune und Körper zu mischen :) Meine Einteilung war mehr mal für den Anfang um ganz sicher nichts falsch zu machen.

Danke für den Link. Wahnsinn, die nehmen den Schuh ja sehr detailliert unter die Lupe, das hilft mir sicher weiter.

Gestern habe ich mal noch eine Vorauswahl getroffen, zumindest für den Dämpfungsschuh: Nike Pegasus, Asics Cumulus und Asics Nimbus Lite. Diese möchte ich mir im Laden mal anschauen gehen bzw. mal auf deiner Webseite sichten.

Bei den Lightweight ist die Auswahl schon grösser, da möchte ich sicher mal die Adidas Boston und Adios anschauen gehen. Asics Dynaflyte sieht auch noch passend aus.

Mal schauen ob das Anprobieren und/oder Beratung Licht ins Dunkle bringt :)

Falls dann später noch ein Karbon Treter in Fragen kommt, scheinen wohl nur Saucony Endorphine Pro und Adidas Adizero Pro die Anforderungen für den JM zu erfüllen. Alles andere ist zu weich oder von der Sohle her unpassend. Interessanterweise ist der Adizero Pro gleich schwer / schwerer wie der Boston und Adios. Da gehts dann wohl sowieso nur übers Probieren und vergleichen an den Füssen :) Bin gespannt.

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Basileus hat geschrieben:Meine Einteilung war mehr mal für den Anfang um ganz sicher nichts falsch zu machen.
Beim Laufen gibt es eigentlich nur einen Fehler den du machen kannst. Es nicht zu tun. Alles andere funktioniert. Bei Schuhen gibt es kein richtig und kein falsch, sondern nur ein funktioniert oder eben nicht.

Laufen lernst du auch nicht auf dem Papier, laufen lernst du durch das in dich reinhören und auf das Achten der Signale deines Körpers beim laufen selbst. Lerne diese Signale zu verstehen, das bringt dich hundert mal weiter als theoretischer Austausch im Internet.
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So, der Asics Cumulus und der Adizero Boston 9 sinds geworden.

Den Adizero gleich mal ausprobiert, fühlte sich super an. Ja, die Fussgelenke müssen da ein wenig mehr arbeiten 😅 Aber war vielleicht heute ein wenig lang fürs erste Mal. Bin also vorsichtig optimistisch, mal abwarten wie es nach 3-4 Läufen aussieht.

Evt. besorge ich noch den Adizero Pro. Gibt im Moment noch Rabatt darauf, könnte mir vorstellen dass der auch für meinen Wettkampf passt und sowieso tut ein dritter Schuh noch gut 😅

Danke nochmal allen!

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Reisende soll man nicht aufhalten, aber meine Empfehlung war: erstmal Finger weg von den Platten.
Und dann auch noch den Adizero Pro. Das ist ein spezielles Tierchen. Kein schlechtes, aber ein spezielles.
Wenn dich vom Boston gerade die Adidas Begeisterung packt, dann nimm lieber einen Adios. Wenn die Platte juckt, dann nimm einen Saucony Endorphin Speed.

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Dirk_H hat geschrieben:Und dann auch noch den Adizero Pro. Das ist ein spezielles Tierchen. Kein schlechtes, aber ein spezielles.
Inwiefern ist der Adizero Pro Deiner Meinung nach speziell?

Von meinem (subjektiven) Empfinden her läuft sich gerade dieser Plattenschuh einigermaßen "normal". Ich würde ihn bedenkenlos auch für einen langen Kanten nehmen. Er ist m.M.n. für einen Schuh mit vergleichbarer Dynamik relativ gut gedämpft respektive für einen mit vergleichbarer Dämpfung recht dynamisch. :noidea:

Aber ja, ich würde zum Einstieg auch eher den Endorphin Speed empfehlen. :winken:

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Ich bin "Fraktion Schaum" nicht "Fraktion Platte". Aus meiner Sicht kommt der primäre Effekt bei den neuen Schuhen durch neue Mittelsohlen, welche dann mit den Platten gepaart werden.
Der Adizero Pro ist ein fast klassischer Schuh mit Platte. Bin ich zwar immernoch nicht gelaufen, aber den ASICS Metaracer würde ich ähnlich einstufen. Das sind für mich eher "Sonderlinge" welche aus meiner Sicht fälschlicherweise mit den Superschaum+Platte-Schuhen in einen Topf geworfen werden.

Ich persönlich finde den Adizero Pro recht fordernd zu laufen. Vielleicht liegt das an mir, gut möglich.
Ich lauf ihn gerne. Nur würde ich jemandem der gerade von einem Kayano umsteigt auf Neutralalschuhe und geringere Dämpfung nun echt nicht gerade zu dem Schuh raten. Rein subjektiv, aber das finde ich ziemlich extrem (Kayano>Adizero Pro) und zwar nochmal extremer als auf einen stark bedämpften Plattenschuh umzusteigen.

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Dirk_H hat geschrieben:Der Adizero Pro ist ein fast klassischer Schuh mit Platte. Bin ich zwar immernoch nicht gelaufen, aber den ASICS Metaracer würde ich ähnlich einstufen.
Ja, da stimme ich Dir zu. Da ich immer viel in flachen Schuhen gelaufen bin, empfinde ich sie eben deshalb als unproblematisch. Mein traditioneller Marathonrennschuh war beispielsweise der Brooks T-Racer in der jeweils erhältlichen Variante. "Trainingsmarathons" bin ich auch schon mal im Saucony Type A gelaufen. Typische Schuhe für lange Läufe waren bei mir der Mizuno Wave Aero oder der Musha. Wenn die langen Läufe mal etwas schneller werden sollten (ETETE oder so), kamen z.B. Asics Hyperspeed oder DS Racer zum Einsatz.

Zum besseren Verständnis: Meinen letzten ernsthaften Marathon bin ich in 2009 gelaufen. Das ist also schon eine ganze Weile her. In den letzten Jahren (2 kleine Kinder) habe ich eher wenig gemacht und entsprechend Form verloren und Gewicht gewonnen. :peinlich:

Jetzt versuche ich allmählich wieder aufzubauen und habe auch schon einen Großteil der "Zuladung" wieder abladen können. :zwinker2:
Dirk_H hat geschrieben:Ich persönlich finde den Adizero Pro recht fordernd zu laufen. Vielleicht liegt das an mir, gut möglich.
Siehe oben: Adizero Pro und Metaracer kommen dem ziemlich nahe, was ich immer schon gelaufen bin. Vermutlich empfinde ich sie von daher als unproblematisch. :noidea:

Vielleicht habe ich daher diese Problematik
Dirk_H hat geschrieben:Nur würde ich jemandem der gerade von einem Kayano umsteigt auf Neutralalschuhe und geringere Dämpfung nun echt nicht gerade zu dem Schuh raten. Rein subjektiv, aber das finde ich ziemlich extrem (Kayano>Adizero Pro) und zwar nochmal extremer als auf einen stark bedämpften Plattenschuh umzusteigen.
nicht genügend gewürdigt.

Da hast Du natürlich vollkommen recht. Jemand, der vom Kayano kommt, für den ist bereits die Umstellung auf einen "normalen" Racer ohne Platte nicht ohne und sollte behutsam angegangen werden. Dann lieber, wenn schon mit Platte, eher ein gedämpfter Schuh. :nick:

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Ich glaube ob man diese Schuhe unpreblematisch zu laufen findet liegt primäre am Laufstil. Vom Härtegrad finde ich den Adizero Pro auch nicht besondersc "schwierig", aber die Platte macht ihn halt recht steif. Wenn ich da zu langsam/schluderig laufe, dann klatsche ich recht auf und es fühlt sich etwas hakelig an.
WK Schuhe waren bei mir bisher Adios 3 und NB1400v5 aber neben dem aktuellen Wettkampfmangel fehlt bei mir auch die Form (und nicht nur wegen COVID :peinlich: ). Auf die ganz harte Schiene bin ich nie gegangen.
Adios 3 und NB1400v5 sind aber deutlich flexibler. Das ist bei mir der primäre Unterschied zum Adizero Pro und Grund den mit etwas mehr Vorischt zu behandeln (und auch nicht bedingungslos zu empfehlen).
Wie gesagt, immer alles subjektiv. Aber wie du auch am Ende nochmal festgestellt hast. Die Ausgangslage ist hier eine ganz andere und so ein Schuh läuft ja nicht weg.

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Ich denke, wie immer macht die Dosis das Gift. Der Punkt ist ja sowie so folgender. Keiner wird ausschließlich mit Carbon-Racern unterwegs sein. Ich denke, da macht man sich ganz schnell die Beine kaputt. Von daher ist Kayano oder Carbon sowieso keine Alternative. Es muss m.E. mindestens ein weiterer Schuh mit in die Rotation der weder gestützt, noch brutal ist. Man muss den Füßen auch mal die Gelegenheit für etwas Normaltät geben und nicht nur in extremen Umgebungen arbeiten lassen.

Ich würde da so etwas wie den Brooks Hyperion Tempo ins Spiel bringen wollen. Denn ein weiterer Punkt ist, der oft übersehen wird, der Bounceeffekt. Ich habe bei mir festgestellt, dass ich mit Plattenschuhen deutlich längere Schritte mache und die Frequenz klar sinkt. In Raceflats hingegen habe ich immer eine sehr hohe Frequenz bei flacher Flugkurve gehabt. Ich denke mit dem Kayano fühlste dich dagegen jeweils wie mit Stiefeln auf dem Boden festgenagelt.

Das ist ein himmelweiter Unterschied, auch im Bewegungsablauf. Da hilft so ein Tempo mit seiner bouncy Sohle sicher weiter um das zu adaptieren ohne gleich so gnadenlos zu sein wie ein Endorphin Pro z.B. der falsche Aufprallwinkel aber mal gar nicht verzeiht.
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JoelH hat geschrieben:Ich habe bei mir festgestellt, dass ich mit Plattenschuhen deutlich längere Schritte mache und die Frequenz klar sinkt. In Raceflats hingegen habe ich immer eine sehr hohe Frequenz bei flacher Flugkurve gehabt.
Hmmm..., das habe ich schon öfter gehört/gelesen. Bei mir ist das aber nicht der Fall, zumindest nicht in einem offensichtlichen Ausmaß. Ganz trivial ist der Vergleich allerdings nicht, da ich in Plattenschuhen tendenziell in anderen Geschwindigkeiten laufe, was natürlich auch einen Einfluss auf Trittfrequenz und Schrittlänge hat.

Mit ein wenig suchen habe ich zwei aktuelle Einheitenpaare gefunden, die ich in einem ähnlichen Geschwindigkeitsbereich gelaufen bin. In einem Fall zwei moderate Läufe, einmal im Adios 5 und einmal im Adizero Pro. Im zweiten Fall zwei Intervalltrainings, einmal im Asics Tartheredge und einmal im Metaracer. In beiden Fällen lagen Trittfrequenz und Schrittlänge sehr dicht beieinander. :noidea:

Das mag damit zusammenhängen, dass ich gefühlt zu zwei Dritteln aus Beinen bestehe und von daher rein hebeltechnisch eine relativ geringe "natürliche" Trittfrequenz habe (ist auch beim Rennradeln so) - ich kann mit meiner Beinlänge bei moderaten Geschwindigkeiten schlichtweg nicht so kleine Schritte machen, um z.B. mit einer 180er Frequenz laufen zu können.

Mag sein, dass meine übliche Trittfrequenz recht gut mit dem überein stimmt, was bei Plattenschuhen optimal ist und ich deshalb auf Anhieb ziemlich gut mit diesen Tretern zurecht gekommen bin. :gruebel:

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Siebengebirgsläufer hat geschrieben:Hmmm..., das habe ich schon öfter gehört/gelesen. Bei mir ist das aber nicht der Fall, zumindest nicht in einem offensichtlichen Ausmaß. Ganz trivial ist der Vergleich allerdings nicht, da ich in Plattenschuhen tendenziell in anderen Geschwindigkeiten laufe, was natürlich auch einen Einfluss auf Trittfrequenz und Schrittlänge hat.
Je besser ich trainiert bin, desto längere Schritte mache ich in der Regel, werde aber auch schneller. Das macht es etwas schwer. Ich merke schon, dass ich in den Schuhen aktuell schneller und mit längerem Schritt laufe.
Siebengebirgsläufer hat geschrieben:einmal im Adios 5 und einmal im Adizero Pro. Im zweiten Fall zwei Intervalltrainings, einmal im Asics Tartheredge und einmal im Metaracer. In beiden Fällen lagen Trittfrequenz und Schrittlänge sehr dicht beieinander. :noidea:
Gilt nicht :zwinker4: Nur Spaß, aber das sind die Sonderlinge. Mir geht es mehr um MaxCusionWunderschaum+Platte > Endorphin Speed/Pro, Adios Pro

Wobei ich den Adizero Pro auch mit längeren Schritten gelaufen bin, aber absichtlich/bewußt, weil man dann merkt, dass die Platte besser zieht. AUch ein Punkt warum ich ihn nicht so ganz easy fand.

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Dirk_H hat geschrieben:Gilt nicht :zwinker4: Nur Spaß, aber das sind die Sonderlinge. Mir geht es mehr um MaxCusionWunderschaum+Platte > Endorphin Speed/Pro, Adios Pro
Bei zwei Schwelleneinheiten, einmal mit Metaracer und einmal mit Endorphin Speed, waren Frequenz und Schrittlänge aber auch praktisch gleich. +1 in der Frequenz und -1cm in der Länge dürften nicht wirklich ein signifikanter Unterschied sein. :P

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Siebengebirgsläufer hat geschrieben: ich kann mit meiner Beinlänge bei moderaten Geschwindigkeiten schlichtweg nicht so kleine Schritte machen, um z.B. mit einer 180er Frequenz laufen zu können.
Deine Luxusprobleme möchte ich haben :klatsch: Ich kenne sub 180 Frequenz beim laufen gar nicht. Meine Range ist ab 180 (auch bei 6er Pace) bis 210 oder so. Fluch des kurzen Beins, sag ich da nur. Meine 10k PB bin ich mit 198 Frequenz gelaufen, in Raceflats.

Aktuell bin ich sicher nicht in dieser Form, aber ich habe die Tage eine IV-Einheit 3*2k gemacht.

forum/threads/129113-Joels-Daily-Challe ... ost2684707

in den Endorphin Pro. Deutlich niedrigere Frequenz.
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