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Erster Halbmarathon - realistisch?

Erster Halbmarathon - realistisch?

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Hallo Zusammen,

ich spiele gerade mit dem Gedanken mich für einen HM am 10.Juli anzumelden. Falls dieser Corona bedingt ausfällt, würde ich die Strecke trotzdem für mich alleine laufen.

Seit ca. einem Jahr gehe ich nun regelmäßig laufen. War allerdings vor kurzen 6 Wochen verletzt und musste somit pausieren. Seit 2 Wochen bin ich jetzt wieder im Training und konnte gestern die 10km in 56:24 laufen. Wirklich längere Strecken bin ich bislang auch noch nicht gelaufen.
Haltet ihr das realistisch, dass ich in der verbleibenden Zeit fit genug werde um an einem HM teilzunehmen? Zeit ist mir beim ersten Mal grundsätzlich egal, obwohl es der letzte Platz auch nicht unbedingt sein müsste ;)

Alter: 24 Jahre
Größe: 184 cm
Gewicht: 74 kg

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Du bist jung, du bist (da gehe ich von aus) gesund, du bist nicht übergewichtig und du hast noch 4 Monate Zeit. Wo also ist das Problem?

Und setz dir gefälligst ein vernünftiges Zeitziel! :zwinker2:

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Das hört sich ja alles schon mal total positiv an. Dann werde ich mich definitiv anmelden. :)
Aktuell trainiere ich immer mit einem Wechsel aus kurzen + schnellen und langen + und eher langsameren Läufen. D.h. ich habe keinen wirklichen Trainingsplan. Meint ihr ich kann das so beibehalten und mich einfach kontinuierlich steigern oder sollte ich mir einen richtigen Plan aufstellen?

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Schau Dir mal
https://www.runnersworld.de/tools/wettk ... t-rechner/
an.

Deine aktuelle 10km-Zeit würde für einen HM in 2:05:32 sprechen, diese ist aber nicht im Wettkampf gelaufen, zudem bist Du ja erst seit zwei Wochen zurück im Training.

Eine 54:00 auf 10km würde auf eine mögliche Sub2 hindeuten.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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Phil_24 hat geschrieben:Bzw. was wäre denn eine realistische Zeit für einen Anfänger um sich darauf hinzuarbeiten?
Da musst du dich schon selber einschätzen, DEN Anfänger gibt es nicht.

Als Kriterien würde ich anlegen:

-wie weit kannst du im Moment laufen?
-welches Tempo kannst du im Moment über längere Strecken laufen?

Ich würde mir mal einen Plan für HM unter 2 Stunden angucken und mich selber anhand der geforderen Einstiegsvoraussetzungen einschätzen.

Kommt die unter 2 Stunden zu leicht vor, dann nimm einen schnelleren Plan.

So lange, bis du das Gefühl hast, dass es eine Herausforderung, aber machbar ist.

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Warum willst Du denn einen Halbmarathon laufen? Das ist an sich für einen jungen Mann keine große Herausforderung. Hast Du sportlichen Ehrgeiz? Dann fang mit kürzeren Strecken an. Läufst Du aus Spaß an der Freude? Dann lass die Uhr weg und lauf nach Lust und Laune.

Und es gibt nicht "den Anfänger".
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Such Dir einen Trainingsplan für HM mit Zielzeit in 1:59h...
Viele solcher Pläne beinhalten einen weiteren Testlauf über 10km anhand dessen Du im Vorfeld die mögliche Zielzeit nochmal korrigieren kannst...

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bones hat geschrieben:Warum willst Du denn einen Halbmarathon laufen? Das ist an sich für einen jungen Mann keine große Herausforderung. Hast Du sportlichen Ehrgeiz? Dann fang mit kürzeren Strecken an. Läufst Du aus Spaß an der Freude? Dann lass die Uhr weg und lauf nach Lust und Laune.

Und es gibt nicht "den Anfänger".
Als ich mit dem Laufen vor einem Jahr angefangen habe, war ich auch noch fast 30kg schwerer und total unsportlich. Deswegen staple ich hier etwas tiefer. Für den HM habe ich mich entschieden, da hier die Herausforderung doch etwas höher liegt als bei 10km.

Dann werde ich mir definitiv mal einen Plan für unter 2 Stunden suchen.

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bones hat geschrieben:Hast Du sportlichen Ehrgeiz? Dann fang mit kürzeren Strecken an. Läufst Du aus Spaß an der Freude? Dann lass die Uhr weg und lauf nach Lust und Laune.
Warum nur "entweder oder"?

Man kann doch auch einen netten Mittelweg finden.

Die Spanne meiner Halbmarathon-Wettkämpfe reicht vom (für meine Verhältnisse) sportlich äußerst erfolgreichem 1:37:59-Lauf bis hin zur Hitzeschlacht eine Woche nach einem 24h-Lauf, bei dem ich nach 2:06 gemütlich ins Ziel trabte und unterwegs noch erste Hilfe geleistet hatte....
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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JoelH hat geschrieben:M.W. gibt es keine Pläne für den Halbmarathon mit der Zielzeit "nur ankommen"
Doch, Steffny präsentiert in "Das Große Laufbuch" einen "6-Wochen-Plan für Halbmarathon - Ziel: nur ankommen", aber...
JoelH hat geschrieben:von daher brauchst du keinen.
... das stimmt trotzdem, denn den "Plan" kann man zusammenfassen in "Geh 4x die Woche joggen, mit wechselnden Distanzen." Der wöchentliche LaLa wird gesteigert von 12 km in Wo 1 bis auf 18 km in Woche 4. That's it. Irgend sowas macht er ja bereits, also braucht er keinen weiteren "Plan".

@Phil, mit einer aktuellen 10k-Zeit von gut 56 min. sollte nach Beherrschung der HM-Distanz eine 2:05er Zeit für den HM drin liegen. Angesichts deines jugendlichen Alters und der zu erwartenden Fortschritte nach der Zwangspause würde ich aber mindestens mal sub 2:00 anpeilen.

Also würde ich an deiner Stelle wie folgt vorgehen:
  • erstmal noch ca. 10 Wochen wie bisher weitertrainieren (ggfs. so anpassen, dass du anschließend nahtlos 45+ Wochenkilometer in 4 Einheiten laufen kannst)
  • 7 Wochen vor dem HM einen Testlauf (volle Kanne) über 10k; daraus die Zielzeit für den HM ermitteln
  • in den letzten 6 Wochen vor dem Lauf Steffnys dazu passenden "6-Wochen-Plan für HM - Zielzeit 1:xx" hernehmen.
Ich erwähne das Beispiel Steffny, weil sein Buch gerade auf meinem Schreibtisch herumflattert. Andere Autoren schreiben selbstverständlich auch nette Bücher.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Hey Phil,
Schau mal in mein Tagebuch.
Bin mit einer "Vorbereitung" von ca 80km gestern einen HM in knapp 2:13 gelaufen.
Einfach so, zu Testzwecken.

HerzKreislauf keine Probleme, es haben nur die Beinmuskeln ab km 18 aufgegeben...

Von daher: du schaffst das sicher sub2!
Einfach die längeren Läufe langsam steigern und nicht gleich von 12 auf 21km ausdehnen :tocktock:
PBs: 5k 20:50 (12/23) 10k 43:08 (02/24) HM 1:34:25 (04/24) M coming (21.04.24)

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Phil_24 hat geschrieben:Für den HM habe ich mich entschieden, da hier die Herausforderung doch etwas höher liegt als bei 10km.
Soso.....ein 10er in gemütlichen 45 Minuten wäre keine große Herausforderung für Dich? :D
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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bones hat geschrieben:Soso.....ein 10er in gemütlichen 45 Minuten wäre keine große Herausforderung für Dich? :D
oder lass es mich mal so sagen, ich möchte jetzt erstmal versuchen längere Strecken zu laufen anstatt mein Tempo so stark zu verbessern. Obwohl das eine wohl mit dem anderen einher geht.

Habt Nachsicht mit mir ich bin noch recht neu in der Laufszene. :D

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kobold hat geschrieben:Moin,
Nochmal ein neuer Aspekt: Was war das denn für eine Verletzung? Nicht dass du dich aus ungesundem Ehrgeiz heraus gleich in die nächste Laufpause manövrierst...
Hatte während dem Laufen plötzlich einen ziehenden Schmerz an der Außenseite des linken Knies. Diagnose war eher schwammig...

Hausarzt: Außenbandverletzung
Orthopäde: nichts am Außenband, kommt wohl irgendwie von der Hüfte
Physio: Außenbandverletzung aber auch nicht 100% sicher

Zumindest haben mir die Physio und die verordneten Übungen extrem geholfen. Stand jetzt sind die Schmerzen zu 95% verschwunden. Habe auch das Go von meinem Physio bekommen. Will es aber in dem nächsten Wochen trotzdem nicht übertreiben.

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Na dann. Mit der gebotenen Vorsicht wird das schon. Im Zweifelsfall wieder nen Gang rausnehmen. Und beim Ausbau der Trainingsumfänge ca. jede 4. Woche als Rekom-Woche gestalten. Sub 2 könnte ein vernünftiges Ziel sein. Zumindest passt der Trainingsplan. Wenn's dann 2:03, 2:04 Wird, ist das für den ersten HM völlig i.O.

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Hol dir Steffnys großes Laufbuch oder schau bei Lauftipps.ch nach einem flex-Plan. Du schaffst das ganz sicher, aber mit Plan kommst du viel fröhlicher ins Ziel.

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Phil_24 hat geschrieben:oder lass es mich mal so sagen, ich möchte jetzt erstmal versuchen längere Strecken zu laufen anstatt mein Tempo so stark zu verbessern. Obwohl das eine wohl mit dem anderen einher geht.

Habt Nachsicht mit mir ich bin noch recht neu in der Laufszene. :D
Dann mal willkommen in der Laufszene. Hier kommste nicht mehr raus! :D

Das fett hervorgehobene kannst du nur bedingt so sehen. Natürlich wird sich durch das HM-Training deine Grundgeschwindigkeit erhöhen. Aber nur unbedeutend im Vergleich mit richtigem Training. Mein Rat, vor allem auch, weil du noch so jung bist: Trainiere Tempo! Gerade in deinem Alter spricht der Körper besonders darauf an. Trainiere auf 10 Kilometer mit einem entsprechenden Plan. Auch darin gibt es längere Läufe und die dehnst du etwas mehr aus, als im Plan vorgesehen. 18 Km reichen als max aus, kannst aber auch mehr machen, wenn du willst. 2 Vorteile: 1. Du wirst bedeutend schneller, als mit einem Wischiwaschi-Plan für HM. Und 2. du kannst diese höhere Grundschnelligkeit auch auf die HM-Distanz mitnehmen.

Was beneide ich dich um deinen jungen Körper! Was würde ich da Tempo bolzen!

(Zeig das niemandem Rolli! Der bekommt noch ein völlig anderes Bild von mir :hihi: )

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Phil_24 hat geschrieben:oder lass es mich mal so sagen, ich möchte jetzt erstmal versuchen längere Strecken zu laufen anstatt mein Tempo so stark zu verbessern. Obwohl das eine wohl mit dem anderen einher geht.

Habt Nachsicht mit mir ich bin noch recht neu in der Laufszene. :D
Herzlich willkommen und viel Erfolg! Mit Nachsicht würde ich hier aus Erfahrung nicht rechnen. Da gibt es einige, die ein besonders hohen Ehrgeiz entwickeln, wenn es um die Zielzeiten anderer, insbesondere unerfahrener Anfänger geht... :wink: :nick:
Keep smiling, be optimistic, do something good...
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